01+02/2016 05.02.2016 ISSN 1861-2741 H 2607 www.sonnewindwaerme.de 8,80 € • Österreich: 9,30 €•Schweiz: 13,50 SFR 40 Das Branchen-Magazin für alle erneuerbaren Energien ENERGIEERZEUGUNG & NETZINTEGRATION Jahre IND SONNE W E & WÄRM WECHSELRICHTER Schneller und flexibler Service POWER-TO-GAS Die Energiewende wird geprobt Starke Turbinen Neue Windenergieanlagen für schwache Winde Veranstalter: In Kooperation mit: Wind Power Poland 2016 Die größte Windindustrie-Konferenz und Messe in Zentral- und Osteuropa Buchen Sie jetzt Ihren Stand www.pwea2016.pl Editorial V ielleicht nehmen wir das hier ja nicht mehr so richtig wahr – aber weltweit wird das deutsche Experiment „Energiewende“ mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Wenn hier die erneuerbaren Energien in der Lage sind, die Atomenergie und konven tionelle Energieträger zu ersetzen, ohne dass es zu wirtschaftlichen oder sozialen Verwer fungen kommt, dann können das auch andere Nationen hinbekommen. Und das Bewusstsein, dass das Projekt Energiewende kein deutscher Alleingang bleiben darf, ist weltweit gewachsen. Zu deutlich werden die Auswirkungen des Klimawandels, zu groß die Schäden durch Unwetter, Missernten und gesundheitliche Belastungen. Auch sinkende Ölpreise können daran nichts ändern. Zum einen kann die weitere Verbren nung von Erdöl-Derivaten für Wärmeerzeugung und Mobilität keinen Weg aus der CO2- Problematik weisen, zum anderen glaubt wohl kaum jemand daran, dass die Preise dauerhaft so niedrig bleiben. Wenn Verbraucher schon mal bereit waren, mehr als 96 € für 100 L Heizöl zu zahlen, wie das beispielsweise im Oktober 2012 der Fall war, dann werden sich Erdölförderländer irgendwann auch wieder auf Quoten einigen, um von aktuellen Preisen unter 40 € wegzukommen. Doch zurück zu den Erneuerbaren. Der Finanzdienstleister Bloomberg New Energy Finance hat berechnet, dass im vergangenen Jahr weltweit 329 Mrd. $ in Projekte zur Nut zung regenerativer Energien investiert wurden. Das ist die höchste jemals für umweltfreund liche und nachhaltige Energieerzeugung investierte Summe. Dementsprechend können Wind und Solar für 2015 auch neue Rekorde verzeichnen: 64 GW Neuinstallationen global bei der Windenergie und 57 GW Photovoltaik. Ganz anders sieht es dagegen beim ehe maligen Klassenprimus Deutschland aus: Mit 10,6 Mrd. $ sind die Investitionen hier auf den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre gesunken. Der einstige Vorreiter bei der I nvestition in erneuerbare Energien liegt nur noch auf Platz sechs hinter China, den USA, Japan, Großbritannien und Indien. Es wäre ja zu verschmerzen, wenn so ein Rückgang aus sinkenden Systempreisen zu erklären wäre, aber dahinter stehen auch seit Jahren sinkende Installationsvolumina – vom Solarpark bis zur privat finanzierten kleinen Aufdachanlage. Doch statt diese Entwicklung – gerade auch vor den Versprechungen der Pariser Klimakon ferenz – als Alarmsignal zu begreifen und ent schlossen umzusteuern, führen Bundes- und Landesregierungen einen traurigen Eiertanz auf. Da wird darüber diskutiert, wie lange der Abbau von Braunkohle noch erlaubt sein soll – und man wirft von verschiedenster Seite einen Ausstiegstermin im Jahr 2050 in die Diskussi on. Wobei der Begriff Ausstieg deutlich ge schönt ist, fällt der „Ausstiegstermin“ doch mit dem Termin zusammen, nach dem laut RWE-Chef Peter Terium die RWE-Tagebaue ohnehin ausgekohlt sind. Hier wird deutlich, dass politischer Gestal tungswille hinter dominierenden, wirtschaft lichen Interessen zurücktritt. Dabei war es gerade solch politischer Gestaltungswille, der die Konturen der Energiewende vorgezeichnet hat. Und es braucht diesen Willen weiterhin, um weltweit all denen, die gespannt das deutsche Projekt „Energiewende“ beobachten, zu zeigen, dass und wie ein Paradigmenwechsel in der Energieversorgung erfolgreich gestemmt werden kann. Doch gegenwärtig ist von einem neu erstarkten Gestaltungswillen nichts zu erkennen – und so bleibt zu befürchten, dass der ehemalige Klassenprimus sich auch in Zukunft durch Negativrekorde auszeichnen wird. Aber das scheint niemanden zu stören – denn dieser traurige Rekord gab bisher nicht einmal Anlass, darüber zu diskutieren. [email protected] Dr. Volker Buddensiek Chefredakteur Editorial Was für ein trauriger Rekord! Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 3 Inhalt Inhalt Die 100 % im Visier Im Fokus KOMBINIERTE STROM- UND WÄRMEVERSORGUNG Je nach Auslegung des Systems können 100 % des Strom- und Wärmebedarfs eines Haushalts selbst erzeugt werden. Ausgeklügelte Gesamtsysteme leisten dabei mehr, als ein BHKW mit einer Wärmepumpe zu kombinieren. Gleichzeitig mehren sich die Projekte, die das 100-%-Szenario auf ganze Regionen übertragen. Seiten 28 bis 39 Foto: dpa Foto: KBB Schlechte Zeiten, gute Zeiten SOLARTHERMIE Die Hersteller von Windenergieanlagen zaubern immer größere Rotoren und gewaltige Nabenhöhen aus dem Hut. Dabei bestimmen die kommenden Ausschreibungen schon jetzt den Wettbewerb. Sie machen die Windparkplanung immer komplexer. Foto: Henning Reiter 4 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 STRUKTURWANDEL Die Krise im Kollektormarkt hält an. Solarwärmespezialisten trifft sie besonders hart. Mit Kosteneinsparungen, individualisierten Produkten und erweiterten Dienstleistungen hoffen sie, neue Kunden zu gewinnen. Seite 76 WINDENERGIE SOFTWARE Die Betriebsführung profitiert von der Normierung der Datenerfassung nach Industriestandards. Wer über welche Daten verfügen kann, ist aber noch nicht abschließend entschieden. Seite Foto: AZ Drohnenflug 62 PHOTOVOLTAIK Alles unter Kontrolle Panorama 08 SERVICE Drohnen kennt man in aller Regel aus militärischen Zusammenhängen. Seit einigen Jahren gewinnt die zivile Nutzung der unbemannten Fluggeräte schnell an Boden. Mit Kameras bestückt spüren Drohnen Fehler an PV-Anlagen auf. Seite Im Fokus: Kombinierte Stromund Wärmeversorgung Politik 06 Foto: Eric Kruegl Zivile Drohnen im Einsatz INTERVIEW Dominique Ristori, Europäische Union: Eine „europaweite Stärke“ Modellregion: Die Energie der Alpen 28 Ein disruptiver Ansatz: Mit PV und Wind zu 80 % Selbstversorgung 32 Hybride Wärmenetze: Intelligent verknüpft zur Wärmewende Markt 34 PtH: Überschüsse sinnvoll nutzen 36 Virtuelle Kraftwerke: Probelauf zu 100 % 39 Biologische Methanisierung: Power-to-Gas in Allendorf 10 Nachrichten 14 Börse: Keine Schiffe, keine Kekse 16 Windenergietage: Gelungene Premiere 18 E-World: Innovationen für die Energiewende 20 Solarstromspeicher: Die Stromtauschbörse 40 Passivhaussiedlung: Ein Stadtteil mit 100 % erneuerbarer Wärme Wechselrichter: Service muss unterschiedliche Ansprüche erfüllen 44 Service: Zivile Drohnen im Einsatz Wissenschaft & Technik 48 Ausschreibungen: Spekulation auf fallende Modulpreise 51 Rechtsfragen zur Ausschreibung 52 Siedlung mit 70 % Eigenversorgung 22 24 Nachrichten 25 Produkte 26 Kommunikation: Kein Anschluss unter dieser Nummer Photovoltaik 26 Windenergie 44 Bioenergie 72 Biogas: Günstige Wärme und flexibler Strom 74 World Sustainable Energy Days: Die Rolle der Biomasse in der EU Solarthermie 75 Große Anlagen: Blick in die Zukunft 76 Strukturwandel: Schlechte Zeiten, gute Zeiten 78 Ertragsabhängige Förderung: Kritik der Kritik am Solar-Keymark-ACO Service 80 Recht: Das „Solarkraftwerk“ oder die Neubestimmung des PVAnlagenbegriffs 81 Marktdaten 82 Firmenverzeichnis 92 Termine Rubriken 94 Köpfe Turbinen: Rechnen bis zum Schluss 97 Impressum 58 Windgutachten: Die Latte liegt hoch 97 Vorschau 62 Software: Alles unter Kontrolle 98 Hüters Finale 65 Abregelung: Auf Rekordniveau 68 Zulieferer: Entscheidende Wende 54 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 5 Panorama POLITIK EUROPÄISCHE UNION Eine „europaweite Stärke“ Der Ehrgeiz, die globale Führungsrolle in der Branche zu halten, ist Teil der Strategie der Energy Union, die im Februar von der Europäischen Kommission vorgestellt wurde. Der erste Bericht „State of the Energy Union“, der im November folgte, bestätigt die Rolle der Industrie sowohl für die wirtschaftlichen als auch die klimapolitischen Ziele. Die Umsetzung dieser Thesen wird allerdings alles andere als einfach sein. Was ist die Position der europäischen Unternehmen, und was ist von der EU im kommenden Jahr zu erwarten? Dominique Ristori, Generaldirektor für Energie der Europäischen Kommission, gibt in diesem E-Mail-Interview mit SONNE WIND & WÄRME einen Überblick. Dominique Ristori, Generaldirektor Energie der Europäischen Kommission: Die EU soll „zu einer globalen Drehscheibe für die nächste Generation technisch anspruchsvoller und wettbewerbsfähiger erneuerbarer Energien zu werden.“ Foto: Europäische Kommission SW&W: Europäische Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien scheinen zwischen dem zunehmenden internationalen Wettbewerb und dem Entzug staatlicher Anreize erdrückt zu werden. Was geschieht mit der europäischen Branche für erneuerbare Energien? Dominique Ristori: Der europäische Sektor der erneuerbaren Energien beschäftigt 1,15 Mio. Menschen. Das entspricht mehr als zwei Arbeitsplätzen pro 1.000 Einwohner in diesem Bereich. Weltweit liegt der Durchschnitt doppelt so hoch. Der Bereich der erneuerbaren Energien ist einer der wenigen Sektoren, in denen die Beschäftigung mit nahezu einer halben Million zusätzlicher Arbeitsplätze zwischen 2008 und 2013 trotz der Finanzkrise zugenommen hat. Außerdem sind europäische Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien auch in Bezug auf ihren Umsatz führend. Im 6 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Jahr 2013 erzeugte der Sektor 137 Mrd. € Umsatz, was einem Anstieg von 6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei sollte nicht vergessen werden: Auch wenn wir einige Technologien importieren, verbleibt die Wertschöpfungskette im Bereich der erneuerbaren Energien weitgehend in Europa. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur ist die EU auf eine Führungsposition bei der Erzeugung erneuerbarer Energie eingestellt. Wind-, Solar- und andere Technologien werden bis 2040 50 % der Stromproduktion ausmachen. China und Japan folgen mit 30 %. Um auf diesem Weg zu bleiben, ist es natürlich erforderlich, die Anstrengungen zu intensivieren. Um das verbindliche Ziel der EU von 20 % bis 2020 zu erreichen, werden starke gesetzliche Vorgaben erforderlich sein. Auch wird es auf konkrete Richtlinien ankommen, um mindestens 27 % erneuerba- re Energien bis zum Jahr 2030 sicherzustellen. Regelungen zur Förderung müssen flexibel und marktorientiert sein, um Verzerrungen durch Überkompensation zu vermeiden. Außerdem unterstützen wir im Rahmen des Integrated Strategic Energy Technology Plans Forschung und Innovation mit insgesamt zehn Forschungsund Innovationsmaßnahmen. Diese Projekte sind auch in Horizon 2020 enthalten, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. „Die Herausforderung besteht darin, dass sich die Kostenreduktion bei Verbraucherpreisen widerspiegelt.“ SW&W: Was ist das größte Problem der Branche für erneuerbare Energien innerhalb der EU? Ristori: Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst die Entwicklung der erneuerbaren Energien und damit den Erfolg der europäischen Unternehmen. Es gibt finanzielle Elemente mit oftmals schwierigem Zugang zu Kapital, politische Elemente mit teilweise unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen, und technische Elemente mit zusätzlichen Herausforderungen, was Integration und Ausgleich eines höheren variablen Stromanteils im Energiesystem angeht. In diesem Zusammenhang sind politisches Engagement und regulatorische Stabilität von entscheidender Bedeutung. Der Schlüssel ist ein starker und integrierter Energiemarkt, der für erneuerbare Energien bereit ist. Eine zentrale Herausforderung ist die Bereitstellung eines Energiesystems, das auf Angebotsseite Sicherheit bietet und dabei einen zunehmenden Anteil variabler, erneuerbarer Energien integriert. Darüber hinaus müssen wir sicherstellen, dass alternde Anlagen ersetzt werden und der Markt ausreichende langfristige Investitionssignale entwickelt. SW&W: Als eines der Probleme bei rneuerbarer Energie werden die hohen e Kosten für den Verbraucher angesehen. Was kann die Europäische Union tun, um das zu überwinden? Ristori: Das vergangene Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien hat zu bedeutenden langfristigen Investitionskosten geführt. Mit Zunahme ihres Anteils werden jedoch die erneuerbaren Energien immer wettbewerbsfähiger. Wasserkraft, Geothermie und Onshore-Wind sind jetzt schon billiger als Kohle. Auch Biomasse und Photovoltaik werden im Vergleich zu fossilen Brennstoffen zunehmend wettbewerbsfähiger. Die Herausforderung besteht darin, dass sich diese Kostenreduktion bei den Verbraucherpreisen widerspiegelt. Die Kommunikation eines neuen Geschäfts für Energiekonsumenten und die beratende Kommunikation über die Gestaltung eines neuen Energiemarkts zielen darauf ab, die Verbraucher in den Mittelpunkt des Energiemarktes zu setzen und ihnen die Werkzeuge zu geben, die sie benötigen. Die Verbraucher müssen geringere Kosten, besseren Service und mehr Auswahl erkennen und von denselben hohen Standards zu ihrem Schutz profitieren, die ihnen das EURecht in der Vergangenheit geboten hat. Die Einführung von Smart- Technologien, wie zum Beispiel SmartMetering-Systemen auf breiter Basis wird es den Konsumenten ermöglichen, Kontrolle über ihren Verbrauch zu erlangen. Eine ‚smarte‘ Infrastruktur wird es ermöglichen, Marktteilnehmer und verteilte Ressourcen zu koordinieren. Sie wird es auch den Netzbetreibern erlauben, lokale Probleme zu lösen und ihre Investitionen in das Netz zu optimieren, was wiederum zu kostengünstigeren Verteilernetzen führt. Für all diese Aspekte werden wir neue Lösungen unterstützen. Dazu gehören dynamische Preisvereinbarungen, die die Verbraucher in die Lage versetzen, 30 % ihres Rechnungsbetrags aus Intraday-Märkten zu sparen. SW&W: Die EU wird voraussichtlich ihr Ziel, einen Anteil von 20 % erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 zu haben, erreichen. Neunzehn Länder werden wahrscheinlich ihren Anteil übertreffen, während es bei neun Ländern (Frankreich, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Großbritannien, Belgien, Spanien, Ungarn und Polen) unwahrscheinlich ist, dass sie ihre Zusagen erreichen. Haben sie deswegen Sanktionen zu erwarten? Ristori: Die Richtlinie über erneuerbare Energien drückt sich dazu eindeutig aus. Wenn ein Mitgliedstaat sein Zwischenziel nicht erreicht, muss er einen neuen nationalen Aktionsplan über erneuerbare Energien einreichen, der konkrete Maßnahmen nennt, wie es die Vorgaben innerhalb kürzester Zeit zu erreichen gedenkt. Die Europäische Kommission bleibt offen und bereit, mit den betroffenen Ländern gezielte Regelungen und Maßnahmen, einschließlich der Zusammenarbeit mit den übrigen EU-Staaten zu bewerten. „Die EU ist entschlossen, zu einer globalen Drehscheibe für die nächste Generation technisch anspruchsvoller und wettbewerbsfähiger erneuerbarer Energien zu werden.