it17-059-ip - Abgeordnetenhaus von Berlin

17. Wahlperiode
Plenar- und Ausschussdienst
Inhaltsprotokoll
Öffentliche Sitzung
Ausschuss für Digitale Verwaltung,
Datenschutz und Informationsfreiheit
Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Jugend und Familie sind zu
Punkt 2 der Tagesordnung hinzugeladen.
59. Sitzung
22. Juni 2015
Beginn:
Schluss:
Vorsitz:
16.05 Uhr
18.10 Uhr
Fabio Reinhardt (PIRATEN)
Vor Eintritt in die Tagesordnung
Siehe Beschlussprotokoll.
Punkt 1 der Tagesordnung
Aktuelle Viertelstunde
1.
„Wie weit ist die BSI-Zertifizierung des ITDZ fortgeschritten und welchen Schutz bietet
sie?“
(auf Antrag der Fraktion der CDU)
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) antwortet auf die Frage von Burkard
Dregger (CDU), dass die BSI-Zertifizierung des ITDZ erfolgreich durchgeführt worden sei.
Die Prüfung der IT-Sicherheit sei durch das BSI positiv beschieden worden; das BSIZertifikat liege vor. Die durchgeführte Zertifizierung nach ISO 27001 sei international anerkannt. Die verwendete und zertifizierte Standard-Infrastruktur des ITDZ biete einen hohen
Schutz und sei somit für die Verarbeitung personenbezogener Daten geeignet. Ein wirkungsvoller und anerkannter Nachweis über die technisch-organisatorischen Maßnahmen der ITSicherheit für die Einhaltung des Berliner Datenschutzgesetzes sei damit ebenfalls erbracht.
Burkard Dregger (CDU) fragt, inwieweit die Akzeptanz des ITDZ als Vertragspartner für
die Verwaltung auch dadurch ansteige, dass diese zertifizierte IT-Sicherheit gegeben sei.
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) erklärt, dass sicherlich auch der Aspekt
der IT-Sicherheit die Berliner Verwaltung dazu bewege, Kunde des ITDZ zu sein bzw. zu
Redaktion: Dr. W. Burger, Tel. 2325-1463 bzw. quer 99407-1463
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werden. Insoweit sei also auch das Zertifikat nach ISO 27001 ein wichtiges Element des
ITDZ-Angebots gegenüber der Berliner Verwaltung.
2.
„Wird der Nürnberger Anbieter, an den laut Presseberichten der Auftrag zur Einrichtung
von WLAN-Stützpunkten in Berlin vergeben wurde, der einzige Anbieter in diesem Bereich sein und stimmt die Information, dass das WLAN rund um die Uhr kostenlos genutzt werden kann?“
(auf Antrag der Fraktion Die Linke)
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) antwortet auf die Frage von Uwe Doering (LINKE), dass für dieses Thema die Senatskanzlei zuständig sei. Ihm liege allerdings die
folgende Pressemitteilung des Landes Berlin vom 22. 6. 15 vor: „Im laufenden WLANProjekt der Senatskanzlei hat das Lenkungsgremium jetzt eine Auswahlentscheidung getroffen. ‚Wir freuen uns, mit der Firma abl social federation GmbH nun in die Vertragsverhandlungen einzutreten‘, teilt Staatssekretär Björn Böhning, Chef der Senatskanzlei des Landes
Berlin, mit. Schnellstmöglich soll nun mit der Umsetzung des Projekts begonnen werden.
‚Die Firma wird mehrere hundert Standorte mit einem 24/7, d.h. zeitlich unbegrenzt kostenfrei nutzbarem WLAN ausstatten‘, erläutert Böhning das Angebot. ‚Und dies nicht nur in der
Innenstadt, sondern mit einer Verteilung auf alle interessierten Bezirke.‘ Berlinerinnen und
Berliner, aber auch Touristinnen und Touristen sollen von der neuen WLAN-Infrastruktur
profitieren. Am 01. Dezember 2014 startete die Senatskanzlei das Projekt ‚Freies WLAN für
Berlin‘. Interessenten konnten sich hierbei für die Nutzung der von den Bezirken und der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) angebotenen Standorte bewerben – mit finanzieller Förderung durch das Land Berlin. Ziel des Projektes ist es, die Anzahl kostenfrei nutzbarer
WLAN-Hotspots in der Stadt zu erhöhen und damit die digitale Infrastruktur Berlins weiter
auszubauen.“
3.
