Stärkeabbau TIER Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben Hat die Sorte und die Lagerdauer einen Einfluss auf die ruminale Abbaubarkeit der TM und der Stärke von Silomais? Diese Frage beantwortete Dr. Kathrin Gerlach von der Universität Bonn im Rahmen einer Studie. Dabei wurden neun Sorten Mais in Haus Riswick angebaut, geerntet und bei einer Lagerdauer von jeweils 30, 60, 90 und 120 Tagen auf ihre chemische Zusammensetzung untersucht. Bei der Stärke an sich gab es zwischen frühen, mittelfrühen und -späten Sorten nur geringe Unterschiede. Fakt ist, dass der Silierprozess die Stärkeabbaubarkeit erhöht. Allerdings, so Dr. Gerlach, hat die Lagerdauer bei Einhaltung der Mindestsilierdauer und empfohlenem TM-Bereich keinen Einfluss auf den ruminalen Nährstoffabbau. „Voraussetzung ist, dass sich die Landwirte auch an die Silierdauer von mindestens sechs Wochen halten“, erklärte die Wissenschaftlerin. Denn häufig werden in der Praxis die Maismieten viel eher geöffnet. Nicht ins Blinde füttern Tagung der unternehmensgebundenen und amtlichen Fütterungsberater im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Riswick in Kleve Starke Schwankungen Im Mittel der knapp 440 beprobten Grassilagen (erster Schnitt) in NRW lag der Energiegehalt bei 6,2 MJ NEL/kg Trockenmasse (TM). Allerdings gab es hier gravierende Schwankungen: Einzelne Silagen erzielten Werte von 4,5 MJ NEL/kg TM. Der Höchstwert lag bei 7,0. „Die Mieten müssen dringend untersucht werden, sonst wird ins Blinde gefüttert“, warnte der Fütterungsreferent. Die Ergebnisse seien für die vernünftige Rationsgestaltung von hoher Bedeutung“, fügte Dr. Pries hinzu. Beim Mais konnten bis dato lediglich 24 Silageproben untersucht Foto: von Beschwitz A uch in diesem Jahr ist die Fütterungsberatung wieder gefordert. Denn obwohl die Futtersituation 2015 sowohl qualitativ als auch vom Ertrag her gut ausgefallen ist, gibt es laut Analysen extreme Schwankungen. „Auffällig ist vor allem der Energiegehalt“, kommentierte Dr. Martin Pries von der Landwirtschaftskammer (LWK) am Mittwoch vergangener Woche. Anlässlich der Tagung der unternehmensgebundenen und amtlichen Fütterungsberater waren 100 Berater nach Kleve angereist. Die Milchleistung bei Ganztagsweidegang ist geringer als bei der Halbtagsweide. werden. Laut Ergebnissen von Haus Riswick wurden im Schnitt 45 bis 47 t/ha Frischmasse geerntet, der mittlere TM-Gehalt der Proben lag bei 33,7 %, der Energieanteil bei 6,7 MJ NEL/kg TM. In puncto Mais ist die Kammer dieses Jahr erstmalig dem ShredlageHype aus den USA nachgegangen. Demnächst sollen in einem Versuch in Haus Riswick ShredlageSilagen verfüttert und beurteilt werden. Hierfür wurden 33 ha Silomais mit zwei Häckselketten in Highland Cattle in Meschede Die Züchter aus der Eifel konnten auf dem 23. Martins-Markt am Sonntag in Meschede jubeln. Mehr als 30 Highland Cattles prämierte der Geschäftsführer des Fleischrinder-Herdbuchs Bonn, Dr. Josef Dissen. Das beste weibliche Tier stellte mit „Sandy vom Schleidchen“ Günter Schmitz aus Nettersheim (rechts). Der sehr typvolle „Denver vom Lörmecketal“, aus dem Besitz von Werner und Leonie Groten, Simmerath, konnte den Siegertitel bei den Bullen mit in die Eifel holen. Im Anschluss der Schau standen zwei Drittel der Ausstellungstiere im Stallgassenverkauf. Heinrich Schulte, LWK Rheinland-Pfalz zwei Fahrsilos siliert. Das erste Silo enthält Shredlage (Häcksellänge: 26 mm), im zweiten Silo wurde die konventionelle Maissilage mit einer Häcksellänge von rund 7 mm einsiliert. Fütterungsversuche sind für Sommer 2016 vorgesehen. Dabei werden zusätzlich Temperaturverläufe durch Temperaturlogger im Silo und AnschnittsflächenMessungen festgehalten. „Wichtig sind für uns die Vergleiche der Verdaulichkeiten“, erklärte Kammermitarbeiter Dr. Klaus Hünting und stellte erste Ergebnisse aus den Laborversuchen vor: ■ Bei der konventionellen Maissilage lag der pH-Wert nach zwei Tagen Lagerdauer bei 4,2, die Shredlage-Variante bei einem pHWert von 4,6. ■ Die Gärverluste im konventionellen Silo betrugen nach 30 Tagen Lagerdauer 3,7 %, im ShredlageVersuch 4,6 %. Bei der Verdichtbarkeit zeigte sich die konventionelle Silage 10 bis 12 % dichter als die Shredlage-Variante. Konkrete Aussagen folgen nach den Fütterungsversuchen. Verhoeven, LWK NRW, vor. Für den Versuch wurden 45 Kühe aus der Ökoherde in den Jahren 2009 bis 2011 ganztägig auf der Weide gelassen. Nur zum Melken erhielten sie Maissilage und Milchleistungsfutter. Von 2012 bis 2014 waren die Kühe acht Studen lang auf der Weide (Halbtagsweide) und bekamen im Stall eine Mischration. Das Ergebnis: Die Kühe mit Halbtagsweide erreichten eine rund 3 kg höhere tägliche Milchmenge. Allerdings warnte Verhoeven davor, diese Zahl als Maßstab zu nehmen: „Entscheidend ist die Milchleistung je ha Weidefläche.“ So betrachet verändert sich das Ergebnis zugunsten der Ganztagsweide: Dabei erzielten die Kühe mit im Mittel 9337 kg Energiekorrigierter Milch (ECM) je ha eine rund 900 kg höhere Leistung als die Halbtagsweide. EvB Foto: Schulte Im Gegensatz zu den ganz neu angelegten Shredlage-Versuchen laufen die Weideversuche im Ökobetrieb Haus Riswick schon über einen langen Zeitraum. Im Rahmen einer sechsjährigen Studie im Kurzrasensystem sollte ermittelt werden, ob Kühe mit Ganztagsweide mehr Milch geben als Kühe, die nur halbtags auf die Weide kommen. Antworten dazu stellte Anne 30 46 / 2015 Foto: Dr. Hünting Milchleistung je ha zählt Shredlage (oben) im Vergleich zur konventionellen Häcksellänge
© Copyright 2024 ExpyDoc