faire wärme - Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion

FAIRE WÄRME
Grüner bauen, bezahlbar wohnen, Klima schützen
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ZUM WEITERLESEN:
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BUNDESTAGSFRAKTION
Chris Kühn MdB, Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik
Dr. Julia Verlinden MdB, Sprecherin für Energiepolitik
Arbeitskreis 2: Umwelt, Energie, Landwirtschaft, Verkehr
TEL 030/227 56789, FAX 030/227 56552
[email protected]
» gruene-bundestag.de » Themen Energie, Bauen, Wohnen
» Faire Wärme (Fraktionsbeschluss vom 01.12.2015)
IMPRESSUM:
Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Titelfotos: Hans P. Szyszka/NA/Novarc/Corbis
Gestaltung: Jakina Ulrike Wesselmann
Stand: Dezember 2015, Schutzgebühr: 0,05 €
BUNDESTAGSDRUCKSACHEN:
18/6885 Förderung erneuerbarer Energien im Wärme­
bereich (Gesetzentwurf zur Änderung des
EEWärmeG)
18/575 Heizkosten sparen – Energiewende im Gebäudebereich und im Quartier voranbringen (Antrag)
Diese Veröffentlichung informiert über unsere parlamen­
tarische Arbeit im Deutschen Bundestag. Sie darf im
Wahlkampf nicht als Wahlwerbung verwendet werden.
DIE GRÜNE POSITION
» AUF IN EINE NEUE WÄRMEVERSORGUNG
Die Wärmeversorgung der Zukunft schützt das
Klima und sorgt dafür, dass Wohnen für alle bezahlbar
bleibt. Dabei werden Wärme und Strom für Häuser und
Wohnungen aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Grüne
Wärme und grüner Strom stehen auch mit Hilfe moderner
Speicher vor Ort jederzeit bereit, Wärmenetze sorgen für
ihre optimale Verteilung. Mit dem grünen Wärmepaket
gehen wir den nächsten Schritt in der Energiewende und
arbeiten daran, dass von der ökologischen Modernisierung beim Bauen und Wohnen alle profitieren. Ziel ist es,
bis 2040 alle Gebäude klimaneutral mit Energie und
Wärme zu versorgen.
Häuser und Gebäude verbrauchen fast 40 Prozent der
gesamten Endenergie, allein die Hälfte davon für die
Raumwärme. Wärme stammt heute immer noch vorran-
gig aus importierten fossilen Brennstoffen – Gas, Öl,
Kohle. Wollen wir von diesen Importen unabhängig
werden, müssen wir umsteuern. Auch angesichts der
Klimakrise ist es dringend notwendig, im Gebäude­
bestand deutlich mehr Energie einzusparen. Nur wenn
die Energiewende auch bei der Wärmeversorgung neuen
Schub erhält, lässt sich die Erderwärmung auf unter
zwei Grad begrenzen. Dazu muss sich der Wärmemarkt
am Schutz des Klimas und der sozialen Ausgewogenheit
ausrichten – denn längst hat der Stillstand der schwarzroten Wärmepolitik auch soziale Folgen.
Das grüne Wärmepaket zeigt Wege, wie Energieverbrauch
und Heizkosten gesenkt und zugleich Wohnkomfort und
Lebensqualität gerade für Geringverdienende gesteigert
werden können.
»
FAIR WÄRME
Unser Förderprogramm „Fairwärme“ denkt ökologische
Modernisierung nicht länger von Haus zu Haus, sondern es
verankert den Klimaschutz in ganzen Stadtvierteln,
Wohngebieten und Dörfern. Es nützt Mieterinnen und
Mietern, Eigentümerinnen und Eigentümern sowie dem
Staat in gleichem Maße und verteilt die Kosten fair.
So können wir der Verdrängung von
Menschen mit geringem Einkommen besser
entgegenwirken und lebendige Stadtviertel
und Nachbarschaften erhalten.
