für schwache Winde - Sonne Wind & Wärme

01+02/2016
05.02.2016
ISSN 1861-2741 H 2607
www.sonnewindwaerme.de
8,80 € • Österreich: 9,30 €•Schweiz: 13,50 SFR
40
Das Branchen-Magazin für alle erneuerbaren Energien
ENERGIEERZEUGUNG &
NETZINTEGRATION
Jahre
IND
SONNE W
E
& WÄRM
WECHSELRICHTER
Schneller und
flexibler Service
POWER-TO-GAS
Die Energiewende
wird geprobt
Starke Turbinen
Neue Windenergieanlagen
für schwache Winde
Veranstalter:
In Kooperation mit:
Wind Power
Poland 2016
Die größte Windindustrie-Konferenz
und Messe in Zentral- und Osteuropa
Buchen Sie jetzt Ihren Stand
www.pwea2016.pl
Editorial
V
ielleicht nehmen wir das hier ja nicht
mehr so richtig wahr – aber weltweit
wird das deutsche Experiment
­„Energiewende“ mit großer Aufmerksamkeit
verfolgt. Wenn hier die erneuerbaren Energien
in der Lage sind, die Atomenergie und konven­
tionelle Energieträger zu ersetzen, ohne dass
es zu wirtschaftlichen oder sozialen Verwer­
fungen kommt, dann können das auch andere
Nationen hinbekommen. Und das Bewusstsein,
dass das Projekt Energiewende kein deutscher
Alleingang bleiben darf, ist weltweit gewachsen.
Zu deutlich werden die Auswirkungen des
­Klimawandels, zu groß die Schäden durch
­Unwetter, Missernten und gesundheitliche
­Belastungen.
Auch sinkende Ölpreise können daran nichts
ändern. Zum einen kann die weitere Verbren­
nung von Erdöl-Derivaten für Wärmeerzeugung
und Mobilität keinen Weg aus der CO2-­
Problematik weisen, zum anderen glaubt wohl
kaum jemand daran, dass die Preise dauerhaft
so niedrig bleiben. Wenn Verbraucher schon
mal bereit waren, mehr als 96 € für 100 L
­Heizöl zu zahlen, wie das beispielsweise im
­Oktober 2012 der Fall war, dann werden sich
Erdölförderländer irgendwann auch wieder auf
Quoten einigen, um von aktuellen Preisen unter
40 € wegzukommen.
Doch zurück zu den Erneuerbaren. Der
­Finanzdienstleister Bloomberg New Energy
­Finance hat berechnet, dass im vergangenen
Jahr weltweit 329 Mrd. $ in Projekte zur Nut­
zung regenerativer Energien investiert wurden.
Das ist die höchste jemals für umweltfreund­
liche und nachhaltige Energieerzeugung
­investierte Summe. Dementsprechend können
Wind und Solar für 2015 auch neue Rekorde
verzeichnen: 64 GW Neuinstallationen global
bei der Windenergie und 57 GW Photovoltaik.
Ganz anders sieht es dagegen beim ehe­
maligen Klassenprimus Deutschland aus: Mit
10,6 Mrd. $ sind die Investitionen hier auf den
niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre
­gesunken. Der einstige Vorreiter bei der
I­ nvestition in erneuerbare Energien liegt nur
noch auf Platz sechs hinter China, den USA,
­Japan, Großbritannien und Indien. Es wäre ja zu ­verschmerzen, wenn so ein Rückgang aus
s­inkenden Systempreisen zu erklären wäre,
aber dahinter stehen auch seit Jahren sinkende
Installationsvolumina – vom Solarpark bis zur
privat finanzierten kleinen Aufdachanlage.
Doch statt diese Entwicklung – gerade auch
vor den Versprechungen der Pariser Klimakon­
ferenz – als Alarmsignal zu begreifen und ent­
schlossen umzusteuern, führen Bundes- und
Landesregierungen einen traurigen Eiertanz
auf. Da wird darüber diskutiert, wie lange der
Abbau von Braunkohle noch erlaubt sein soll –
und man wirft von verschiedenster Seite einen
Ausstiegstermin im Jahr 2050 in die Diskussi­
on. Wobei der Begriff Ausstieg deutlich ge­
schönt ist, fällt der „Ausstiegstermin“ doch mit dem Termin zusammen, nach dem laut
RWE-Chef Peter Terium die RWE-Tagebaue
­ohnehin ausgekohlt sind.
Hier wird deutlich, dass politischer Gestal­
tungswille hinter dominierenden, wirtschaft­
lichen Interessen zurücktritt. Dabei war es
­gerade solch politischer Gestaltungswille, der
die Konturen der Energiewende vorgezeichnet
hat. Und es braucht diesen Willen weiterhin, um
weltweit all denen, die gespannt das deutsche
Projekt „Energiewende“ beobachten, zu zeigen,
dass und wie ein Paradigmenwechsel in der
Energieversorgung erfolgreich gestemmt
­werden kann.
Doch gegenwärtig ist von einem neu
­erstarkten Gestaltungswillen nichts zu
­erkennen – und so bleibt zu befürchten, dass
der ehemalige Klassenprimus sich auch in
­Zukunft durch Negativrekorde auszeichnen
wird. Aber das scheint niemanden zu stören –
denn dieser traurige Rekord gab bisher nicht
einmal Anlass, darüber zu diskutieren.
[email protected]
Dr. Volker Buddensiek
Chefredakteur
Editorial
Was für ein
trauriger Rekord!
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
3
Inhalt
Inhalt
Die 100 %
im Visier
Im Fokus
KOMBINIERTE STROM- UND
WÄRMEVERSORGUNG Je
nach Auslegung des Systems
können 100 % des Strom- und
Wärmebedarfs eines Haushalts
selbst erzeugt werden. Ausgeklügelte Gesamtsysteme
leisten dabei mehr, als ein
BHKW mit einer Wärmepumpe
zu kombinieren. Gleichzeitig
mehren sich die Projekte, die
das 100-%-Szenario auf ganze
Regionen übertragen.
Seiten
28 bis 39
Foto: dpa
Foto: KBB
Schlechte Zeiten,
gute Zeiten
SOLARTHERMIE
Die Hersteller von Windenergieanlagen zaubern immer größere Rotoren und gewaltige
Nabenhöhen aus dem Hut. Dabei bestimmen
die kommenden Ausschreibungen schon jetzt
den Wettbewerb. Sie machen die Windparkplanung immer komplexer.
Foto: Henning Reiter
4
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
STRUKTURWANDEL Die Krise im Kollektormarkt hält an.
Solarwärmespezialisten trifft sie besonders hart. Mit Kosteneinsparungen, individualisierten Produkten und erweiterten
Dienstleistungen hoffen sie, neue Kunden zu gewinnen.
Seite
76
WINDENERGIE
SOFTWARE Die Betriebsführung profitiert
von der Normierung der Datenerfassung nach
Industriestandards. Wer über welche Daten
verfügen kann, ist aber noch nicht abschließend
entschieden.
Seite
Foto: AZ Drohnenflug
62
PHOTOVOLTAIK
Alles unter Kontrolle
Panorama
08
SERVICE Drohnen kennt man in aller Regel aus
militärischen Zusammenhängen. Seit einigen
Jahren gewinnt die zivile Nutzung der
unbemannten Fluggeräte schnell an Boden.
Mit Kameras bestückt spüren Drohnen Fehler
an PV-Anlagen auf.
Seite
Im Fokus:
Kombinierte Stromund Wärmeversorgung
Politik
06
Foto: Eric Kruegl
Zivile Drohnen
im Einsatz
INTERVIEW Dominique Ristori,
Europäische Union:
Eine „europaweite Stärke“
Modellregion: Die Energie der Alpen
28
Ein disruptiver Ansatz: Mit PV und
Wind zu 80 % Selbstversorgung
32
Hybride Wärmenetze: Intelligent
verknüpft zur Wärmewende
Markt
34
PtH: Überschüsse sinnvoll nutzen
36
Virtuelle Kraftwerke:
Probelauf zu 100 %
39
Biologische Methanisierung:
Power-to-Gas in Allendorf
10
Nachrichten
14
Börse: Keine Schiffe, keine Kekse
16
Windenergietage:
Gelungene Premiere
18
E-World: Innovationen für die
Energiewende
20
Solarstromspeicher:
Die Stromtauschbörse
40
Passivhaussiedlung: Ein Stadtteil mit
100 % erneuerbarer Wärme
Wechselrichter: Service muss unterschiedliche Ansprüche erfüllen
44
Service: Zivile Drohnen im Einsatz
Wissenschaft & Technik
48
Ausschreibungen: Spekulation auf
fallende Modulpreise
51
Rechtsfragen zur Ausschreibung
52
Siedlung mit 70 % Eigenversorgung
22
24
Nachrichten
25
Produkte
26
Kommunikation: Kein Anschluss
unter dieser Nummer
Photovoltaik
26
Windenergie
44
Bioenergie
72
Biogas: Günstige Wärme
und flexibler Strom
74
World Sustainable Energy Days:
Die Rolle der Biomasse in der EU
Solarthermie
75
Große Anlagen: Blick in die Zukunft
76
Strukturwandel:
Schlechte Zeiten, gute Zeiten
78
Ertragsabhängige Förderung: Kritik
der Kritik am Solar-Keymark-ACO
Service
80
Recht: Das „Solarkraftwerk“ oder
die Neubestimmung des PVAnlagenbegriffs
81
Marktdaten
82
Firmenverzeichnis
92
Termine
Rubriken
94
Köpfe
Turbinen: Rechnen bis zum Schluss
97
Impressum
58
Windgutachten: Die Latte liegt hoch
97
Vorschau
62
Software: Alles unter Kontrolle
98
Hüters Finale
65
Abregelung: Auf Rekordniveau
68
Zulieferer: Entscheidende Wende
54
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
5
Panorama
POLITIK EUROPÄISCHE UNION
Eine „europaweite Stärke“
Der Ehrgeiz, die globale Führungsrolle in der Branche zu halten, ist Teil der Strategie der
Energy Union, die im Februar von der Europäischen Kommission vorgestellt wurde. Der erste
Bericht „State of the Energy Union“, der im November folgte, bestätigt die Rolle der
Industrie sowohl für die wirtschaftlichen als auch die klimapolitischen Ziele. Die Umsetzung
dieser Thesen wird allerdings alles andere als einfach sein.
Was ist die Position der europäischen Unternehmen, und was ist von der EU im kommenden
Jahr zu erwarten? Dominique Ristori, Generaldirektor für Energie der Europäischen
Kommission, gibt in diesem E-Mail-Interview mit SONNE WIND & WÄRME einen Überblick.
Dominique Ristori,
Generaldirektor Energie der
Europäischen Kommission:
Die EU soll „zu einer globalen Drehscheibe für die nächste Generation
technisch anspruchsvoller und
wettbewerbsfähiger erneuerbarer
Energien zu werden.“
Foto: Europäische Kommission
SW&W: Europäische Unternehmen im
Bereich der erneuerbaren Energien scheinen zwischen dem zunehmenden internationalen Wettbewerb und dem Entzug
staatlicher Anreize erdrückt zu werden.
Was geschieht mit der europäischen
Branche für erneuerbare Energien?
Dominique Ristori: Der europäische Sektor
der erneuerbaren Energien beschäftigt
1,15 Mio. Menschen. Das entspricht mehr
als zwei Arbeitsplätzen pro 1.000 Einwohner in diesem Bereich. Weltweit liegt der
Durchschnitt doppelt so hoch. Der Bereich
der erneuerbaren Energien ist einer der wenigen Sektoren, in denen die Beschäftigung
mit nahezu einer halben Million zusätzlicher Arbeitsplätze zwischen 2008 und
2013 trotz der Finanzkrise zugenommen
hat. Außerdem sind europäische Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien
auch in Bezug auf ihren Umsatz führend. Im
6
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Jahr 2013 erzeugte der Sektor 137 Mrd. €
Umsatz, was einem Anstieg von 6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei sollte
nicht vergessen werden: Auch wenn wir einige Technologien importieren, verbleibt die
Wertschöpfungskette im Bereich der erneuerbaren Energien weitgehend in Europa.
Nach Angaben der Internationalen
Energieagentur ist die EU auf eine Führungsposition bei der Erzeugung erneuerbarer Energie eingestellt. Wind-, Solar- und
andere Technologien werden bis 2040
50 % der Stromproduktion ausmachen.
China und Japan folgen mit 30 %. Um auf
diesem Weg zu bleiben, ist es natürlich erforderlich, die Anstrengungen zu intensivieren. Um das verbindliche Ziel der EU von
20 % bis 2020 zu erreichen, werden starke
gesetzliche Vorgaben erforderlich sein.
Auch wird es auf konkrete Richtlinien ankommen, um mindestens 27 % erneuerba-
re Energien bis zum Jahr 2030 sicherzustellen. Regelungen zur Förderung müssen
flexibel und marktorientiert sein, um
Verzerrungen durch Überkompensation zu
vermeiden. Außerdem unterstützen wir im
Rahmen des Integrated Strategic Energy
Technology Plans Forschung und
Innovation mit insgesamt zehn Forschungsund Innovationsmaßnahmen. Diese Projekte sind auch in Horizon 2020 enthalten,
dem EU-Rahmenprogramm für Forschung
und Innovation.
„Die Herausforderung besteht
darin, dass sich die
Kostenreduktion bei
Verbraucherpreisen
widerspiegelt.“
SW&W: Was ist das größte Problem der
Branche für erneuerbare Energien
innerhalb der EU?
Ristori: Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst die Entwicklung der erneuerbaren
Energien und damit den Erfolg der europäischen Unternehmen. Es gibt finanzielle Elemente mit oftmals schwierigem Zugang zu
Kapital, politische Elemente mit teilweise
unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen, und technische Elemente mit zusätzlichen Herausforderungen, was Integration
und Ausgleich eines höheren variablen
Stromanteils im Energiesystem angeht. In
diesem Zusammenhang sind politisches
Engagement und regulatorische Stabilität
von entscheidender Bedeutung. Der
Schlüssel ist ein starker und integrierter
Energiemarkt, der für erneuerbare Energien
bereit ist. Eine zentrale Herausforderung ist
die Bereitstellung eines Energiesystems,
das auf Angebotsseite Sicherheit bietet und
dabei einen zunehmenden Anteil variabler,
erneuerbarer Energien integriert. Darüber
hinaus müssen wir sicherstellen, dass alternde Anlagen ersetzt werden und der
Markt ausreichende langfristige Investitionssignale entwickelt.
SW&W: Als eines der Probleme bei
­ rneuerbarer Energie werden die hohen
e
Kosten für den Verbraucher angesehen.
Was kann die Europäische Union tun, um
das zu überwinden?
Ristori: Das vergangene Wachstum im
­Bereich der erneuerbaren Energien hat zu
bedeutenden langfristigen Investitionskosten geführt. Mit Zunahme ihres Anteils werden jedoch die erneuerbaren Energien immer wettbewerbsfähiger. Wasserkraft, Geothermie und Onshore-Wind sind jetzt schon
billiger als Kohle. Auch Biomasse und Photovoltaik werden im Vergleich zu fossilen
Brennstoffen zunehmend wettbewerbsfähiger. Die Herausforderung besteht darin,
dass sich diese Kostenreduktion bei den
Verbraucherpreisen widerspiegelt. Die
Kommunikation eines neuen Geschäfts für
Energiekonsumenten und die beratende
Kommunikation über die Gestaltung eines
neuen Energiemarkts zielen darauf ab, die
Verbraucher in den Mittelpunkt des Energiemarktes zu setzen und ihnen die Werkzeuge zu geben, die sie benötigen. Die Verbraucher müssen geringere Kosten, besseren Service und mehr Auswahl erkennen
und von denselben hohen Standards zu ihrem Schutz profitieren, die ihnen das EURecht in der Vergangenheit geboten hat.
Die Einführung von Smart-­
Technologien, wie zum Beispiel SmartMetering-­Systemen auf breiter Basis wird
es den Konsumenten ermöglichen, Kontrolle über ihren Verbrauch zu erlangen. Eine
‚smarte‘ Infrastruktur wird es ermöglichen,
Marktteilnehmer und verteilte Ressourcen
zu koordinieren. Sie wird es auch den Netzbetreibern erlauben, lokale Probleme zu lösen und ihre Investitionen in das Netz zu
optimieren, was wiederum zu kostengünstigeren Verteilernetzen führt. Für all diese Aspekte werden wir neue Lösungen unterstützen. Dazu gehören dynamische Preisvereinbarungen, die die Verbraucher in die Lage
versetzen, 30 % ihres Rechnungsbetrags
aus Intraday-Märkten zu sparen.
SW&W: Die EU wird voraussichtlich ihr
Ziel, einen Anteil von 20 % erneuerbaren
Energien bis zum Jahr 2020 zu haben, erreichen. Neunzehn Länder werden wahrscheinlich ihren Anteil übertreffen, während es bei neun Ländern (Frankreich,
­Luxemburg, Malta, den Niederlanden,
Großbritannien, Belgien, Spanien, Ungarn
und Polen) unwahrscheinlich ist, dass sie
ihre Zusagen erreichen. Haben sie deswegen Sanktionen zu erwarten?
Ristori: Die Richtlinie über erneuerbare
Energien drückt sich dazu eindeutig aus.
Wenn ein Mitgliedstaat sein Zwischenziel
nicht erreicht, muss er einen neuen nationalen Aktionsplan über erneuerbare Energien einreichen, der konkrete Maßnahmen
nennt, wie es die Vorgaben innerhalb kürzester Zeit zu erreichen gedenkt. Die Europäische Kommission bleibt offen und bereit, mit den betroffenen Ländern gezielte
Regelungen und Maßnahmen, einschließlich der Zusammenarbeit mit den übrigen
EU-Staaten zu bewerten.
„Die EU ist entschlossen, zu
einer globalen Drehscheibe für
die nächste Generation
technisch anspruchsvoller und
wettbewerbsfähiger
erneuerbarer Energien zu
werden.“
SW&W: EU-Unternehmen halten einen Anteil von 40 % aller Patente für Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien.
Welches Land in Europa verfügt über die
wettbewerbsfähigste Industrie und warum
ist sein Modell erfolgreich?
Ristori: Die Industrie im Bereich der erneuerbaren Energien ist eine europaweite Stärke, wie bereits am Anteil der Patente zu sehen ist. Wettbewerbsfähigkeit sollte daher
auf EU-Ebene und nicht nur in den Mitgliedstaaten angegangen werden. Unternehmen
in Europa werden nicht nur von den nationalen Märkten angetrieben, sondern auch
durch die gesamteuropäische Nachfrage. Es
ist daher von entscheidender Bedeutung, eine europäische Wertschöpfungskette für erneuerbare Energien zu schaffen. Die Ziele für
2020 haben eine stetige Nachfrage nach
kostengünstigen Technologien für erneuerbare Energien erzeugt. Das 27 % Ziel bis
zum Jahr 2030 wird diesen Trend fortsetzen.
SW&W: In diesem Jahr hat die Europäische Kommission das ‚Energy-Union-­
Paket‘ gestartet, dessen Kommunikation
auf Sicherheit, Beseitigung des Kohlenstoffausstoßes und Interkonnektivität
zielt. Welche Politik sieht die EU als
­Priorität für das kommende Jahr?
Ristori: Nach der Energy Union Strategy ist
die Europäische Union entschlossen, zu
­ iner globalen Drehscheibe für die nächste
e
Generation technisch anspruchsvoller und
wettbewerbsfähiger erneuerbarer Energien
zu werden. Neben der Versorgungssicherheit werden vor allem Sonne und Wind zu
diesen Prioritäten beitragen. Wir müssen
­also sicherstellen, dass der Energiemarkt in
der Lage sein wird, höhere Anteile von Strom
aus erneuerbaren Energien aufzunehmen –
bis zu 50 % bis zum Jahr 2030. Und das auf
kostengünstige Weise. Wir müssen den
Markt für erneuerbare Energien bereit machen. Dies ist das Ziel der Kommunikation
zur Marktgestaltung: Eröffnung einer öffentlichen Debatte über die notwendigen
­Reformen.
In Bezug auf Infrastruktur und Konnek­
tivität hat die EU bis zum Jahr 2020 vereinbart, dass mindestens 10 % des Stroms
über grenzüberschreitende Verbindungs­
leitungen fließen soll. Dies wird bis zum Jahr
2030 auf 15 % angehoben. Auf diese Weise
werden regionale Mechanismen über die
einzelnen Länder hinweg gefördert. Wie das
erreicht werden kann? Durch die Identifizierung von vorrangigen Verbindungsleitungen,
die sogenannten Projects of Common Interest (PCI) und die Unterstützung der Einführung von wesentlichen Infrastrukturen durch
Finanzierung aus dem Europäischen Fonds
für Strategische Investitionen und die
­‚Connecting Europe Facility‘-­Initiative. Dafür
wird ein Investitionsportal eingerichtet. Es
soll die Transparenz der geplanten Projekte
fördern und Informationen für potenzielle
­Investoren zugänglich machen.
Am 18. November 2015 hat die Europäische Kommission eine öffentliche Befragung
zur Überarbeitung der Richtlinie über erneuerbare Energien gestartet. Diese ist bis zum
10. Februar 2016 geöffnet. Um die richtigen
Anreize gegen Kohlenstoff-­Emissionen einzuführen, werden wir auch einen Ausstieg
aus Subventionen für fossile Brennstoffe
­vorantreiben. Neben der Überarbeitung der
Richtlinie über erneuerbare Energien, werden auch Gesetzesvorschläge vorgelegt
­werden, um die neue Gestaltung des Strommarktes zu realisieren. Im Jahr 2014 hatten
die erneuerbare Energien einen Anteil von
15,3 % am Brutto-Energieverbrauch der EU.
Wir nutzen damit in Europa dreimal mehr
­erneuerbare Energie pro Kopf als irgendwo
sonst auf der Welt. Darüber hinaus entwickeln derzeit mehrere Länder nationale
Energie- und Klimapläne für die Zeit nach
2020 oder haben diese bereits verabschiedet. Anleger können daher in der Zukunft
Stabilität und Berechenbarkeit, sowie
­größere Märkte für erneuerbare
­Energiequellen erwarten.
Das Interview führte Claudia Delpero.
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
7
Panorama
POLITIK MODELLREGION
Die Konferenz „Energie der Alpen“ soll ein
erster Schritt zu einem Interreg Alpine
Space Programm für eine europäische
Foto: Volker Buddensiek
Energiewende sein.
Die Energie der Alpen
Die Alpen und das Alpenvorland als Modellregion für die Verwirklichung der Energiewende
– um nicht mehr und nicht weniger ging es auf einer Veranstaltung in Garmisch-Partenkirchen. Sie war der Auftakt für ein ehrgeiziges Projekt: über nationale Grenzen hinweg
aus dem gesamten Alpenraum Akteure aus der Energiewirtschaft mit Vertretern aus
Politik, Land- und Forstwirtschaft, Fremdenverkehr, Industrie und Handwerk, Gemeinden
und Landkreise zusammenzubringen.
W
as im Oktober 2015 als Marktplatz
für Ideen begonnen hat, soll nach
dem Willen der Organisatoren zu
einem Bündnis werden, das gemeinsam
Wege definiert für eine Umstellung der Energieversorgung weg von fossilen Energieträgern und hin zu einer nachhaltigen und
umweltfreundlichen Energieversorgung.
Wer bei großen Vorhaben nur klein-klein
denkt, hat von Anfang an verloren. Insofern ist
es nur konsequent, sich für ein übergreifendes
Konzept einer europäischen Energiewende
über Grenzen hinweg ein entsprechend großes „Freiluft-Labor“ auszuwählen. Der Alpenraum könnte mit 490.000 km² und rund
70 Mio. Einwohnern so ein Ort werden, an dem
8
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
– von der lokalen Ebene bis zur internationalen Kooperation – Lösungen entwickelt und
getestet werden. Kein Wunder also, dass die
Europäische Union über die Alpen und das
Alpenvorland von Slowenien bis Frankreich
und von Nordtirol bis Bayern unter der Prämisse diskutiert, hier eine „Makroregion
Alpen“ ins Leben zu rufen. Zwei solcher von
der EU definierten Makroregionen gibt es
bereits, den Ostsee- und den Donauraum.
Ein erster Schritt
Hier das große Ziel, ein Gesamtkonzept für
die energetische Versorgung des Alpenraums zu entwickeln und dort eine Vielzahl
von Akteuren mit den unterschiedlichsten
Interessen. Wie soll das zusammengeführt
werden? Klaus Lorenz, Mitbegründer des
Veranstalters Lorenz Wagner Alpenenergie
GbR, sieht die Größe der Aufgabe und sagt
trotzdem: „Wir haben uns für den großen
Aufschlag entschieden“, wobei er die
Schwierigkeiten nicht verkennt. „Aus dem
gemeinsam formulierten beziehungsweise
akzeptierten Ziel der nachhaltigen, effizienten Energieversorgung für die Makroregion
Alpen leitet jedes beteiligte Unternehmen,
jeder beteiligte Verband oder jede andere Institution auf der Basis seiner Expertise eigene Zielsetzungen ab. Meine Erfahrung lehrt
mich, dass bei einem solchen Vorgehen
Kontakte knüpfen über Branchen-Grenzen
hinweg ermöglichte neue Geschäftsideen.
Foto: Sabine Schwendemann/www.fokusmensch.org
selbst Vertreterinnen und Vertreter weit auseinander liegender Meinungen konstruktiv
zusammenarbeiten können. Geben und
Nehmen heißt die Devise.“
In diesem Sinne werden die Organisatoren einen Projektantrag im Rahmen des Interreg Alpine Space Programms der Europäischen Union stellen. Ziel des Projektes unter
dem Namen „Nachhaltige Bürgerpartizipation an alpinen Infrastrukturprojekten“ ist es,
Bürgerbeteiligung an Entscheidungen über
Gestalt, Ausführung und Bau von Infrastrukturprojekten im Alpenraum zu stärken,
„nachhaltig und unter Einsatz kostenoptimierender Kommunikationstechnologien
unter Beachtung der soziologischen, volkswirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen.“
Gäste aus der DACH-Region
Zur Auftaktveranstaltung des Projekts am
22. und 23. Oktober hatten sich rund 130
Teilnehmer angemeldet – überwiegend
aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz. In vier parallelen Sessions wurde
in Vorträgen und Workshops über die
­Themen Akzeptanz der Energiewende,
Elektromobilität, Speicher und Netz,
­Windenergie, Geothermie, Wasserkraft,
aber auch über energieeffizientes Bauen
und
Europäisches
Recht
sowie
­Energie-Umwelt-Mensch diskutiert. Dabei
bewerteten die Teilnehmer insbesondere
als positiv, dass Stakeholdern aus den
­unterschiedlichsten Bereichen hier die
­Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch geboten wurde. Tatsächlich ergaben sich erste Ideen zu Kooperationen z. B. zwischen
einem Unternehmen für energieoptimierte
Holzhäuser und Anbietern von Elektro­
mobilität für ein gemeinsames Projekt.
Die entspannte Atmosphäre der Veranstaltung, die vielen Gespräche im Foyer und
während einer gut besuchten Abendveranstaltung – einschließlich Rahmenprogramm
mit Musik aus dem Werdenfelser Land und
viel-beklatschtem Spontanauftritt eines
Kongressteilnehmers – trugen sicherlich
das ihre dazu bei, dass der Auftakt des
­Projektes allgemein als gelungen bewertet
wurde. Für die Folgeveranstaltung am 15.
und 16. November 2016 haben die Veran­
stalter das Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen b
­ ereits wieder gebucht.
5. Energie-kongress
IZES in Kooperation
mit der Saarlb
Energiewende auf
gutem Weg?
Perspektiven und
Herausforderungen
Mittwoch, 2. März 2016
10:00 – 18:00 Uhr | Schloss Saarbrücken
Die Energiewende ist in vollem Gange – der Anteil Erneuerbarer Energien steigt.
Doch wie steht es um Erzeugungsanlagen und Netzinfrastruktur? Diskutieren
Sie mit.
Weitere Informationen und Anmeldung auf www.izes.de
Referenten u. a.:
Prof. Dr. Frithjof Staiß | ZSW Baden-Württemberg
Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer | TU Berlin
Prof. Dr. Uwe Leprich | IZES gGmbH
apl. Prof. Dr. Niko Paech | Universität Oldenburg
Prof. Dr. Stefan Klinski | HWR Berlin
Der Fachkongress richtet sich an mittelständische Unternehmen, an Hersteller, Projektierer und Betreiber
von Anlagen für Erneuerbare Energien, deren Zulieferer, institutionelle Anleger sowie Vertreter von Städten
und Gemeinden. Ebenso sind Führungskräfte von Energieversorgungsunternehmen und Stadtwerken sowie
Vertreter ihrer Verbände angesprochen.
Volker Buddensiek
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
9
Panorama
Markt Nachrichten
Aldi Süd nimmt das 1000. Solardach in Betrieb
Laden während des Einkaufs gehört zum Eigenverbrauchskonzept von
Aldi Süd – das Bild zeigt die erste Elektrotankstelle in Düsseldorf.
Foto: Aldi Süd
■ Supermärkte mit Solarenergie: Das Handelsunternehmen
Aldi Süd meldet die Inbetriebnahme der 1.000. PV-Anlage
auf dem Dach einer Filiale.
Nach Unternehmensangaben
nutzt inzwischen mehr als jeder
zweite Aldi Süd-Standort im
Westen oder Süden Deutschlands die Solarenergie zum
Kühlen der Waren und für die
Beleuchtung der Räume.
Das Handelsunternehmen verfolge bereits seit 2005 das Ziel,
Online-Tarif für PVDirektvermarktung unter 800 kW
■ Die Pflicht zur Direktvermarktung trifft seit dem 1. Januar auch Neuanlagen ab
100 kW installierter Leistung.
Für Anlagen des Segments
zwischen 100 und 800 kW
bietet die Next Kraftwerke
GmbH eine Online-Direktvermarktung, bei der die Betreiber in einem Online-Portal
den Markteintritt in die verpflichtende Direktvermarktung selbst übernehmen.
Neu ist die verpflichtende
Direktvermarktung nicht. Bei
größeren Anlagen besteht bereits der Zwang, den eingespeisten Strom in diesem Rahmen zu vermarkten. Zwar wird
die Differenz zwischen dem Erlös und der Einspeisevergütung
ausgeglichen, aber die Direktvermarktung bedeutet Aufwand und Kosten und gilt daher
vor allem bei kleineren Anlagen
mit relativ geringen Einspeisemengen als wirtschaftliche
­Hürde. Hier will Next Kraftwerke
mit einem Online-Tarif auf
10
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
­ otenzielle Kunden zugehen:
p
Über ein Online-Formular im
Portal sei der Eintritt in die
­Direktvermarktung auch für
verhältnismäßig kleine Anlagen
schnell möglich, betont der
­Anbieter. Die Tarifierung bei Anlagen unter 800 kW basiert auf
einer festen monatlichen Vermarktungspauschale anstelle
eines Profit-Sharing-Modells
und soll dem Kunden Kalkulationssicherheit geben. Wie Next
­Kraftwerke betont, bleiben bei
diesem Modell die Marktprämie
und die bei Neuanlagen in die
Marktprämie eingepreiste
­Managementprämie in vollem
Umfang beim Betreiber. Die
Pauschale ist nach der Anlagengröße gestaffelt: Bis 150 kW
fällt monatlich ein Vermarktungsentgelt von 60 € an, von
151 bis 500 kW sind es 85 €
und von 501 bis 800 kW 110 €.
Next Kraftwerke betreut in der
Vermarktung auch Reststrom­
mengen von Überschuss-­
(ro)
Einspeisern. erneuerbare Energien in dieser
Größenordnung zu nutzen, so
Florian Kempf, Leiter Energiemanagement bei Aldi Süd Fasst
man die Flächen der PV-Anlagen auf den Filialen zusammen,
so ergibt sich nach Berechnungen des Unternehmens eine
Gesamtfläche von 115 Fußballfeldern. Eine durchschnittliche
jährliche Stromerzeugung von
95 Mio. kWh fließt zu einem
überwiegenden Teil in die Eigenversorgung: Etwa 85 % des
Solarstroms verbraucht Aldi
Süd beispielsweise für die
­Kühlung oder die Beleuchtung
in den Filialen. Außerdem wurden im vergangenen Jahr an
­etwa 50 Standorten von Aldi
Süd Elektrotankstellen installiert, die Solarstrom für die
­Mobilität zur Verfügung stellen.
Die übrigen 15 % des umweltfreundlichen Stroms gehen ins
(ro)
öffentliche Netz. Türkei:
4,9-MW-Kraftwerk
■ Die Phoenix Solar AG baut in
Incesu in der Nähe von Kayseri in
Zentralanatolien gemeinsam mit
Partnerunternehmen vier Photovoltaik-Kraftwerke mit ­einer Leistung von insgesamt 4,9 MW. Der
Auftrag kommt von einem türkischen R
­ egierungsunternehmen.
Phoenix Solar übernimmt alle
Planungs- und Beschaffungsaufgaben. Asunim, die sich um die
Projektentwicklung gekümmert
hatte, wird die eigentlichen Bauleistungen erbringen. Montiert
werden polykristalline ­Module
von Jinko sowie Wechselrichter
von SMA. Bereits Ende Februar
soll das Projekt fertig­gestellt
sein. Der erzeugte Strom wird ins
Netz eingespeist. Die ­Erlöse
kommen der weiteren Entwicklung des Industriegebiets zugute
und damit schließlich der weiteren Industrialisierung in der Re(bh)
gion Kayseri.
Trianel erwirbt den Solarpark Pritzen
■ Die Die Stadtwerke-­
Kooperation Trianel hat über die Tochter Trianel Erneuerbare
Energien GmbH & Co. KG (TEE)
den Solarpark Pritzen erworben.
Die in der Niederlausitz errichtete Freiflächenanlage hat eine
Leistung von 10 MW und ging
Ende September 2015 ans Netz.
Die Übernahme durch TEE
­erfolgte zum Jahreswechsel.
Das 20 ha große Areal des
Solarparks Pritzen wurde in der
Vergangenheit vom ehemaligen
Lausitzer Braunkohletagebau
Greifenhain als Reparaturplatz
für Tagebaumaschinen genutzt.
Nach dreimonatiger Bauzeit
prägen dort gut 38.000 Solar-
module das Bild und sollen im
Schnitt jährlich 10 GWh sauberen Strom erzeugen, der in das
Verteilnetz der Mitteldeutsche
Netzgesellschaft Strom mbH
eingespeist wird.
Wie Christoph Schöpfer, Bereichsleiter Projektentwicklung
Onshore, berichtet, ist Pritzen
die erste Freiflächenanlage im
Erzeugungsportfolio von TEE.
Hinter der im September
2015 gegründeten TEE stehen
neben der Trianel GmbH 38
Stadtwerke und Kommunal­
versorger, die im Verbund die
­erneuerbaren Energien
­ausbauen wollen.
(ro)
Auf einem Gelände des ehemaligen Braunkohletagebaus steht der
Solarpark Pritzen nicht nur symbolisch für die Energiewende.Foto: Trianel
SMA macht Wechselrichter fit
für Hochvolt-Batterien
■ Die SMA Solar Technology
AG kündigt einen auf
­Hochvolt-Batterien
­abgestimmten Batterie-­
Wechselrichter für private
Haushalte an. Der Sunny Boy
Storage soll eine kostengünstige und flexible Einbindung von
Speichern in bestehende und
neue PV-Anlagen unterstützen.
Im März sollen die ersten
Geräte vertrieben werden. Den Anfang macht der
­deutsche Markt, im nächsten
Schritt zielt SMA auf weitere
wichtige Speichermärkte wie
Italien, Großbritannien, Australien und die USA. Bei der Entwicklung des neuen Batterie-­
Wechselrichters Sunny Boy
Storage hat SMA-HochvoltBatterien wie die Powerwall
von Tesla im Auge. Es geht in
Richtung einer neuen Grid-­
Parity: Nach Einschätzung des
Unternehmens kann eine
Kombination aus Batterie und
Sunny Boy ­Storage gespeicherten Solarstrom zu Kosten
bereitstellen, die mit deutschen Haushaltsstromtarifen
vergleichbar sind. SMA
­ ooperiert bei Speicherlösunk
gen nach eigenen Angaben mit
fast allen bekannten Batterie­
herstellern.
Laut Volker Wachenfeld,
Leiter der Business Unit OffGrid and Storage, ist SMA der
einzige Wechselrichterhersteller, der ein AC-gekoppeltes
System für Hochvolt-Batterien
anbietet. Eine solche Speicherlösung läuft parallel zur
Photovoltaik­-Anlage: „Dadurch
ist eine Ausrüstung von bestehenden Anlagen, aber auch eine spätere flexible Erweiterung
des Systems, besonders einfach und kostengünstig zu
­realisieren, da nicht in die
­Photovoltaik-Anlage eingegriffen werden muss. Mit unserer
Lösung können wir zusätzlich
den großen Markt der Bestandsanlagen erschließen.“
Bei Neuinstallationen erlaube das Konzept die Integration
in beliebige Anlagenkonfigurationen, so Wachenfeld. Das
­gelte insbesondere bei verändertem Energiebedarf oder bei
späterer Einbindung eines
(ro)
Elektromobils. TÜV Rheinland setzt auf Pellets
■ Die Gebäude der Zentrale
des TÜV Rheinland in Köln
­wurden bisher dezentral mit Ölund Gaskesseln beheizt. Auch
die Klimatisierung wurde dezentral und für jedes Gebäude
individuell geregelt. Nun hat
das Unternehmen eine neue
Energiezentrale in Betrieb genommen, die einen breiten
Technologiemix einsetzt und
einmal alle zehn Gebäude
­zentral versorgen soll.
Die Wärmeversorgung stellt
die Energiezentrale über zwei
Pelletskessel mit jeweils
450 kW, drei Erdgassessel
(Brennwert, 2 x 2.500 kW und
1 x 500 kW) und einem Blockheizkraftwerk sicher. Das
BHKW stellt dabei eine elektrische Leistung von 240 kW und
eine thermische Leistung von
291 kW zur Verfügung. Es wird
vor allem für die Grundlast­
versorgung genutzt.
Der produzierte Strom des
BHKW wird nicht einfach ins
Stromnetz eingespeist.
­Stattdessen soll er selbst
­verbraucht werden, etwa als
Antriebsenergie für zwei
­Kompressionskältemaschinen
mit einer Leistung von jeweils
1.800 kW.
Neben den diversen Kesseln und Kältemaschinen und
dem BHKW kommen außerdem noch Pufferspeicher mit
einem Volumen von 7.000 L
zum Einsatz. Sie tragen dazu
bei, die Energieproduktion und
deren Verbrauch in Einklang zu
(jg)
bringen. Panorama
Markt NachrichteN
In Kürze
■ Neuer Leitfaden Wärmepumpe und Photovoltaik: Die Kombination von Photovoltaik-Anlagen
und Wärmepumpen hat sich inzwischen einen festen Platz im Wärmemarkt gesichert. Die Energieagentur
NRW hat nun eine kostenlose Infobroschüre dazu herausgebracht.
Sie kann auf der Webseite der Energieagentur als PDF oder als Print(jg)
produkt bestellt werden.
www.energieagentur.nrw/geothermie/leitfaden_kombination_von_waermepumpen_
und_photovoltaik
■ Solarthermie unterstützt
Fernwärme-Großstadtnetz:
Anfang Januar 2016 ging in Jena
die erste dezentral in ein deutsches
Fernwärmenetz einspeisende
Solarthermieanlage von Ritter XL
Solar in Betrieb. Es handelt sich um
eine kleine 70-kW-Anlage der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck, die
vor allem zeigen soll, wie einfach
und potent Solarthermie Fernwär(jg)
me unterstützen kann.
■ Nordex liefert 216 MW nach
Finnland: Nordex hat mit der
finnischen Vermögensverwaltung
Taaleritehdas einen Rahmenvertrag abgeschlossen. 2016 und 2017
wird Nordex für sechs Projekte dieses Kunden insgesamt 72 Turbinen
vom Typ N131/3000 liefern. (kg)
Mehr zu diesen Themen unter:
www.sonnewindwaerme.de
Marktanreizprogramm legt um 15 % zu
■ Aktuelle Zahlen des BAFA
4000
zeigen, dass die Novelle des
Marktanreizprogramms im letzten Jahr erste Früchte trägt. Die
Antragszahlen sind um 15 %
gestiegen. Profitiert haben davon vor allem Wärmepumpen.
Vor allem die Anträge bei den
Wärmepumpen haben sich
explosionsartig entwickelt. Sie
haben sich von knapp 5.300 Anträgen im Jahr 2014 auf 15.600
im Jahr 2015 erhöht, ein
Zuwachs von fast 200 %.
Ebenfalls positiv haben sich
die Antragszahlen in der Solarthermie entwickelt. Wurden im
Jahr 2014 noch ca. 24.400
Anträge gestellt, waren es 2015
immerhin schon knapp 26.300.
Das Plus im Vergleich zum Vorjahr erreicht hier damit aber nur
7 %, fällt also deutlich geringer
aus als bei den Wärmepumpen.
Letztere kommen aber auch
von einem deutlich niedrigeren
Antragsniveau, hohe Zuwachsraten sind dort daher auch eher
zu erreichen.
Schlecht sieht es dagegen
bei der Biomasse aus. Trotz der
üppigen Förderung sank die
Zahl der Förderanträge von fast
28.700 im Jahr 2014 auf etwa
26.300 im Jahr 2015, was einem Minus von fast 14 % entspricht. Allerdings stehen
Pellets- und Hackschnitzelkessel wohl auch am direktesten in
Konkurrenz zu Ölkesseln, die im
3500
2015 Solarthermie
2015 Biomasse
2015 Wärmepumpe
3000
2500
2000
1500
1000
500
0
Jan.
Feb.
Mär.
apr.
Jun.
Jul.
aug.
Sep.
Okt.
Nov.
Dez.
Die anträge für das Marktanreizprogramm 2015. Seit der Novelle im
Grafik: SW&W
april 2015 steigt die Zahl der anträge deutlich an.
letzten Jahr einen beispielslosen Boom erlebten.
Immerhin etwas besser sieht
es aus, wenn man sich nur die
Zahlen ab April 2015 anschaut,
dem Monat in dem das neue
Marktanreizprogramm eingeführt wurde. Aber auch die
anderen Technologien stehen
besser da, wenn man die Zahlen
erst ab April betrachtet. So
stiegen die Antragszahlen der
Solarthermie von April bis
Dezember im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum sogar um ordentliche 20 %. Zudem erfreut
sich die ertragsabhängige Förderung großer Beliebtheit, auch
wenn diese nur für größere Anlagen im Rahmen der Innovationsförderung gewährt wird.
Die Innovationsförderung
speilt wohl auch bei den Wärmepumpen eine große Rolle.
Die meisten Wärmepumpen, die
gefördert werden, fallen wohl in
diese Kategorie. Vor allem die
Erdwärme kommt hier oft zum
Zug. Ab April betrachtet erhöht
sich übrigens auch hier das
Plus, auf imposante 285 % im
Vergleich zum Vorjahr.
In absoluten Zahlen liegt
die Wärmepumpe trotz der
hohen Zuwachsraten aber weiterhin auf dem letzten Platz.
Zudem war zumindest in den
letzten Monaten 2015 eine gewisse Sättigung zu beobachten.
Die Antragszahlen bei der Wärmepumpe schienen sich bei ca.
1.800 Anträgen im Monat einzupendeln. Sowohl die Solarthermie als auch die Biomasse
konnten dagegen im letzten
Quartal stark steigende Zahlen
verzeichnen. Zumindest die
Biomasse hatte aber bereits im
Vorjahr vor allem im Winter
(jg)
hohe Antragszahlen.
Windenergie: Winterstürme retten Jahresertrag
■ Die Winterstürme im November und Dezember haben den
Deutschen Windmüller 2015
ihren Jahresertrag gesichert.
Im Bundesdurchschnitt lag der
Wind im vergangenen Jahr
einen Prozentpunkt unter dem
langjährigen Mittel.
Bis in den November hinein
war das Windjahr 2015 unter
den Erwartungen zurückgeblieben. Das Windaufkommen lag
bis dahin weit unter dem langjährigen Mittel. Erst die Stürme
im November und Dezember
besserten die Bilanz auf,
12
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
sodass das Windpotenzial im
Bundesdurchschnitt am Ende
des Jahres nur 1 % unter dem
langjährigen Mittel lag. Zu diesem Ergebnis kommt der Windindex von Sander + Partner.
Zu verdanken ist das vor allem den starken Winterstürmen
in Norddeutschland. Der Süden
hatte dagegen wieder einmal
das Nachsehen. Zwar zogen die
Novemberstürme über ganz
Deutschland, aber mit unterschiedlicher Stärke und Dauer.
In weiten Teilen Süddeutschlands reichten sie nicht aus, um
sich am Ende des Jahres dem
langfristigen Mittel zu nähern.
Da das Windaufkommen 2015
am Ende des Jahres immerhin
99 % des Mittelwertes des
Vergleichszeitraums (1981 bis
2010) erreichte, ist zumindest
der deutlich negative Trend der
letzten sieben Jahre gebrochen.
Sieht man vom Ausnahmejahr
2007 ab, waren es sogar zwölf
Jahre in Folge, in denen der
Wind in Deutschland zum Teil
deutlich unter dem langjährigen Mittel des Deutschen(kg)
Wind-Index lag.
Die Daten des Deutschen-Windindex sind regional, zeitnah und
erfüllen die Standards der World
Meteorological Organization.
Grafik: Sander + Partner
Markt Nachrichten
Panorama
EWEA-Kongress bindet sich langfristig an Hamburg
■ Die WindEnergy Hamburg
und das EWEA Annual Event
finden bis einschließlich 2020
parallel statt. Die EWEA legt
sich damit erstmals mit ihrem
Kongress zumindest in den
­geraden Jahren auf einen
­festen Veranstaltungsort fest.
Was 2016 Premiere feiert,
wird sich bis 2020 im zweijährlichen Rhythmus fortsetzen:
Die WindEnergy Hamburg und
der Kongress der European
Wind Energy Association
(EWEA) finden parallel statt.
Das haben die Geschäftsführer
der Hamburg Messe und
­Congress GmbH (HMC) und
der EWEA mitgeteilt. Die Vereinbarung enthält auch eine
­Option für eine vierte parallele
Veranstaltung 2022.
„Wir freuen uns sehr über
die Unterzeichnung eines langfristigen Agreements mit HMC.
Wir sind zuversichtlich, dass
das Beständigkeit und langfristige Aufmerksamkeit für zukünftige Veranstaltungen unserer Branche am Standort
schafft“, sagt Giles Dickson,
CEO der EWEA. Bernd
­Aufderheide, Vorsitzender der
Geschäftsführung der HMC,
­ergänzt: „Es gibt weltweit keine
vergleichbare Ballung von
­Kompetenz für die in der Windindustrie international tätigen
­Unternehmen.“
Die von der HMC veranstaltete WindEnergy Hamburg öffnet vom 27. bis 30. September
zum zweiten Mal ihre Tore –
nach der erfolgreichen Premiere 2014. Im Congress Center
Hamburg, in direkter Nachbarschaft des Messegeländes, findet zeitgleich das EWEA Annual
Event statt – erstmals in diesem Jahr. Auch 2017 und 2019,
wenn keine WindEnergy
­stattfindet, wird es ein EWEA
Annual Event geben. Die
­Austragungsorte sind aber
(kg)
noch nicht b
­ ekannt. V.l.: Giles Dickson, CEO der EWEA, und
Bernd Aufderheide, Vorsitzender der
Geschäftsführung der HMC, vereinbaren
eine gemeinsame Ausrichtung ihrer
Veranstaltungen bis mindestens 2020.
Foto: HMC/Michael Zapf
Vestas übernimmt Availon
■ Für 88 Mio. € hat Vestas den
Service-Dienstleister Availon
übernommen. Das Adjektiv
„unabhängig“ gilt für Availon
damit nur noch eingeschränkt.
Für Vestas ist es nach der
­Akquise von UpWind Solutions
in den USA bereits die zweite
Übernahme eines Service-­
Unternehmens.
Vestas hat die Übernahme
von Availon, einem führenden
europäischen Servicedienstleister, bekanntgegeben. Der
Kaufpreis für beträgt 88 Mio. €
und wird aus frei verfügbaren
Barmitteln beglichen. Die
Transaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen,
wozu auch die Genehmigung
durch die zuständigen Kartellbehörden zählt. Vestas geht
­davon aus, dass die Übernahme im ersten Quartal 2016
­vollzogen sein wird.
Availon beschäftigt rund
400 Mitarbeiter und verzeichnet eine Gesamtkapazität von
mehr als 2,6 GW unter Servicevertrag. Deutschland bildet den
Kernmarkt, zugleich ist das
­Unternehmen in Österreich,
­Italien, Portugal, Spanien, Polen
und den USA aktiv.
„Für Vestas ist die Übernahme von Availon ein logischer
nächster Schritt, um die
Wachstumsstrategie im Servicegeschäft zu beschleunigen“, sagt Group Senior Vice
President Christian Venderby,
Vestas Global Service.
„Vestas und Availon verbindet gemeinsame Werte, was
­Sicherheit, Qualität, Kunden­
zufriedenheit und Erzielung
größtmöglicher Verfügbarkeit
angeht“, betont Ulrich
­Schomakers, CEO von Availon.
Für 2015 wird Availon eigenständig einen konsolidierten
Umsatzerlös von voraussichtlich 59,8 Mio. €, ein bereinigtes
EBITDA von 5,2 Mio. € und Gesamtaktiva von ca. 33,3 Mio. €
berichten. Vom Zeitpunkt des
Vollzugs der Übernahme an
wird Availon im Finanzbericht
von Vestas erscheinen.
(kg)
Saale 2016
BAU
mit
Die Mitteldeutsche Baumesse
Die Frühlingsmesse
zur SaaleBAU
mit
HALLE MESSE
11. – 13. März · 10 – 18 Uhr
www.messe-saalebau.de
HALLE MESSE GmbH
Tel. 0345 68290 · [email protected]
messe.de
Hessens größte Baumesse
18. – 21. Febr. · Gießen
Hessenhallen · täglich 10 – 18 Uhr
www.messe-bauexpo.de
MIT FACHBEREICH
ENERGIE
Messe Giessen · Telefon 0641 962160
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
13
Panorama
Börse
14
Keine Schiffe, keine Kekse
Z
um ersten Mal taucht in
dieser Rubrik ein Branchenfremder auf: Niels
Stolberg. Nicht wenige werden
sich fragen: Wer ist das denn?
Stolberg ist Reeder, oder besser war Reeder. Die 1994 gegründete Reederei verschiffte
alles, was schwer oder lang war
- oder beides. 2011 ging das
Unternehmen in die Insolvenz
und Stolberg in den Knast.
Mehrfacher Kreditbetrug,
­Bilanzfälschung, Untreue und
Betrug wird Stolberg und drei
Managern der Reederei vorgeworfen. Am 18. Januar 2016
­begann der Prozess gegen Stolberg und seine Spießgesellen.
Doch warum findet er sich nun
ausgerechnet hier in dieser
­Rubrik wieder? Nun, Stolberg
ist mit der Windbranche eng
verbandelt. Er schipperte jahrelang Rotorblätter über den
­Atlantik. Das US-Geschäft wäre
ohne ihn nicht denkbar gewesen. Auch technisch war er auf
der Höhe der Zeit. Beluga Shipping fuhr als erstes Frachtschiff
der Welt mit einem Zugdrachen
und sparte damit 15 % Treibstoff. Mit Hochtief Construction
ging er ein Joint Venture ein und
entwickelte Schiffe, die Windräder laden und installieren konnten. Kurzum: Die Windindustrie
hat ihm viel zu verdanken.
Stolberg legte ein Tempo
beim Aufbau der Reederei vor,
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
dass einem schwindelig wurde.
Er machte zum Schluss mit 72
Schiffen einen Umsatz von
500 Mio. €. „Das Geld kommt
wohl aus der Keksdose“, so erklärte sich die Belegschaft die
Aktivitäten des Chefs. Kam es
leider nicht. Stolberg wird beschuldigt, sich das Geld mit
­unlauteren Mitteln beschafft zu
haben. Eine hammerharte Anklageschrift vor einem Gericht,
das gemäß deutscher Tradition
Vermögensschäden härter
­bestraft als Angriffe auf die
­körperliche Unversehrtheit. Für
Stolberg sieht es nicht gut aus.
Das Emissionshaus KGAL
nahe München hat eine Umfrage durchgeführt, wie das Börsenportal „Ecoreporter“ berichtet. Gefragt wurde nach den
Geldanlage-Vorlieben und Renditeerwartungen. Institutionelle
Anleger des Emissionshauses
haben 700 Mio. € in die erneuerbaren Energien investiert.
63 % haben wegen der stabilen
Ausschüttungen und der Sicherung der Vermögenswerte in
Ökostrom investiert. Die interessantesten Investments sind
die in den Klassikern Wind und
Sonne. Fast alle Umfrageteilnehmer – genau gesagt 91 % –
haben Papiere für Solarsysteme. Auf dem Rang zwei folgt die
Windkraft mit 84 %. Für die
­Zukunft können sich die meisten Großanleger Investments in ­Solar- und Windenergie
­vorstellen. 90 % bezeichnen
Onshore-Windkraft als sehr
­interessant oder interessant,
bei der Solarenergie sehen „nur 84 %“ die Lage so
­hoffnungsvoll.
Für die institutionellen
­Anleger ist die Rendite ein entscheidender Punkt. Neben der
Staatsknete bleibt Private Equity die beliebteste Anlageform.
Das gaben 56 % der Befragten
an. Anleihen und Genussrechte
sind mit 30 % (Direktinvestments), 21 % (Anleihen) beziehungsweise 12 % (Genussrechte) deutlich weniger beliebt.
Großinvestoren erwarten große
Renditen. Zwischen 5 und 7 %
liegen die Erwartungen. Bei den
anderen Energien ist nur noch
die Wasserkraft mit Erwartun-
RENIXX startet
katastrophal
Das Jahr 2015 hatte der RENIXX
World mit einem Plus von 31 %
auf 492,39 Punkte abgeschlossen.
Doch der Handelsstart in das neue
Jahr 2016 verlief katastrophal.
Bislang stellt sich ein Kursminus
von 15,2 % auf 417,59 Punkte ein
(Schlusskurs 26. Januar 2016).
Weltweite Turbulenzen an den
Börsen haben auch die Regenerativ-Titel erfasst. Für kurze Zeit
war der RENIXX sogar unter die
400-Punkte-Linie gefallen, hat sich
aber wieder ein wenig erholt. Unter
den fünf größten Verlierern seit
Jahresbeginn sind mit SunEdison
(-41 %), SolarCity (-30 %) und
Sunrun (-28 %) drei US-Solartitel
zu finden. Daneben geben auch der
Solarprojektierer China Singyes
(-37 %) und der Modulhersteller
Canadian Solar (-32 %) kräftig
Renixx®-World
RENIXX® World
12 Monate
Regenerativer
Aktienindex
600
500
400
300
200
100
0
500
400
300
200
100
0
Jan
Mär
Mai
Schlussstand:
26. Januar 2016
Jul
Sep
Nov
Jan
417,59
Quelle: Internationales Wirtschaftsforum
Regenerative Energien (IWR)
(www.iwr.de)
nach. Alle 30 RENIXX-Titel sinken
im Kurs. Am besten schneiden noch
die Aktien von EDP R
­ enováveis,
einem Energieversorger mit Hauptsitz in Madrid (-0,4 %), First Solar
aus den USA (-1,2 %) und SMA
Solar (-1,8 %) ab. Der hessische
Wechselrichter-Hersteller hat seine
Umsatz- und EBIT-Prognose für
2015 übertroffen.
(iwr)
gen von 3 bis 5 % konfrontiert.
Interessant ist, dass die Förderung einzelner Energieformen
so gut wie keine Rollen mehr
spielt. „Wer heute in erneuerbare Energien investiert, ist bereit,
deutlich mehr Marktrisiken als
früher zu akzeptieren, erwartet
aber auch höhere Renditen“, zitiert der „Ecoreporter“ Michael
Ebner, Sprecher der Geschäftsführung der KGAL Investment
Management GmbH & Co. KG
und verantwortlich für den
­Bereich Infrastruktur.
Das Vertrauen in den Solarmarkt, das die Umfrage zeigt,
kommt nicht von ungefähr.
GTM Research prognostiziert,
dass im laufenden Jahr in
64 GW Solarleistung weltweit
neu investiert werden. Damit
werde die Erfolgsserie der vergangenen Jahre mit immer neuen Rekorden fortgesetzt. 2015
wurden 59 GW installiert und
2014 waren es 39 GW. Spitzenwerte erreichen demnach die
USA und China. Indien wird sich
nach Angabe von GTM Research zu einem stabilen MultiGigawatt entwickeln. Erhebliches Potenzial sehen die Analysten auch in Mexiko und
­Brasilien. Die amerikanischen
Analysten gehen davon aus,
dass bis zum Ende des Jahres
weltweit 321.000 MW Solarleistung installiert sein werden.
Zum Wetter: Nun ist es
­offiziell: 2015 war das heißeste
Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1880. Dazu passt
folgende Geschichte: Bei einem
Erzählwettbewerb in den USA,
der irgendetwas mit Hitze zu
tun haben musste, gewann die
Erzählung eines Viehhirten den
ersten Preis. Unter der leidenschaftlichen Beteuerung, die
Geschichte sei wahr, gab der
Cowboy an, dass er einmal einen so heißen Tag erlebt hätte,
dass sich die Eidechsen ins
Feuer gelegt hätten, um den
Schatten der Bratpfanne zu
­genießen. Soviel zum
(ji)
­Klimawandel. Nachholeffekte sorgen für
Offshore-Rekord
■ 2015 gingen in Deutschland Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung
von 2.282 MW neu ans Netz.