“ SW&W: EU-Unternehmen halten einen Anteil von 40 % aller Patente für Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien. Welches Land in Europa verfügt über die wettbewerbsfähigste Industrie und warum ist sein Modell erfolgreich? Ristori: Die Industrie im Bereich der erneuerbaren Energien ist eine europaweite Stärke, wie bereits am Anteil der Patente zu sehen ist. Wettbewerbsfähigkeit sollte daher auf EU-Ebene und nicht nur in den Mitgliedstaaten angegangen werden. Unternehmen in Europa werden nicht nur von den nationalen Märkten angetrieben, sondern auch durch die gesamteuropäische Nachfrage. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, eine europäische Wertschöpfungskette für erneuerbare Energien zu schaffen. Die Ziele für 2020 haben eine stetige Nachfrage nach kostengünstigen Technologien für erneuerbare Energien erzeugt. Das 27 % Ziel bis zum Jahr 2030 wird diesen Trend fortsetzen. SW&W: In diesem Jahr hat die Europäische Kommission das ‚Energy-Union- Paket‘ gestartet, dessen Kommunikation auf Sicherheit, Beseitigung des Kohlenstoffausstoßes und Interkonnektivität zielt. Welche Politik sieht die EU als Priorität für das kommende Jahr? Ristori: Nach der Energy Union Strategy ist die Europäische Union entschlossen, zu iner globalen Drehscheibe für die nächste e Generation technisch anspruchsvoller und wettbewerbsfähiger erneuerbarer Energien zu werden. Neben der Versorgungssicherheit werden vor allem Sonne und Wind zu diesen Prioritäten beitragen. Wir müssen also sicherstellen, dass der Energiemarkt in der Lage sein wird, höhere Anteile von Strom aus erneuerbaren Energien aufzunehmen – bis zu 50 % bis zum Jahr 2030. Und das auf kostengünstige Weise. Wir müssen den Markt für erneuerbare Energien bereit machen. Dies ist das Ziel der Kommunikation zur Marktgestaltung: Eröffnung einer öffentlichen Debatte über die notwendigen Reformen. In Bezug auf Infrastruktur und Konnek tivität hat die EU bis zum Jahr 2020 vereinbart, dass mindestens 10 % des Stroms über grenzüberschreitende Verbindungs leitungen fließen soll. Dies wird bis zum Jahr 2030 auf 15 % angehoben. Auf diese Weise werden regionale Mechanismen über die einzelnen Länder hinweg gefördert. Wie das erreicht werden kann? Durch die Identifizierung von vorrangigen Verbindungsleitungen, die sogenannten Projects of Common Interest (PCI) und die Unterstützung der Einführung von wesentlichen Infrastrukturen durch Finanzierung aus dem Europäischen Fonds für Strategische Investitionen und die ‚Connecting Europe Facility‘-Initiative. Dafür wird ein Investitionsportal eingerichtet. Es soll die Transparenz der geplanten Projekte fördern und Informationen für potenzielle Investoren zugänglich machen. Am 18. November 2015 hat die Europäische Kommission eine öffentliche Befragung zur Überarbeitung der Richtlinie über erneuerbare Energien gestartet. Diese ist bis zum 10. Februar 2016 geöffnet. Um die richtigen Anreize gegen Kohlenstoff-Emissionen einzuführen, werden wir auch einen Ausstieg aus Subventionen für fossile Brennstoffe vorantreiben. Neben der Überarbeitung der Richtlinie über erneuerbare Energien, werden auch Gesetzesvorschläge vorgelegt werden, um die neue Gestaltung des Strommarktes zu realisieren. Im Jahr 2014 hatten die erneuerbare Energien einen Anteil von 15,3 % am Brutto-Energieverbrauch der EU. Wir nutzen damit in Europa dreimal mehr erneuerbare Energie pro Kopf als irgendwo sonst auf der Welt. Darüber hinaus entwickeln derzeit mehrere Länder nationale Energie- und Klimapläne für die Zeit nach 2020 oder haben diese bereits verabschiedet. Anleger können daher in der Zukunft Stabilität und Berechenbarkeit, sowie größere Märkte für erneuerbare Energiequellen erwarten. Das Interview führte Claudia Delpero. Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 7 Panorama POLITIK MODELLREGION Die Konferenz „Energie der Alpen“ soll ein erster Schritt zu einem Interreg Alpine Space Programm für eine europäische Foto: Volker Buddensiek Energiewende sein. Die Energie der Alpen Die Alpen und das Alpenvorland als Modellregion für die Verwirklichung der Energiewende – um nicht mehr und nicht weniger ging es auf einer Veranstaltung in Garmisch-Partenkirchen. Sie war der Auftakt für ein ehrgeiziges Projekt: über nationale Grenzen hinweg aus dem gesamten Alpenraum Akteure aus der Energiewirtschaft mit Vertretern aus Politik, Land- und Forstwirtschaft, Fremdenverkehr, Industrie und Handwerk, Gemeinden und Landkreise zusammenzubringen. W as im Oktober 2015 als Marktplatz für Ideen begonnen hat, soll nach dem Willen der Organisatoren zu einem Bündnis werden, das gemeinsam Wege definiert für eine Umstellung der Energieversorgung weg von fossilen Energieträgern und hin zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung. Wer bei großen Vorhaben nur klein-klein denkt, hat von Anfang an verloren. Insofern ist es nur konsequent, sich für ein übergreifendes Konzept einer europäischen Energiewende über Grenzen hinweg ein entsprechend großes „Freiluft-Labor“ auszuwählen. Der Alpenraum könnte mit 490.000 km² und rund 70 Mio. Einwohnern so ein Ort werden, an dem 8 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 – von der lokalen Ebene bis zur internationalen Kooperation – Lösungen entwickelt und getestet werden. Kein Wunder also, dass die Europäische Union über die Alpen und das Alpenvorland von Slowenien bis Frankreich und von Nordtirol bis Bayern unter der Prämisse diskutiert, hier eine „Makroregion Alpen“ ins Leben zu rufen. Zwei solcher von der EU definierten Makroregionen gibt es bereits, den Ostsee- und den Donauraum. Ein erster Schritt Hier das große Ziel, ein Gesamtkonzept für die energetische Versorgung des Alpenraums zu entwickeln und dort eine Vielzahl von Akteuren mit den unterschiedlichsten Interessen. Wie soll das zusammengeführt werden? Klaus Lorenz, Mitbegründer des Veranstalters Lorenz Wagner Alpenenergie GbR, sieht die Größe der Aufgabe und sagt trotzdem: „Wir haben uns für den großen Aufschlag entschieden“, wobei er die Schwierigkeiten nicht verkennt. „Aus dem gemeinsam formulierten beziehungsweise akzeptierten Ziel der nachhaltigen, effizienten Energieversorgung für die Makroregion Alpen leitet jedes beteiligte Unternehmen, jeder beteiligte Verband oder jede andere Institution auf der Basis seiner Expertise eigene Zielsetzungen ab. Meine Erfahrung lehrt mich, dass bei einem solchen Vorgehen Kontakte knüpfen über Branchen-Grenzen hinweg ermöglichte neue Geschäftsideen. Foto: Sabine Schwendemann/www.fokusmensch.org selbst Vertreterinnen und Vertreter weit auseinander liegender Meinungen konstruktiv zusammenarbeiten können. Geben und Nehmen heißt die Devise.“ In diesem Sinne werden die Organisatoren einen Projektantrag im Rahmen des Interreg Alpine Space Programms der Europäischen Union stellen. Ziel des Projektes unter dem Namen „Nachhaltige Bürgerpartizipation an alpinen Infrastrukturprojekten“ ist es, Bürgerbeteiligung an Entscheidungen über Gestalt, Ausführung und Bau von Infrastrukturprojekten im Alpenraum zu stärken, „nachhaltig und unter Einsatz kostenoptimierender Kommunikationstechnologien unter Beachtung der soziologischen, volkswirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen.“ Gäste aus der DACH-Region Zur Auftaktveranstaltung des Projekts am 22. und 23. Oktober hatten sich rund 130 Teilnehmer angemeldet – überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. In vier parallelen Sessions wurde in Vorträgen und Workshops über die Themen Akzeptanz der Energiewende, Elektromobilität, Speicher und Netz, Windenergie, Geothermie, Wasserkraft, aber auch über energieeffizientes Bauen und Europäisches Recht sowie Energie-Umwelt-Mensch diskutiert. Dabei bewerteten die Teilnehmer insbesondere als positiv, dass Stakeholdern aus den unterschiedlichsten Bereichen hier die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch geboten wurde. Tatsächlich ergaben sich erste Ideen zu Kooperationen z. B. zwischen einem Unternehmen für energieoptimierte Holzhäuser und Anbietern von Elektro mobilität für ein gemeinsames Projekt. Die entspannte Atmosphäre der Veranstaltung, die vielen Gespräche im Foyer und während einer gut besuchten Abendveranstaltung – einschließlich Rahmenprogramm mit Musik aus dem Werdenfelser Land und viel-beklatschtem Spontanauftritt eines Kongressteilnehmers – trugen sicherlich das ihre dazu bei, dass der Auftakt des Projektes allgemein als gelungen bewertet wurde. Für die Folgeveranstaltung am 15. und 16. November 2016 haben die Veran stalter das Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen b ereits wieder gebucht. 5. Energie-kongress IZES in Kooperation mit der Saarlb Energiewende auf gutem Weg? Perspektiven und Herausforderungen Mittwoch, 2. März 2016 10:00 – 18:00 Uhr | Schloss Saarbrücken Die Energiewende ist in vollem Gange – der Anteil Erneuerbarer Energien steigt. Doch wie steht es um Erzeugungsanlagen und Netzinfrastruktur? Diskutieren Sie mit. Weitere Informationen und Anmeldung auf www.izes.de Referenten u. a.: Prof. Dr. Frithjof Staiß | ZSW Baden-Württemberg Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer | TU Berlin Prof. Dr. Uwe Leprich | IZES gGmbH apl. Prof. Dr. Niko Paech | Universität Oldenburg Prof. Dr. Stefan Klinski | HWR Berlin Der Fachkongress richtet sich an mittelständische Unternehmen, an Hersteller, Projektierer und Betreiber von Anlagen für Erneuerbare Energien, deren Zulieferer, institutionelle Anleger sowie Vertreter von Städten und Gemeinden. Ebenso sind Führungskräfte von Energieversorgungsunternehmen und Stadtwerken sowie Vertreter ihrer Verbände angesprochen. Volker Buddensiek Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 9 Panorama Markt Nachrichten Aldi Süd nimmt das 1000. Solardach in Betrieb Laden während des Einkaufs gehört zum Eigenverbrauchskonzept von Aldi Süd – das Bild zeigt die erste Elektrotankstelle in Düsseldorf. Foto: Aldi Süd ■ Supermärkte mit Solarenergie: Das Handelsunternehmen Aldi Süd meldet die Inbetriebnahme der 1.000. PV-Anlage auf dem Dach einer Filiale. Nach Unternehmensangaben nutzt inzwischen mehr als jeder zweite Aldi Süd-Standort im Westen oder Süden Deutschlands die Solarenergie zum Kühlen der Waren und für die Beleuchtung der Räume. Das Handelsunternehmen verfolge bereits seit 2005 das Ziel, Online-Tarif für PVDirektvermarktung unter 800 kW ■ Die Pflicht zur Direktvermarktung trifft seit dem 1. Januar auch Neuanlagen ab 100 kW installierter Leistung. Für Anlagen des Segments zwischen 100 und 800 kW bietet die Next Kraftwerke GmbH eine Online-Direktvermarktung, bei der die Betreiber in einem Online-Portal den Markteintritt in die verpflichtende Direktvermarktung selbst übernehmen. Neu ist die verpflichtende Direktvermarktung nicht. Bei größeren Anlagen besteht bereits der Zwang, den eingespeisten Strom in diesem Rahmen zu vermarkten. Zwar wird die Differenz zwischen dem Erlös und der Einspeisevergütung ausgeglichen, aber die Direktvermarktung bedeutet Aufwand und Kosten und gilt daher vor allem bei kleineren Anlagen mit relativ geringen Einspeisemengen als wirtschaftliche Hürde. Hier will Next Kraftwerke mit einem Online-Tarif auf 10 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 otenzielle Kunden zugehen: p Über ein Online-Formular im Portal sei der Eintritt in die Direktvermarktung auch für verhältnismäßig kleine Anlagen schnell möglich, betont der Anbieter. Die Tarifierung bei Anlagen unter 800 kW basiert auf einer festen monatlichen Vermarktungspauschale anstelle eines Profit-Sharing-Modells und soll dem Kunden Kalkulationssicherheit geben. Wie Next Kraftwerke betont, bleiben bei diesem Modell die