„Gibt es angesichts der Medienberichte über Hackerangriffe auf die Kfz-Zulassungsstellen in Rheinland-Pfalz und Hessen Erkenntnisse darüber, ob auch Stellen in Berlin betroffen sein könnten bzw. welche Vorkehrungen wurden gegebenenfalls getroffen, um die
relevanten Stellen in Berlin zu informieren?“
(auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen)
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) antwortet auf die Frage von Thomas
Birk (GRÜNE), dass es in seinem heutigen Treffen mit dem für die Kfz-Zulassungsstellen
zuständigen Referat des LABO zwar um andere Fragen gegangen sei, aber bei einem solchen
Hackerangriff hätte man ihn sicherlich darüber informiert. Auch nach dem Kenntnisstand des
ITDZ gebe es offenbar keinen solchen Hackerangriff in Berlin. Nicht zuletzt aufgrund der
bereits angesprochenen Zertifizierung für die Angebote des ITDZ sehe man sich wohlgerüstet, um solchen Angriffen standzuhalten. Eine hundertprozentige Sicherheit in IT-Fragen werde es allerdings kaum geben können.
Thomas Birk (GRÜNE) fragt, ob es bei dem angeführten Treffen um den Missbrauch bei
Anmeldungen und Ummeldungen in der Kfz-Zulassungsstelle gegangen sei und sich Lösungsmöglichkeiten für dieses Problem abzeichneten.
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) erklärt, dass man hierbei auch Vertreter
der Kfz-Innung einbezogen habe, deren Anregungen man nun zu prüfen habe. Man setze zu- bu -
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sätzlich eine zweistellige Anzahl von Mitarbeitern vor Ort ein, die nach dem Anlernen nun
auch tätig seien. Diese reichten allerdings nur in etwa aus, um den vorhandenen Mehrbedarf
bei den Kfz-Dienststellen auszugleichen. Man prüfe z. B. auch, wie man über Mehrarbeit
– selbstverständlich unter Beteiligung des Personalrats bzw. der Beteiligungsgremien – den
vorhandenen Mehrbedarf beim LABO abdecken könne.
Vorsitzender Fabio Reinhardt stellt fest, dass keine weiteren Fragen seitens der Fraktionen
vorlägen, und fragt, ob es etwas vonseiten des Senats bzw. des Berliner Datenschutzbeauftragten zu berichten gebe.
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) berichtet über die Ergebnisse der Abfrage zur Nutzung des Betriebssystems Windows XP im Land Berlin. Zum Stichtag 31. 3. 15
seien im Bereich der unmittelbaren Berliner Verwaltung von den insgesamt ca. 78 000
IT-Endgeräten noch 9 250 IT-Endgeräte mit dem Betriebssystem Windows XP im Einsatz
gewesen. – Zur Entwicklung: Am 31. 3. 14 seien dort 36 642 und am 31. 10. 14 noch 28 477
IT-Endgeräte mit dem Betriebssystem Windows XP eingesetzt worden.
Von den am 31. 3. 15 noch im Einsatz befindlichen 9 250 IT-Endgeräten mit Windows XP
entfielen 2 116 auf die Senatsverwaltungen und 7 134 auf die Bezirksverwaltungen. – Weitere
Zahlen zur Entwicklung: In den Senatsverwaltungen seien am 31. 3. 14 18 641 und am
31. 10. 14 noch 14 467 IT-Endgeräte mit dem Betriebssystem Windows XP eingesetzt worden. In den Bezirksverwaltungen seien am 31. 3. 14 18 001 und am 31. 10. 14 noch 14 010
IT-Endgeräte mit dem Betriebssystem Windows XP im Einsatz gewesen.
Auf der letzten Sitzung der für IT zuständigen Bezirksstadträte habe man die Bezirke darauf
hingewiesen, dass man hierbei nach wie vor einen nicht unwesentlichen Handlungsbedarf
sehe, zumal die Verteilung innerhalb der Bezirke nicht gleichmäßig ausfalle. Das Bezirksamt
Mitte habe in dieser Frage z. B. keinerlei Probleme mehr – also null IT-Endgeräte mit dem
Betriebssystem Windows XP –, während andere Bezirke noch vergleichsweise hohe Zahlen
aufwiesen.