Das entspricht den Anfang
2015 geäußerten Erwartungen, wird aber vorerst ein einmaliger Rekord bleiben, denn
er beruht auf Nachholeffekten durch vorausgegangene
Probleme bei der
­Netzanbindung.
Vergangenes Jahr speisten
in Deutschland 546
­Offshore-Windenergieanlagen
mit einer Leistung von
2.282 MW erstmals Stroms
ins Netz ein. Damit waren
zum 31. Dezember 2015 insgesamt 792 Anlagen mit einer
Gesamtleistung von
3.295 MW am Netz.
Diese Zahlen hat die
­Deutsche WindGuard in ihrem
„Status der Offshore-Windenergie in Deutschland“ im
Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Offshore-­Windenergie
(AGOW), des Bundesverbandes ­WindEnergie (BWE), der
­Stiftung Offshore-Windenergie, VDMA Power Systems
und der Windenergie-Agentur
WAB ermittelt.
Demnach wurden weitere
41 Anlagen mit 246 MW Leistung vergangenes Jahr vollständig errichtet, warteten
aber Ende 2015 noch darauf,
ans Netz angeschlossen zu
werden. 122 Fundamente waren darüber hinaus bereit für
die Installation der Windenergieanlagen, die nun 2016
­folgen soll.
Laut der AG
­Energiebilanzen wurden im
Jahr 2015 auf See über
8 TWh Strom produziert. Dies
entspricht dem Strombedarf
von über 2 Mio. Haushalten
oder etwa 1,4 % der Bruttostromversorgung in
­Deutschland.
Die Offshore-Windenergiebranche bewertet den hohen Zubau des zurückliegenden Jahres als Ausnahmeerscheinung. Das führt sie darauf zurück, dass es bei der
Fertigstellung von OffshoreNetzanschlüssen seit 2013 zu
Problemen und Verzögerungen gekommen war, die sich
erst im vergangenen Jahr auflösen konnten. Für 2016 prognostiziert die Branche einen
Zubau von rund 700 MW. (kg)
WWW.GETEC-FREIBURG.DE
26.–28.2.2016
MESSE FREIBURG
PARALLELVERANSTALTUNG
6. KONGRESS
WWW.ENERGIEAUTONOME-KOMMUNEN.DE
25.–26. 2. 2016, MESSE FREIBURG
Anmeldung zum Wind Website
Award 2016 ist geöffnet
■ Mit der Öffnung der
­ nmeldung startet der Wind
A
Website Award in seine zweite
Auflage. Der vom Windenergieportal wind-turbine.com
ausgelobte Preis kürt besonders gelungene Windkraft-­
Websites. In der Jury sitzt dieses Jahr auch SW&W-­
Chefredakteur Volker
­Buddensiek.
Im Rahmen der 25. Windenergietage übergibt Bernd
Weidmann, Geschäftsführer
von wind-turbine.com und Initiator der Auszeichnung, zum
zweiten Mal den Wind Website Award an drei Windfirmen
mit besonders gelungenen In-
ternetauftritten. Unter
www.wind-turbine.com/award
können sich Unternehmen
bis zum 30. September zur
Teilnahme anmelden.
Gesucht werden Internetseiten, die durch Nutzerfreundlichkeit, Suchmaschinenoptimierung, gute Inhalte
sowie ein zeitgemäßes Design überzeugen. Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen, die ihre Produkte und
Dienstleistungen im Windkraftbereich anbieten und ihren Sitz in Deutschland haben. 2015 ging der Wind
­Website Award an den Projek(kg)
tierer Sabowind.
FORDERN SIE IHREN PERSÖNLICHEN FREITICKET-CODE
PER MAIL AN UNTER: [email protected]
VERANSTALTER
MITVERANSTALTER
UNTERSTÜTZT VON
Panorama
M A R K T W I N D E N E R G I E TAG E
Gelungene Premiere
Auf den 24. Windenergietagen in Linstow hat SONNE WIND &
WÄRME erstmals ein eigenes Forum zum Thema Technik und
Service organisiert und moderiert. Themenschwerpunkte
waren unter anderem Rotorblätter, Eiserkennung und
Flottenmanagement. Wer nicht dabei sein konnte, für den
gibt es hier die wichtigsten Inhalte in Kurzform.
Z
eitweise reichte die Bestuhlung nicht,
so viele Besucher waren am 11. November 2015 zum SW&W-Forum in
den Solino-Club des Van der Valk Resorts
Linstow gekommen. Erstmals hat SONNE
WIND & Wärme im Rahmen der Windenergietage ein eigenes Forum organisiert. Der
rege Zulauf war dem spannenden Programm
rund um Technik und Service zu verdanken.
Christoph Heilmann von der BerlinWind
GmbH machte deutlich, welche gravierenden
Auswirkungen Blattwinkelfehler auf den
Ertrag haben und welche Anlagenschäden
durch Blattwinkelfehler vermehrt auftreten.
Und dabei seien Blattwinkelfehler mit Nichten Ausnahmefälle. Von 383 untersuchten
Rotoren hätten nur 7 % zulässige Blattwinkel
gehabt, berichtetet Heilmann. In 58 % der
Fälle seien gleich alle drei Blätter dejustiert
gewesen. Es gibt also alle Hände voll zu tun
für Unternehmen wie BerlinWind, die Blattwinkelfehler korrigieren. „Durch Blattwinkelfehler kann es bei Multi-Megawatt-Anlagen
zu Schwingungsschäden bis ins Fundament
kommen“, sagte Heilmann. In einem konkreten Fall konnte BerlinWind bei einer Anlage
mit einer Blattwinkeldifferenz von 5,8° die
axiale Unwuchtenamplitude durch Rotorblattjustage und Auswuchten von 65,1 auf 1
reduzieren. Das macht sich finanziell nicht
nur in einer längeren Lebensdauer und geringeren Stillstandzeiten bemerkbar, sondern
auch in einer Leistungskurvenverbesserung.
Dass Rotorblatt-Service kein Kinderspiel
ist, machte Henry von Helldorff von der
BayWa r.e. Rotor Service GmbH deutlich.
Viele Kunden würden allein schon unterschätzen, welch technisches Equipment
nötig sei, um sowohl Seilzugang als auch
Hebebühnenreparaturen anbieten zu können. Dazu kämen die Qualifizierung des Personals sowie wiederkehrende Prüfungen für
Personal und Ausrüstung. „Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, Untersuchungen nach GWO-Standard, die Ausbildung einer elektrisch unterwiesenen Personen, das Arbeiten im beengten Raum und
das Arbeits- und Umweltschutzsystem SCC,
Zertifizierung gemäß DNV GL, HerstellerUnterweisungen oder die Prüfung der PSA“,
zählte von Helldorff nur einige Punkte auf,
die auf der regelmäßigen To-do-Liste eines
Rotorblatt-Serviceanbieters stehen.
Weil das alles so aufwendig ist, sollen
künftig Drohnen die Rotorblatt-Inspektion
vereinfachen. Das Einsparpotenzial der Methode verdeutlichte Heiko Bieber von
Availon. Während innerhalb eines Tages mit
einer Serviceplattform die Rotorblätter einer
und per Seilzugang die Blätter von maximal
zwei Windenergieanlage inspiziert werden
könnten, würde eine Drohne im gleichen
Zeitraum fünf bis sechs Anlagen schaffen.
„Die Kosten einer Inspektion mit dem von
Availon eingesetzten CamCopter liegen bei
Gut besucht war das Forum zu den
Themen Technik und Service, das
SW&W im Rahmen der 24. Windenergietage organisiert hat.
Foto: SW&W
16
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
500 bis 600 €“, sagte Bieber. Dem ständen
900 bis 1.100 € beim Einsatz der Abseiltechnik gegenüber.
Kampf dem Eis
Bei der Planung von neuen Windenergieprojekten bekommt das Thema Eiserkennung
zunehmend Gewicht. Eines von vier vom
Germanischen Lloyd bisher zertifizierten
­Eiserkennungssystemen ist die Lösung der
Wölfel Beratende Ingenieure GmbH. Deren
sensorgestütztes System erkennt durch die
Abweichung der Rotorblattfrequenzen die
Eisbildung und detektiert die Eisfreiheit der
Blätter. Das erlaubt das Anfahren der
­Maschine ohne vorherige Sichtprüfung im
Windpark. „Die Eiserkennung und Gefahrenabwehr sind ein großes Thema in Behörden
und der Einbau von Systemen in RheinlandPfalz bereits Pflicht“, sagte Bernd Wölfel. Er
hatte eine neue Studie der Technikakademie
Weilburg zur Wirtschaftlichkeit von Eiserkennungssystemen im Gepäck. Danach
summierten sich die Verluste durch Eisansatz bei sechs Anlagen im Hunsrück auf
165.000 € und 5.774 Betriebsstunden. 56 %
davon entfielen demnach auf ein fehlendes
automatisiertes Reset der Anlage.
Die Sicht der Behörden stellte Thomas
Hahm, Gutachter und Geschäftsführer der
F2E Fluid & Energy Engineering GmbH, dar.
„Deren Nachfrage nach Risikobeurteilungen
steigt. Dabei geht es um die erforderlichen
Abstände zu Gebäuden und Verkehrswegen.
Wenn die nicht eingehalten werden, dann
müssen Betreiber sicherstellen, dass ihre Anlagen nicht mit Eis auf den Rotoren laufen“,
erläuterte er. Für diesen Abstand werden die
Nabenhöhe und der Rotordurchmesser addiert und mit dem Faktor 1,5 multipliziert.
­Anhand von Simulationen und meteorologischer Daten werden die maximalen Flugweiten von Eisbrocken berechnet sowie der Eisabfall bei Stillständen ermittelt. Dabei spielen
auch die Betriebsmodi und das Gelände eine
Rolle. „Langjährige Messungen liegen für einen Standort in der Regeln nicht vor und die
Daten von meteorologischen Stationen lassen sich aufgrund der Einflüsse an einem
Standort nicht übertragen“, sagte Hahm.
Diese Erfahrung hat auch Thomas
­Kretzschmar, Abteilungsleiter der technischen Betriebsführung bei Juwi, gemacht.
„Die Vereisung fällt selbst in einem Windpark
sehr unterschiedlich aus“, sagte er. Der
­Projektierer hat einige Erfahrungen mit unterschiedlichen Systemen im laufenden
­Betrieb gemacht. Von gondelbasierten Lösungen, die über Sensoren, Kamerasysteme
oder Anemometer von den Umgebungs­
bedingungen auf die Vereisung der Rotoren
schließen, hält er wenig. Schließlich gehe es
um den sicheren Betrieb. „Das funktioniert
zuverlässig nur mit Sensoren, die in den
Blättern oder direkt auf den Oberflächen der
Flügel verbaut sind. Zudem sind die Kopplung an eine Rotorblattheizung und das automatische Wiederanfahren der Anlage zwei
wichtige Faktoren“, sagte Kretzschmar. Hier
müssen auch Hersteller nachrüsten, die die
Eiserkennung bislang nur über Änderungen
in der Leistungskurve detektieren. Diese Verfahren sind sehr zuverlässig. Sie lassen aber
kein automatisches Anfahren zu, weil die Eis­
erkennung von den Drehzahlen abhängt.
Die Flotte managen
Dass in der Verwaltung großer Anlagenbestände viel Musik steckt, zeigten die Referenten in der Session zum Flottenmanagement auf. Die Energiequelle GmbH hat für
maximale Erträge auf eine automatisierte
Leistungskennlinienüberwachung
umgestellt. Die mit einem Alarm hinterlegte
­Grenze wird aus einem Soll/Ist-Vergleich in
Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit
und der Leistung gebildet. Zudem erfasst die
Energiequelle die Häufigkeit und Dauer von
Ausfällen per normierter Fehleranalyse. „Es
wäre gut, wenn es diesen Austausch von statistischen Daten über die Grenzen einzelner
Betriebsführungsgesellschaften hinaus geben würde, um die Fehler besser einzudämmen“, sagte Lars Schiller, Bereichsleiter der
Betriebsführung.
Vorzüge haben große Betriebsführungsgesellschaften auch bei den Vertragsstrukturen mit Servicedienstleistern oder Versicherungen. „Wir können die Serviceanbieter
und die Anlagentechnik gut miteinander vergleichen. Außerdem gibt es Vorteile bei den
Versicherungen, weil sich die Risiken über
viele Windparks streuen lassen. Damit sinken einerseits die Kosten und andererseits
das Risiko, dass die Gesamtschadensquote
überschritten wird“, sagte Malte Mehrtens,
technischer Leiter Energy Consult GmbH.
Das Unternehmen betreut 750 Windenergieanlagen. Dahinter stehen Tausende von
­Verträgen mit unterschiedlichen Fristen,
Laufzeiten und Bedingungen. „Wichtig ist bei
diesem Management auch, ob der Leistungsumfang überhaupt noch dem Bedarf
entspricht, marktkonform ist oder die Verträge aufgrund neuer Gesetze angepasst
werden müssen“ so Mehrtens.
Ziemlich weit offen sind die Ohren von
­Investoren immer dann, wenn ihnen durch
technische Optimierungen hohe Zuwächse
beim Ertrag versprochen werden. In der
­Realität sieht die Sache aber meist ganz anderes aus. „Wir haben Verfügbarkeiten von
98 %, da gibt es kaum etwas zu optimieren.
Zudem müssen sich die versprochenen
­Ertragssteigerungen erst einmal in der Leistungskurve ablesen lassen“, rückte Peter
Spengemann von der wpd Windmanager
GmbH die Realitäten zurecht. Der Dienstleister betreut 1.630 Windenergieanlagen. Einen
ordentlichen Schub würden ein Tuning der
Generatorleistung und Upgrades der
­Rotorblätter bringen. Das ist aber nicht nur
eine Frage der Kosten, sondern auch der
Herstellergarantien. Spengemann sieht
­daher in 90 % aller Fälle das Potenzial für
Ertrags­optimierungen am Standort selbst.
Das ­betrifft neben Fehlstellungen des
­Azimuth oder der Rotorblätter vor allem die
Betriebsparameter. Diese Betriebsmodi
­werden primär von den Herstellern justiert
und auf den Standort angepasst.
Der richtige Wartungsvertrag
Nicht nur über die Vorteile, sondern auch die
Nachteile als unabhängiger Service-Dienstleister referierte Anja Wiederstein von der
FWT Energy GmbH & Co. KG. „Herstellerunabhängige Unternehmen sind günstiger,
flex­ibler und auf Augenhöhe mit dem Betreiber“, sagte sie. Doch die Medaille habe eine
Kehrseite. So würden die Unabhängigen oft
auch durch fehlendes oder unzureichendes
Engineering, mangelnde Ersatzteilbevorratung oder das Abwerben von qualifiziertem
Personal auffallen. „Am Ende gewinnt keiner“, sagte Wiederstein. Wiederstein forderte deswegen eine einvernehmliche Kooperation zwischen Herstellern und lokalen Ser­
viceanbieter in Form von Franchising oder
Vertragswerkstätten. „Wie in der Automobilindustrie“, verdeutlichte sie das Prinzip.
Wegen des hohen Interesses gleich zwei
Mal hielt Matthias Petzsch von HDI Gerling
seinen Vortrag. Das mag auch an seinem
plakativen Vortragstitel gelegen haben: „Vollwartungsverträge für Windenergieanlagen –
noch voll oder eher halbleer?“ Dass
­Anspruch und Wirklichkeit bei Vollwartungsverträgen durchaus auseinander klaffen,
wurde schnell deutlich. Während der Betreiber Verfügbarkeitsgarantien zum Festpreis
erwarte, baue der ein oder andere Hersteller
zunehmend Einschränkungen und Limitierungen bezüglich der Haftung ein. Und wie
mischen Versicherer mit? „Versichert werden nur noch die Risiken und Gefahren, welche nicht bereits durch den Vollwartungs­
vertrag abdeckt werden“, sagte Petzsch.
Und darunter fallen üblicherweise nicht die
Einschränkungen. Zumindest den Besuchern des SW&W-Forums sollte diesbezüglich kein böses Erwachen mehr drohen.
Katharina Garus, Torsten Thomas
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
17
Panorama
M A R K T E-WO R L D E N E R GY & WAT E R
Innovationen für die Energiewende
Eindruck aus dem Fachkongress Zukunftsenergien 2015
Foto: E-world energy & water/Rainer Schimm
Die E-world energy & water, die vom 16. bis zum 18. Februar
in Essen stattfindet, hat sich zu einem wichtigen Forum
für die Akteure der Energiewende entwickelt. Auf Messe
und Kongress treffen die erneuerbaren Energien auf die
klassische Energiewirtschaft, Kommunen und Investoren
sind ebenso vertreten wie die Politik.
V
on der Energielieferung zur Energiedienstleistung, von der Verteilung
zur dezentralen Erzeugung und Speicherung: Die gemeinsam der Conenergy
Agentur und der Messe Essen veranstaltete
E-world energy & water zeigt Lösungen, die
gegenwärtig für die Energieversorgung der
Zukunft entwickelt werden. Auch wenn die
Ausstellerzahl bei Redaktionsschluss noch
nicht feststand, ist ein weiteres Plus gegenüber dem Vorjahr sicher. Es verdankt sich
vor allem dem hohen Interesse an
Zukunftsthemen.
Über 130 Aussteller im Smart
Energy Bereich
Großes Wachstum verzeichnet die Messe im
Bereich Smart Energy, einem auch für die effiziente Nutzung der Erneuerbaren wichtigen Thema. Die Ausstellerzahl hat sich hier
in den vergangenen drei Jahren vervierfacht.
Der Messebereich wird begleitet von Fachforen. Themenschwerpunkte des in diesem
Rahmen stattfindenden Energy-TransitionForums sind genau die Fragen, vor denen die
Branchen der Erneuerbaren stehen: Der
weitere Ausbau dezentraler Erzeugung, die
Entwicklung virtueller Kraftwerke und die
Markeinführung von Energiespeichern. Das
Smart-Tech-Forum widmet sich dem Thema
Smart Grids und den Herausforderungen bei
der Anwendung von Smart-Metering-Syste-
18
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
men. Insbesondere geht es um den Schutz
von Energie- und Kundendaten und um die
inhaltliche Bewertung von Begriffen wie
Energie 2.0 und Big Data.
Erneuerbare im
Kongressprogramm
Im Kongressprogramm finden sich in einer
breiten thematischen Vielfalt immer wieder
Programmpunkte, die besonders aus Sicht
der erneuerbaren Energien spannende Informationen versprechen. So haben sich die
Veranstalter zum Themenbereich der „Erzeugung im zukünftigen Strommarkt“
(Dienstag, 16. Februar) einen Titel einfallen
lassen, der gerade der Solar- und
Windbranche durchaus gefallen wird: Die
Erneuerbaren als zukünftige Leitenergie. In
dieser Sitzung wird es um die Erfahrungen
mit den Pilotausschreibungen gehen, um
Ausschreibungsmodelle für fluktuierende
regenerative Energien und um die Frage, wie
die sogenannte Akteursvielfalt gesichert
werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt sind
die Vermarktung von EE-Strom über Direktvermarktung und Grünstrommarktmodelle
sowie die Rolle der erneuerbaren Energien in
der Wärmeerzeugung.
Am Folgetag, dem 17. Februar, geht es um
politische Weichenstellungen: „Die Energiewende auf der – gesetzlichen – Zielgeraden?“
ist Titel der Veranstaltung, die sich dem
Strommarktgesetz, der KWK-Novelle mit
Neugestaltung der Förderung und Übergangsregelungen sowie dem Messstellenbetriebsgesetz beschäftigt. In einem Überblick werden Änderungen in EnWG, GWB,
StromNEV, StromNZV, ReservekraftwerksV
und EEG erläutert. Erörtert werden Fragen
der Versorgungsicherheit, des Lastmanagements und des Regelenergiemarktes. Am
Nachmittag steht das Messwesen im Mittelpunkt, denn auch die Energiewende ist nicht
ohne Digitalisierung denkbar: Gesetzliche
Grundlagen und die Umsetzung des RollOuts sind nur einige der Programmpunkte.
Bühne für junge
Unternehmen
Eine Neuauflage erlebt in Essen der Gemeinschaftsstand für junge innovative Unternehmen, gefördert vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie. Die E-world energy
& water wurde bereits zum achten Mal als
eine der Leitmessen für das Programm ausgewählt. Die jungen Unternehmen können
so ihre Produkte und Dienstleistungen der
Öffentlichkeit und den Fachleuten aus der
Energiewirtschaft vorstellen. Ein besonderes
Programm für Start-up-Unternehmen aus
dem Raum Berlin hat die Deutsche
Energie-Agentur (dena) entwickelt. Die teilnehmenden Unternehmen reisen gemeinsam nach Essen und bekommen die Chance,
ihre Konzepte für die Energiewende dem
Fachpublikum vorzustellen. Neben einem
Treffen mit Investoren und Vertretern der
Industrie können die Start-ups den Messestand der dena für Kontakte nutzen.
Ralf Ossenbrink
Weitere Informationen:
www.e-world-essen.com/de/aktuelles
Energie pur!
ElektroRad +
auf der E-World ����
��.��. – ��.��. in Essen
Besuchen Sie uns am Stand GA-��!
Am Stand
erhältlich!
Das Branchenmagazin für alle
erneuerbaren Energien.
Europas Nr. 1
der Elektroradmagazine
www.sonnewindwaerme.de
www.elektrorad-magazin.de
Panorama
MARKT SOLARSTROMSPEICHER
Gut inszeniert: Mit
sonnenBatterie geht auf
Ostermanns Knopfdruck
das Licht an.
Foto: sonnen GmbH
Die Stromtauschbörse
Über eine Online-Plattform sollen Sonnenbatterie-Kunden
ihren Strom künftig untereinander austauschen können.
Der Speicheranbieter firmiert nun als sonnen GmbH.
E
s ist dunkel im Berliner E-Werk. Rund
300 geladene Gäste im Saal warten
auf den Auftritt von SonnenbatterieChef Christoph Ostermann, der endlich
verraten soll, was die angekündigte Neuheit
ist. An die 20 Journalisten stehen auf der
seitlichen Empore, um das Geschehen zu
verfolgen. Ostermanns Präsentation ist
schlicht gehalten, die Bühne leer, bis auf
einen einzelnen Batterieschrank in elegantem, weißem Design. Ostermann erzählt von
Solaranlagen und von der Herausforderung,
den Solarstrom am Abend nutzbar zu machen, wenn man ihn braucht. Ostermann
erzählt, wie die nächste Stufe der Batterieentwicklung aussehen soll. „Wir sind viele“
sagt er. Viele Batterie-Besitzer werden sich
zusammenschließen, um ihren Strom untereinander auszutauschen: Wenn bei Martha in
Hamburg die Batterie schon leer ist, bekommt sie Strom von Peter aus München.
SonnenCommunity soll diese Gemeinschaft
heißen. „So bekommt Strom ein Gesicht“, erklärt Ostermann. Wie die SonnenCommunity
praktisch funktionieren soll, bleibt an dieser
Stelle aber offen. Die Strommarkt-Feinheiten
sind zu komplex für die Bühne.
Die Details erfahren Journalisten nach der
Präsentation im Gespräch mit Ostermann.
Im Grunde plant Sonnenbatterie drei Schritte. Erstens will der Batteriesystem-Anbieter
aus Wildpoldsried zum Stromversorger für
seine Kunden werden, auch wenn Ostermann
bei dieser Formulierung vorsichtig ist. „Wir
sehen uns nicht so“, sagt er. Zweitens will
Sonnenbatterie zum Direktvermarktungs-
20
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
dienstleister für tausende kleine SolarstromErzeuger werden. Und drittens will
Sonnenbatterie fortan den trendigeren Namen „sonnen“ führen, mit den Produkten
SonnenBatterie und SonnenCommunity.
Offiziell wurde die Namensänderung im
Dezember.
Batteriegeschäft ankurbeln
Dass sonnen sich so gar nicht als Stromversorger sehen will, macht Ostermann daran
fest, dass er aus diesem Geschäftszweig keinen direkten Gewinn ziehen will. Lohnen soll
sich der Stromverkauf vielmehr, indem er
das Geschäft mit den Batterien ankurbelt
und über die Gebühren für die Handelsplattform inklusive Software. Das Unternehmen
hofft auf 15.000 bis 20.000 Mitglieder in der
SonnenCommunity bis Ende 2016.
Der Arbeitspreis, den die Kunden für den
Strom von Sonnenbatterie bezahlen, soll gerade einmal 23 Ct betragen. Eine Grundgebühr soll es nicht geben. Allerdings kostet
die Mitgliedschaft in der SonnenCommunity
19,99 € monatlich. Im ersten Schritt sollen
nur Community-Mitglieder Stromkunden
werden können, später auch Nicht-Mitglieder.
Für sie soll der Arbeitspreis dann bei 25,9 Ct
liegen – auch hier ohne Grundgebühr. Für
Community-Mitglieder gibt es auch einen
Rabatt für die Speicher und eine
Garantie-Verlängerung. Für Strom, den sie
innerhalb der Community weiterreichen,
erhalten die Mitglieder derzeit die EEGVergütung und eine Prämie von 0,25 Ct/kWh
für die Direktvermarktung. An die Community sind sie vertraglich mindestens für 24 Monate gebunden, der Stromvertrag dagegen
ist monatlich kündbar.
Wer einen Speicher mit mindestens
8 kWh in die Plattform einbindet, bekommt
von sonnen 1.000 kWh/a Gratisstrom, bei
10 kWh Speicherkapazität gibt es obenauf
noch 100 € von sonnen. Der Gratisstrom ist
im Wesentlichen „Überschussstrom“, wie
das Unternehmen erklärt. Er soll vor allem
zu Zeiten mit negativen Strompreisen an der
Börse eingekauft werden.
Bisher gibt es weltweit etwa 8.500 Besitzer einer Sonnenbatterie, die meisten davon
leben in Deutschland. Diese sollen alle ein
kostenloses Software-Upgrade erhalten, das
ihnen auch die Teilnahme an der Community ermöglicht. Im ersten Quartal 2016 soll
der Stromvertrieb starten, einen genauen
Termin nennt sonnen noch nicht. Ausgewiesenen Ökostrom wird es dort allerdings nicht
geben. Stattdessen will das Unternehmen
einen wachsenden Teil des Stroms direkt
von seinen Kunden beziehen. Neben den
Solarstrom-Erzeugern nutzen derzeit einige
hundert BHKW-Betreiber und KleinwindradBesitzer den Direktvermarktungsservice von
Sonnenbatterie. Von „300 bis 400“ Blockheizkraftwerken und „50 bis 100“ Kleinwindrädern spricht Ostermann. Fehlenden Strom
will Sonnenbatterie an der Börse zukaufen.
Hohe Anforderungen im
Regelenergiemarkt
Mit dem Regelenergie-Markt experimentiert
Sonnenstrom ähnlich wie die Mitbewerber
mit einem Pilotprojekt. Dabei haben alle Anbieter die gleichen Schwierigkeiten, die sich
nicht durch eine bessere Technik lösen lassen: Zum einen akzeptieren die Netzbetreiber
die vernetzten Batterien derzeit nur, um
Strom loszuwerden, also für die negative
Regelleistung. Zum anderen werden für die
Teilnahme am Regelenergie-Markt so viele
Anforderungen an die Messtechnik gestellt,
dass es sich für die kleinen Anlagen in der
Regel nicht lohnt. Die Vermarktung von Regelenergie an die Netzbetreiber peilt sonnen
zwar auch an, aber ob sie über die Pilotphase hinauskommen wird, haben weniger
Ostermann und sein Team in der Hand als
die Politiker.
Wird Sonnenbatterie mit dem neuen Ansatz ein großer Sprung gelingen? Schon seit
einigen Jahren beschwört die PhotovoltaikBranche das Consumer-Geschäft als Ausweg aus der Krise. Die politischen Voraussetzungen scheinen gerade günstig: Das
staatliche Förderprogramm für Stromspeicher wird für drei weitere Jahre fortgesetzt.
Die Zeichen stehen zudem gut, dass Stromspeicher künftig nicht mehr doppelt mit der
EEG-Abgabe belastet werden.
Sonnenbatterie hat auch die für das
Consumer-Geschäft wichtige Selbstinszenierung gelernt. Für Vertrieb und Marketing
ist Philipp Schröder verantwortlich, der im
August von einem recht kurzen Abstecher
zum amerikanischen Konkurrenten Tesla
zurückkehrte. Wenige Monate später wechselten weitere Tesla-Mitarbeiter zu sonnen:
Alles in einem: Als Batterieanbieter, Stromversorger und Direktvermarkter will sonnen
künftig die Betreiber von Biogasanlagen,
Windrädern und PV-Anlagen miteinander
Grafik: sonnen GmbH
vernetzen.
Marcel Meub (jetzt Vertriebsleiter für
Deutschland, Österreich und die Schweiz),
Alan Atzberger (jetzt verantwortlich für das
internationale Online-Geschäft) und Jonas
Rabe (jetzt Marketing-Manager für die „neue
Point of Sale Strategie“). Doch genügt das?
Trotz der guten Show ist sonnen ein
Newcomer und kein Platzhirsch wie Tesla
oder Apple, bei dem tausende Journalisten
jede Ankündigung aufgreifen. Und die
Geschäftsbedingungen in Deutschland sind
unvorhersehbar. Die rechtliche Lage ändert
sich stetig. Das lässt sich schon Energieunternehmen kaum vermitteln, und Endkunden
noch viel weniger. Und doch sieht es so aus,
als ob die Photovoltaik nun tatsächlich
langsam zu einem Consumer-Geschäft mit
Energiedienstleistungen wird. Auch andere
Firmen experimentieren mit der Kombination von PV-Anlagen, Serviceleistungen und
Stromhandel – zum Beispiel Beegy. Bisher
ist sonnen aber der erste Anbieter, der Direktvermarktung für Häuslebauer betreibt.
Wolfgang Krüger vom Energiehandelsunternehmen NEAS kündigte auf dem Forum
Solarpraxis allerdings an, auch etwas „in diesem Bereich“ zu planen. Das Rennen um das
Modell für den PV-Markt der Zukunft ist noch
völlig offen, und es kann durchaus sein, dass
sich mittendrin die Spielregeln ändern. Aber
immerhin hat es endlich begonnen.
Eva Augsten
DAS ZUKUNFTSFÄHIGE
STADTWERK – AGIL, INNOVATIV
UND KUNDENORIENTIERT
2 Tage intensiver Erfahrungsaustausch und Networking
in inspirierender Atmosphäre
Innovationssafari und Startup Pitches
20. EUROFORUM-Jahrestagung
20. bis 21. April 2016, WECC Berlin
www.stadtwerke-tagung.de
Träger des Stadtwerke-Awards
Haupt-Sponsor
P1106985_SW-Anzeige_190x125_SonneWindWärme.indd 1
INFOLINE 02 11 / 96 86 – 33 48
07.01.16 10:07
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
21
Panorama
M A R KT PAS S I V H AUS S I E D LU N G
Photovoltaikelemente auf dem
Dach und an der Fassade prägen
das nachhaltige Wohnprojekt
„Heidelberg Village“.
Foto: Frey Architekten, Freiburg
Ein Stadtteil mit 100 %
erneuerbarer Wärme
„Heidelberg Bahnstadt“ heißt der 116 ha große neue Stadtteil, der bis 2022 auf dem ehemaligen Heidelberger Güterbahnhof entsteht. Er ist größer als die Heidelberger Altstadt.
Als Null-Emissions-Stadtteil konzipiert, wird er Raum für etwa 5.000 Bewohner und 7.000
Beschäftigte bieten und gilt als Vorbild für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung.
A
ls derzeit in der Planung größte
Passivhaussiedlung der Welt bietet
die Bahnstadt eine Mischung aus
Wohnraum, Gewerbeflächen, Wissenschaftsstandorten und Freizeiteinrichtungen. Derzeit ist die Hälfte der Einwohnerzahl bereits
überschritten und 1.000 Arbeitsplätze sind
entstanden. Von über 50 Baufeldern sind 15
fertiggestellt und weitere 15 in Bau oder in
der konkreten Planung.
Der hohe energetische Standard wird
erzielt durch eine verpflichtende Passivhausbauweise sowie den Anschluss an die Fernwärmeversorgung, die bilanziell zu 100 %
aus nachwachsenden Rohstoffen erfolgt. Der
jährliche Heizwärmebedarf pro Quadratmeter der Gebäude darf dabei höchstens 15
kWh betragen.
Effiziente Versorgung
Eines der größten Holzheizkraftwerke
Deutschlands mit einer Leistung von 3 MWel
und 10,5 MWth versorgt seit Ende 2013 die
22
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Bahnstadt mit Strom und Wärme. Betrieben
wird die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage fast
ausschließlich mit Straßenbegleitgrün aus
der Region.
Das Holzheizkraftwerk der Stadtwerke
Heidelberg steht im Energiepark Pfaffengrund, in unmittelbarer Nachbarschaft der
Bahnstadt. Gemeinsam mit insgesamt vier
Biomethan- und zwei Erdgas-Blockheizkraftwerken der Stadtwerke speist es in das
Heidelberger Fernwärmenetz ein. In Zukunft
soll es noch durch einen Wärmespeicher
ergänzt werden.
Fernwärme deckt heute schon fast 40 %
des Energiebedarfs in Heidelberg. Die Stadt
hat sich als Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen
bis 2050 um 95 % zu senken. Hier bietet die
Fernwärme das größte Potenzial, um rasch
auf erneuerbare Energien umzustellen. Allein
durch das neue Holzheizkraftwerk erhöhte
sich den Anteil erneuerbarer Energien im
Heidelberger Fernwärmenetz auf 14 %.
Zusammen mit den Biomethan-BHKWs ist
dieser Anteil noch einmal auf jetzt rund 20 %
gestiegen.
Die effiziente Strom-und
Wärmeversorgung der Bahnstadt
erfolgt über ein Holzheizkraftwerk im
Energiepark Pfaffengrund.
Fotos (2): Martin Frey
Fernwärme-Mininetze
Bei der Verteilung der Fernwärme verfolgt
man in der Bahnstadt das Konzept der
­„Mininetze“: Die einzelnen Baufelder sind per
Übergabestelle an das Fernwärmenetz angeschlossen; dahinter verteilen die Mininetze die
Wärme in die Gebäude. Der Hintergrund:
­Diese Infrastruktur nutzt den sogenannten
Gleichzeitigkeitsfaktor. Denn selbst in Zeiten
mit dem höchsten Energieverbrauch am
­Morgen oder am Abend fragen nicht alle
Haushalte gleichzeitig das Höchstmaß an
Energie nach.
„Daher brauchen zehn Häuser zusammen
einen kleineren Anschlusswert als zehn einzelne Häuser“ erläutert Horst Ludwig von den
Stadtwerken Heidelberg Netze. Deshalb kann
der Anschlusswert für das Mininetz niedriger
ausfallen als bei der Aufsummierung der Anschlusswerte für alle einzelnen Häuser – das
senkt die Kosten für die Eigentümer deutlich.
Das Konzept hat erst wenig Verbreitung:
„Ein kleines Projekt mit Nahwärme und
­Reihenhäusern hatten wir zuvor realisiert“,
berichtet Olaf Hildebrandt, Geschäftsführer
der Ebök Planung und Entwicklung Gesellschaft mbH aus Tübingen, der eine Studie für
das Energiekonzept der Bahnstadt vorgelegt
hatte. Das Ganze bringt auch Vorteile bei der
Verlegetechnik: Die Rohre gehen durch die
Keller und Tiefgaragen zu den anderen Häusern, was Kosten spart und Wärmeverluste
­verringert.
werk bilanziell nicht erforderlich, kommt aber
doch an einigen Gebäuden vor: So leistet
­etwa ein Drittel des Strombedarfs der
­Kindertagesstätte eine Photovoltaik-Anlage
mit 10 kW. Zusätzliche Anlagen befinden sich
auf der „Neuen Feuerwache“ (Fassade 40
kW und Dach 60 kW) und auf einem neuen
Hotel (Leistung noch unbekannt). Auf zu
­errichtenden kommunalen Gebäuden sind
weitere geplant.
Ein architektonisch besonders ambi­
tioniertes Projekt ist das sogenannte
„­Heidelberg Village“, zwei Wohnblocks für
ein generationenübergreifendes und nachhaltiges Wohnprojekt. Geplant durch das
­Architekturbüro Frey aus Freiburg, sollen die
Fassaden durch PV-Verschattungselemente
gegliedert und die Dachgärten ebenfalls zur
Stromgewinnung genutzt werden. Auf einer
Gesamtfläche von 15.000 m2 werden 162
Wohneinheiten zur Miete, von Ein-ZimmerAppartements bis hin zu großen Familienwohnungen und Gewerbeflächen entstehen.
Der Baubeginn fand im vergangenen Jahr
statt.
Alle Bahnstadt-Gebäude werden zudem
mit intelligenten Stromzählern ausgestattet,
etwa 3.000 davon sollen in den kommenden
Jahren in dem Heidelberger Stadtteil verbaut werden. „Bis Ende 2015 haben wir
1.300 intelligente Messsysteme eingebaut“,
sagt Gerd Reibold, Abteilungsleiter Messund Zählerwesen bei den Stadtwerken
­Heidelberg.
Low Exergy-Netze
Zuspruch der Bewohner
Erfolgskontrolle
Aus energetischer Sicht seien Niedrigtemperaturnetze mit um die 60° Vorlauftemperatur,
sogenannte Low-Exergy-Netze, sehr interessant, meint Hildebrandt. Man spare allein
durch den Einsatz der Mininetze in der Bahnstadt etwa 4 % Primärenergie, weitere Einsparungen erreicht man in Heidelberg durch den
Einsatz der Biomasse im Fernwärmenetz.
Bei Ebök weiß man von vergleichbaren
­Folgeprojekten, etwa dem Glücksteinquartier,
Konversionsgebieten in Mannheim oder dem
neuen Stadtteil Hubland in Würzburg. Für den
Ebök-Geschäftsführer steht fest: „Obwohl
­immer wieder angezweifelt, zeigt sich, dass
ein hocheffizienter Gebäudestandard beziehungsweise der Passivhausstandard und
Fernwärmenutzung in verdichteten Quartieren ökologisch und wirtschaftlich gut kombinierbar sind“.
Anfängliche Bedenken gegenüber der
­verpflichtenden Passivhausbauweise hat der
Abverkauf der Immobilien in der Bahnstadt
widerlegt: „Alle bislang angebotenen
­Bauflächen in der Bahnstadt sind verkauft,
und für weitere Flächen besteht ein reges
­Interesse.“ weiß Ralf Bermich, Leiter der
­Abteilung Energie im Amt für Umweltschutz,
Gewerbeaufsicht und Energie Heidelberg,
der das Projekt von Anbeginn an betreut hat.
Umsetzungshemmnissen bei den Wohn­
gebäuden wurde von Anfang an auch mit
dem Förderprogramm „Rationelle Energieverwendung“ entgegengewirkt. Hiernach
können Investoren dank des hohen Dämmstandards bis zu 50 €/m² und maximal
5.000 € pro Wohnung Unterstützung
­erhalten.
Eine Mieterin, die sich in der Bahnstadt
bereits jetzt ausgesprochen wohlfühlt, ist
­Anne Stein (Foto): „Der bunte Mix aus Familien, jungen Leuten und Älteren gefällt mir“,
sagt die Mitarbeiterin der Stadtwerke Heidelberg. Mit dem Fahrrad sei man in kurzer Zeit
am Hauptbahnhof und in der Innenstadt.
Ein Monitoring des Darmstädter Passivhausinstitutes für das Jahr 2014 unterstreicht die
positiven Mieterstimmen. Man verglich die
monatlichen Wärmeverbräuche ganzer
­Baufelder von jeweils über hundert Wohnungen mit Forschungsergebnissen anderer
­Projekte.
Dabei zeigte sich: Bereits im ersten
­Betriebsjahr wurde durch die Passivhausbauweise eine Heizenergieeinsparung von
mehr als 80 % gegenüber einem Durchschnittswert von 112 kWh/m2 und Jahr erzielt. Geplant ist nun ein Abschlussbericht,
der auch die Forschungsergebnisse von
2015 enthalten soll.
In die Bahnstadt wird nun immer mehr
Leben einkehren. Bei entsprechender
­Nachfrage sollen ab 2017 noch zwei
­Lebensmittelgeschäfte, ein Drogeriemarkt,
eine Apotheke und eine Bank dazukommen
und Besorgungen des täglichen Bedarfs
­ermöglichen. Ein öffentliches Zentrum mit
Schule, weiterer Kita und Bürgerzentrum
­sowie ein Kino stehen kurz vor Baubeginn.
PV in der Bahnstadt
Der Einsatz von Photovoltaik ist zwar
­angesichts der 100-prozentigen Strom- und
­Wärmeversorgung durch das Holzheizkraft-
Anne Stein wohnt gerne in der Bahnstadt,
unter anderem aufgrund der geringen Energiekosten und der zentralen Lage.
Gerade mit der energieeffizienten Bauweise ist Anne Stein hoch zufrieden: „Die
Passivhausbauweise bietet zu jeder Jahreszeit ein angenehmes Raumklima“, sagt sie.
„Meine anfängliche Befürchtung, dass das
Lüften in einer Passivwohnung sehr reglementiert ist, hat sich nicht bewahrheitet.“ Es
werde auch nach längerem Lüften schnell
wieder eine konstante Zimmertemperatur
von 22 bis 24°C erreicht. Anfang 2015
­befragte die Stadt die 1.500 Haushalte und
fand heraus, dass rund 80 % mit dem
­Wohnen im Passivhaus zufrieden sind und
über 90 % die Bedienung der Lüftungs­
anlagen als einfach beurteilen.
Martin Frey
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
23
Panorama
Wissenschaft & Technik Nachrichten
IWES entwickelt neue Methoden zur Rotorblattprüfung
■ Das Fraunhofer IWES entwi­
ckelt ein neues Prüfverfahren
für Rotorblätter. Statt des gan­
zen Blattes sollen die einzelnen
Segmente geprüft werden. Eine
betriebsbereite Testinfrastruk­
tur ist für Mitte 2018 geplant.
Das Fraunhofer IWES will
Prüfmethoden und die entspre­
chende Infrastruktur entwi­
ckeln, um künftig Wurzelseg­
ment und Rotorblattspitze ge­
trennt zu prüfen. Für kritische
Sektionen will das Institut sogar
noch kleinteiligere Prüfmetho­
den entwickeln. Dadurch ver­
spricht sich das IWES eine hö­
here Aussagekraft der Prüfer­
gebnisse und eine Reduktion
der Prüfzeiten um ca. 30 %.
Das Forschungsprojekt
­„Zukunftskonzept Rotorblatt“
hat dabei vor allem die Material­
zuschläge im Fokus, die einen
sicheren Betrieb gewährleisten
sollen. Mit ihnen würde „nicht
unbedingt das Kostenoptimum
erzielt“, teilt das IWES in einer
Pressemitteilung mit. Eine
­höhere Anzahl von Tests, die
durch die Zergliederung des
Blattes mit finanzierbarem
­Aufwand umzusetzen wären,
ermöglichen eine Reduktion der
Sicherheitszuschläge und somit
eine wirtschaftlichere Ausle­
gung der Rotorblätter.
Während Komponentenund Blattsegmentprüfungen
heute bereits zunehmend im
Anforderungskatalog der Indus­
trie stehen, ist die Prüfung kriti­
scher Sektionen noch Zukunfts­
musik. Dafür muss das Rotor­
blatt je nach Untersuchungs­
bedarf unterteilt werden. Die
anschließenden Beanspru­
chungstests setzen eine auf­
wendige Infrastruktur sowie
profundes Wissen über die Wir­
kungsweise komplexer Lastfälle
auf die Struktur voraus.
Studenten entwickeln
Schwachwind-Anlage
Ihren Ganzblattprüfstand will das Fraunhofer IWES durch eine
­Prüf­infrastruktur für einzelne Segmente erweitern. Foto: Fraunhofer IWES
Hierfür errichtet das IWES
einen Hexapoden-Prüfstand
mit einer Reynolds-Plattform
zur parallelen Aufbringung von
Torsionskräften und Biege­
momenten in Bremerhaven – in
­direkter Nachbarschaft zu den
etablierten Ganzblattprüfstän­
den und Materiallaboren. Das
Bundesministerium für
Millionen für neue Wärmespeicher
■ Ein neues Forschungspro­
­ rojektnamen Optimus150
P
jekt der Europäischen Union
haben eine neue Onshore­entwickelten
Studenten am -201301
fördert die Entwicklung inno­
file:
TI1CS-PO-4632
Windkraftanlage entwickelt. Die
­Institut für Windenergietechnik
vativer Wärmespeicher mit
speziell für Schwachwindstand­
(WETI) an
der Fachhochschule
dimension:
46 x 32über
mm4,7 Mio. €. Die Technolo­
orte konzipierte Anlage soll im
eine auf das europäische Bin­
gien sollen zum Beispiel dabei
4C Solarwärme im Som­
­Rahmen von Semesterkursen
nenland zugeschnittene Wind­
helfen,
und Masterprojekten bis 2017
kraftanlage mit dem derzeit
mer günstig für den Winter zu
zur Umsetzungsreife weiterent­
größten Rotordurchmesser
speichern. „Wärme zu spei­
wickelt werden. Unter dem
­ihrer ­Leistungsklasse.
chern ist günstiger als Strom
„Zurzeit stehen viele Wind­
zu speichern“. Diesen Satz
kraftanlagen in Küstenregionen
hört man immer wieder. Trotz­
®
oder
in
windreichen
Gebieten
dem bleiben etwa saisonale
Celsi Strip
wie
Schleswig-Holstein.
Wir
Wärmespeicher bisher eine
Thermoetikette
registriert Maximal­gehen genau in die andere
Nische. Der Hauptgrund dafür
werte durch Dauer­Richtung und haben eine Anla­
ist, dass sehr große Speicher
schwärzung.
Bereich von +40 ... +260°C
ge speziell für niedrige Windge­
benötigt werden, was wert­
GRATIS Musterset von
schwindigkeiten im Binnenland
vollen Platz kostet.
[email protected]
entwickelt.
Die
Effizienz
der
Chemische und Latentwär­
www.celsi.com
­Anlage macht ihren Einsatz für
mespeicher könnten hier Abhil­
Investoren in
fe schaffen, sie trumpfen mit
Schwachwind­gebieten vom
deutlich höheren Speicherdich­
Kosten-Nutzen-Faktor her
ten als Wasser auf. Eine einfa­
sehr interessant“, sagt
che Bespielrechnung zeigt die
Markus Starr. Drei Monate
Unterschiede: Benötigt man et­
lang habe man mit einem
wa für ein Einfamilienhaus mit
sehr motivierten Team aus
gutem Dämmwert derzeit ei­
24 Masterstudenten an
nen Wärmespeicher mit Was­
734
diesem Projekt ­gearbeitet. ser als Speichermedium, liegt
(kg)
der Platzbedarf um die 120 m³.
■ Studenten der FH Flensburg
24
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
­ irtschaft und Energie und W
das Land Bremen wollen
­zusammen 10 Mio. € in das
Projekt investieren. Zum
­Abschluss der ersten Phase
des insgesamt fünfjährigen
­Forschungsprojekts sollen die
Testmethoden entwickelt und
die Infrastruktur betriebsbereit
(kg)
sein. Die gleiche Wärmemenge
lässt sich als Latentwärme
schon auf 60 m³ und che­
misch sogar auf lediglich
12 m³ speichern. Im Markt be­
finden sich diese Technologien
aber bisher kaum. So müssen
etwa die Kosten der Speicher­
materialien und Gesamtsyste­
me oft noch deutlich gesenkt
werden.
Das Forschungsprojekt
COMTES unter Leitung des
AEE Intec aus Österreich soll
diese Technologien nun weiter­
entwickeln und ihre Funktions­
fähigkeit demonstrieren. Dabei
wird sich das Projekt auf drei
Themenfelder konzentrieren.
So sollen Feststoffsorptions­
speicher, Flüssigsorptions­
speicher und Latentwärme­
speicher erforscht und verbes­
sert werden. Die Sorptions­
speicher bieten dabei
tendenziell die größte Spei­
cherdichte, anderseits sind
­Latentwärmespeicher näher
an der Marktreife und verein­
zelt schon frei erhältlich. (jg)
Wissenschaft & technik nachrichten
Panorama
Neuer Warmwasser-Solarregler von Resol
Der neue Deltasol aL e he ist für Warmwasser-solaranlagen mit
Foto: Resol
elektrischer nachheizung gedacht.
■ Der Solarspezialist Resol hat
einen neuen Solarregler für die
Steuerung von Warmwasser­
Solarthermiesystemen mit
elektrischer Nachheizung auf
den Markt gebracht.
Dazu ist der Regler mit
Hochleistungsrelais ausgestat­
tet, die den direkten Anschluss
eines Elektroheizstabes mit bis
zu 3 kW (230 V) ermöglichen
und diesen zeit­ und tempera­
turgesteuert für die Brauchwas­
sererwärmung nutzen.
Zusätzlich bietet der Regler
Funktionen zur thermischen
Desinfektion und eine Funktion
zur Schnellaufheizung. Letztere
können Nutzer sowohl am
Regler als auch über eine
Fernbedienung aktivieren. Die
solare Nachheizunterdrückung
und ein Urlaubsmodus tragen
dafür Sorge, dass der Heizstab
nicht über Gebühr Strom
verbraucht.
Gedacht ist der Regler damit
vor allem für solche Anwen­
dungsfälle, in denen der Nach­
heizbedarf gering ist und sich
die Investition in einen Gaskes­
sel oder Ähnliches damit nicht
rechnen würde. Das können
zum Beispiel Ferienhäuser und
Wochenendhäuser sein.
Außerdem ist die elektrische
Nachheizung in Südeuropa
in den dort üblichen
Thermosiphon­Systemen
verbreitet. Speziell für diesen
Markt ist auch eine Drainback­
Option enthalten, die sich eben­
falls im Süden einer hohen
Beliebtheit erfreut.
Außerdem beherrscht der
neue Regler eine Röhrenkollek­
torfunktion und ermöglicht
dank einer bidirektionale PWM­
Schnittstelle und einem Ein­
gang für einen Grundfos Direct
Sensor VFD eine präzise
Wärmemengenzählung.
Den Regler bietet Resol
optional auch als Komplett­
paket an, in dem zwei Sensoren
bereits beiliegen. Weitere
Details zum Regler finden Sie
zudem in unserer Energie­
Datenbank, die den Vergleich
mit anderen Warmwasser­
(jg)
Reglern ermöglicht.
Weitere Informationen:
Resol – Elektronische Regelungen GmbH,
Heiskampstraße 10, 45527 Hattingen,
Tel. 02324/9648-0, Fax 02324/9648-755,
[email protected], www.resol.de
Der Neuste ist der Kleinste:
Kostal stellt den Piko MP vor
■ Kostal Solar Electric startet
mit der Piko­MP­Baureihe ins
neue Jahr und komplettiert die
Wechselrichterfamilie mit ein­
phasigen Geräten in den kleinen
Leistungsklassen von 1,5 bis
4,2 kW. Die neue Baureihe ver­
stärkt die Präsenz des Herstel­
lers im Markt für Hausanlagen
und folge damit einem Markt­
wunsch, betont Kostal.
Besonders hohe Nachfrage
erwartet das Unternehmen in
Frankreich und Benelux, den
südeuropäischen Ländern
Italien, Spanien und Portugal,
aber auch im deutschen
Heimatmarkt. Der Piko MP wird
in sechs Leistungsklassen
(1,5/2/2,5/3/3,6/4,2 kW) gelie­
fert und passt bereits zu sehr
kleinen Anlagen ab drei Modu­
len. Kostal nennt als Vorteile die
flexible Verwendung, stabile
Erträge, ein innovatives passi­
ves Kühlkonzept und einen wei­
ten Eingangsspannungsbereich.
Für die Anlagenplanung stellt
Kostal die Software Piko Plan
bereit. Auch diese einphasige
Leistungs­
klasse der
Piko­Wech­
selrichter,
unterstreicht
Kostal, lege
viel Wert auf
Kommunika­
tion und kön­
ne intelligent
mit dem
Haushalt ver­
netzt werden. Die für eine
optimierte Energienutzung
hilfreichen Ertragsdaten erhält
der Anwender über das Piko
Solar Portal, die direkte
Kommunikation zum Piko MP
kann über das Display mit
menügeführter Bedienung
erfolgen. Die Geräte unter­
stützten eine schnelle und
einfache Installation und
Inbetriebnahme, teilt Kostal
(ro)
abschließend mit.
Weitere Informationen:
KOSTAL Solar Electric GmbH,
Hanferstr. 6, 79108 Freiburg i. Br.,
Tel.: 0761 47744-100, Fax: 0761 47744-111
[email protected]
16. – 18. Februar 2016
Nürnberg, NCC West
Plenarvorträge, Workshops, Best Practice,
Lehrfahrt und große Abendveranstaltung
neu im kostalPortfolio: Die
Piko MPWechselrichter
Foto: Kostal Solar
Electric
www.biogastagung.org
Themen 2016
Plenum
+
Biogas 2020
ven für
» Perspekti
nt
das Multitale
» Wasser- und
Düngerecht: Alles neu, was nun?
» Sicherheit auf der Anlage
» Projekte für die Zukunft
» Spezial Güllekleinanlagen
» Gärprodukte: Aufbereitung,
Qualität und Anwendung
Fünf exklusive
Workshops
für Mitglieder!
sonne Wind & Wärme 01+02/2016
25
Panorama
W I S S E N S C H A F T & T EC H N I K KO M M U N I K AT I O N
Ende 2018 schaltet die
Deutsche Telekom ISDN und
analoge Techniken ab. Betreiber
sollten die Erreichbarkeit ihrer
Anlagen frühzeitig sicherstellen.
Foto: dpa
Kein Anschluss unter
dieser Nummer
Ende 2018 stellt die Deutsche Telekom ihre Netze komplett auf All IP um. ISDN und
analoge Techniken werden dann endgültig zu Grabe getragen. Erst allmählich dämmert
es der Windbranche, dass viele Anlagen dann nicht mehr erreichbar wären. Doch
günstige Lösungen zur Umrüstung sind noch dünn gesät.
S
o schnell kann es gehen: Den Vertrag
unterschrieben, den Wechselbonus
für die Umstellung von ISDN auf IP
kassiert und dann – geht nichts mehr. So
erwischt es nicht nur Privathaushalte,
sondern auch so manchen Windmüller. Und
das wird sich nun häufen, wenn die Deutsche
Telekom Ende 2018 ihre Netze komplett auf
All IP umstellt.
„Der Markt und die Betreiber haben die
Umstellung auf DSL extrem vernachlässigt.
Ohne eine sorgfältige Prüfung der Anlagentechnik und der Anschlussmöglichkeiten am
Standort funktionieren die Kommunikation,
der Zugriff und die Fernüberwachung
möglicherweise nicht mehr“, sagt Gunther
Ludwig, Geschäftsführer von Technical Data
Concepts. Er kennt die ersten Fälle, in denen
genau das schon passiert ist.
Im Blindflug
Im Prinzip geht es an der Schnittstelle zur
digitalen Welt darum, dass aus der festen Telefonnummer für die Einwahl in Anlagen oder
26
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
ältere Umspannwerke eine feste IP-Adresse
wird. Die bisherigen ISDN-Leitungen lassen
sich grundsätzlich für die Signalübertragung
nutzen, weil sie aus Kupfer bestehen. In der
Praxis tauchen aber zwei Probleme auf:
Einerseits geht es darum, ob und in welcher
Qualität DSL-Anschlüsse vor allem in exponierten Lagen überhaupt möglich sind. Das
hängt maßgeblich vom der Entfernung zum
nächsten Knotenpunkt der Telekom ab. Zum
anderen spielen der Windenergie-Anlagentyp
und die verbaute Technik eine entscheidende Rolle. Und hier hakt es überwiegend an
den alten Steuerungen von Mita, Oltec,
DanControl & Co. ab, die für analoge oder
ISDN-Modems ausgelegt sind und mit IP
wenig bis gar nichts anfangen können.
„DSL gehörte schätzungsweise ab 2006
zum Standard und nahm mit den Vollwartungsverträgen richtig Fahrt auf. In älteren
Windenergieanlagen sind noch ISDN- oder
analoge Modems für die Kommunikation eingebaut. Das betrifft auch die Technik dahinter. Zudem gibt es unterschiedliche Protokolle und Schnittstellen“, sagt Daniel Schauer,
Geschäftsführer der ee Technik GmbH. Auch
der Spezialist für Steuerungen und Netztechnik hat die ersten konkreten Anfragen
von betroffenen Windparkgesellschaften.
Und die sind im Zuge der Umstellung für die
Bereitstellung von Lösungen verantwortlich,
weil Betriebsführer und Servicedienstleister
sonst in den Blindflug geraten. „Viele ältere
Windenergieanlagen lassen sich nicht einfach umrüsten und es wird definitiv Standorte geben, an denen kein DSL ankommt. Dann
müssen Betreiber auf teurere Lösungen wie
Mobil- oder Richtfunk ausweichen. Satellitenverbindungen sind eher schlecht, weil es
aufgrund der langen Strecken zur Verzögerungen kommt“, sagt Schauer.
Günstigere Alternativen
Bleiben noch die Steuerungen. Verhältnismäßig einfacher schätzen Experten die Lage
ein, wenn vor den Windenergieanlagen wie
bei GE oder Enercon ein Scada-PC steht, auf
dem sich IP emulieren lässt. Eine andere Option ist es, gleich die komplette Technik durch
moderne Komponenten auszutauschen. Das
funktioniert, ist aber vergleichsweise teuer.