Marktprämie und die bei Neuanlagen in die Marktprämie eingepreiste Managementprämie in vollem Umfang beim Betreiber. Die Pauschale ist nach der Anlagengröße gestaffelt: Bis 150 kW fällt monatlich ein Vermarktungsentgelt von 60 € an, von 151 bis 500 kW sind es 85 € und von 501 bis 800 kW 110 €. Next Kraftwerke betreut in der Vermarktung auch Reststrom mengen von Überschuss- (ro) Einspeisern. erneuerbare Energien in dieser Größenordnung zu nutzen, so Florian Kempf, Leiter Energiemanagement bei Aldi Süd Fasst man die Flächen der PV-Anlagen auf den Filialen zusammen, so ergibt sich nach Berechnungen des Unternehmens eine Gesamtfläche von 115 Fußballfeldern. Eine durchschnittliche jährliche Stromerzeugung von 95 Mio. kWh fließt zu einem überwiegenden Teil in die Eigenversorgung: Etwa 85 % des Solarstroms verbraucht Aldi Süd beispielsweise für die Kühlung oder die Beleuchtung in den Filialen. Außerdem wurden im vergangenen Jahr an etwa 50 Standorten von Aldi Süd Elektrotankstellen installiert, die Solarstrom für die Mobilität zur Verfügung stellen. Die übrigen 15 % des umweltfreundlichen Stroms gehen ins (ro) öffentliche Netz. Türkei: 4,9-MW-Kraftwerk ■ Die Phoenix Solar AG baut in Incesu in der Nähe von Kayseri in Zentralanatolien gemeinsam mit Partnerunternehmen vier Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 4,9 MW. Der Auftrag kommt von einem türkischen R egierungsunternehmen. Phoenix Solar übernimmt alle Planungs- und Beschaffungsaufgaben. Asunim, die sich um die Projektentwicklung gekümmert hatte, wird die eigentlichen Bauleistungen erbringen. Montiert werden polykristalline Module von Jinko sowie Wechselrichter von SMA. Bereits Ende Februar soll das Projekt fertiggestellt sein. Der erzeugte Strom wird ins Netz eingespeist. Die Erlöse kommen der weiteren Entwicklung des Industriegebiets zugute und damit schließlich der weiteren Industrialisierung in der Re(bh) gion Kayseri. Trianel erwirbt den Solarpark Pritzen ■ Die Die Stadtwerke- Kooperation Trianel hat über die Tochter Trianel Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (TEE) den Solarpark Pritzen erworben. Die in der Niederlausitz errichtete Freiflächenanlage hat eine Leistung von 10 MW und ging Ende September 2015 ans Netz. Die Übernahme durch TEE erfolgte zum Jahreswechsel. Das 20 ha große Areal des Solarparks Pritzen wurde in der Vergangenheit vom ehemaligen Lausitzer Braunkohletagebau Greifenhain als Reparaturplatz für Tagebaumaschinen genutzt. Nach dreimonatiger Bauzeit prägen dort gut 38.000 Solar- module das Bild und sollen im Schnitt jährlich 10 GWh sauberen Strom erzeugen, der in das Verteilnetz der Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH eingespeist wird. Wie Christoph Schöpfer, Bereichsleiter Projektentwicklung Onshore, berichtet, ist Pritzen die erste Freiflächenanlage im Erzeugungsportfolio von TEE. Hinter der im September 2015 gegründeten TEE stehen neben der Trianel GmbH 38 Stadtwerke und Kommunal versorger, die im Verbund die erneuerbaren Energien ausbauen wollen. (ro) Auf einem Gelände des ehemaligen Braunkohletagebaus steht der Solarpark Pritzen nicht nur symbolisch für die Energiewende.Foto: Trianel SMA macht Wechselrichter fit für Hochvolt-Batterien ■ Die SMA Solar Technology AG kündigt einen auf Hochvolt-Batterien abgestimmten Batterie- Wechselrichter für private Haushalte an. Der Sunny Boy Storage soll eine kostengünstige und flexible Einbindung von Speichern in bestehende und neue PV-Anlagen unterstützen. Im März sollen die ersten Geräte vertrieben werden. Den Anfang macht der deutsche Markt, im nächsten Schritt zielt SMA auf weitere wichtige Speichermärkte wie Italien, Großbritannien, Australien und die USA. Bei der Entwicklung des neuen Batterie- Wechselrichters Sunny Boy Storage hat SMA-HochvoltBatterien wie die Powerwall von Tesla im Auge. Es geht in Richtung einer neuen Grid- Parity: Nach Einschätzung des Unternehmens kann eine Kombination aus Batterie und Sunny Boy Storage gespeicherten Solarstrom zu Kosten bereitstellen, die mit deutschen Haushaltsstromtarifen vergleichbar sind. SMA ooperiert bei Speicherlösunk gen nach eigenen Angaben mit fast allen bekannten Batterie herstellern. Laut Volker Wachenfeld, Leiter der Business Unit OffGrid and Storage, ist SMA der einzige Wechselrichterhersteller, der ein AC-gekoppeltes System für Hochvolt-Batterien anbietet. Eine solche Speicherlösung läuft parallel zur Photovoltaik-Anlage: „Dadurch ist eine Ausrüstung von bestehenden Anlagen, aber auch eine spätere flexible Erweiterung des Systems, besonders einfach und kostengünstig zu realisieren, da nicht in die Photovoltaik-Anlage eingegriffen werden muss. Mit unserer Lösung können wir zusätzlich den großen Markt der Bestandsanlagen erschließen.“ Bei Neuinstallationen erlaube das Konzept die Integration in beliebige Anlagenkonfigurationen, so Wachenfeld. Das gelte insbesondere bei verändertem Energiebedarf oder bei späterer Einbindung eines (ro) Elektromobils. TÜV Rheinland setzt auf Pellets ■ Die Gebäude der Zentrale des TÜV Rheinland in Köln wurden bisher dezentral mit Ölund Gaskesseln beheizt. Auch die Klimatisierung wurde dezentral und für jedes Gebäude individuell geregelt. Nun hat das Unternehmen eine neue Energiezentrale in Betrieb genommen, die einen breiten Technologiemix einsetzt und einmal alle zehn Gebäude zentral versorgen soll. Die Wärmeversorgung stellt die Energiezentrale über zwei Pelletskessel mit jeweils 450 kW, drei Erdgassessel (Brennwert, 2 x 2.500 kW und 1 x 500 kW) und einem Blockheizkraftwerk sicher. Das BHKW stellt dabei eine elektrische Leistung von 240 kW und eine thermische Leistung von 291 kW zur Verfügung. Es wird vor allem für die Grundlast versorgung genutzt. Der produzierte Strom des BHKW wird nicht einfach ins Stromnetz eingespeist. Stattdessen soll er selbst verbraucht werden, etwa als Antriebsenergie für zwei Kompressionskältemaschinen mit einer Leistung von jeweils 1.800 kW. Neben den diversen Kesseln und Kältemaschinen und dem BHKW kommen außerdem noch Pufferspeicher mit einem Volumen von 7.000 L zum Einsatz. Sie tragen dazu bei, die Energieproduktion und deren Verbrauch in Einklang zu (jg) bringen. Panorama Markt NachrichteN In Kürze ■ Neuer Leitfaden Wärmepumpe und Photovoltaik: Die Kombination von Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen hat sich inzwischen einen festen Platz im Wärmemarkt gesichert. Die Energieagentur NRW hat nun eine kostenlose Infobroschüre dazu herausgebracht. Sie kann auf der Webseite der Energieagentur als PDF oder als Print(jg) produkt bestellt werden. www.energieagentur.nrw/geothermie/leitfaden_kombination_von_waermepumpen_ und_photovoltaik ■ Solarthermie unterstützt Fernwärme-Großstadtnetz: Anfang Januar 2016 ging in Jena die erste dezentral in ein deutsches Fernwärmenetz einspeisende Solarthermieanlage von Ritter XL Solar in Betrieb. Es handelt sich um eine kleine 70-kW-Anlage der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck, die vor allem zeigen soll, wie einfach und potent Solarthermie Fernwär(jg) me unterstützen kann. ■ Nordex liefert 216 MW nach Finnland: Nordex hat mit der finnischen Vermögensverwaltung Taaleritehdas einen Rahmenvertrag abgeschlossen. 2016 und 2017 wird Nordex für sechs Projekte dieses Kunden insgesamt 72 Turbinen vom Typ N131/3000 liefern. (kg) Mehr zu diesen Themen unter: www.sonnewindwaerme.de Marktanreizprogramm legt um 15 % zu ■ Aktuelle Zahlen des BAFA 4000 zeigen, dass die Novelle des Marktanreizprogramms im letzten Jahr erste Früchte trägt. Die Antragszahlen sind um 15 % gestiegen. Profitiert haben davon vor allem Wärmepumpen. Vor allem die Anträge bei den Wärmepumpen haben sich explosionsartig entwickelt. Sie haben sich von knapp 5.300 Anträgen im Jahr 2014 auf 15.600 im Jahr 2015 erhöht, ein Zuwachs von fast 200 %. Ebenfalls positiv haben sich die Antragszahlen in der Solarthermie entwickelt. Wurden im Jahr 2014 noch ca. 24.400 Anträge gestellt, waren es 2015 immerhin schon knapp 26.300. Das Plus im Vergleich zum Vorjahr erreicht hier damit aber nur 7 %, fällt also deutlich geringer aus als bei den Wärmepumpen. Letztere kommen aber auch von einem deutlich niedrigeren Antragsniveau, hohe Zuwachsraten sind dort daher auch eher zu erreichen. Schlecht sieht es dagegen bei der Biomasse aus. Trotz der üppigen Förderung sank die Zahl der Förderanträge von fast 28.700 im Jahr 2014 auf etwa 26.300 im Jahr 2015, was einem Minus von fast 14 % entspricht. Allerdings stehen Pellets- und Hackschnitzelkessel wohl auch am direktesten in Konkurrenz zu Ölkesseln, die im 3500 2015 Solarthermie 2015 Biomasse 2015 Wärmepumpe 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Jan. Feb. Mär. apr. Jun. Jul. aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Die anträge für das Marktanreizprogramm 2015. Seit der Novelle im Grafik: SW&W april 2015 steigt die Zahl der anträge deutlich an. letzten Jahr einen beispielslosen Boom erlebten. Immerhin etwas besser sieht es aus, wenn man sich nur die Zahlen ab April 2015 anschaut, dem Monat in dem das neue Marktanreizprogramm eingeführt wurde. Aber auch die anderen Technologien stehen besser da, wenn man die Zahlen erst ab April betrachtet. So stiegen die Antragszahlen der Solarthermie von April bis Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um ordentliche 20 %. Zudem erfreut sich die ertragsabhängige Förderung großer Beliebtheit, auch wenn diese nur für größere Anlagen im Rahmen der Innovationsförderung gewährt wird. Die Innovationsförderung speilt wohl auch bei den Wärmepumpen eine große Rolle. Die meisten Wärmepumpen, die gefördert werden, fallen wohl in diese Kategorie. Vor allem die Erdwärme kommt hier oft zum Zug. Ab April betrachtet erhöht sich übrigens auch hier das Plus, auf imposante 285 % im Vergleich zum Vorjahr. In absoluten Zahlen liegt die Wärmepumpe trotz der hohen Zuwachsraten aber weiterhin auf dem letzten Platz. Zudem war zumindest in den letzten Monaten 2015 eine gewisse Sättigung zu beobachten. Die Antragszahlen bei der Wärmepumpe schienen sich bei ca. 1.800 Anträgen im Monat einzupendeln. Sowohl die Solarthermie als auch die Biomasse konnten dagegen im letzten Quartal stark steigende Zahlen verzeichnen. Zumindest die Biomasse hatte aber bereits im Vorjahr vor allem im Winter (jg) hohe Antragszahlen. Windenergie: Winterstürme retten Jahresertrag ■ Die Winterstürme im November und Dezember haben den Deutschen Windmüller 2015 ihren Jahresertrag gesichert. Im Bundesdurchschnitt lag der Wind im vergangenen Jahr einen Prozentpunkt unter dem langjährigen Mittel. Bis in den November hinein war das Windjahr 2015 unter den Erwartungen zurückgeblieben. Das Windaufkommen lag bis dahin weit unter dem langjährigen Mittel. Erst die Stürme im November und Dezember besserten die Bilanz auf, 12 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 sodass das Windpotenzial im Bundesdurchschnitt am Ende des Jahres nur 1 % unter dem langjährigen Mittel lag. Zu diesem Ergebnis kommt der Windindex von Sander + Partner. Zu verdanken ist das vor allem den starken Winterstürmen in Norddeutschland. Der Süden hatte dagegen wieder einmal das Nachsehen. Zwar zogen die Novemberstürme über ganz Deutschland, aber mit unterschiedlicher Stärke und Dauer. In weiten Teilen Süddeutschlands reichten sie nicht aus, um sich am Ende des Jahres dem langfristigen Mittel zu nähern. Da das Windaufkommen 2015 am Ende des Jahres immerhin 99 % des Mittelwertes des Vergleichszeitraums (1981 bis 2010) erreichte, ist zumindest der deutlich negative Trend der letzten sieben Jahre gebrochen. Sieht man vom Ausnahmejahr 2007 ab, waren es sogar zwölf Jahre in Folge, in denen der Wind in Deutschland zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittel des Deutschen(kg) Wind-Index lag. Die Daten des Deutschen-Windindex sind regional, zeitnah und erfüllen die Standards der World Meteorological Organization. Grafik: Sander + Partner Markt Nachrichten Panorama EWEA-Kongress bindet sich langfristig an Hamburg ■ Die WindEnergy Hamburg und das EWEA Annual Event finden bis einschließlich 2020 parallel statt. Die EWEA legt sich damit erstmals mit ihrem Kongress zumindest in den geraden Jahren auf einen festen Veranstaltungsort fest. Was 2016 Premiere feiert, wird sich bis 2020 im zweijährlichen Rhythmus fortsetzen: Die WindEnergy Hamburg und der Kongress der European Wind Energy Association (EWEA) finden parallel statt. Das haben die Geschäftsführer der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) und der EWEA mitgeteilt. Die Vereinbarung enthält auch eine Option für eine vierte parallele Veranstaltung 2022. „Wir freuen uns sehr über die Unterzeichnung eines langfristigen Agreements mit HMC. Wir sind zuversichtlich, dass das Beständigkeit und langfristige Aufmerksamkeit für zukünftige Veranstaltungen unserer Branche am Standort schafft“, sagt Giles Dickson, CEO der EWEA. Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der HMC, ergänzt: „Es gibt weltweit keine vergleichbare Ballung von Kompetenz für die in der Windindustrie international tätigen Unternehmen.