Ausgabe: Nr. 3 / 2015 – 28.05.2015 Liebe Bürgerinnen und Bürger, die letzten Wochen waren erneut ereignisreich. Neben meiner ständigen Arbeit im Innen- und Untersuchungssauschuss, beteilige ich mich derzeit als Fachpolitiker intensiv an der Reform des Verfassungsschutzes. Nach dem NSU-Skandal ist das für mich eines der wichtigsten innenpolitischen Projekte in diesem Jahr. Frohen Mutes: Mit meinen SPDKollegen vom FC Bundestag vor den Spielen des Internationalen Parlamentarierturniers Impressum: Uli Grötsch Mitglied des Deutschen Bundestages Büro Berlin: Platz der Republik 11011 Berlin Tel.: +49 (0) 30 227 74064 Fax: +49 (0) 30 227 76065 Für die Oberpfalz gibt es gleich zwei richtig gute Nachrichten. Zum einen wird die Gleichstrompassage Süd-Ost vermutlich nicht durch unsere Region verlaufen, wie mir die Verantwortlichen übereinstimmend berichtet haben. Zum zweiten haben wir im Bundestag vor wenigen Tagen ein umfangreiches Entlastungspaket für die Kommunen beschlossen. Zu beidem unten mehr! Außerdem in dieser Ausgabe des Newsletters: - Der Besuch der stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden und Staatsministerin Aydan Özoğuz in Flossenbürg Ein Bericht über meine vielen Besuchergruppen im Frühling Meine Einschätzung zum Flüchtlingsdrama im Mittelmeer Ein Ausblick auf die Diskussionsveranstaltung zu TTIP und CETA mit MdB Claudia Tausend am 25. Juni Einen „Wehrmutstropfen“ gab es auch: Beim internationalen Parlamentarierturnier an Christi Himmelfahrt haben wir mit dem FC Bundestag nur den vierten Platz belegt – unter vier Mannschaften um genau zu sein. Dabeisein ist eben alles... [email protected] Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen! Bürgerbüro: Herzliche Grüße Bgm-Prechtl-Str. 2 7 92637 Weiden Telefon: +49 (0) 961-33011 Fax: +49 (0) 961-37397 [email protected] Uli Grötsch Mitglied des Deutschen Bundestages -1- Es gibt echten Grund für Optimismus Süd-Ost-Trasse wird vermutlich nicht durch die Nördliche und Mittlere Oberpfalz verlaufen Gute Gespräche: Mit Jochen Homann, dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, und MdB Marianne Schieder Die intransparenten und wenig durchdachten Planungen der Gleichstrompassage Süd-Ost haben zu Recht viele Menschen geärgert. Anfang Mai habe ich deshalb erneut mit dem Präsidenten der Bundesnetzagentur Jochen Homann sowie den Netzbetreiben Amprion GmbH und Tennet Holding gesprochen. Nach den Gesprächen besteht echter Grund für Optimismus: Die Trasse wird voraussichtlich nicht durch die Nördliche und die Mittlere Oberpfalz verlaufen. Denn die Start- und Endpunkte sollen nun nicht mehr die Orte Bad Lauchstädt und Meitingen sein, sondern Wolmirstedt und Grundremmingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg. Damit rückt der Untersuchungsraum deutlich weiter nach Westen und weg von unserer Region. Der beharrliche und gute Dialog, den ich und meine Kollegin Marianne Schieder mit den Entscheidungsträgern geführt haben, scheint sich jetzt also auszuzahlen. Denn ein Verlauf durch unsere Region ist bekanntermaßen nicht der direkte Weg in die Industriegebiete im Süden. Von Anfang habe ich mich deshalb für eine Erdverkabelung eingesetzt, die den Umweg überflüssig macht. Bis der endgültige Trassen-Verlauf vorliegt, wird noch Zeit vergehen. Wir werden weiterhin genau aufpassen. Kluge Zukunftsinvestitionen Bundestag beschließt mit den Mehreinnahmen die Kommunen zu stärken Starke Kommunen: 15-MilliardenPaket für die nächsten drei Jahre Bereits im Koalitionsvertrag hat die SPD durchgesetzt, die Kommunen deutlich zu entlasten und ihre