Ein passendes „IP-Kommunikationspaket“
hat Vestas bereits in der Schublade. Je nach
Parkkonfiguration müssen die Anlagensteuerung, der Controller und der alte Parkrechner gegen ein Gateway ausgetauscht werden. Die Kosten dafür können sich schnell
summieren: Eine Abschätzung von Juwi kam
für 13 alte V80 auf knapp 300.000 €. Der
Projektierer hatte seinen Bestand von
450 Anlagen unter die Lupe genommen und
festgestellt, „dass 150 Anlagen von dem
Problem betroffen sind. Das hat uns selbst
überrascht“, sagt Thomas Kretzschmar,
Abteilungsleiter des technischen Kundenmanagements bei Juwi. „Im ersten Quartal
2016 wollen wir mit einem Lieferanten eine
günstigere Lösung testen“, so Kretzschmar
weiter. Genau Zahlen, wie viele Anlagen branchenweit betroffen sind, gibt es nicht, aber
zu den Kandidaten gehören die alten MDBaureihen, An-Bonus oder ältere Maschinen
von Vestas. Kretzschmar schätzt, dass auch
noch Anlagen aus dem Jahr 2009 von der
Umrüstung betroffen sein können.
Die anlagenspezifische Lösung besteht
darin, IP durch ein sogenanntes Mapping am
ISDN-Anschluss nachzubilden. Dabei wird
die alte Telefonnummer in eine IP-Adresse
übersetzt und eine Schnittstelle geschaffen.
In diese Richtung geht die Deutsche
Windtechnik Service mit ihrem „IP-Kit“. Diese herstellerunabhängige Lösung kommuniziert mit verschiedenen Steuerungen und erlaubt den Abruf der notwendigen Betriebsdaten und Parameter. Ein Face-Lifting bekommt
auch die Einwahlsoftware, weil auf vielen
Windmühlen noch uralte Programme laufen.
„Ein Problem ist, dass die automatischen
Fehlermeldungen aus den Anlagen auch tatsächlich in der Betriebsführung ankommen“,
erläutert Lars Behrends, Geschäftsführer der
Deutschen Windtechnik Service. Daher sei
die neue Box auch nicht ganz billig.
Sicherheitskritische
Infrastruktur
Transparenter hält es der Steuerungshersteller Mita Technik. Pro Windenergieanlage
oder Parkrechner werden 2.500 € fällig. „Wir
haben für die WP-3000er-Serie neue Router
entwickelt, die über serielle Schnittstellen
die Kommunikation aufbauen. Wenn Betreiber ihre Anlagensteuerung zudem optimieren wollen, dann bieten wir auch neue Software und Controller an“, sagt Marc Foldager
von Mita. Die Lösung ist praxiserprobt. „Wir
haben damit den ersten Windpark umgerüs-
YOUR GATEWAY
TO THE WORLD OF WIND ENERGY
HAMBURG, 27 – 30 SEPTEMBER 2016
2016 teaming up with EWEA
Annual Conference
WindEnergy Hamburg is the global meeting point for
onshore and offshore experts. The combination of
EWEA’s leading industry conference in conjunction with
the world’s leading trade fair for wind energy represents
a one-stop shop for businesses, policymakers and the
VFLHQWLÀFFRPPXQLW\([KLELWRUVDUHLQYLWHGWRUHJLVWHUQRZ
in co-operation with
tet“, sagt Christian Oppermann, Leiter des
Application Engineering beim Turbinenbauer FWT. „Viele Betreiber von alten Anlagen
wollen möglichst wenig Geld investieren. Darum entwickeln wir auch nur abgestimmte
Konzepte“, so Oppermann weiter.
Dazu gehört bei der Umrüstung auch die
IT-Sicherheit, weil stromproduzierende
Anlagen inzwischen zur sogenannten kritischen Infrastruktur gehören. Das bedeutet,
dass die Internetverbindungen sicher gegen
Hackerangriffe sein müssen. Geplant ist eine
Obergrenze von 200 MW, die größere
Betriebsführungsgesellschaften aber schnell
erreichen.
Für die Prüfung der Systeme bietet die
Telekom auch ihr Testlabor und eigene
Lösungen für die Fernauslesung von Zählern
an. Über die fristgerechte Kündigung der
Leitungen informiert der ehemalige Netzmonopolist mindestens vier Monate vor dem
Ende der Verträge. „Unser Ziel ist es, bis
2018 alle Anschlüsse auf IP umzustellen.
Diesen Netzumbau kommunizieren wir seit
2009. Wir wissen in der Regel aber nicht,
was ein Kunde an unseren Daten- oder
Sprachanschlüssen betreibt“, sagt Niels
Hafenrichter von der Telekom. Wenn es
klappt, ist die immerhin Flatrate günstig.
Torsten Thomas
Im Fokus
KO M B I N I E R T E ST R O M - U N D W Ä R M E V E R S O R G U N G E I N D I S R U P T I V E R A N S AT Z
Mit PV und Wind zu
80 % Selbstversorgung
Mehr als 80 % des Strom- und Wärmebedarfs von Haushalten können
im Verbundsystem regenerativ mit PV- und Windenergie gedeckt
werden. Je nach Auslegung des Systems kann sogar 100 % des Stromund Wärmebedarfs selbst erzeugt werden.
M
it dem Rückgang der Stromerzeugungskos­
ten aus PV und Wind rückt die Heizölparität
in greifbare Nähe. Berücksichtigt man den
Investitionsbedarf für konventionelle Heizungssyste­
me, stellt sich die Frage, wie ein alternatives System­
design realisiert werden kann, das über 80 % der
Gesamtenergie regenerativ deckt und gleichzeitig
über 80 % der regenerativen Stromerzeugung selbst
verbraucht. Der konventionelle fossile Energiebedarf
soll damit lediglich eine Restgröße darstellen, um
weitgehend unabhängig von entsprechenden
Energieimporten zu werden und Treibhausgase zu
reduzieren; diese Restgröße kann zusätzlich durch
Einsatz von Biokraftstoffen weiter reduziert werden.
Gleichzeitig soll das System wirtschaftlich unabhän­
gig vom Stromverkauf sein.
Nach allgemeinen Betrachtungen zum Nutzen von
Strom zur Wärmeversorgung („Power­to­Heat“)
Foto: dpa
28
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
wurde in den letzten Monaten dieses grundsätzliche
Potenzial und die mögliche Bedeutung für die Umset­
zung der Energieziele 2050 dargestellt. Die nachfol­
gende Analyse beschreibt für ein lokales Energiever­
bundsystem die Abhängigkeit von den wesentlichen
Einflussgrößen, beispielhafte Systemdimensionie­
rungen und Handlungsoptionen.
Verbrauchs- und Einspeisedaten
Der jährliche Energieverbrauch eines Haushalts für
Strom und Wärme entspricht mit 17.000 kWh durch­
schnittlichen Werten. Davon entfallen 11.500 kWh auf
Heizwärme, 3.500 kWh auf Strom und 2.000 kWh auf
den Warmwasserverbrauch. Als Wärmeverluste wur­
den zusätzlich 3.000 kWh angenommen, sodass der
Gesamtenergieverbrauch pro Haushalt 20.000 kWh
beträgt.
Abb. 1: Regenerativer
Autarkiegrad und regenerative
Eigenverbrauchsquote bei
Variation von Energiemix und
Speichergröße. (Regenerativer
Autarkiegrad: Verhältnis des
Eigenverbrauchs von PV- und
Windenergie zum Gesamtenergieverbrauch inklusive
Verluste; regenerative Eigenverbrauchsquote: Verhältnis
des Eigenverbrauchs von
PV- und Windenergie zur regenerativen Gesamterzeugung)
Grafiken (3): richard Eckerle
Folgende Zeitreihenverläufe wurden für Einspeisung
und Verbrauch angenommen:
•
PV­ und Windeinspeisung: ¼­Stundenwerte
der EEX­Strombörse für Deutschland
•
Stromverbrauch: BDEW­Lastgang
•
Heizenergie und Warmwasser: temperaturab­
hängiger Verlauf, der methodisch der Ab­
schätzung des Gasverbrauchs entspricht.
Das Temperaturprofil berücksichtigt mehrere
bayerische Orte, um stärkere Schwankungen
abzubilden.
Ausgangssystem „Strom direkt“
Das System „Strom direkt“ versorgt einen Verbund von
Haushalten mit gemeinsamen Erzeugungsanlagen. Die
Wärmebereitstellung erfolgt über ein Nahwärmenetz,
in das ein zentraler thermischer Speicher integriert ist.
Die regenerative Stromerzeugung deckt den Strombe­
darf und über Direktumwandlung (Power­to­Heat)
nachrangig den Wärmebedarf. Überschüsse der Er­
zeugung füllen den thermischen Speicher beziehungs­
weise werden ins Stromnetz eingespeist. Defizite beim
elektrischen Strombedarf werden durch Strombezug
ausgeglichen, Defizite beim Wärmebedarf leeren den
thermischen Speicher beziehungsweise werden durch
konventionelle Ölverbrennung ausgeglichen.
Abbildung 1 zeigt den regenerativen Autarkiegrad
und die regenerative Eigenverbrauchsquote (EV­
Quote) in Abhängigkeit vom Erzeugungsmix sowie der
Größe des thermischen Speichers. Die Einspeisedaten
sowie das Temperaturprofil beziehen sich auf das Jahr
2014.
Die Summe der Energieerzeugung aus PV und Wind
ist dabei so gewählt, dass sie immer dem Energie­
verbrauch inklusive Verluste entspricht; dadurch sind
regenerativer Autarkiegrad und regenerative Eigen­
verbrauchsquote in jedem Fall identisch.
Folgendes zeigt sich: Neben der Größe des thermi­
schen Speichers wirkt ein zunehmender Windanteil
stark erhöhend auf Autarkiegrad und EV­Quote.
Beispielsweise steigen diese Kennwerte bei einem
Speicher mit 100 kWh Energieinhalt von 51 %
(Punkt 1) auf 77 % (Punkt 2), wenn der Windanteil von
0 % (nur PV) auf 80 % erhöht wird. Belässt man nun
den Windanteil bei 80 % und vergrößert den thermi­
sche Speicher auf 1.000 kWh, so steigen die Kenn­
werte von 77 % (Punkt 2) auf 87 % (Punkt 3).
Der Zielbereich > 80 % erlaubt unterschiedliche
Systemstrategien, abhängig von den Kosten der Ener­
giebeschaffung und des Speichers. Der kleinstmögli­
che Speicher von 175 kWh erfordert einen Windanteil
von 90 % (Punkt 4), während der minimale Windan­
teil im dargestellten Speicherbereich 50 % beträgt
(Punkt 5). Desweiteren zeigt sich, dass Autarkiegrade
bis über 95 % realisierbar sind.
Als Zusatzeffekt wirkt ein hoher Windanteil eben­
falls stark erhöhend auf den regenerativen Autarkie­
grad der reinen Stromversorgung (siehe Tab. 1): von
54 % bei „nur PV“ erhöht sich dieser Wert auf 98 %
bei einem Windanteil von 80 %; lediglich 2 % des
Strombedarfs müssen dann noch zugekauft werden.
Beispielhaft ergibt sich folgende Systemdimen­
sionierung der speichereffizientesten Lösung des
80­%­Ziels für eine Gruppe von 200 Haushalten: PV­
Anlage 0,5 MW; Windanlage 2,5 MW; thermischer
Speicher 35 MWh beziehungsweise 500 m3 Wasser
(bei einer nutzbaren Temperaturdifferenz von 60 K).
Neben den Erzeugungsanlagen werden inzwischen
auch deutlich größere Speicher standardisiert herge­
stellt und weisen gegenüber individuellen Kleinspei­
chern erheblich geringere Wärmeverluste auf.
Tab. 1: Autarkiegrad der Stromversorgung bei unterschiedlichem Strommix
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
29
Im Fokus
KO M B I N I E R T E ST R O M - U N D W Ä R M E V E R S O R G U N G E I N D I S R U P T I V E R A N S AT Z
Abb. 2: Systemoptimierung mittels
Integration zusätzlicher Komponenten
Optimiertes System „SmartAutark“
Das einfache Grundsystem „Strom direkt“ wird nun
um die zusätzlichen Komponenten Wärmepumpe,
BHKW und Batteriespeicher erweitert, die jeweils als
zentrale Einheiten ausgeführt sind.
Ziel der Wärmepumpe ist es, durch Energieeintrag
von Umgebungswärme die notwendige regenerative
Stromerzeugung und die Speichergröße zu reduzie­
ren. Mit der Integration eine BHKWs und eines Batte­
riespeichers sollen Energielücken gefüllt, Zeiten einer
möglichen „Dunkelflaute“ überbrückt und bei Netz­
ausfall die Versorgung sichergestellt werden. Zusätz­
lich erscheint die Kombination aus Wärmepumpe und
BHKW im Sinne der CO2­Bilanz, insbesondere bei
Nutzung von Biokraftstoffen, sinnvoller als ein an­
sonsten notwendiger Strombezug aus dem Netz.
Dieses System wurde mit ¼­h­Zeitreihen eines
Jahres simuliert, wobei die Einsatzentscheidung des
BHKW auf Basis von Tagesenergiemengen für Ver­
brauch und Erzeugung erfolgt.
Abbildung 2 vergleicht für das Jahr 2014 den Effekt
der zusätzlichen Elemente mit dem vorhergehenden
System „Strom direkt“ anhand eines beispielhaften
Systempunkts: in beiden Fällen sollen regenerativer
Autarkiegrad und EV­Quote 90 % betragen bei einem
Windanteil von jeweils 80 %.
Für die Wärmepumpe wurde dabei eine Jahresar­
beitszahl (JAZ) von 2,5 angenommen, für das BHKW
ein Verhältnis der Strom­ zur Wärmeerzeugung von 1:1
und ein Wirkungsgrad von 85 %. Die Anlagengrößen
sind zur Veranschaulichung auf einen Haushalt bezo­
gen. Die notwendige regenerative Stromerzeugung und
die Speichergröße sinken im optimierten System ge­
30
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
genüber dem Ursprungssystem um ca. 50 %; entspre­
chend sinkt auch die Stromeinspeisung ins Netz. Dabei
wird keine elektrische Energie mehr aus dem Netz be­
zogen und es genügt folgende Dimensionierung der zu­
sätzlichen Elemente für den laufenden Betrieb: ein Bat­
teriespeichers mit 3 kWh Energieinhalt; eine Wärme­
pumpe mit einer maximalen elektrischen Leistung von
2,5 kW und ein BHKW mit einer maximalen elektri­
schen/thermischen Leistung von 1,5 kW. Bedingt durch
den Wirklungsgrad des BHKW erhöht sich der Bedarf
an konventionellem Brennstoff erhöht sich um 22 %.
Das System „SmartAutark“ ermöglicht eine
Gesamt­Energiewende für Strom und Wärme, die im
Vergleich zu einer reinen Stromwende wesentlich ge­
ringere Anforderungen an Energiespeicherung und
Regelbarkeit der Energieerzeugung aufweist.
Mit dem thermischen Speicher als vergleichswei­
se günstigem Hauptenergiespeicher wird Verbrauch
und Erzeugung deutlich entkoppelt. Die Kombination
von PV und Wind, deren Anlagengröße für eine reine
Stromerzeugung deutlich überdimensioniert ist, führt
zu einem hohen natürlichen Deckungsgrad des
elektrischen Energieverbrauchs. Die zusätzliche
Stromerzeugung des BHKWs verstärkt diesen Effekt.
Mit der Wärmepumpe wird zusätzlich ein flexibler
elektrischer Groß­Energieverbraucher eingeführt.
Dieses System stellt neue Anforderungen und bie­
tet gleichzeitig neue Chancen. Der lokale Verbund er­
fordert ein zentrales Management der Komponenten
und der Energiebeschaffung. Die Energiebeschaffung
bietet mehrere, im wirtschaftlichen Wettbewerb ste­
hende Möglichkeiten. Dazu zählen eigene lokale Anla­
gen sowie die Beteiligung an überregionalen Anlagen
und der Zukauf aus Großanlagen an den europaweit
betrachtet besten Standorten. Gleichzeitig reduziert
die lokale Reservestromversorgung durch das BHKW
die Anforderungen an die Netzzuverlässigkeit und
kann Grundlage eines geänderten Verteilungsnetz­
designs sein.
Diese Grundaussagen bleiben auch bei geänder­
ten Annahmen und Voraussetzungen bestehen. Mit
den Einspeise- und Temperaturprofilen der Jahre 2011
bis 2013 werden vergleichbare Ergebnisse erzielt.
­Alternativ könnten mit sinkendem Wärmeverbrauch
­Direktverstromung und ein elektrischer Energiespei­
cher wirtschaftlich sein, wobei das Nahwärmenetz
entfällt. Denn bei einem Heizwärmebedarf von bei­
spielsweise 50 % des Durchschnitts beträgt der
­minimal notwendige Energieinhalt des elektrischen
Speichers für das 80-%-Ziel noch 85 kWh. Aufgrund
der Einsatzcharakteristik erscheint für solch einen
Speicher ein Redox-Flow-System vielversprechend.
Alternativ zu einem Wärmenetz könnten dann lokale
Kleinspeicher und Einzelwärmepumpen betrieben
­werden.
Fazit
Durch den Fokus der letzten Jahre auf eine reine
Stromwende wurde das Potenzial einer Gesamtener­
giewende von Strom und Wärme zu wenig beachtet.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bereits mit
Sonne
Wind & Technologie
Wärme
vorhandener
der Energieverbrauch von
Format:
mm,
4c weit überwiegenden
StromSsp
und190x125
Wärme zu
einem
­ nteil regenerativ gedeckt werden kann. Die hohen
A
Freiheitsgrade des Systems und die Möglichkeiten ei­
ner lokalen Unabhängigkeit bieten die Voraussetzun­
gen für ein grundsätzlich geändertes Versorgungssys­
tem. Als Konsequenz können neue Geschäftsfelder
im Sinne eines lokalen Energiemanagements und
­einer zentralen Energiebereitstellung entstehen. Der
Denkansatz kann sowohl neuen Unternehmen als
auch klassischen Energieversorgung dazu dienen,
­Realisierungskonzepte in einem deutlich größeren
Richard Eckerle und Thomas Weyh
Markt anzubieten. Literatur
[1] Tjaden T., Quaschning V., Weninger J. Heizen mit PV-Strom – C
­ hance
für den Wärmemarkt, Sonne Wind & Wärme, 03/2013, S. 94 – 97
[2] Agora News, Windstrom in Wärme verwandeln, 23. Juni 2014
[3] Fraunhofer IWES, Klimaschutzziele nur mit Wärme durch Strom aus
erneuerbaren Energien erreichbar, Presseinformation 04. Mai 2015
[4] VDE-Studie „Potenziale für Strom im Wärmemarkt bis 2050“, Juni
2015
Die Autoren
Prof. Dr.-Ing. Weyh T. ist Inhaber des Lehrstuhls für
elektrische Energieversorgung, Universität der Bundeswehr München, Kontakt: [email protected]
Dr.-Ing. Eckerle R. ist Akademischer Direktor am
­Lehrstuhl für elektrische Energieversorgung,
Kontakt: [email protected]
DU: 9.09.15
ET: 2.10.15
Wir fördern Menschen,
die lieber Rotoren
als ihr Fähnchen in den
Wind hängen
Seit Mitte der 1980er Jahre investieren wir in
regenerative Energien. Planen auch Sie mit uns
Ihre Windkraft- oder Solaranlage.
Finanzierungsangebote und -beratung
Telefon +49 234 5797 300, www.gls.de
Windrad Freiamt, Freiburg im Breisgau
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
31
Im Fokus
kombinierte Strom- und Wärmeversorgung Hybride Wärmenetze
Intelligent verknüpft
zur Wärmewende
A
Die Energiezentrale der Hochschule für Polizei in Biberach.
Zwei BHKWs sind dort mit
Power-to-Heat-Aggregaten
Foto: Duckek
kombiniert.
Die Kombination des Strom- und Wärmemarktes
braucht ausgeklügelte Gesamtsysteme, die nicht
nur aus einem BHKW oder einer Wärmepumpe
bestehen. Wie das aussehen kann, zeigt ein
­virtueller Stromspeicher in Biberach.
32
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
n der Hochschule für Polizei im oberschwä­
bischen Biberach betreibt SüdWestStrom
­einen bisher einmaligen virtuellen Stromspei­
cher. Er ist eine Kombi aus Kraft-Wärme-Kopplung,
­Wärmepumpe, Solarkollektoren und Elektrokessel.
Der Stadtwerke-Verbund sieht hybride Wärmever­
sorgungskonzepte als ein interessantes neues
­Geschäftsfeld.
„Wir versprechen uns jährliche Betriebskosten­
einsparungen gegenüber konventionellen Anlagen
von rund 250.000 € sowie eine Reduzierung des
­Primärenergieverbrauchs von rund 40 %“, sagt der
Geschäftsführer der Südwestdeutschen Stromhan­
dels GmbH (SüdWestStrom) Daniel-Klaus Henne.
Grundlage des virtuellen Stromspeichers ist eine
­intelligent gesteuerte Kombination von zwei Block­
heizkraftwerken (BHKW) mit einer elektrischen Leis­
tung von je 400 kW und einer thermischen Leistung
von je 500 kW, einer Wärmepumpe (350 kW), einem
Elek­trokessel (400 kW), zwei Wärmespeichern mit je
100 m3, einem Kaltwasserspeicher für die Wärme­
pumpe (500 m3), einem Solarkollektorfeld mit
500 m2 Fläche sowie einem Gaskessel mit 1.700 kW.
Die BHKWs werden stromgeführt betrieben.
„Mit diesem hybriden BHKW kann der Wärmebe­
darf der Liegenschaft entweder mit dem erdgasbe­
triebenen BHKW oder alternativ durch den Einsatz
von Überschussstrom aus dem öffentlichen Strom­
netz über Wärmepumpe und Elektrokessel erzeugt
werden“, erklärt Eberhard Frey, Leiter Ingenieurtech­
nik, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt
Ulm. „Dadurch ist die Anlage jederzeit in der Lage
dem öffentlichen Netz regenerativ erzeugten Über­
schussstrom zu entnehmen und bei Bedarf den im
BHKW erzeugten Strom zurück zu speisen“, so der
Baudirektor. Die Energiespeicherung erfolgt hierbei
virtuell durch die Verwertung des Überschussstroms
und der damit verbundenen Einsparung und Zwi­
schenspeicherung von Erdgas im Gasnetz. „Durch die
intelligente Steuerung der Anlage können wir flexibel
auf Preisschwankungen am Strommarkt reagieren“,
sagt Henne. Eine selbstentwickelte Steuerungs­
software berechne unter Berücksichtigung der
­prognostizierten Strombörsenpreise, Bedarfs- und
­Wetterprognosen und aktuellen Messwerten die
­wirtschaftlich optimale Fahrweise.
Amortisierung in acht Jahren
Wegweisend sei auch die Zusammenarbeit mit dem
Land Baden-Württemberg als Besitzer der Liegen­
schaft in Biberach/Riss, auf der bis zu 700 Polizei­
schüler untergebracht sind. An den Erlösen partizipie­
re der Stadtwerke-Verbund als Dienstleister anteilig.
Laut Patrick Kruppa, Leiter Produktentwicklung bei
SüdWestStrom, ist der Betrieb der im März dieses
Jahres eröffneten Anlage gut angelaufen. Belastbare
Betriebsergebnisse lägen allerdings erst nach der
ersten Winterperiode im Frühjahr vor. Die Investitions­
summe von 2,5 Mio. € wurde vom Land im Rahmen
der energetischen Sanierung und Modernisierung von
Landesliegenschaften bereitgestellt. „Wir sind sehr
zuversichtlich, dass wir die anvisierte Amortisierung in
etwa acht Jahren erreichen können“, so Henne.
Der SüdWestStrom­Geschäftsführer sieht hybride
Wärmeversorgungskonzepte für Wohnquartiere als
interessantes neues Geschäftsfeld. Mit einer Kombi­
nation aus Nahwärmenetz, strompreisgeführtem,
zentralem BHKW, Wärmepumpe sowie Hauswärme­
speichern mit Heizstab, könnten über drei Viertel des
Primärenergiebedarfs eingespart werden. Die Kosten
lägen ca. 35 % unter denen einer dezentralen Gasver­
sorgung. Die Effizienz eines virtuellen Stromspeichers
mit hybridem BKWH, Power­to­Heat und Nutzung des
Gasnetzes zur saisonalen Speicherung von einge­
spartem Erdgas sei zudem deutlich effizienter als an­
dere Stromspeicherkonzepte unterstreicht Friedrich
Weng, Gründer von SüdWestStrom. So liege der Effi­
zienzfaktor eines hybriden BHKWs mit Wärmepumpe
gegenüber einem Pumpspeicher (1,0) bei 4,3; der
eines Heizstabes bei plus 1,2, dagegen Power­to­Gas
nur bei 0,67.
Wichtiger Intraday-Handel
lag. Beim Day­Ahead­Handel, dem Handel mit Strom
für den folgenden Tag, knackte der Strombörsenpreis
im selben Zeitraum nur 700 Stunden lang diese Marke.
Dies unterstreiche die wirtschaftliche Attraktivität des
Intraday­Handels, so Henne.
Insgesamt hat SüdWestStrom derzeit Erneuerbare­
Energien­Anlagen und BHKWs mit einer Leistung von
110 MW unter Vertrag. Sie werden von Tübingen aus
ferngesteuert und ihr Strom wird flexibel in Spitzen­
nachfragezeiten vermarktet. Henne kündigte an, das
Geschäft in diesem Bereich weiter auszubauen. Aller­
dings rechne sich das preisgesteuerte Lastmanage­
ment in der Regel erst ab einer elektrischen Leistung
von 300 kW, sagt der SüdWestStrom­Geschäftsführer.
Abb. 1: gesamtkonzept
SüdWestStrom
Quelle: SüdWestStrom
Hans-Christoph neidlein
Vor allem der Intraday­Handel am Spotmarkt biete
interessante Geschäftsmöglichkeiten für die Vermark­
tung von Strom aus erneuerbaren Energien in Kombi­
nation mit hybriden Blockheizkraftwerken, betont
Henne. Hierbei werden Stromlieferungen in der Regel in
15­min­Blöcken als auch in Stunden­Blöcken innerhalb
desselben Tages gehandelt. Er verweist darauf, dass der
Strombörsenpreis beim Intraday­Handel von April 2014
bis April 2015 1.100 Stunden lang bei über 50 €/MWh
SüdWestStrom
Die Südwestdeutsche Stromhandels GmbH, kurz
SüdWestStrom, ist ein Stadtwerke­Kooperations­
unternehmen. Es wurde im Jahr 1999 von 30 Stadt­
werken aus Baden­Württemberg gegründet. Im Zuge
der Liberalisierung des Strommarktes wollten sie
sich durch den Zusammenschluss für den Wettbe­
werb rüsten. Inzwischen zählt SüdWestStrom 57
Gesellschafter bundesweit und hat 88 Mitarbeiter.
Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz in Höhe
von 734,7 Mio. € erzielt. Das Unternehmen bietet
verschiedene Modelle der Strom­ und Erdgasver­
sorgung für Stadtwerke an. Die Angebote reichen
von der Beschaffung über Portfoliomanagement bis
hin zu Bilanzkreis­ und Energiedatenmanagement,
preisorientiertem Lastmanagement sowie virtuellen
Stromspeichern. Über SüdWestStrom können sich
Stadtwerke und Energiegenossenschaften zudem an
Erzeugungsprojekten im Bereich der erneuerbaren
Energien beteiligen.
Mehr Markt bei der ErneuerbarenFörderung: Werden mit Ausschreibungen die Ziele erreicht?
Welche Rolle spielen Speicher bei
der Energiewende?
Anmeldung unter: www.smart-renewables.de
23. - 24. Februar 2016
Hotel Meliá Berlin
Mit freundlicher Unterstützung von:
Hauptsponsor
Co-Sponsoren
ENGIE
ENGIE_logotype_CMYK
10/04/2015
24, rue Salomon de Rothschild - 92288 Suresnes - FRANCE
Tél. : +33 (0)1 57 32 87 00 / Fax : +33 (0)1 57 32 87 87
Web : www.carrenoir.com
RÉFÉRENCES COULEUR
Zone de protection 1
C100%
Zone de protection 2
Zone de protection 3
sr_sonne_wind_waerme_2016_90x125.indd 1
07.01.16 09:54
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
33
Im Fokus
k o m b i n i e r t e S t r o m - u n d W ä r m e v e r s o r g u n g P o w e r -t o - h e at
Überschüsse
sinnvoll nutzen
Power-to-Heat wird immer wichtiger, um
­überschüssige erneuerbare Energie aufzufangen und das Stromnetz zu stabilisieren.
W
Im Berliner Fernwärmenetz der BTB wandelt ein
ELWA P2H-Erhitzer mit
432kW Leistung Überschussstrom in Wärme
Foto: BTB
um. 34
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
ohin mit der Überschussleistung? Je stärker erneuerbare Energien das Stromnetz
bestimmen werden, desto drängender
stellt sich diese Frage. Abschalten ist eine Lösung.
Sinnvoller ist es aber, den Überschuss zu nutzen. Und
dafür bietet sich die Umwandlung von Strom in
­Wärme – das sogenannte Power-to-Heat (P2H) – an.
Die ELWA Elektro-Wärme München, A.Hilpoltsteiner
GmbH & Co. KG aus Maisach kann hier auf ihre
­langjährige Erfahrung im Erhitzer- und Anlagenbau
­zurückgreifen.
Das ELWA P2H-System besteht aus Modulen von
144 bis 1.008 kW. Die für den Sekundärregelmarkt
oder Minutenreservemarkt notwendigen 5 MW Leistung erreicht man durch die Kombination beliebig vieler ELWA P2H-Module an einem Standort oder durch
die Poolbildung von mehreren Anlagen an unterschiedlichen Standorten. Mehrere hundert Euro die
Woche pro installiertem Megawatt kann der Betreiber
im Regelenergiemarkt durch den Bereitstellungs- und
Arbeitspreis erzielen, wie ELWA-Vertriebsmitarbeiter
Ralph Nolte erläutert. Die Investitionshöhe einer P2HAnlage beziffert er auf etwa 90 € pro installiertem
­Kilowatt für Anlagen im Megawatt-Bereich.
Eine weitere ELWA P2H-Anlage mit 480 kW hat
kürzlich die Hamburger HanseWerk Natur GmbH
(HAWN) in Betrieb genommen. Im Wärmenetz sollen
so unter anderem die Kessellaufzeiten der fossilen
Wärmeerzeuger verringert werden. HAWN bindet das
P2H-Modul zukünftig je BHKW in seinen Pool aus
Blockheizkraftwerken ein, um Regelenergie zur
­Verfügung stellen zu können und das Einspeisemanagement umzusetzen. HAWN nutzt die KWK-­
Stromerzeugung weiterer im Netzverbund integrierter BHKW zur vorrangigen Grundlastwärmegewinnung, um die Bedarfsdeckung im Wärmenetz zu
sichern. Bei Aufruf der negativen Regelleistung wird
meistens überschüssiger Windstrom genutzt. Denn
BHKW sind dann schon meist über das Einspeisemanagement abgesteuert oder ausgeschaltet. Moderne
und effiziente Erdgaskessel sorgen in diesem Fall
dann für die Wärmeerzeugung. Der Grundlastwärmebedarf wird immer zuerst durch die BHKW bereitgestellt und bei zusätzlichem Wärmebedarf nun unterstützt durch P2H. HAWN plant, die Anlagen durch
zeitweise mit Biogas befeuerte BHKW zu ergänzen.
P2H optimiert den BHKW-Betrieb
Allein das Bereitstellen von negativer Regelleistung
reicht oft nicht aus, um eine P2H-Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Denn in den vergangenen Monaten
sanken die durchschnittlichen Preise für Regelleistung. Eine P2H-Anlage bietet aber weitere Vorteile. Sie
kann zukünftig als EE-Überschussstrom-Verwerter
den im Fernwärmebereich wichtigen Primärenergiefaktor senken. P2H optimiert hierfür auch den
­Wirkungs- und Nutzungsgrad der BHKW im Verbund.
Wenn nämlich die Wärmeproduktion eines BHKW
nicht mehr ausreicht, um den Bedarf im Wärmenetz
zu decken, würde ohne P2H ein weiterer Wärme­
erzeuger zugeschaltet, der dann im wenig effizienten
Teillastbetrieb laufen müsste.
Auch wenn genug Wärmebedarf vorhanden ist, kann
es zu einem Teillastbetrieb kommen. Dann nämlich,
wenn das Einspeisemanagement einen 30-%-Betrieb
vorgibt. In diesem Fall betreibt man das BHKW mit effizienteren 60 % der Nennleistung und wandelt den
Stromüberschuss über das P2H-Modul in Wärme um.
Außerdem kann eine P2H-Anlage die benötigte
­Regelleistung genauso exakt und schnell bereitstellen
wie ein BHKW. „Unsere Thyristorsteuerung ermöglicht
eine exakte Führung der Leistung“, sagt Nolte. Und
dank des großen ohmschen Widerstandes kann das
Modul zur Netzberuhigung beitragen und im Rahmen
seiner Möglichkeiten als Netzstörungsfilter dienen.
Auch die Berliner BTB Blockheizkraftwerks-­Trägerund Betreibergesellschaft mbH, die zu RWE gehört,
setzt auf Power-to-Heat. Das Unternehmen hat in seinem Berliner Fernwärmenetz drei mit Erdgas betriebene BHKW mit ELWA P2H-Modulen nachgerüstet.
Zwei BHKW-Module mit einer elektrischen Leistung
Das Infodisplay des ELWA-P2H-Moduls zeigt jederzeit
Foto: HanseWerk Natur
den Status der Anlage an.
von jeweils 800 kW hat der Wärmenetzbetreiber um
432 kW P2H-Leistung erweitert, ein drittes mit
420 kW elektrischer Leistung wurde um 288 kW P2HLeistung ergänzt. Während in Hamburg die Leistungsregelung der ELWA P2H-Systeme in 48-kW-Stufen
­erfolgt, ist sie hier prozentgenau. Gemeinsam mit weiteren Stromerzeugern bilden die Anlagen einen Pool
zur Regelung der negativen Sekundärregelenergie
über ein virtuelles Kraftwerk innerhalb des Verbundnetzes des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz.
Außerdem verfügt die BTB über fünf Wärmespeicher. Nur dadurch sei die volle Flexibilität der Anlagen
unabhängig vom thermischen Bedarf der Verbraucher gewährleistet, wie Steffen Trebbin vom Bereich
Dezentrale Anlagen Netze berichtet.
Eine Besonderheit ist die Selbstüberprüfung und
einmalige Wiederinbetriebsetzung nach Netzunterbrechung. „Der ELWA-Erhitzer versucht einmalig zu
starten, bricht innerhalb einer einstellbaren Zeit die
Netzversorgung aber wieder zusammen, so startet
der Erhitzer danach nicht automatisch neu“, erläutert
Nolte. „Das verhindert, dass der Erhitzer sich ständig
neu zuschaltet. Dies hilft einen erneuten Stromausfall
zu vermeiden, wenn das Netz nach einem längeren
Stromausfall noch instabil ist.“
Anwendungen von P2H-Modulen sieht Nolte nicht
nur in Nah- und Fernwärmenetzen. So könne man die
Auslegung von Groß-Wärmepumpen optimieren, indem man die selten benötigte Spitzenheizlast über
ELWA-P2H-Systeme erzeugt und somit gleichzeitig
eine Notheizung bei Störung oder Wartung bereitstellt. Außerdem kann man dann das Legionellenschutzprogramm bei Überschussstrom vorzeitig
­laufen lassen. Denn für die erforderlichen 70 °C
­Vorlauftemperatur ist die Wärmepumpe nicht sehr
­effizient. Beim Start großer Biomasseheizanlagen
kann das P2H-Modul die Rücklauftemperatur-Anhebung auf über 55 °C bereitstellen. Und für NotstromAnlagen stellt die ELWA P2H-Anlage die variable
­Gegenlast bereit, die für die sogenannte Schwarzstartfähigkeit nötig ist. Bei aller Breite der Möglichkeiten: „Unsere P2H-Anlagen sollen nach Möglichkeit
nur Strom aus erneuerbaren Energien nutzen, also
zumindest per Saldo keinen Atom- oder Kohlestrom“,
so Nolte. Nur dann sei eine aus ökologischer Sicht
­höherwertige Energienutzung gewährleistet.
�.–��. März ����
PRODUKTE
DIENSTLEISTUNGEN
INNOVATIONEN
Intelligente, moderne
Gebäudetechnik
Jens-Peter Meyer
www.shkessen.de
Im Fokus
KOMBINIERTE STROM- UND WÄRMEVERSORGUNG VIRTUELLE KRAFTWERKE
Probelauf für
100 %
Lässt sich mit 100 % erneuerbarer
Energie die Energieversorgung
Deutschlands sicherstellen?
Verschiedene Studien behaupten
das. Gleichzeitig mehren sich die
Projekte, die dieses Szenario
praktisch vorwegnehmen – im gar
nicht so kleinem Rahmen.
E
Je höher der Anteil
erneuerbarer Energie an
der Stromversorgung ist,
desto mehr Power-to-Gas
Foto: dpa
wird benötigt.
36
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
ines der renommiertesten deutschen Forschungsinstitute, das Fraunhofer-Institut für
Solare Energiesysteme ISE, hat Ende November 2012 eine Studie vorgelegt, die zu folgendem
Schluss kommt: Eine Energieversorgung Deutschlands mit 100 % erneuerbarer Energie ist möglich.
Bezogen ist diese Aussage auf das Jahr 2050 und auf
ein „Extremszenario“, das weder fossile Energien
noch Stromimporte aus den Nachbarländern zulässt.
Ein wichtiges Ergebnis: „Eine Versorgung mit weniger
als 100 % erneuerbaren Energien sowie das Zulassen
von Stromimport und -export, führen dazu, dass überproportional weniger Wandler erneuerbarer Energien
erforderlich sind und dass vor allem keine großflächige Infrastruktur für synthetisches Gas aus
erneuerbaren Energien (Power-to-Gas) notwendig
ist.“ Einfacher ausgedrückt: Je höher der Anteile
erneuerbarer Energie, desto mehr Power-to-Gas
(PtG). Bei einem 300-TWh-Anteil fossiler Energie geht
die benötigte Leistung von PtG-Anlagen gegen Null,
weil fossile Energie, Biomasse und große Wärmespeicher längerfristige Ausgleichseffekte übernehmen.
Die Voraussetzungen und Annahmen dieser Studie lassen sich naturgemäß nicht überprüfen. Umso
wichtiger ist es, das Szenario auf Projektebene herunterzubrechen und die Energiewende „im Kleinen zu
erproben“. Genau dies bezweckt Wirtschaftsminister
Sigmar Gabriel mit den fünf Modellregionen, für die er
Anfang Dezember 2015 den Startschuss gegeben hat.
„Wir fördern die ausgewählten Modellregionen mit
insgesamt bis zu 230 Mio. € über vier Jahre und gehen davon aus, dass dadurch private Investitionen
von rund 600 Mio. € in die Digitalisierung des Energiesektors erfolgen werden“, sagte Gabriel. Ziel ist es,
Stromerzeugung und -verbrauch durch den Einsatz
innovativer Netztechnologien und Betriebskonzepte
zu vernetzen. Und zu zeigen, dass es funktioniert –
deshalb der Begriff „Schaufenster“, der den Charakter der Projekte treffend beschreibt.
Ausbauziele erfüllt
Eines dieser fünf Schaufenster-Projekte heißt
„WindNODE“. Die etwas sperrige Abkürzung steht für
„Windenergie in Nordostdeutschland“ und für ein vernetztes Energiesystem in der Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz. Das Konzept schließt
ganz Nordostdeutschland ein. In der Modellregion
werden mittlerweile 45 % des Stromverbrauchs regenerativ erzeugt. Damit erfüllt sie bereits heute die
Ausbauziele der Bundesregierung für das Jahr 2025.
Zu der Vielzahl von Projekten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen gehört auch eine PtGAnlage der Exytron GmbH aus Rostock, die aus überschüssigem, regenerativ erzeugten Strom Wasserstoff herstellt – und zwar aus Solarstrom. Das PtGPrinzip ist schnell erklärt: Strom spaltet durch
Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff.
Dabei ist es der Elektrolyse natürlich vollkommen
egal, woher der Strom kommt, der sie füttert. Aber
nur mit regenerativ erzeugtem Strom genügt sie dem
Anspruch, Teil einer grünen Energieversorgung zu
sein – also auch mit Solarstrom. „Wir vertreten die
Ansicht, dass nur Strom aus erneuerbaren Energien
zur Elektrolyse herangezogen wird“, unterstreicht der
PtG-Experte Andreas Weber von der Deutschen
Energie-Agentur. Nur damit sei der nachhaltige
Einsatz des Wasserstoffs sicherzustellen.
Der Wasserstoff kann rückverstromt oder als
Brennstoff verwendet werden. Die mit Verlusten verbundene Umwandlung des Stroms in Wasserstoff hat
einen Zweck: Der regenerativ erzeugte Strom lässt
sich als energiereicher Wasserstoff speichern oder
mit Kohlenstoff methanisieren. Für den Transport und
die Speicherung des Wasserstoffs lässt sich in gewissen Grenzen die vorhandene Gas-Infrastruktur nutzen – sprich: der Wasserstoff kann direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Wie groß der Wasserstoffanteil im Erdgasnetz sein darf, ist Gegenstand heftiger
Diskussionen. Die Angaben reichen von knauserigen
2 % bis zu unglaubwürdigen 20 %.
PtG mit Solarstrom?
Die PtG-Demonstrationsanlage
der Rostocker Firma Exytron.
Foto: Exytron GmbH
Warum ist mit PtG immer die Vorstellung verknüpft,
überflüssigen Windstrom zu speichern, wenn es mit
Solarstrom genauso geht? Klaus Schirmer, Projektmanager bei der Exytron GmbH, nennt als Grund die
mangelnde Auslastung der Elektrolyse. „Der Elektrolyseur sollte möglichst lange ohne Unterbrechung
durchlaufen. Das ist mit dem Solarstrom kaum zu
schaffen.“ Wenigstens im Norden der Republik nicht.
Schirmer fährt fort: „Für die Wirtschaftlichkeit ist es
besser, wenn ein kleiner Elektrolyseur mit längerer
Laufzeit betrieben werden kann. Dafür ist Windkraft
geeigneter, optimal ist eine Kombination aus PV und
Wind.“
Exytron hat ein zweites Projekt gestartet, dieses
Mal in Rheinland-Pfalz mit deutlich höherer Einstrahlung als in Norddeutschland. Im Frühjahr 2016 erfolgt
der erste Spatenstich für 37 Häuser, jedes mit eigener
Solaranlage und einem Anschluss an die Wärme, die
der Elektrolyseur bei seiner Arbeit abgibt. Die Rostocker erreichen dadurch einen Wirkungsgrad von 70 –
80 %. Reicht der Solarstrom nicht aus, bezieht die
PtG-Anlage den benötigten Strom aus dem Netz,
natürlich zertifizierten Öko-Strom. „Dadurch, dass wir
eingestuft werden wie eine Biogasanlage, bekommen
wir den Strom zu wettbewerbsfähigen Bedingungen“,
Wir vermarkten Grünstrom.
Direkt und ohne Umwege!
Wir sind einer der erfahrensten Direktvermarkter in Deutschland.
Kontakt: Clean Energy Sourcing AG, Katharinenstraße 6, 04109 Leipzig, Telefon: +49 (0) 341 30 86 06 00
www.clens.eu
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
37
Im Fokus
KOMBINIERTE STROM- UND WÄRMEVERSORGUNG VIRTUELLE KRAFTWERKE
meint Schirmer. „Wir zahlen keine Stromsteuer und
keine Netzentgelte.“ Wie hoch der Anteil des Eigenverbrauchs sein wird, konnte Schirmer verständlicherweise nicht sagen. „Dafür fehlen noch die Daten.
Das hängt ja stark vom jeweiligen Verbraucherverhalten ab. Ein Rentnerehepaar hat eine ganz anderes
Verbraucherprofil als ein Haushalt mit drei Kindern.“
Sicher ist jedenfalls, dass auch hier die Solarstromkapazität nicht ausreicht, um die PtG-Anlage
mit überschussigem Strom zu füttern. Ergänzt werden soll die Generatorleistung später durch mehrere
Kleinwindkraftanlagen. Doch im Winter wird auch das
nicht ausreichen – der Bezug aus dem öffentlichen
Netz dürfte zur ständigen Übung werden, wenn auch
nur für wenige Monate.
Das Schaufenster-Projekt „C/sells“ in der Modellregion „Solarbogen Süddeutschland“ ist ebenfalls
großflächig angelegt und befasst sich mit der Digitalisierung der Infrastrukturen. Ziel ist es „Massenfähigkeit in dezentralen Strukturen“ zu erreichen. Angeblich handelt es sich dabei um das erste überregionale,
einsatzfähige Smart Grid in Deutschland.
Im Schaufenster „Enera“ in Niedersachsen geht es
nach eigenen Angaben um „den nächsten großen
Schritt der Energiewende“. Gemeint ist die Flexibilisierung des Marktes und die Realisierung neuer
Geschäftsmodelle auf Basis der Digitalisierung. Es ergeben sich neue Handlungsmöglichkeiten für das
Rollenkonzept eines Smart-Grid-Operators.
Kombikraftwerk 2
Im Rahmen des Projekts „Smart
Power Hamburg“ soll eine vom
regionalen Versorger „Hamburg
Energie“ betriebene und für
Dritte offene Plattform – IKTLeitzentrale – entstehen. Anlagen
unterschiedlicher Betreiber
könnten sich an diese Plattform
über das Internet regelungsund informationstechnisch
anhängen. Foto: Smart Power Hamburg
38
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Wie die meisten Projekte zeigen, konzentriert sich die
Beschäftigung mit virtuellen Kraftwerken – und letztlich geht es bei allen genannten Projekten um virtuelle Kraftwerke – meist auf die Erzeugerseite. „Die Untersuchungen zeigen, dass die heutige Versorgungsqualität auch mit einer intelligenten Kombination aus
erneuerbaren Energien, Speichern und Backupkraftwerken mit erneuerbarem Gas erreichbar ist, und
dass wir langfristig auf fossile und nukleare Energiequellen in der Stromerzeugung gut verzichten können. Dazu muss das System aber technisch und regulatorisch weiterentwickelt und konsequent auf die
Erneuerbaren Energien ausgerichtet werden“, bewertet Kaspar Knorr, Projektleiter beim IWES, die
Ergebnisse des dreijährigen Forschungsvorhabens
„Kombikraftwerk 2“. Begünstigt wird diese Sicht
durch die Entwicklung von Speichersystemen. Für die
Photovoltaik kommen neben Großanlagen auch
kleinere Systeme zum Einsatz. Die Batterietechnik
bekam durch den Automotive-Bereich einen gewaltigen technologischen und wirtschaftlichen
Auftrieb, sodass der Speicher im Keller nahezu für
jeden Betreiber erschwinglich geworden ist.
Aufgrund der anfallenden Menge an Strom kommt
eine Batterielösung für die Windindustrie weniger in
Frage. Hier wird PtG als vielversprechendste Lösung
diskutiert und in rund zwei Dutzend Projekten zur
Großserienreife fortentwickelt. Gedacht sind sie
hauptsächlich für die Offshore-Windindustrie.
Demand Side Integration
Bei dieser Konzentration auf die Erzeugerseite, gehen
Steuerungsinstrumente für die Nachfrageseite fast
unter. Man könnte beispielsweise überspitzt fragen:
Wie weit ist die Industrie mit intelligenten Haushaltsgeräten? In dieser Vernachlässigung liegt ein Verlust
an echter Vision: Wer redet noch von der intelligenten
Waschmaschine? Obwohl die Verbrauchsseite der
Energiewende nicht gerade Konjunktur hat, gibt es
Ansätze, sie in dem jeweiligen Konzept mit einzubinden. Zum Beispiel NEW 4.0 – unter dieser Bezeichnung soll die Energiewende des Nordens umgesetzt
werden. Ein Technologiezentrum soll das Zusammenwirken erneuerbarer Energien erproben.
Schleswig-Holstein und Hamburg haben sich für
diesen Zweck zusammengetan – Schleswig-Holstein
als (Wind)stromland und Hamburg mit seiner Industrie und seinem Hafen als Verbraucher. Ein Windpark
soll in unmittelbarer Nähe entstehen – weder
Photovoltaik noch Biomasse oder eine andere Wandlertechnologie kommen zum Zuge. Aber: Der Einseitigkeit auf der Erzeugerseite steht auf der Verbraucherseite das „Center for Demand Side Integration“
entgegen – in modernem Neusprech: C4DSI. Die
Wissenschafter wollen die technischen und wirtschaftlichen Potenziale von Demand-Site-Anwendungen untersuchen. Grundlage ihrer Arbeit sind
Simulationsmodelle und Laborprojekte.
Zurück zur Erzeugerseite: Im Rahmen des Projekts
„Smart Power Hamburg“ soll eine vom regionalen
Versorger „Hamburg Energie“ betriebene und für Dritte offene Plattform – IKT-Leitzentrale – entstehen.
Anlagen unterschiedlicher Betreiber könnten sich an
diese Plattform über das Internet regelungs- und
informationstechnisch anhängen. Ihre Leistungen
werden gemeinsam im Verbund geregelt und vermarktet, was finanzielle Vorteile bringt und gebündelte Leistung für die zukünftig erwarteten größeren
Leistungsschwankungen verfügbar macht. Auch dieses letzte Beispiel zeigt: Virtuelle Kraftwerke werden
bei der Umsetzung der Energiewende eine große
Rolle spielen – unabhängig von ihrer Größe und der
Jörn Iken
Art der eingesetzten Erzeuger.
Biologische Methanisierung
Im Fokus
Power-to-Gas in Allendorf
Mit dem Ausbau von Wind- und Solarenergie fallen in wind- und sonnenreichen Zeiten
immer größere Mengen an Überschussstrom an, die nicht eingespeist werden können.
Power-to-Gas ist eine interessante Möglichkeit, diesen Überschuss zu speichern.
l­assen sich mit einem Audi A3 g-tron jährlich
etwa 750.000 km zurücklegen.
Neben der bereits erfolgten Zertifizierung
des Verfahrens nach dem Standard „Bilanzierung Erneuerbarer Energien“ durch den
TÜV Süd hat die Power-to-Gas-Anlage zudem im Zusammenhang mit der vorhandenen Biogasanlage, die REDcert-EU-­
Zertifizierung erhalten. Für die biologische
Methanisierungsanlage
erhielt
das
­Viessmann
-­Tochterunternehmen
­MicrobEnergy GmbH außerdem die von der
­Deutschen Energie Agentur (dena) vergebene Auszeichnung „Biogaspartnerschaft des
Jahres 2015“.
Die gesamte Anlage der Schmack Biogas GmbH auf einen Blick
B
Foto: Viessmann Group
ei der Schmack Biogas GmbH, einem Unternehmen der ViessmannGruppe, läuft seit März 2015 am
­Unternehmenssitz in Allendorf (Eder) eine
Anlage, die Methan ins öffentliche Erdgasnetz einspeist. In diesem Fall wird das Methan mithilfe eines biologischen Verfahrens
erzeugt. Mit dem vom Viessmann-Gruppen­
unternehmen MicrobEnergy entwickelten
System wird aus überschüssigem Wind- und
Solarstrom in einer Elektrolyse Wasserstoff
hergestellt. Dieser wird direkt genutzt oder
in einem zweiten Schritt zusammen mit
­Kohlendioxid zu Methangas umgewandelt.
Die weltweit erste Anlage dieser Art ist neben einer Biomethananlage untergebracht.
­ iogas-einspeiseanlage in das Erdgasnetz
B
eingespeist wird. Ein Vorteil der biologischen
Methanisierung ist die hohe Flexibilität. Das
Verfahren ist damit ideal geeignet, fluktuierende Energiemengen aus Wind- oder Sonnenkraft aufzunehmen.
Das benötigte CO2 wird entweder aus der
Gasaufbereitungsanlage übernommen oder
es findet eine direkte Nutzung des Rohbiogases mit dem darin enthaltenen CO2 statt.
In diesem Fall dient das Power-to-Gas-­
Verfahren zusätzlich als Aufbereitungstechnologie für Rohbiogas aus Biogas- und
­Kläranlagen.
Mikroorganismen
erzeugen Methan
Im Juni 2015 wurde ein einmonatiger Leistungstest durchgeführt. Kriterien für einen
erfolgreichen Abschluss waren die zu produzierende Energiemenge von 35.000 kWh
und die Einhaltung strikter Qualitätskriterien: Das gewonnene Gas sollte zu mehr als
98 % aus Methan und zu weniger als 1,5 %
aus Wasserstoff bestehen. Die gesetzten
Ziele wurden um 20 % übertroffen. Die zur
Vermarktung des Gases einzuhaltenden
Qualitätskriterien wurden durch den Standard „Bilanzierung Erneuerbare Energien“
durch den TÜV Süd bestätigt. Seit Anfang
Juli verkauft Viessmann den Biokraftstoff an
den deutschen Autohersteller Audi und betreibt selber mehrere CNG-Fahrzeuge. Mit
der in der Anlage erzeugten Gasmenge
Die Anlage in Allendorf wurde im Rahmen
des Förderprojekts „BioPower2Gas“ als
Power-to-Gas-Demonstrationsanlage
errichtet. Im ersten Schritt der Methanisierung
wird ein PEM-Elektrolyseur eingesetzt, der
von Carbotech, einem weiteren ViessmannUnternehmen, gebaut wurde. Dieser erzeugt
aus Wasser Sauerstoff und Wasserstoff. Die
eigentliche Methanisierung wird im zweiten
Schritt von hochspezialisierten Mikroorganismen durchgeführt. Diese nehmen in
­Flüssigkeit gelösten Wasserstoff und Kohlendioxid auf und „verdauen“ es zu Methan,
das anschließend über die vorhandene
Hohe Gas-Qualität
Fazit
Power-to-Gas kann erfolgreich in bestehende Biogas- oder Klärgasanlagen integriert
werden. In Zeiten in denen die Stromproduktion aus Wind und Sonne die Nachfrage
übersteigt und somit günstig ist, wandelt die
Power-to-Gas-Anlage mithilfe von Mikro­
organsimen den Strom in hochreines Gas
um. Durch die Speichermöglichkeit im
­Erdgasnetz können Schwankungen ­zwischen
Erzeugung und Verbrauch ausgeglichen
­werden und das Methangas dezentral zur
Wärmeversorgung oder als klimaneutraler
Kraftstoff verwendet werden.
Petra Krayl, Marketing und Kommunikation
Schmack Biogas GmbH
Grafische Darstellung der „BioPower2Gas“Demonstrationsanlage: (1) PEM-Elektrolyseur (400 kW) von Schmack Carbotech,
­Viessmann Group; (2) biologische Methanisierung, separater Druckbehälter; (3)
verfahrenstechnischer Container: Pumpen,
Behälter, Gasanalytik, Temperiersystem; (4)
steuerungstechnischer Container: Steuerung,
Mess- und Regeltechnik Grafik: Viessmann Group
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
39
Photovoltaik
WEcHSElricHtEr
Service muss unterschiedliche
Ansprüche erfüllen
Die Wechselrichterhersteller haben es mit den
unterschiedlichsten Kunden zu tun. Damit der
Service jedem gerecht wird und schnell reagieren
kann, wird der technische Support ausgebaut und
verfeinert.
W
Der Hersteller Fronius unterstützt installateure bei der
Service-Abwicklung über ein
Online-tool. Sie sind somit nicht
unbedingt auf die Erreichbarkeit
der Hotline angewiesen.
Foto: Fronius International
40
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
echselrichter können jahrelang unauffällig
ihre Arbeit ohne Leistungseinbußen ver­
richten, und deshalb vernachlässigen viele
Kunden den Service. Vor allem unter kleineren Anla­
gen gibt es viele, die nicht vom Monitoring erfasst
werden. Diese Sorglosigkeit ist fahrlässig, denn eben­
so unauffällig, wie der Wechselrichter arbeitet, kann
er auch ausfallen. Manche Hausbesitzer, die sich eine
Anlage auf dem Dach geleistet haben, bemerken erst
nach Wochen, dass die Einspeisung vermindert oder
zum Stillstand gekommen ist. Manche müssen eben
erst einmal die Erfahrung machen, dass es richtig
schlecht läuft, bevor sie sich dazu durchringen, das
Geld für ein angemessenes Monitoring aufzubringen.
Austausch des kompletten Geräts
In den meisten Fällen lohnt es sich nicht, einen Wech­
selrichter vor Ort zu reparieren. Deshalb tauscht der
Installateur das Gerät möglichst umgehend gegen ein
gleichwertiges aus. Damit dies reibungslos abläuft,
haben die meisten Hersteller einen genauen Ablauf­
plan festgelegt.
Beispielsweise hat Kostal sechs Schritte definiert:
Der erste Schritt ist die Schadensmeldung durch den
Kunden oder besser noch durch den Installateur, der
die Hotline kontaktiert. Im Werk erfasst der Service
die Daten und versucht, den Schaden durch Fernwar­
tung zu beheben. Falls telefonisch keine Abhilfe mög­
lich ist, verlässt ein neuwertiges Austauschgerät das
Werk möglichst noch am selben Tag, sodass die
PV­Anlage nach kurzer Zeit wieder Strom erzeugen
kann. Dem Austauschgerät liegt ein Retourenschein
bei, damit der Installateur das defekte Gerät mög­
lichst schnell, spätestens nach zehn Tagen, zum Werk
zurückschickt. Nach Abholung durch den vom Werk
beauftragen Paketdienst erfolgt die Analyse des
defekten Geräts durch die Serviceabteilung und eine
Rückmeldung an den Installateur, der über das
Ergebnis informiert wird. Im sechsten Schritt wird der
reparierte Wechselrichter als technisch einwand­
freies, neuwertiges Gerät in den Servicepool des
Herstellers aufgenommen, sodass es für einen weite­
ren Austausch wieder zur Verfügung steht. Für den
Kunden ist das Risiko gleich Null, denn die Garantie
geht vom defekten Gerät auf das Austauschgerät
über.