“ Die von der HMC veranstaltete WindEnergy Hamburg öffnet vom 27. bis 30. September zum zweiten Mal ihre Tore – nach der erfolgreichen Premiere 2014. Im Congress Center Hamburg, in direkter Nachbarschaft des Messegeländes, findet zeitgleich das EWEA Annual Event statt – erstmals in diesem Jahr. Auch 2017 und 2019, wenn keine WindEnergy stattfindet, wird es ein EWEA Annual Event geben. Die Austragungsorte sind aber (kg) noch nicht b ekannt. V.l.: Giles Dickson, CEO der EWEA, und Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der HMC, vereinbaren eine gemeinsame Ausrichtung ihrer Veranstaltungen bis mindestens 2020. Foto: HMC/Michael Zapf Vestas übernimmt Availon ■ Für 88 Mio. € hat Vestas den Service-Dienstleister Availon übernommen. Das Adjektiv „unabhängig“ gilt für Availon damit nur noch eingeschränkt. Für Vestas ist es nach der Akquise von UpWind Solutions in den USA bereits die zweite Übernahme eines Service- Unternehmens. Vestas hat die Übernahme von Availon, einem führenden europäischen Servicedienstleister, bekanntgegeben. Der Kaufpreis für beträgt 88 Mio. € und wird aus frei verfügbaren Barmitteln beglichen. Die Transaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen, wozu auch die Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden zählt. Vestas geht davon aus, dass die Übernahme im ersten Quartal 2016 vollzogen sein wird. Availon beschäftigt rund 400 Mitarbeiter und verzeichnet eine Gesamtkapazität von mehr als 2,6 GW unter Servicevertrag. Deutschland bildet den Kernmarkt, zugleich ist das Unternehmen in Österreich, Italien, Portugal, Spanien, Polen und den USA aktiv. „Für Vestas ist die Übernahme von Availon ein logischer nächster Schritt, um die Wachstumsstrategie im Servicegeschäft zu beschleunigen“, sagt Group Senior Vice President Christian Venderby, Vestas Global Service. „Vestas und Availon verbindet gemeinsame Werte, was Sicherheit, Qualität, Kunden zufriedenheit und Erzielung größtmöglicher Verfügbarkeit angeht“, betont Ulrich Schomakers, CEO von Availon. Für 2015 wird Availon eigenständig einen konsolidierten Umsatzerlös von voraussichtlich 59,8 Mio. €, ein bereinigtes EBITDA von 5,2 Mio. € und Gesamtaktiva von ca. 33,3 Mio. € berichten. Vom Zeitpunkt des Vollzugs der Übernahme an wird Availon im Finanzbericht von Vestas erscheinen. (kg) Saale 2016 BAU mit Die Mitteldeutsche Baumesse Die Frühlingsmesse zur SaaleBAU mit HALLE MESSE 11. – 13. März · 10 – 18 Uhr www.messe-saalebau.de HALLE MESSE GmbH Tel. 0345 68290 · [email protected] messe.de Hessens größte Baumesse 18. – 21. Febr. · Gießen Hessenhallen · täglich 10 – 18 Uhr www.messe-bauexpo.de MIT FACHBEREICH ENERGIE Messe Giessen · Telefon 0641 962160 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 13 Panorama Börse 14 Keine Schiffe, keine Kekse Z um ersten Mal taucht in dieser Rubrik ein Branchenfremder auf: Niels Stolberg. Nicht wenige werden sich fragen: Wer ist das denn? Stolberg ist Reeder, oder besser war Reeder. Die 1994 gegründete Reederei verschiffte alles, was schwer oder lang war - oder beides. 2011 ging das Unternehmen in die Insolvenz und Stolberg in den Knast. Mehrfacher Kreditbetrug, Bilanzfälschung, Untreue und Betrug wird Stolberg und drei Managern der Reederei vorgeworfen. Am 18. Januar 2016 begann der Prozess gegen Stolberg und seine Spießgesellen. Doch warum findet er sich nun ausgerechnet hier in dieser Rubrik wieder? Nun, Stolberg ist mit der Windbranche eng verbandelt. Er schipperte jahrelang Rotorblätter über den Atlantik. Das US-Geschäft wäre ohne ihn nicht denkbar gewesen. Auch technisch war er auf der Höhe der Zeit. Beluga Shipping fuhr als erstes Frachtschiff der Welt mit einem Zugdrachen und sparte damit 15 % Treibstoff. Mit Hochtief Construction ging er ein Joint Venture ein und entwickelte Schiffe, die Windräder laden und installieren konnten. Kurzum: Die Windindustrie hat ihm viel zu verdanken. Stolberg legte ein Tempo beim Aufbau der Reederei vor, Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 dass einem schwindelig wurde. Er machte zum Schluss mit 72 Schiffen einen Umsatz von 500 Mio. €. „Das Geld kommt wohl aus der Keksdose“, so erklärte sich die Belegschaft die Aktivitäten des Chefs. Kam es leider nicht. Stolberg wird beschuldigt, sich das Geld mit unlauteren Mitteln beschafft zu haben. Eine hammerharte Anklageschrift vor einem Gericht, das gemäß deutscher Tradition Vermögensschäden härter bestraft als Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit. Für Stolberg sieht es nicht gut aus. Das Emissionshaus KGAL nahe München hat eine Umfrage durchgeführt, wie das Börsenportal „Ecoreporter“ berichtet. Gefragt wurde nach den Geldanlage-Vorlieben und Renditeerwartungen. Institutionelle Anleger des Emissionshauses haben 700 Mio. € in die erneuerbaren Energien investiert. 63 % haben wegen der stabilen Ausschüttungen und der Sicherung der Vermögenswerte in Ökostrom investiert. Die interessantesten Investments sind die in den Klassikern Wind und Sonne. Fast alle Umfrageteilnehmer – genau gesagt 91 % – haben Papiere für Solarsysteme. Auf dem Rang zwei folgt die Windkraft mit 84 %. Für die Zukunft können sich die meisten Großanleger Investments in Solar- und Windenergie vorstellen. 90 % bezeichnen Onshore-Windkraft als sehr interessant oder interessant, bei der Solarenergie sehen „nur 84 %“ die Lage so hoffnungsvoll. Für die institutionellen Anleger ist die Rendite ein entscheidender Punkt. Neben der Staatsknete bleibt Private Equity die beliebteste Anlageform. Das gaben 56 % der Befragten an. Anleihen und Genussrechte sind mit 30 % (Direktinvestments), 21 % (Anleihen) beziehungsweise 12 % (Genussrechte) deutlich weniger beliebt. Großinvestoren erwarten große Renditen. Zwischen 5 und 7 % liegen die Erwartungen. Bei den anderen Energien ist nur noch die Wasserkraft mit Erwartun- RENIXX startet katastrophal Das Jahr 2015 hatte der RENIXX World mit einem Plus von 31 % auf 492,39 Punkte abgeschlossen. Doch der Handelsstart in das neue Jahr 2016 verlief katastrophal. Bislang stellt sich ein Kursminus von 15,2 % auf 417,59 Punkte ein (Schlusskurs 26. Januar 2016). Weltweite Turbulenzen an den Börsen haben auch die Regenerativ-Titel erfasst. Für kurze Zeit war der RENIXX sogar unter die 400-Punkte-Linie gefallen, hat sich aber wieder ein wenig erholt. Unter den fünf größten Verlierern seit Jahresbeginn sind mit SunEdison (-41 %), SolarCity (-30 %) und Sunrun (-28 %) drei US-Solartitel zu finden. Daneben geben auch der Solarprojektierer China Singyes (-37 %) und der Modulhersteller Canadian Solar (-32 %) kräftig Renixx®-World RENIXX® World 12 Monate Regenerativer Aktienindex 600 500 400 300 200 100 0 500 400 300 200 100 0 Jan Mär Mai Schlussstand: 26. Januar 2016 Jul Sep Nov Jan 417,59 Quelle: Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) (www.iwr.de) nach. Alle 30 RENIXX-Titel sinken im Kurs. Am besten schneiden noch die Aktien von EDP R enováveis, einem Energieversorger mit Hauptsitz in Madrid (-0,4 %), First Solar aus den USA (-1,2 %) und SMA Solar (-1,8 %) ab. Der hessische Wechselrichter-Hersteller hat seine Umsatz- und EBIT-Prognose für 2015 übertroffen. (iwr) gen von 3 bis 5 % konfrontiert. Interessant ist, dass die Förderung einzelner Energieformen so gut wie keine Rollen mehr spielt. „Wer heute in erneuerbare Energien investiert, ist bereit, deutlich mehr Marktrisiken als früher zu akzeptieren, erwartet aber auch höhere Renditen“, zitiert der „Ecoreporter“ Michael Ebner, Sprecher der Geschäftsführung der KGAL Investment Management GmbH & Co. KG und verantwortlich für den Bereich Infrastruktur. Das Vertrauen in den Solarmarkt, das die Umfrage zeigt, kommt nicht von ungefähr. GTM Research prognostiziert, dass im laufenden Jahr in 64 GW Solarleistung weltweit neu investiert werden. Damit werde die Erfolgsserie der vergangenen Jahre mit immer neuen Rekorden fortgesetzt. 2015 wurden 59 GW installiert und 2014 waren es 39 GW. Spitzenwerte erreichen demnach die USA und China. Indien wird sich nach Angabe von GTM Research zu einem stabilen MultiGigawatt entwickeln. Erhebliches Potenzial sehen die Analysten auch in Mexiko und Brasilien. Die amerikanischen Analysten gehen davon aus, dass bis zum Ende des Jahres weltweit 321.000 MW Solarleistung installiert sein werden. Zum Wetter: Nun ist es offiziell: 2015 war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1880. Dazu passt folgende Geschichte: Bei einem Erzählwettbewerb in den USA, der irgendetwas mit Hitze zu tun haben musste, gewann die Erzählung eines Viehhirten den ersten Preis. Unter der leidenschaftlichen Beteuerung, die Geschichte sei wahr, gab der Cowboy an, dass er einmal einen so heißen Tag erlebt hätte, dass sich die Eidechsen ins Feuer gelegt hätten, um den Schatten der Bratpfanne zu genießen. Soviel zum (ji) Klimawandel. Nachholeffekte sorgen für Offshore-Rekord ■ 2015 gingen in Deutschland Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2.282 MW neu ans Netz. Das entspricht den Anfang 2015 geäußerten Erwartungen, wird aber vorerst ein einmaliger Rekord bleiben, denn er beruht auf Nachholeffekten durch vorausgegangene Probleme bei der Netzanbindung. Vergangenes Jahr speisten in Deutschland 546 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2.282 MW erstmals Stroms ins Netz ein. Damit waren zum 31. Dezember 2015 insgesamt 792 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3.295 MW am Netz. Diese Zahlen hat die Deutsche WindGuard in ihrem „Status der Offshore-Windenergie in Deutschland“ im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie (AGOW), des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), der Stiftung Offshore-Windenergie, VDMA Power Systems und der Windenergie-Agentur WAB ermittelt. Demnach wurden weitere 41 Anlagen mit 246 MW Leistung vergangenes Jahr vollständig errichtet, warteten aber Ende 2015 noch darauf, ans Netz angeschlossen zu werden. 122 Fundamente waren darüber hinaus bereit für die Installation der Windenergieanlagen, die nun 2016 folgen soll. Laut der AG Energiebilanzen wurden im Jahr 2015 auf See über 8 TWh Strom produziert. Dies entspricht dem Strombedarf von über 2 Mio. Haushalten oder etwa 1,4 % der Bruttostromversorgung in Deutschland. Die Offshore-Windenergiebranche bewertet den hohen Zubau des zurückliegenden Jahres als Ausnahmeerscheinung. Das führt sie darauf zurück, dass es bei der Fertigstellung von OffshoreNetzanschlüssen seit 2013 zu Problemen und Verzögerungen gekommen war, die sich erst im vergangenen Jahr auflösen konnten. Für 2016 prognostiziert die Branche einen Zubau von rund 700 MW. (kg) WWW.GETEC-FREIBURG.DE 26.–28.2.2016 MESSE FREIBURG PARALLELVERANSTALTUNG 6. KONGRESS WWW.ENERGIEAUTONOME-KOMMUNEN.DE 25.–26. 2. 2016, MESSE FREIBURG Anmeldung zum Wind Website Award 2016 ist geöffnet ■ Mit der Öffnung der nmeldung startet der Wind A Website Award in seine zweite Auflage. Der vom Windenergieportal wind-turbine.com ausgelobte Preis kürt besonders gelungene Windkraft- Websites. In der Jury sitzt dieses Jahr auch SW&W- Chefredakteur Volker Buddensiek. Im Rahmen der 25. Windenergietage übergibt Bernd Weidmann, Geschäftsführer von wind-turbine.com und Initiator der Auszeichnung, zum zweiten Mal den Wind Website Award an drei Windfirmen mit besonders gelungenen In- ternetauftritten. Unter www.wind-turbine.com/award können sich Unternehmen bis zum 30. September zur Teilnahme anmelden. Gesucht werden Internetseiten, die durch Nutzerfreundlichkeit, Suchmaschinenoptimierung, gute Inhalte sowie ein zeitgemäßes Design überzeugen. Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen im Windkraftbereich anbieten und ihren Sitz in Deutschland haben. 