KULTUR Donnerstag, 3. Dezember 2015 lehem heute abspielen würde. Es wird mit einer gewissen Traurigkeit festgestellt, dass die kalten Dezember-Tage und der vorweihnachtliche Schneefall immer seltener eintreten. Es wird der Glaube der Kinder an das Christkindl so beschrieben, als sei er das wahre Glück. Viele dieser Gedichte gelangen bei den Adventveranstaltungen von Vereinen oder Ad- ventkonzerten zur Aufführung. Viele Gedichte verlassen nie den intimen Kreis der Familie und sind gerade einmal bei einer Geburtstagsfeier zu hören. NEUES LAND bringt jetzt bis Weihnachten Woche für Woche einige Advent- und Weihnachtsgedichte und freut sich, dass vor allem Bäuerinnen und Bauern gerne Gedichte schreiben. Herbergsuche Von Ingeborg Wölkart Wos wa, wenn a fremds Poar bei dir anklopfn tat und di um a Nochtquartier bat? Ehrlich, mochast du auf die Tüa? Tat’n di a Herberg find’n bei dia? Hättest große Ongst, gonz gwiss, dass net mitunter a Gsindl is. Und noch dazua, ohne zan zohln, das könnt denen so passn und gfolln! Und wölches Gscher, du woaßt genau, mochat glei a schwongere Frau. Na – do hätt’st wohl liaber dei Ruah und desholb bleibt die Tür bestimmt zua! Lass mich noch einmal Weihnachten seh’n A Briaferl fürs Christkind Von Erwin Klauber Mein Schul han ih so gern, weil ih ah schreibm lern und oft schon denk ih hoamlih nach, wia ih des mitn Christkind mach. Vielleicht bring ih a Briaferl zsamm, halt ganz alloan, weil ih mih scham. Des Briaferl wirf ih ein, es kinnt ja gar leicht sein, dass’s sist der Wind in Schnee verwaht und dass’s am End nit hinkemm tat zan Christkind, weil’s in Himml wohnt, ba d’Stern, hoch übern großn Mond. Drum, Christkind, sei so guat, und fliag ma(r) ja nit fuat: A Briaferl kimp bald aun für dih und derawegn sorg i mih, ob du des noh zan lesn kriagst, ehvorsd’ za d’ andern Kin(d)er fliagst. Liabs Christkind, schau, bedenk, ih wünsch ma(r) sist koan Gschenk, bring mir mein’ Vati wiader her, aft kränkt sih d’ Mama ah nit mehr. Mein Vati is ja doh ihr Maunn, was geht der oaner Fremdn aun? Keksbackfieber Von Elfi Groß Von Paul Tschuffer Olli Joahr do gibs an Virus, der kimmb meist im Advent. Befollt recht gern die Weiberleit und wird des Keksbackfieber g’nennt. Lass mich noch einmal Weihnachten seh’n, ein letztes Mal, vielleicht, denn es ist Zeit, wohl bald hinüber in die andre Welt zu geh’n, hab’ keine Angst, mein Freund, bin längst bereit. Die oani hot’s drei Wochn laong, de martert’s wia nit gscheit. Die nächsti is noch zwoa, drei Tog van Virus scha befreit. Lass mich noch einmal Weihnachten hör’n, die alten Lieder, welch Zauber im Klang. Dann soll meine Stille niemand mehr stör’n, zur friedlichen Ruhe leg’ mich hin in Dank. Mir scheint, do hobns sou pickat’ Händ, die Wangl werdn gaonz rot. Sie ziagn sih z’ruck in eahna Kuchl, ma nimmb’s glei woahr, wann’s oani hot. Lass mich noch einmal Weihnachten spür’n, die Liebe der Meinen mich hat immer begleitet. Noch einmal möcht’ ich, mein Kind, dich berühr’n, damit dich die Liebe auf deinen Wegen stets leitet. Aonsteckend? Des wisst ih nit. Vielleicht is do wos draon, wanns g’wen san bei da Nochbarin, do pockts as wuhl ouft aon. Nun ließest du mich mein Weihnachten seh’n, nahmst meine Schmerzen, nahmst mir mein Leid. Ließest zum Schöpfer aller Welten mich geh’n, vollendet hat sich und ist meine Zeit. Zum Dokta gehen, des is umsist, dazua gibs ah koan Grund, wal uman Halig Obend werdn s’ va sölba wieda g’sund. Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen! Foto: fotolia.com/Floydine Kerzerl ist Advent 19 © 2015 NEUES LAND
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