Höchstens zwei Tage ohne Strom
Die Hersteller erklären durch die Bank, dass der Aus­
tausch innerhalb von zwei Arbeitstagen die Regel ist.
„Spätestens 48 Stunden nach dem Erstkontakt ist
das Austauschgerät beim Kunden“, versichert ­Manuel
Wiedemann, zuständig für Customer Support in der
Solar Electronics Division der Steca Elektronik GmbH.
Manche Händler, die Geräte im eigenen Lager vorhal­
ten, seien sogar in der Lage, den Austausch noch am
selben Tag abzuschließen. So schnell geht es aller­
dings nur im Inland. Der europaweite Service, den
­inzwischen fast alle Hersteller anbieten, dauert natür­
lich länger: „Wenn zum Beispiel jemand auf Malta
­einen defekten Wechselrichter reklamiert, kann es
auch vier Tage dauern“, sagt Wiedemann.
Garantie statt Wartungsvertrag
Wartungsverträge lohnen sich weder für den Kunden
noch für den Hersteller. Dies gilt jedenfalls für Wech­
selrichter bis zu einer Leistung von etwa 50 kW. Eine
fünfjährige Garantie hat sich als einfachere und bes­
sere Lösung herausgestellt. Die Garantiezeit kann auf
zehn Jahre verlängert werden – oder auch länger,
aber das ist angesichts der schnellen Entwicklung
­eigentlich nicht sinnvoll. „Die Verlängerung auf 20
Jahre bildet dabei eher die Ausnahme“, stellt Markus
­Vetter von Kostal fest, „denn falls das defekte Gerät
nicht mehr produziert wird und auch nicht mehr im
Servicepool verfügbar ist, wird ein neueres, mindes­
tens gleichwertiges Gerät an den Kunden geliefert.“
SolarMax bietet eine Garantieverlängerung auf
maximal 20 Jahre an, aber ob eine so lange Garantie
gewünscht wird, „hängt von der Riskobereitschaft
und vom Sicherheitsbedürfnis der Kunden ab“, sagt
Pierre Kraus, Geschäftsführer der SolarMax Sales
and Service GmbH. Der Kunde kann sich Sicherheit
kaufen, indem er eine Garantieverlängerung ab­
schließt und damit klare finanzielle Fakten schafft.
Kunden, die das Marktgeschehen regelmäßig be­
obachten und die Intersolar besuchen, wissen aber
auch, dass die Wechselrichter immer mehr leisten
und zugleich immer weniger kosten. Ein realistisches
Szenario, das allerdings eine gewisse Risikobereit­
schaft voraussetzt, beruht auf der Spekulation, dass
man nach zehn Jahren ein besseres Gerät bekommt,
das nur unwesentlich mehr kostet als die Garantie­
verlängerung auf 15 oder 20 Jahre.
Wenn Anwender nach zehn Jahren einen Speicher
nachrüsten wollen, brauchen sie ohnehin einen ­neuen
Wechselrichter. Deshalb ist eine Garantieverlänge­
rung auf 20 oder sogar 25 Jahre (wie es beispielswei­
se SMA und Sungrow anbieten) eher etwas für Kun­
den, die mit den Leistungen ihres alten Geräts zufrie­
den sind – oder für die Betreiber von Großanlagen.
Hotline löst ein Drittel der Störfälle
Mithilfe der Servicehotline kann der Installateur einfa­
che Störungen des Wechselrichters selbst beheben,
zum Beispiel wenn der FI-Schalter ausgelöst hat oder
eine Sicherung herausgesprungen ist. Manchmal
kann die Hotline auch weiterhelfen, wenn der Installa­
teur den Fehlercode telefonisch durchgibt, der auf
dem Display des Wechselrichters erscheint. Durch
das Auslesen des Fehlerspeichers kann der Installa­
teur eingrenzen, ob der Fehler im Wechselrichter oder
im Modulfeld aufgetreten ist. Falls der Wechselrichter
der Urheber der Störung ist, kann der Installateur die
DC-seitige Modulspannung messen, um zu entschei­
den, ob ein Austausch unausweichlich ist. „Diese ein­
fachen Störungen, die sich ohne Austausch des
­Geräts beheben lassen, betreffen in etwa 30 % aller
Störungsfälle“, schätzt Pierre Kraus.
Steca fertigt Wechselrichter
in Memmingen. Der Hersteller
sichert für Deutschland zu, dass
innerhalb von 48 Stunden nach
dem Erstkontakt ein Austauschgerät beim Kunden ist.
Foto: Steca Elektronik
Dienstleistungen vor dem Verkauf
Je besser die Installation vorbereitet wird, umso weni­
ger muss man anschließend reparieren. Dies liegt auf
der Hand und wird von einigen Wechselrichterherstel­
lern auch berücksichtigt. Dieser „Service vor dem
­Verkauf“ bezieht sich vor allem auf große PV-Anlagen,
die aufgrund von Ausschreibungen installiert werden
und sich deshalb keinen vermeidbaren Fehler erlau­
ben dürfen, um die knapp kalkulierte Rendite nicht zu
gefährden.
Beispielsweise bietet SolarEdge einen dreistufigen
„Service im Vorfeld“ an. Dieser betrifft erstens die
­Beratung durch den gesamten Verkaufs- und
­Installationsprozess hindurch und zweitens die Unter­
stützung durch lokale Expertenteams, die die Bedin­
gungen vor Ort analysieren und sich um eine ange­
passte Hilfe bemühen. Damit soll sichergestellt wer­
den, dass die PV-Anlage die Netzanforderungen des
Standorts erfüllt. Die dritte Maßnahme besteht aus
Fachschulungen für die Installateure, die unter ande­
rem lernen, wie mehr Module mit weniger Kabeln und
geringeren Kosten für den Anschlusskasten installiert
werden können. Hintergrund ist die von SolarEdge
entwickelte Leistungsoptimierung auf Modulebene,
die Leistungsverluste reduzieren soll. Nach Abschluss
der Bewertung schickt SolarEdge dem Kunden einen
umfassenden Bericht, in dem mögliche Probleme
dargestellt und Empfehlungen gegeben werden.
­SolarEdge steuert mithilfe des Installateur-Portals
den zügigen Austausch von defekten Komponenten.
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
41
Photovoltaik
we c hse l r i c h t e r
Zentralwechselrichter stellen
­andere Ansprüche
Auch Zentralwechselrichter genießen in der Regel ei­
ne fünfjährige Garantiezeit, die auf Wunsch verlängert
werden kann. Ansonsten liegen Welten zwischen den
kleinen Wechselrichtern, die im Einfamilienhaus ihre
Arbeit verrichten, und den Zentralwechselrichtern,
die den Strom von Solarparks ins Netz einspeisen.
Der Service für kleine Wechselrichter ist ganz anders
als der für große Zentralwechselrichter. Für kleine
Wechselrichter ist „Service“ meist identisch mit der
Garantie des Herstellers, die der Einfachheit halber so
oft verlängert wird, bis der Wechselrichter das Ende
seiner Lebensdauer erreicht hat. Das ist ideal, wenn
man vor allem eine bequeme Lösung haben will und
nicht so sehr auf die Rendite achtet.
Die Betreiber von großen Solarparks haben ganz
andere Interessen. Für sie ist der Service ein Teil ihres
Geschäftsmodells, und deshalb wollen sie die Wahl
haben zwischen verschiedenen Stufen der Service­
leistung durch den Hersteller. Sie verfügen ohnehin
über ein eigenes Monitoring der Solarparks, die sie
entwickelt und errichtet haben und die sie im Auftrag
ihrer Kunden meist auch selbst betreiben. Sie haben
ausreichend Ingenieur-Kompetenz im Haus und
­Service-Teams außer Haus und begnügen sich mit
dem minimalen Support durch die Hersteller, also der
Lieferung von Ersatzteilen bei Bedarf.
Garantierte Ersatzteilversorgung
Die Anteile sind aber sehr unterschiedlich. Beispiels­
weise wünschen nur 5 % der Betreiber von Solarparks,
die Sungrow mit Wechselrichtern ausgerüstet hat, die
Ersatzteilversorgung. Die übrigen bevorzugen eine
Verlängerung der Garantiezeit oder sogar die gesam­
te Betreuung einschließlich technischer Betriebsfüh­
rung (Operation & Maintenance, O & M).
SMA hat andere Erfahrungen gemacht. „Die garan­
tierte Ersatzteilversorgung wünschen etwa 20 %
­unserer Kunden“, sagt Bernd Lamskemper, Executive
Vice President des SMA Service. Die nächste Stufe ist
der Vollwartungsvertrag, der maximal 20 Jahre Gültig­
keit hat. Die Leistungen des Herstellers entsprechen
denen der fünfjährigen Werksgarantie. Das betrifft
­etwa 35 % der Kunden, die eine solare Großanlage be­
treiben. „Auf Wunsch können SMA-Kunden auch die
gesamte Betreuung und technische Betriebsführung
in unsere Hände legen“, ergänzt Bernd Lamskemper.
Dieser sogenannte Betriebsführungsvertrag ent­
spricht der O & M und umfasst die regelmäßige War­
tung des Zentralwechselrichters einschließlich aller
notwendigen Reparaturen sowie die Garantie, dass
SMA das komplette System überwacht und betreut,
einschließlich der Module, der Mittelspannungstrafos
und der Mittelspannungsschaltanlage.
Der Wechselrichterhersteller kann auch die Fern­
überwachung unterstützen und Hinweise auf den
rechtzeitigen Austausch von Komponenten geben,
­also eine vorausschauende Diagnostik anbieten.
­Beispielsweise kann der Hersteller aus der Ferne die
42
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Einstellungen eines Wechselrichters ändern, damit
die Netzanschlussregeln (Netzcodes) erfüllt sind, und
um die Blindleistung den Anforderungen entspre­
chend zu regeln. Nach Inbetriebnahme kann der
­Hersteller aus der Ferne eine Bewertung der PV-­
Anlage vornehmen, indem er die Anlage über einen
Zeitraum von einigen Wochen beobachtet und Tests
durchführt, um festzustellen, ob die Anlage ordnungs­
gemäß installiert wurde.
Dienstleistungsvertrag mit
Ausfallausgleich
Für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen, bietet
SMA nach Ablauf der fünfjährigen Garantiezeit eine
Verfügbarkeitsgarantie an. Das gilt auch für SolarMax.
Es handelt sich um einen Dienstleistungsvertrag
(MaxControl), der jährlich verlängert werden kann.
Diese Dienstleistung umfasst die Überwachung des
Zentralwechselrichters mit einer Verfügbarkeitsga­
rantie von 97 %. „Das Ausfallrisiko wird dadurch auf
maximal zehn Tage Stillstand begrenzt“, betont Pierre
Kraus, „und die entgangenen Kilowattstunden werden
von SolarMax pauschal ersetzt.“ Für das Sommerund für das Winterhalbjahr werden jeweils Pauscha­
len definiert in Abhängigkeit von der AC-Leistung des
Wechselrichters. Dieser Ausfallausgleich entspricht in
etwa dem Prinzip, das in der Windenergiebranche
schon seit längerem üblich ist.
Außerdem gibt es noch das Angebot MaxCheck.
Dieser Wartungsservice umfasst die jährliche Über­
prüfung und Reinigung des Zentralwechselrichters,
außerdem die jeweils erforderlichen Updates der
Firmware. Der Kunde erhält ein Ergebnisprotokoll
­sowie eine Empfehlung der Präventivmaßnahmen.
Lüfter und andere Komponenten können „voraus­
schauend“ und „vorbeugend“ ausgetauscht werden –
am besten rechtzeitig bevor die ertragreiche Jahres­
zeit beginnt.
Service im Wettbewerb
Die Kunden – unabhängig vom Gerätesegment –
f­ragen heute nicht nur nach dem Wirkungsgrad und
nach den technischen Features, die ein Wechselrich­
ter bietet. Sondern sie wollen auch wissen, wie
­umfangreich und zuverlässig der Service ist. Ein
­flächendeckendes Netzwerk und kurze Reaktions­
zeiten sind inzwischen bei etablierten Anbietern
selbstverständlich. Die technischen Dienstleistungen
können darüber hinaus eine sinnvolle Möglichkeit
sein, sich durch besondere Angebote vom Wettbe­
werb abzuheben. Wenn die Kunden zufrieden sein
­sollen, dann geht es in erster Linie darum, es den
­Installateuren möglichst einfach zu machen.
Beispielsweise bietet SMA einen umfangreichen
Online-Support an und außerdem einen technischen
Blog (www.sma-sunny.com) mit Servicetipps und
­Anleitungsvideos. Auch Fronius hat ein Online-Tool
entwickelt, das den Installateur bei der Service-­
Abwicklung unterstützt. Es nennt sich „Fronius Solar
Online Support“ (Fronius SOS) und verspricht im
Notfall schnelle Rettung. Mit dem Online­Tool ist der
Installateur nicht unbedingt auf die Erreichbarkeit der
Hotline angewiesen, und das erleichtert ihm die
Arbeit.
Aktuelle Anforderungen
Die Anforderungen an den Service werden weiter
wachsen, nicht zuletzt durch die Integration der Spei­
cher. Speichersysteme sind komplex, und dadurch
wächst die Bedeutung des technischen Supports.
„Deshalb haben wir unsere Hotline um 20 % aus­
gebaut“, berichtet Ulrich Winter, Leiter des Bereichs
Solar Energy der Fronius Deutschland GmbH. Die
Batterien für die Fronius­Speichersysteme liefern
Sony und Tesla. Das sind klangvolle Namen, von deren
Anziehungskraft auch Fronius profitieren will. Mit dem
Service haben die Batteriehersteller aber nichts zu
tun. „Bei uns hat der Kunde nur einen einzigen
Ansprechpartner für das gesamte Speichersystem,
und das ist Fronius“, betont Ulrich Winter.
Es gibt noch einen zweiten Aspekt, der die aktuel­
len Herausforderungen beeinflusst. Denn nicht alle
Wechselrichter sterben eines natürlichen Todes,
sondern werden lange vor Ablauf ihrer Lebensdauer
ausgetauscht. Vermutlich wird der Anteil der Geräte,
die vorzeitig aus dem Verkehr gezogen werden, allein
dadurch steigen, dass viele Kunden einen Speicher
nachrüsten wollen. Oder sie entscheiden sich zum
vorzeitigen Austausch, weil sie einen höheren Wir­
kungsgrad und mehr Funktionsumfang wünschen.
Und drittens spielt die Kompatibilität eine wach­
sende Rolle: „Vor dem Hintergrund weltweit fallender
Wechselrichterpreise und einem stetig wachsenden
Produktspektrum sind die Servicekonzepte entspre­
chend anzupassen“, stellt Bernd Lamskemper fest,
„beispielsweise werden rückwärts kompatible Geräte
immer wichtiger.“ Die Wechselrichter der Zukunft
müssen sich problemlos austauschen lassen, und
zwar auch dann, wenn das auszutauschende Gerät
mehrere Generationen älter ist. Darauf werden die
Hersteller verstärkt achten müssen.
SMA bietet auch Betriebsführungsverträge mit regelmäßiger Wartung des Zentralwechselrichters und Überwachung
der kompletten Anlage.
Detlef Koenemann
Foto: SMA
Steca coolcept-x und coolcept
Solar-Netzwechselrichter, 1-phasig, 3-phasig
1,5 - 5,5 kW
DIE BESTEN KLEINEN
Höchste Wirkungsgrade bei jeder
Eingangsspannung
Ideal geeignet für
Ein- und Mehrfamilienhäuser:
ab 3 Modulen einsetzbar
Leichtgewichte ab 8 kg
Im Innen- und Außenbereich
einsetzbar (IP 21 und IP 65)
i
PV Netzeinspeisung
PV Autarke Systeme
Solarthermie
Batterie-Ladesysteme
EMS-Provider
www.stecasolar.com
Kabeltechnik
Steca Elektronik GmbH
Photovoltaik
service
Zivile Drohnen
im Einsatz
Drohnen greifen an? Mit etwas
Fantasie erinnern die Fluggeräte
an Kampfmaschinen aus einem
science-Fiction-Film. Das Windrad im Hintergrund aber steht
für das Hier und Jetzt.
Fotos (3): AZ Drohnenflug
Drohnen kennt man in aller regel aus militärischen Zusammenhängen.
seit einigen Jahren gewinnt die zivile Nutzung der unbemannten
Fluggeräte schnell an Boden. Mit Kameras bestückt spüren Drohnen
Fehler an Pv-Anlagen auf.
D
ie zivile und die militärische Nutzung haben
nicht viel gemeinsam. Angetrieben durch ein
Strahltriebwerk fliegt eine militärische
Drohne sehr schnell einige tausend Meter über Grund.
Eine zivile Drohne ist viel kleiner, hat wenigstens drei
Motoren und wird in der Regel auf Sicht geflogen.
Manche nennen sie „Copter“ und führen damit in die
Irre.
Denn mit einem Helikopter haben sie nur die
Fähigkeit gemeinsam, sich fliegend auf der Stelle zu
halten – notwendige Voraussetzung für einen Einsatz
als Kontrolldrohne. Aber während die Drohne tatsächlich kontrolliert „steht“, ist der Flugzustand eines Helikopters nur begrenzt kontrollierbar. Diese Instabilität
hat seine Ursache in der Anordnung der Propeller. Der
Hubschrauber kommt mit zwei Propelllern aus, deren
Drehachsen einmal senkrecht und einmal waagerecht
ausfallen. Eine Drohne hat hingegen mindestens drei
Propeller, alle Propeller haben mit der Senkrechtstellung die gleiche Ausrichtung.
44
sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Spezielle Aufstiegsgenehmigung
Eher an Spielzeug erinnernde Drohnen in der untersten Preisklasse kosten unter 50 €, in den oberen
Preisklassen sind schnell einige Tausend Euro ausgegeben. Für den professionellen Einsatz kommen nur
Fluggeräte der oberen Preisklassen ab 2.000 € in Frage. Die Kameras der unteren Preisklassen sind nicht
mehr als ein Spielzeug. Es fehlt die Bildstabilisierung
und die Aufnahmen erinnern in ihrer Qualität an die
ersten Handy-Videos. Stand der Technik ist vielmehr
4K (4.096 x 2.160 px).
Ein ewiger Streitpunkt ist die Reichweite. Nirgends
wird so viel gelogen wie bei der maximalen Flugdauer.
„Die maximale Flugzeit beträgt 20 min. Und das ist
ohnehin ein theoretischer Wert“, sagt Robert Aigner,
Geschäftsführender
Gesellschafter
von
AZ
Drohnenflug. „Den erreicht man nur, wenn man die
Drohne in der Luft stehen lässt und keine Kameraaktivitäten zulässt.“
Wer glaubt, die Reichweite mit einem stärkeren
Akku erhöhen zu können, geht fehl. Erst einmal ist ein
größerer Akku auch schwerer und ein Teil der Energie
muss aufgewendet werden, um ihn zu bewegen. Zweitens ist ein Gesamtgewicht von 5 kg eine magische
Grenze. Ist die Drohne nämlich schwerer, überschreitet sie die Genehmigungsgrenze. Bis dahin ist der Flug
mit einer allgemeinen Aufstiegsgenehmigung möglich. Ist die Drohne schwerer als 5 kg, so braucht man
für den Flug eine apezielle Aufstiegsgenehmigung. Die
Drohnen im professionellen Einsatz bleiben meist
gerade unter diesem „Kampfgewicht“. Das Fluggerät,
das Aigner verwendet, wiegt 4,95 kg.
Markt steht am Anfang
Die „Befliegung“ einer PV-Anlage ist nicht billig. Die
durchschnittliche Größe liegt bei 500 bis 600 kW.
Anlagen bis über 1.000 kW kommen vor, sind aber
eher selten. Ideal ist der Drohneneinsatz bei Gewerbedächern, etwa auf landwirtschaftlichen Gebäuden.
„Wir haben 500.000 PV-Anlagen in Deutschland“,
sagt Aigner, „der Markt entsteht gerade erst.“
Ein Angebot für die Kontrolle oder Analyse einer
PV-Anlage beinhaltet in der Regel die folgenden Punkte: Vorplanung- und Besprechung, den Einsatz der
Profi-Kameradrohne mit professionellem Piloten/
Kameraoperator sowie der Wärmebildkamera und die
Aufzeichnung eines vollradiometrischen Videos (die
genaue Temperatur jedes Pixels kann später genau
angegeben werden). Eine optische CMOS 600 TVL
Kamera läuft parallel zur Orientierung, außerdem gibt
es eine Bodenstation mit Live-Video-Funkstrecke für
Wärmebild und/oder Videobild und die Möglichkeit
der Umschaltung zwischen beiden Bildern während
des Flugs. Abschließend erfolgt ein Reporting mit
Angabe der Rahmenbedingungen, Thermogrammen,
Fehlerbeschreibungen und Positionsangaben.
Für den Check einer 200-kW-PV-Anlage mit diesem Leistungsumfang veranschlagt der Anbieter LFTechnik gut 1.100 € zuzüglich Mehrwertsteuer, die
Anfahrt wird extra berechnet.
Reichweite begrenzt
Die Kostentreiber sitzen in der Drohne. „Wir arbeiten
mit zwei Octocoptern, die eine Manufaktur nach unseren Wünschen für uns gebaut hat“, sagt Aigner.
„Alles in allem kostet die Drohne 37.000 €.“ Ausgerüstet ist das gute Stück unter anderem mit einem
Live Monitor, GPS-Koordinatensystem, einer Blackbox und einer Einrichtung, die einen vibrationsfreien
Flug gewährleistet. Damit sind die Drohnen von AZ
Drohnenflug besser ausgerüstet als der Durchschnitt
der Branche. „Ernstzunehmende Wettbewerber?“ –
Aigner zögert ein wenig: „vielleicht ein halbes Dutzend
in der Region.“ Region meint hier Landshut-Ergolding
im Dreieck München, Passau und Regensburg.
Der Einsatz der Drohnen wird von der Reichweite
begrenzt. Die Industriedrohnen schaffen ohne weiteres 1,5 bis 2 km, sind dann allerdings nicht mehr steuerbar. Außerdem lässt die allgemeine Aufstiegsgeneh-
migung es nicht zu, dass außerhalb der Sichtweite geflogen wird. Ein weiteres Handicap ist der Wind. „Ich
kann fliegen bis zu 40 oder 50 km/h Windgeschwindigkeit“, berichtet Sven Kirchhoff. Er ist Gesellschafter der Block & Kirchhoff GmbH. „Bilder kann ich dann
nicht mehr machen, da ist bei 30 km/h Schluss.“
Alternative zu Hubsteigern
Was kann eine Drohne? Das Unternehmen LF-Technik
ist Hersteller von Thermografie-Drohnen. Gleichzeitig
bietet es Thermografie-Untersuchungen als Dienstleistung an. „Wir zeichnen während des ganzen Fluges
einen radiometrischen Stream auf, mit dem man die
Temperaturen pixelgenau auslesen kann. Auch kann
während des Fluges zwischen dem Wärmebild und
einem normalen Kamerabild umgeschaltet werden,
um die Fehler leicht lokalisieren zu können“, erklärt
Geschäftsführer Lutz Focke. Auch bei Focke wiegen
die Drohnen keine 5 kg und können mit einer „Allgemeinen Aufstiegserlaubnis“ geflogen werden.
Kurz gesagt ist eine Drohne eine Alternative zu
Kran- und Hubsteigern. Die Techniker scannen vollkommen berührungslos String für String – aus
idealem Betrachtungswinkel und Abstand. Die eigentliche Expertenarbeit beginnt anschließend mit der
Auswertung der Wärmebilder. Ein Bericht listet alle
thermisch auffälligen Bereiche auf. Ein Vergleich der
Temperaturwerte mit den Normalwerten. „Diese
Temperaturdifferenz ist ein wichtiger Wert für
Konferenz für die Solarpraxis.
Erfahrungen austauschen, von Experten profitieren
und Netzwerke erweitern – Bringen Sie Ihr Wissen auf
den neuesten Stand
6. Kölner Photovoltaik-Anwenderkonferenz
am 19. – 20. Mai 2016, Köln
Die Themen (Auszug):
J Mit intelligenten Systemen maximalen Eigenverbrauch
realisieren
J Sicherheit und Auslegung von PV-Batteriesystemen
J Verdeckte Hagelschäden und Mikrorisse in Solarzellen
J PV-Schadensfall – Welche Ansprüche gibt es und wann
verjähren sie?
Weitere Informationen und das komplette Programm
unter: www.tuv.com/konferenzen oder
ch
ie sich no
Simone Fier, Tel. 0221 8065095
Melden S
unter
an
e
lin
n
o
[email protected] heute
ferenzen
com/kon
www.tuv.
TÜV Rheinland Akademie
Am Grauen Stein
51105 Köln
sonne Wind & Wärme 01+02/2016
45
Photovoltaik
service
Privilegierte Perspektive: Zwei Eindrücke aus
der ­Videofunktion einer
Drohne
­ ventuelle Ersatzansprüche gegenüber dem Module
hersteller“, sagt Focke. Folgende Fehler werden erkannt (Quelle: LF-Technik):
• Hotspots, meistens bei defekten Einzelzellen
• Stringfehler, die Rückschlüsse auf defekte
Wechselrichter erlauben
• Teilweise oder komplette Modulausfälle
• Defekte Bypass-Dioden
• Delaminierungen
• Defekte Verkabelung
• Glasbruch
Rechtlich sicherer Betrieb
Der Einsatz auf PV-Dächern erfordert lediglich eine
Ausrüstung der Drohnen mit einer Wärmebildkamera. Trotzdem steckt die professionelle Anwendung für
die Photovoltaik in den Kinderschuhen. „Wir stehen
vor der Aufgabe, den Bekanntheitsgrad der Methode
zu erhöhen“, sagt Kirchhoff.
Leider macht die Drohnenfliegerei in den letzten
Jahren auch durch negative Schlagzeilen von sich
GmbH
Gültig bis: 23.04.2018
46
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
r­ eden: Abstürze, Verletzung der Privatsphäre und
­Gefährdung von Unbeteiligten. Einen spektakulären
Drohnenunfall gab es in der diesjährigen Wintersportsaison. Top-Läufer Marcel Hirscher wurde beim
­Slalom in Madonna di Campiglio fast von einer abstürzenden Drohne getroffen. Nur wenige Zehntelsekunden, nachdem er die Stelle passiert hatte, krachte
­eine Kameradrohne auf die Piste. Im Gegensatz zu
Österreich und Deutschland ist der Einsatz von Drohnen bei Skirennen in Italien erlaubt. Hirscher reagierte geschockt: „Eine absolute Frechheit ... bitte passt
besser auf.“ Mit „Aufpassen“ ist es jedoch nicht getan. Im Fall Hirscher war ein professioneller Pilot mit
einer professionellen Drohne im Spiel – mehr geht
nicht.
Drohne abschießen?
Nun ist die Analyse eines PV-Feldes keine Sportveranstaltung mit einigen zigtausend Zuschauern. Trotzdem ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung
für gewerbliche Drohnenflüge rechtlich geboten. Der
Rechtsanwalt Christian Solmecke hat sich in einem
Aufsatz mit der rechtlichen Situation der Drohnenfliegerei auseinandergesetzt. „Mit Inkrafttreten des 14.
Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes
(LuftVG) sind zivile Dohnen nun anerkannte Luftfahrzeuge“, stellt Solmecke klar. „Dient die Nutzung des
Luftfahrzeugs dem Zwecke des Sports oder der Freizeitgestaltung, so gelten lediglich die Regelungen
über Flugmodelle der Luftverkehrsordnung. Ist mit
dem Einsatz hingegen ein sonstiger, insbesondere ein
gewerblicher Nutzungszweck verbunden, so handelt
es sich um ein unbemanntes Luftfahrtsystem.“
Grundsätzlich bedarf der Betrieb einer zivilen
Drohne unter 5 kg zur sportlichen Freizeitgestaltung
keiner Genehmigung, die gewerbliche Nutzung
­dagegen ist immer genehmigungspflichtig. Soweit, so
­ ekannt. Der Betrieb einer Drohne ist jedoch an zwei
b
Bedingungen geknüpft: Es muss eine spezielle Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, die klassische Haftpflichtversicherung reicht nicht aus.
Außerdem muss der Antragsteller nachweisen, dass
er zum Führen einer Drohne geeignet ist. Viel Ärger
handelt sich ein, wer mit einer kamerabewehrten
Drohne fremde Grundstücke überfliegt und dabei
Aufnahmen mit einer dauerhaften Abspeicherung der
Daten anfertigt. Dadurch könnten Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Unter Umständen berechtigt
das theoretisch sogar zum Abschuss der Drohne.
­Bevor es soweit kommt, sollte man jedoch das nachbarschaftliche Gespräch suchen.
Jörn Iken
Was kann die Drohnen-Thermografie leisten?
Thermografie ist die Messung der von einem Objekt abgestrahlten thermischen Energie mithilfe einer Infrarotkamera. Die unterschiedlichen Energie-Intensitäten werden
anhand einer Farbskala dargestellt und auf einem Bild sichtbar gemacht. Ein Objekt
mit gleicher Temperatur auf seiner Oberfläche würde als ein homogenes, einfarbiges
Bild erscheinen. Fehler in PV-Modulen weisen fast immer eine vom Normwert abweichende Temperatur auf, welche in der Thermografie sichtbar gemacht wird. Die
­Thermografie kann nicht in ein Bauteil hinein oder hindurch messen. Bei der DrohnenThermografie ist das Thermografiesystem an einer ferngesteuerten Flugdrohne installiert, welche die PV-Anlage systematisch überfliegt. Das thermografische Bild oder
­Video wird per Funkübertragung an die Bodenstation gesendet und auf einem
­Monitor in Echtzeit dargestellt. Thermogramme sind Momentaufnahmen und können
zeitliche Abläufe sowie Änderungen der Bauteiltemperatur nicht berücksichtigen.
Quelle: LF-Technik GmbH
Photovoltaik
ausschreibungen
Spekulation auf
fallende Modulpreise
Die Jura-solarparks hat die ibc
solar ag zwischen 2011 und
2014 an der autobahn a 70 in
Oberfranken errichtet.
Foto: IBC Solar AG
Das ergebnis der ersten drei ausschreibungsrunden hat viele
überrascht. ist es wirklich möglich, den solarstrom in Deutschland
so günstig anzubieten? Das wird voraussichtlich erst zum ende des
Jahres 2017 feststehen.
Z
uerst die gute Nachricht: Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) traut nur der
Photovoltaik und der Windenergie zu, einen
wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten,
und will beide Technologien deshalb mit einem
Ausschreibungsdesign fördern, das ihnen „wie ein
Maßanzug“ zugeschnitten ist.
Dass dieser Maßanzug wirklich passt, wird in der
Branche allerdings mehrheitlich bezweifelt. Die
Windenergie-Projektierer haben das Gefühl, dass
ihnen der Anzug viel zu eng ist (siehe SoNNE WIND &
WÄRME 11-12/2015, Seite 6). Und auch die
Photovoltaik-Investoren hatten von Anfang an viele
Vorbehalte – jedoch nützte ihnen das nichts, denn sie
waren dazu auserkoren, als erste ins kalte Wasser des
Ausschreibungsverfahrens zu springen.
Bevor die Ausschreibungen auch für die Windparks verbindlich werden, durften die SolarparkEntwickler in den drei Ausschreibungsrunden des
Jahres 2015 ihre Gebote auf den Tisch legen, damit
das BMWi erkennen konnte, ob die drei im „Eckpunktepapier“ formulierten Ziele durch Ausschreibungen
erreicht werden können oder nicht.
48
sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Durch Ausschreibungen
drei Ziele erreichen
Das Ergebnis ist durchwachsen. Denn welches der
drei Ziele erreicht wird, ist noch unklar. Immerhin hat
sich der Nebel nun gelichtet und es zeichnen sich Umrisse ab. Das erste im Eckpunktepapier formulierte
Ziel betrifft den Ausbaukorridor. Das BMWi hat den
Ausbau der Photovoltaik in Deutschland auf 2,4 bis
2,6 GW/a festgelegt und kann theoretisch das Volumen der Ausschreibungen so steuern, dass dieses
Ziel erreicht wird. Davon ist sie aber weit entfernt,
denn die drei Ausschreibungen des Jahres 2015 hatten insgesamt ein Volumen von 500 MW, und das
reichte einschließlich der nach EEG geförderten
Photovoltaik-Anlagen nicht einmal aus, um an der
Untergrenze des Korridors zu kratzen. Deshalb müsste das Ausschreibungsvolumen in den kommenden
Jahren eigentlich deutlich wachsen, aber dafür gibt es
bisher keine Anzeichen.
Zweitens will das BMWi die Kosten des EEG möglichst niedrig halten und daher die Vergütung auf den
Betrag begrenzen, der für einen wirtschaftlichen
Anlagenbetrieb erforderlich ist. Das Herunterschrauben des Preises ist gelungen, und das verbucht das
BMWi als Erfolg. In der ersten Ausschreibungsrunde
entfielen die Zuschläge auf Gebote, die zwischen 8,48
und 9,43 Ct/kWh lagen. Eine so preisgünstige Solarstromerzeugung ist in Deutschland bereits eine sportliche Leistung, aber es geht noch sportlicher, wie die
zweite und dritte Runde bewiesen. Die nach dem
Einheitspreisverfahren (uniform price) erfolgten
Zuschläge lagen bei 8,43 Ct/kWh in der zweiten und
bei 8 Ct/kWh in der dritten Runde.
ob das für den wirtschaftlichen Anlagenbetrieb
ausreicht, darf bezweifelt werden. Denn eigentlich
kann zu diesem niedrigen Preis niemand in Deutschland Solarstrom wirtschaftlich erzeugen – es sei denn,
er spekuliert auf fallende Modulpreise. Darauf konnte
man sich in den vergangenen Jahren stets verlassen
– man musste nur lange genug warten. Die glücklichen Bieter, die in den drei Runden den Zuschlag
bekamen, haben nun zwei Jahre Zeit, um ihre Projekte zu realisieren. Zwei Jahre sind in der PhotovoltaikBranche eine Ewigkeit, und deshalb sind die Aussichten gut, spätestens kurz vor Schluss die Module so
günstig einkaufen zu können, dass man auch für
8 Ct/kWh den Strom produzieren kann. Es wäre in
dieser Hinsicht allerdings hilfreich, wenn zuvor die
Einfuhrzölle fallen würden, die zurzeit die europäischen Modulhersteller vor der ostasiatischen Konkurrenz schützen sollen.
Drittens ist im Eckpunktepapier davon die Rede,
dass die Ausschreibungen allen Akteuren faire Chancen einräumen sollen. Dieser Anspruch erschien
vielen in der Branche wie der blanke Hohn, denn wie
sollten die Bürgersolarparks mit den professionellen
Projektentwicklern mithalten können, die über wesentlich mehr Know-how, Personal und Kapital verfügen? Die ersten beiden Runden gaben den Kritikern
Recht, die dritte hingegen nicht unbedingt. Denn es ist
drei GbR und zwei eingetragenen Genossenschaften
gelungen, sich in der Ausschreibung zu behaupten.
Die bundesnetzagentur führte
2015 die ersten drei ausschreibungsrunden für PV-Freiflächenanlagen durch. Für 2016 lauten
die stichtage 1. april, 1. august
Foto: dpa
und 1. Dezember.
Zwei Verfahren erprobt
Die drei Ausschreibungsrunden waren als Pilotveranstaltungen gedacht, um Erfahrungen zu sammeln und
das Modell den Anforderungen anzupassen. Deshalb
hat man zwei verschiedene Ausschreibungsverfahren
erprobt.
In der ersten Runde erhielt jeder Bieter den Zuschlag für das Gebot, das er auch abgegeben hat
(Pay-as-bid). In der zweiten und dritten Runde bestimmte das höchste erfolgreiche Gebot den Preis für
alle anderen (uniform price). Das rief Glücksritter auf
den Plan, die ein extrem niedriges Gebot einreichten
und darauf spekulierten, dass genügend andere Bieter da sein würden, um den Preis nach oben zu ziehen.
Hersteller von FreilandSolar-Montagegestellen
Solarpark in Wiltshire, England
SWW_190x90_4C_062015_dt.indd 1
We produced
over 1,5 GWp!
21.05.15 15:19
sonne Wind & Wärme 01+02/2016
49
Photovoltaik
ausschreibungen
Der Solarpark Helmeringen
steht in Lauingen an der Donau,
nicht weit entfernt vom AKW
Grundremmingen.
Foto: Gehrlicher Solar
Für denjenigen Bieter, der in der dritten Runde mit
0,09 Ct/kWh am Start war, hat es sich gelohnt, denn
er bekommt nun wie alle anderen erfolgreichen Bieter
8 Ct/kWh. Dass dieses Verfahren nicht zu einem wirtschaftlichen Anlagenbetrieb führen kann, weil die
­extrem niedrigen Gebote natürlich das Niveau nach
unten ziehen, scheint das BMWi eingesehen zu haben, denn in der jüngsten Fassung des Eckpunktepapiers ist vom Einheitspreisverfahren nicht mehr die
Rede. Die Ausschreibungen dieses Jahres werden
nach dem Pay-as-bid-Verfahren durchgeführt.
Zurückhaltende Reaktionen
Was aus den drei ersten Runden herausgekommen ist,
wird man erst beurteilen können, sobald die Mehrzahl
der Projekte verwirklicht sein wird, also etwa Ende
2017. Bis dahin können die Ergebnisse der Ausschreibung den nützlichen Nebeneffekt haben, das Image
der Photovoltaik in der Öffentlichkeit aufzupolieren.
Wer hätte gedacht, dass die solare Kilowattstunde
­bereits so günstig sein kann? Vor Kurzem war die
­Photovoltaik mit Hinweis auf die Einspeisevergütung
noch als Kostentreiber verschrien. Die Marke von 8 Ct
wird sich einprägen und auch die Windenergiebranche
anspornen, die sich bisher auf ihren Lorbeeren aus­
ruhen konnte. Die Windparks an Land galten lange
Ausschreibungen des Jahres 2015
Stichtag
15. April
Ausschreibungsmodell
Pay-as-bid Uniform price Uniform price
1. Dezember
Zuschläge
25
33
43
Zuschlagsvolumen [MW]
157
160
204
Ausschreibungsrunden
des Jahres 2015 im
Überblick. Insgesamt
erhielten 101 Gebote
mit einem Volumen von
521 MW einen Zuschlag.
8,48 - 9,43
8,49
8,00
Ausschreibungsvolumen [MW]
150
Gebote abgegeben
170
136
127
Gebotsvolumen [MW]
714
558
562
Zuschlag bei [Ct/kWh]
50
1. August
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
150
200
Quelle: Bundesnetzagentur
­ indeutig als die preisgünstigsten Stromerzeuger aus
e
erneuerbaren Energien. Das ist nun vorbei.
Vom BSW-Solar sind deshalb auch keine Beschwerden zu hören. Man hält sich bedeckt: „Solarparks waren im Rahmen des EEG 2014 kaum mehr
wirtschaftlich zu installieren und zu betreiben“, stellt
Geschäftsführer Carsten Körnig fest, „durch die Ausschreibungen ist wieder Bewegung in den Markt
­gekommen.“ Für eine abschließende Bewertung sei
es aber noch zu früh.
Ebenso zurückhaltend sind die Äußerungen der
beteiligten Bieter, selbst wenn sie so erfolgreich waren
wie die Enerparc AG, die etliche Projekte durchbringen
konnte. Benjamin Hanning, der für Enerparc die Projektentwicklung leitet, lobt vor allem die Vorbereitung
des Verfahrens: „Das BMWi hat sich gründlich darüber
Gedanken gemacht, welches Modell das richtige ist.“
Den Anspruch, dass es vor allem schnell gehen müsse, habe das BMWi nie aufgegeben. Dass jeweils schon
nach zehn Werktagen der Zuschlag erfolgt, habe den
großen Vorteil, dass keine Unsicherheit im Markt
­darüber entstehen kann, wer teilgenommen hat.
Den Stromhändlern, die sich schon frühzeitig für
Ausschreibungen stark gemacht haben (siehe ­Sonne
Wind & Wärme 08/2014, Seite 8), geht das Ganze
noch nicht weit genug. Barbara Lempp, Geschäfts­
führerin des EFET Deutschland, hofft, dass das
­Ausschreibungsmodell sich als europäischer Fördermechanismus durchsetzt. 10 % des ausgeschriebenen Volumens sollen in diesem Jahr für ausländische
Bieter geöffnet werden, aber „wir hoffen auf mehr.“
Das wäre schon mal ein Anfang. Die Ausschreibung
von Solarparks als Modell für Europa? Das ist durchaus eine reizvolle Idee, denn wenn sich schon in
Deutschland eine solare Stromerzeugung für 8 Ct/
kWh als möglich erweist, wie günstig würde sie erst in
Südfrankreich oder in Spanien sein?
Detlef Koenemann
recht
Photovoltaik
Welche Probleme lauern nach
dem Zuschlag für ein PV-Projekt?
Nach öffentlicher Bekanntgabe des Zuschlags im Ausschreibungsverfahren müssen die Bieter innerhalb von zehn Werktagen die Zweitsicherung leisten und viele Details
­beachten, um den Zahlungsanspruch nicht zu gefährden. Der Beitrag skizziert einige
­Probleme nach der geltenden Rechtslage und verweist auf geplante Änderungen.
N
ach dem Arbeitsentwurf zum EEG 2016 vom
7. Dezember 2015 sollen Ausschreibungen
auch für dachintegrierte Solaranlagen umfassend im EEG geregelt werden. Die Freiflächen-­
Ausschreibungsverordnung (FFAV) wird aufgehoben.
Solaranlagen mit einer installierten Leistung unter
1 MW müssen nicht an Ausschreibungen teilnehmen.
Bleibt es dabei, so sollten Betroffene bei künftiger Planung von größeren dachintegrierten Solaranlagen zunächst prüfen, ob eine gesetzliche Förderung nur im
Rahmen einer Ausschreibung erlangt werden kann –
etwa aufgrund einer erforderlichen Zusammenrechnung mit anderen Solaranlagen im näheren Umkreis.
Fristen und Strafzahlungen
Die Solaranlagen müssen innerhalb von 18 Kalendermonaten ab der öffentlichen Bekanntgabe des
­Zuschlags in Betrieb genommen werden. Andernfalls
reduziert sich der anzulegende Wert für Strom aus
dieser Anlage um 0,3 Ct/kWh. In dieser Zeit müssen
auch alle baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen
sein. Realisiert der Bieter sein Projekt auch nicht innerhalb einer Nachfrist von sechs Monaten, erlischt sein
Förderanspruch. Er kann aber an einer neuen Ausschreibungsrunde teilnehmen. Die Bundesnetzagentur soll die Förderberechtigung zudem widerrufen,
wenn aus der Solaranlage innerhalb der ersten zwei
Kalenderjahre nach der Inbetriebnahme kein Strom in
das Netz eingespeist oder dem Netzbetreiber mittels
kaufmännisch-bilanzieller Weitergabe angeboten
wird. Die Gesetzesformulierung „soll“ bedeutet, dass
der Widerruf der Förderberechtigung im Regelfall zu
erfolgen hat, die Bundesnetzagentur aber in Ausnahmefällen davon absehen kann. Verzögert sich der
Netzanschluss also zum Beispiel aufgrund eines
­erforderlichen Netzausbaus ohne Verschulden des
Anlagenbetreibers, so dürfte ein solcher Ausnahmefall ­vorliegen.
Weiterhin besteht das Risiko von Strafzahlungen,
etwa wenn das bezuschlagte Projekt nicht realisiert
oder die Zweitsicherheit nicht geleistet wird. Aufgrund
der hinterlegten Zweitsicherheit kann eine Projektgesellschaft diesem Risiko nicht durch eine Flucht in die
Insolvenz entgehen. Zeichnet sich ab, dass ein Projekt
nicht realisierbar ist, so sollten die Betroffenen frühzeitig handeln. Erfolgt die Rückgabe des Zuschlags
­innerhalb der ersten neun Kalendermonate, sinkt die
Höhe der Strafzahlung auf die Hälfte.
Zahlungsanspruch
Ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme kann der Anlagenbetreiber bei der Bundesnetzagentur eine Förderberechtigung beantragen (im Entwurf zum EEG 2016
nun Zahlungsberechtigung genannt). Die Ausstellungsvoraussetzungen sind lediglich glaubhaft zu
­machen. Eine intensive Prüfung bleibt dem Netzbetreiber vorbehalten. Bei fehlerhaften Angaben kann
die Bundesnetzagentur die Förderberechtigungen
­jederzeit zurücknehmen. Eine Ausnahme für Bagatellverstöße sieht die Verordnung nicht vor.
Einer Anlage können Zuschläge aus mehreren Ausschreibungen zugeordnet werden. Dabei darf einer
Anlage höchstens eine Gebotsmenge zugeteilt werden, die ihrer installierten Leistung entspricht und
10 MW nicht überschreitet. Die finanzielle Förderung
entspricht im Wesentlichen der bisherigen Förderung
nach dem EEG (Marktprämie). Allerdings beträgt der
Förderzeitraum lediglich zwanzig Jahre, im Gegensatz
zum bisherigen Normalfall des EEG also ohne das
Rumpfjahr der Inbetriebnahme.
Der gesamte in der Anlage erzeugte Strom muss
ins Netz eingespeist werden. Eigenverbrauch darf
nicht erfolgen. Andernfalls geht der Anspruch auf
Zahlung für den gesamten Monat verloren, in dem
­Eigenverbrauch stattfindet. Die Bundesregierung will
an dieser Rechtslage festhalten. Andernfalls könnten
Bieter unterschiedlich hohe Eigenverbrauchsanteile
einkalkulieren und das Ausschreibungsergebnis dadurch verzerren. Zum unzulässigen Eigenverbrauch
zählen nicht der Verluststrom und der Strom durch
den Wechselrichterbetrieb.
Wer erfolgreich bietet,
muss auch bauen. Sonst
drohen Strafzahlungen.
Foto: dpa
Verschiebung des Standorts und
Veränderung der Anlage
Stimmt der Standort der Solaranlage – zum Beispiel
aufgrund von genehmigungsrechtlichen Problemen
– nicht zumindest teilweise mit den im Gebot angegebenen Flurstücken überein, so reduziert sich der
Zahlungsanspruch um 0,3 Ct/kWh. Verfügen Bieter
über mehrere Projekte, so können sie ihre Förder­
berechtigungen zum Preis einer geringeren Vergütung flexibel einem der Projekte zuordnen. Eine
­Verkleinerung der bezuschlagten Solaranlage kann
den Zahlungsanspruch ebenso gefährden wie eine
­Anlagenerweiterung.
Michael Herrmann
Der Autor ist als Rechtsanwalt
in Berlin tätig.
[email protected]
www.herrmann-kanzlei.de
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
51
Photovoltaik
EFFIZIENZHAUS PLUS
Weniger Dämmung, dafür
70 % Eigenversorgung
Geplant sind in Friedberg
neun Einfamilienhäuser
und vier Doppelhaushälften. Ihre Dächer sind nach
Süden ausgerichtet.
Grafiken (2): Asset GmbH
Eine Neubausiedlung in Friedberg bei Augsburg kombiniert eine
traditionelle Bauweise mit dem Effizienzhaus-Plus-Standard – dank
der Verwendung von Standardkomponenten zu vertretbaren Preisen.
I
n Friedberg im Landkreis Aichach-Friedberg wird
zum ersten Mal in Deutschland eine ganze Siedlung im Standard „Effizienzhaus Plus“ gebaut.
Neun Einfamilienhäuser und vier Doppelhaushälften
werden jeweils mehr Energie produzieren als deren
Bewohner verbrauchen. Der Bauträger, die Asset
Grundbesitz- und Vermögensverwaltung GmbH,
stattet die geplanten Häuser hierzu mit Photovoltaik,
Wärmepumpen, Energiemanagement-System, Wärme- und Stromspeicher aus. Das Energiekonzept
ermöglicht den Bewohnern, 70 % des JahresEnergiebedarfs selbst zu decken. Beigesteuert wurde
es von der BayWa AG, genauer gesagt der Tochter
BayWa r.e. Renewable Energy GmbH.
Die Hüllen der 13 Hauseinheiten werden im Standard des KfW-Effizienzhauses 55 (also 55 % des Energieverbrauchs nach EnEV) gebaut. Möglich wäre auch
KfW 40 gewesen. „Wir stecken das an der Dämmung
gesparte Geld lieber in effiziente Anlagentechnik“,
sagte jedoch Bernhard Jakob von der Augsburger
Asset GmbH beim Spatenstich Ende November. Der
Geschäftsführer betonte das ausgewogene Verhältnis
52
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
zwischen Investitionskosten und nutzbarem Energieertrag. Traditionelle, aber dennoch zeitgemäße Architektur, bewährte Bauweise, marktübliche nachhaltige
Baustoffe sowie verfügbare und ausgereifte Haustechnik hätten bei Planung und Ausführung Vorrang.
So sollen die Häuser wirtschaftlich und finanzierbar
sein.
Regionales Konzept, regionales
Handwerk
Wie Jakob erläuterte, habe sich das Konzept
„Effizienzhaus Plus“, das im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesbauministeriums
in über 35 Gebäuden erprobt und wissenschaftlich
ausgewertet wurde, zwar bewährt, im Gegensatz zu
den oftmals futuristisch anmutenden PrototypGebäuden im Schuhschachtel-Format bekommen die
Häuser in Friedberg-Hügelshart aber regionaltypische
45-Grad-Satteldächer. Die Außenmauern werden aus
36,5 cm starken hochwärmedämmenden Ziegelsteinen bestehen.
„Mit der traditionellen Bauweise holen wir das
r­ egionale Handwerk mit ins Boot“, erklärte Steffen
­Mechter, Projektleiter bei der BayWa AG, Abteilung
Baustoffe. Die BayWa war schon in Burghausen am
Bau eines Effizienzhauses Plus beteiligt und möchte
mit dem neuen Konzept nun gewissermaßen ein
­Serienprodukt einführen. Mechter sieht die Häuser als
„Aktivhäuser“: „Da bewegt sich was, Energie wird
­gespeichert, das Managementsystem reagiert auf die
Strompreise.“ Die Energiegewinnung erfolgt über eine
Photovoltaik-Anlage auf den südlich ausgerichteten,
braun gedeckten Dächern. Um auch architektonisch
eine Note zu setzen, werden die Aufdachanlagen mit
„Full-Black“-Modulen von LG Solar ausgestattet: jedes
Einfamilienhaus mit 44 Modulen (Gesamtleistung
11,88 kW); auf den Doppelhaushälften werden je
28 Module mit insgesamt 7,56 kW platziert.
PV als Haupt-Energiequelle
Das Konzept von BayWa r.e. sieht eine hohe solare
­Deckung über die Eigenerzeugung gepaart mit einem
intelligenten Energiemanagement vor: „Wir haben uns
für eine reine PV-Anlage entschieden“, betonte ­Günter
Haug, für Solarsysteme zuständiger Geschäftsführer.
Die Alternative wäre eine Teilung in Solarthermie und
PV gewesen. So kann bei den Einfamilienhäusern ein
jährlicher PV-Stromertrag von ca. 13.170 kWh/a erzeugt werden. Das ist zwar rein rechnerisch fast das
Doppelte des Endenergiebedarfs von 6.660 kWh, weil
der PV-Strom aber hauptsächlich im Sommer anfällt,
der Verbrauch durch den Bedarf der Wärmepumpe
aber im Wesentlichen im Winter, verbleiben noch
1.800 kWh Bezug von Netzstrom. Im gesamten
Strombedarf der Einfamilienhäuser (160 m² Wohn­
fläche) ist der Bedarf an Haushaltsstrom mit 3.200
kWh bereits enthalten.
Um den Netzbezug möglichst gering zu halten,
sind Haug zufolge die Energiespeicherung und das
hausinterne Energie-Monitoring durch den Sunny
Home Manager von SMA besonders wichtig. Der
­Solarstrom kann in einem Batteriespeicher von LG
Chem mit einer nominalen Kapazität von 6,4 kWh gespeichert werden. Das Herzstück der Wärmeerzeugung ist die Kombination aus Wärmepumpe und
­thermischem Wasserspeicher (1.500 L beim EFH).
Die außen aufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe
mit ­Inverter-Technologie von Stiebel Eltron erwärmt
das Wasser im Speicher für die Heizungsanlage. Sie
wird vorrangig mit Strom aus der PV-Anlage betrieben. Da solarer Strom aber nicht durchgängig verfügbar ist, sorgt das System aus Heizkreispuffer- und
­Batteriespeicher für die wirtschaftliche Ausgewogenheit. Die Betriebsart ist „monoenergetisch“; das heißt,
die Elektro-Wärmepumpe wird noch durch einen
­zusätzlichen elektrischen Heizstab für besonders
­tiefe Außentemperaturen ergänzt.
Eine Klimadecke, die sowohl heizen als auch kühlen kann, verteilt die Wärme in den Wohnräumen. Sie
nutzt das Prinzip der Strahlungswärme, ähnlich wie
die Sonne: Die auf Wände und Boden treffende Strahlungsenergie erwärmt die Bauteile, sodass die Räume
behaglich und energieeffizient beheizt werden. Auch
das Warmwasser wird mithilfe der Wärmepumpe erzeugt und in einem Speicher mit 235 L bevorratet. Für
die Belüftung der Häuser sorgt eine hocheffiziente
­Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die als
Komplettsystem in die Luft-Wärmepumpe integriert ist.
„Unsere Anlagenkonzeption setzt ganz bewusst auf
vielfach am Markt erprobte Standardkomponenten und
deren optimal aufeinander abgestimmte Kombination.
Das bringt den Vorteil der Zuverlässigkeit, aber auch
­eine gute wirtschaftliche Komponente und zwar ohne
Abstriche bei der angestrebten hohen Energieautarkie“, erläuterte Haug. Bei den Einfamilienhäusern liege
die Autarkie über 70 %, bei den Doppelhaushälften
­wegen der kleineren PV-Anlage leicht darunter.
70 % Eigenversorgung, emissionsfreie Wärme­
erzeugung ohne Brennstoffe und Kamin – dieser
­Mehrwert schlägt sich natürlich im Kaufpreis der Häuser nieder. Dennoch: „Wir wollen auf dem gleichen
Preisniveau liegen wie zurzeit ebenfalls in Friedberg entstehende KfW-40-Häuser“, sagte Jakob beim Spatenstich. Mit dem symbolischen Akt wurde die Erschließung des Baugebietes eingeläutet. Im Frühjahr soll
dann mit dem Bau der Effizienz-Plus-Häuser begonnen
werden.
Die Häuser werden nach
dem KfW 55-Standard
gebaut und sind auf hohe
PV-Eigenversorgung
ausgelegt.
Christian Dany
Hügel weich in Hügelshart! Dank des Dauerregens war der Spatenstich
wohl die leichteste Übung beim Bau der Effizienzhäuser. Unter den Abgebildeten sind Steffen Mechter (BayWa AG, 2. v.l.), Günter Haug (BayWa r.e.,
Foto: Christian Dany
4. v.l.) und Bernhard Jakob (Asset GmbH, 2. v.r.).
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
53
Windenergie
Turbinen
Rechnen bis zum Schluss
Die Hersteller von Windenergieanlagen zaubern immer größere
rotoren und gewaltige nabenhöhen aus dem Hut. Dabei bestimmen
die kommenden Ausschreibungen schon jetzt den Wettbewerb. Sie
machen die Windparkplanung immer komplexer.
Die Planung von Wind­
parks wird mit den kom­
menden Ausschreibungen
eher komplizierter als
Foto: dpa
einfacher.
54
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
D
arf‘s ein bisschen mehr sein? Die Frage aus
der Frischetheke im Supermarkt passt gut zu
den technologischen Sprüngen in der Windenergieszene. Hier geht es zwar nicht um Wurst oder
Käse, aber um die sprichwörtliche Butter auf dem
Brot der Investoren. Und die kommt in Gestalt von
großen Türmen bis zu 170 m und Rotorblättern mit
Längen von bis zu 70,5 m daher. Damit kratzen die
Gesamthöhen der Windenergieanlagen bald an der
Marke von 250 m und bedienen die neuen Spielregeln, die die Bundesregierung im Zuge der ab 2017
geplanten Ausschreibungen in der laufenden Novelle
des EEG definiert.
Absehbar ist, dass durch die Änderungen auf ein
einstufiges Vergütungsmodell und die Anpassung der
Referenzerträge und Standortgüten nur noch große
Anlagen mit Nabenhöhen um die 140 m eine reelle
Chance haben werden. Die Hersteller liegen schon
voll in diesem Trend, weil sie mit neuen Generationen
von Schwachwindanlagen bereits den Bedarf im Binnenland abdecken und sich einen harten Konkurrenzkampf liefern. Der besteht im Wesentlichen aus dem
Optimum zwischen Rotordurchmesser und Generatorleistung. Hier führen große Rotorkreisflächen im
Verhältnis zu einem kleineren Generator dazu, dass
die Anlagen trotz schwächerer Windgeschwindigkeiten schon im Teillastbereich mehr oder weniger
durchlaufen, wenn sie auf großen Nabenhöhen gebaut
werden.
Weniger Watt pro Quadratmeter
Der Rückgang der spezifischen installierten Leistung
Watt pro Quadratmeter führt bei niedrigen Windgeschwindigkeiten zu einer effizienteren Ausbeute an
einem Standort und damit zu mehr Kilowattstunden
auf dem Zähler. Bisher war dieser Wert für die Windparkplanung wichtig, weil er die maximal erzielbare
Energiemenge pro Quadratmeter Rotorfläche für einen Standort angibt. Mit den großen Rotordurchmessern sinkt dieser Wert aber relativ zur Generatorleistung und zu kleineren Anlagen. Ein Beispiel: Während
eine E-70 mit 2,3 MW von Enercon noch auf eine
spezifische Leistung von 581 W/m² Rotorkreisfläche
kommt, liegt die E-115 mit 3 MW mit dem 45 m größeren Rotor nur noch bei 285 W/m².
Diesen Richtungswechsel belegen auch aktuelle
Studien der Deutschen WindGuard und des DEWI.