Handlungsspielräume zu erhöhen. Mit dem Nachtragshaushalt 2015, den wir am 21. Mai verabschiedet haben, ist dieses Ziel mehr als erfüllt. Es handelt sich um das größte Finanzpaket für unsere Kommunen seit Jahrzehnten: Auf insgesamt 15 Milliarden belaufen sich die Mittel, die in den kommenden drei Jahren zusätzlich im Bundeshaushalt bereitstehen. Vor allem in Infrastruktur, Bildung und Energieeffizienz sollen die Mittel fließen. Mit einem speziellen Investitionsfonds in Höhe von 3,5 Milliarden Euro werden dabei finanzschwachen Kommunen gezielt unterstützt. Damit erhalten die Städte und Markte wieder Gestaltungsspielräume für die Zukunft. Das ist Politik mit sozialdemokratischer Handschrift. -2- Eines der wichtigsten innenpolitischen Projekte in diesem Jahr Meine Rede zur Reform des Verfassungsschutzes Bei meiner Rede zur 1. Lesung der Verfassungsschutzreform am 24. April 2015 Ich weiß noch, wie fassungslos ich im November 2011 war. Damals stellte sich heraus, dass die rechtsextreme Terrorgruppe NSU in Deutschland mindestens zehn Morde begangen hatte und dabei über 13 Jahre hinweg unentdeckt blieb. Die Sicherheitsbehörden hatten versagt. Die wohl eklatantesten Missstände lagen beim Verfassungsschutz, dessen Reform wir deshalb seit April im Bundestag beraten. In meiner Rede habe ich betont, dass die richtigen Lehren aus dem NSU-Skandal gezogen wurden. So werden die Zentralstellenfunktion des Bundesamtes für Verfassungsschutz und der Informationsaustausch gestärkt. Denn erschreckenderweise wurden nur 20 Prozent der Informationen, die den einzelnen Landesämtern über den NSU vorlagen, auch weitergegeben. Zum zweiten schaffen wir einen gesetzlicher Rahmen für den Einsatz von V-Leuten. Das ist angesichts der skandalösen V-Leute-Praxis der letzten Jahre überfällig. Wir als SPD fordern darüber hinaus eine bessere parlamentarische Kontrolle des Verfassungsschutzes. Dazu befinden wir uns derzeit in Verhandlungen mit der CDU/CSU. Vor dem Sommer wollen wir die Reform verabschieden. Meine Rede zum Nachlesen und Nachhören gibt es hier Tolle Gespräche und Anregungen Schülergruppen und interessierte Bürger aus der Oberpfalz in Berlin Eine der vielen Besuchergruppen im Frühling: Die 10. Klasse des Sonderpädagogischen Förderzentrums Amberg „Das war ein richtig schöner Besuch. Ich hätte nicht gedacht, dass die Politiker oftmals bis spät abends in Ausschüssen arbeiten, wo doch im Fernsehen die Reihen häufig so leer sind“, berichtete ein Schüler der staatlichen EDV-Schule aus Wiesau. Die 10. Klasse war auf Klassenfahrt in Berlin und hat mich für einen Nachmittag im Bundestag besucht. Erst ging es auf die Besuchertribüne des Plenarsaals. Anschließend haben wir uns eine Stunde lang über meine Arbeit als Politiker unterhalten und Themen wie den Mindestlohn und die Vorratsdatenspeicherung diskutiert. Neben den Schülern aus Wiesau waren im Frühling auch zwei Gruppen mit engagierten Mitgliedern aus SPD-Ortsvereinen und interessierten Bürgern sowie Schulklassen des Sonderpädagogischen Förderzentrums Amberg und der Trautwein-Mittelschule Moosbach zu Gast. Insgesamt kamen im Frühling mehr als 200 Besucher zu mir in den Bundestag. Der Austausch hat mir große Freude bereitet. -3- Geschichte lebendig halten Aydan Özoğuz bei der Gedenksteineinweihung im KZ Flossenbürg Feierliche Einweihung: Mit Aydan Özoğuz und Vertretern der SPD Oberpfalz in Flossenbürg Im April war Aydan Özoğuz, die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Staatsministerin für Integration und Migration im Bundeskanzleramt zu Gast in Flossenbürg. Gemeinsam mit einer