2015 ging der Wind Website Award an den Projek(kg) tierer Sabowind. FORDERN SIE IHREN PERSÖNLICHEN FREITICKET-CODE PER MAIL AN UNTER: [email protected] VERANSTALTER MITVERANSTALTER UNTERSTÜTZT VON Panorama M A R K T W I N D E N E R G I E TAG E Gelungene Premiere Auf den 24. Windenergietagen in Linstow hat SONNE WIND & WÄRME erstmals ein eigenes Forum zum Thema Technik und Service organisiert und moderiert. Themenschwerpunkte waren unter anderem Rotorblätter, Eiserkennung und Flottenmanagement. Wer nicht dabei sein konnte, für den gibt es hier die wichtigsten Inhalte in Kurzform. Z eitweise reichte die Bestuhlung nicht, so viele Besucher waren am 11. November 2015 zum SW&W-Forum in den Solino-Club des Van der Valk Resorts Linstow gekommen. Erstmals hat SONNE WIND & Wärme im Rahmen der Windenergietage ein eigenes Forum organisiert. Der rege Zulauf war dem spannenden Programm rund um Technik und Service zu verdanken. Christoph Heilmann von der BerlinWind GmbH machte deutlich, welche gravierenden Auswirkungen Blattwinkelfehler auf den Ertrag haben und welche Anlagenschäden durch Blattwinkelfehler vermehrt auftreten. Und dabei seien Blattwinkelfehler mit Nichten Ausnahmefälle. Von 383 untersuchten Rotoren hätten nur 7 % zulässige Blattwinkel gehabt, berichtetet Heilmann. In 58 % der Fälle seien gleich alle drei Blätter dejustiert gewesen. Es gibt also alle Hände voll zu tun für Unternehmen wie BerlinWind, die Blattwinkelfehler korrigieren. „Durch Blattwinkelfehler kann es bei Multi-Megawatt-Anlagen zu Schwingungsschäden bis ins Fundament kommen“, sagte Heilmann. In einem konkreten Fall konnte BerlinWind bei einer Anlage mit einer Blattwinkeldifferenz von 5,8° die axiale Unwuchtenamplitude durch Rotorblattjustage und Auswuchten von 65,1 auf 1 reduzieren. Das macht sich finanziell nicht nur in einer längeren Lebensdauer und geringeren Stillstandzeiten bemerkbar, sondern auch in einer Leistungskurvenverbesserung. Dass Rotorblatt-Service kein Kinderspiel ist, machte Henry von Helldorff von der BayWa r.e. Rotor Service GmbH deutlich. Viele Kunden würden allein schon unterschätzen, welch technisches Equipment nötig sei, um sowohl Seilzugang als auch Hebebühnenreparaturen anbieten zu können. Dazu kämen die Qualifizierung des Personals sowie wiederkehrende Prüfungen für Personal und Ausrüstung. „Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen, Untersuchungen nach GWO-Standard, die Ausbildung einer elektrisch unterwiesenen Personen, das Arbeiten im beengten Raum und das Arbeits- und Umweltschutzsystem SCC, Zertifizierung gemäß DNV GL, HerstellerUnterweisungen oder die Prüfung der PSA“, zählte von Helldorff nur einige Punkte auf, die auf der regelmäßigen To-do-Liste eines Rotorblatt-Serviceanbieters stehen. Weil das alles so aufwendig ist, sollen künftig Drohnen die Rotorblatt-Inspektion vereinfachen. Das Einsparpotenzial der Methode verdeutlichte Heiko Bieber von Availon. Während innerhalb eines Tages mit einer Serviceplattform die Rotorblätter einer und per Seilzugang die Blätter von maximal zwei Windenergieanlage inspiziert werden könnten, würde eine Drohne im gleichen Zeitraum fünf bis sechs Anlagen schaffen. „Die Kosten einer Inspektion mit dem von Availon eingesetzten CamCopter liegen bei Gut besucht war das Forum zu den Themen Technik und Service, das SW&W im Rahmen der 24. Windenergietage organisiert hat. Foto: SW&W 16 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 500 bis 600 €“, sagte Bieber. Dem ständen 900 bis 1.100 € beim Einsatz der Abseiltechnik gegenüber. Kampf dem Eis Bei der Planung von neuen Windenergieprojekten bekommt das Thema Eiserkennung zunehmend Gewicht. Eines von vier vom Germanischen Lloyd bisher zertifizierten Eiserkennungssystemen ist die Lösung der Wölfel Beratende Ingenieure GmbH. Deren sensorgestütztes System erkennt durch die Abweichung der Rotorblattfrequenzen die Eisbildung und detektiert die Eisfreiheit der Blätter. Das erlaubt das Anfahren der Maschine ohne vorherige Sichtprüfung im Windpark. „Die Eiserkennung und Gefahrenabwehr sind ein großes Thema in Behörden und der Einbau von Systemen in RheinlandPfalz bereits Pflicht“, sagte Bernd Wölfel. Er hatte eine neue Studie der Technikakademie Weilburg zur Wirtschaftlichkeit von Eiserkennungssystemen im Gepäck. Danach summierten sich die Verluste durch Eisansatz bei sechs Anlagen im Hunsrück auf 165.000 € und 5.774 Betriebsstunden. 56 % davon entfielen demnach auf ein fehlendes automatisiertes Reset der Anlage. Die Sicht der Behörden stellte Thomas Hahm, Gutachter und Geschäftsführer der F2E Fluid & Energy Engineering GmbH, dar. „Deren Nachfrage nach Risikobeurteilungen steigt. Dabei geht es um die erforderlichen Abstände zu Gebäuden und Verkehrswegen. Wenn die nicht eingehalten werden, dann müssen Betreiber sicherstellen, dass ihre Anlagen nicht mit Eis auf den Rotoren laufen“, erläuterte er. Für diesen Abstand werden die Nabenhöhe und der Rotordurchmesser addiert und mit dem Faktor 1,5 multipliziert. Anhand von Simulationen und meteorologischer Daten werden die maximalen Flugweiten von Eisbrocken berechnet sowie der Eisabfall bei Stillständen ermittelt. Dabei spielen auch die Betriebsmodi und das Gelände eine Rolle. „Langjährige Messungen liegen für einen Standort in der Regeln nicht vor und die Daten von meteorologischen Stationen lassen sich aufgrund der Einflüsse an einem Standort nicht übertragen“, sagte Hahm. Diese Erfahrung hat auch Thomas Kretzschmar, Abteilungsleiter der technischen Betriebsführung bei Juwi, gemacht. „Die Vereisung fällt selbst in einem Windpark sehr unterschiedlich aus“, sagte er. Der Projektierer hat einige Erfahrungen mit unterschiedlichen Systemen im laufenden Betrieb gemacht. Von gondelbasierten Lösungen, die über Sensoren, Kamerasysteme oder Anemometer von den Umgebungs bedingungen auf die Vereisung der Rotoren schließen, hält er wenig. Schließlich gehe es um den sicheren Betrieb. „Das funktioniert zuverlässig nur mit Sensoren, die in den Blättern oder direkt auf den Oberflächen der Flügel verbaut sind. Zudem sind die Kopplung an eine Rotorblattheizung und das automatische Wiederanfahren der Anlage zwei wichtige Faktoren“, sagte Kretzschmar. Hier müssen auch Hersteller nachrüsten, die die Eiserkennung bislang nur über Änderungen in der Leistungskurve detektieren. Diese Verfahren sind sehr zuverlässig. Sie lassen aber kein automatisches Anfahren zu, weil die Eis erkennung von den Drehzahlen abhängt. Die Flotte managen Dass in der Verwaltung großer Anlagenbestände viel Musik steckt, zeigten die Referenten in der Session zum Flottenmanagement auf. Die Energiequelle GmbH hat für maximale Erträge auf eine automatisierte Leistungskennlinienüberwachung umgestellt. Die mit einem Alarm hinterlegte Grenze wird aus einem Soll/Ist-Vergleich in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit und der Leistung gebildet. Zudem erfasst die Energiequelle die Häufigkeit und Dauer von Ausfällen per normierter Fehleranalyse. „Es wäre gut, wenn es diesen Austausch von statistischen Daten über die Grenzen einzelner Betriebsführungsgesellschaften hinaus geben würde, um die Fehler besser einzudämmen“, sagte Lars Schiller, Bereichsleiter der Betriebsführung. Vorzüge haben große Betriebsführungsgesellschaften auch bei den Vertragsstrukturen mit Servicedienstleistern oder Versicherungen. „Wir können die Serviceanbieter und die Anlagentechnik gut miteinander vergleichen. Außerdem gibt es Vorteile bei den Versicherungen, weil sich die Risiken über viele Windparks streuen lassen. Damit sinken einerseits die Kosten und andererseits das Risiko, dass die Gesamtschadensquote überschritten wird“, sagte Malte Mehrtens, technischer Leiter Energy Consult GmbH. Das Unternehmen betreut 750 Windenergieanlagen. Dahinter stehen Tausende von Verträgen mit unterschiedlichen Fristen, Laufzeiten und Bedingungen. „Wichtig ist bei diesem Management auch, ob der Leistungsumfang überhaupt noch dem Bedarf entspricht, marktkonform ist oder die Verträge aufgrund neuer Gesetze angepasst werden müssen“ so Mehrtens. Ziemlich weit offen sind die Ohren von Investoren immer dann, wenn ihnen durch technische Optimierungen hohe Zuwächse beim Ertrag versprochen werden. In der Realität sieht die Sache aber meist ganz anderes aus. „Wir haben Verfügbarkeiten von 98 %, da gibt es kaum etwas zu optimieren. Zudem müssen sich die versprochenen Ertragssteigerungen erst einmal in der Leistungskurve ablesen lassen“, rückte Peter Spengemann von der wpd Windmanager GmbH die Realitäten zurecht. Der Dienstleister betreut 1.630 Windenergieanlagen. Einen ordentlichen Schub würden ein Tuning der Generatorleistung und Upgrades der Rotorblätter bringen. Das ist aber nicht nur eine Frage der Kosten, sondern auch der Herstellergarantien. Spengemann sieht daher in 90 % aller Fälle das Potenzial für Ertragsoptimierungen am Standort selbst. Das betrifft neben Fehlstellungen des Azimuth oder der Rotorblätter vor allem die Betriebsparameter. Diese Betriebsmodi werden primär von den Herstellern justiert und auf den Standort angepasst. Der richtige Wartungsvertrag Nicht nur über die Vorteile, sondern auch die Nachteile als unabhängiger Service-Dienstleister referierte Anja Wiederstein von der FWT Energy GmbH & Co. KG. „Herstellerunabhängige Unternehmen sind günstiger, flexibler und auf Augenhöhe mit dem Betreiber“, sagte sie. Doch die Medaille habe eine Kehrseite. So würden die Unabhängigen oft auch durch fehlendes oder unzureichendes Engineering, mangelnde Ersatzteilbevorratung oder das Abwerben von qualifiziertem Personal auffallen. „Am Ende gewinnt keiner“, sagte Wiederstein. Wiederstein forderte deswegen eine einvernehmliche Kooperation zwischen Herstellern und lokalen Ser viceanbieter in Form von Franchising oder Vertragswerkstätten. „Wie in der Automobilindustrie“, verdeutlichte sie das Prinzip. Wegen des hohen Interesses gleich zwei Mal hielt Matthias Petzsch von HDI Gerling seinen Vortrag. Das mag auch an seinem plakativen Vortragstitel gelegen haben: „Vollwartungsverträge für Windenergieanlagen – noch voll oder eher halbleer?“ Dass Anspruch und Wirklichkeit bei Vollwartungsverträgen durchaus auseinander klaffen, wurde schnell deutlich. Während der Betreiber Verfügbarkeitsgarantien zum Festpreis erwarte, baue der ein oder andere Hersteller zunehmend Einschränkungen und Limitierungen bezüglich der Haftung ein. Und wie mischen Versicherer mit? „Versichert werden nur noch die Risiken und Gefahren, welche nicht bereits durch den Vollwartungs vertrag abdeckt werden“, sagte Petzsch. Und darunter fallen üblicherweise nicht die Einschränkungen. Zumindest den Besuchern des SW&W-Forums sollte diesbezüglich kein böses Erwachen mehr drohen. Katharina Garus, Torsten Thomas Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 17 Panorama M A R K T E-WO R L D E N E R GY & WAT E R Innovationen für die Energiewende Eindruck aus dem Fachkongress Zukunftsenergien 2015 Foto: E-world energy & water/Rainer Schimm Die E-world energy & water, die vom 16. bis zum 18. Februar in Essen stattfindet, hat sich zu einem wichtigen Forum für die Akteure der Energiewende entwickelt. Auf Messe und Kongress treffen die erneuerbaren Energien auf die klassische Energiewirtschaft, Kommunen und Investoren sind ebenso vertreten wie die Politik. V on der Energielieferung zur Energiedienstleistung, von der Verteilung zur dezentralen Erzeugung und Speicherung: Die gemeinsam der Conenergy Agentur und der Messe Essen veranstaltete E-world energy & water zeigt Lösungen, die gegenwärtig für die Energieversorgung der Zukunft entwickelt werden. Auch wenn die Ausstellerzahl bei Redaktionsschluss noch nicht feststand, ist ein weiteres Plus gegenüber dem Vorjahr sicher. Es verdankt sich vor allem dem hohen Interesse an Zukunftsthemen. Über 130 Aussteller im Smart Energy Bereich Großes Wachstum verzeichnet die Messe im Bereich Smart Energy, einem auch für die effiziente Nutzung der Erneuerbaren wichtigen Thema. Die Ausstellerzahl hat sich hier in den vergangenen drei Jahren vervierfacht. Der Messebereich wird begleitet von Fachforen. Themenschwerpunkte des in diesem Rahmen stattfindenden Energy-TransitionForums sind genau die Fragen, vor denen die Branchen der Erneuerbaren stehen: Der weitere Ausbau dezentraler Erzeugung, die Entwicklung virtueller Kraftwerke und die Markeinführung von Energiespeichern. Das Smart-Tech-Forum widmet sich dem Thema Smart Grids und den Herausforderungen bei der Anwendung von Smart-Metering-Syste- 18 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 men. Insbesondere geht es um den Schutz von Energie- und Kundendaten und um die inhaltliche Bewertung von Begriffen wie Energie 2.0 und Big Data. Erneuerbare im Kongressprogramm Im Kongressprogramm finden sich in einer breiten thematischen Vielfalt immer wieder Programmpunkte, die besonders aus Sicht der erneuerbaren Energien spannende Informationen versprechen. So haben sich die Veranstalter zum Themenbereich der „Erzeugung im zukünftigen Strommarkt“ (Dienstag, 16. Februar) einen Titel einfallen lassen, der gerade der Solar- und Windbranche durchaus gefallen wird: Die Erneuerbaren als zukünftige Leitenergie. In dieser Sitzung wird es um die Erfahrungen mit den Pilotausschreibungen gehen, um Ausschreibungsmodelle für fluktuierende regenerative Energien und um die Frage, wie die sogenannte Akteursvielfalt gesichert werden kann. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Vermarktung von EE-Strom über Direktvermarktung und Grünstrommarktmodelle sowie die Rolle der erneuerbaren Energien in der Wärmeerzeugung. Am Folgetag, dem 17. Februar, geht es um politische Weichenstellungen: „Die Energiewende auf der – gesetzlichen – Zielgeraden?“ ist Titel der Veranstaltung, die sich dem Strommarktgesetz, der KWK-Novelle mit Neugestaltung der Förderung und Übergangsregelungen sowie dem Messstellenbetriebsgesetz beschäftigt. In einem Überblick werden Änderungen in EnWG, GWB, StromNEV, StromNZV, ReservekraftwerksV und EEG erläutert. Erörtert werden Fragen der Versorgungsicherheit, des Lastmanagements und des Regelenergiemarktes. Am Nachmittag steht das Messwesen im Mittelpunkt, denn auch die Energiewende ist nicht ohne Digitalisierung denkbar: Gesetzliche Grundlagen und die Umsetzung des RollOuts sind nur einige der Programmpunkte. Bühne für junge Unternehmen Eine Neuauflage erlebt in Essen der Gemeinschaftsstand für junge innovative Unternehmen, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Die E-world energy & water wurde bereits zum achten Mal als eine der Leitmessen für das Programm ausgewählt. Die jungen Unternehmen können so ihre Produkte und Dienstleistungen der Öffentlichkeit und den Fachleuten aus der Energiewirtschaft vorstellen. Ein besonderes Programm für Start-up-Unternehmen aus dem Raum Berlin hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) entwickelt. Die teilnehmenden Unternehmen reisen gemeinsam nach Essen und bekommen die Chance, ihre Konzepte für die Energiewende dem Fachpublikum vorzustellen. Neben einem Treffen mit Investoren und Vertretern der Industrie können die Start-ups den Messestand der dena für Kontakte nutzen. Ralf Ossenbrink Weitere Informationen: www.e-world-essen.com/de/aktuelles Energie pur! ElektroRad + auf der E-World ���� ��.��. – ��.