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EINE WIRKSAME UND ROBUSTE
MIETPREISBREMSE
Wir treten für eine robuste Mietpreisbremse
ein, damit sinnvolle Investitionen Anreize
erhalten und nicht Immobilienspekulationen.
Die Mieterhöhung für Modernisierungen senken wir
deutlich ab und versehen sie mit einer Kappungsgrenze.
Mit dem Förderprogramm Fairwärme ermöglichen wir in
allen Städten und Gemeinden Modernisierungen, ohne
die Mieten für Menschen mit kleinen Einkommen zu
erhöhen.
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ENERGIEEINSPARVERORDNUNG VON
GRUND AUF RENOVIEREN
Um Energiesparen und erneuerbare Energien voranzubringen, wollen wir auch die Energieeinsparverordnung (EnEV)
von Grund auf renovieren: mit praxistauglichen, einfachen
und auch an ganzen Wohnvierteln ausgerichteten Regeln.
Ziel muss es sein, den tatsächlichen
Energieverbrauch und den verursachten
CO2-Ausstoß spürbar zu senken.
Um dieses Ziel zu erreichen, muss auch die Kontrolle der
EnEV vor Ort deutlich verbessert werden.
»
GUTE WÄRME SO NAH
»
NATUR PLUS – ÖKOLOGISCHE
BAUSTOFFE VORANBRINGEN
Wir wollen den Einsatz ökologischer Baustoffe in der
Wärmedämmung und Gebäudesanierung mit dem neuen
Programm „Natur Plus“ gezielt stärken.
Dazu streben wir an, ökologische BauMaterialien wie zum Beispiel energie­
sparende Holzfenster, Hanf- oder Zellulose­
dämmung besonders zu fördern, damit
sie häufiger zum Einsatz kommen.
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ERNEUERBARE-ENERGIEN-WÄRMEGESETZ WEITERENTWICKELN
Wir wollen das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz
(EEWärmeG) weiterentwickeln und über Neubauten hinaus
auf den Gebäudebestand ausweiten.
Erneuerbare Energien werden so in allen
modernisierten Heizungen und Häusern
verwendet und im Sinne des Klimaschutzes
eingesetzt.
Beginnend mit 20 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs
bei Neubauten und 15 Prozent bei Bestandsbauten sollen
mittelfristig alle Gebäude über erneuerbare Energien
versorgt werden. Das gilt für Wohngebäude ebenso wie für
Gewerbe- und Bürogebäude.
»
GUT INFORMIERT
Entscheidend für das Gelingen der Energie­
wende im Gebäudebereich sind umfassende
Information und Transparenz für Investor­
Innen und VerbraucherInnen.
Wir setzen auf eine Zusammenarbeit aller Akteure:
Kommunen, EnergieberaterInnen, ArchitektInnen, QuartiersmanagerInnen, Bauleute und HandwerkerInnen,
Vermieter- und MieterInnen. Energetische Modernisierung
von Gebäuden und sparsamer Energieeinsatz müssen auf
einer guten und fundierten Beratung vor Ort basieren.
Dazu gehören auch Sanierungsfahrpläne. Wir wollen die
Energieausweise für Gebäude vereinheitlichen, so dass sie
den Energiebedarf des Gebäudes unabhängig vom Nutzerverhalten darstellen und zusätzlich den gemessenen
Energieverbrauch der vergangenen Jahre ausweisen.
Wärmenetze werden vielerorts zum Fundament für die
örtliche Versorgung mit grüner Wärme aus erneuerbaren
Energien und anderen Quellen wie industrieller Abwärme
oder hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung.
Außerdem werden wir die Förderung der Wärmespeicher
mit einem 10.000-Wärmespeicher-Programm ausdehnen.
So kann jede Gemeinde in Deutschland mindestens einen
großen Wärmespeicher aufbauen.
Quelle: plainpicture/Schiesswohl
Insbesondere den Aufbau genossenschaftlich
betriebener Wärmenetze wollen wir gezielt
unterstützen.