großen Zahl von Vertretern der SPD aus der ganzen Oberpfalz haben wir den neuen Standort des Gedenksteins für die während der NSZeit ermordeten Mitglieder der SPD eingeweiht. Frau Özoğuz betonte in Ihrer Rede, dass auch 70 Jahre nach der Befreiung Geschichte lebendig gehalten werden müsse. Es sollte als großes Glück begriffen werden, dass Deutschland heute ein derart vielfältiges und tolerantes Land ist. Dies sei der Verdienst unzähliger Bürgerinnen und Bürger, die sich politisch engagierten, zum Beispiel in der SPD. Zuvor wurde die Staatsministerin vom Weidener OB Kurt Seggewiß empfangen. Außerdem besuchten wir den Arbeitskreis Asyl Weiden e.V. – ein Ort, an dem gesellschaftliche Solidarität vorbildlich gelebt wird. Zum Flüchtlingsdrama im Mittelmeer Seenotrettung und die Bekämpfung von Schleusern alleine sind keine Lösung „Verantwortungsvolle Flüchtlingspolitik – Jetzt“: So lautet der Titel einer der vielen Veranstaltungen, die der SPDVorstand derzeit organisiert Das Bootsunglück vom 19. April war die bislang größte Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer. An einem einzigen Tag starben mindestens 800 Menschen. Das lässt mich auch einige Wochen später alles andere als kalt. Denn jeden Tag machen sich erneut hunderte Flüchtlinge auf den Weg. Wir brauchen umfassende Lösungen. Das eine ist akute Hilfe: Der jüngste EU-Gipfel hat eine verbesserte Seenotrettung und die Bekämpfung von Schleuserkriminalität beschlossen. Beides ist absolut notwendig. Derzeit sind zwei deutsche Marineschiffe im Einsatz, die bereits mehr als 2000 Menschen gerettet haben. Nur: Bei Seenotrettung und Schleuserbekämpfung darf es nicht bleiben. Entscheidend ist aus meiner Sicht, die tiefergehenden Gründe von Flucht anzugehen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier berichtete mir kürzlich, dass Deutschland für 60 % aller syrischen Kinder, die auf Schulen in Flüchtlingslagern im Libanon gehen, das notwendige Schulgeld übernimmt. Solche Hilfe setzt an der richtigen Stelle an. Mehr dieser Art muss für ein reiches Land wie Deutschland möglich sein. Einen guten Überblick über die Flüchtlingspolitik der SPD gibt es hier -4- Ausblick TTIP, CETA & Co – Wir grillen die Freihandelsabkommen! Einladung zum Grill- und Diskussionsabend mit MdB Claudia Tausend am 25. Juni 2015 in Weiden Freut sich schon auf die „Grilldiskussion“ in Weiden: MdB Claudia Tausend, Berichterstatterin für Handelspolitik im Europaausschuss und Vorsitzende der Münchner SPD TTIP und CETA sind seit Monaten in aller Munde. Und die Kritik an den Abkommen ist immens. Dass dabei die Nürnberger Rostbratwurst vielleicht bald nicht mehr nur aus Nürnberg kommt, ist womöglich noch das kleinste Problem. Als Gefahren werden vor allem die intransparente Verhandlungspolitik, die Deregulierung öffentlicher Dienstleistungen und die Aushebelung nationaler Gesetze durch Investor-StaatSchiedsverfahren gesehen. Zu Recht? Ich möchte offen diskutieren. Dazu habe ich meine Kollegin MdB Claudia Tausend nach Weiden eingeladen. Claudia ist stellvertretende Sprecherin der SPD im Europaausschuss und Berichterstatterin für Handelspolitik. In gemütlicher Grillatmosphäre wollen wir bei Würstchen und kühlen Getränken über den aktuellen Stand der Verhandlungen sprechen und die Vor- und Nachteile der Handelsabkommen abwägen. Termin: Donnerstag, 25. Juni 2015, 17:00 Uhr Ort: Familienfreizeitanlage Am Orthegelmühlbach Ulrich-Schönberger-Straße 11, 92637 Weiden Bei Fragen kontaktieren Sie gerne mein Bürgerbüro: E-Mail: [email protected] Telefon: 0961-33011 -5-
© Copyright 2024 ExpyDoc