��. in Essen Besuchen Sie uns am Stand GA-��! Am Stand erhältlich! Das Branchenmagazin für alle erneuerbaren Energien. Europas Nr. 1 der Elektroradmagazine www.sonnewindwaerme.de www.elektrorad-magazin.de Panorama MARKT SOLARSTROMSPEICHER Gut inszeniert: Mit sonnenBatterie geht auf Ostermanns Knopfdruck das Licht an. Foto: sonnen GmbH Die Stromtauschbörse Über eine Online-Plattform sollen Sonnenbatterie-Kunden ihren Strom künftig untereinander austauschen können. Der Speicheranbieter firmiert nun als sonnen GmbH. E s ist dunkel im Berliner E-Werk. Rund 300 geladene Gäste im Saal warten auf den Auftritt von SonnenbatterieChef Christoph Ostermann, der endlich verraten soll, was die angekündigte Neuheit ist. An die 20 Journalisten stehen auf der seitlichen Empore, um das Geschehen zu verfolgen. Ostermanns Präsentation ist schlicht gehalten, die Bühne leer, bis auf einen einzelnen Batterieschrank in elegantem, weißem Design. Ostermann erzählt von Solaranlagen und von der Herausforderung, den Solarstrom am Abend nutzbar zu machen, wenn man ihn braucht. Ostermann erzählt, wie die nächste Stufe der Batterieentwicklung aussehen soll. „Wir sind viele“ sagt er. Viele Batterie-Besitzer werden sich zusammenschließen, um ihren Strom untereinander auszutauschen: Wenn bei Martha in Hamburg die Batterie schon leer ist, bekommt sie Strom von Peter aus München. SonnenCommunity soll diese Gemeinschaft heißen. „So bekommt Strom ein Gesicht“, erklärt Ostermann. Wie die SonnenCommunity praktisch funktionieren soll, bleibt an dieser Stelle aber offen. Die Strommarkt-Feinheiten sind zu komplex für die Bühne. Die Details erfahren Journalisten nach der Präsentation im Gespräch mit Ostermann. Im Grunde plant Sonnenbatterie drei Schritte. Erstens will der Batteriesystem-Anbieter aus Wildpoldsried zum Stromversorger für seine Kunden werden, auch wenn Ostermann bei dieser Formulierung vorsichtig ist. „Wir sehen uns nicht so“, sagt er. Zweitens will Sonnenbatterie zum Direktvermarktungs- 20 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 dienstleister für tausende kleine SolarstromErzeuger werden. Und drittens will Sonnenbatterie fortan den trendigeren Namen „sonnen“ führen, mit den Produkten SonnenBatterie und SonnenCommunity. Offiziell wurde die Namensänderung im Dezember. Batteriegeschäft ankurbeln Dass sonnen sich so gar nicht als Stromversorger sehen will, macht Ostermann daran fest, dass er aus diesem Geschäftszweig keinen direkten Gewinn ziehen will. Lohnen soll sich der Stromverkauf vielmehr, indem er das Geschäft mit den Batterien ankurbelt und über die Gebühren für die Handelsplattform inklusive Software. Das Unternehmen hofft auf 15.000 bis 20.000 Mitglieder in der SonnenCommunity bis Ende 2016. Der Arbeitspreis, den die Kunden für den Strom von Sonnenbatterie bezahlen, soll gerade einmal 23 Ct betragen. Eine Grundgebühr soll es nicht geben. Allerdings kostet die Mitgliedschaft in der SonnenCommunity 19,99 € monatlich. Im ersten Schritt sollen nur Community-Mitglieder Stromkunden werden können, später auch Nicht-Mitglieder. Für sie soll der Arbeitspreis dann bei 25,9 Ct liegen – auch hier ohne Grundgebühr. Für Community-Mitglieder gibt es auch einen Rabatt für die Speicher und eine Garantie-Verlängerung. Für Strom, den sie innerhalb der Community weiterreichen, erhalten die Mitglieder derzeit die EEGVergütung und eine Prämie von 0,25 Ct/kWh für die Direktvermarktung. An die Community sind sie vertraglich mindestens für 24 Monate gebunden, der Stromvertrag dagegen ist monatlich kündbar. Wer einen Speicher mit mindestens 8 kWh in die Plattform einbindet, bekommt von sonnen 1.000 kWh/a Gratisstrom, bei 10 kWh Speicherkapazität gibt es obenauf noch 100 € von sonnen. Der Gratisstrom ist im Wesentlichen „Überschussstrom“, wie das Unternehmen erklärt. Er soll vor allem zu Zeiten mit negativen Strompreisen an der Börse eingekauft werden. Bisher gibt es weltweit etwa 8.500 Besitzer einer Sonnenbatterie, die meisten davon leben in Deutschland. Diese sollen alle ein kostenloses Software-Upgrade erhalten, das ihnen auch die Teilnahme an der Community ermöglicht. Im ersten Quartal 2016 soll der Stromvertrieb starten, einen genauen Termin nennt sonnen noch nicht. Ausgewiesenen Ökostrom wird es dort allerdings nicht geben. Stattdessen will das Unternehmen einen wachsenden Teil des Stroms direkt von seinen Kunden beziehen. Neben den Solarstrom-Erzeugern nutzen derzeit einige hundert BHKW-Betreiber und KleinwindradBesitzer den Direktvermarktungsservice von Sonnenbatterie. Von „300 bis 400“ Blockheizkraftwerken und „50 bis 100“ Kleinwindrädern spricht Ostermann. Fehlenden Strom will Sonnenbatterie an der Börse zukaufen. Hohe Anforderungen im Regelenergiemarkt Mit dem Regelenergie-Markt experimentiert Sonnenstrom ähnlich wie die Mitbewerber mit einem Pilotprojekt. Dabei haben alle Anbieter die gleichen Schwierigkeiten, die sich nicht durch eine bessere Technik lösen lassen: Zum einen akzeptieren die Netzbetreiber die vernetzten Batterien derzeit nur, um Strom loszuwerden, also für die negative Regelleistung. Zum anderen werden für die Teilnahme am Regelenergie-Markt so viele Anforderungen an die Messtechnik gestellt, dass es sich für die kleinen Anlagen in der Regel nicht lohnt. Die Vermarktung von Regelenergie an die Netzbetreiber peilt sonnen zwar auch an, aber ob sie über die Pilotphase hinauskommen wird, haben weniger Ostermann und sein Team in der Hand als die Politiker. Wird Sonnenbatterie mit dem neuen Ansatz ein großer Sprung gelingen? Schon seit einigen Jahren beschwört die PhotovoltaikBranche das Consumer-Geschäft als Ausweg aus der Krise. Die politischen Voraussetzungen scheinen gerade günstig: Das staatliche Förderprogramm für Stromspeicher wird für drei weitere Jahre fortgesetzt. Die Zeichen stehen zudem gut, dass Stromspeicher künftig nicht mehr doppelt mit der EEG-Abgabe belastet werden. Sonnenbatterie hat auch die für das Consumer-Geschäft wichtige Selbstinszenierung gelernt. Für Vertrieb und Marketing ist Philipp Schröder verantwortlich, der im August von einem recht kurzen Abstecher zum amerikanischen Konkurrenten Tesla zurückkehrte. Wenige Monate später wechselten weitere Tesla-Mitarbeiter zu sonnen: Alles in einem: Als Batterieanbieter, Stromversorger und Direktvermarkter will sonnen künftig die Betreiber von Biogasanlagen, Windrädern und PV-Anlagen miteinander Grafik: sonnen GmbH vernetzen. Marcel Meub (jetzt Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz), Alan Atzberger (jetzt verantwortlich für das internationale Online-Geschäft) und Jonas Rabe (jetzt Marketing-Manager für die „neue Point of Sale Strategie“). Doch genügt das? Trotz der guten Show ist sonnen ein Newcomer und kein Platzhirsch wie Tesla oder Apple, bei dem tausende Journalisten jede Ankündigung aufgreifen. Und die Geschäftsbedingungen in Deutschland sind unvorhersehbar. Die rechtliche Lage ändert sich stetig. Das lässt sich schon Energieunternehmen kaum vermitteln, und Endkunden noch viel weniger. Und doch sieht es so aus, als ob die Photovoltaik nun tatsächlich langsam zu einem Consumer-Geschäft mit Energiedienstleistungen wird. Auch andere Firmen experimentieren mit der Kombination von PV-Anlagen, Serviceleistungen und Stromhandel – zum Beispiel Beegy. Bisher ist sonnen aber der erste Anbieter, der Direktvermarktung für Häuslebauer betreibt. Wolfgang Krüger vom Energiehandelsunternehmen NEAS kündigte auf dem Forum Solarpraxis allerdings an, auch etwas „in diesem Bereich“ zu planen. Das Rennen um das Modell für den PV-Markt der Zukunft ist noch völlig offen, und es kann durchaus sein, dass sich mittendrin die Spielregeln ändern. Aber immerhin hat es endlich begonnen. Eva Augsten DAS ZUKUNFTSFÄHIGE STADTWERK – AGIL, INNOVATIV UND KUNDENORIENTIERT 2 Tage intensiver Erfahrungsaustausch und Networking in inspirierender Atmosphäre Innovationssafari und Startup Pitches 20. EUROFORUM-Jahrestagung 20. bis 21. April 2016, WECC Berlin www.stadtwerke-tagung.de Träger des Stadtwerke-Awards Haupt-Sponsor P1106985_SW-Anzeige_190x125_SonneWindWärme.indd 1 INFOLINE 02 11 / 96 86 – 33 48 07.01.16 10:07 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 21 Panorama M A R KT PAS S I V H AUS S I E D LU N G Photovoltaikelemente auf dem Dach und an der Fassade prägen das nachhaltige Wohnprojekt „Heidelberg Village“. Foto: Frey Architekten, Freiburg Ein Stadtteil mit 100 % erneuerbarer Wärme „Heidelberg Bahnstadt“ heißt der 116 ha große neue Stadtteil, der bis 2022 auf dem ehemaligen Heidelberger Güterbahnhof entsteht. Er ist größer als die Heidelberger Altstadt. Als Null-Emissions-Stadtteil konzipiert, wird er Raum für etwa 5.000 Bewohner und 7.000 Beschäftigte bieten und gilt als Vorbild für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung. A ls derzeit in der Planung größte Passivhaussiedlung der Welt bietet die Bahnstadt eine Mischung aus Wohnraum, Gewerbeflächen, Wissenschaftsstandorten und Freizeiteinrichtungen. Derzeit ist die Hälfte der Einwohnerzahl bereits überschritten und 1.000 Arbeitsplätze sind entstanden. Von über 50 Baufeldern sind 15 fertiggestellt und weitere 15 in Bau oder in der konkreten Planung. Der hohe energetische Standard wird erzielt durch eine verpflichtende Passivhausbauweise sowie den Anschluss an die Fernwärmeversorgung, die bilanziell zu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen erfolgt. Der jährliche Heizwärmebedarf pro Quadratmeter der Gebäude darf dabei höchstens 15 kWh betragen. Effiziente Versorgung Eines der größten Holzheizkraftwerke Deutschlands mit einer Leistung von 3 MWel und 10,5 MWth versorgt seit Ende 2013 die 22 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Bahnstadt mit Strom und Wärme. Betrieben wird die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage fast ausschließlich mit Straßenbegleitgrün aus der Region. Das Holzheizkraftwerk der Stadtwerke Heidelberg steht im Energiepark Pfaffengrund, in unmittelbarer Nachbarschaft der Bahnstadt. Gemeinsam mit insgesamt vier Biomethan- und zwei Erdgas-Blockheizkraftwerken der Stadtwerke speist es in das Heidelberger Fernwärmenetz ein. In Zukunft soll es noch durch einen Wärmespeicher ergänzt werden. Fernwärme deckt heute schon fast 40 % des Energiebedarfs in Heidelberg. Die Stadt hat sich als Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen bis 2050 um 95 % zu senken. Hier bietet die Fernwärme das größte Potenzial, um rasch auf erneuerbare Energien umzustellen. Allein durch das neue Holzheizkraftwerk erhöhte sich den Anteil erneuerbarer Energien im Heidelberger Fernwärmenetz auf 14 %. Zusammen mit den Biomethan-BHKWs ist dieser Anteil noch einmal auf jetzt rund 20 % gestiegen. Die effiziente Strom-und Wärmeversorgung der Bahnstadt erfolgt über ein Holzheizkraftwerk im Energiepark Pfaffengrund. Fotos (2): Martin Frey Fernwärme-Mininetze Bei der Verteilung der Fernwärme verfolgt man in der Bahnstadt das Konzept der „Mininetze“: Die einzelnen Baufelder sind per Übergabestelle an das Fernwärmenetz angeschlossen; dahinter verteilen die Mininetze die Wärme in die Gebäude. Der Hintergrund: Diese Infrastruktur nutzt den sogenannten Gleichzeitigkeitsfaktor. Denn selbst in Zeiten mit dem höchsten Energieverbrauch am Morgen oder am Abend fragen nicht alle Haushalte gleichzeitig das Höchstmaß an Energie nach. „Daher brauchen zehn Häuser zusammen einen kleineren Anschlusswert als zehn einzelne Häuser“ erläutert Horst Ludwig von den Stadtwerken Heidelberg Netze. Deshalb kann der Anschlusswert für das Mininetz niedriger ausfallen als bei der Aufsummierung der Anschlusswerte für alle einzelnen Häuser – das senkt die Kosten für die Eigentümer deutlich. Das Konzept hat erst wenig Verbreitung: „Ein kleines Projekt mit Nahwärme und Reihenhäusern hatten wir zuvor realisiert“, berichtet Olaf Hildebrandt, Geschäftsführer der Ebök Planung und Entwicklung Gesellschaft mbH aus Tübingen, der eine Studie für das Energiekonzept der Bahnstadt vorgelegt hatte. Das Ganze bringt auch Vorteile bei der Verlegetechnik: Die Rohre gehen durch die Keller und Tiefgaragen zu den anderen Häusern, was Kosten spart und Wärmeverluste verringert. werk bilanziell nicht erforderlich, kommt aber doch an einigen Gebäuden vor: So leistet etwa ein Drittel des Strombedarfs der Kindertagesstätte eine Photovoltaik-Anlage mit 10 kW. Zusätzliche Anlagen befinden sich auf der „Neuen Feuerwache“ (Fassade 40 kW und Dach 60 kW) und auf einem neuen Hotel (Leistung noch unbekannt). Auf zu errichtenden kommunalen Gebäuden sind weitere geplant. Ein architektonisch besonders ambi tioniertes Projekt ist das sogenannte „Heidelberg Village“, zwei Wohnblocks für ein generationenübergreifendes und nachhaltiges Wohnprojekt. Geplant durch das Architekturbüro Frey aus Freiburg, sollen die Fassaden durch PV-Verschattungselemente gegliedert und die Dachgärten ebenfalls zur Stromgewinnung genutzt werden. Auf einer Gesamtfläche von 15.000 m2 werden 162 Wohneinheiten zur Miete, von Ein-ZimmerAppartements bis hin zu großen Familienwohnungen und Gewerbeflächen entstehen. Der Baubeginn fand im vergangenen Jahr statt. Alle Bahnstadt-Gebäude werden zudem mit intelligenten Stromzählern ausgestattet, etwa 3.000 davon sollen in den kommenden Jahren in dem Heidelberger Stadtteil verbaut werden. „Bis Ende 2015 haben wir 1.300 intelligente Messsysteme eingebaut“, sagt Gerd Reibold, Abteilungsleiter Messund Zählerwesen bei den Stadtwerken Heidelberg. Low Exergy-Netze Zuspruch der Bewohner Erfolgskontrolle Aus energetischer Sicht seien Niedrigtemperaturnetze mit um die 60° Vorlauftemperatur, sogenannte Low-Exergy-Netze, sehr interessant, meint Hildebrandt. Man spare allein durch den Einsatz der Mininetze in der Bahnstadt etwa 4 % Primärenergie, weitere Einsparungen erreicht man in Heidelberg durch den Einsatz der Biomasse im Fernwärmenetz. Bei Ebök weiß man von vergleichbaren Folgeprojekten, etwa dem Glücksteinquartier, Konversionsgebieten in Mannheim oder dem neuen Stadtteil Hubland in Würzburg. Für den Ebök-Geschäftsführer steht fest: „Obwohl immer wieder angezweifelt, zeigt sich, dass ein hocheffizienter Gebäudestandard beziehungsweise der Passivhausstandard und Fernwärmenutzung in verdichteten Quartieren ökologisch und wirtschaftlich gut kombinierbar sind“. Anfängliche Bedenken gegenüber der verpflichtenden Passivhausbauweise hat der Abverkauf der Immobilien in der Bahnstadt widerlegt: „Alle bislang angebotenen Bauflächen in der Bahnstadt sind verkauft, und für weitere Flächen besteht ein reges Interesse.