2015 lag die durchschnittliche Anlagenkonfiguration
in klassischen Schwachwindgebieten der Windzone 1
bei 280 W/m² und einer Nabenhöhe von 139 m. „Der
Trend setzt sich mit Werten im Bereich von 250 W/m²
deutlich fort. Große Rotoren sorgen in Verbindung mit
hohen Naben und kleinen Generatoren für eine effektivere Stromernte an schwächeren Standorten und
durch die stetigere Einspeisung auch für stabilere
Netze. Daher macht es Sinn, dieses Grundprinzip auf
mittlere und starke Windstandorte zu übertragen und
das Potenzial besser zu nutzen“, sagt Bernd
Neddermann vom DEWI. Das würde bedeuten, dass
die Windenergieanlagen an der Küste mehr im Teillastbereich arbeiten und sich häufiger auf Nennleistung drehen. Bisher werden an windhöffigen Standorten meist Anlagen auf niedrigeren Nabenhöhen
gebaut, deren kleinere Rotoren mehr Watt pro Quadratmeter erreichen.
Im Moment spielt die Musik aber im Binnenland,
denn hier liefern sich die Hersteller ein Kopf-an-KopfRennen in Sachen Effizienz und Ertragssteigerung.
Während bisher der Rotordurchmesser schneller
wuchs als die Nennleistung, werden jetzt auch die
Generatoren größer. Damit tarieren die Hersteller
nach den ersten Erfahrungen das Verhältnis zwischen
Rotordurchmesser und Nennleistung neu aus.
Einen kleinen Vorsprung hat zurzeit die Nordex AG,
die mit der N117 und 2,4 MW den Kampf ums Binnenland eröffnet hatte. Inzwischen sind die Hamburger
weiter und haben ihre Plattform mächtig aufgebohrt.
Die neue N131 gibt es ab diesem Jahr mit 3 MW sowie
3,3 MW und die N117 ebenfalls mit 3 MW. Die N117 ist
mit Turmhöhen bis 141 m für Standorte nach IEC-IIa
ausgelegt und passt bis auf einige Küstenregion für
die meisten Projekte. Die neue N131 ist für schwache
Windverhältnisse auf Hybridtürmen bis 164 m nach
IEC-IIIa sowie DiBt 2 beziehungsweise DiBt S zertifiziert. „Der Wettbewerb wird nachziehen, aber wir können schon dieses Jahr liefern und haben damit einen
Vorteil“, sagt Felix Losada, Pressesprecher von
Nordex. Im härter werdenden Wettbewerb müssen
aber auch die Hersteller Federn lassen. „Das betrifft
auf der Kostenseite Materialeinsparungen, die Fertigung, aber auch das Projektmanagement. Insgesamt
sinken die Anlagenpreise bisher jedes Jahr“, sagt er.
Enorme Preisunterschiede
Allerdings kommt es dabei auf das Verhältnis an. Die
WindGuard hat in einer neuen Studie herausgefunden, dass die Investitionskosten in Windenergieanlagen im Durchschnitt um 7 % gesunken sind, aber in
Kombination mit größeren Rotoren und Nabenhöhen
eher ansteigen. Die N131 mit 3 MW kostet nach Marktrecherchen von SW&W auf Nabenhöhen von 134 m
rund 4,7 Mio. € und die neue N117 mit 141 m Nabenhöhen 3,6 Mio. €.
Günstiger ist Vestas. Für die V126 mit 3,45 MW
werden auf 137 m Nabenhöhen knapp 4,1 Mio. € und
für die V117 (141 m) 3,95 Mio. € aufgerufen. Dazu
kommen die Fundamente mit bis zu 150.000 €. Dabei
haben sich auch die Dänen im Sinne von Kostenoptimierungen eine neue Plattform-Strategie zugelegt.
Alle neuen Anlagen haben – angefangen von der V105
bis hin zur V136, die ab 2017 auf den Markt kommen
soll –, 3,45 MW Generatorleistung. Die Unterschiede
liegen in den Rotordurchmessern, Turmhöhen sowie
den Zertifizierungen nach der IEC-Norm. Insgesamt
deckt Vestas die gesamte Palette an möglichen Standorten ab.
Weil auch die deutschen Anlagenbauer mit Exportquoten von über 60 % den internationalen Markt im
Blick haben müssen, hat Senvion seine Palette ebenso aufgefächert und orientiert sich mehr an den
Schwachwindstandorten der Kategorie IEC-IIIa. Dafür
gibt es fünf Varianten zwischen 3,0 und 3,4 MW, die
mit Turmhöhen zwischen 130 und 143 m etwas unter
der Konkurrenz bleiben. Für die Windklasse IEC-II gibt
es zwei neuere Modelle. Die 3.2 M mit 114 m Rotordurchmesser liegt auf 123 m bei rund 4,1 Mio. € und
auf 143 m bei rund 4,45 Mio. €. Das Flaggschiff soll ab
2018 die 3.4M mit einem Rotordurchmesser von
140 m werden.
Auf der Überholspur ist auch Enercon. Die Auricher
wollen 2017 zwei Schwachwindmühlen mit Nabenhöhen bis 159 m auf den auf den Markt bringen. Die
E-141 EP 4 hat 4,2 MW und mit 141 m den größten
Onshore-Rotordurchmesser. Ob sich die üppige
Generatorleistung an IEC-III-Standorten tatsächlich
ausspielen lässt, müssen die Auricher noch unter
Beweis stellen. Moderater fällt die E-103 EP 2 mit 2,35
MW aus. Gewohnt robust sind auch die Preise, denn
die E-141 bewegt sich bei gut 5 Mio. € und die E-115 bei
4,4 Mio. € (149 m).
In der vorderen Reihe ist auch GE wieder vertreten.
Dessen Entwicklungsstrategie ist mit Sprüngen von
250 kW am Generator bisher evolutionär gewesen
und liegt aktuell bei 2,75 MW und einem Rotor von
120 m. Dafür sind die Preise mit 3,8 Mio. € für die 2.75120 eher moderat. Für die neuen Schwachwindmühlen mit Leistungen zwischen 3,2 und 3,4 MW und
Rotoren bis 137 m macht GE aber einen Satz, um an
der Konkurrenz dran zu bleiben.
Auch in der zweiten Reihe fällt einiges ab, weil die
etablierten Hersteller aufgrund der hohen Nachfrage
auf dem Heimatmarkt bis Anfang 2017 ausgebucht
sind. „Wir sind mit einigen Kunden wie der Steag in
Verhandlungen, aber Deutschland ist für uns nur ein
Nischenmarkt“, sagt Hennig Zint, Verkaufsleiter von
Entwicklung | Planung | Bau | Repowering
IHR DIENSTLEISTER
FÜR ERNEUERBARE
ENERGIEN
www.wsb.de/leistung/windenergie
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
55
Windenergie
Turbinen
Tab. 1: Übersicht: Neue Windenergieanlagen
Name
Enercon
Eno Energy
FWT
GE
Nordex
Senvion
Vensys
Vestas
Nennleistung
Rotordurchmesser
Rotorfläche
[MW]
[m]
[m2]
W/m²
Wind­klasse
Windklasse
[m]
IEC
DiBt
Schallpegel [dBA]
E-141 EP4
4,2
141
15.614
269
129/159
IIIa
3
105,5
E-103 EP2
2,35
103
8.332
282
98/138
IIIa
3
105
E-126 EP4
4,2
127
12.668
332
99/135/159
IIa
3
105
E-101 E2
3,5
101
8.012
437
74
Ia
4
106
Eno 114
3,5
115
10.369
338
92/128/142
IIs
4
105
Eno 126
3,5
126
12.469
281
117/137
IIIs
2
105,5
FWT 2500
2,5
104
8.495
294
85/100/141/160
IIa/IIIa
-
105,8
FWT 3000
3,0
120
11.423
263
90/100/140
IIa
-
106,9
FWT 3500
3,5
132
-
-
-
-
-
-
GE 2.75
2,75
120
11.310
243
85/110/139
IIIs
2
106
GE 3.2
3,2
130
13.273
241
134/155
IIIa
2
105
GE 3.4
3,4
130
13.273
256
85 bis 155
IIb
-
-
GE 3.4
3,4
137
14.741
230
85 bis 155
IIIb
-
-
N117/3000
3,0
117
10.715
280
91/120/141
IIa/IIIa
2, 3
106
N131/3000
3,0
131
13.478
223
99/114/134
IIIa
2
104,50
N131/3300
3,3
131
13.478
245
134/164
IIIa
2
104,5
3.2M122
3,2
122
11.690
274
139/139
IIIa
3
-
3.4M114
3,4
114
10.207
333
90 bis 143
IIa/IIIa
3, 4
104,2
3.2M122 NES
3,2
122
11.690
274
136/139
IIIa
3
106
3.4M140 EBC
3,4
140
15.394
221
107/110/127/130
IIIa
2
104
112
3,0
111
9.750
308
93,5/140
IIa
3
104
112
2,5
113
9.940
252
93,5/140
IIIa
2
104
-
120
3,0
120
11.291
266
90/140
IIIa
2
V112
3,45
112
9.852
350
69/94
Ia
3, 4
-
V117
3,45
117
10.751
320
80/91,5/116,5
Ib/IIa
2, 3, 4
105,6
V126
3,45
126
12.469
276
87 bis 166
IIb/IIIa
2
-
V136
3,45
136
14.527
237
82/112/132/149
IIIa
2
-
Die Tabelle zeigt nur eine
Auswahl neuer Wind­
energieanlagen. Der
Schwerpunkt liegt auf
Schwachwindanlagen,
weil dort der Markt ist.
Quelle: Herstellerangaben/
wind-turbine-models.com
FWT. Der aus der Fuhrländer AG hervorgegangene
­Turbinenbauer hat frühere Probleme im Griff und einen
Turm mit beachtlichen 170 m in der Zertifizierung. Auf
die 3-MW-Plattform setzt auch die Vensys AG. Der
­erste Prototyp mit 3 MW und einem ­Rotor von 120 m
wurde Ende 2015 auf dem Testfeld in Grevenbroich
­errichtet und die ersten Anlagen bereits verkauft.
Große Anlagen sind der
Trumpf im Binnenland
Die Fülle an Kombinationsmöglichkeiten macht die
Windparkplanung aber nicht einfacher. Einerseits gibt
es zwischen den Herstellern enorme Preisunterschiede. Das zeigt ein Beispiel, bei dem es um einen
65 Mio. € teuren Windpark bei Osnabrück ging. Nach
Sichtung der Angebote lag zwischen den beiden günstigsten Herstellern eine Spanne von 12 Mio. € über
­eine Laufzeit von 15 Jahren. Das stattliche Sümmchen
steckte nicht nur in der Technik, sondern auch in
Preisgleitklauseln, Vollwartungsverträgen und ähn­
lichen Dingen.
„Die Preise für die Anlagen und die Wartung müssen stimmen. Hier gibt es Hersteller mit guter Technik, die aber schlicht zu teuer sind“, sagt Stefan
­Eckhoff, Leiter der Investorenabteilung bei der
­Energiekontor AG. Nach seiner Einschätzung werden
die Ausschreibungen den Preisdruck erhöhen und
sich auf die Hersteller durchschlagen. Das dürfte
nicht nur für Deutschland, sondern bald auch für die
56
Turmhöhen ­
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
übrige EU gelten, weil sich die etablierte Technik zunehmend in Ausschreibungen behaupten muss. Das zeigen
auch die ersten Aufkäufe und Zusammenschlüsse in
der Herstellerszene. „Das Marktumfeld verändert sich
und es wird um den Preis sowie die Schalleistungspegel
der Windenergieanlagen in den Genehmigungs­
verfahren gehen“, sagt Eckhoff.
Damit dreht sich die Frage vor allem darum, was den
Betreiber eine Kilowattstunde am Ende ­kostet und ob
er damit in einer Ausschreibung wett­bewerbsfähig ist.
Hier spielen auch die Schallpegel eine Rolle, weil hinter
der Kennlinie des Herstellers bis zu sieben weitere leistungsreduzierte Modi für einen emissionsarmen Betrieb oder andere behördliche Auflagen wie das Fledermausmonitoring liegen. „Werte wie Watt pro Quadratmeter sagen überhaupt nichts mehr aus. Stattdessen
sind alle Kennzahlen der Anlage für die ­Planung eines
Standortes notwendig und die müssen bis zum Schluss
durchgerechnet werden. Da spielen nicht nur die Ertragsermittlungen und Parkwirkungsgrade für einen
speziellen Standort eine Rolle, sondern auch die Betriebskosten und Wartungsverträge oder behördliche
Auflagen wie der Schallpegel“, zählt Hans-Peter Waldl,
Geschäftsführer von Overspeed, nur einige Punkte auf.
Weil das kompliziert ist, gibt es eine ­Vorauswahl potenzieller Anlagentypen. „Auch hier ­haben die Preise für
unterschiedliche Turmhöhen, ­Generatorkonfigurationen
und Rotordurchmesser ­einen Einfluss auf die ­Kosten.
Es gibt enorme ­Preisunterschiede unter den Herstellern, die sich auf die Renditen auswirken“, sagt er.
Abb. 1: Auswirkung des neuen 100-%-Referenzwertes auf
die Standortgüte (6,45 m/s, 100 m)
140
Höhe in Meter
120
100
80
60
60%
70%
80%
90%
100%
110%
120%
130%
Verhältnis zum alten 100-%-Referenzwert (5,5 m/s, 30 m)
305 W/m2
Schwachwindturbinen auf dem
Vormarsch
Diese Faktoren werden bei den Ausschreibungen eine
zentrale Rolle spielen (siehe Artikel „Die Latte hängt
hoch“, Seite 58). Durch die Anpassungen des Referenzertrages in den Eckpunkten des Bundeswirtschafts­
ministeriums rücken die Standortqualitäten und Referenzerträge enger zusammen. Einerseits gilt immer
noch die Devise, dass gute Standorte auch wirtschaftlich die besseren Chancen haben als schlechtere Standorte. Andererseits nivelliert der neue definierte
100-%-­Referenzstandort das Gefälle zwischen den einzelnen Standortqualitäten, um eine Überförderung und
hohe Ausschläge abzubauen. Der Preisdruck durch das
zukünftig festgelegte Maximalgebot soll zum einen die
Gebote vergleichbar machen und zum anderen moderne Technologien auf großen Nabenhöhen fördern.
Mit ihren Baukästen und Plattformen sind die Hersteller für eine möglichst standortspezifische Anlagenkonfiguration im Binnenland durchaus gerüstet. Es gibt
aber noch Optimierungspotenzial, weil die Erträge mit
zunehmenden Windgeschwindigkeiten höher ausfallen
könnten. Schließlich wird es für die Betreiber darauf
­ankommen, dass die Technologie das Optimum an
­Leistung liefert, weil ihre Gebote im Prinzip 20 Jahre
­gelten.
Etwas anders sieht es an den windhöffigen Standorten aus, weil potenzielle Betreiber mit ihren Preisen
weit unter den 7 Ct bleiben und gleichzeitig die Kosten
und Margen abbilden müssen. Dort werden sich
­künftig Anlagen mit viel Watt pro Quadratmeter und
großen Generatoren kaum lohnen, weil die angebotenen Nabenhöhen und Rotordurchmesser zu klein sind.
Fraglich ist auch, ob sich diese Technik auf höheren
Türmen rechnet. Dafür müssten die Windgeschwindigkeiten sehr hoch sein, damit die Anlage oft auf
Nennlast läuft und Betreiber über die Runden kommen. Daher werden sich auch hier Schwachwindtechnologien durchsetzen, die für höhere Windgeschwindigkeiten und Belastungen ausgelegt sind. Dafür reicht
an den meisten Standorten eine Zertifizierung nach
IEC-II aus.
581 W/m2
Für die Küste würde das einen Abschied von der
­ aximalen Nennleistung bedeuten, weil die Windenerm
gieanlagen den Referenzertrag von 100 % nicht reißen
dürfen und unter den Ausschreibungsbedingungen
trotzdem wirtschaftlich laufen müssen. Im Wettbewerb
um effiziente und konkurrenzfähige Technologien wäre
es sicherlich einfacher, Kilowattstunden und nicht die
Leistung auszuschreiben.
Torsten Thomas
5. Zukunftskonferenz:
Wind & Maritim
© eno Energy
224 W/m2
Große Nabenhöhen und effizi­
ente Anlagen sind ein Trumpf
für die Ausschreibungen. Darauf
müssen die Hersteller reagieren,
weil mit den Eckpunkten die Re­
ferenzerträge nach unten gehen.
Grafik: DEWI
Die einzige Konferenz im Nordosten, die Windenergie
mit der Maritimen Wirtschaft verbindet
13. - 14. April 2016 | Rostock | www.wind-maritim.de
WindEnergy
Network
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
57
Windenergie
W i n d g u tac h t e n
Die Latte liegt hoch
Prognosegenauigkeit der drei am häufigsten beauftragten Gutachter in Abhängigkeit des Gutachtenalters
20.0%
15.0%
10.0%
Prognoseabweichung
5.0%
0.0%
-5.0%
-10.0%
-15.0%
-20.0%
Abb.1: Nach jahrelanger Überschätzung haben die Gutachter
das Windangebot in den letzten
Jahren eher unterschätzt.
Grafik: Tobias Werner/
wpd Windmanager GmbH
D
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
Der Blick in die Zukunft ist per se schwierig. Das gilt auch für
­Windgutachten und Ertragsprognosen. Die kommenden Ausschreibungen und eine überarbeitete Richtlinie fordern die Gutachter zusätzlich.
Sie müssen an den Unsicherheiten ihrer Prognosen feilen, um im
­Rennen zu bleiben.
ie gute alte Windmessung erlebt eine
­Renaissance. Lange wurde in der Republik
gar nicht bis kaum gemessen. Schließlich
gibt es genug Referenzanlagen im Umkreis der
­geplanten Standorte und die Betreiberdatenbasis,
den BDB-­Index. Dort melden Betreiber aus bundesweit 25 Regionen ihre monatlichen Erträge. Die
­Produktionszahlen bilden einen statistischen monatlichen Mittelwert, der sich mit den langjährig gemeldeten Erträgen in einer Region vergleichen lässt.
­Obwohl der seit 1999 bestehende Index drei Mal nach
unten korrigiert wurde – und damit auch die Erträge –, ersetzt er oft Windmessungen am Standort.
Aber die Zeiten ändern sich. Einerseits sind
­Windmessungen in den südlichen Bundesländern
notwendig, weil die Referenzanlagen dort spärlich
­gesät sind und andererseits viele Projekte im komplexen Gelände entstehen. Das sind Waldstandorte oder
Höhenzüge, an denen sich das Windpotenzial
58
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
-30.0%
1997
-25.0%
­ ufgrund der Turbolenzen ohne eine Messung nicht
a
belastbar abschätzen lässt.
Zudem erreichen die Windenergieanlagen kritische Höhe, weil nicht klar ist, wie der Wind da oben
tatsächlich weht. Hier wäre es im Sinne der ­Investoren
unseriös, nur durch Modellierungen des bekannten
Windprofils in einer Höhe von beispielsweise 60 m
auf das Windangebot in 140 m Höhe zu schließen.
Diese beträchtliche Lücke schlägt sich als Unsicherheiten in der Prognose nieder und ist Gift für jede
­Finanzierung.
Hier liegt für Kapitalgeber der Hase im Pfeffer. Sie
müssen bei zu optimistischen Ertragsprognosen
Geld nachschießen und die Rendite nach unten
schrauben. Im umgekehrten Fall steckt zu viel Eigenkapital in einem Projekt und schmälert ebenso die
Marge. Daher wird sich auch mit den ab 2017 geplanten Ausschreibungen für Windenergieleistung der
Druck auf die Qualität der Gutachten erhöhen.
Bedarf an Messungen steigt
Einen ersten Aufschlag für mehr Qualität hat die
Fördergesellschaft Windenergie mit einer Revision
der Technischen Richtlinie (TR) 6 zur Bestimmung
von Windpotenzialen und Energieerträgen gemacht,
die seit 2015 gilt. Eine Änderung betrifft die Referenzanlagen. Sie dürfen nicht mehr Teil des Gutachtens sein, wenn sie auf dem platten Land mehr als
10 und im komplexen Gelände mehr als 2 km vom
geplanten Standort entfernt sind und nicht mindestens zwei Drittel der geplanten Nabenhöhe erreichen. „Schon dadurch wird der Bedarf an Messungen zunehmen. Dabei wird es angesichts der geplanten Nabenhöhen weniger auf Messmasten, sondern auf Fernerkundungssysteme wie Lidargeräte
hinauslaufen. Die sind seit der Revision für Windmessungen zugelassen“, vermutet Frank Albers,
­Abteilungsleiter Due Dilligence bei der Windtest
­Grevenbroich GmbH.
Durch die Revision wird auch viel in Frage gestellt.
„Das betrifft die realen Abweichungen von den Ertragsprognosen, deren Belastbarkeit und die Unsicherheiten. Die müssen jetzt stärker differenziert
und berechnet werden“, sagt Albers. Ein anderer
­Faktor sind die Verluste, weil es um den Nettoenergieertrag an einem Standort geht. Hier können durch
Abschattungen, schallreduzierte Betriebsmodi oder
Zwangsabschaltungen wegen Fledermäusen einige
Kilowattstunden flöten gehen. Hinzu kommen technische Ausfälle oder elektrische Verluste in Leitungen
und Maschinen.
Damit werden die Gutachter zwangsläufig mehr
Details liefern müssen. Das betrifft auch die Eingangsdaten von meteorologischen Quellen. Hier
schreibt die TR 6 vor, dass für die Ermittlung des
Windpotenzials mindestens zwei repräsentative
Quellen mit langen Zeitreihen notwendig sind. „Bei
der Langzeitnormierung muss man sich über einen
langen Zeitraum anschauen, wann die verschiedenen
Datenquellen synchron zueinander verlaufen und ob
sie auch mit den Daten aus Windmessungen oder
­Referenzanlagen korrelieren. Es reicht nicht, sich nur
am BDB-Index zu orientieren“, sagt Till Schorer,
Commercial Manager beim DEWI. Die Kunst besteht
darin, aus möglichst vielen historischen Wetterdaten
auf das Windangebot in Nabenhöhe für 20 Jahre zu
schließen. Obwohl Prognosen über lange Zeiträume
immer mit Unsicherheiten und Abweichungen verbunden sind, gibt es neben vielen Ausreißern auch
echte Treffer.
­ berschritten wird. Finanzierende Banken, die immer
ü
zwei Ertragsgutachten einfordern, wählen aber meist
den konservativen P-75-Wert. Er sagt aus, dass die
Prognose mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 %
nicht unterschritten wird und zieht die Ertrags­
erwartungen gegenüber dem P 50 nach unten. Eine
passable Figur machten die DEWI-Gutachter auch
bei einem weiteren Drittel der Prognosen. Hier betrug
die Spanne maximal 5 bis 10 % nach oben und unten.
Aber es gab auch zu viel Optimismus. Während
Standorte fast nie unterschätzt wurden, blieb ein
Drittel mit Abweichungen von über 10 % deutlich
­hinter den ­Erwartungen.
Interessant ist eine ähnliche Auswertung der wpd
Windmanager GmbH im Rahmen einer Masterarbeit
(siehe Abb. 1). Sie bestätigt einerseits, dass die zwischen 1995 und 2014 erstellten Ertragsprognosen
immer besser werden. Andererseits zeigt die Analyse
von Soll und Ist aber auch, dass fast alle analysierten
Gutachter das Windpotenzial auf Nabenhöhe systematisch überschätzt hatten. Während die realen
­Erträge teilweise 20 bis über 30 % unter den Erwartungen blieben, war kaum ein Windgutachter mit
­seiner Einschätzung zu konservativ.
Dichter an die Realität heran rücken die Prognosen ab 2006. Das zeigt die Auswertung von 155 Gutachten, die ab 2008 erstellt wurden. Die Prognosen
tz
Der Online-Marktpla
für Windkraftanlagen
KOSTENLOS
FÜR EINKÄUFER
UND VERKÄUFER
Punktlandung für Ertragsprognosen
j Windkraftanlagen
2012 hat das DEWI 190 eigene Ertragsprognosen für
1.000 Windenergieanlagen ausgewertet und mit den
realen Produktionsdaten der Windparks verglichen.
Ein Ergebnis ist, dass 30 % der Gutachten Punktlandungen waren, weil sie bezogen auf den P-50-Wert
nur maximal 5 % über oder unter den realen Erträgen
lagen. Der P-50-Wert gibt an, dass eine Prognose mit
der Wahrscheinlichkeit von 50 % erreicht oder
j Teile und Zubehör
j Dienstleistungen
JETZT INSERIEREN!
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
59
Windenergie
W i n d g u tac h t e n
Vergleich des Referenz-Windprofils
200
180
160
Höhe über Grund in m
140
120
100
80
60
40
20
0
4.00
4.50
5.00
5.50
6.00
6.50
7.00
7.50
8.00
Windgeschwindigkeit in m/s
Abb. 2: Komplexes und kompliziertes Gerangel um die Ermittlung des Referenzertrags. Die blaue Kurve ist das logarithmische Windprofil
des alten Modells, die orange Kurve nach Hellman ist die Basis des neuen Modells laut Eckpunktepapier vom 8. Dezember 2015. Grafik: DEWI
für den P 50 lagen hier in einer Spanne zwischen 0,1
und minus 12,9 %. Im Durchschnitt aller Ertragsermittlungen betrug das Minus 3,9 % und die Unsicherheit der Prognose respektable 12,7 %. Hier wären
auch 16 % noch im grünen Bereich gewesen.
Weil es immer um die Wirtschaftlichkeit von Windparks geht, kommen nur die besten Gutachter eine
Runde weiter. Hier lieferten die drei am häufigsten
beauftragten Gutachter bessere Ergebnisse ab als
der Rest, obwohl alle das Windpotenzial überschätzen. Ab 2012 kippte dieser Trend mit den großen
­Nabenhöhen aber in die andere Richtung, weil die
Windgeschwindigkeiten auf großen Nabenhöhen
­teilweise signifikant unterschätzt wurden. Nach den
ersten Betriebserfahrungen liegt die Abweichung in
einer Spanne zwischen 5 und 20 %.
Lidar versus Messmast
Diese Tendenz lässt erahnen, dass Windmessungen
bei großen Naben immer wichtiger werden, um die
Unsicherheiten und Abweichungen zu reduzieren.
Die gerne zitierte Faustformel, dass der Ertrag pro
Meter Turmhöhe um 1 % steigt, kann zu einer kostspieligen Milchmädchenrechnung werden. „Der Wind
nimmt mit der Höhe zu und wird stetiger, weil die
­Bodenrauigkeit abnimmt. Aber eben nicht in dem
Maße, wie das früher bei kleineren Nabenhöhen der
Fall war“, sagt Axel Albers, Geschäftsführer der
­Deutsche WindGuard Consulting GmbH.
60
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Sicher ist hingegen, dass die Kosten mit jedem
Meter Turmhöhe ansteigen. Bei Enercon kostet der
Sprung von 135 auf 149 m rund 250.000 € und andere Hersteller wollen bereits auf über 160 m hinaus.
­Daher sollten sich die Mehrkosten auch in satten
Mehrerträgen niederschlagen. Um herauszufinden,
ob sich das lohnt, gibt es mehrere Optionen. „Wenn es
vergleichbare Referenzanlagen auf der geplanten
­Nabenhöhe gibt, dann lassen sich deren Ergebnisse
hochrechnen. Ohne Vergleichsmöglichkeiten sind
Messungen mit einem Messmast oder Lidargerät auf
der angestrebten Nabenhöhe notwendig. Sodar­geräte
eigenen sich weniger, weil die Unsicherheiten größer
als beim Lidar sind“, sagt ­Albers.
Möglich ist es auch, kleinere Messmasten von 80
oder 100 m mit einem ergänzenden Lidar zu kombinieren, der große Höhen erreicht und die Lücke zur
Nabenhöhe schließt. Im Idealfall sollte die Messung
mindestens ein Jahr dauern. „Mit dem Lidar lassen
sich die Ertragsdaten zur Nabenhöhe hochrechnen.
Das geht mit reinen Berechnungsmodellen definitiv
nicht“, sagt Albers. Als Problemlöser für misstrau­
ische Banker-Augen dienen ergänzende Lidar-­
Messungen auch dann, wenn die zuvor berechneten
Unsicherheiten in der Prognose zu hoch sind.
Politik schraubt am Referenzertrag
Große Nabenhöhen spielen auch in den künftigen
Ausschreibungen eine durchaus wichtige Rolle. Das
­ undeswirtschaftsministerium geht mit einem
B
durchdachten Konzept in die EEG-Novelle. Bisher
wurden die Erträge von Windparks nur einmal nach
fünf Jahren geprüft und festgelegt, wie lange ein
­Betreiber die erhöhte Anfangsvergütung erhält und
wann er in die Grundvergütung rutscht. Dafür wurde
der reale Energieertrag mit dem Referenzertrag des
Gutachters abgeglichen. Weil für den Referenzertrag
ein Maßstab notwendig ist, wurde im Jahr 2000 ein
100-%-Referenzstandort mit einer Windgeschwindigkeit von 5,5 m/s auf 30 m definiert und die Übertragung auf die tatsächliche Nabenhöhe mit einem
logarithmischen Modell berechnet. Doch die Berechnung geht an den modernen Anlagen komplett vorbei, weil die berechneten Windgeschwindigkeiten
trotz der großen Nabenhöhen zu hoch und damit
nicht realistisch waren. Im Ergebnis hat kaum ein
Windpark nach fünf Jahren die magische Grenze von
100 % gerissen und ist in die Grundvergütung
­gerutscht. Stattdessen gab es über viel zu lange
­Zeiträume die erhöhte Anfangs­vergütung.
Diese Praxis verändert das Ministerium mit den
Eckpunkten für die 2017 geplanten Ausschreibungen
deutlich. Fakt ist, dass es ein einstufiges Vergütungsmodell und einen neuen Referenzstandort geben
wird. Dieser liegt auf einer Nabenhöhe von 100 m und
hat eine definierte Windgeschwindigkeit von 6,45 m/s.
Im alten Modell hätte man mit 6,6 m/s gerechnet. Auf
diesen neuen Standort müssen alle Interessenten
bieten. Weil die Standortqualität der Projekte unterschiedlich ist und die Angebote vergleichbar sein
­sollen, gibt es einen Korrekturfaktor. Damit lässt sich
ein Standort, der laut Ertragsprognose einen Referenzertrag von beispielsweise 80 % hat, auf den
­Referenzstandort von 100 % umrechnen. Um Manipulationen zu vermeiden, werden die realen Erträge
nach fünf, zehn und 15 Jahren überprüft und die
­Vergütung unter Umständen angepasst. Schlechte
Prognosen wären fatal, weil fehlende oder reduzierte
Vergütungen gravierende Folgen für die Finanzierung
haben.
Außerdem wird für die Ermittlung des Referenz­
ertrages nicht mehr das logarithmische Modell
­verwendet, sondern der Hellmann-Exponent. Dieser
basiert auf Potenzen und schätzt die Windgeschwindigkeit auf der geplanten Nabenhöhe realistischer
ein (siehe Abb. 2). Dieser komplizierte Wechsel hat
Folgen. Zum einen zieht das Ministerium den Referenzertrag nach unten und die Standortgüte nach
oben. Ein Windpark mit dem bisherigen Referenz­
ertrag von 80 %, käme nach der neuen Methode auf
90 % und damit auf eine geringere Vergütung. Weil
beide Modelle ihren Schnittpunkt auf einer Höhe
von 140 m haben, sind alle WEA über dieser Marke
gegenüber dem EEG 2014 künftig besser gestellt.
Unterhalb dieser Grenze sinkt die erzielbare Vergütung rasant mit der Nabenhöhe. Damit lohnen sich
ab 2017 sehr große Türme ganz besonders und vor
allem Windmessungen in bisher unbekannten
Höhen­.
Torsten Thomas
Für Ihren Aufstieg
in der Windenergie
Weiterbildendes Studium
Windenergietechnik und -management
Bewerbungsschluss
17
für das Studienjahr 2016/20
ist der 30. Juni 2016
(Rabatt bei Bewerbung
bis zum 31. Mai 2016)
www.windstudium.de
ForWind
Zentrum für Windenergieforschung
Tel.: +49 441 798-5090
[email protected]
Bremen
Hannover
Oldenburg
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
61
Windenergie
Software
Alles unter Kontrolle
Die Betriebsführung profitiert von der Normierung der Daten­
erfassung nach Industriestandards. Wer über welche Daten verfügen
kann, ist aber noch nicht abschließend entschieden.
E
ine Windenergieanlage ist jährlich mindestens
7.000 Stunden in Bewegung, im Laufe ihres
Betriebslebens ungefähr 140.000 Stunden.
Jeder denkbare Schaden kann irgendwann einmal
auftreten, und deshalb müssen die Betreiber möglichst rechtzeitig wissen, wann was passieren kann,
was sich abzeichnet, um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
In konventionellen Kraftwerken ist ständig jemand
vor Ort, um den Betrieb zu kontrollieren. Das war in
der Pionierzeit der Windenergie auch so, als die
­Anlagen neben den Bauernhöfen standen und der
Landwirt seine Mühle ständig im Auge hatte. Aber
schon sehr bald wurde die Notwendigkeit der
­Fernüberwachung deutlich.
Mit SCADA fing alles an
Das dänische Unternehmen Mita-Teknik war in den
frühen 80er Jahren das erste, das die dringend erforderlichen Lösungen für die Automatisierung der
Windenergieanlagen anbieten konnte. Ausgangspunkt war (und ist bis heute) die Supervisory Control
and Data Acquisition (SCADA), die das Überwachen
und Steuern technischer Prozesse durch einen Computer beschreibt. Jedes Kraftwerk, im weitesten ­Sinne
62
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
jede technische Anlage, ist mit einem SCADA-­System
ausgerüstet, um Betriebsdaten zu erfassen, auszuwerten und darzustellen. Weil Schadensfälle erheb­
liche Auswirkungen haben können, wird ein Höchstmaß an Sicherheit angestrebt.
Heute sind die Windenergieanlagen mit zahlreichen Sensoren bestückt, die einen endlosen Datenstrom liefern. Neben Mita-Teknik sind Bachmann und
Beckhoff die bekanntesten Unternehmen, die Automatisierungslösungen auf der Basis von SCADA anbieten. Sie kanalisieren den Datenstrom, der sich in
die Leitwarte ergießt, und ermöglichen dem Betriebsführer das Monitoring, die Kontrolle und den Service.
Die SCADA-Systeme bieten einen Zugang zu den Controllern einer einzelnen Windturbine, eines Windparks
oder auch mehrerer Windparks. Von der Leitwarte aus
kann der Status, die Produktivität und die Verfügbarkeit überwacht werden.
Im Idealfall sind die SCADA-Systeme direkt mit
dem CMS-System der Windturbinen verbunden, um
deren Zustand jederzeit zu überwachen und Fehler
­direkt an den Service zu melden. Dadurch wird eine
vor­ausschauende Instandhaltung möglich. Instandhaltungsmaßnahmen können zusammengelegt
­werden und vorrangig für Zeiten mit geringem Windaufkommen eingeplant werden.
Leitzentrale der WEB ­Windenergie AG in Pfaf­
fenschlag (Österreich). Von hier aus werden
Foto: Eric Kruegl
62 Windparks überwacht.
Die meisten Windenergieanlagenhersteller haben ­eigene SCADA-Systeme entwickelt. Der Kunde kauft das SCADA-System im Paket mit der Anlage. Die Steuerung, Regelung und Überwachung
der Anlage ist sichergestellt, und der Kunde kann
die Daten vor Ort oder aus der Ferne sehen.
Das ist aus Sicht der Hersteller ausreichend,
aber damit geben sich die Windparkbetreiber
nicht zufrieden. Denn sie müssen sich in der Regel um die Anlagen unterschiedlicher Hersteller
kümmern und wollen eine einheitliche Software
einsetzen. Außerdem stört es sie, dass es für die
von den Herstellern implementierten SCADASysteme in der Regel unterschiedliche Zugangsberechtigungen gibt. Nur die Hersteller ­können
alle Daten sehen.
Die Windparkbetreiber wollen mit eigener Betriebsführungssoftware ein größeres Ausmaß an
­Kontrolle über das Geschehen in ihren Windparks
­gewinnen, als es die Standardsoftware der Hersteller erlaubt. Dafür brauchen sie möglichst alle
Daten, und das kann zum Konflikt mit Herstellern
führen.
„Die Verschwiegenheit der Hersteller nimmt
allerdings ab mit zunehmender Marktmacht der
Kunden“, stellt Holger Piper fest, der bei der
Deutschen ­WindGuard Systems als Prokurist für
den Vertrieb verantwortlich ist. „Vor allem große
Kunden fordern mehr Informationen aus ihren
Anlagen, um die Windparks im Sinne eines technischen Optimums besser führen zu können.“
Anforderungen der Betreiber
Damit die Optimierung gelingt, brauchen die Betreiber eine Betriebsführungssoftware, die auf den
Ihre Vorteile mit
OSTWIND Management:
Anpassungsfähige Programme
Fordern Sie einfach das
kostenlose Infopaket an:
Die Programme unterscheiden sich durch den
Leistungsumfang und vor allem dadurch, wie anpassungsfähig sie sind. „Ein gut programmiertes
System kann der Benutzer sehr frei einstellen
und entscheiden, wie er damit arbeiten möchte“,
sagt Daniel Schmitz, Leiter der technischen Betriebsführung bei Windwärts. Er bevorzugt ein
NEU:
BETRIEBSFÜHRUNG
ON DEMAND
Einblick in Ihre Windparks
ohne eigene Software
Effektiverer Einsatz Ihrer
personellen Ressourcen
Zusätzliches Wertschöpfungspotenzial im Haus
Nachhaltiger Aufbau von
wertvollem Know-how
Sparen Sie Zeit und Kosten
mit unserem neuen Konzept
für Stadtwerke und EVUs.
Tel. +49 941 5 95 89-60
www.ostwind.de/management
OSTWIND-Gruppe
Gesandtenstr. 3, 93047 Regensburg
Fax +49 941 5 95 89-90
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
[email protected]
JANDA+ROSCHER, Die WerbeBotschafter
Nicht alle Daten für alle
SCADA-Systemen basiert und alle notwendigen
Daten über die Auslastung und den Ertrag des
Windparks liefert. Außerdem soll die Analyse der
Fehlermeldungen darüber Auskunft geben, in welchem Rhythmus und zu welchen Zeitpunkt Reparaturen erfolgen müssen. Die durch geplante und
ungeplante Anlagenstillstände verursachten Ertragsausfälle müssen ebenfalls ermittelt werden.
Von großem Interesse ist auch, welche
Optimierungs­maßnahmen notwendig sind und
welche Auswirkungen diese haben. Und letztendlich will der Eigentümer ­wissen, wie rentabel der
Windpark arbeitet.
Die für die speziellen Anforderungen der
Windparkbetreiber entwickelte Software besteht
in der ­Regel aus drei Komponenten:
•
In der Datenbank werden die Stammdaten, Parameter und vereinheitlichte Mess- und
­Betriebsdaten abgelegt.
•
Das Kommunikationssystem steuert
den Verbindungsaufbau zu den einzelnen
Windenergie­anlagen und sammelt die Betriebsdaten ein.
•
Die Benutzerschnittstelle wird auf das
­Internet ausgerichtet, sodass die Oberfläche mithilfe eines üblichen Browsers bedient werden
kann und die dezentrale Überwachung möglich
ist.
Die Skalierbarkeit der Systeme ist sinnvoll.
Beispielsweise ist in dem von DrehPunkt entwickelten Programm ROTORsoft das Kommunikationssystem dezentral angeordnet und kann über
mehrere Hardwaresysteme verteilt werden. Die
Erweiterung ist deshalb jederzeit möglich. Außer
ROTORsoft sind noch die Programme WindPLANT (ITS), WIS (Soft Energy) und Wonder
(Deutsche WindGuard) weit verbreitet.
Windenergie
Software
Das Programm ­Wonder
von der Deutschen
­WindGuard ist eine der in
der Branche weitverbreite­
ten Lösungen.
Grafik: Deutsche WindGuard
modular aufgebautes Programm, „mit dem man seinen persönlichen Weg zum Ziel selbst gestalten
kann.“
Außerdem spielt die Marktdurchdringung eine wichtige Rolle. Wenn ein Produkt sehr weit verbreitet ist,
dann fließen auch viele Erfahrungen in die Weiterentwicklung des Produktes ein, und „wir wollen von diesem
Wissen profitieren“, betont Schmitz. Das spricht für ein
Software-Produkt, das bereits seit Jahren in vielen
Windparks erprobt ist und ständig weiterentwickelt
wird. Eine große Verbreitung bietet darüber hinaus eine
gewisse Sicherheit, dass der Software-Anbieter nicht so
bald vom Markt verschwindet und noch etliche Jahre
mit seinem Kundendienst zur Verfügung steht.
Strukturierte Datenerfassung
Relativ neu ist das von Recon-Serv entwickelte Betriebsführungsprogramm REGAS. Es war ursprünglich dafür ausgelegt, die Gutachter zu unterstützen,
die vor Ort die Anlagen prüfen. Daraus entstand die
Forderung, die Prüfungsvorlagen vorweg zu definieren. Denn dann kann der Gutachter im Büro die
­Prüfungen vorbereiten und anschließend mit einem
mobilen Gerät in der Windenergieanlage die Prüfungen abarbeiten. Voraussetzung ist die systematische
und strukturierte Datenerfassung.

















  
 
 
 
 
64
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Dafür stehen drei Industriestandards zur Verfügung: Das Reference Designation System for Power
Plants (RDS-PP) bewirkt die einheitliche Kennzeichnung alles Systeme und Komponenten, der ZustandsEreignis-Ursachen-Schlüssel (ZEUS) dient der einheitlichen Erfassung dieser Vorgänge, und das Global
Service Protocol (GSP) ist notwendig, um Service­
daten (zum Beispiel einen kompletten Auftrag) zwischen verschiedenen EDV-Systemen auszutauschen.
Ein weiterer Vorteil der standardisierten Erfassung ist
die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Anlagen­
typen und der mehrsprachige Datenaustausch.
Die Datenerfassung ist mit mobilen Geräten
(Smartphones, Tablets) möglich und wird dadurch
stark vereinfacht. „Viele Gutachter laufen noch mit
Papier und Bleistift durch die Anlage“, sagt Boris
Schaffrin, Geschäftsführer der Recon-Serv GmbH,
„das braucht man aber jetzt nicht mehr. Man kann eine strukturierte Prüfliste mit dem Tablet oder Smartphone erfassen und das Ergebnis auf den Webserver
hochladen, damit der Kollege in der Firma oder in der
Leitwarte das Ergebnis sofort sehen kann.“ Übertragen werden die Daten durch einen Standard-­
Webbrowser. Die von den mobilen Geräten genutzte
App ist offline-fähig. Sie sind also auch im OffshoreWindpark einsetzbar. Bislang ist Regas das einzige
Programm auf dem Markt, das alle drei Industriestandards unterstützen kann, versichert Boris Schaffrin.
Die Standardisierung kommt auch dem Fraunhofer
IWES entgegen. Denn das Kasseler Institut beobachtet seit über zwei Jahrzehnten den Einsatz und den
Betrieb von vielen tausend Windturbinen und führt die
Meldungen in einer Datenbank zusammen. Dass sich
diese Daten auch dazu eignen, die Instandhaltung zu
unterstützen und die Kosten zu senken, will das
­Fraunhofer IWES mit dem Windenergie-InformationsDaten-Pool (WInD-Pool) beweisen. Die Daten werden
systematisch gesammelt und gemäß den Industriestandards strukturiert erfasst. Wenn mehrere Windparkbetreiber gemeinsam ihre Daten in diesen Pool
einspeisen, können sie eine gemeinsame Wissens­
basis bilden und dadurch möglicherweise Schwachstellen und Kostentreiber frühzeitiger erkennen. Das
Detlef Koenemann
würde allen Beteiligten nützen.
ABREGELUNG
Windenergie
Abb. 1: Entwicklung der Ausfallarbeit (inkl. Ausfallwärme) nach § 14 EEG in GWh
1.581
1.464
Windenergie
Biomasse
Solare Strahlungsenergie
555
421
74
2009
385
127
2010
2011
2012
2013
2014
Auf Rekordniveau
2015 hat die Produktion von Windstrom neue Bestmarken gesetzt –
auch in Sachen Netzengpässe und Zwangsabschaltungen von Anlagen.
Die ausstehenden Entschädigungszahlungen kratzen inzwischen an der
Liquidität so manches Betreibers. Einfacher wird die Abrechnung mit
dem Netzbetreiber durch neue Softwarelösungen und mehr Personal.
A
uf satte 100 Mio. € schätzen die Experten die
offenen Entschädigungen für sogenannte EisMan-Einsätze alleine in Schleswig-Holstein.
Das Einspeisemanagement (EisMan) fahren die
Verteilnetzbetreiber immer dann, wenn es in ihren
Leitungen oder in den vorgelagerten Netzen eng wird.
Entweder nehmen sie Windparks dann komplett vom
Netz oder sie fahren die Anlagen mit reduzierter
Leistung. Besserung ist nicht in Sicht, weil der Netzausbau hinkt.
Die entgangene Vergütung für den nicht produzierten Strom erhalten die Betreiber in Form einer Gutschrift vom Netzbetreiber. Die Grundlage der Zahlung
ist ein pauschales Verfahren oder, um kein Geld zu
verschenken, die sogenannte Spitzabrechnung. Beim
pauschalen Verfahren ist die Gleichung simpel: Hier
wird 15-minütlich ermittelt, wie der Ertrag und die
Windgeschwindigkeiten vor der Schaltmaßnahme
waren und dieser Wert für die Dauer der Abregelung
angenommen. Unterm Strich geht dem Betreiber
dabei Geld flöten, weil die Eisman-Einsätze in vielen
Regionen gerade bei ansteigenden Windgeschwindigkeiten greifen. „Das pauschale Modell macht aufgrund des geringen Aufwandes nur bei einzelnen
1. Halbjahr
2015
Fast 1.500 GWh Strom wurden
allein im ersten Halbjahr 2015
abgeregelt. Weil andernorts
der Strom in den Netzen fehlt,
greifen die Übertragungsnetzbetreiber immer häufiger in den
Betrieb von konventionellen
Kraftwerken im Süden ein und
erhöhen deren Leistung.
Quelle: BNetzA
Anlagen mit geringer Leistung Sinn. Bei großen Windenergieanlagen oder Windparks gibt es aber keine
Diskussion. Hier wird die Spitzabrechnung angewendet“, sagt Lars Behrends, Geschäftsführer der
Deutschen Windtechnik Service GmbH.
Die wiederum ist kompliziert und bindet enorme
personelle Ressourcen, sowohl auf Seiten der
EisMan – Wir helfen Ihnen, wenn auf Grund von Netzengpässen
durch den Netzbetreiber Ihre Anlage reduziert oder abgeschaltet
wurde ...
BYTE MEE Softwareentwicklung GmbH bietet
Ihnen über Eisman-Online die Möglichkeit,
Ihre Energieerzeugunganlagen für eine
Ertragsausfallabrechnung nach § 15 EEG
anzumelden und abrechnen zu
lassen. Wir berechnen für Ihre PV,
WEA oder BGA die Ausfälle nach anerkannter
Methode (Spitz- oder Pauschalabrechnung)
und leiten die Abrechnungen in Ihrem Auftrag
und in Ihrem Namen an die verursachenden
Netzbetreiber weiter.
BYTE MEE Softwareentwicklung GmbH
Gödestorfer Str. 3
D-28857 Syke
Telefon: 04240 / 444977
Internet: www.eisman-online.de
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
65
Windenergie
ABREGELUNG
Abb. 2: Monatliche Übersicht zur Anzahl der EisMan-Einsätze 2015
300
250
Anforderung aus Netz von EWE NETZ
Anforderung aus Netz von Avacon
200
Anforderung aus Netz von TenneT
150
Verteilung 2015 [%]
100
50
0
Jan
Nicht immer liegen die
Probleme im Verteilnetz.
Die EWE Netz GmbH regelt
fast immer ab, weil es in
den vorgelagerten Netzen
Grafik: EWE
hakt.
Feb
Mär
Apr
Mai
Netzbetreiber als auch auf der der Betriebsführer.
Allein der Leitfaden der Bundesnetzagentur zur
Ermittlung der tatsächlichen Ertragsausfälle hat
stattliche 21 Seiten. Hier spielen dann Kennlinien,
Referenzerträge, reale Windgeschwindigkeiten und
Korrekturfaktoren eine Rolle, die sich zu einer langen
Formel für die Berechnung aneinanderreihen und
vom Netzbetreiber anerkannt sein müssen.
Das Problem ist der Aufwand, weil jeder Eingriff
einzeln dokumentiert werden muss und ein PDF am
Ende locker 50 Seiten hat. Das führt dazu, dass
betroffene Betreiber bisher mehrere Monate auf zum
Teil sechsstellige Beträge warten müssen und einige
davon bereits vor Gericht gezogen sind. „Die langen
Zeiträume können einerseits natürlich zu Liquiditätsengpässen bei betroffenen Windparkgesellschaften führen. Auf der anderen Seite sind die
Verteilnetzbetreiber personell mit dem Aufwand für
die Entschädigungen überfordert“, sagt Behrends.
„Inzwischen reduziert sich dieses Delta auf eine
durchschnittliche Spanne von vier bis sechs Wochen“,
erkennt Behrends eine leichte Besserung der Lage.
Das hängt aber auch vom Netzbetreiber und der
Region ab. Besonders intensiv werden die EisManSchaltungen in Schleswig-Holstein, MecklenburgVorpommern und in Teilen Niedersachsens gefahren.
„Es gibt Regionen, in denen 50 % der Vergütungen
nicht aus dem Betrieb der Windparks, sondern aus
Entschädigungen stammen“, moniert auch Lars
Schiller, Leiter der Betriebsführung der Energiequelle
GmbH.
Ausstehende Gutschriften kratzen
an der Liquidität
Das zeigen auch die nackten Zahlen. Die Bundesnetzagentur hat für das erste Halbjahr 2015 eine abgeregelte Energie von 1.464 GWh ermittelt – zum überwiegenden Teil Windenergie. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT rechnet für seine Regelzone für den
gleichen Zeitraum mit 1.400 Schalthandlungen.
Die EWE Netz GmbH, die 2014 noch insgesamt
666 Eingriffe hatte, hat für 2015 den Rekord von 1.624
66
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov.
Schaltungen gemeldet. Während nur 90 davon aus eigenen Engpässen resultierte, wurde der stattliche
Rest auf Anordnung der vorgelagerten Netzbetreiber
Avacon und Tennet abgeregelt. Die Entschädigungen
summierten sich bei EWE im ersten Halbjahr 2015 auf
21 Mio. €. „Weil das Einspeisemanagement enorm zunimmt, sind auch die Entschädigungsberechnungen
stark gestiegen. Wir brauchen im Schnitt zehn Wochen
und streben für das erste Quartal 2016 an, die Prüfung und Zahlung mit mehr Personal auf vier Wochen
zu reduzieren“, teilt Ina Buchholz aus dem Büro der
der EWE-Netz-Geschäftsführung mit.
Ziemlich gruselig bleibt die Lage in SchleswigHolstein. Dort reicht den Windmüllern der Wetterbericht in der Tagesschau, um zu wissen, ob ihr Windpark am nächsten Tag einspeist oder eher nicht. Den
Grund sieht die SH Netz AG zu 90 % in den fehlenden
Höchstspannungsnetzen und die Ursache für die
langwierigen Abrechnungen in einer Änderung im
EEG 2014. Seit Anfang März 2015 sind nicht mehr die
Übertragungsnetzbetreiber, sondern die Verteilnetzbetreiber für die Abwicklung der Entschädigung
verantwortlich.
„Bis zum Februar 2015 lag das Aufkommen bei
rund 140 Rechnungen die Woche. Momentan sind es
bis zu 2.000 Anträge, die wöchentlich eingehen“,
macht Ove Struck, Pressesprecher der SH Netz AG,
den Aufwand deutlich. Das Unternehmen hat daher in
Maschinen für die automatisierte Rechnungsprüfung
und Erstellung von Gutschriften sowie in mehr Personal investiert. Konkret wurde die Abteilung von sieben
auf 50 Mitarbeiter aufgestockt. Zudem will SH Netz
die Prozesse mit den Abrechnungsgesellschaften
weiter verbessern.
Dienstleister für EisMan-Einsätze
Im EEG ist geregelt, dass 95 % der jeweiligen EisManEntschädigung pauschal ausbezahlt werden, die restlichen 5 % nach einer detaillierten Prüfung der Ansprüche im Folgejahr. Das soll auf der einen Seite die
Liquiditätslücken schließen und auf der anderen Seite ein Sicherheitspolster bieten. „Die Abregelungen
steigen tendenziell stark an und es gibt nur wenig
Unternehmen, die die Ausfälle als externe Dienstleister
berechnen“, sagt Sven Grabbe von der iTerra GmbH.
Die Softwareschmiede aus Niebüll kommt aus der
technischen Betriebsführung und hat ein Programm
für automatisierte EisMan-Entschädigungen entwickelt. Diesen Service nutzen aktuell satte 400 Betreiber, die sonst zusätzliches Personal für den Aufwand
einstellen müssten. Das zeigt den Bedarf an solchen
Dienstleistungen. „Wir berechnen die Ausfälle anhand
der Stamm- und Lastgangdaten mit einer eigenen
Abteilung und stimmen die Verfahren zuvor mit den
Netzbetreibern ab. Die Betreiber müssen die Rechnung
nur noch per Mail an den Netzbetreiber schicken. Das
beschleunigt die Prozesse deutlich, weil die Netzbetreiber nicht mit einer solchen Flut von Abregelungen und
Entschädigungen gerechnet haben“, sagt Grabbe.
In diesem wachsenden Markt ist auch die ByteMee
GmbH mit einer Software unterwegs. Dabei hängt der
Aufwand auch davon ab, wie die Netzbetreiber ihre
EisMan-Einsätze veröffentlichen. Dazu sind sie per
Gesetz grundsätzlich verpflichtet. „Einige Gesellschaften veröffentlichen die Eingriffe auf ihren Internetseiten
anlagenscharf und andere nur die Regionen, in denen
geschaltet wurde. In solchen Fällen müssen wir erst
einmal recherchieren, wo genau abgeregelt wurde und
welche Anlagen aus unserer Datenbank betroffen
waren“, moniert Jan-Peter Bornholt, Vertriebsleiter der
ByteMee GmbH. Richtig kompliziert wird es, wenn die
Anlagen auch noch verschiedenen Gesellschaften
Advertorial
zugeordnet werden müssen oder mehrere Windparks
an einem Umspannwerk hängen und unterschiedlich
abgeregelt wurden. Obwohl die Spitzabrechnung auch
hier sehr viel genauer ist, wird nicht der komplette
Ausfall erstattet. „Betreiber werden nur bis zum
Stillstand entschädigt. Das Anfahren der Anlagen und
der notwendige Bezugsstrom sind nicht Teil der
Zahlungen“, so Bornholt.
Völlig leer gehen bisher die Direktvermarkter aus.
Sie wissen vorher nicht, wo und wann der nächste
EisMan-Einsatz lauert und verkaufen den Strom blind
an der Börse. „Das zerschießt jede Prognose. Wir
bekommen über unser virtuelles Kraftwerk zwar mit,
dass Anlagen vom Netz gegangen sind, wir wissen aber
nicht, wie lange die Abregelung dauert“, erklärt Jan
Aengenvoort, Pressesprecher von Next Kraftwerke. Ein
Risiko für die Vermarkter. Sie werden von den Übertragungsnetzbetreibern für die Beschaffung von
Ausgleichsenergie zur Kasse gebeten, obwohl sie die
Ausfälle gar nicht verursacht haben.
Offensichtlich haben auch die Akteure in
Schleswig-Holstein keine Lust mehr auf den EisMan.
Anfang 2016 will der Landesverband des BWE eine
eigene Studie dazu präsentierten, wie sich der verschenkte Strom aus heimischen Windpropellern
anderweitig nutzen lässt. „3 % des Windstroms werden
in Schleswig-Holstein nicht mehr abgenommen“, sagt
Nicole Knudsen vom Landesverband. Das schreit nach
Alternativen.
Torsten Thomas
GODEA GMBH
Firmenporträt
EisMan-Abrechnungen
als Tagesgeschäft...
…betreibt die in Hamburg und Bremen ansässige
lasten, bietet die Godea ein Full-Service-Angebot.
Godea GmbH. Vom Start-up hat diese sich zu einem
Der Leistungsumfang reicht von der Standardbundesweit agierenden UnternehPauschal- und Spitzabrechmen entwickelt, das Eigentümer
nung für alle Energieträger
oder Verwaltungsgesellschaften Größtmögliche Entlastung
bis hin zu White-Label-Angevon Windkraft-, Biogas- und Photo- für die Kunden durch eine
boten für Firmen, die diesen
voltaikanlagen erfolgreich bei der
Full-Service-Dienstleistung Service ihren eigenen KunErmittlung und Einforderung von
den anbieten möchten. Die
Ertragsausfällen durch Einspeiselangjährige Erfahrung der
management betreut. Das freundliche und kompetenGodea hilft dabei, auch Lösungen für individuelle Prote Team der Godea GmbH steht den Betreibern als
blemstellungen zu finden. Ein flexibles Preismodel
starker Partner zur Seite und unterstützt sie in allen
garantiert eine faire Partnerschaft für Betreiber von
Fragestellungen. Um ihre Kunden bestmöglich zu entAnlagen jeder Größenordnung.
