Management virtueller Teams Das VIST-Modell G. Hertel Sebastian Michaelis, Stefan Kürten Lernziele • Was sind virtuelle Teams • Was sind die Vorteile virtueller Teams • Wo liegen die besonderen Herausforderungen bei virtuellen Teams • Wie kann man die Motivation innerhalb virtueller Teams messen/steigern 2 Gliederung Was sind virtuelle Teams Beispiel Technik Vorteile Nachteile Das VIST - Modell Valence Instrumentality Self-efficacy Trust Studien zu Instrumentalität Laborexperimente Feldstudien Einsatz von VIST (Diagnose) Einsatz von VIST (Intervention) Fazit 3 Was sind virtuelle Teams • Arbeitsgruppen, deren Mitglieder nicht persönlich am selben Ort anwesend sind • Koordination und Kommunikation durch elektronische Medien • wenig face-to-face Kontakt • ortsungebunden 4 Beispiel: Telearbeit • Kooperation zwischen BMW-Werken in Deutschland und USA • Problem: – durch Zeitverschiebung zu büroüblichen Zeiten eine gemeinsame Arbeitszeit von maximal drei Stunden • Lösung: – Einführung von Telearbeit zur flexibleren Gestaltung der Arbeitszeiten 5 Kommunikationsmittel • Instant Messenger – Teammitglieder immer ansprechbar – virtuelle Konferenzen (evtl. Video) • GroupWare – – – – Email gemeinsamer Kalender Kommunikationsarchiv gemeinsame Dokumente • Webforum – entspricht “schwarzem Brett” 6 Vorteile virtueller Teams • Zusammensetzung nach fachlicher Qualifikation • Flexibilität – Arbeitszeiten, kultureller Horizont • schnellere Kommunikation • leichte Archivierbarkeit der Kommunikation • mögliche Kostensenkung – Reisekosten, Büroräume • Zeitersparnis 7 Nachteile virtueller Teams • • • • • • • Isolierung einzelner Teammitglieder Anonymität mangelnde Identifikation mit dem Team schwierige Zielabstimmung Kontrolle der Arbeitsabläufe aufwendig Kommunikation kann unzuverlässig sein technische Probleme 8 Das VIST-Modell • Modell zur Vorhersage motivationaler Prozesse in Gruppen • • • • V I S T alence (Valenz) nstrumentality (Instrumentalität) elf-efficacy (Selbstwirksamkeit) rust (Vertrauen) • Komponenten prinzipiell unabhängig 9 Valence (Valenz) • Bewertung einzelner Gruppenziele (Gewinn / Verlust) • gute Bewertung eines Zieles führt zu hoher Motivation es zu erreichen • Zielkonflikt: private Interessen ↔Teamziele • hohe Teamidentifikation → höhere Bewertung der Gruppenziele VIST 10 Instrumentality (Instrumentalität) • subjektive Bedeutung des eigenen Beitrags für die Erreichung der Gruppenziele • hohe Instrumentalität → Leistungssteigerung • niedrige Instrumentalität → ”Trittbrettfahrer-Effekt“ VIST 11 Self-efficacy (Selbstwirksamkeit) • Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeit Gruppenziele erreichen zu können • hohe Selbsteinschätzung + niedrige Gruppeneinschätzung → niedrige Motivation • niedrige Selbsteinschätzung + hohe Gruppeneinschätzung → hohe Motivation • niedrige Selbstwirksamkeit kann durch guten Teamgeist kompensiert werden VIST 12 Trust (Vertrauen) • erwartete Sicherheit eines Erfolges der Gruppe • interpersonales Vertrauen – Erwartung an andere Teammitglieder • systembezogenes Vertrauen – Vertrauen in technische Ausrüstung und Arbeitsweise VIST 13 Studien zur Instrumentalität • Laborexperimente und Feldstudien in Wirtschaftsunternehmen • Laborexperimente – Untersuchung der vermuteten Prozesse • Feldstudien – Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die Realität 14 Laborexperimente • Aufgabe: – Verkauf von Computerzubehör unter Zeitdruck Team (additiv) Einzelleistung Einzelleistung Team (konjunktiv) •Additiv: Teamleistung ist Summe der Einzelergebnisse •Konjunktiv: Teamleistung hängt vom schwächeren Partner ab • Ergebnis: – hoher Motivationsgewinn bei konjunktiver Teamarbeit 15 Feldstudien • Untersuchung von virtuellen Teams in zwei großen Unternehmen • Bewertung der Teamarbeit/Effektivität durch Manager – Untersuchung durch Interviews • Befragung der Mitarbeiter – Internetgestützter Fragebögen • Ergebnis: – Zusammenhang zwischen Effektivität des Teams und wahrgenommener Instrumentalität nachgewiesen 16 Einsatz von VIST (Diagnose) • Teamdiagnose – VIST als heuristisches Tool zur Diagnose motivationaler Prozesse • Valenz – Ziele klar formuliert? Zielkonflikte? • Instrumentalität – Teammitglieder überzeugt von Wichtigkeit ihrer Arbeit? • Selbstwirksamkeit – Mitarbeiter ihren Aufgaben gewachsen? • Vertrauen – ausreichende Kommunikation? zuverlässige Ausstattung? 17 Einsatz von VIST (Intervention) Optimierungsmassnahmen: • Valenz – Gruppenziele klar definieren, Abstimmung auf Mitarbeiterinteressen • Instrumentalität – Feedbacksystem verbessern, klare Aufgabenverteilung • Selbstwirksamkeit – Zeitmanagement, Eigenmotivation trainieren, positives Feedback • Vertrauen – persönliches Kennenlernen, Verbesserung der Ausstattung, Technikschulung 18 Lernziele • Was sind virtuelle Teams • Was sind die Vorteile virtueller Teams • Wo liegen die besonderen Herausforderungen bei virtuellen Teams • Wie kann man die Motivation innerhalb virtueller Teams messen/steigern 19 Fazit • VIST-Modell scheint motivationelle Prozesse in virtuellen Teams erklären zu können • Praktische Anwendung in Unternehmen möglich • Weitere Erforschung der VIST – Komponenten nötig • Virtuelle Teams sind die Arbeitsform der Zukunft und werden das traditionelle Arbeiten ablösen! !? 20
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