Linz, 3. August 2015 Betrifft: Dringende Maßnahmen auf den APIs in OÖ, Insbesondere der Support Stelle „API Ried“ An den Fachausschuss b. d. LPD OÖ z. H. Vorsitzender Hans Floß 4020 LINZ Sehr geehrter Herr Vorsitzender, lieber Hans, Wir ersuchen dich höflichst, nachstehenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Fachausschusssitzung zu nehmen und zu unterstützen: Antrag Der FA OÖ möge umgehend Gespräche mit der LPD führen, damit nachfolgende, dringend erforderliche Maßnahmen zum Zwecke der Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes in Bezug auf die „ Asyl-Problematik“ bei den APIs in OÖ, insbesondere der Support-Stelle API Ried, vorgenommen werden und seitens der LPD OÖ, die Dienstanweisung GZ P4/75782/2015-EGFA, vom 20.07.2015 entsprechend abgeändert wird. Diese erforderlichen Maßnahmen sind: 1. Sofortige Verbringung der Asylwerber zu den Hauptsupport-Stellen PAZ Linz und PAZ Wels OHNE Vorerfassung. 2. Wegfall der Verpflichtung zur IFA Vollerfassung und anschließendem Transport zu den Hauptsupport-Stellen durch die aufgreifenden Dienststellen (Koordination EGFA). 3. Einbindung der Rettungsorganisationen bei Großaufgriffen zum Zwecke der medizinischen und leiblichen Versorgung von Fremden/ Asylwerbern bei den aufgreifenden Dienststellen. Begründung: Aufgrund der immer mehr ansteigenden Flüchtlingszahlen und den daraus resultierenden Aufgriffen herrschen auf den betroffenen APIs, insbesondere auf der Support-Stelle API Ried (A8), sowohl für die Fremden/Asylwerber als auch für die eingesetzten Beamten menschenunwürdige Bedingungen sowohl im Bereich der Unterbringung allgemein, als auch in den sanitären Bereichen und in den dienstlichen Möglichkeiten. Dies begründet sich wie folgt: 1. Unterbringung: Da Großaufgriffe (zwischen 10 und 50 Personen) zur Zeit eher die Regel als die Ausnahme bilden, müssen bzw. sind in den APIs die Garagen zum Zwecke der Unterbringung der Fremden/Asylwerber auszuräumen und müssen mit Tischen, Bänken und Matratzen versehen werden, um einen annähernd menschenwürdigen Aufenthalt in den Sommermonaten gewährleisten zu können. Sollte dieser Flüchtlingsstrom – was nicht zu erwarten sein wird –in diesem Ausmaß nicht abreißen, so stellt sich hier überdies in den nahen Folgemonaten das Problem der Raumbeheizung, da die Garagen nicht für einen stundenlangen Aufenthalt von Menschengruppen konzipiert sind und dort nur Temperaturen weit unter einer sogenannten „Zimmertemperatur“ erreicht werden können. Ebenso stehen für Fremden/Asylwerber keine geeigneten Waschanlagen zur Verfügung. 2. Sanitärbereiche: Grundsätzlich sind in APIs mit Anhalte-Räumlichkeiten Toiletten für die Fremden/Asylwerber vorhanden, jedoch, sollte mit dem Aufgriff ein oder mehrere Schlepper festgenommen werden, so sind diese zweckgebunden und somit nicht verfügbar. Die für die Bediensteten zur Verfügung stehenden Toiletten sind für einen derart intensiven Gebrauch durch Fremde/ Asylwerber gar nicht geeignet. Abgesehen davon, dass oftmals kulturell bedingt eine starke Verschmutzung nicht zu verhindern ist (z. B. gebrauchtes Toilettenpapier neben der Toilette am Boden). Auch sollte der gesundheitliche Aspekt in Bezug auf die Kollegenschaft nicht außer Acht gelassen werden (Übertragung von Krankheiten, Seuchen udgl) 3. Dienstbetrieb: Den Kollegen auf den Dienststellen ist die Besonderheit dieser Lage durch den massiven Zustrom von Fremden/Asylwerbern durchaus bewusst. Sie haben sich auch darauf - so gut es eben geht - eingestellt. Selbst mit voller Besetzung der AGM Gruppen/Fahndern ist ein vorgesehener, geplanter Außendienst in den Bereichen Dokumentenkontrolle, Kfz- und Personenfahndung sowie anderer Strafrechtsdelikte nicht mehr möglich. Das gesamte Personal – insbesondere der API Ried – ist rund um die Uhr