Am 30. 6. 15 werde man eine neue Erhebung vornehmen, sodass man dann nach der Sommerpause auch gegenüber dem Abgeordnetenhaus weiter berichten könne. Er weise allerdings
bereits jetzt darauf hin, dass es gerade bei den Senatsverwaltungen auch in den kommenden
Monaten – wenn nicht gar noch ein oder zwei Jahre – einen bestimmten Bestand an XPRechnern geben werde. Das liege nicht nur daran, dass die Fachverfahren teilweise relativ alt
seien, sondern in den meisten dieser Fälle handle es sich um spezialisierte Rechner, die nicht
an das Internet angeschlossen seien. In diesen Fällen habe SenInnSport auch keine Bedenken,
dass sie weiter mit dem Betriebssystem XP liefen, denn die Sicherheitsfragen kämen nur im
Zusammenhang mit der Internetnutzung zur Geltung.
Vorsitzender Fabio Reinhardt hebt hervor, dass die Zahl der XP-Rechner in den Senatsverwaltungen um ca. 90 Prozent und in den Bezirksverwaltungen nur um ca. 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken sei. Gebe es Möglichkeiten, diese Reduktion zu beschleunigen? Welcher Zeitrahmen sei gegebenenfalls hierfür vorgesehen?
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) erklärt, man habe in dieser Hinsicht das
getan, was man als zuständige Stelle für die Koordinierung der IT im Land Berlin tun könne.
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Man habe insbesondere die Berliner Bezirke massiv darauf aufmerksam gemacht, dass in Bezug auf diese PC nach wie vor ein Handlungsbedarf bestehe.
Thomas Birk (GRÜNE) macht darauf aufmerksam, dass für eine erfolgreiche Steuerung jeweils auch aktuellere Zahlen vorliegen sollten. – Sei sichergestellt, dass über die betreffenden
7 134 IT-Endgeräte mit dem Betriebssystem Windows XP tatsächlich keine Verbindung zum
Internet aufgenommen werde? Inwiefern sei sichergestellt, dass durch die IT-Endgeräte mit
dem Betriebssystem Windows XP auch dann, wenn keine Verbindung zum Internet hergestellt werde, die IT-Sicherheit nicht gefährdet sei? Wer prüfe dies bzw. stelle dies fest?
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) verweist auf die dezentrale Fach- und
Ressourcenverantwortung. Die 12 Berliner Bezirke seien für ihre IT selbstständig verantwortlich, und vonseiten des Senats habe man keine Befugnis, den Bezirken in der Form Vorschriften zu machen.
Dr. Simon Weiß (PIRATEN) fragt, ob es gegenwärtig noch Fachverfahren gebe, die nur in
Verbindung mit Windows XP angewendet werden könnten.
Staatssekretär Andreas Statzkowski (SenInnSport) erklärt, dass man zumindest in Bezug
auf die bezirklichen Fachverfahren aus der Tatsache, dass im Bezirk Mitte keine IT-Endgeräte
mit dem Betriebssystem Windows XP mehr im Einsatz seien, folgern könne, dass jeweils
entsprechende Alternativen gefunden worden seien. – Zu den in den Senatsverwaltungen noch
im Einsatz befindlichen Fachverfahren mit Windows XP habe er bereits mitgeteilt, dass sie
nicht an das Internet angeschlossen seien.
Vorsitzender Fabio Reinhardt stellt fest, dass der Tagesordnungspunkt abgeschlossen sei.
Punkt 2 der Tagesordnung
Schlussbericht SenBildJugWiss – I Ltr. eGov – vom
29.04.2015
Rote Nummer 0820 O
Entwicklung eines einheitlichen IT-Systems für die
Berliner Schulen
Stellungnahmeersuchen des Hauptausschusses vom
27.05.2015
0160
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Haupt
Hierzu: Anhörung
Siehe Wortprotokoll.
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Punkt 3 der Tagesordnung
Besprechung gemäß § 21 Abs. 3 GO Abghs
„Datenschutz in Bibliotheken“
(auf Antrag der Fraktion Die Linke)
0161
ITDat
Vertagt.
Punkt 4 der Tagesordnung
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der
Fraktion Die Linke und der Piratenfraktion
Drucksache 17/1402
Wissenschaftliche Evaluation der Maßnahmen nach
§ 70 ASOG
0124
ITDat
InnSichO(f)
Vertagt.
Punkt 5 der Tagesordnung
Verschiedenes
Siehe Beschlussprotokoll.
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