„ ‚White-Label-Lösungen‘ bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihren
Kunden einen EisMan-Service anzubieten, ganz ohne Know-how.“
Frank Scheuble, Geschäftsführer der Godea GmbH
GODEA GmbH
St. Georgstr. 1
20099 Hamburg
[email protected]
www.godea-gmbh.de
Kontakt Bremen:
Telefon 0421/597554-27
Fax
0421/597554-28
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
67
Windenergie
Zulieferer
Entscheidende
Wende
Mit einer Vielzahl von neuen Produkten und
Dienstleistungen versuchen die deutschen
Zulieferer zu punkten. Hinsichtlich der
strategischen Ausrichtung bleibt die
internationalisierung der Geschäftsaktivitäten
eine vielversprechende Strategie.
M
roxtec GmbH fertigt und
vertreibt untergrundkabeleinführungen inklusive Ausschlagehülse für fundamente. Foto: Roxtec
it über 42 GW installierter Leistung, 140.000
Arbeitsplätzen und einer Wertschöpfung
von fast 15 Mrd. € ist die Windenergie der
Motor der Energiewende. Die Windenergie deckt
heute bereits über 12 % des Stromverbrauchs in
Deutschland.
Weltweit wurden im Jahr 2014 Windenergieanlagen
mit einer Nennkapazität von über 51 GW installiert. Die
Zahlen für 2016 lagen bei Redaktionsschluss leider
noch nicht vor. Mit etwa 23 GW führte China das Ranking an. Mit rund 2.300 MW in Indien und einer Reihe
kleinerer Märkte ergab sich ein Zubau in Asien von
26.000 MW. Europa blieb mit 13.000 MW stabil. Der
US-Markt erholte sich von den 1.000 MW 2013 und
beendete das Jahr 2014 mit einem Zubau von knapp
5.000 MW. Nach Brancheneinschätzungen könnten
am Ende des Jahrzehnts über 700 GW weltweit installiert sein. Angesichts der Tatsache, dass in vielen Ländern die Wertschöpfungskette gar nicht oder nur teilweise geschlossen ist, bleibt die Internationalisierung
der Geschäftsaktivitäten eine vielversprechende
Strategie.
Unterschiedliche Fertigungstiefe
Die Fertigungstiefe der Anlagenhersteller ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Enercon gilt immer als
Paradebeispiel für ein Unternehmen, das (fast) alles
selber produziert. Aber auch Gamesa und Suzlon haben eine Fertigungstiefe erreicht, die die Turmfertigung einschließt. „Siemens fertigt nicht nur Gondeln
und Rotorblätter, sondern über Winergy auch die Getriebe“, berichtet Catherine Diethelm vom VDMA.
„Nordex und Svenion haben historisch eine geringe
Fertigungstiefe, fertigen aber seit Jahren verstärkt
Rotorblätter selbst.“
68
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Es sieht zurzeit nicht danach aus, als ob sich an
diesen Gegebenheiten etwas ändert. Aufgrund des zu
erwartenden Zubaus und den daraus folgenden Aufträgen können die deutschen Zulieferer ihre Kompetenz bis zur – in Einzelfällen – Weltmarktführerschaft
ausspielen.
Hier eine unvollständige Übersicht über die Aktivitäten der deutschen Zulieferer. Ganz bewusst sind hier
nicht die Platzhirsche dabei, sondern eher die Spezialisten in kleinen, mittelständischen Unternehmen.
Mittelstand ganz groß
Die Weidmüller GmbH & Co. KG dehnt ihre Aktivitäten auf das Condition Monitoring sowie das Schrauben-Monitoring für Rotorblätter aus. Bisher lieferte
das Unternehmen elektrische und elektromechanische Komponenten. Ein Anti-Icing-System, Blitzmesssysteme und eine LED-Turmbeleuchtung runden jetzt
das Angebotsportfolio ab. Die LED-Turmbeleuchtung
zeigt dabei den Trend zu langen Wartungsintervallen
auf. LED zeichnet sich durch eine besonders lange
Lebensdauer bei geringem Stromverbrauch aus.
Es werde Licht – hat sich auch die Harting
Deutschland GmbH & Co. KG vorgenommen. Das Unternehmen bietet eine komplette Turminnenbeleuchtung in LED-Technik an. Dadurch entsteht ein deutlich
geringerer Installationsaufwand.
Die Abdichtungsexperten der Triflex GmbH & Co.
KG sind mit einem Spezialvlies auf dem Markt. Das
Triflex Spezialvlies SK ist selbstklebend und ermöglicht es, zum Beispiel die Fuge zwischen den Turmsegmenten „komfortabel und dauerhaft“ abzudichten.
Das Handling wird durch den unterseitig aufkaschierten Klebestreifen stark vereinfacht, was besonders bei
starken Winden Vorteile bringt. Triflex arbeitet im Di-
unter dem Markennamen YAWMO will leine
linde 2016 einen neuen Positionsmelder auf
Foto: Leine Linde
den Markt bringen.
rektvertrieb mit zertifizierten Verarbeitern zusammen.
Die Sika Deutschland GmbH dürfte auch dem
Branchenfremden als Beschichtungsexperte bekannt
sein. Das Stuttgarter Unternehmen ist mit einem Reparatur-System für on- und offshore auf dem Markt.
Christoph Hinz von der Tries GmbH & Co. KG kündigt ein Relaunch an: „Für 2016 planen wir eine Neuauflage der bestehenden hydraulischen Modulbaureihe. Mehr Leistung bei gleichem Bauraum sowie die
kundenspezifische Anpassung an die Wünsche der
Anlagenbauer seien hier genannt.“ Der bayerische
Anbieter stellt Hydraulikelemente für die Mobilhydraulik her: Baumaschinen und Agrarfahrzeuge. Diese
Erfahrungen lassen sich auf die Windindustrie
übertragen.
Schaeffler gehört zu den Großen
der Branche. Gefertigt werden unter
anderem Getriebelager. Foto: Schaeffler
Die MTS Sensor Technologie GmbH vertreibt
unter dem Markennamen Temposonics Positionssensoren, die bei der Pitch-Kontrolle sowie in der
Rotorverriegelung eingesetzt werden. Auch hier gilt:
lange Wartungsintervalle sind Trumpf. MTS Sensor
geht nach eigenen Angaben darüber hinaus. Auch in
rauem Umfeld benötigen die Produkte keinerlei
Wartung oder Nachkalibrierung, denn sie erfassen
Positionen und Geschwindigkeit berührungslos und
sind damit verschleißfrei. Nach Unternehmensangaben bestehen die Sensoren die „härtesten
Lebensdauertests“.
Leine Linde Systems GmbH hat im letzten Jahr einen GSR-Schleifring für doppelgespeiste Generatoren
auf den Markt gebracht. Ferner einen IPMS 2.0: ein
Eiserkennungssystem mit Livestream-Kamera. 2016
planen die Hamburger unter dem Markennamen
Yawmo einen neuen Positionsmelder herauszubringen. Dabei handelt es sich um einen Industriemelder,
der letztendlich ohne mechanische Teile auskommt.
Außerdem ist eine „Überraschung“ fällig, zu der der
Vertriebsleiter Jürgen Millhoff „noch nichts sagen
darf“. Man darf gespannt sein.
Das Unternehmen Schaeffler gehört zu den
Großen der Branche. Gefertigt wird nach dem Schaeffler-Windpower-Standard, getestet auf dem GroßlagerTeststand.
Offenbar rechnet die Branche mit stärkeren Klimaverschiebungen: Die G. Lufft Mess- und Regeltechnik
GmbH stattete den Ultraschall-Anemometer Ventus
mit einer verbesserten Heizung für ColdClimateVarianten (CCV) aus.
Das Rostocker Unternehmen Roxtec GmbH fertigt
und vertreibt Untergrundkabeleinführungen inklusive
Ausschlagehülse für Fundamente.
Windenergie
Zulieferer
Deutsche Zulieferer für die Windenergie-Industrie
Unternehmen
Unternehmenssitz
Internetadresse
Addinol Lube Oil GmbH
Leuna
www.addinol.de
BASF Coatings GmbH
Oldenburg
www.basf-coatings.de
B-Command GmbH
Hamburg
www.b-command.com
Beckhoff Automation GmbH
& Co. KG
Verl
www.beckhoff.com
Centa Antriebe Kirschey GmbH
Haan
www.centa.info
Conferdo GmbH & Co.KG
Esterwegen
www.conferdo.de
CTX Thermal Solutions GmbH
Nettetal
www.ctx.eu
Komponenten
Komponenten Komponenten mechanische hydraulische
elektrische
für Rotorfür den Turm für die Gondel Komponenten Komponenten Komponenten
blätter
x
x
x
x
x
x
x
x
ESM Energie- und SchwingungsRimbach-Mitlechtern www.esm-gmbh.de
technik Mitsch GmbH
x
x
G. Lufft Mess- und Regeltechnik
GmbH
Fellbach
www.lufft.com
x
Harting Deutschland GmbH &
Co. KG
Minden
www.harting.de
x
Heico Befestigungstechnik
GmbH
Ense
www.heico-lock.de
Helukabel GmbH
Hemmingen
www.helukabel.de
Karl Diederichs KG
Remscheid
www.dirostahl.de
Leine Linde Systemy GmbH
Hamburg
www.ll-systems.com
Momac GmbH & Co. KG
Moers
www.momac-group.de
Morgan Rekofa GmbH
Antweiler
www.morgan-rekofa.com
x
MTS Sensor Technologie GmbH
Lüdenscheid
www.mtssensors.com
x
Noske-Kaeser GmbH
Hamburg
www.noske-kaeser.com
x
Pilz GmbH & Co. KG
Ostfildern
www.pilz.de
x
Rittal GmbH & Co. KG
Herborn
www.rittal.de
Roxtec GmbH
Hamburg
www.roxtec.com/de
Schaeffler Technologies AG &
Co. KG
Schweinfurt
www.schaeffler.de/windkraft
Sika Deutschland GmbH
Stuttgart
www.sika.de
SKF GmbH
Schweinfurt
www.skf.de
x
SKF Lubrication Systems
Germany GmbH
Walldorf
www.SKF.com/schmierung,
www.lincolnindustrial.de
x
SSB Wind Systems GmbH &
Co. KG
Salzbergen
www.ssbwindsystems.de
Tele Radio GmbH
Schierling
www.tele-radio.com
Tries GmbH & Co.KG
Ehingen
www.tries.de
Triflex GmbH & Co KG
Minden
www.triflex.com
x
Walter Stauffenberg GmbH &
Co. KG
Werdohl
www.stauff.com
x
Weidmüller GmbH & Co. KG
Detmold
www.weidmueller.de
Wieland Electric GmbH
Bamberg
www.wieland-electric.com
Winergy – Siemens AG
Voerde
www.winergy-group.com
x
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Die Hochleistungs-Schmierstoffe der Firma
­ ddinol Lube GmbH sind seit vielen Jahren im EinA
satz. Die Getriebeöle der Reihe Eco Gear S erreichen
eine Temperaturabsenkung im Getriebe. Das bedeutet
maximale Ölstandzeiten und eine Verlängerung der
Wartungsintervalle. Ebenfalls auf Verlängerung der
Standzeiten zielen die Schmierfette der Reihe Eco
Grease PD. Beide Baureihen sind von den Windkraftanlagen-Herstellern freigegeben.
Das Unternehmen Morgan Rekofa GmbH ist in
diesem Jahr mit einem modularen Drehverteiler in den
Ausführungen Strom/Daten/Medien inklusive Optical
Fiber System dabei. In den letzten zehn Jahren hat
Morgan ­seine Produkte standardisiert und damit ­seine
Kosten weitgehend senken können.
Die Freiformschmiede Karl ­Diederichs KG setzt als
Schmiedebetrieb seine Innovationskraft in der Entwicklung neuer Stahlgüten um. Julian Saur von der
ESM Energie- und Schwin­gungstechnik zieht ein zu-
70
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
friedenes Jahresfeedback: „2015 war für uns das Jahr
der Schwingungs­tilger. Wir haben sowohl in den Bereichen Tilger gegen Turmschwingungen als auch temperaturkompensierte, adapative Tilger gegen Schall neue
Produkte auf den Markt gebracht.“
SSB Wind Systems GmbH & Co. KG stellt mit
­PerfectPitch ein hochintegrierte Pitch-Lösung mit hoher Stromdynamik vor, bei der viele Funktionen in den
Umrichter integriert werden. Hierdurch wird der Bauraum reduziert. Im Bereich der Pitch-Akkumulatoren
hat das Unternehmen einen neuartigen Akkutrog entwickelt, der für eine Vielzahl unterschiedlicher Systemlösungen eingesetzt werden kann. In diesem können
die Batterien einzeln gewechselt werden. Weiterhin sind
neue Batterieladetechnologien und Überwachungen
sowohl für das Neugeschäft als auch als Retrofits verfügbar. BladeVision ist ein neues Messsystem mit dem
eine Vollfeldwindmessung im Echtzeitbetrieb realisiert
wird. Neben Windrichtung und Windgeschwindigkeit
Der Getriebehersteller Winergy hat 2015 die Entwicklung von Windkraftgetriebe mit Gleitlagern
Foto: Winergy
­vorangetrieben. können hiermit auch die Drehung der Windrichtung, vertikale und horizontale Scherwinde
sowie vertikale Windgeschwindigkeiten in Echtzeit gemessen werden.
Die Tele Radio GmbH hat 2015 das Sicherheitsfunksystem Tiger GZ (zertifiziert nach SIL
3 Ple) durch das neue Panther PLd System
(zertifiziert nach EN 13849-1)­ erweitert. Im
Jahr 2016 will das Unternehmen eine komplett
neue Produktpalette für den Hydraulikbereich
einführen.
Die Beckhoff Automation GmbH & Co. KG
legte 2015 das TwinCat 3 Wind Framework vor.
Die Software soll die Automatisierung von
Windkraftanlagen ­beschleunigen.
Der Getriebehersteller Winergy hat 2015
die Entwicklung von Windkraft-Getriebe mit
Gleitlagern ­vorangetrieben. Aufgrund des großen Interesses seitens der Industrie wird
Winergy 2016 und 2017 weitere Prototypen
ausliefern. Die Offshore-Produktpalette wird
um die Typen bis 12 MW erweitert. Dazu wird
ein 17-MW-Prüfstand ab 2017 in Betrieb genommen. Zum Service kann Produktmanager
Norbert Schröder ­etwas sagen: „Winergy hat
sein Service-Portfolio um neu ­entwickelte Uptower-Verfahren zum Austausch von Getriebeteilen in der Gondel erweitert. Mithilfe speziell
konstruierter Vorrichtungen lassen sich nun
viele ­Ser­vicearbeiten ohne den kostspieligen
und zeitaufwendigen Ausbau des Getriebes
durchführen.“
Die Be- und Entlüftung der Pins einer Windenergieanlage hat sich die Noske-Kaeser
GmbH zum Thema gemacht. Der Hintergrund
dieser Aktivitäten ist die ­Bildung von Wasserstoff durch Anti-Korrosions-Anlagen. Zusammen mit Luft ergibt das ein zündfähiges Gasgemisch. Das Unternehmen bietet eine nachrüstbare Belüftungsanlage inklusive Überwachung an.
Sicherheitsaspekte standen 2015 bei der
Rittal GmbH & Co. KG im Vordergrund – die
Rutschfestigkeit der Pitch-Gehäuse nach DIN
EN 51130 – R13, V6. 2016 steht die Optimierung des Korrosionsschutzes für StahlblechSchaltschränke auf der Agenda.
Die BASF Coating GmbH baut das Geschäft mit den Produkten Relest Wind Lep S
und Relest LEP ETU weiter aus. Hierbei handelt es sich um Kantenbeschichtungen für den
Reparatur- und OEM-Markt.
Das Installationssystem podis der Firma
Wieland Electric GmbH wird beständig erweitert. Die neue ­unterbrechungsfreie Stromversorgung podis USV ­gewährleistet den sicheren
Betrieb im Notstrommodus. Die neuen podis
LED Leuchten bis 20 W sind zum einen energieeffizient und zum anderen sorgen sie mit
verschiedenen Strahlungswinkeln immer für
die ­effizienteste Ausleuchtung.
Diese – unvollständige – Aufstellung macht
deutlich: Es gibt keine unbearbeiteten Winkel
in einer Windenergieanlage. Des Weiteren ist
neben dem technischen Fortschritt die Kostensenkung der Treiber vieler Entwicklungen.
Dabei fällt auf, dass viele Produkte ihre Standzeit verlängern und dass viele ­Produkte einer
weitgehenden S
­ tandardisierung unterliegen.
Jörn Iken
www.eetechnik.de
Bioenergie
B i ogas
Thomas Höfler und Sohn Stefan, der als
­Auszubildender auf dem Landwirtschaftsund Biogasbetrieb arbeitet, sichern mit
ihrer Biogasanlage den Wärmebedarf der
­Gemeinde und liefern bedarfsgerecht Strom.
Foto: Christian Dany
Günstige Wärme
und flexibler Strom
Best Practice: Thomas Höflers Biogasanlage in
­Oberbayern verfügt über zwei Blockheizkraftwerke, die
flexibel eingesetzt werden. Damit reagiert der Betreiber
auf die Anforderungen eines gemeindlichen Nahwärmenetzes und des Strommarktes.
E
in Berg(lein), ein Bauernhof, eine Kapelle – und
eine Biogasanlage. Thomas Höfler, Landwirt am
Geiselsberghof bei Igling, gehört seit Dezember
2011 zu den „Energiewirten“ Deutschlands. „Bei Vorgesprächen hat sich die Gemeinde bereit erklärt, die Wärme abzunehmen. Sonst wäre die Biogasanlage nicht
gebaut worden“, erläutert der 51-Jährige seine Prämisse. Zu seiner Anlage gehören Fermenter, Nachgärbehälter, Gärrestlager, Fahrsilos und ein Technikhaus, in dem
zwei Blockheizkraftwerke arbeiten. Höflers Anlage ist
nämlich nicht nur in punkto Wärmenutzung vorbildlich,
sie liefert auch bedarfsgerecht Strom: Die beiden BHKW
werden abhängig von den Börsenstromtarifen und
­Regelenergie-Anforderungen betrieben.
Schon bevor Höfler seine Biogasanlage errichtete,
hatte die Gemeinde Igling im Kreis Landsberg am
Lech sozusagen ein Mini-Nahwärmenetz in Betrieb.
72
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Seit 1996 versorgt ein Hackschnitzelkessel mit
350 kWth die Grundschule mit Sporthalle, womit die
Lechrain-Gemeinde zu den bayerischen Biomassepionieren gehört. Später kamen Kindergarten und Feuerwehrhaus hinzu. Die Biogaswärme bot der Gemeinde die Möglichkeit, mit einer günstigen Wärmequelle
das Netz im Ort auszuweiten. Doch stellte sich die
Frage: Wie kommt die Wärme ins Dorf? Gemeinde
und Biogasanlagen-Betreiber fanden eine einvernehmliche Lösung: Die 1.200 m lange Leitung vom
abgelegenen Geiselsberghof bis zur Heizzentrale in
der Schule baute Höfler auf eigene Kosten. Für den
Betrieb des Wärmenetzes und damit auch den Leitungsausbau im Ort ist die Gemeinde verantwortlich.
Die vertragliche Regelung sieht vor, dass Höfler die
Wärmegrundlast im Netz mit seiner Biogaswärme
­abdeckt. Auf dieser Grundlage wurden die Wärme­
leitungen vom Geiselsberg zur Heizzentrale verlegt
und im März 2013 angeschlossen.
Biogaswärme für die Gemeinde
Die Abwärmenutzung der Biogas-BHKW wird mit
2,8 Ct/kWh KWK-Bonus gefördert. Dadurch kann
Höfler die Wärme natürlich günstig anbieten und
auch die Gemeinde hat das Interesse, möglichst viel
Biogaswärme zu verwerten. „Der Hackschnitzel­
kessel ist sehr träge“, spricht Höfler jedoch ein
­Problem an. Da der Kessel seine Leistung schlecht
modulieren könne, verdränge er die Biogaswärme,
sobald er in Betrieb sei. Neben dem Hackschnitzelkessel betreibt die Gemeinde noch einen Erdgas­
kessel, der zur Spitzenlastabdeckung zum Einsatz
kommt und in Übergangszeiten, wenn das Anheizen
des Biomassekessels noch nicht lohnt. Rund 50
­private Abnehmer, ganz überwiegend Wohnhäuser,
sind jetzt an‘s gemeindliche Nahwärmenetz angeschlossen, das sukzessive weiter ausgebaut wird. Der
Erfolg in der Netzausweitung zieht aber eine weitere
Herausforderung nach sich: Die vorhandenen drei
Pufferspeicher zu je 6 m³ sind mittlerweile unter­
dimensioniert: Mehr Speichervolumen könnte kurze
Lastspitzen ohne zusätzliche Brennstoffe über­
brücken und deutlich Kosten sparen.
Flexible Fahrweise fürs Stromnetz
Höfler bewirtschaftet 105 ha landwirtschaftliche
Nutzfläche, zwei Drittel davon Ackerland, und hält
90 Milchkühe plus Nachzucht. „Alles, was im Stall anfällt, läuft durch die Anlage: Gülle, Festmist und Futterreste“, sagt der Lechrainer. Da die Anlage 2011
noch nach EEG 2009 in Betrieb ging, erhält er den
Güllebonus für mindestens 30 Masseprozent Gülle
und Mist. Ansonsten werden Mais-, Ganzpflanzenund Grassilage gefüttert. Gebaut worden war die
­Anlage im „Bauherrenmodell“ mit Unterstützung der
Biogasplanerin und -beraterin Gabriele Dyckhoff aus
München, die mit diesem Modell schon über 200 Anlagen von 20 kWel bis zu 1 MWel verwirklicht hat. Als
Bauherr musste sich Höfler voll einbringen und zum
Beispiel Angebote einholen und Bauarbeiten vergeben. Die Bauleitung übernahm er zusammen mit
­Dyckhoff.
Zunächst war die Anlage nur mit dem „kleinen
BHKW“ auf 210 kWel Anschlussleistung ausgelegt.
Dann jedoch entwickelte sich die Nachfrage nach
­Wärmeanschlüssen recht positiv. Zudem bot sich
­Höfler mit dem EEG 2012 und der Einführung der
­Flexibilitätsprämie die Gelegenheit, Zusatzerlöse
durch flexiblen Anlagenbetrieb zu erwirtschaften. Für
den ­Biogas-Landwirt waren das die ausschlaggebenden Gründe, schon 2013 die Anlage zu erweitern. Er
baute ein Gärrestlager und ein BHKW mit 405 kWel dazu. Über dem Gärrestlager hat er ein Tragluft- und auf
dem Nachgärer ein Foliendach mit zusammen
3.000 m³ Gasspeicher-Volumen, was für den flexiblen
Betrieb eine gute Voraussetzung darstellt. Höflers
­Anlage wurde Teil des Anlagenpools der Biogas­
planerin Dyckhoff, die hierzu mit dem Leipziger Stromhandelsunternehmen Energy2market GmbH (E2m)
­kooperiert.
E2m ist seitdem Höflers Partner, wenn es um den
„Fahrplan“ der Biogasanlage geht. Über eine OnlineSchnittstelle ist die Steuerung der Iglinger Anlage mit
dem „virtuellen Kraftwerk“ des Leipziger Stromhandelshauses verbunden. „Bis Mittwoch“, sagt der
Landwirt, „muss ich eingeben, was ich in der nächsten
Fakten-Check
Biogasanlage Höfler (Igling, Oberbayern)
Anlagenleistung
615 kWel, 760 kWth
BHKW
Bayern-BHKW mit MAN-Gasmotor, einmal 210 kWel, einmal 405 kWel
Substrateinsatz
Rindergülle; Festmist; Mais-, Ganzpflanzen- und Grassilage
Fermenter
16 m Durchmesser / 6 m Höhe, ca. 1.200 m³
Nachgärer (NG)
24 m Durchmesser / 6 m Höhe, ca. 2.700 m³
Gärrestlager (GRL)
28 m Durchmesser / 6 m Höhe, ca. 3.700 m³
Gasspeicher
(über NG und GRL), 3.000 m³
Strom-Direktvermarktung
über Energy2market
Wärmenutzung
Nahwärmenetz der Gemeinde Igling, im Sommer zusätzl. Trochnungscontainer
(Holz und landwirtschaftliche Produkte)
Woche produziere. Jetzt im Winter läuft das große
BHKW durch, das kleine nur tagsüber 14 Stunden
lang.“ Mit dieser Fahrweise nutzt Höfler die tägliche
Hochtarifzeit besser aus. Im Sommer laufe in der
­Regel nur ein BHKW und da komme es auf seine
­Futterreserven an: „Entweder ich lass nur das große
oder das kleine BHKW laufen. Läuft das Große, gehe
ich in den Nachtstunden manchmal auf Teillast­betrieb
bis zu 60 % runter.“
Zudem ist Höflers Anlage für negative ­Regelenergie
angemeldet: Minutenreserve und Sekundärregel­
leistung (SRL). Das heißt, zur Stabilisierung des
­Übertragungsnetzes – hier im Gebiet der Lechwerke
ist Amprion der Übertragungsnetzbetreiber – können
über E2m Höflers BHKW um 50 % heruntergeregelt
werden. Das geschieht innerhalb von 15 oder gar nur
fünf (bei SRL) Minuten. „Jetzt im Winter dürfen sie
nur das große BHKW runterfahren, weil ich ja meine
Wärmeverpflichtung habe“, erklärt der Energiewirt.
Die Wärmeversorgung habe Vorrang. Mit der wärmeorientierten und saisonal flexiblen Betriebsweise geht
er in die gleiche Richtung wie auch das Bioenergiedorf Jühnde (siehe SW&W 11+12/2015, Seite 77).
Auch der Arbeitskreis Biogas Südwest aus Südbaden
sieht damit die wichtigsten energiewirtschaftlichen
und ökologischen Anforderungen erfüllt und fordert
für Anlagen mit derartigem Betriebsmodus eine
­Anschlussförderung nach Ablauf der 20-jährigen
EEG-Vergütung. Höfler: „Für mich war immer klar,
dass ich mit meiner Anlage dann produziere, wenn
der Strom mehr Geld kostet und wenn ich möglichst
viel Wärme verwerten kann.“
Christian Dany
*DVVSHLFKHU2SWLPLHUXQJ
%LRJDVDQODJHQ6DQLHUXQJ
‡*DVVSHLFKHUGHIHNW"
‡8QGLFKWLJNHLWHQ"
‡)OH[SUlPLHVLFKHUQ"
:HLWHUH'HWDLOLQIRUPDWLRQHQ
]XU%HWUHLEHUHUIDKUXQJ
(UJHEQLVVWHLJHUXQJ
¿QGHQ6LHLP:HE
%LRJDVVSHLFKHULQIR
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
73
Bioenergie
WO R L D S U STA I N A B L E E N E R GY DAYS
Die Rolle der Biomasse
in der Energie Union
In Wels findet alljährlich die
größte Messe zum Thema erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Österreich statt.
Foto: Messe Wels
Wie auch schon im vergangenen Jahr erwartet die 60.000-EinwohnerStadt Wels in Oberösterreich Ende Februar über 100.000 Menschen zu
Besuch. Dann findet im Rahmen der World Sustainable Energy Days die
Energiesparmesse Wels und die Europäische Pelletskonferenz statt.
D
ie Energiesparmesse Wels ist traditionell die
größte Messe Österreichs zum Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Über
1.600 Austeller aus elf europäischen Ländern erwarten
die Veranstalter dieses Jahr. Für Fachbesucher lohnen
sich vor allem die ersten Tage, da die Messe dann nur
für sie geöffnet ist. Die letzten zwei Tage stehen dann
auch Endkunden offen. Am Donnerstag, dem zweiten
Fachbesuchertag, findet mit rund 400 Ausstellern der
Messebereich Bau statt, der ebenfalls von einem
Fachkongress begleitet wird. Hier werden Experten der
Frage nachgehen, wie nachhaltiges Bauen und Sanieren realisiert werden kann. Das Podium ist dabei international besetzt, so wird etwa Max Schön, Präsident
der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, oder Holger
Wallbaum von der Universität Göteborg erwartet.
Neben der Fachmesse laden vor allem die zahlreichen Konferenzen zum Besuch der World Sustainable
Energy Days ein. So findet am 24. und 25. Februar wieder die Europäische Pelletskonferenz stat. Sie zieht
jedes Jahr über 600 Branchenexperten aus Europa
und Nordamerika an.
Die Rolle der Bioenergie in Europa
Hier wird unter anderem Giulio Volpi von DG Energy
erwartet. Er wird für die Europäische Kommission
darüber sprechen, wie diese die Rolle der Bioenergie in
der Europäischen Union sieht. Weitere Informationen
aus Brüssel und der Union verspricht außerdem
Fanny-Pomme Langue. Sie ist Policy Director beim
Europäischen Biomasseverband AEBIOM.
74
Sonne Wind & Wärme 01/2015
Ebenfalls auf dem Programm stehen Sessions zu
erfolgreichen Geschäftsmodellen der Pelletsindustrie, Bioökonomie und ein Technologiepanel mit
Einblicken in die aktuelle Forschungslandschaft. Am
Vortag bietet der Veranstalter zudem eine Fachexkursion „Pellets & Hackschnitzel“ an, bei der die
Produktion von Brennstoffen und Anlagen besichtigt
werden kann. Außerdem stehen innovative Anwendungen im Bereich Raumwärme und Stromerzeugung auf dem Exkursionsprogramm.
Europa wird aber nicht nur auf der Pelletskonferenz eine wichtige Rolle spielen. Ebenfalls in Wels
findet am 25. und 26. Februar die Europäische
Niedrigstenergieeebäude-Konferenz statt. Hintergrund dieser Konferenz ist die EU-Gebäuderichtlinie,
die alle Mitgliedsländer dazu verpflichtet ab 2020 nur
noch den Bau von Niedrigstenergie-Gebäuden zuzulassen. Bei öffentlichen Gebäuden soll es sogar schon
2018 so weit sein.
Auch bei dieser Konferenz wird Brüssel seine
Vertreter vor Ort haben. Etwa Paul Hodson, Leiter der
Abteilung Energieeffizienz bei DG Energy, dem
Generaldirektorat für Energie der Europäischen
Kommission. Er wird über den Stand der EU-Gebäuderichtlinie sprechen. Auch wenn die EU-Verordnung
sich explizit nur auf den Neubau bezieht, die Konferenz geht noch ein Stück weiter. So soll hier auch eine
international besetzte Diskussionsrunde erörtern, wie
die Sanierungsrate in Europa erhöht werden soll. Das
ist auch dringend nötig, denn ob die Wärmewende
gelingt, entscheidet sich im Altbau.
Jan Gesthuizen
GROSSE ANLAGEN
Solarthermie
Blick in die
Zukunft
Das Interesse von Stadtwerken und Kommunen
an solarthermischen Wärmenetzen ist im
letzten Jahr spürbar gestiegen. Ein SONNE
WIND & WÄRME-Workshop auf dem Forum
Solarpraxis in Berlin brachte das Thema näher.
D
ass sich jemand für Solarwärme interessiert
hat oft nur bedingt mit Umweltbewusstsein
zu tun. Vor allem dann, wenn man den privaten Bereich verlässt. Das ist auch der Grund, warum
sich gerade im letzten Jahr zunehmend Stadtwerke
für die Solarthermie zu interessieren begannen. Der
hohe Anteil an Solarstrom machte im Sommer den
wirtschaftlichen Betrieb von KWK-Anlagen zunehmend schwierig. Den Strom konnte man nicht mehr
gewinnbringend an der Strombörse verkaufen, konnte die Anlage aber nicht abstellen, da das Wärmenetz
weiterhin mit Wärme versorgt werden musste. Die
Solarthermie bietet in diesem Fall die Möglichkeit, das
BHKW in solchen Fällen abzuschalten.
Der Workshop „Große Solarthermie, Städte und
Kommunen kommunal beheizen“ auf dem 16. Forum
Solarpraxis sollte Kommunen und Stadtwerken nun
genau dabei helfen und ihnen zeigen, wie so eine
solare Nah- und Fernwärmversorgung funktionieren
kann.
Das Potenzial jedenfalls ist groß, wie etwa Michael
Beckmann von Viessmann zu berichten hatte. Gut
11 % des deutschen Wärmebedarfs lassen sich solarthermisch decken. Gut die Hälfte davon entfalle auf
Wärmenetze. Dabei setzt Viessmann auf Vakuumröhrenkollektoren, die speziell für den Einsatz in Großanlagen entwickelt wurde. Die Technik stammt aus
Frankreich und ist dort bereits in Demonstrationsprojekten im Einsatz.
Mit Ralf Winnemöller von Bosch Thermotechnik
war ein weiterer Heizungsriese aus Deutschland am
Workshop vertreten. Bosch setzt im Gegensatz zu
Viessmann nicht auf spezielle Kollektoren für Großanlagen, sondern nutzt lediglich leicht modifizierte
Flachkollektoren aus der Massenfertigung. Dies soll
etwa die Kosten niedrig halten.
Diese sollen etwa im Ruhrgebiet zum Einsatz kommen, wo ein Quartier mit bestehendem Wärmenetz
saniert wird. Insgesamt 450 Wohneinheiten sollen in
Zukunft mit überschüssiger Solarwärme versorgt
werden. Wichtig ist dabei das Wort überschüssig.
Denn ins Wärmenetz wird nur dann eingespeist, wenn
das Gebäude, auf dem die Solarthermieanlage
installiert ist, selbst komplett versorgt ist. Insgesamt
könnten in dem Ruhrgebietsprojekt 2.000 m²
Flachkollektoren verbaut werden.
Die Anlagen in Deutschland, egal wer sie gebaut
hat, sind bisher allerdings noch vergleichsweise klein.
Richtig günstig wird die Solarthermie vor allem dann,
wenn die Anlagen auch richtig groß sind. Beobachten
kann man das in Europa vor allem in Dänemark. Dort
hat man schon Ende der 80er Jahre angefangen
solare Wärmenetze zu installieren und ist schon heute
dort, wo der Rest Europas wohl erst in frühstens zehn
Jahren sein wird. Christian Stadler von Arcon Sunmark
brachte mit seinem Vortrag quasi die Zukunft nach
Berlin.
Anlagen jenseits der 10.000-m²-Grenze sind in
Dänemark keine Seltenheit, wie Stadler berichten
konnte. Dabei erreichen sie Wärmegestehungskosten
von 25 bis 45 €/MWh und speisen dank riesiger
Erdwärmespeicher inzwischen auch in der Heizperiode die angeschlossenen Haushalte mit Solarwärme. Das dabei eindrucksvollste Beispiel ist sicherlich die Gemeinde Vojens. Dank einem 200.000-m³Speicher, der von einem 70.000 m² großen Solarfeld
gespeist wird, deckt die Sonne hier 50 % des Wärmebedarfs. Den Speicher zu füllen hat ganze fünf Monate
gedauert. In Deutschland sind wir von solchen
Projekten leider noch weit entfernt.
Ralf Winnemöller von Bosch
Thermotechnik erklärt das
Konzept der dezentralen
Einspeisung von Solarthermieanlagen in ein Wärmenetz.
Foto: SONNE WIND & WÄRME
Sämtliche Vorträge des Workshops „Große Solarthermie“ auf
dem Forum Solarpraxis haben
wir gefilmt und auf unserem
YouTube-Kanal veröffentlicht.
Neben den hier vorgestellten
Vorträgen stellte unter anderem
Martin Willige vom BSW-Solar
das Heizperiodenmodell vor,
dass KWK und Solarthermie im
Wärmenetz zusammenbringen
soll. Außerdem sprach Robert
Juckschat von Soleado zu den
Einsatzmöglichkeiten der
Solarthermie in Industrie
und Gewerbe.
Sie finden die Videos unter:
www.youtube.com/user/BVABielefeld
Jan Gesthuizen
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
75
Solarthermie
STRUKTURWANDEL
OEM-Kollektorhersteller
wie KBB reagieren auf
das schwache Geschäft
im Inland mit verstärktem
Foto: KBB
Export.
Schlechte Zeiten,
gute Zeiten
Die Krise im Kollektormarkt hält an. Solarwärmespezialisten trifft sie besonders hart. Mit Kosteneinsparungen, individualisierten Produkten und erweiterten
Dienstleistungen hoffen sie, neue Kunden zu gewinnen.
A
uch im siebten Jahr nacheinander wartet die
Solarwärmebranche auf eine Verbesserung ih­
res Geschäfts. „Im Prinzip lief es 2015 wie im
Jahr davor: nicht besser, aber auch nicht schlechter.
Darüber müssen wir uns schon freuen“, beschreibt
Raoul von der Heydt, Geschäftsführer des Berliner
Systemanbieters Phönix Sonnenwärme, die Gemüts­
lage. Zwar hatte die Bundesregierung zum April die
Zuschüsse für Sonnenkollektoren erhöht und die Inno­
vationsförderung sowie die Unterstützung großer
Systeme verbessert, sodass die Nachfrage in den
nachfolgenden Monaten angestiegen war – allerdings
nur auf das Niveau des Vorjahres. Gerade im größten
Marktsegment, dem der privaten Kleinanlagen, hat
sich nicht viel getan. „Die Nachfrage an Warmwasser­
anlagen für Neubauten ist nicht so eingetreten, wie
durch die verbesserten Förderbedingungen erwartet
wurde“, berichtet Ronald Gattringer, Geschäftsführer
des österreichischen Kollektorherstellers Gasokol.
Kosten sparen
Die besseren Zeiten in der Solarwärmebranche sind
schon eine Weile vorbei. Seit 2009 hat die Branche
76
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
mit einem stetig sinkenden Marktvolumen zu
kämpfen. Im Jahr 2014 ist die Fläche installierter
Sonnenkollektoren zum ersten Mal seit 2007 wieder
unter die 1­Mio.­m²­Grenze gesunken. Von dem zeit­
weiligen und unsinnigen Förderstopp, den Bundes­
finanzminister Wolfgang Schäuble 2010 beschlossen
hatte, konnte sich die Branche nie richtig erholen.
Daran konnten bessere Kollektoren, effizientere Kom­
bispeicher und niedrigere Herstellungskosten nichts
ändern. Eine öffentliche Energiediskussion, die sich
hauptsächlich um Strom und Photovoltaik dreht, und
der generelle Sanierungsstau in deutschen Heizungs­
kellern haben der Solarthermie schwer zugesetzt.
Die Folge: Systemanbieter gaben das Geschäfts­
feld Solarthermie auf, Solarwärmespezialisten muss­
ten Insolvenz anmelden oder wurden übernommen.
Prominenteste Beispiele sind der Bauzulieferkonzern
Schüco, der zum Jahresende 2012 seine Kollektorfer­
tigung einstellte, die österreichische Greiner­Gruppe,
die vor zwei Jahren sowohl den Kollektorhersteller
SunMaster als auch die beiden Systemanbieter
Solution und Xolar auflöste, und der Absober­
beschichter Bluetec, der 2014 aufgeben musste. Mit
Wagner & Co und zuletzt Solvis hat es nicht nur zwei
Urgesteine der Solarwärmetechnik, sondern auch
mitarbeitergeführte
Unternehmen
getroffen.
Wagner & Co wurde von der niederländischen
Sanderink Holding übernommen, Solvis gehört seit
Oktober zu der Investorenfirma Andlinger.
Um diesem Schicksal zu entgehen, müssen die
Unternehmen vor allem eines: sparen. „Wir haben
unsere Kostenstruktur angepasst“, benutzt von der
Heyt wir er selbst zugibt eine euphemistische Formu­
lierung. Seine Firma hat massiv Personal abgebaut
und die Ausgaben für Marketing und Werbung prak­
tisch auf null gefahren. Außerdem realisiert sie nur
noch Projekte, die einen schnellen Rücklauf verspre­
chen. Mittel für Entwicklung gibt es keine mehr. „Auf
diese Weise schaffen wir es, keine Verluste mehr zu
machen“, sagt von der Heydt. Die Ritter­Grupppe gibt
seihren Standort in Karlsbad auf und die 100 Mitar­
beiterinnen und Mitarbeiter ziehen an den zweiten
Firmensitz in Dettenhausen um. Durch die Konzen­
tration erwartet sie Einsparungen im sechsstelligen
­Bereich.
Produkte individualisieren
Die Hersteller versuchen, Kunden zu gewinnen, indem
sie ihre Produkte besser auf deren Bedürfnisse ab­
stimmen, ihre Produktpalette ausbauen, den Export
verstärken oder neue Dienstleistungen in ihr Angebot
aufnehmen. So hat der Berliner Kollektorhersteller
KBB laut Firmenchef Stephan Fintelmann sein Pro­
duktprogramm individualisiert und seinen Export aus­
geweitet, vor allem nach Übersee. Inzwischen liefert
er acht von zehn Kollektoren ins Ausland. Auch der
­österreichische Mitbewerber GREENoneTEC setzt
auf Internationalisierung und weltweite Projekte. „Wir
erwarten durch unsere neuen leistungsstarken
­Produkte für Großanlagen sowie durch innovative
Thermosiphonsysteme positive Effekte“, sagt
­Geschäftsführer Robert Kanduth.
In Bayern hat Solarthermiehersteller CitrinSolar
seine Speicherproduktion erweitert, sodass er nun
Wärmetanks mit bis zu 40.000 L Volumen anbieten
kann. Er hat zudem seine Wertschöpfungskette in der
Speicherproduktion erweitert und in diesem Jahr ­eine
eigene Isolierfertigung gestartet. „Wir haben außer­
dem daran gearbeitet, unsere Kollektorproduktion zu
flexibilisieren und zu automatisieren, um besser auf
Schwankungen reagieren zu können“, beschreibt Pro­
kurist Michael Ganslmeier eine weitere ­Maßnahme.
Ritter dagegen führt über die Massenkollektor-­
Fertigung hinaus CE-gekennzeichnete Montage­
systeme ein. „Außerdem bieten wir seit diesem Jahr
qualitativ hochwertige Kollektorkomponenten wie
CPC-Spiegel, Vakuumröhren und Register an“, teilt
das Unternehmen in einer Stellungnahme mit.
­Darüber hinaus baut es sein Solar-Technologie-­
Zentrum aus, indem es nun auch für Kunden unter
anderem Komponentenprüfungen wie Absorptionsund ­Emissionsmessungen für Absorberschichten,
Transmissionsmessungen für Abdeckscheiben sowie
Belastungsprüfungen für Montagesysteme durch­
führt.
Für eine Brancheninitiative fehlt den Firmen das
Geld. So bleibt es bei Aktionen einzelner. Sorgen berei­
tet der Branche teilweise die seit ein, zwei Jahren in den
Wärmemarkt drängende Photovoltaik. Zwar weisen die
meisten Firmenvertreter darauf hin, dass Sonnen­
wärmekollektoren einen höheren flächenspezifischen
Ertrag aufweisen als Photovoltaikmodule und thermi­
sche Speicher bislang weitaus günstiger zu kaufen sei­
en als elektrische Batterien, doch leider fehle das Lob­
bying und das Marketingbudget, um großflächig und
intensiv aufzuklären. Als Problem nennt Gasokol-­
Geschäftsführer Gattringer außerdem, dass die Bran­
che in Deutschland unterschiedlich auf die Entwick­
lung reagiere, da manche Firmen sowohl Solarthermie
als auch Photovoltaik anbieten würden. Auch der Bun­
desverband Solarwirtschaft vertrete beide Technolo­
gien unter seinem Dach und reagiere daher verhalten.
So bleibt den Solarwärmefirmen derzeit nicht viel
mehr, als in Informationsschreiben gemeinsam mit
­ihren Handwerkspartnern auf die unterschiedlichen
Wirkungsgrade der beiden Technologien hinzuweisen,
bei Besuchsterminen die Problematik darzustellen und
sich Mut zu machen. „Als Branche gilt es derzeit selbst­
bewusst aufzutreten, denn Solarthermie als günstig­
ster Energielieferant hat eine langfristige Daseins­
berechtigung“, sagt GREENoneTEC-­Geschäftsführer
Kanduth. Langfristig würden sich solarthermische
­Lösungen aufgrund ihrer energetischen Vorteile
­durchsetzen.
Auch in Österreich konzentriert
sich der Markt. So hat etwa
Gasokol den Kollektorhersteller Sunwin Energy Systems
Foto: Gasokol
geschluckt. Joachim Berner
Kunden aufklären
Den Weg in gute Zeiten sollte eigentlich das Marktan­
reizprogramm weisen. Die Fördersituation in Deutsch­
land bezeichnen die meisten Firmenvertreter seit der
Novelle im April als gut. Dass sich der Markt nicht wie
erwünscht erholt hat, führen sie zum einen darauf zu­
rück, dass die erneuerbaren Energien derzeit generell
einen schweren Stand haben, zum anderen auf das
Versäumnis der Bundesregierung, in der Breite für
das Ökowärme-Programm zu werben. „Unser eigent­
licher Multiplikator, das Handwerk, ist gut ausgelas­
tet. Umso wichtiger wäre es, dass die Fördergeber
mehr Informationen zum Programm verbreiten“, sagt
beispielsweise Ganslmeier von CitrinSolar.
UPDATE – DeltaSol® MX
Der Systemregler für mehrere Millionen Hydraulikvarianten
Jetzt mit Firmware 2.0
ƒ Kühlung über den Heizkreis mit Kondensationserkennung
über Taupunktschalter
ƒ 0-10-V-Kesselansteuerung und Brauchwasser-Vorerwärmung
ƒ Solare Grundsysteme auch für 3 Kollektorfelder
ƒ Ihr Vorteil beim Energy Labelling:
%NERGIEEFlZIENZ"EITRAGBISUND4EMPERATURREGLERKLASSEN
I, III und VIII möglich
-AILAND\-¹RZ
Besuchen Sie uns! Halle 4 – Stand T22
www.resol.de
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
77
Solarthermie
ERTRAGSABHÄNGIGE FÖRDERUNG
Kritik der Kritik am
Solar-Keymark-ACO
Abb. 1: Kollektor-Jahresertrag von Seite 2 der
Solar Keymark Zertifikate
Grafiken (2): Ritter XL Solar
Seit April gibt es für große Solarthermieanlagen die sogenannte
ertragsabhängige Förderung. Dabei gibt es eine höhere Förderung für
effizientere Kollektoren. Kritiker verweisen darauf, dass man aber nur
im System den Ertrag einer Solarthermieanlage bewerten könne. Rolf
Meißner von Ritter XL Solar hält in einem Gastbeitrag dagegen.
S
eit April 2015 gibt es alternativ zur vertrauten
Bruttokollektorflächenförderung für große Solarthermieanlagen auch eine ertragsabhängige Förderung im MAP und seit September 2015 hat
sich als Antwort auf das europäische ErP-Label, das
thermische Kollektoren zu indifferenten Anhängseln
von Kesseln zur Verbesserung derer Label herabsetzt,
ein freiwilliges Kollektoreffizienzlabel etabliert [1]. Sowohl die ertragsabhängige MAP-Förderung als auch
das Kollektoreffizienzlabel beruht auf dem sogenannte ACO (Annual Collector Output) aus Datenblatt 2 der
Solar-Keymark (SK)-Kollektorzertifikate.
Mit der SK-Zertifizierung hat sich ein weltweit
anerkanntes Instrument zur Angabe standardisierter
Kollektorjahreserträge etabliert. Standardisiert sind
dabei die Betriebstemperaturen, die Standortwetterdaten, die Ausrichtung, Wasser als Betriebsmittel und
ein Mindestbedarf, bei dem die gesamte Einstrahlung
genutzt wird. Das dazu von allen Testinstituten einheitlich verwendete Werkzeug heißt ScenoCalc und
ist frei im Internet verfügbar [2], sodass von jedermann auch der Jahresertrag beliebiger Standorte, beliebiger Temperaturen und beliebiger Ausrichtung einheitlich und eindeutig bestimmt werden kann. Die
Etablierung einer ertragsabhängigen MAP-Förderung
und des Kollektorertragslabels erfährt den erbitterten
Widerstand der großen Heizungskonzerne.
78
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Systemvergleich kein Argument
Das dabei verwendete Hauptargument, man dürfe Kollektoren entweder gar nicht oder nur im System vergleichen, muss jedoch als ziemlich heuchlerisch entlarvt
werden. Die Gegner von solarthermischer Effizienzund Ertragstransparenz argumentieren schon immer,
dazu müsse man die Systemerträge, das ist de facto
nichts Komplizierteres als die Primärenergieersparnis,
messen – wissend, dass beim Betrieb mit Glykol bereits
die Messung von Kollektorerträgen nur sehr aufwendig
und fehlerhaft möglich ist, geschweige denn der Primärenergieersparnis im System. Man kann dies scheinheilig getrost zu bedenken geben, solange diese Option
ewig in weiter Ferne ruht. Das Paradoxe dabei besteht
in Folgendem: Grundsätzlich werden beim standardisierten SK-Kollektorertrag gegenüber dem Systemertrag Kollektoren umso besser gestellt, je ertragsschwächer sie sind. Denn alle ungefähr gleich dimensionierten Kollektoranlagen haben in absoluten Zahlen auch
etwa die gleichen, nicht unerheblichen Wärmeverluste
über ihre Rohre, Armaturen und Speicher. Weniger effiziente Kollektoren schneiden deshalb im System nach
Abzug der Verluste automatisch sowohl absolut und
erst recht prozentual noch schlechter ab.
Das Dilemma weniger effizienter Kollektoren besteht darin, dass dies vor allem unter anspruchsvollen
Betrug bei Systemerträgen
Allerdings ist die Diskussion über vielfältige Betrugsmöglichkeiten bei der Ermittlung von Systemerträgen
so alt wie die Solarthermie selbst, sodass man diese
Tore pragmatisch vielleicht besser überhaupt nie öffnen sollte. Jenen aber, die sich noch nie für Ertragsvergleiche engagierten und erst vom SKN (Solar-­
Keymark-Network) vom SK-ACO auf Seite 2 der
­Zertifikate überrascht wurden, können ihre Kritik an
dessen wissenschaftlicher Abstraktion nun auch nur
schwer als echte Besorgnis um einen Mangel an
­Genauigkeit glaubhaft machen.
Der Kollektor besitzt als Energiewandler hinsichtlich seiner Effizienz und seines Wirkungsgrades bei
­jeder solarthermischen Anlage dieselbe Schlüsselfunktion wie der Motor in einer Kraftmaschine, die
Batterie in einem netzunabhängigen elektrischen
­Gerät oder Fahrzeug, das Kollektorpanel bei einer
­PV-­Anlage oder das Triebwerk bei einem Flugzeug. Es
ist evident, dass bei allen diesen Energiewandlern
auch alle übrigen Komponenten funktionieren müssen, aber damit kann das Ergebnis der Energiewandlung nicht mehr verbessert, sondern nur noch eine
Verschlechterung durch Verluste, Ausfälle, Betriebs­
risiken usw. minimiert werden.
Jedes solarthermische System wird überpropor­
tional umso schlechter, je leistungsschwächer der
Kollektor ist, weil die Verluste, d. h. die Differenz
­zwischen Kollektor- und Systemertrag, umso stärker
zu Buche schlagen, je weniger Kollektorertrag zur
­Verfügung steht. Das ist wie beim Fliegen. Auch hier
muss das Triebwerk immer erst einmal das betankte
Flugzeug tragen können. Nur der Leistungsüberschuss, der auch noch Last zu tragen vermag, ist für
das „System Flugzeug“ relevant. Kollektoren müssen
zunächst eine Menge Wärmeverluste kompensieren,
bevor sich ihr Mehrertrag als Primärenergieein­
sparung niederschlagen kann. Dafür ist der Kollektor­
ertrag maßgebend verantwortlich.
Abb. 2: Das freiwillige SolergyKollektorlabel soll den Ertrag
einfacher sichtbar machen.
Es orientiert sich am offiziellen ErP-Effizienzlabel für
­Wärmeerzeuger.
Grafik: Ritter XL Solar
Zusammenfassung
Die SK-Zertifikate sind ein riesiger Meilenstein auf dem
Weg zu mehr Verbraucherschutz in der Solarthermie,
weil die standardisierten Kollektorerträge auf Seite 2
der Dokumente in ihrer Klarheit unanfechtbare
­Benchmark-Instrumente liefern. Deshalb sollte jeder,
der sich mehr solarthermische Transparenz wünscht,
das SKN unterstützen. Wenn ausgerechnet bisherige
Transparenzverweigerer nun plötzlich noch mehr Genauigkeit fordern, kann dies nur sehr verwundern, weil
die Verlierer beim Kollektorertragsvergleich aufgrund
elementarer Zusammenhänge beim Systemvergleich
automatisch noch schlechter abschneiden.
Quellen:
[1] A. Witt: Initiative Sonnenheizung
promotet Kollektorlabel, Solarthemen
456 (2015)
[2] ScenoCalc-Download:
www.sp.se/en/index
Rolf Meißner
44 2015
Bedingungen gilt, also bei suboptimalem Wetter, niedrigen Außentemperaturen, hohen Speichertemperaturen und bei Starkwind. Kompensiert man dies mit
mehr Kollektorfläche, liefert die größere Anlage im
Sommer bei wenig Wärmebedarf mehr Überschüsse
als die effizientere kleinere, sodass mit den Kollektoren auch Rohre, Speicher usw. größer ausgelegt werden müssen. Dann hat diese insgesamt größere Anlage aber automatisch größere Verluste als die kleinere
Anlage mit den effizienteren Kollektoren.
Der SK-Kollektorertrag stellt automatisch auch
Glykol-Systeme besser. Erstens müssen diese größere Rohre verwenden als Wassersysteme, zweitens
brauchen sie immer einen Solarwärmetauscher und
stärkere Pumpen und drittens sind mit Glykol höhere
Absorbertemperaturen notwendig, was den Wirkungsgrad senkt. Nur um eine Dimension größere
Rohrdurchmesser haben den doppelten Leitungsinhalt und die knapp anderthalbfache Oberfläche gegenüber Wassersystemen, woraus deutlich größere
Wärmeverluste folgen, denn die meisten Verluste entstehen beim Aufwärmen am Morgen und nach dem
Abschalten am Abend.
Deshalb erscheint es unlogisch, wenn sich ausgerechnet Verfechter von Glykolsystemen gegen die Kollektorertragsvergleiche mit Hinweis auf deren Unzulänglichkeit gegenüber Systemvergleichen wehren,
denn ein Systemvergleich wäre für sie nur noch nachteilhafter. Sofern sie nicht weiterhin jeden Ertragsvergleich vermeiden können, müssten sich auch die Verteidiger weniger effizienter Kollektoren grundsätzlich eher
für Kollektorerträge einsetzen und die Vertreter der effizientesten Kollektoren für Systemerträge. Wenn sich
aber die Lobby der stärksten Kollektoren für den standardisierten Kollektorertrag einsetzt, kommt sie allen
leistungsschwächeren Kollektoren sowie Glykolsystemen pragmatisch weit entgegen, damit es wenigstens
überhaupt erst einmal zu einer Ertrags- und
­Effizienzdiskussion in der Solarthermie kommt.
Auch Institute und Lehreinrichtungen weisen gern
darauf hin, dass ein Kollektorertragsvergleich noch
kein Systemertragsvergleich ist (was auch nie behauptet wurde). Wünschten sie sich aus rein wissenschaftlichem Interesse lieber einen Systemertrag,
müssten sie anerkennen, dass ein standardisierter
Kollektorjahresertrag bereits sehr viel objektiver ist
als alles Vorherige und ihn deshalb so lange aktiv unterstützen, bis etwas Besseres verfügbar ist.
Verrostet? Sorgen Sie vor!
MIT ANTIFROGEN® WÄRMETRÄGERFLÜSSIGKEITEN.
WWW.ANTIFROGEN.COM
3368_Antifrogen_RustedUp_02_90x60_de.indd 1
04.11.15 13:55
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
79
§
Service
RECHT
Das „Solarkraftwerk“ oder die
Neubestimmung des PV-Anlagenbegriffs
Mit Urteil vom 4. November 2015 (Az. VIII ZR 244/14, demnächst in der ZNER) entschied
der BGH, dass nicht das einzelne, zum Einbau in ein „Solarkraftwerk“ bestimmte Modul
als Anlage im Sinne des EEG 2009 anzusehen ist, sondern erst die Gesamtheit der
Module eines „Solarkraftwerks“ die Anlage bildet. Diese Entscheidung des BGH zieht für
die Praxis erhebliche Folgen nach sich, da sie Einfluss auf zahlreiche Vorschriften des EEG
hat, insbesondere auf die Höhe der den Anlagenbetreibern zustehenden Vergütung.
D
em Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH)
lag ein Rechtsstreit
zwischen Anlagen- und
Netzbetreiber über die
Vergütungshöhe einer PVFreiflächenanlage mit ca.
20.000 Modulen zugrunde.
Entscheidend war, wann die
Inbetriebnahme der Anlage
stattfand. Der Anlagenbetreiber vertrat die Auffassung, die
Inbetriebnahme sei vor dem
31. Dezember 2011 erfolgt, da
er im Dezember 2011 den sogenannten Glühlampentest an
einer Lagerhalle durchgeführt
hatte. Dass die Module erst im
Jahr 2012 an ihren endgültigen
Standort verbracht wurden
und die Stromeinspeisung erst
ab Juni 2012 erfolgte, sei unschädlich. Der Netzbetreiber
sah die Inbetriebnahme erst
im Jahr 2012 als gegeben an.
Die Vorinstanz zum BGH,
das OLG Nürnberg, entschied,
dass der Glühlampentest
für eine Inbetriebnahme von
Photovoltaikmodulen auch im
Anwendungsbereich des EEG
2009 nicht ausreiche. Erforderlich sei, dass die Module
dauerhaft Strom erzeugen
können, wozu es notwendig sei,
dass sie an ihrem bestimmungsgemäßen Standort in
Betrieb genommen werden.
Dieses Kriterium der Ortsfestigkeit, das erst im EEG 2012
gesetzlich festgeschrieben
worden ist, gelte gleichsam
auch im Anwendungsbereich
des EEG 2009.