“ weiß Ralf Bermich, Leiter der Abteilung Energie im Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie Heidelberg, der das Projekt von Anbeginn an betreut hat. Umsetzungshemmnissen bei den Wohn gebäuden wurde von Anfang an auch mit dem Förderprogramm „Rationelle Energieverwendung“ entgegengewirkt. Hiernach können Investoren dank des hohen Dämmstandards bis zu 50 €/m² und maximal 5.000 € pro Wohnung Unterstützung erhalten. Eine Mieterin, die sich in der Bahnstadt bereits jetzt ausgesprochen wohlfühlt, ist Anne Stein (Foto): „Der bunte Mix aus Familien, jungen Leuten und Älteren gefällt mir“, sagt die Mitarbeiterin der Stadtwerke Heidelberg. Mit dem Fahrrad sei man in kurzer Zeit am Hauptbahnhof und in der Innenstadt. Ein Monitoring des Darmstädter Passivhausinstitutes für das Jahr 2014 unterstreicht die positiven Mieterstimmen. Man verglich die monatlichen Wärmeverbräuche ganzer Baufelder von jeweils über hundert Wohnungen mit Forschungsergebnissen anderer Projekte. Dabei zeigte sich: Bereits im ersten Betriebsjahr wurde durch die Passivhausbauweise eine Heizenergieeinsparung von mehr als 80 % gegenüber einem Durchschnittswert von 112 kWh/m2 und Jahr erzielt. Geplant ist nun ein Abschlussbericht, der auch die Forschungsergebnisse von 2015 enthalten soll. In die Bahnstadt wird nun immer mehr Leben einkehren. Bei entsprechender Nachfrage sollen ab 2017 noch zwei Lebensmittelgeschäfte, ein Drogeriemarkt, eine Apotheke und eine Bank dazukommen und Besorgungen des täglichen Bedarfs ermöglichen. Ein öffentliches Zentrum mit Schule, weiterer Kita und Bürgerzentrum sowie ein Kino stehen kurz vor Baubeginn. PV in der Bahnstadt Der Einsatz von Photovoltaik ist zwar angesichts der 100-prozentigen Strom- und Wärmeversorgung durch das Holzheizkraft- Anne Stein wohnt gerne in der Bahnstadt, unter anderem aufgrund der geringen Energiekosten und der zentralen Lage. Gerade mit der energieeffizienten Bauweise ist Anne Stein hoch zufrieden: „Die Passivhausbauweise bietet zu jeder Jahreszeit ein angenehmes Raumklima“, sagt sie. „Meine anfängliche Befürchtung, dass das Lüften in einer Passivwohnung sehr reglementiert ist, hat sich nicht bewahrheitet.“ Es werde auch nach längerem Lüften schnell wieder eine konstante Zimmertemperatur von 22 bis 24°C erreicht. Anfang 2015 befragte die Stadt die 1.500 Haushalte und fand heraus, dass rund 80 % mit dem Wohnen im Passivhaus zufrieden sind und über 90 % die Bedienung der Lüftungs anlagen als einfach beurteilen. Martin Frey Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 23 Panorama Wissenschaft & Technik Nachrichten IWES entwickelt neue Methoden zur Rotorblattprüfung ■ Das Fraunhofer IWES entwi ckelt ein neues Prüfverfahren für Rotorblätter. Statt des gan zen Blattes sollen die einzelnen Segmente geprüft werden. Eine betriebsbereite Testinfrastruk tur ist für Mitte 2018 geplant. Das Fraunhofer IWES will Prüfmethoden und die entspre chende Infrastruktur entwi ckeln, um künftig Wurzelseg ment und Rotorblattspitze ge trennt zu prüfen. Für kritische Sektionen will das Institut sogar noch kleinteiligere Prüfmetho den entwickeln. Dadurch ver spricht sich das IWES eine hö here Aussagekraft der Prüfer gebnisse und eine Reduktion der Prüfzeiten um ca. 30 %. Das Forschungsprojekt „Zukunftskonzept Rotorblatt“ hat dabei vor allem die Material zuschläge im Fokus, die einen sicheren Betrieb gewährleisten sollen. Mit ihnen würde „nicht unbedingt das Kostenoptimum erzielt“, teilt das IWES in einer Pressemitteilung mit. Eine höhere Anzahl von Tests, die durch die Zergliederung des Blattes mit finanzierbarem Aufwand umzusetzen wären, ermöglichen eine Reduktion der Sicherheitszuschläge und somit eine wirtschaftlichere Ausle gung der Rotorblätter. Während Komponentenund Blattsegmentprüfungen heute bereits zunehmend im Anforderungskatalog der Indus trie stehen, ist die Prüfung kriti scher Sektionen noch Zukunfts musik. Dafür muss das Rotor blatt je nach Untersuchungs bedarf unterteilt werden. Die anschließenden Beanspru chungstests setzen eine auf wendige Infrastruktur sowie profundes Wissen über die Wir kungsweise komplexer Lastfälle auf die Struktur voraus. Studenten entwickeln Schwachwind-Anlage Ihren Ganzblattprüfstand will das Fraunhofer IWES durch eine Prüfinfrastruktur für einzelne Segmente erweitern. Foto: Fraunhofer IWES Hierfür errichtet das IWES einen Hexapoden-Prüfstand mit einer Reynolds-Plattform zur parallelen Aufbringung von Torsionskräften und Biege momenten in Bremerhaven – in direkter Nachbarschaft zu den etablierten Ganzblattprüfstän den und Materiallaboren. Das Bundesministerium für Millionen für neue Wärmespeicher ■ Ein neues Forschungspro rojektnamen Optimus150 P jekt der Europäischen Union haben eine neue Onshoreentwickelten Studenten am -201301 fördert die Entwicklung inno file: TI1CS-PO-4632 Windkraftanlage entwickelt. Die Institut für Windenergietechnik vativer Wärmespeicher mit speziell für Schwachwindstand (WETI) an der Fachhochschule dimension: 46 x 32über mm4,7 Mio. €. Die Technolo orte konzipierte Anlage soll im eine auf das europäische Bin gien sollen zum Beispiel dabei 4C Solarwärme im Som Rahmen von Semesterkursen nenland zugeschnittene Wind helfen, und Masterprojekten bis 2017 kraftanlage mit dem derzeit mer günstig für den Winter zu zur Umsetzungsreife weiterent größten Rotordurchmesser speichern. „Wärme zu spei wickelt werden. Unter dem ihrer Leistungsklasse. chern ist günstiger als Strom „Zurzeit stehen viele Wind zu speichern“. Diesen Satz kraftanlagen in Küstenregionen hört man immer wieder. Trotz ® oder in windreichen Gebieten dem bleiben etwa saisonale Celsi Strip wie Schleswig-Holstein. Wir Wärmespeicher bisher eine Thermoetikette registriert Maximalgehen genau in die andere Nische. Der Hauptgrund dafür werte durch DauerRichtung und haben eine Anla ist, dass sehr große Speicher schwärzung. Bereich von +40 ... +260°C ge speziell für niedrige Windge benötigt werden, was wert GRATIS Musterset von schwindigkeiten im Binnenland vollen Platz kostet. [email protected] entwickelt. Die Effizienz der Chemische und Latentwär www.celsi.com Anlage macht ihren Einsatz für mespeicher könnten hier Abhil Investoren in fe schaffen, sie trumpfen mit Schwachwindgebieten vom deutlich höheren Speicherdich Kosten-Nutzen-Faktor her ten als Wasser auf. Eine einfa sehr interessant“, sagt che Bespielrechnung zeigt die Markus Starr. Drei Monate Unterschiede: Benötigt man et lang habe man mit einem wa für ein Einfamilienhaus mit sehr motivierten Team aus gutem Dämmwert derzeit ei 24 Masterstudenten an nen Wärmespeicher mit Was 734 diesem Projekt gearbeitet. ser als Speichermedium, liegt (kg) der Platzbedarf um die 120 m³. ■ Studenten der FH Flensburg 24 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 irtschaft und Energie und W das Land Bremen wollen zusammen 10 Mio. € in das Projekt investieren. Zum Abschluss der ersten Phase des insgesamt fünfjährigen Forschungsprojekts sollen die Testmethoden entwickelt und die Infrastruktur betriebsbereit (kg) sein. Die gleiche Wärmemenge lässt sich als Latentwärme schon auf 60 m³ und che misch sogar auf lediglich 12 m³ speichern. Im Markt be finden sich diese Technologien aber bisher kaum. So müssen etwa die Kosten der Speicher materialien und Gesamtsyste me oft noch deutlich gesenkt werden. Das Forschungsprojekt COMTES unter Leitung des AEE Intec aus Österreich soll diese Technologien nun weiter entwickeln und ihre Funktions fähigkeit demonstrieren. Dabei wird sich das Projekt auf drei Themenfelder konzentrieren. So sollen Feststoffsorptions speicher, Flüssigsorptions speicher und Latentwärme speicher erforscht und verbes sert werden. Die Sorptions speicher bieten dabei tendenziell die größte Spei cherdichte, anderseits sind Latentwärmespeicher näher an der Marktreife und verein zelt schon frei erhältlich. (jg) Wissenschaft & technik nachrichten Panorama Neuer Warmwasser-Solarregler von Resol Der neue Deltasol aL e he ist für Warmwasser-solaranlagen mit Foto: Resol elektrischer nachheizung gedacht. ■ Der Solarspezialist Resol hat einen neuen Solarregler für die Steuerung von Warmwasser Solarthermiesystemen mit elektrischer Nachheizung auf den Markt gebracht. Dazu ist der Regler mit Hochleistungsrelais ausgestat tet, die den direkten Anschluss eines Elektroheizstabes mit bis zu 3 kW (230 V) ermöglichen und diesen zeit und tempera turgesteuert für die Brauchwas sererwärmung nutzen. Zusätzlich bietet der Regler Funktionen zur thermischen Desinfektion und eine Funktion zur Schnellaufheizung. Letztere können Nutzer sowohl am Regler als auch über eine Fernbedienung aktivieren. Die solare Nachheizunterdrückung und ein Urlaubsmodus tragen dafür Sorge, dass der Heizstab nicht über Gebühr Strom verbraucht. Gedacht ist der Regler damit vor allem für solche Anwen dungsfälle, in denen der Nach heizbedarf gering ist und sich die Investition in einen Gaskes sel oder Ähnliches damit nicht rechnen würde. Das können zum Beispiel Ferienhäuser und Wochenendhäuser sein. Außerdem ist die elektrische Nachheizung in Südeuropa in den dort üblichen ThermosiphonSystemen verbreitet. Speziell für diesen Markt ist auch eine Drainback Option enthalten, die sich eben falls im Süden einer hohen Beliebtheit erfreut. Außerdem beherrscht der neue Regler eine Röhrenkollek torfunktion und ermöglicht dank einer bidirektionale PWM Schnittstelle und einem Ein gang für einen Grundfos Direct Sensor VFD eine präzise Wärmemengenzählung. Den Regler bietet Resol optional auch als Komplett paket an, in dem zwei Sensoren bereits beiliegen. Weitere Details zum Regler finden Sie zudem in unserer Energie Datenbank, die den Vergleich mit anderen Warmwasser (jg) Reglern ermöglicht. Weitere Informationen: Resol – Elektronische Regelungen GmbH, Heiskampstraße 10, 45527 Hattingen, Tel. 02324/9648-0, Fax 02324/9648-755, [email protected], www.resol.de Der Neuste ist der Kleinste: Kostal stellt den Piko MP vor ■ Kostal Solar Electric startet mit der PikoMPBaureihe ins neue Jahr und komplettiert die Wechselrichterfamilie mit ein phasigen Geräten in den kleinen Leistungsklassen von 1,5 bis 4,2 kW. Die neue Baureihe ver stärkt die Präsenz des Herstel lers im Markt für Hausanlagen und folge damit einem Markt wunsch, betont Kostal. Besonders hohe Nachfrage erwartet das Unternehmen in Frankreich und Benelux, den südeuropäischen Ländern Italien, Spanien und Portugal, aber auch im deutschen Heimatmarkt. Der Piko MP wird in sechs Leistungsklassen (1,5/2/2,5/3/3,6/4,2 kW) gelie fert und passt bereits zu sehr kleinen Anlagen ab drei Modu len. Kostal nennt als Vorteile die flexible Verwendung, stabile Erträge, ein innovatives passi ves Kühlkonzept und einen wei ten Eingangsspannungsbereich. Für die Anlagenplanung stellt Kostal die Software Piko Plan bereit. Auch diese einphasige Leistungs klasse der PikoWech selrichter, unterstreicht Kostal, lege viel Wert auf Kommunika tion und kön ne intelligent mit dem Haushalt ver netzt werden. Die für eine optimierte Energienutzung hilfreichen Ertragsdaten erhält der Anwender über das Piko Solar Portal, die direkte Kommunikation zum Piko MP kann über das Display mit menügeführter Bedienung erfolgen. Die Geräte unter stützten eine schnelle und einfache Installation und Inbetriebnahme, teilt Kostal (ro) abschließend mit. Weitere Informationen: KOSTAL Solar Electric GmbH, Hanferstr. 