Tierwohltagung MV 12. Februar 2016, Viehhalle Güstrow „Tierwohlindikatoren für den Erfolg der Fütterung“ Bernd Losand „Das Auge des Herrn mästet das Vieh“ ??? Tiere Halten Füttern Pflegen Gesunderhalten Fortpflanzen/ Vermehren Tierhalter all „seine“ • Wesensart • Erfahrung • Wissen • Intuition • Praktisches Können • Motivation Nutzen 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 2 „Das Auge des Herrn mästet das Vieh“ ??? Landwirtinnen haben nicht weniger, aber möglicherweise auch andere Fähigkeiten, die den Tieren zugute kommen sollten! 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 3 Füttern ist Teil des Produktionsprozesses Nutztier (Nährstoffversorgung und Art und Weise der Nährstoffversorgung) Prinzip eines Mess-, Steuer- und Regelkreises (Regelstrecke) (Messeinrichtung) Ist-Wert (Stelleinrichtung) (Regler) Soll-Wert 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 4 Füttern ist Teil des Produktionsprozesses Nutztier (Nährstoffversorgung und Art und Weise der Nährstoffversorgung) Regelkreis des Fütterns Ausgangsgrößen • • • • • • • • • • Füttern Ergebnis (Prozess/Regelstrecke) Futtermittel Beobachten, Messen Futterqualität (geprüft!) Veränderung im Tierart Fütterungsprozess (Messeinrichtung) Nutzungsart Ist-Wert (Stelleinrichtung) Leistungsniveau Tiergruppen Personal Personalqualität Vergleich Ist-Wert Technisch/technologische Gegebenheiten mit Sollwert Haltungsform • • • • • • Gesundheit Wachstum Produkt Arbeit Fruchtbarkeit allg. Leistungen Entscheidung (Regler) Soll-Wert 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 5 Füttern ist Teil des Produktionsprozesses Nutztier (Nährstoffversorgung und Art und Weise der Nährstoffversorgung) Regelkreis des Fütterns Mess-/Beobachtungsstellen Füttern Ausgangsgrößen Ergebnis (Prozess/Regelstrecke) Veränderung im Fütterungsprozess Beobachten, Messen (Stelleinrichtung) UrsachenFeststellung (Messeinrichtung) Ist-Wert Vergleich Ist-Wert mit Sollwert Entscheidung (Regler) Soll-Wert 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 6 „Früher“ hieß Tierwohl mal Kuhkomfort 1997 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 7 Verbesserung des betrieblichen „Managements“ ist wesentlicher Bestandteil der Arbeit der LFA ca. um 2000: www.lfamv.de 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 8 Aspekte der Fütterungskontrolle Fress- und Saufverhalten Wiederkäuen Allgemeine Verhaltensmerkmale Das, was hinten raus kommt Tiergesundheit Leistungsmerkmale Mittel- langfristige Wirkungsweisen 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 9 Fress- und Saufverhalten Gieriges Fressen oder „Suche“ nach dem Schmackhaften Futterpartikel um das Flotzmaul? 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 10 Fress- und Saufverhalten Erreichbarkeit des Futters/Wassers 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 11 Fressverhalten Fressruhe/Ohrenspiel 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 12 Fressverhalten Langfristig BCS – 1-2-3 Wo Mittelfristig Bauchumfang – 3-4 Tage Kurzfristig Hungergrube – letzten Stunden 1,5 – 2,0 12. Februar 2016 Einschätzung der individuellen Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung Futteraufnahme: • BCS 5,0 Foto: Julia Glatz 13 Fressverhalten Gefressene Menge/Tier = (Vorgelegtes Futter - Restfutter) /Anzahl der Kühe je Gruppe 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 14 Wiederkäuen/Pansenkontraktionen >60 % der liegenden Kühe wiederkäuen 1 Std. nach der Hauptfresszeit Physikalische Struktur prüfen Optisch gleichförmig „Handtest“ Schüttelbox Pansenkontraktionen ≥2/min Mind. 50 – 60 Wiederkauschläge/Bissen Wiederkäuen auch beim Melken 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 15 Das, was hinten raus kommt … ist der andere Teil des Fütterungserfolgs 5 3 Kotbonitur (Konsistenz) (Manure scoring system, angepasst nach Andi Skidmore, Michigan State University, 1990) 12. Februar 2016 1 Anteil dünnflüssiger Kote <10% Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 16 Das, was hinten raus kommt … ist der andere Teil des Fütterungserfolgs Kotsiebung kurze Pflanzenteile ≤7mm lange Pflanzenteile ≥7mm Getreide- o. Maiskörner Rapsschalen Anteil unverdauter Pflanzenteile Hinweise auf Ausgewogenheit der Versorgung des Pansens mit Nährstoffen und Energie 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 17 Das, was hinten raus kommt … ist der andere Teil des Fütterungserfolgs Fütterungskontrolle mittels „Kot-App“ Kotgeruch nur mit Android Geruch Frischer Rinderkot riecht normalerweise nicht unangenehm. Unangenehmer Geruch kommt häufig von Fäulnisprozessen oder übermäßiger Stärkefermentation im Dickdarm. Bei Infektion mit Salmonellen kann der Kot auch stinkend sein 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 18 Leistungsmerkmale z.B. Tankmilchproben L% • • • • • • • 12. Februar 2016 Gilt nur für die Herdenbeurteilung Milchmengen, tägliche Schwankungen Versorgungssicherheit oder außergewöhnliche Maßnahmen/Ereignisse? Zellzahl (ZZ) = u.a. Frage der Eutergesundheit Milchharnstoff (HS) <250 mg/l; >150 mg/l = Futterprotein über Bedarf oder unterversorgt? Laktose (L%) <4,8% Eutergesundheit? Niedrige Fettgehalte (F%) nicht wiederkäuergerechte Strukturversorgung oder passend zur Milchleistung? Niedrige Eiweißgehalte (E%) Fütterung zu energiearm oder passend zur Milchleistung? Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 19 Tiergesundheit ist der ursprüngliche und allererste Sollwert für Wohlergehen 100 kg Erkrankungen in Beziehung zu Fütterungsmängeln 100 kg • • • • • Klauenrehe Ketose Azidose Milchfieber … Klauenrehe 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 20 Fazit • In erster Linie der Tierhalter übt die Kompetenz aus, Tierwohlergehen umzusetzen, zu beurteilen und Missstände zu ändern, qualifiziert, verantwortungsbewusst, praktisch, im Stall/Auslauf/Weide, täglich, immer. • Jeder Tierhalter hat bereits jetzt in großem Umfang „controlling-Instrumente“ zur Gestaltung optimaler Haltungsbedingungen für seine Nutztiere in der Hand und wendet sie im Rahmen „guter fachlicher Praxis“ an. • Die züchterische Weiterentwicklung der Tiere erfordert und der wissenschaftlichtechnische Fortschritt bringt neue und immer bessere Möglichkeiten zum Erkennen von „Tierwohl“, aber • „Tierwohlindikatoren“, die dem Tierhalter nicht unmittelbar als „Mess- oder Beobachtungsstellen“ im Regelkreis des Produktionsprozesses zum Vergleich von Soll und Ist zur Verfügung stehen, sind für ihn nicht zielführend, also unbrauchbar. 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 21 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Und immer eine Schippe Futter vor der Kuh 12. Februar 2016 Tierwohltagung MV; Losand; Tierwohlindikatoren in der Fütterung 22
© Copyright 2024 ExpyDoc