80
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Der BGH sprach sich zwar
mit anderer Begründung, aber
im Ergebnis übereinstimmend
gegen den höheren Vergütungssatz aus. Der BGH löste den
Rechtsstreit nicht über die
umstrittene Frage, ob die Ortsfestigkeit als Voraussetzung der
Inbetriebnahme schon im EEG
2009 erforderlich war. Vielmehr
argumentierte der BGH mit
dem sogenannten „weiten“
Anlagenbegriff.
Neubestimmung des
PV-Anlagenbegriffs
Nicht das einzelne Modul,
sondern erst die Gesamtheit
der Module bildet nach Auffassung des BGH die Anlage
„Solarkraftwerk“. Über die
technisch-baulichen Mindestvoraussetzungen komme es für
die Qualifikation als eine Anlage
darauf an, ob die Einrichtungen
„aus Sicht eines objektiven
Betrachters in der Person eines
vernünftigen Anlagenbetreibers
nach dessen Konzept als eine
Gesamtheit funktional zusammenwirken.“ Bei PV-Modulen
genügten auch „Befestigungsoder Montageeinrichtungen“
ohne Funktion für die Stromerzeugung, damit die Gesamtheit
eine Anlage bildet. Infrastruktureinrichtungen wie z. B. Wechselrichter zählten jedoch nicht
zu der Anlage im Sinne des
EEG 2009. Im dem Rechtsstreit
fasste der BGH damit die etwa
20.000 Module zu einer einzigen Anlage zusammen. Deren
Inbetriebnahme sei nicht bereits durch den Glühlampentest
erfolgt. Denn dort, so der BGH,
seien die einzelnen Module
noch keine Anlage gewesen.
Mit seinem Urteil wendet
sich der BGH gegen die allgemeine Auffassung, dass jedes
einzelne unter dem EEG 2009
in Betrieb genommene Modul
eine Anlage sei. Als Begründung verweist der BGH auf sein
Urteil vom 23. Oktober 2013
(Az. VIII ZR 262/12) betreffend
Biogasanlagen, in dem er mehrere BHKW und einen ortsnah
errichteten Fermenter als eine
Anlage qualifizierte. Da der
Fermenter jedoch als gemeinsam genutzte Einrichtung der
Stromerzeugung vorgelagert
ist, Befestigungs- oder
Montageeinrichtungen von
PV-Anlagen aber keinen Bezug
zur Stromerzeugung haben,
geht der BGH nun über den
„weiten Anlagenbegriff“
deutlich hinaus.
gegeben. Da es somit gleichsam auf das letzte Modul ankommt, sinkt infolge der Degression der Vergütungssatz.
Weiterhin erscheint offen, wie
mit Vorschriften des EEG umzugehen ist, die auf den modulbezogenen Anlagenbegriff Bezug
nehmen – z. B. die Vorschriften
betreffend die Anlagenzusammenfassung bei PV-Anlagen
oder den Austausch von Modulen bei Diebstahl oder Beschädigung. Insgesamt wirft das
Urteil diverse Fragen auf, die
eine einzelfallbezogene Prüfung
für den Anlagenbetreiber
notwendig machen.
Katharina Vieweg-Puschmann
Katharina Vieweg-Puschmann,
LL.M., arbeitet als Rechtsanwältin
seit mehreren Jahren im Bereich
des Energierechts. Ihre Schwerpunkte sind das Recht der
erneuerbaren Energien und das
Energiekartellrecht.
Folgen des Urteils
Das Urteil des BGH bietet
Ansatz für Kritik, da es mit dem
„Solarkraftwerk“ eine Begrifflichkeit schafft, die dem EEG
fremd ist und sich auch nicht
in der Gesetzesbegründung findet. Für Anlagenbetreiber wirkt
sich das Urteil nachteilig auf die
Vergütungshöhe aus. Nach
dem BGH ist die Inbetriebnahme des „Solarkraftwerks“ unter
dem EEG 2009 erst mit Fertigstellung der gesamten Anlage
Rechtsanwälte Engemann &
Partner, Lippstadt
Tel. 02941/9700-0
Fax 02941/9700-50
[email protected]
www.engemann-und-partner.de
Service
M A R K T DAT E N
Anträge für das Marktanreizprogramm
9.000
Solar
8.000
Biomasse
7.000
Wärmepumpe
Excel liegt im
Grafik-Ordner
6.000
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
2013
2014
Insgesamt 8.077 MAP-Anträge
gingen im Dezember beim
Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle (Bafa)
ein. Nach einer schwachen
ersten Jahreshälfte zog das
Interesse an der Förderung im
zweiten Halbjahr 2015 damit
erfreulich an. Quelle: Bafa/BMU
2015
Entwicklung der Preise für Holzpellets
300
*''
Pellets-Monatsmittelwert
290
)0'
[€/t]
280
)/'
270
).'
260
)-'
250
),'
240
)+'
AXe
;\q
Efm
Fbk
J\g
Alc
8l^
Ale
8gi
2015
DX`
=\Y
D€i
AXe
;\q
Fbk
Efm
2014
J\g
8l^
Alc
Ale
8gi
DX`
D€i
AXe
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan
=\Y
230
)*'
Der winterliche Preisanstieg
fällt in diesem Jahr so gering
aus wie die letzten Jahre
nicht. Dem milden Winter
sei Dank. Und dennoch war
auf Grund des niedrigen
Rohölpreises Heizen mit
Pellets (49,71 Ct/10 kWh)
ausnahmsweise mal wieder
teurer als Heizen mit Öl
(47,44 Ct/10 kWh).
2016
Quelle: Carmen
Barometer der Modulpreise
Dezember 2015
[¤/W]
Trend seit
November 2015
Trend seit
Januar 2015
Kristalline Module
Europa
0,59
0,0 %
–1,7 %
Japan, Korea
0,64
–1,5 %
+4,9 %
China (EU-Importe)
0,55
0,0 %
+1,9 %
Südostasien, Taiwan
0,47
–2,1 %
+2,2 %
Im Dezember gibt es bei den Modulpreisen kaum Veränderungen
gegenüber dem Vormonat – wieder einmal. Die Abwärtsbewegung der Preise für japanische und südostasiatische Ware ist
bestenfalls marginal. Betrachtet man die ganzjährige Preisentwicklung, so vermisst man auch hier jegliche Dynamik. Diese
Preisstabilität innerhalb Europas ist lähmend für den Markt.
Quelle: pvXchange
Erläuterungen:
• Die Preise sind keine Endkundenpreise. Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage muss der Wert etwa mit dem Faktor 2 bis 2,5 multipliziert werden.
• Die Preise stellen die durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen
Spotmarkt dar (verzollte Ware).
• alle Preise netto in €/W
Wer passt zu wem?
Umbau und Erweiterung Carl Orff Gymnasium / PV-Anlage
Sie interessieren sich für öffentliche Ausschreibungen? Lesen
Sie täglich die neuesten Ausschreibungen aus mehr als 30
deutschen Medien auf
www.sonnewindwaerme.de/
daten-dienste/ausschreibungen.
Kurzbeschreibung/Los: Gewerk 29, PV-Anlage
Leistungstext:
ca. 350 m² PV-Panele, CVP 45214200, 45261215
Objekttyp:
Öffentlicher Bau, Schulen und Kindergärten, Schulen (Grundschulen,
Gymnasien), Objekteigenschaft, Neubauobjekt, Sanierunsgobjekt
PLZ-Gebiet:
85 – Münchener Umland (Nord, Ost), Ingolstadt, Dachau, Freising, Eichstätt
Art des Auftraggebers: Öffentlicher Auftraggeber
Vergabeverfahren:
Offenes Verfahren (VOB/A)
Auftragstyp:
Ausführung von Bauleistungen
Zum Beispiel:
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
81
Service
FirmenverzeichniS
> Regionale Firmenübersicht: Planung, Handel, Montage
Sonnenkraft Deutschland GmbH
Wegweiser
Seite
Planung, Handel, Montage ................................
BHKW/Kraftheizungen ......................................
Biogas-Anlagen ...................................................
Biomasse/Holzvergaser ...................................
Brennwerttechnik ..............................................
Consulting ............................................................
Dämmstoffe .........................................................
Elektrospeicher & Batterien ..............................
Finanzierungen ....................................................
Inselanlagen .........................................................
Komponenten/Zulieferer...................................
Logisitik ................................................................
Medien...................................................................
Netzüberwachung ...............................................
82
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
83
84
84
84
84
84
84
85
85
85
85
85
85
85
Niedertemperaturheizungen .............................
Photovoltaik ........................................................
Planung .................................................................
Produktprüfung/Zertifizierung ........................
Rechtsanwälte ....................................................
Regel- und Messgeräte ......................................
Regenerative Energien/Sonstige ....................
Rohrsysteme .......................................................
Sachverständige .................................................
Saisonspeicher ...................................................
Schwimmbad-Absorber .....................................
Service/Wartung ...............................................
Solaranlagen/Kollektoren ................................
Solarfassaden .....................................................
Solarflüssigkeiten ..............................................
Solarglas ..............................................................
85
85
86
86
86
86
86
86
87
87
87
87
88
89
89
89
Solarstrom-Module/-Anlagen .......................... 89
Speicher und Boiler ............................................ 89
Systemtechnik .................................................... 89
Übersetzungen/Dolmetschen .......................... 90
Verbände .............................................................. 90
Verlage ................................................................. 90
Versicherungen ................................................... 90
Vogelabwehr ........................................................ 90
Wärmepumpen .................................................... 90
Wärmetauscher/Wärmerückgewinnung ........ 90
Wartung/Servicearbeiten ................................. 90
Wechselrichter/Laderegler .............................. 90
Weiterbildung ...................................................... 90
Windenergietechnik ........................................... 91
> Firmen geordnet nach Postleitzahlen
Planung, Handel, Montage
WSB Neue Energien Holding GmbH
Projektentwicklung und Vermarktung von Windparks
01069 Dresden, Schweizer Str. 3a
Tel. 0351/21183-400, Fax -44
www.wsb.de, [email protected]
Ing.-Büro Dr. Scheffler & Partner GmbH
Energie- und Haustechnik
01307 Dresden, Fiedlerstr. 4
Tel. 0351/25469-0, Fax 25469-18
www.ib-scheffler.de
UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG
Projektentwicklung, Standortauswahl & -sicherung,
Genehmigungsbeschaffung, betriebsbereite Fertigstellung, Repowering, Betriebsführung
01662 Meißen, Dr.-Eberle-Platz 1
Tel. 0 35 21/7 28 06-0, Fax -410
www.uka-gruppe.de, [email protected]
PSG-Solar
IBC zertifizierter Fachpartner 2016
Photovoltaik, Solarthermie, Brennwert, Biomasse
06386 Osternienburger Land/ OT Osternienburg,
Schulstraße 7, Tel. 0800/5788888,
www.psg-solar.de, [email protected]
Mensch und Wärme Werkvertretung
Gesunde Strahlungswärme (IBO-geprüft)
-> Wandheizung als Trockenbau + verputzt
-> Heizleiste für Alt/Neubau + Denkmalschutz
Tel. 037607/85375, Fax 85374
www.variotherm.net, [email protected]
Havelland-Solar Projekt GmbH & Co. KG
Europaweiter Großhandel für Photovoltaik
14641 Nauen-Wachow, Ernst-Thälmann-Str. 13b
Tel.: 033239/70907 Fax: 033239/70906
www.Havelland-Solar.de,
[email protected]
SUNfarming GmbH
Projektentwicklung , Home Solar,
Planung & Finanzierung von PV-Anlagen
15537 Erkner (bei Berlin)
Tel. 03362/8859120, www.sunfarming.de
SOLAR-Zentrum-Mirow GmbH
Planung/Montage von Solarthermie,
Solarstrom, -heizung, Wärmepumpe
17252 Mirow, Fischergang 3
Tel. 039833/20497 [email protected]
VEH Solar- und Energiesysteme GmbH & Co. KG
Systementwicklung – Planung – Vertrieb – Solar –
Lüftungstechnik – Holzpellets
21255 Tostedt, Heidweg 16
Tel. 04182/293168, Fax 293169
microsol Solarsysteme GmbH
22049 Hamburg, Pillauer Str. 47
Tel. 040/6933018, Fax 6937016
EWS GmbH & Co. KG
Großhandel für Photovoltaik, Solarthermie
und Holzpellets
24983 Handewitt, Am Bahnhof 20
Tel. 04608/6781, Fax 1663
www.ews.sh, [email protected]
Reinhard Solartechnik GmbH
Produktion, System-, Sonderlösungen
28857 Syke, Brückenstr. 2
Tel. 04242/80106, Fax 80079
www.reinhard-solartechnik.de
Corona Solar GmbH
Im ökologischen Gewerbehof Linden
30451 Hannover, Zur Bettfedernfabrik 1
Tel. 0511/9247950, Fax 9247953
Gerald Lange Haustechnik GmbH
Solar Heizung Lüftung Sanitär Elektro
Projektierung von Passivhäusern
31618 Liebenau, Sternstr. 3
www.gerald-lange.de, Tel. 05023/981616
Jörg Miles Wärmetechnik
Solaranlagen, Blockheizkraftanlagen,
Brennwertanlagen, Randleistenheizung
76316 Malsch, Silcherstr. 19
Tel. 07246/4133, Fax 4134
OEG GmbH
Fachgroßhandel für Haus-, Solar- und Speichertechnik
31840 Hessisch Oldendorf, Industriestraße 1
Tel. 05152/699 0, Fax 05152 699 2000
www.oeg.net, [email protected]
MW Solar e.K.
Beratung-Planung-Montage
76476 Bischweier, Nassenackerstr. 9
Tel. 07222/40689-0, Fax 40689-11
www.mwsolar.de, [email protected]
Elektro-Solar-Kubiak
Solarthermie, Photovoltaik, Elektroinstallationen,
Heizung, Sanitär, Gebäudetechnik
32760 Detmold, Friedrich-Ebert-Str. 115
Tel. 05231/878448, www.kubiak-solar.de
W-quadrat Westermann & Wörner GmbH
* PV-Anlagen jeder Größenordnung *
76593 Gernsbach, Baccarat-Str. 37-39
Tel. 07224/991900, Fax 07224/991920
www.w-quadrat.de, [email protected]
radotronic elektronische systeme GmbH
Solaranlagen, Heizungstechnik, Elektroanlagen,
Haustechnik
37520 Osterode, Über der Landwehr 19
Tel. 05522/3105-0, Fax 3105-22,
www.radotronic.de, [email protected]
Stahl+Weiß, Büro für Sonnenenergie
Beraten – Simulieren – Planen
79100 Freiburg, Basler Str. 55
Tel. 0761/3890930, Fax 3890939
www.stahl-weiss.de
AEM Additive Energie Monning GmbH & Co. KG
45478, Mülheim a.d. Ruhr, Hittfeldstr. 50A
Tel. 0208/592720, Fax 592722
www.aem-energie.de, [email protected]
S:FLEX GmbH
Montagesysteme
79111 Freiburg, Sasbacher Str. 7
Tel. 0761/88856080
www.sflex.com, [email protected]
VIVA SOLAR Energietechnik GmbH
Planung, Montage und Wartung von Solaranlagen
56626 Andernach Otto-Wolff-Str. 12
Tel.: 02632-96630, Fax: 02632-96632
mobil: 0177-2706793, www.vivasolar.de
ABO Wind
Planung, Finanzierung und Betriebsführung von
Windkraft- und Biogasanlagen. Anbieter von Geldanlagen in Erneuerbare Energien
65195 Wiesbaden, Unter den Eichen 7
Tel. 0611/267650
www.abo-wind.de, [email protected]
basisventus GmbH
Fundamentbau für Windkraftanlagen
65549 Limburg, Frankfurter Straße 2
Tel. +49/6432-9240 407
www.basisventus.de, [email protected]
GAIA mbH
Projektierung von Windenergie- und
Photovoltaikanlagen Service, Wartung
und Betriebsführung, Stromspeicherlösungen
67245 Lambsheim, Jahnstraße 28
Tel. +49 (0)6233 359 44 00
www.gaia-mbh.de, [email protected]
Solar-Info-Zentrum SIZ GmbH
Solartechnik/ökol. Heizen/WR-Lüftung
67435 Neustadt/Weinstraße, Solarparkstraße 1
Tel. 06327/97868-0, Fax 97868-111
www.s-i-z.de, [email protected]
SUN PEAK
69502 Hemsbach, Auf den Besenäckern 17
Tel. 06201/602070, Fax 602072
www.sunpeak-vertrieb.de
Engcotec Stuttgart
Solarsysteme und Module
70173 Stuttgart, Kronprinzstr. 12
Tel. 0711/2229676, Fax 22296777
www.engcotec.de, [email protected]
SolarConsult AG
PV-Systeme, parallele Systemtechnik
71691 Freiberg am Neckar, Alte Bahnlinie 8
Tel. 07141/29921-18, Fax -10
www.solarconsult.de, [email protected]
ITEM Analysen-Beratung-Planung
Ing.-TEAM für Energie & Umwelttechnik
80939 München, Zwergackerweg 6
Tel. 089/534807, Fax 5328285
Ing.-Büro solar energie information
GetSolar – Simulation und Planung
Dipl.-Ing. (FH) Axel Horn
82054 Sauerlach, Buchenstr. 38
Tel. 08104/669904, www.ahornsolar.de
BioEnergieTeam GmbH
83052 Bruckmühl, Pettenkoferstr. 14
Tel. 08061/49599-60, Fax 49599-98
www.bioenergieteam.eu, [email protected]
Solar-Partner
Südbayern: Solar-Partner Süd GmbH
83361 Kienberg, Holzhauser Feld 9
Tel. 08628/98797-0, Fax 98797-30
Schwaben: Hartmann Energietechnik GmbH,
72108 Rottenburg, Im Leimengrüble 14
Tel. 07073/30058-0, Fax -58
WOCHERMAIER u. GLAS GmbH
Heizung-Sanitär-Solar-BHKW-Service
Meisterbetrieb u. Ingenieurbüro VDI
85560 Ebersberg, Wildermuthstr. 6
Tel. 08092/249-0, www.wochermaier.de
R. Häring Solar Vertriebs GmbH
Ihr Spezialist für solare Energieversorgung
mit bald 15 Jahren Solarerfahrung
86836 Obermeitingen, Elias-Holl-Str. 22
Tel. 08232/79241, Fax 79242
Varista GmbH
Planung, Handel für PV, VARISTA®
87647 Unterthingau, An der Aitranger Str. 3
Tel. 08377/929409030, Fax 08377/929409093
www.varista.de, [email protected]
SONNENKRAFT Deutschland GmbH
Solaranlagen, Kranmontage, Anlagenplanung
93049 Regensburg, Clermont-Ferrand-Allee 34
Tel. 0941/46463-0, Fax 46463-31
www.sonnenkraft.com, [email protected]
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
83
Service
FirmenverzeichniS
EBITSCH energietechnik GmbH
Ihr Spezialist für erneuerbare Energien! – Und das
seit über 20 Jahren
96199 Zapfendorf, Bamberger Str. 50
Tel. 09547/87050, Fax 870520
[email protected]
www.ebitsch-energietechnik.de
SONNENSTICH Harry Moritz
Solaranlagen für Warmwasser & Strom,
Heizen mit Sonne & Holz
97717 Euerdorf, Ringstr. 35
Tel. 09704/603661, www.sonnenstich.com
BHKW/Kraftheizungen
FIMAG GmbH
03238 Finsterwalde, Grenzstraße 41
Telefon 03531/508-0, Fax 508-109
www.fimag-finsterwalde.de
[email protected]
KraftWerK GmbH
BHKW MEPHISTO, 14–34 kW elektrisch
30451 Hannover, Zur Bettfedernfabrik 1
Tel. 0511/262997-0, Fax 262997-29
www.kwk.info, [email protected]
COMUNA-metall Blockheizkraftwerke
32130 Enger, Südstr.7
Tel. 05224/911970, Fax 05224/9119748
www.comuna-metall.de, [email protected]
Viessmann Werke GmbH & Co. KG
35108 Allendorf
Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780
VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH
Park/Einheit/Komp. – Zertifizierung
63069 Offenbach, Merianstraße 28
Tel.: 069/8306267, [email protected]
www. vde.com/de/Institut/Leistungen/
Seiten/Netzkonformitaet.aspx
BET Bernauer EnergieTechnik
Beratung, Planung, Bauleitung
seit 1987 über 40 BHKW 5–1000 kW
71063 Sindelfingen
Tel. 07031/4270448, Fax 07031/4270-449
KW Energie GmbH & Co. KG
KWK-Anlagen von 8 kWa bis 75 kWa
92342 Freystadt, Neumarkter Str. 157
Tel. 09179/96434-0, Fax -29
www.kwenergie.de
Burkhardt Gmbh · Energietechnik
Holzgas-BHKW · Holzpelletvergaser
92360 Mühlhausen, Kreutweg 2
[email protected], Tel. 09185/94010
www.burkhardt-gmbh.de
Foto: Agentur für Erneuerbare Energien
EAW Energieanlagenbau GmbH
BHKW-Module 10 bis 238 kWel, Absorptionskälteanlagen 15 bis 200 kW, Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
98630 Römhild / Westenfeld, Oberes Tor 106
Tel. 036948/84132, Fax 036948/84152
www.eaw-energieanlagenbau.de
enertec-Kraftwerke GmbH
Blockheizkraftwerke 8-1000 kW el.
99974 Mühlhausen, Treffurter Weg 11
Tel. 03601/406850, Fax. 4068521
www.enertec-kraftwerke.de
Biogas-Anlagen
Baur Folien GmbH
Seit 1991 zuverlässiger Partner im Biogasbereich
87787 Wolfertschwenden, Gewerbestr. 6
Tel. 08334/2599190, Fax 08334/25991919
www.baur-folien.de, [email protected]
Agrotel GmbH
Wenn es um Membranspeicher, Betonschutz und
Behälterabdeckungen geht – Fragen Sie uns!
94152 Neuhaus am Inn, Gewerbegebiet Hartham 9
Tel. 08503/91499-0, Fax 08503/91499-33
www.agrotel.eu, [email protected]
Biomasse/Holzvergaser
ATMOS - Jaroslav Cankar a syn
Zentrallager Deutschland
Heizkessel für Holz, Pellets und Kohle
04862 Mockrehna, Torgauer Straße 10-14
Tel. 034244-59460, Fax 034244-594620
www.atmos-zentrallager.de, [email protected]
Nolting Holzfeuerungstechnik GmbH
Feuerungen für Biomasse und Pellets
32760 Detmold, Aquafinstr. 15
Tel. +49/ (0) 5231/95550
www.nolting-online.de, [email protected]
Döpik Umwelttechnik GmbH
Hackschnitzel-, Pellets-Feuerungen
48703 Stadtlohn, Südlohner Weg 23
Tel. 02563/3094, Fax 3096
Burkhardt Gmbh · Energietechnik
Holzgas-BHKW · Holzpelletvergaser
92360 Mühlhausen, Kreutweg 2
[email protected], Tel. 09185/94010
www.burkhardt-gmbh.de
ÖSTERREICH
SOLARFOCUS GmbH
Forschung, Entwicklung, Produktion und Handel von
Solaranlagen, Biomasseheizung, Speichertechnik
A-4451 St. Ulrich/Steyr, Werkstr. 1
Tel. 0043/7252/50002-0
www.solarfocus.at, [email protected]
ETA Heiztechnik GmbH
Stückholz, Hackgut- & Pelletskessel
A-4716 Hofkirchen an der Trattnach, Gewerbepark 1
www.eta.co.at, [email protected]
Lohberger Heiztechnik GmbH
Heizkesselhersteller
A-5020 Salzburg, Rechtes Salzachufer 40
Tel. 0043/662/450444-0, Fax -9
www.sht.at, [email protected]
Biotech Energietechnik GmbH
Pellets- und Hackgutheizungen + Austragungssysteme,
autom. Befüllsystem für Pelletskaminöfen
A-5300 Hallwang, Mayrwiesstr. 12
Tel. +43/662/454072-0, Fax -50
www.pelletsworld.com, [email protected]
ITALIEN
Wallnöfer H.F. Energiesysteme GmbH
Sonnenkollektoren (eta0 = 86 %)
Holzvergaseröfen für's Wohnzimmer
I-39026 Prad am Stilfserjoch, Gewerbezone 110
Tel. 0039/0473/616361, Fax 617141
www.wallnoefer.it
Brennwerttechnik
Viessmann Werke GmbH & Co. KG,
35108 Allendorf
Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780
SOLVIS GmbH & Co KG
Heizkessel, Solarsysteme, Solarabsorber
38112 Braunschweig, Grotian-Steinweg-Str. 12
Tel. 0531/28904-0, Fax -100
www.solvis.de, [email protected]
Wolf GmbH
84048 Mainburg, Industriestr. 1
Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600
www.wolf-heiztechnik.de
[email protected]
Consulting
Pusch Consulting & Coaching
Qualifikation für den sicheren Betrieb elektrischer
Anlagen
28876 Oyten/Bremen
Tel: 04207-3623, Fax: -3655
www.sicher-schalten.de, [email protected]
BBB Umwelttechnik GmbH – Consulting
Windmessungen, Windgutachten, Projektplanung, Techn. Due Diligence, Tel. 0209/1672550
45886 Gelsenkirchen, Munscheidstraße 14
www.bbb-umwelt.com, [email protected]
CBI Partners / Cross Border Implementation
Your gateway to invest in Japan; Market Entry,
Strategy, M&A, Partnerships, Company Set-Up,
Training, Coaching
72770 Reutlingen, Schickhardtstraße 38
Tel. 07121/1387178
www.cbixborders.com, [email protected]
Dämmstoffe
Armacell GmbH
Ihre Lösung für flexible technische Isolierungen
48153 Münster, Robert-Bosch-Str. 10
Tel. 0251/7603-0, Fax 7603-448
www.armacell.com, [email protected]
Isolier-Baustoffe Ewen GmbH
DACH - WAND - ROHRISOLIERUNG
66839 Schmelz, Franz-Birringer-Str. 21
Tel. 06887/3772, 87253
www.ewen-bau.de, [email protected]
VÖWA GmbH
Dämmstoffe aus Polyesterfaservlies
86399 Bobingen, Haunstetter Str. 4
Tel. 08234 96560
www.voewa.de, [email protected]
84
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
AEROFLEX Europe GmbH
Wärmedämmung aus EPDM, Schläuche u. Platten
89081 Ulm, Im Lehrer Feld 30
Tel. 0731/93292-30, Fax 93292-33
www.aeroflex.de, [email protected]
Elektrospeicher & Batterien
IRIS Energy GmbH
Hochleistungsenergiespeicher mit LiFePO4 Zellen
für Solar, Gewerbe, USV, Primärregelleistung
63856 Bessenbach, Am Beetacker 5,
www.iris-energy.de, [email protected]
VARTA Storage GmbH
Energiezwischenspeicher
Emil-Eigner-Str. 1
86720 Nördlingen
Tel. 07961/921752
www.varta-storage.de, [email protected]
Finanzierungen
UmweltBank AG
90489 Nürnberg, Laufertorgraben 6
Tel. 0911 / 53 08-195,
[email protected]
www.umweltbank.de/projektfinanzierung
Inselanlagen
myenergyshop.com
Der Online-Shop für autarke Energie!
70197 Stuttgart, Reinsburgstraße 100
Tel. 0711/6645932, Fax 0711/26346128
www.myenergyshop.com, [email protected]
Komponenten / Zulieferer
GILDEMEISTER a+f Components
Hochpräzise Komponenten für Maschinenbau
und Energiewirtschaft. Guß- und Schmiedeteile,
bearbeitete Schweißkonstruktionen in bewährter
Gildemeister Qualität.
Tel.: +49 (0) 931 250 64-200
www.components.gildemeister.com
[email protected]
Logistik
BayWa r.e. Rotor Service GmbH
Ehemals L&L Rotorservice GmbH
27432 Basdahl, Am Diesterkamp 63
Tel. +49 4766 / 821 100
www.baywa-re.com. [email protected]
EuroGUS Internationale Spedition
Schwer-, Übermaß-, Spezialtransporte
51107 Köln, Rösrather Str. 271
Tel.: +49/221/16872805
www.eurogus.de, [email protected]
Medien
Niedertemperaturheizungen
Viessmann Werke GmbH & Co. KG
35108 Allendorf
Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780
SEC Solar Energy Consult
planen, beraten, errichten
39307 Genthin, Berliner Chaussee 11
Tel. 03933/82216-0, Fax 03933/82216-29
www.solar-energy-consult.de
[email protected]
Wolf GmbH
84048 Mainburg, Industriestr. 1
Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600
www.wolf-heiztechnik.de
[email protected]
AEM Additive Energie Monning GmbH & Co. KG
45478 Mülheim a.d. Ruhr, Hittfeldstr. 50A
Tel. 0208/592720, FAx 592722
www.aem-energie.de, [email protected]
Photovoltaik
Elektrokass GmbH & Co. KG
46325 Borken, Aechterhookstraße 32
Tel. 02861/908078, Fax 903402
UNIVERSAL ENERGY ENGINEERING GmbH
Komplettanlagen, Module, Projektentwicklung
09119 Chemnitz, Neefestraße 82
Tel. 0371/909859-0, Fax -19
www.universal-energy.de, [email protected]
SOLARC Innovative Solarprodukte GmbH
Anbieter kundenspez. Solar-Kleinsysteme
10999 Berlin, Glogauer Str. 21
Tel. 030/3198554-00, Fax -99
www.solarc.de, [email protected]
SUNfarming GmbH
Projektentwicklung , Home Solar,
Planung & Finanzierung von PV-Anlagen
15537 Erkner (bei Berlin)
Tel. 03362/8859120, www.sunfarming.de
Mounting Systems GmbH
PV- & Thermie - Montagesysteme
15834 Rangsdorf, Mittenwalder Str. 9a
Tel. 033708/529-0, Fax 033708/529-199
www.mounting-systems.de
EWS GmbH & Co. KG
Großhandel für Photovoltaik, Solarthermie und
Holzpellets
24983 Handewitt, Am Bahnhof 20
Tel. 04608/6781, Fax 1663
www.ews.sh, [email protected]
Viessmann & Böttger GmbH
Ihr Fachbetrieb für Photovoltaik-Technik
Schlüsselfertige Anlageninstallation mit
Top Markenprodukten für lange Renditen!
31552 Rodenberg, Gottlieb-Daimler-Straße 8
www.pv-fachbetrieb.de, [email protected]
Bonfiglioli Vectron GmbH
Power conversion systems and solutions for photovoltaic
47807 Krefeld, Europark Fichtenhain B6
Tel. +49 (0)2151/8396-0, Fax +49(0)2151/8396-999
www.bonfiglioli.com, [email protected]
HPV-Solar GmbH
Schlüsselfertige PV-Lösungen
47877 Willich, Unterbruch 26
Tel. 02154/5523, Fax 02154/7612
www.hpv-solar-gmbh.de, [email protected]
Renusol GmbH
Solar Mounting Systems
51063 Köln, Piccoloministr. 2
Tel. 0221/7887070
www.renusol.com, [email protected]
SEAG Service GmbH
O&M, Wartung, Service, Retrofit
60311 Frankfurt am Main, Goetheplatz 4
Tel. 069/9866910-40
www.seag-service.de, [email protected]
VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH
Park/Einheit/Komp. – Zertifizierung
63069 Offenbach, Merianstraße 28
Tel.: 069/8306267, [email protected]
www.vde.com/de/Institut/Leistungen/
Seiten/Netzkonformitaet.aspx
SUN PEAK
69502 Hemsbach, Auf den Besenäckern 17
Tel. 06201/602070, Fax 602072
www.sunpeak-vertrieb.de
Uwe Wiemann GmbH & Co. KG
Elektro- und Solargroßhandel
32339 Espelkamp, Karl-Arnold-Straße 9
www.wiemann.de, [email protected]
HELUKABEL GmbH
Leitungen für Photovoltaik & Windenergie
71282 Hemmingen, Dieselstr. 8-12
Tel. 07150/9209-0, Fax 07150/81786
www.helukabel.de, [email protected]
SOLTECH GmbH
Hersteller kompletter Solar-Montagesysteme
33729 Bielefeld, Grafenheider Straße 92
Tel. 0521/297205
www.solartechniken.de, [email protected]
SolarConsult AG
PV-Systeme, parallele Systemtechnik
71691 Freiberg am Neckar, Alte Bahnlinie 8
Tel. 07141/29921-18, Fax -10
www.solarconsult.de, [email protected]
Foto: dpa
Wind-turbine.com
Internationaler Marktplatz der Windbranche
63571 Gelnhausen, Clamecystr. 14-16
Tel: +49 (0) 6051/97110
www.wind-turbine.com, [email protected]
Netzüberwachung
UfE Umweltfreundl. Energieanl. GmbH
18059 Rostock, Joachim-Jungius-Str. 9
Tel. 0381/4059705, Fax 4059703
www.ufegmbh.de, [email protected]
Bender GmbH & Co. KG
Überwachungssysteme für elektrische Sicherheit
35305 Grünberg, Londorfer Str. 65
Tel.: +49/6401/807-0, Fax: +49/6401/807-259
www.bender.de, [email protected]
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
85
Service
FirmenverzeichniS
Stiehle Naturenergie-Sunbrain
Hersteller PV-Heiz- und Speichersysteme
72534 Oberwilzingen, Ortsstraße 16
Tel. 07386/97890
www.sunbrain.net, www.stiehle.net
Energo GmbH – PV Dienstleistungen
Ertragscheck, Gutachten, Prüfungen
Repowering, Anlagenumzug, Betriebsf.
75172 Pforzheim, Tel. 07231-568774
www.energo-check.de [email protected]
W-quadrat Westermann & Wörner GmbH
* PV-Anlagen jeder Größenordnung *
76593 Gernsbach, Baccarat-Str. 37-39
Tel. 07224/991900, Fax 07224/991920
www.w-quadrat.de, [email protected]
renerco plan consult
Projektplanung, Technische Beratung, Due Diligence
80336 München, Herzog-Heinrich-Str. 13
Tel. +49/ 89/ 383932-147
www.renercoplanconsult.com, [email protected]
Talesun Solar Germany GmbH
Hersteller von Solarzellen und -modulen
80339 München, Landsberger Str. 110
Tel. 089/189177-0, Fax 089/189177-499
www.talesun-eu.com, [email protected]
Solarbonus GmbH
Modul- u. Wechselrichter- Großhandel
Entwicklung-Vertrieb v. PV-Projekten
80937 München, Feserdstr. 5
Tel.: 089/37067865, Fax 089/37067868
[email protected]; www.solarbounus.de
SoliTek Industry GmbH
Hersteller PV Module mit SolarEdge
81379 München, Rupert-Mayer-Str. 44
Tel. +49 89/18934130, Fax +49 89/18934133
www.viasolis.de, [email protected]
Huber + Suhner GmbH
82024 Taufkirchen, Mehlbeerstraße 6
Tel. 089/61201-0, Fax 089/61201-162
www.hubersuhner.com, [email protected]
Mitronic GmbH
Sonnensimulations- und UV-Bestrahlung
82166 Gräfelfing, Lochhamer Schlag 1
Tel. +49/(0)89 856 08270
www.mitronic.com, [email protected]
SCHLETTER Solar-Montagetechnik GmbH
PV-Aufbausysteme
83527 Kirchdorf, Gewerbegebiet an der B 15, Alustr. 1
Tel. 08072/9191-200, Fax 9191-920
www.solar.schletter.de, [email protected]
Wolf GmbH
84048 Mainburg, Industriestr. 1
Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600
www.wolf-heiztechnik.de, [email protected]
BIHLER GmbH & Co. KG
Solar- und Elektrofachgroßhandel
87727 Babenhausen, Schöneggweg 15
Tel. 08333/309-0, Fax 4479
ZIMMERMANN PV-Stahlbau GmbH&Co.KG
Hersteller für Freiland-Solar-Montagegestelle
88436 Oberessendorf, Petrusstr. 1
Tel.: 0049 7355 9330 0, www.pv-stahlbau.de
Proform Solar GmbH
Büro Deutschland
91785 Pleinfeld, Mackenmühle 20
Tel. 09144/92480024, Fax 09144/92480044
www.proformsolar.de, [email protected]
BELGIUM
voestalpine Sadef nv
Stahlprofile
B-8830 Gits, Belgium Bruggesteenweg 200
T. +32/51/261 211 F. +32/51/261 301
www.voestalpine.com/sadef, [email protected]
86
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
SCHWEIZ
Ernst Schweizer AG Metallbau
Indach-Montagesystem für Standardlaminate
CH-8908 Hedingen
Tel. 0041/44/7636111, Fax 7636119
www.solrif.de, [email protected]
TAIWAN
RITEK Solar
No.17, Kuangfu N.Road, Hsin Chu Ind.Park
Taiwan 30351
Tel. +886-3-598-7298#4013, Fax +886-3-598-5249
www.riteksolar.com, [email protected]
VOLKSREPUBLIK CHINA
Suntech Power Co., Ltd.
RC-Wuxi, Tiangsu Province,
17-6 Chanjiang South Street
Tel. 0086/510/5345000-2109, Fax 5343321
www.suntech-power.com, [email protected]
Planung
abakus solar AG
PV-Anlagenbau und Wartung
45886 Gelsenkirchen, Leithestr. 39
Tel. 0209/730801-0, Fax -99
www.abakus-solar.de
Produktprüfung/
Zertifizierung
VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH
Park/Einheit/Komp. – Zertifizierung
63069 Offenbach, Merianstraße 28
Tel.: 069/8306267, [email protected]
www. vde.com/de/Institut/Leistungen/
Seiten/Netzkonformitaet.aspx
Primara Test- und Zertifizier-GmbH
Produkt-/Netzsicherheitsprüfungen
Int. Zulassungen/Zertifizierungen
für u.a. PV-, BHKW- und Windanlagen
87600 Kaufbeuren, Gewerbestr. 28
Tel. 08341/9716183 www.primara.net
Rechtsanwälte
RWP Rechtsanwälte PartG mbB
Recht der Erneuerbaren Energien
40211 Düsseldorf, Bleichstraße 8-10
Tel. 0211/867900, Fax 0211/132785
www.rwp.de, [email protected]
Regel- und Messgeräte
Ammonit Measurement GmbH
Datenlogger, Messsysteme für die Standortanalyse
von Solar- und Windparks, Online Monitoring Software
10997 Berlin, Wrangelstr. 100
Tel. 030/6003188-0, Fax 6003188-10
www.ammonit.com, [email protected]
KT-Elektronik GmbH
Solarthermie- & Wärmepumpenregler
12165 Berlin, Berlinickestraße 11
Tel. 030/790805-0, Fax - 20
www.kt-elektronik.de, [email protected]
skytron energy GmbH
PV-Messtechnik mit Monitoring Software
12489 Berlin, Ernst-Augustin-Str. 12
Tel. 030/6883159-0, Fax 6883159-99
wilmers Messtechnik GmbH
Datenlogger, kompl. Windmesssysteme, Messmasten
22089 Hamburg, Hammer Steindamm 35
Tel. 040/756608-98, Fax 756608-99
www.wilmers.com, [email protected]
Arthur Grillo GmbH,
Messegeräte für °C, % RF; Pa,mbar, m/s usw.
40878 Ratingen, Am Sandbach 7
Tel. 02102/471022, Fax 02102/475882
www.grillo-messgeraete.de,
[email protected]
SOREL GmbH Mikroelektronik
Solar- und multivalente Heizungsregler
45549 Sprockhövel, Jahnstr. 36
Tel. 02339/6024, Fax 6025
ECO-MC GmbH
Rundsteuertechnik, Smart Meter
67434 Neustadt/Wstr., Bergstr. 6
Tel. 06321/929982, Fax 06321/929469
www.eco-mc.de, [email protected]
G. Lufft Mess- und Regeltechnik GmbH
Anemometer, Windmesstechnik, Datenlogger
70736 Fellbach, Gutenbergstr. 20
Tel. 0711/51822-0, Fax 51822-41
www.lufft.com, [email protected]
ACO Automation Components
Feuchtemesssysteme
79793 Wutöschingen, Industriestr. 2
Tel. 07746/91316, Fax 07746/91317
www.acoweb.de, [email protected]
SchulerControl GmbH
Freiprogrammierbare Energiemanager
79822 Titisee-Neustadt, Glasbergweg 7
Tel. 07651/9727366
www.schulercontrol.de, [email protected]
PROZEDA GmbH
Elektronische Regelungen für Solarthermie,
Frischwasser, Heizung, Wärmepumpen, Lüftung
91330 Eggolsheim, In der Büg 5
Tel. 09191/6166-0, Fax 6166-22
www.prozeda.de, [email protected]
ÖSTERREICH
Technische Alternative
Elektron. Steuerungsgeräte GmbH
Solar-Heizungs- und Wintergartenregler
A-3872 Amaliendorf, Langestr. 124
Tel. 0043/2862/53635, Fax 536357
Hanazeder Electronic GmbH
Freiprogrammierbare Heizungs- und
Haustechniksteuerungen
A-4910 Ried i.I., J.M. Dimmelstr. 10
Tel. 0043/7752/84214, Fax 842144
www.hanazeder.at, [email protected]
Regenerative Energien/
Sonstige
DANKe eG
Genossenschaft für Erneuerbare Energien
Ökologisch. Nachhaltig. Innovativ.
65582 Diez/Lahn, Wilhelmstraße 84
Tel. 06432/800050-0, Fax -19
www.dank-e.de, [email protected]
Hoval GmbH
Heiz- und Klimatechnik
Humboldtstr. 30
85609 Aschheim
www.hoval.de, [email protected]
ÖSTERREICH
SHT Heiztechnik aus Salzburg GmbH
Heizkesselhersteller
A-5020 Salzburg, Rechtes Salzachufer 40
Tel. 0043/662/450444-0, Fax -9
www.sht.at, [email protected]
Rohrsysteme
Ingenieurbüro I.B.A.P., A. Preußer
Gasrohrnetzberechnung nach TRGI 2008
01277 Dresden, Voglerstraße 7
Tel. 0351/2013050, Fax 0351/2013051
www.ibap.de, [email protected]
Thermaflex Isolierprodukte GmbH
Zukunft dämmen – mit hochwertigen
Isolierschaum-Produkten für technische Isolierung
06712 Döschwitz, Industriering 13
Tel. +49 (0) 34425-998-0, Fax: +49 (0) 3425-998-88
www.thermaflex.de, [email protected]
wip Meß-u. Regelarmaturen GmbH
Flex. Rohrsysteme m. Vliesisolierungen bis 230°C,
22844 Norderstedt, An der Bahn 2
Tel. 040/535333-0, Fax 535333-16
www.wip-vertrieb.de, [email protected]
WATER WAY Engineering GmbH
Flexible Rohrsysteme für Solar-, Klima- und
Heizungsanlagen
47441 Moers, Baerler Str. 100
Tel. 02841/88320-0, Fax 88320-20
www.waterwaygmbh.de, [email protected]
Armacell GmbH
Ihre Lösung für flexible technische Isolierungen
48153 Münster, Robert-Bosch-Str. 10
Tel. 0251/7603-0, Fax 7603-448
www.armacell.com, [email protected]
Wieland-Werke AG
Kupferrohre und Wärmetauscher
89079 Ulm, Graf-Arco-Str. 36
Tel. +49/(0) 731/9440
www.wieland-industrialtubes.com, [email protected]
AEROLINE Tube Systems Baumann GmbH
Verrohrungs- und Anbindesysteme für Heizungs-,
Solar- und Klimaanlagen
89081 Ulm, Im Lehrer Feld 30
Tel. 0731/93292-50, Fax 93292-55
www.tubesystems.com, [email protected]
ÖSTERREICH
AUSTROFLEX Rohr- und Isoliersysteme GmbH
Solarleitungen mit Edelstahlwell- und Kupferrohr für
Innen, Außen und Erdverlegung – flexible Fernwärmerohre
A-9585 Gödersdorf - Villach
Tel.: +43 4257 3345-0 Fax: DW-15
www.austroflex.com, [email protected]
SCHWEIZ
Brugg Rohrsystem AG
Flexible und starre Rohrsysteme im
Bereich Nah- und Fernwärme/Fernkühlung,
Industrie, Tankstellen und Systempakete.
CH-5314 Kleindöttingen, Industriestrasse 39
Tel. +41/ (0) 56268 78 78
www.pipesystems.com, [email protected]
TORGEN (Switzerland) GmbH
Wellrohre mit und ohne Isolation für Solar Wärmepumpen und Wärmetauscher DN5-DN50/50.000
Meter am Lager frei Haus nach Deutschland geliefert
CH-8957 Spreitenbach, Kesselstraße 2
Tel. 0041/56/4197100, Fax 7109
www.torgen.ch, [email protected]
GEO Gesellschaft für Energie und Oekologie mbH
Planung, Repowering, Gutachten, Betriebsführung
25842 Langenhorn, Redlingsweg 3
Tel. 04672/77248-0, Fax 04672/77248-88
www.geo-mbh.de, [email protected]
RESERV Ing. Dienstltg. GmbH
Gutachten, Bewertungen, Prüfungen,
Videoendoskopie, Schwingungsmessung
25866 Mildstedt, Langsteeven 2
Tel. 04841/772158, Fax 772168
WindGuard Certification GmbH
- Wind, Solar, Biogas, BHKW
- Weiterbetrieb von WEA
- Typenzertifizierung von WEA
26316 Varel, Oldenburger Str. 65
Tel.: 04451/9515247, Fax 04451/9515218
www.windguard-certification.de
windtest grevenbroich gmbh
Gutachten, Prüfungen, techn. Vermessungen für
Erneuerbare Energien
41517 Grevenbroich, Frimmersdorfer Straße 73a
Tel.:+49 (0)2181/2278-31 Fax: +49 (0)2181/2278-11
www.windtest-nrw.de, [email protected]
Dipl.-Ing. (FH) Christian Stinner
Gutachter/Sachverständiger für PhotovoltaikAnlagen (TÜV)
56626 Andernach Otto-Wolff-Str. 12
Tel.: 02632-96630, Fax: 02632-96632
mobil: 0177-2706793, www.vivasolar.de
Solarstromanlagen Würtemberger
Tüv gepr. PV Gutachter Planung u. Service
74632 Neuenstein, Schulstraße 43
www.solarstrom-projekte.de, Tel. 0157/31741101
[email protected]
Energo GmbH – PV Dienstleistungen
Ertragscheck, Gutachten, Prüfungen
Repowering, Anlagenumzug, Betriebsf.
75172 Pforzheim, Tel. 07231-568774
www.energo-check.de [email protected]
Primara Test- und Zertifizier-GmbH
PV-Sachverständiger/-Gutachter:
Abnahme, Prüfung, Thermographie,
Ertragsgutachten, Kennlinienmessung
87600 Kaufbeuren, Gewerbestr. 28
Tel. 08341/9716183 www.primara.net
Saisonspeicher
deematrix Energiesysteme GmbH
eTank für Wohnen und Gewerbe
15517 Fürstenwalde, Gewerbeparkring 1
Tel.: 03361/6930557, Fax: 03361/6930560
www.etank.de, [email protected]
Kettner Umwelttechnik GmbH & Co. KG
Langzeitwärmespeicher, patentiertes Einschichtsystem
Indoor bis 150.000 l, Outdoor 5.000-10.000 l
35415 Pohlheim, Gießenerstr. 96b
Tel. 0049/6403 61302, Fax 67109
www.kettner-umwelttechnik.de,
[email protected]
altmayerBTD GmbH & Co. KG
Pufferspeicher von 2 m³ - 150 m³
72135 Dettenhausen, Brückenstraße 1
Tel. +49(0)7157/562-0, Fax 61000
www.altmayerbtd.de, [email protected]
Schwimmbad-Absorber
Solar-Anlagen Lange GmbH
Schwimmbad-Absorberanlagen
48161 Münster, Raiffeisenstr. 18
Tel. +49/2534/539-2169, Fax 539-2170
www.solar-lange.de, [email protected]
Service/Wartung
Zenit-SIS GmbH
Die Zenit-SIS GmbH ist ein Tochterunternehmen
des E.ON-Konzerns, welches dem Kunden Dienstleistungen rund um den Betrieb von PV-Anlagen
aller Größenordnungen anbietet. Zusätzlich geben
wir dem Betreiber die Möglichkeit, die PV-Anlage
detaillierter und übersichtlicher zu überwachen, als
es herkömmliche Portale ermöglichen.
Verwaltungsanschrift
45136 Essen, Im Ahrfeld 5
Tel. 0201/82197790, Fax 0201/82197799
[email protected], www.zenit-sis.de
abakus solar AG
PV-Anlagenbau und Wartung
45886 Gelsenkirchen, Leithestr. 39
Tel. 0209/730801-0, Fax -99
www.abakus-solar.de
Foto: Austria Solar
Sachverständige
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V.
Schulungen, Abnahmen, Ertrags- und Fachgutachten zu Brand-, Blitzschutz, Reflexion, Standort,
Netzanschluss, Schadensfälle
10997 Berlin, Wrangelstraße 100
Tel. 030/29381260
www. dgs-berlin.de, [email protected]
WIND-certification GmbH
akkreditierte Zertifizierungsstelle
18211 Bargeshagen, Reuterstraße 10
Tel. 038203/7483-10, Fax -11
www.wind-certification.de
Ingenieurbüro Andresen
ö.b.u.v. Sachverständiger für WEA
Inbetriebn., Garantie-, wiederk. u. zustandsorientierte Prüfungen, Schwingungsmessungen
25813 Husum, Tel. 04841/720672, Fax 720673
www.ibandresen.de, [email protected]
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
87
Service
FirmenverzeichniS
Solaranlagen/Kollektoren
FK Solartechnik GmbH
Hersteller von Vakuumröhrenkollektoren und Flachkollektoren
01968 Senftenberg, Industriepark Kleinkoschen
Tel. 03573/8067-25, Fax 03573/8067-38
www.FKsolar.de
NARVA Lichtquellen GmbH & Co. KG
Hochleistungs-Vakuum-Röhren mit vollautomat.
Fertigung in Deutschland
09618 Brand-Erbisdorf, Erzstraße 22
Tel. 037322/17380, Fax 17381
www.narva-solar.de
KBB Kollektorbau GmbH
Flachkollektoren u. lasergeschw. Vollflächenabsorb.
12439 Berlin, Bruno-Bürgel-Weg 142-144
Tel. 030/6781789-10, Fax 6781789-55
www.kbb-solar.de, [email protected]
DPI-Solar Energiespar GmbH
Herst. + Vertrieb thermischer Solarfassaden,
mobile Solarthermie für den Garten
13129 Berlin, Tel. 030/53210758
www.dpi-solar.de, [email protected]
U.F.E Solar GmbH Co. Betriebs KG
16225 Eberswalde, Carl von Linde Str. 5
Tel. 03334/52570, Fax 03334/5257550
www.ufesolar.de, [email protected]
Reinhard Solartechnik GmbH
Produktion, System-, Sonderlösungen
28857 Syke, Brückenstr. 2
Tel. 04242/80106, Fax 80079
www.reinhard-solartechnik.de
Viessmann Werke GmbH & Co. KG
35108 Allendorf
Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780
Roth Werke GmbH
Energie- und Sanitärsysteme
35230 Dautphetal
Tel. 06466/922-0, Fax 922-100
www.roth-werke.de, [email protected]
s-power
Entwicklungs- und Vertriebs GmbH
49716 Meppen, Industriestraße 24-27
Tel. 05931/883880, Fax 8838899
www.s-power.de, [email protected]
ALANOD GmbH & Co. KG
eta plus® (Kupfer-/ Aluminiumband) und mirotherm® (Aluminiumband) mit selektiven PVDAbsorberschichten. mirosol® TS mit einem selektiv
absorbierenden Lack. MIRO-SUN® witterungsbeständig für Solaranwendungen im Außenbereich.
58256 Ennepetal, Egerstr. 12
Tel. 02333/986-500, Fax 986-525
www.alanod-solar.com, [email protected]
WIMEX
Vacuum-Röhrenkollektoren, Solarthermie,
Komponenten und Komplettanlagen
63674 Altenstadt, Stengesweg 9a
Tel. 06047/951735, www.wimex.de, [email protected]
KÖMMERLING CHEMISCHE FABRIK GMBH
Hersteller von Kleb- und Dichtstoffen
66954 Pirmasens, Zweibrücker Str. 200
www.koemmerling-solar.de,
[email protected]
Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co.KG
Entwicklung, Produktion und Vermarktung ökologischer Heizungssysteme
72135 Dettenhausen, Kuchenäcker 2
Tel. 07157/5359-1200, Fax 5359-1209
www.ritter-gruppe.com, [email protected]
Solar-Partner-Süd GmbH
Hochleistungsflächenkollektoren, PV
83361 Kienberg, Holzhauser Feld 9
Tel. 08628/98797-0, Fax 98797-30
www.solar-partner-sued.de
[email protected]
Wolf GmbH
84048 Mainburg, Industriestr. 1
Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600
www.wolf-heiztechnik.de, [email protected]
SOLVIS GmbH & Co KG
Heizkessel, Solarsysteme, Solarabsorber
38112 Braunschweig, Grotian-Steinweg-Str. 12
Tel. 0531/28904-0, Fax -100
www.solvis.de, [email protected]
Solarbayer GmbH
85131 Pollenfeld/Preith, Am Dörrenhof 22
Tel. 08421/903927, Fax 903928
www.solarbayer.de, [email protected]
ForSun Solartechnik
Finnen- und Vollflächenabsorber
38835 Osterwieck, Ziegeleiweg 3
Tel. 039421/68947, Fax 68948
www.forsun-solartechnik.de
CitrinSolar GmbH
Energie- und Umwelttechnik
85368 Moosburg, Böhmerwaldstraße 32
Tel. 08761/3340-0, Fax -40
www.citrinsolar.de, info@ citrinsolar.de
Foto: Conenergy
88
Remeha GmbH
48282 Emsdetten, Rheiner Str. 151
Tel. 02572/9161-0, Fax 02572/9161-102
www.remeha.de, [email protected]
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
NAU GmbH
Umwelt- und Energietechnik
85368 Moosburg, Naustr. 1
Tel. 08762/92-0, Fax 3470
www.nau-gmbh.de, [email protected]
Varmeco GmbH & Co. KG
87600 Kaufbeuren, Johann-Georg-Weinhardt-Str.1
Tel. 08341/90220, Fax 902233
www.varmeco.de, [email protected]
IVT GmbH & Co. KG
Latento Solarschichtenspeicher mit Wasser/LatentKombibetrieb, Gesamtanlage, Stand-alone-Lösung
für Passiv-, Niedrigenergiehaus, Konventionell
91189 Rohr, Gewerbering Nord 5
Tel. 09876/9786-0, Fax 9786-90
GRAMMER Solar GmbH
Solarluft-Kollektoren, Solarstrom-Anlagen
92224 Amberg, Oskar-von-Miller-Str. 8
Tel. 09621/30857-0, Fax 30857-10
www.grammer-solar.de
TWL Technologie GmbH
Herstellung & Vertrieb von Speichern und
Sonderspeichern bis 20000 Liter
92271 Freihung, Im Gewerbegebiet 8-12,
Tel. 09646/80918-10, Fax 29
www.twl-technologie.de, [email protected]
SONNENKRAFT Deutschland GmbH
Solaranlagen, Kranmontage, Anlagenplanung
93049 Regensburg, Clermont-Ferrand-Allee 34
Tel. 0941/46463-0, Fax 46463-31
www.sonnenkraft.com, [email protected]
IFF Kollmannsberger KG
Vertrieb für Thermo/Solar Produkte
93077 Lengfeld, Industriestraße 8
Tel. 09405/9192-0, Fax 9192-52
www.thermosolar.de
Roto Sunroof GmbH + Co. KG
97980 Bad Mergentheim, Wilhelm-Frank-Str. 38-40
Tel. 01805/905050, Fax 904050
www.roto-bauelemente.de, [email protected]
ÖSTERREICH
SOLARFOCUS GmbH
Forschung, Entwicklung, Produktion und Handel von
Solaranlagen, Biomasseheizung, Speichertechnik
A-4451 St. Ulrich/Steyr, Werkstr. 1
Tel. 0043/7252/50002-0
www.solarfocus.at, [email protected]
TiSUN®
Produktion und Vertrieb von TiSUN® Sonnenkollektoren, Pro-Clean® Solarschichtspeicher, Speichersysteme und Solarzubehör
A-6306 Söll, Solarpark
Tel. 0043/5333/201-0, Fax 201-100, www.tisun.com
SCHWEIZ
Helvetic Energy
SOLARANLAGEN und WÄRMEPUMPEN
CH-8247 Flurlingen, Winterthurerstrasse
Tel. +41 52 647 46 70, Fax +41 52 647 46 79
www.helvetic-energy.ch, [email protected]
ITALIEN
Wallnöfer H.F. Energiesysteme GmbH
Sonnenkollektoren (eta0 = 86 %), Holzvergaseröfen für's Wohnzimmer
I-39026 Prad am Stilfserjoch, Gewerbezone 110
Tel. 0039/0473/616361, Fax 617141
www.wallnoefer.it
POLEN
SUNEX S.A.
Kollektoren, Wärmepumpen u. Zubehör
PL-47-400 Racibórz, ul. Piaskowa 7,
Tel:+48324140392, Fax:+48324149213
[email protected] , www.sunex.pl
TÜRKEI
Ezinc Metal San. tic. A.S.