auf der Dienststelle gebunden, um die IFA Vorerfassungen und vor allem die das BFA betreffenden IFA Vollerfassungen von Asylwerbern zu bewerkstelligen. Dazu kommt noch die zweckentfremdende Verwendung des Verkehrsdienstes, der rund um die Uhr bei Aufgriffen die Bewachung der Festgenommenen, die Besorgung der Essensportionen für die Asylwerber/Fremden, die Begleitung zu den Toiletten in den APIs, die Verbringung zu anderen Support-Stellen, etc. zu bewerkstelligen hat. Für die notwendige Verkehrsüberwachung bleibt keine Zeit mehr. Der „Worst Case“ tritt dann ein, wenn Verkehrsunfälle mit Personenschäden oder größere Unfälle mit Sachschäden (welche in den wetterbedingten Folgemonaten erfahrungsgemäß mehr werden) abzuarbeiten sind. Dann bleibt die ganze Arbeit bei den eingesetzten AGM Kräfte, was wiederum dazu führt, dass die Vor- und Vollerfassungen unnötig in die Länge gezogen wird und somit der menschenunwürdige Zustand für Asylwerber/Fremde in der Garage aufrecht erhalten wird. Zur Kenntnis muss auch genommen werden, dass die Kollegen bereits jetzt an den Grenzen ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit angelangt sind. Experten zufolge ist von einer Zunahme der massiven Zuwanderung (Asylwerber/Fremde) auszugehen. Notwendige Maßnahmen: 1. Sofortige Verbringung der offensichtlichen Asylwerber Hauptsupport- Stellen PAZ Linz und Wels OHNE Vorerfassung: zu den Da bei Großaufgriffen nicht nur rein Asylwerber, sondern auch „normale“ illegale Fremde ohne Asylbegehren und Schlepper aufgegriffen werden, müssen diese ebenfalls festgenommen und komplett bearbeitet werden. Schon mit diesem Arbeitsanfall sind die Kräfte fast rund um die Uhr gebunden und der notwendige Außendienst nicht mehr gewährleistet. Überdies kann auf den APIs eine erforderliche medizinische Erstversorgung der durch die Strapazen der Flucht körperlich oft stark gekennzeichneten Asylwerber nicht gewährleistet werden. 2. Wegfall der Verpflichtung der IFA Vollerfassung und anschließendem Transport zu den Hauptsupport- Stellen durch aufgreifende Dienststellen (bei absoluter Auslastung der Hauptsupport-Stellen Koordination durch EGFA): Sollte der „Worst Case“ an Großaufgriffen eintreten und die HauptsupportStellen PAZ Linz und Wels komplett überlastet sein, könnten in diesen (und nur in diesen) Ausnahmefällen die IFA Vorerfassungen inkl. Eintragung in die Applikation, erkennungsdienstliche Behandlung etc. von den APIs ( AGMBeamten) übernommen werden. Das Hauptaugenmerk sollte bei der Bearbeitung von illegalen Fremden ohne Asylbegehren und den Schleppern liegen. Da die Vollerfassung keine polizeiliche, sondern eine rein verwaltungsbezogene Tätigkeiten (Einscannen von jeder einzelnen Seite eines Reisedokumentes etc.) ist, müsste die Bearbeitung durch das BFA erfolgen. Dadurch könnten die Asylwerber/Fremden schneller wieder aus den menschenunwürdigen Garagen in echte Unterkünfte verbracht werden. 3. Einbindung der Rettungsorganisationen bei Großaufgriffen zum Zwecke der medizinischen und vor allem leiblichen Versorgung der Fremden/ Asylwerber, wenn d i e Hauptsupport-Stellen ausgelastet sind: Im Fall des oben beschriebenen „Worst Case“ Szenarios (Überlastung aller Hauptsupport-Stellen) sollten Rettungsorganisationen vor Ort eingebunden werden. Diese könnten sich bis zur Verbringung der Asylwerber/Fremden nicht nur um die medizinische Erstversorgung, sondern auch um die grundlegende Versorgung und das leibliche Wohles der Asylwerber/Fremden kümmern. Der Fachausschuss wird daher ersucht mit der LPD in Verhandlungen zu treten, und aufzufordern, damit diese die notwendigen Maßnahmen SCHNELLSTENS umsetzt. Josef WAGENTHALER (FA) Robert NEUWIRTH (FA) Harald SPARI (DA III) Walter SCHEURINGER (DA III)
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