Cadde No: 31, 1.O.S.B. 23
TR-38070 Kayseri
Tel. +90/352/3211776, Fax 3211325
www.ezinc.com.tr, [email protected]
Solarfassaden
solarnova Deutschland GmbH
maßgenaue Module für Fassaden und Gebäude
22880 Wedel, Am Marienhof 6
Tel. 04103/91208-0, Fax 91208-10
www.solarnova.de
Solarflüssigkeiten
KLIMANO Heat Exchange Fluids
Frostschutz- und Wärmeträgerfluids
09350 Lichtenstein, Pestalozzistr. 8a
Tel. 037204/80471, Fax 037204/72792
www.klimano.de, [email protected]
TYFOROP Chemie GmbH
Wärmeträger-Flüssigkeiten
20537 Hamburg, Anton-Rée-Weg 7
Tel. 040/209497-0, Fax 209497-20
www.tyfo.de, [email protected]
pro KÜHLSOLE GmbH
Wärmeträgerflüssigkeiten
52353 Düren, Am Langen Graben 37
Tel. 02421/59196-0, Fax -10
www.pekasolar.de, [email protected]
Staub & Co. Silbermann GmbH
Hersteller Wärmeträgerflüssigkeiten
81677 München, Zamdorfer Str. 24 a
Tel. 089/ 922095-0, Fax 089/ 9222095-30
www.staub-silbermann.de, [email protected]
Aqua Concept GmbH
Solarfluids für Cu + ALU-Kollektoren
82166 Gräfelfing, Am Kirchenhölzl 13
Tel. 089/8993690
www.aqua-concept-gmbh.eu,
[email protected]
Clariant Produkte (Deutschland) GmbH
Antifrogen-Solarflüssigkeiten, Wärmeträger
84504 Burgkirchen, Werk Gendorf
Tel. 08679/7-2272, Fax 08679/7-5085
www.antifrogen.de
ÖSTERREICH
Thermochema GesmbH
Powercool DC 924-PXL
A-4460 Losenstein, Industriegebiet 6
Tel. +43/7255/4244-0, Fax -99
www.thermochema.at, [email protected]
Solarglas
LIECHTENSTEIN
Interfloat Corp.
Perfection in solar glass
FL-9491 Ruggell, Grabenackerweg 3
[email protected]
Solarstrom-Module/-Anlagen
Heckert Solar GmbH
Solarmodule vom Marktführer
09116 Chemnitz, Carl-von-Bach-Str.11
Tel. +49 (0)371/458568-0, Fax: +49 (0)371/458568-885
www.heckert-solar.com, [email protected]
solarnova Deutschland GmbH
Standard-, Sonder-, EDELSTAHL-Mod. u. Komp.
22880 Wedel, Am Marienhof 6
Tel. 04103/91208-0, Fax 91208-10
www.solarnova.de
ÖkoTronik Solartechnik GmbH & Co. KG
Bau und Handel, PV und Thermie
34587 Felsberg, Sälzerstr. 3b
Tel. 05662/6191, Fax 6590
www.oekotronik.de, [email protected]
e.-line GmbH & Co. KG
50169 Kerpen, Röntgenstr. 84
Tel. 02237/9799260, Fax 975685
www.elektro-line.de
LUXOR Solar GmbH
Hersteller von Hochleistungsmodulen
70173 Stuttgart, Königstr. 26
Tel. 0711/88888-999, Fax -911
www.luxor-solar.com
AXITEC GmbH
Hersteller von Solarmodulen
71034 Böblingen, Otto-Lilienthal-Str. 5
Tel. 07031/62885186, Fax 62885187
www.axitecsolar.com, [email protected]
Speicher und Boiler
Huch GmbH Behälterbau
Herstellung u. Vertrieb von Solar-, Brauchwasser-,
Puffer- u. Kombispeicher
16818 Werder, Temnitz-Park-Chaussee 22
Tel. 033920/672-0, Fax 672-73, [email protected]
DINOX-D Edelstahlprodukte GmbH
22113 Oststeinbek, Im Hegen 14A
Tel. 040/713909-28, Fax -87
www.dinox-d.de, [email protected]
Solarbayer GmbH
85131 Pollenfeld/Preith, Am Dörrenhof 22
Tel. 08421/903927, Fax 903928
www.solarbayer.de, [email protected]
CitrinSolar GmbH
Energie- und Umwelttechnik
85368 Moosburg, Böhmerwaldstraße 32
Tel. 08761/3340-0, Fax -40
www.citrinsolar.de, info@ citrinsolar.de
NAU GmbH
Umwelt- und Energietechnik
85368 Moosburg, Naustr. 1
Tel. 08762/920, Fax 3470
www.nau-gmbh.de, [email protected]
Varmeco GmbH & Co. KG
87600 Kaufbeuren, Johann-Georg-Weinhardt-Str.1
Tel. 08341/90220, Fax 902233
www.varmeco.de, [email protected]
TWL Technologie GmbH
Herstellung & Vertrieb von Speichern und
Sonderspeichern bis 20000 Liter
92271 Freihung, Im Gewerbegebiet 8-12,
Tel. 09646/80918-10, Fax 29
www.twl-technologie.de, [email protected]
ÖSTERREICH
ECOTHERM Austria GmbH
Produktion und Vertrieb von Kombischichtspeichern
und Rohrbündelwärmetauschern
A-4081 Hartkirchen, Karlinger Str. 8
Tel. 0043/7273/6030, Fax 603015
www.ecotherm.com, [email protected]
TiSUN®
Produktion und Vertrieb von TiSUN® Sonnenkollektoren, Pro-Clean® Solarschichtspeicher,
Speichersysteme und Solarzubehör
A-6306 Söll, Solarpark
Tel. 0043/5333/201-0, Fax 201-100
www.tisun.com
Forstner Speichertechnik GmbH
Multifunktionale Wärmespeicher in jeder Größe.
Entwicklung, Beratung, Ausführung.
A-6971 Hard, Neulandstr. 36
Tel. 0043/5574/84211, Fax 84211-4
[email protected], www.speichertechnik.com
SCHWEIZ
Jenni Energietechnik AG
Swiss Solartank®
Speicher aller Größen für Solaranlagen
CH-3414 Oberburg, Tel. 0041/34/4203000,
Fax 4203001, www.jenni.ch, [email protected]
ITALIEN
LAM Industries srl
I-31052 Maserada sul Piave-Trevisio, Via Querenga 14,
Tel. 0039/335/6054291, Fax 0039/0423/927623
www.lamindustries.eu, [email protected]
Systemtechnik
Viessmann Werke GmbH & Co. KG
35108 Allendorf
Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780
Meibes System – Technik GmbH
04827 Gerichshain, Ringstr. 18
Tel. +49 (0)342 92/713-0, Fax: +49 (0) 34292/713-50
www.meibes.de, [email protected]
Remeha GmbH
48282 Emsdetten, Rheiner Str. 151
Tel. 02572/9161-0, Fax 02572/9161-102
www.remeha.de, [email protected]
OVENTROP GmbH & Co. KG
Premium Armaturen und Systeme
59939 Olsberg, Paul-Oventrop-Str. 1
Tel. 02962/82-0, Fax 02962-82-400
www.oventrop.de, [email protected]
Wolf GmbH
84048 Mainburg, Industriestr. 1
Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600
www.wolf-heiztechnik.de, [email protected]
Taconova GmbH
78224 Singen, Rudolf-Diesel-Str. 8
Tel. 07731/9828-80, Fax -88
www.taconova.de, [email protected]
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
89
Service
FirmenverzeichniS
Wolf GmbH
84048 Mainburg, Industriestr. 1
Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600
www.wolf-heiztechnik.de, [email protected]
Varmeco GmbH & Co. KG
87600 Kaufbeuren, Johann-Georg-Weinhardt-Str.1
Tel. 08341/90220, Fax 902233
www.varmeco.de, [email protected]
Übersetzungen/
Dolmetschen
Katja Amanda Götz | DE-EN-FR-IT
Öffentlich bestellte Übersetzerin und
staatl. anerk. Energieberaterin (HWK)
übersetzt im Bereich Energieeffizienz und EE
82362 Weilheim i. Oberbayern, Tel. 0881-9011680
www.wirtschaftsfremdsprachen.de
Verbände
Bundesverband Solarwirtschaft
10117 Berlin, Quartier 207, Französische Str. 23
Tel. 030/2977788-0, Fax 2977788-99
www.solarwirtschaft.de, [email protected]
Verlage
BVA Bielefelder Verlag
SONNE WIND & WÄRME/SUN & WIND ENERGY
33602 Bielefeld, Niederwall 53
Tel. 05 21/59 55 48, Fax 59 55 10
www.sonnewindwaerme.de,
www.sunwindenergy.com
Ökobuch Verlag & Versand GmbH
Fachverlag f. ökol. Gebäudeplanung u. Nutzung
erneuerbarer Energiequellen. Umfangreiches
Versandbuchprogramm zum Thema
79219 Staufen, Grünmatten 8
Tel. 07633/50613, Fax 50870
Capital-Concept Assekuranz GmbH
Versicherungen für regenerative Energien
25813 Husum, Otto-Hahn-Str. 12-16
Tel. 04841/8944-938, Fax 8944-915
[email protected]
Maklerbüro Lars van Ellen
Versicherungsmakler für regenerative Energieanlagen
26605 Aurich, Timmeler Straße 16
Tel. 04941/99033, Fax 04941/990359
www.Windenergieversicherungen.de
Enser Versicherungskontor GmbH
Fachmakler für umweltschonende
Technologien, Versicherungsmakler für
Industrie, Handel und Gewerbe
59469 Ense-Oberense, An der Tigge 4
Tel. 02938/9780-0, Fax 02938/9780-30
www.evk-oberense.de, [email protected]
Allianz GV Baumgärtner
Firmenfachagentur Erneuerbare Energien
89312 Günzburg, Ichenhauser Str. 42c
Tel. 08221/20005-0, Fax -20
www.allianz-baumgaertner.de
Vogelabwehr
TONI Bird Control Solutions GmbH & Co. KG
Wir liefern und montieren effektive Tauben und Vogelabwehrsysteme!
60599 Frankfurt, Offenbacher Str. 74
Tel. 08008664000
www.vogelabwehr.de, [email protected]
Wärmepumpen
Viessmann Werke GmbH & Co. KG
35108 Allendorf
Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780
Versicherungen
Roth Werke GmbH
Energie- und Sanitärsysteme
35230 Dautphetal
Tel. 06466/922-0, Fax 922-100
www.roth-werke.de, [email protected]
Aon Versicherungsmakler Deutschland GmbH
Internationaler Versicherungsmakler Renewable
Energies
20355 Hamburg, Caffamacherreihe 16
Tel. 040/3605-4252, Fax -1220
[email protected]
OCHSNER Wärmepumpen GmbH
Wärmepumpen für alle Anwendungen
60314 Frankfurt a.M., Riederhofstr. 27
Tel.: +49 (0) 69/256694-0,
Fax: +49 (0) 69/256694-349
www.ochsner.com, [email protected]
NW Assekuranzmakler Hanse GmbH & Co. KG
Global Insurance Broking
22767 Hamburg, Van-der-Smissen-Straße 1
Tel. +49 (0)40 23 88 89 50 Fax +49 (0)40 23 88 89 55
www.nw-assekuranz.de, [email protected]
Thermo/Solar AG
Solargestützte Wärmepumpensysteme
93077 Lengfeld, Industriestraße 8
Tel. 09405/9192-0, Fax 9192-52
www.solare-waermepumpe.de
Foto: BSW-Solar/Upmann
Wärmetauscher/
Wärmerückgewinnung
ÖSTERREICH
ECOTHERM Austria GmbH, www.ecotherm.com
Produktion und Vertrieb von Kombischichtspeichern
und Rohrbündelwärmetauschern
A-4081 Hartkirchen, Karlinger Str. 8
Tel. 0043-7273/6030, Fax 603015
[email protected]
Wartung/Servicearbeiten
b.o.s. energy-service GmbH & Co. KG
Wartungs- und Servicearbeiten
24800 Elsdorf-Westermühlen, Dorfstr. 66
Tel. 04332/996494
www.bos-energy.de, [email protected]
BayWa r.e. Rotor Service GmbH
Ehemals L&L Rotorservice GmbH
27432 Basdahl, Am Diesterkamp 63
Tel. +49 4766 / 821 100
www.baywa-re.com. [email protected]
Hailo Wind Systems GmbH & Co.KG
Hersteller von Turmausrüstung (Steigsysteme,
Steigschutzeinrichtungen und Befahranlagen für
Windkraftanlagen unterschiedlichster
Größenordnungen)
35708 Haiger Daimlerstraße 2
Tel. +49 2773 82-0, [email protected]
windConsultant – Annette Nüsslein
Service & Management, PR & Redaktion
40591 Düsseldorf, Wiesdorfer Straße 5
Tel. 0211 / 24845496, Mobil: 0157 / 35503591
www.omwindenergy.de, [email protected]
Wechselrichter/Laderegler
Steca Elektronik GmbH
Deutscher Hersteller von Reglern und Wechselrichtern;
Bereiche: PV Netzeinspeisung, PV Autarke
Systeme und Solarthermie
87700 Memmingen, Mammostr. 1
Tel. 08331/8558-100, Fax 08331/8558-132
www.stecasolar.com, [email protected]
Weiterbildung
Pusch Consulting & Coaching
Qualifikation für den sicheren Betrieb elektrischer
Anlagen
28876 Oyten/Bremen
Tel: 04207-3623, Fax: -3655
www.sicher-schalten.de, [email protected]
Energie- und Umweltzentrum am Deister
Solarenergie + energieeffizient bauen
31832 Springe-Eldagsen
Tel. 05044/97520, Fax 97566
www.e-u-z.de, [email protected]
windConsultant – Annette Nüsslein
Service & Management, Export & Marketing
40591 Düsseldorf, Wiesdorfer Straße 5
Tel. 0211 / 24845496, Mobil: 0157 / 35503591
www.windconsultant.de, [email protected]
Solarenergie Zentrum Stuttgart
Aus- und Weiterbildung
70376 Stuttgart, Krefelder Str. 12
Tel. 0711/955916-31, Fax 955916-39
[email protected]
OTTI e.V.
Bereich Erneuerbare Energien
93049 Regensburg, Wernerwerkstr. 4
Tel. 0941/29688-20, Fax -17
www.otti.de
90
Sonne Wind & Wärme 11-12/2015
Windenergietechnik
Bachmann Monitoring GmbH
AZT-Konf. Condition Monitoring System;
Dienstleistung, Schwingungsmessung
07407 Rudolstadt, Fritz-Bolland-Str.7
Tel. 03672/31860
www.bachmann.info,[email protected]
GfM Gesellschaft für Maschinendiagnose mbH
Condition-Monitoring-Systeme,
Offline-Schwingungsdiagnose-Service
12555 Berlin
Tel. 030/65762565, www.maschinendiagnose.de
NOTUS energy
14469 Potsdam, Gregor-Mendel-Str. 24a
Tel. 0331/62043-40, Fax 62043-44
www.notus.de, [email protected]
ENERTRAG Service GmbH
17291 Dauerthal, Gut Dauerthal,
Tel. 039854/6459-0, Fax 05404/9170-170
www.enertrag-service.com; [email protected]
eno energy systems GmbH
18055 Rostock, Am Strande 2e
Tel. 0381/203792-0
www.eno-energy.com, [email protected]
KGW Schweriner Maschinen- u. Anlagenbau AG
Hersteller v. Stahlrohrtürmen f. Windenergieanlagen
19055 Schwerin, Wismarsche Str. 380
Tel. 0385/5731-0, Fax 565126
www.kgw-schwerin.de, [email protected]
LEINE LINDE SYSTEMS GmbH
Schleifringe für Pitch und Generator, ADSR-Schleifring, Drehgeber, Eissensor IPMS, Temperatur-,
Luftfeuchtigkeits- und Kondensatsensoren, Pitchmotoren, vorkonfektionierte Kabel & Leitungen
20457 Hamburg, Am Sandtorkai 50
Tel. +49/40/3176758-0
www.ll-systems.com, [email protected]
James Walker Deutschland GmbH
Der Spezialist für geschlitzte Wellendichtungen
22335 Hamburg, Flughafenstr. 54
Tel. 040/3860810, Fax 3893230
www.jameswalker.de
Nordex SE
22419 Hamburg, Langenhorner Chaussee 600
Tel. 040/300 30 1000, Fax 040/30030 1101
www.nordex.de, [email protected]
Windmesse.de
c/o smart dolphin GmbH
22765 Hamburg, Planckstr. 7a
Tel. 040/854098-0, Fax -90
www.windmesse.de
WKN AG
25813 Husum, Otto-Hahn-Str. 12-16
Tel. 04841/8944100, Fax 8944225
www.wkn-ag.de, [email protected]
BayWa r.e. Rotor Service GmbH
Ehemals L&L Rotorservice GmbH
27432 Basdahl, Am Diesterkamp 63
Tel. +49 4766 / 821 100
www.baywa-re.com. [email protected]
AMBAU Windservice GmbH
Service/Wartung/Errichtung sowie Begutachtungen und Reparaturen an Rotorblättern und
Türmen
27721 Ritterhude, Am Großen Geeren 31/33
Tel.: 04292-81982-0, Fax -17
www.ambau-windservice.de, [email protected]
GEO-NET Umweltconsulting GmbH
Windgutachten, Windmessungen
30161 Hannover, Große Pfahlstraße 5a
Tel. 0511/3887200, Fax 0511/3887201
www.geo-net.de, [email protected]
CUBE Engineering GmbH
Ingenieurdienstleistungen für Erneuerbare Energien
34119 Kassel, Breitscheidstr. 6
Tel. 0561/288573-10, Fax -19
www.cube-engineering.com
[email protected]
EMD Deutschland GbR
WindPRO/energy PRO-Software, Schulungen
34119 Kassel, Breitscheidstr. 6
Tel. 0561/31059-60, Fax -69
www.emd.dk, [email protected]
WIND-CHECK
Ing.-Büro, v. d. IHK, öffentl. best. u. vereidigter Sachverständiger f. WEA, Inbetrieb-, Garantieabnahm.,
Wiederk. Prüf., Schadensgutachten
34131 Kassel, Friedrich-Naumann-Str. 31
Tel. 0561/316899-8, Fax -9, www.wind-check.de
windConsultant – Annette Nüsslein
Innovationen für die Energiewende, (Kunden-)Events
40591 Düsseldorf, Wiesdorfer Straße 5
Tel. 0211 / 24845496, Mobil: 0157 / 35503591
www.windconsultant.de , [email protected]
GE Energy
Herstellung/Vertrieb WKA von 1.500–3.600 kW
48499 Salzbergen, Holsterfeld 16
Tel. 05971/980-0, Fax 980-1999
www.gewindenergy.com
[email protected]
seebaWIND Service GmbH
49086 Osnabrück, Heideweg 2-4
Tel. +49 (0) 541/380538-100
Fax +49 (0) 541/380538-199
www.seebawind.de, [email protected]
Moog
Ein bewährter Partner für zuverlässige
Pitchsysteme, Pitchprodukte und Service.
59423 Unna, Max-Born-Str. 1
Tel. +49 2303 5937 0
www.moog.de/wind, [email protected]
VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH
Park/Einheit/Komp. – Zertifizierung
63069 Offenbach, Merianstraße 28
Tel.: 069/8306267, [email protected]
www.vde.com/de/Institut/Leistungen/
Seiten/Netzkonformitaet.aspx
basisventus GmbH
Fundamentbau für Windkraftanlagen
65549 Limburg, Frankfurter Straße 2
Tel. +49/6432-9240 407
www.basisventus.de, [email protected]
HELUKABEL GmbH
Leitungen für Photovoltaik & Windenergie
71282 Hemmingen, Dieselstr. 8-12
Tel. 07150/9209-0, Fax 07150/81786
www.helukabel.de, [email protected]
Aero Dynamik Consult
Lastberechnung, Rotorblattdesign
Turmauslegung, FEM-Berechnungen
73765 Neuhausen a.d.F., Strohgäustraße 9
Tel. 07158/956551-0
www.aero-dynamik.de, [email protected]
renerco plan consult
Projektplanung, techn. Beratung, Due Diligence,
LiDAR-Messung
80336 München, Herzog-Heinrich-Str. 13
Tel. +49/ 89/ 383932-147
www.renercoplanconsult.com, [email protected]
Huber + Suhner GmbH
82024 Taufkirchen, Mehlbeerstraße 6
Tel. 089/61201-0, Fax 089/61201-162
www.hubersuhner.com, [email protected]
ÖSTERREICH
Palfinger Marine- und Beteiligungs- GmbH
Plattform-, Gondel- und Marinekrane
A-5203 Köstendorf, Moosmühlstr. 1
Tel. +43 (0) 6216/7660 -0
www.palfingermarine.com, [email protected]
Foto: dpa
ProfEC Ventus GmbH
Akkreditierung Sachverständigen Gutachten
IEC Leistungskurven- & Windmessungen
26127 Oldenburg, Im Ofenerfeld 23
Tel. +49(0)4421/2090890
[email protected], www.profec-ventus.com
innoVent GmbH
Projektentwicklung und Beratung für Windparks
26316 Varel, Oldenburger Straße 49
Tel. 04451/9673-0, Fax 9673-29
www.innovent.eu
Stahl- und Metallbau Ihnen GmbH & Co. KG
Stahlbau, Windmessmasten
26607 Aurich, Borsigstr. 3
Tel. 04941/17950
www.stahlbau.de, [email protected]
Sonne Wind & Wärme 01-02/2016
91
Service
TERMINE
05. bis 06. Februar 2016, Hamburg
3. Hamburger Energietage 2016. Energiekongress & Messe GmbH,
Rüdiger Keuchel, Tel. 040/87881409, Fax 040/87881411,
[email protected],
http://hamburger-energietage.com
15. Februar 2016, Nürnberg
Energiespeicher – Notwendigkeit und Praxis. EW Medien
und Kongresse GmbH, Tel. 069/7104687-0,
Fax 069/7104687-459, [email protected], www.ew-online.de
23. bis 25. Februar 2016, London (Großbritannien)
2nd International Conference Offshore Substructures. IQPC,
Conference Team, Tel. 030/20913274, [email protected],
www.offshore-substructures.com
25. bis 26. Februar 2016, Freiburg
Kongress Energieautonome Kommunen. Enerchange,
Tel. 0761/38421001, Fax 0761/38421005,
[email protected],
www.energieautonome-kommunen.de
01. bis 02. März 2016, Hamburg
9. Euroforum-Konferenz Offshore-Windparks. Euroforum Deutschland
SE, Anke Ehrentreich, Tel. 0211/9686-3577, Fax 0211/9686-4040,
[email protected], www.euroforum.de
08. bis 09. März 2016, Braunschweig
5. VKU-Vertriebstagung 2016. VKU Akademie, Liane Ulbig,
Tel. 030/58580-423, [email protected], www.vku-akademie.de
Messen & Kongresse
08. März 2016, Bad Staffelstein
8. Forum Bauwerkintegrierte Photovoltaik. OTTI e.V., Andrea Heidloff,
Tel. 0941/29688-38, [email protected], www.otti.de
92
09. bis 10. März 2016, Wien (Österreich)
12. Österreichisches Windsymposium. IG Windkraft,
Tel.0043/2742/21955, Fax 0043/2742/219555,
[email protected], www.awes.at
09. bis 11. März 2016, Bad Staffelstein
31. OTTI-Symposium Photovoltaische Solarenergie.
OTTI e.V., Andrea Heidlhoff,
Tel. 0941/29688, [email protected], Iris Kipp,
0941/29688-91, [email protected], www.pv-symposium.de
15. bis 16. März 2016, Dortmund
Tag der Kommunalwirtschaft. Innovation Congress GmbH,
Tel. 0221/934741-0, Fax 0221/934741-20,
[email protected],
www.tagderkommunalwirtschaft.de
15. bis 17. März 2016, Düsseldorf
IRES-Konferenz. Eurosolar e.V., Tel. 0228/2891446,
Fax 0228/361213, [email protected], www.eurosolar.de
17. bis 18. März 2016, Berlin
Offshoretage. Spreewind GmbH, Tel. 030/4012359,
[email protected], www.offshoretage.de
05. bis 06. April 2016, Berlin
Finanzierung und Direktvermarktung | Aktueller Stand
Strommarktgesetz und Ausschreibungen. Bundesverband
WindEnergie, Tel. 030/20164-222, Fax 030/212341-360,
[email protected], www.bwe-seminare.de
19. bis 21. April 2016, Berlin
Stadtwerke 2016 (20. Euroforum Jahrestagung). Euroforum
Deutschland SE, Ralf Ernst, Tel. 0211/9686-3348,
Fax 0211/96 86-4000, [email protected],
www.euroforum.de
23. Juni 2016, Kiel
5. Int. Windenergie Windjammerstammtisch. Verein zur
Förderung der Erneuerbaren Energien e.V., Nils Johannsen,
Tel. 0431/9865080, www.windstammtisch-sh.de
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Biogas Convention in Nürnberg
Der Fachverband Biogas setzt die Biogas Jahrestagung und Fachmesse
unter dem neuen Namen „Biogas Convention“ auf ein zukunftsorientiertes
Fundament. In Kooperation mit der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) werden ab 2016 die Marktkompetenzen für die Fachmesse
gebündelt und die bestehenden Biogas Fachmessen der Partner zusammengeführt. Die Biogas Convention findet vom 16. bis zum 18. Februar
2016 in Nürnberg statt.
Zu diesem Termin wird der Fachverband Biogas eine reine Tagung
veranstalten, die Fachmesse wird in den November 2016 verschoben und
in die EnergyDecentral (15. bis 18. November 2016) eingebunden. Die bisherige Biogas Fachmesse wird fester Bestandteil der EnergyDecentral.
Gemeinsam wird so die weltgrößte Messeplattform für die Biogasbranche
geschaffen. In ungeraden Jahren ab 2017 organisiert der Fachverband
Biogas die Biogas Convention & Trade Fair Anfang Dezember immer in
Nürnberg. Die DLG wird als Mitveranstalter die Organisation der Biogas
Trade Fair übernehmen und garantiert den Ausstellern damit Kontinuität
und Zuverlässigkeit.
Information und Anmeldung:
Biogas Convention, Messezentrum Nürnberg, 90471 Nürnberg, Kristina Eberz, Tel. 0911/8606-8380,
Fax 0911/8606-128368, [email protected], www.biogastagung.org
Gebäude.Energie.Technik (GETEC)
in München
Die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) ist eine vom 26. bis 28. Februar
2016 in Freiburg stattfindende Fachpublikumsmesse für private und gewerbliche Bauherren, Modernisierer und Fachbesucher. Die Veranstaltung
deckt die Themen Gebäudehülle, Heizungs- und Anlagentechnik, regenerative Energien, Stromspeicherung und ökologische Haustechnik ab.
An drei Tagen finden Bauherren, Immobilienbesitzer und Bauträger sowie
Architekten, Planer, Fachhandwerker und Energieberater und kommunale
Entscheidungsträger an den Ständen der Aussteller alles zu technischen
Lösungen für energieeffizientes Modernisieren und Bauen sowie erneuerbare Energien. Das um die Themenbereiche Bad-/Sanitärmodernisierung,
Küchen/Hausgeräte und Innenausbau erweiterte Ausstellungsspektrum
wird ergänzt durch ein umfangreiches Rahmenprogramm.
Information und Anmeldung:
Solar Promotion GmbH, Europaplatz 1, 79108 Freiburg, Tel. 07231/58598-23,
[email protected], www.getec-freiburg.de
Energy Storage Europe in Düsseldorf
Im Jahr 2016 wird vom 15. bis zum 17. März 2016 die inzwischen fünfte Auflage der
Energy Storage Europe in Düsseldorf stattfinden. Ziel der Messe Düsseldorf ist es,
das noch junge Format der Energy Storage zu der weltweit führenden Plattform für
die Energiespeicherbranche zu entwickeln. Die Energy Storage Europe 2016 ist die
Fachmesse mit dem weltgrößten Konferenzprogramm zu Energiespeichern. Die
Konferenz besteht aus der fünften Energy Storage Conference und der zehnten
International Renewable Energy Storage Conference. Schwerpunkte sind Wirtschaft und Finanzen sowie Wissenschaft und Gesellschaftspolitik. Zeitgleich finden
als Side-Events die fünfte OTTI-Conference Power-to-Gas und der neunte Storage
Day auf dem Messegelände in Düsseldorf statt. Insgesamt werden rund 125
Aussteller und 3.000 Teilnehmer aus über 45 Ländern erwartet. Auf der Messe
präsentieren sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die ihre neuesten
Produkte und Forschungsergebnisse vorstellen. Besucher informieren sich über
den neuesten Stand der Technik und können konkrete Geschäfte abschließen.
Information und Anmeldung:
Messe Düsseldorf GmbH, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, Tel. 0211/4560-01,
Fax 0211/4560-668, [email protected], www.energy-storage-online.de
Service
TERMINE
Energiespeicher – Planung und Installation am Niederspannungs
Projektplanung von Windparks
09. bis 11. Februar 2016, Berlin. 22,5 Stunden. Gebühr: 1.190 €.
Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222, Fax 030/212341-360,
www.bwe-seminare.de
Wissen nutzen –
erfolgreicher sein!
Große Photovoltaische Anlagen
15. bis 16. Februar 2016, Berlin. Gebühr: 690 €. Solarschule Berlin, Eva
Schubert, Tel. 030/29381260, Fax 030/29381261, www.dgs-berlin.de
Kompaktwissen Windenergieanlagen: Technik/Wirtschaftlichkeit/
Recht
16. bis 17. Februar 2016, Hamburg. 16 Unterrichtseinheiten. Gebühr: 708,05 €.
TÜV Rheinland Akademie GmbH, Tel. 0800/8484006, Fax 0800/8484044,
www.tuv.com
Solar-Log – Grundlagenschulung
16. Februar 2016, Landshut. 7 Stunden. Gebühr: 55 €. Solare Datensysteme
GmbH, Tel. 07428/9418-660, www.solar-log.com
Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Windparks I
17. bis 18. Februar 2016, Essen. 15 Stunden. Gebühr: 995 €. Haus der Technik
Essen, Andrea Wiese, Tel. 0201/18031, Fax 0201/1803346, www.hdt-essen.de
Ausschreibungen von erneuerbaren Energien - Rechtliche Grundlagen
und Anforderungen an die Finanzierungsstrategie
19. Februar 2016, Berlin. 8 Stunden. Gebühr: 799 €. dbw Akademie,
Tel. 030/53023264, Fax 030/920372205, www.dbw-akademie.com
PV mit Eigenverbrauch – Energiemanagement
22.02.2016, Berlin. DGS, Tel. 030/29381260, Fax 030/29381261,
www.dgs-berlin.de
Windenergie für Banken - Finanzierungsanträge richtig beurteilen
23. bis 24. Februar 2016, Berlin. 15 Stunden. 850 €. Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222, Fax 030/212341-360, www.bwe-seminare.de
Technische Betriebsführung von Onshore-Windparks
23. bis 24. Februar 2016, Essen. 15,5 Stunden. Gebühr: 1.095 €. Haus der
Technik Essen, Andrea Wiese, Tel. 0201/18031, Fax 0201/1803346,
www.hdt-essen.de
Weiterbildungen
Basiswissen Onshore Windenergie
23. bis 25. Februar 2016, Magdeburg. 22 Stunden. Gebühr: 1.190 €.
Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222,
Fax 030/212341-360, www.bwe-seminare.de
Norm- und fachgerechte Planung, Bau und Installation von
netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen
25. bis 26. Februar 2016, Berlin. Gebühr: 1.060 €.Haus der Technik
e. V. am Alexanderplatz, Heike Cramer-Jekosch,
Tel. 030/39493411, Fax 030/39493437, www.hdt-essen.de
Umweltrecht für Führungskräfte
01. März 2016, Wuppertal. 8 Stunden. Gebühr: 640 €. Technische
Akademie Wuppertal, Damaris Stiefel, Tel. 09187/931-211,
Fax 09187/931-200, www.taw.de
Kaufmännische Betriebsführung von Windparks
01. bis 02. März 2016, Berlin. 15 Stunden. Gebühr: 850 €.
Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222,
Fax 030/212341-360, www.bwe-seminare.de
Bilanzkreismanagement Strom und Grundlagen MaBiS
01. bis 02. März 2016, Hamburg. Gebühr: 950 €. EW Medien und
Kongresse GmbH, Tel. 069/7104687-552, www.bdew-akademie.de
Wärmetechnische Grobdiagnose bestehender Gebäude (Heizenergie-Diagnose)
02. März 2016, Wuppertal. 7,5 Stunden. Gebühr: 590 €. Technische
Akademie Wuppertal, Axel Schürmann, Tel. 0202/7495-251,
Fax 0202/7495-228, www.taw.de
Bildungsstätten und Institutionen, die ihre Termine in der SONNE WIND & WÄRME
veröffentlichen möchten, sollten diese mit Angabe von Veranstaltungsname,
Seminardauer, Kosten und Ansprechpartner an folgende Adresse schicken:
[email protected]
en
ranstaltung
Über 200 Ve w.otti.de
auf ww
Seminar
Grundlagen der Photovoltaik
22. Februar 2016 in Berlin
Seminar
Stationäre Energiespeicher
in regionalen Netzen
22. bis 23. Februar 2016
in Regensburg
Praxis-Seminar
Norm- und fachgerechte
Planung, Bau und Installation
von netzgekoppelten
Photovoltaikanlagen
25. bis 26. Februar 2016
in Berlin
Fachforen
Dezentrale Einbindung von
Wärme in Nah- und Fernwärmenetze
02. März 2016 in Frankfurt (Main)
Brandschutz und Wartung
von PV-Anlagen
08. März 2016 in Kloster Banz
PV Diesel-Hybrid-Systeme
08. März 2016 in Kloster Banz
8. Forum
Bauwerkintegrierte
Photovoltaik
08. März 2016 in Kloster Banz
31. Symposium
Photovoltaische Solarenergie
09. bis 11. März 2016
in Kloster Banz
5th Conference
Power-to-Gas and Powerto-X for Europe´s Energy
Transition
16. März 2016 in Düsseldorf
Ostbayerisches TechnologieTransfer-Institut e.V. (OTTI)
Telefon +49 941 29688-55
E-Mail [email protected]
www.otti.de
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
93
Panorama
Köpfe
Karussell in voller Fahrt
In der Windbranche hat sich zum Jahreswechsel ganz gehörig das Personal-Karussell
­gedreht. Erst heuert Ex-Schaeffler-Chef Jürgen Geißinger bei Senvion an, dann verkündet
Bernard Schäferbarthold seinen Abschied bei Nordex. Kurz darauf verabschiedet sich
auch Christoph Seyfarth von Nordex – um ausgerechnet bei Senvion anzuheuern.
G
leich drei wichtige Persona­
länderungen
binnen
weniger
­Wochen – das hat die deutsche
Windbranche so auch noch nicht erlebt. Die
erste ist dabei die prominenteste: Am 17.
­Dezember 2015 hat Jürgen Geißinger die
Geschäftsführung der Senvion GmbH übernommen. Der ehemalige Schaeffler-Chef
löst Andreas Nauen als CEO ab und soll das
Unternehmen wohl an die Börse führen.
Die Kompetenz dazu dürfte Geißinger
mitbringen: Zuletzt leitete er als CEO den
Technologiekonzern Schaeffler. Binnen
15 Jahren baute er das Unternehmen von einem Umsatz von rund 2 Mrd. € (1998) auf
rund 12 Mrd. € (2013) aus. Er war in dieser
Zeit auch für die Fusion mit Continental zum
weltgrößten Autozulieferer verantwortlich.
Nach seinem Ausscheiden bei Schaeffler
wurde Geißinger in Aufsichtsräte verschiedener deutscher und internationaler Industrieunternehmen berufen und bleibt auch neben seinem Engagement bei Senvion unter
anderem Aufsichtsratsmitglied bei MTU
­Aero
Engines
und
Sandvik.
Das
­manager-magazin.de bezeichnet Geißinger
als „einen der agilsten deutschen Top-­
Manager des vergangenen Jahrzehnts“.
„Ich freue
mich darauf,
die CEO-Rolle
bei Senvion zu
übernehmen.
Senvion ist für
sein Wachstum
bestens aufgestellt und ich
werde all meine
Erfahrung einbringen, damit das Unternehmen diesen Weg erfolgreich fortsetzt“, sagt
Jürgen Geißinger.
„Jürgen Geißinger hat bewiesen, dass er
durch einen klaren strategischen Kurs,
Innovationen und eine weltweit disziplinierte
Umsetzung Unternehmen auf Wachstumskurs bringen kann“, sagt Stefan E. Kowski,
Vorsitzender des Senvion-Aufsichtsrates.
94
Fotos (2): dpa
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Seine Hauptaufgabe bei Senvion dürfte
die Vorbereitung eines Börsengangs sein.
„Im Zuge der Internationalisierung und des
Wachstums von Senvion prüft Centerbridge
mögliche Optionen, zu denen auch eine
Transaktion am Kapitalmarkt in den nächsten Jahren gehören könnte“, deutet Senvion
die Option in einer Pressemitteilung an. Entsprechende Vorgespräche mit verschiedenen Banken habe Senvion bereits geführt.
Unterstützt wird Geißinger dabei auch
von seinem neuen Vorstandskollegen
­Christoph Seyfarth. Der verstärkt das Unternehmen seit dem 1. Februar als COO. Er
übernimmt die Verantwortung für die Geschäftsbereiche Supply Chain, Global Blades, Global ­Nacelles, Operational Excellence
und Order Fulfillment. Pikant daran: Im ähnlichen Themenfeld war er als Executive Vice
President und Leiter des Kompetenzzentrums Gondeln und Türme zuvor beim Konkurrenten Nordex unter Vertrag. Interimsweise hatte er dort auch den globalen Einkauf geleitet. Seyfarth weist mit leitenden
Funktionen, unter anderem bei Alvarez &
Marsal, Magna ­International und MercedesBenz über 20 Jahre Berufserfahrung im Einkauf internationaler Unternehmen auf.
„Wir bedauern, aber respektieren die Entscheidung von Herrn Schäferbarthold, Nordex
zum Jahresende zu verlassen. Der Aufsichtsrat und der CEO der Nordex SE, Lars Bondo
Krogsgaard, danken ihm bereits heute für
seinen Einsatz und seine wertvollen Beiträge,
die er zum Wohl der Nordex geleistet hat“,
sagt Wolfgang Ziebart, Vorsitzender des
Aufsichtsrats.
Runderneuerung auf
­Führungsebene
Neben Seyfarth und Geißinger komplettiert
Manav Sharma als CFO das neue Führungstrio bei Senvion. Seit der Übernahme von
Senvion durch das Private Equity Unternehmen Centerbridge Partners vor knapp einem
Jahr ist damit die gesamte Führungsriege
erneuert worden.
Eine Runderneuerung auf Führungsebene
steht nun zwangsläufig auch bei Nordex an.
Denn nicht nur für Seyfarth muss ein Nachfolger gefunden werden. Auch Finanzvorstand
Bernard Schäferbarthold hat seinen Abschied
angekündigt. Als Grund nennt Nordex in einer
Ad-hoc-Meldung „familiäre Gründe“.
Schäferbarthold hat seine Laufbahn bei
Nordex im Jahr 2005 gestartet und ist seit
2007 Finanzvorstand der Gesellschaft. In
dieser Funktion wird er bis zum Auslaufen
seines Vertrags Ende 2016 weiter aktiv sein.
So bleibt Nordex an dieser Stelle ein wenig
mehr Zeit für die Suche nach einem Nachfolger. Die Chancen für Windmanager, auf das
Karussell aufzuspringen, scheinen jedenfalls
schon schlechter gewesen zu sein.
Katharina Garus
„Ich freue mich, in
Zukunft mit dem erfahrenen SenvionManagementteam
zusammenzuarbeiten und mit meiner
Erfahrung zur weiteren Entwicklung
des Unternehmens
auf seinem internationalen Wachstumskurs beizutragen“, sagt
Jürgen Seyfarth.
„Christoph Seyfarth bringt Erfahrungen
aus der Windindustrie mit und kennt daher
die Besonderheiten der Branche. Ich bin
überzeugt, dass Senvion mit ihm einen COO
an Bord hat, der uns auf unserem weiteren
Erfolgsweg tatkräftig unterstützen wird“, sagt
Jürgen Geißinger.
Foto: Senvion
Müller wechselt vom
BDEW zu RWE
Eurosolar mit neuer
Geschäftsführung
Jung verlässt
Juwi-Vorstand
Hildegard Müller, die frühere CDU-­
Staatsministerin in Angela Merkels Kanzleramt, hat ihr Amt als Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der
Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu
Ende Januar niedergelegt. Zum 1. Mai wechselt sie in den RWE-Konzern, wo sie im Zuge
der anstehenden Umstrukturierungen eine
Vorstandsfunktion in einer Konzerngesellschaft übernehmen wird. Über Einzelheiten
will RWE zu gegebener
Zeit informieren.
„Wir freuen uns, mit
Frau Müller eine herausragende Persönlichkeit
der deutschen Energiebranche mit ausgewiesener energiewirtschaftlicher Expertise für unser Hildegard Müller
Haus gewonnen zu haben“, sagt Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Auch darüber, dass
Müller bestens in die Politik vernetzt ist,
dürfte Terium sich freuen.
„Nach Jahren intensiver und interessanter Arbeit im Verband freue ich mich darauf,
in operativer Unternehmensverantwortung
an der Energiewende mitarbeiten zu können“, sagt Müller zu ihrem Wechsel. (kg)
Ein Wechsel in der Geschäftsführung läutet
bei Eurosolar das neue Jahr ein. Die langjährige Geschäftsführerin Irm Scheer-­
Pontenagel gibt den Stab an Tobias Jaletzky
weiter, der seit 2013 für Eurosolar tätig ist
und nun das Bonner Büro leiten wird.
Zur Personalie teilt
der Verband mit, die
­Vorstände hätten sich
einstimmig für eine
Nachfolge aus dem bestehenden Team aus­
gesprochen. Jaletzkys
Vorgängerin betont: Tobias Jaletzky
„Ich freue mich, die Geschäftsführung an Herrn
Jaletzky mit einem jungen und engagierten
Team übergeben zu können.“ Scheer-­
Pontenagel will als Herausgeberin der Zeitschrift „Solarzeitalter“ der Organisation
weiterhin verbunden bleiben. Tobias
­Jaletzky gehe die neuen Herausforderungen mit Optimismus an, betonte er: „Ich
werde meine Energie für die Stärkung des
Vereins und die Weiterentwicklung seiner
vielfältigen Aktivitäten einsetzen. Den Vorständen von Eurosolar danke ich für das
entgegengebrachte Vertrauen und die
(ro)
­kollegiale Zusammenarbeit.“
Wellbrock wird
WAB-Geschäftsführer
Brösamle bleibt
wpd treu
Fred Jung zieht sich aus persönlichen
­Gründen aus dem operativen Geschäft der
Juwi AG zurück. Auf eigenen Wunsch wird
er sein Vorstandsamt
zum 30. Juni niederlegen
und in den Aufsichtsrat
wechseln. Damit verabschiedet sich nach Matthias Willenbacher auch
der zweite Firmengründer aus dem operativen
Fred Jung
Geschäft bei Juwi.
Jungs Vorstands­
posten übernimmt Michael Class (48),
­derzeit Geschäftsführer der MVV Umwelt
GmbH. Ab dem 18. Januar ergänzt er den
Vorstand zunächst als stellvertretender
Vorstandsvorsitzender, mit Jungs Ausscheiden wird er zum 1. Juli dann Vorsitzender
des Gremiums. Marcus Jentsch und Stephan Hansen komplettieren das Vorstandsteam. „Nach drei Jahren des Umbruchs ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen,
diesen Schritt zu gehen“, sagt Jung.
Außerdem hat Thomas Kubitza die
­technische Geschäftsführung der Juwi Energieprojekte GmbH übernommen. Gemeinsam
mit dem langjährigen
Juwi-­Manager Thomas
­Broschek verantwortet
er die Leitung des JuwiThomas Kubitza
Deutschlandgeschäfts.
(kg)
Andreas Wellbrock wird zum 1. Juni die Geschäftsführung der WAB e.V. übernehmen.
Er löst Urs Wahl ab, der die Interims-­
Geschäftsführung des Branchennetzwerkes im Herbst übernommen hatte, nachdem der
langjährige Geschäftsführer Ronny Meyer ins
Bremer Umweltressort
gewechselt war.
Wellbrock blickt auf
eine mehr als 16-jährige
Andreas
Karriere bei der Bremer
Wellbrock
BLG Logistics Group
­zurück. Unter anderem
verantwortete er dort den Aufbau des
­Geschäftsfelds Logistik für die Offshore-­
Windenergie. „Als neuer Geschäftsführer
der WAB möchte ich möglichst eng mit den
Mitgliedsunternehmen zusammen arbeiten
und das Netzwerk geschlossen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten“,
(kg)
sagt Wellbrock.
Die wpd AG setzt auf Kontinuität. Das
­Unternehmen hat den Vorstandsvertrag mit
­Hartmut Brösamle Anfang Dezember vorzeitig um weitere fünf Jahre verlängert. Klaus
Meier, der Vorsitzende des Aufsichtsrates,
freut sich über diese Entwicklung: „Hartmut
Brösamle hat als Vorstand in den vergangenen
acht Jahren maßgeblich
die erfolgreiche Entwicklung und die internationale Expansion der wpd verantwortet. Wir sind daher
froh, ihn für fünf weitere
Jahre an Bord zu haben.“ Dr. Hartmut
Brösamle
Brösamle ist promovierter Informatiker und Systemwissenschaftler. Insgesamt verfügt er
über rund 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen der Windbranche. Bei wpd verantwortet der 50-Jährige als Vorstand die weltweite Projektentwicklung sowie den Bau der
(kg)
Onshore-Projekte.
Pedersen ist InterimsChef bei PNE
Bis auf weiteres sitzt Per Hornung Pedersen
dem Vorstand der PNE Wind AG vor. Nach
dem Ausscheiden des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Billhardt zum
30. September besteht der Vorstand damit
mit Markus Lesser (COO), Jörg Klowat
(CFO) und nun eben
­Pedersen wieder aus
drei Mitgliedern.
Das Amt des Vorstandsvorsitzenden hat
Pedersen zum 1. Dezember angetreten. Vorgesehen ist, dass er es bis zur
Hauptversammlung der Per Hornung
PNE am 25. Mai ausübt. Pedersen
Pedersens Mandat im
Aufsichtsrat, dem er ebenfalls angehört,
(kg)
ruht im Gegenzug zwischenzeitlich. Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
95
Bestellformular
Bestellformular
SONNE WIND & WÄRME Firmenverzeichnis
menverzeichnis
Wir bestellen folgende Eintragung(en) (inkl. Online-Version) unter den unten
aufgeführten Rubriken für ein Jahr (danach bis auf Widerruf) zum Preis von
168 € zzgl. MwSt. pro Rubrik.
on) unter
denOptionen:
unten aufgeführten Rubriken
Weitere
Wir möchten
unseren
Eintrag zusätzlich farbig unterlegen (150 € pro Jahr/pro Rubrik)
€ zzgl. MwSt.
pro
Rubrik:
Wir möchten online unser Logo veröffentlichen (100 € pro Jahr)
Wir benötigen mehr Platz (jede weitere Zeile 50 €)
d Messgeräte
†
Vogelabwehr
Hiermit bestelle ich ein Abonnement von SONNE WIND
&37.
WÄRME
mit 50 % Preisvorteil (47,40 € statt 94,80 €)
tive Energien/Sonstige
eme
■ Planung, Handel, Montage
mit Eintrag in der Deutschlandkarte
tändige ■ BHKW/Kraftheizungen
eicher ■ Biomasse/Holzvergaser
■ Brennwerttechnik
mbad-Absorber
■ Consulting
■ Dämmstoffe
gen/Kollektoren
■ Elektrospeicher & Batterien
hlung ■ Finanzierung
■ Inselanlagen
aden ■ Kabel & Leitungen
sigkeiten■ Logistik
■ Luftaufnahmen
■ Netzferne Beleuchtung
■ Niedertemperaturheizungen
m-Module/-Anlagen
■ Passivhaus
und Boiler
■ Personaldienstleistungen
■ Photovoltaik
ratung ■ Produktprüfung/Zertifizierung
chnik ■ Rechtsanwälte
■ Regel- und Messgeräte
e
■ Regenerative Energien/Sonstige
■ Rohrsysteme
ungen
†38. Wärmepumpen
Firmenverzeichnis39. Wärmetauscher/-rückgewinnung
■†Sachverständige
Kunden erhalten
50 %
■ Saisonspeicher
†40. Wartung/Servicearbeiten Preisnachlass
■ Schwimmbad-Absorber
auf ein Jahresabo der
■†Sicherheitsdienstleistungen
41. Wechselrichter/Laderegler
■ Solaranlagen/Kollektoren
SONNE WIND &
42.Kühlung
Weiterbildung
■†Solare
WÄRME
■†Solarfassaden
43. Windenergietechnik
■ Solarflüssigkeiten
■ Solarglas
Wir möchten unseren Eintrag zusätzlich
■†Solarstrom-Module/-Anlagen
■ Speicher
undunterlegen
Boiler
farbig
(150 € pro Jahr/pro Rubrik)
■ Steuerberatung neue Energien
■†Systemtechnik
Wir möchten unser Logo online ver■ Verbände
öffentlichen (100 € pro Jahr/pro Rubrik)
■ Verlage
■ Versicherungen
■WVogelabwehr
FIRMENVERZEICHNIS-KUNDEN ERHALTEN
■ Wärmepumpen
50 % PREISNACHLASS AUF EIN
■ Wärmetauscher/-rückgewinnung
JAHRESABO DER SONNE WIND & WÄRME.
■ Wartung/Servicearbeiten
■ Wechselrichter/Laderegler
■†Weiterbildung
Hiermit bestelle ich ein Abonnement
■ Windenergietechnik
von SONNE WIND & WÄRME mit
Bitte einsenden an:
BVA – BIELEFELDER VERLAG GMBH & CO.KG
Kerstin Haase-Darlath
€
Postfach 10 06 53, 33506 Bielefeld, Tel. 0521 /595-591
Per Fax an: 0521/595-556
Per E-Mail an: [email protected]
50 % Preisvorteil (, € statt , €)
zzgl. 50 ):
Ort/Datum
Oder bestellen Sie einfach online unter:
www.sonnewindwaerme.de/company-directory/new
✂
Ihre Eintragung:
1. Zeile: Firmierung
2. Zeile: Beschreibung
3. bis 5. Zeile: Adresse, Tel. + Fax, Web + E-Mail
Ansprechpartner
1.
2.
Stempel/Unterschrift
stin Haase-Darlath, Postfach 100653, 33506 Bielefeld.
4.
[email protected]
5.
irmenverzeichnis
3.
Ort/Datum
Ansprechpartner
Stempel/Unterschrift
Vorschau
Impressum
Das Branchenmagazin für alle erneuerbaren
Energien, 40. Jahrgang
Verlag: BVA Bielefelder Verlag GmbH & Co. KG,
Richard Kaselowsky
Niederwall 53, 33602 Bielefeld;
Postfach 100653, 33506 Bielefeld
Tel. 0521/5955-14, Fax 0521/5955-18
Die Ausgabe 3/2016 erscheint
am 4. März 2016
Herausgeber: Prof. Dr. Bernhard von Schubert
Die Zeitschrift erscheint monatlich und ist im
Bahnhofsbuchhandel erhältlich. Preis pro Heft 8,80 €,
im Direktbezug beim Verlag zuzüglich Versandkosten.
Jahresbezugspreis im Inland im Abonnement 94,80 €
(einschließlich Postzustellung und MwSt.), bei Streifbandsendung zuzüglich Porto; im Ausland jährlich 118,80 €
zuzüglich etwaiger MwSt.
Kündigungsfrist: Sechs Wochen zum Ende des jeweiligen
Berechnungszeitraumes. Bei Nichterscheinen infolge
höherer Gewalt kein Ersatzanspruch.
Foto: Kostal
Kundenservice/Abonnements:
Tel. 0221/2587-173, Fax 0221/2587-249,
[email protected]
Kleine Wechselrichter
Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG
Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem RecyclingPapier.
Der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern angeschlossen.
ISSN 1861-2741 H 2607
Nr. 1+2/2016
Derzeit kommen nur wenige neue
Solar- und Systemregler auf den Markt.
Dafür gibt es einige Weiterentwicklungen
bestehender Modelle.
Foto: ABS
Markübersicht
Pelletslager
Der Markt für Pelletsheizungen läuft
derzeit nicht so gut. Die Hersteller von
Pelletslagern versuchen ihr Glück daher
zunehmend in der Nische.
Solar bewegt
Foto: dpa
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1. Januar 2016.
Anzeigenschluss laut Erscheinungsplan.
Panorama
Artikel, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet
sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion
dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bücher
wird keine Gewähr übernommen. Diese Zeitschrift und alle
in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge sind urheberrechtlich
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engeren Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung
des Verlags.
Bioenergie
Nationalvertrieb: Partner Medienservices GmbH,
Julius-Hölder-Straße 47, 70597 Stuttgart,
Tel. 0711/7252215, Fax 0711/7252320
Auslieferung für Niederlande/Belgien:
Bruil & van de Staaij, Abonnementenservice, Postbus 75,
NL-7940 AB Meppel, Tel. 0522/261303,
Fax 0522/257827.
Gerade im privaten Umfeld wird immer
mehr Solarstrom direkt verbraucht, und
deshalb wachsen die Ansprüche an die
Wechselrichter. Eine neue Marktübersicht stellt die Marktentwicklung und
neue Produkte vor.
Marktübersicht
Solarregler
Foto: Resol
Anzeigen:
Fax 0521/5955-56
Nationale Kontakte:
Christine Michalsky, Tel. 0521/5955-25,
[email protected],
Christiane Diekmann, Tel. 0521/5955-47,
[email protected],
Yvonne Fedeler, Tel. 0521/5955-81
[email protected]
Firmenverzeichnis und Stellenanzeigen:
Kerstin Haase-Darlath, Tel. 0521/5955-91
[email protected]
Internationaler Kontakt:
Stefanie Schwarz, Tel. 0521/5955-75,
[email protected]
Die Messesaison startet. Mit der IFH Intherm in Nürnburg, der SHK Essen und den
Energy Storage Days in Düsseldorf stehen drei wichtige Messen vor der Tür. In unserer
nächsten Ausgabe werden wir alle drei Messen vorstellen und wichtige Produkthighlights
präsentieren, die Besucher erwarten können.
Photovoltaik
Gestaltung: Virginie Béclu
DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Köln
Große Messevorschau
Solarthermie
Ständige freie Mitarbeit: Dr. Jens-Peter Meyer (jpm),
Dr. Detlef Koenemann (dk), Jörn Iken (ji), Ina Röpcke (ir),
Claudia Hilgers (ch), Martin Frey (mf), Joachim Berner (jb),
Torsten Thomas (tt), Eva Augsten (ea),
Christian Dany (cd)
Foto: Energy Storage Europe
Redaktion: Dr. Volker Buddensiek (vb), ChR (verantw.),
Ralf Ossenbrink (ro), stellv. ChR, Silke Funke (sf),
Katharina Garus (kg), Jan Gesthuizen (jg), Bodo Höche (bh),
Tanja Peschel (tp)
Tel. 0521/5955-13, Fax 0521/5955-56
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sonnewindwaerme.de
Über solare Schiffe, Flugzeuge oder
Rennfahrzeuge wird in den Medien viel
berichtet, einen echten Praxisbezug aber
haben sie kaum. Was steckt
technologisch und ideell hinter diesen
Konzepten? Und gibt es vielleicht doch
Erkenntnisse für die Praxis?
5. Februar 2016
Und so geht es weiter in SW&W Ausgabe 4/2016
Für die übernächste Ausgabe stehen unter anderem diese Themen auf dem Plan:
Fokus: E-Mobilität +++ PV: Wechselrichter für große PV-Anlagen und Solarparks, ServiceDienstleister: Elektrolumineszenz-Messung, Versicherung von PV-Anlagen von der Bauphase bis zum
Ertrag +++ Windenergie: Marktübersicht: Servicefirmen, Condition Monitoring, Versicherung von
Windparks +++ Bioenerge: Weiterentwicklung des Biomethanmarktes
SONNE WIND & WÄRME 4/2016 erscheint am 1. April 2016
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
97
Den Verlauf der PV-Ausschreibungen hat Michael Hüter diesmal auf‘s Korn genommen.
Einen Beitrag zum Thema lesen Sie ab Seite 48 dieser Ausgabe.
98
Sonne Wind & Wärme 01+02/2016
Die weltweit führende Fachmesse für die
Solarwirtschaft, Messe München
Der einzigartige Treffpunkt der globalen Solarwirtschaft
Erfolg garantiert: 1.000 Aussteller – 40.000 Besucher – 165 Länder
Ein dynamischer Marktplatz mit weltweiter Reichweite
co-located with
Jetzt Aussteller
werden!
D ie K ö n i gsk la ss e
GHU9HQWLODWRUHQ
:LOONRPPHQ LQ GHU :HOW GHU %HVWHQ
+LJKWHFK9HQWLODWRUHQIUSHUIHNWH.KOXQJHQ
XQGK|FKVWH(IIL]LHQ] PLWWlJOLFKHP(QHUJLHVSDUSRWHQ]LDO
HJDORELQ:LQGSDUNV0HVVHKDOOHQ)OXJKlIHQ6XSHUPlUNWHQ«
=XNXQIWVSUHQ
+DOOH
6WDQG))
FE2 owletowlet-EC blue
$ [LDO UHYROXWLRQlU XQVFKODJEDU LQ /HLVWXQJ
:LUNXQJVJUDG XQG (I I L]LHQ] :HOW ZHLW HLQ]LJ
HLQ]LJ
DU W L J H % L R QLN 6 F KDXIH O J H R P HW U L H DEV R OXW
JHUlXVFKDUP GUHK]DKOVWHXHUEDU XYP
.XQGHQVSH]LI LVFKH /|VXQJHQ MHGHU ]HLW P|J
P|J
OLFK'HU0D‰VWDEIU,QGXVWULH /XI W.OLPD
XQG.lOWHWHFKQLN]LHKODEHJJGH
'LH .|QLJVNODVVH LQ /XIWWHFKQLN 5HJHOWHFKQLN XQG$QWULHEVWHFKQLN
% HZ HJXQJ GGX
UFK 3HUIH
3H UIHNW
LRQ
%HZHJXQJ
XUFK
NWLRQ
= $YEOXH
= $YEOXH
= $ZKHHO