6, 79108 Freiburg i. Br., Tel.: 0761 47744-100, Fax: 0761 47744-111 [email protected] 16. – 18. Februar 2016 Nürnberg, NCC West Plenarvorträge, Workshops, Best Practice, Lehrfahrt und große Abendveranstaltung neu im kostalPortfolio: Die Piko MPWechselrichter Foto: Kostal Solar Electric www.biogastagung.org Themen 2016 Plenum + Biogas 2020 ven für » Perspekti nt das Multitale » Wasser- und Düngerecht: Alles neu, was nun? » Sicherheit auf der Anlage » Projekte für die Zukunft » Spezial Güllekleinanlagen » Gärprodukte: Aufbereitung, Qualität und Anwendung Fünf exklusive Workshops für Mitglieder! sonne Wind & Wärme 01+02/2016 25 Panorama W I S S E N S C H A F T & T EC H N I K KO M M U N I K AT I O N Ende 2018 schaltet die Deutsche Telekom ISDN und analoge Techniken ab. Betreiber sollten die Erreichbarkeit ihrer Anlagen frühzeitig sicherstellen. Foto: dpa Kein Anschluss unter dieser Nummer Ende 2018 stellt die Deutsche Telekom ihre Netze komplett auf All IP um. ISDN und analoge Techniken werden dann endgültig zu Grabe getragen. Erst allmählich dämmert es der Windbranche, dass viele Anlagen dann nicht mehr erreichbar wären. Doch günstige Lösungen zur Umrüstung sind noch dünn gesät. S o schnell kann es gehen: Den Vertrag unterschrieben, den Wechselbonus für die Umstellung von ISDN auf IP kassiert und dann – geht nichts mehr. So erwischt es nicht nur Privathaushalte, sondern auch so manchen Windmüller. Und das wird sich nun häufen, wenn die Deutsche Telekom Ende 2018 ihre Netze komplett auf All IP umstellt. „Der Markt und die Betreiber haben die Umstellung auf DSL extrem vernachlässigt. Ohne eine sorgfältige Prüfung der Anlagentechnik und der Anschlussmöglichkeiten am Standort funktionieren die Kommunikation, der Zugriff und die Fernüberwachung möglicherweise nicht mehr“, sagt Gunther Ludwig, Geschäftsführer von Technical Data Concepts. Er kennt die ersten Fälle, in denen genau das schon passiert ist. Im Blindflug Im Prinzip geht es an der Schnittstelle zur digitalen Welt darum, dass aus der festen Telefonnummer für die Einwahl in Anlagen oder 26 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 ältere Umspannwerke eine feste IP-Adresse wird. Die bisherigen ISDN-Leitungen lassen sich grundsätzlich für die Signalübertragung nutzen, weil sie aus Kupfer bestehen. In der Praxis tauchen aber zwei Probleme auf: Einerseits geht es darum, ob und in welcher Qualität DSL-Anschlüsse vor allem in exponierten Lagen überhaupt möglich sind. Das hängt maßgeblich vom der Entfernung zum nächsten Knotenpunkt der Telekom ab. Zum anderen spielen der Windenergie-Anlagentyp und die verbaute Technik eine entscheidende Rolle. Und hier hakt es überwiegend an den alten Steuerungen von Mita, Oltec, DanControl & Co. ab, die für analoge oder ISDN-Modems ausgelegt sind und mit IP wenig bis gar nichts anfangen können. „DSL gehörte schätzungsweise ab 2006 zum Standard und nahm mit den Vollwartungsverträgen richtig Fahrt auf. In älteren Windenergieanlagen sind noch ISDN- oder analoge Modems für die Kommunikation eingebaut. Das betrifft auch die Technik dahinter. Zudem gibt es unterschiedliche Protokolle und Schnittstellen“, sagt Daniel Schauer, Geschäftsführer der ee Technik GmbH. Auch der Spezialist für Steuerungen und Netztechnik hat die ersten konkreten Anfragen von betroffenen Windparkgesellschaften. Und die sind im Zuge der Umstellung für die Bereitstellung von Lösungen verantwortlich, weil Betriebsführer und Servicedienstleister sonst in den Blindflug geraten. „Viele ältere Windenergieanlagen lassen sich nicht einfach umrüsten und es wird definitiv Standorte geben, an denen kein DSL ankommt. Dann müssen Betreiber auf teurere Lösungen wie Mobil- oder Richtfunk ausweichen. Satellitenverbindungen sind eher schlecht, weil es aufgrund der langen Strecken zur Verzögerungen kommt“, sagt Schauer. Günstigere Alternativen Bleiben noch die Steuerungen. Verhältnismäßig einfacher schätzen Experten die Lage ein, wenn vor den Windenergieanlagen wie bei GE oder Enercon ein Scada-PC steht, auf dem sich IP emulieren lässt. Eine andere Option ist es, gleich die komplette Technik durch moderne Komponenten auszutauschen. Das funktioniert, ist aber vergleichsweise teuer. Ein passendes „IP-Kommunikationspaket“ hat Vestas bereits in der Schublade. Je nach Parkkonfiguration müssen die Anlagensteuerung, der Controller und der alte Parkrechner gegen ein Gateway ausgetauscht werden. Die Kosten dafür können sich schnell summieren: Eine Abschätzung von Juwi kam für 13 alte V80 auf knapp 300.000 €. Der Projektierer hatte seinen Bestand von 450 Anlagen unter die Lupe genommen und festgestellt, „dass 150 Anlagen von dem Problem betroffen sind. Das hat uns selbst überrascht“, sagt Thomas Kretzschmar, Abteilungsleiter des technischen Kundenmanagements bei Juwi. „Im ersten Quartal 2016 wollen wir mit einem Lieferanten eine günstigere Lösung testen“, so Kretzschmar weiter. Genau Zahlen, wie viele Anlagen branchenweit betroffen sind, gibt es nicht, aber zu den Kandidaten gehören die alten MDBaureihen, An-Bonus oder ältere Maschinen von Vestas. Kretzschmar schätzt, dass auch noch Anlagen aus dem Jahr 2009 von der Umrüstung betroffen sein können. Die anlagenspezifische Lösung besteht darin, IP durch ein sogenanntes Mapping am ISDN-Anschluss nachzubilden. Dabei wird die alte Telefonnummer in eine IP-Adresse übersetzt und eine Schnittstelle geschaffen. In diese Richtung geht die Deutsche Windtechnik Service mit ihrem „IP-Kit“. Diese herstellerunabhängige Lösung kommuniziert mit verschiedenen Steuerungen und erlaubt den Abruf der notwendigen Betriebsdaten und Parameter. Ein Face-Lifting bekommt auch die Einwahlsoftware, weil auf vielen Windmühlen noch uralte Programme laufen. „Ein Problem ist, dass die automatischen Fehlermeldungen aus den Anlagen auch tatsächlich in der Betriebsführung ankommen“, erläutert Lars Behrends, Geschäftsführer der Deutschen Windtechnik Service. Daher sei die neue Box auch nicht ganz billig. Sicherheitskritische Infrastruktur Transparenter hält es der Steuerungshersteller Mita Technik. Pro Windenergieanlage oder Parkrechner werden 2.500 € fällig. „Wir haben für die WP-3000er-Serie neue Router entwickelt, die über serielle Schnittstellen die Kommunikation aufbauen. Wenn Betreiber ihre Anlagensteuerung zudem optimieren wollen, dann bieten wir auch neue Software und Controller an“, sagt Marc Foldager von Mita. Die Lösung ist praxiserprobt. „Wir haben damit den ersten Windpark umgerüs- YOUR GATEWAY TO THE WORLD OF WIND ENERGY HAMBURG, 27 – 30 SEPTEMBER 2016 2016 teaming up with EWEA Annual Conference WindEnergy Hamburg is the global meeting point for onshore and offshore experts. The combination of EWEA’s leading industry conference in conjunction with the world’s leading trade fair for wind energy represents a one-stop shop for businesses, policymakers and the VFLHQWLÀFFRPPXQLW\([KLELWRUVDUHLQYLWHGWRUHJLVWHUQRZ in co-operation with tet“, sagt Christian Oppermann, Leiter des Application Engineering beim Turbinenbauer FWT. „Viele Betreiber von alten Anlagen wollen möglichst wenig Geld investieren. Darum entwickeln wir auch nur abgestimmte Konzepte“, so Oppermann weiter. Dazu gehört bei der Umrüstung auch die IT-Sicherheit, weil stromproduzierende Anlagen inzwischen zur sogenannten kritischen Infrastruktur gehören. Das bedeutet, dass die Internetverbindungen sicher gegen Hackerangriffe sein müssen. Geplant ist eine Obergrenze von 200 MW, die größere Betriebsführungsgesellschaften aber schnell erreichen. Für die Prüfung der Systeme bietet die Telekom auch ihr Testlabor und eigene Lösungen für die Fernauslesung von Zählern an. Über die fristgerechte Kündigung der Leitungen informiert der ehemalige Netzmonopolist mindestens vier Monate vor dem Ende der Verträge. „Unser Ziel ist es, bis 2018 alle Anschlüsse auf IP umzustellen. Diesen Netzumbau kommunizieren wir seit 2009. Wir wissen in der Regel aber nicht, was ein Kunde an unseren Daten- oder Sprachanschlüssen betreibt“, sagt Niels Hafenrichter von der Telekom. Wenn es klappt, ist die immerhin Flatrate günstig. Torsten Thomas Im Fokus KO M B I N I E R T E ST R O M - U N D W Ä R M E V E R S O R G U N G E I N D I S R U P T I V E R A N S AT Z Mit PV und Wind zu 80 % Selbstversorgung Mehr als 80 % des Strom- und Wärmebedarfs von Haushalten können im Verbundsystem regenerativ mit PV- und Windenergie gedeckt werden. Je nach Auslegung des Systems kann sogar 100 % des Stromund Wärmebedarfs selbst erzeugt werden. M it dem Rückgang der Stromerzeugungskos ten aus PV und Wind rückt die Heizölparität in greifbare Nähe. Berücksichtigt man den Investitionsbedarf für konventionelle Heizungssyste me, stellt sich die Frage, wie ein alternatives System design realisiert werden kann, das über 80 % der Gesamtenergie regenerativ deckt und gleichzeitig über 80 % der regenerativen Stromerzeugung selbst verbraucht. Der konventionelle fossile Energiebedarf soll damit lediglich eine Restgröße darstellen, um weitgehend unabhängig von entsprechenden Energieimporten zu werden und Treibhausgase zu reduzieren; diese Restgröße kann zusätzlich durch Einsatz von Biokraftstoffen weiter reduziert werden. Gleichzeitig soll das System wirtschaftlich unabhän gig vom Stromverkauf sein. Nach allgemeinen Betrachtungen zum Nutzen von Strom zur Wärmeversorgung („PowertoHeat“) Foto: dpa 28 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 wurde in den letzten Monaten dieses grundsätzliche Potenzial und die mögliche Bedeutung für die Umset zung der Energieziele 2050 dargestellt. Die nachfol gende Analyse beschreibt für ein lokales Energiever bundsystem die Abhängigkeit von den wesentlichen Einflussgrößen, beispielhafte Systemdimensionie rungen und Handlungsoptionen. Verbrauchs- und Einspeisedaten Der jährliche Energieverbrauch eines Haushalts für Strom und Wärme entspricht mit 17.000 kWh durch schnittlichen Werten. Davon entfallen 11.500 kWh auf Heizwärme, 3.500 kWh auf Strom und 2.000 kWh auf den Warmwasserverbrauch. Als Wärmeverluste wur den zusätzlich 3.000 kWh angenommen, sodass der Gesamtenergieverbrauch pro Haushalt 20.000 kWh beträgt. Abb. 1: Regenerativer Autarkiegrad und regenerative Eigenverbrauchsquote bei Variation von Energiemix und Speichergröße. (Regenerativer Autarkiegrad: Verhältnis des Eigenverbrauchs von PV- und Windenergie zum Gesamtenergieverbrauch inklusive Verluste; regenerative Eigenverbrauchsquote: Verhältnis des Eigenverbrauchs von PV- und Windenergie zur regenerativen Gesamterzeugung) Grafiken (3): richard Eckerle Folgende Zeitreihenverläufe wurden für Einspeisung und Verbrauch angenommen: • PV und Windeinspeisung: ¼Stundenwerte der EEXStrombörse für Deutschland • Stromverbrauch: BDEWLastgang • Heizenergie und Warmwasser: temperaturab hängiger Verlauf, der methodisch der Ab schätzung des Gasverbrauchs entspricht. Das Temperaturprofil berücksichtigt mehrere bayerische Orte, um stärkere Schwankungen abzubilden. Ausgangssystem „Strom direkt“ Das System „Strom direkt“ versorgt einen Verbund von Haushalten mit gemeinsamen Erzeugungsanlagen. Die Wärmebereitstellung erfolgt über ein Nahwärmenetz, in das ein zentraler thermischer Speicher integriert ist. Die regenerative Stromerzeugung deckt den Strombe darf und über Direktumwandlung (PowertoHeat) nachrangig den Wärmebedarf. Überschüsse der Er zeugung füllen den thermischen Speicher beziehungs weise werden ins Stromnetz eingespeist. Defizite beim elektrischen Strombedarf werden durch Strombezug ausgeglichen, Defizite beim Wärmebedarf leeren den thermischen Speicher beziehungsweise werden durch konventionelle Ölverbrennung ausgeglichen. Abbildung 1 zeigt den regenerativen Autarkiegrad und die regenerative Eigenverbrauchsquote (EV Quote) in Abhängigkeit vom Erzeugungsmix sowie der Größe des thermischen Speichers. Die Einspeisedaten sowie das Temperaturprofil beziehen sich auf das Jahr 2014. Die Summe der Energieerzeugung aus PV und Wind ist dabei so gewählt, dass sie immer dem Energie verbrauch inklusive Verluste entspricht; dadurch sind regenerativer Autarkiegrad und regenerative Eigen verbrauchsquote in jedem Fall identisch. Folgendes zeigt sich: Neben der Größe des thermi schen Speichers wirkt ein zunehmender Windanteil stark erhöhend auf Autarkiegrad und EVQuote. Beispielsweise steigen diese Kennwerte bei einem Speicher mit 100 kWh Energieinhalt von 51 % (Punkt 1) auf 77 % (Punkt 2), wenn der Windanteil von 0 % (nur PV) auf 80 % erhöht wird. Belässt man nun den Windanteil bei 80 % und vergrößert den thermi sche Speicher auf 1.000 kWh, so steigen die Kenn werte von 77 % (Punkt 2) auf 87 % (Punkt 3). Der Zielbereich > 80 % erlaubt unterschiedliche Systemstrategien, abhängig von den Kosten der Ener giebeschaffung und des Speichers. Der kleinstmögli che Speicher von 175 kWh erfordert einen Windanteil von 90 % (Punkt 4), während der minimale Windan teil im dargestellten Speicherbereich 50 % beträgt (Punkt 5). Desweiteren zeigt sich, dass Autarkiegrade bis über 95 % realisierbar sind. Als Zusatzeffekt wirkt ein hoher Windanteil eben falls stark erhöhend auf den regenerativen Autarkie grad der reinen Stromversorgung (siehe Tab. 1): von 54 % bei „nur PV“ erhöht sich dieser Wert auf 98 % bei einem Windanteil von 80 %; lediglich 2 % des Strombedarfs müssen dann noch zugekauft werden. Beispielhaft ergibt sich folgende Systemdimen sionierung der speichereffizientesten Lösung des 80%Ziels für eine Gruppe von 200 Haushalten: PV Anlage 0,5 MW; Windanlage 2,5 MW; thermischer Speicher 35 MWh beziehungsweise 500 m3 Wasser (bei einer nutzbaren Temperaturdifferenz von 60 K). Neben den Erzeugungsanlagen werden inzwischen auch deutlich größere Speicher standardisiert herge stellt und weisen gegenüber individuellen Kleinspei chern erheblich geringere Wärmeverluste auf. Tab. 1: Autarkiegrad der Stromversorgung bei unterschiedlichem Strommix Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 29 Im Fokus KO M B I N I E R T E ST R O M - U N D W Ä R M E V E R S O R G U N G E I N D I S R U P T I V E R A N S AT Z Abb. 2: Systemoptimierung mittels Integration zusätzlicher Komponenten Optimiertes System „SmartAutark“ Das einfache Grundsystem „Strom direkt“ wird nun um die zusätzlichen Komponenten Wärmepumpe, BHKW und Batteriespeicher erweitert, die jeweils als zentrale Einheiten ausgeführt sind. Ziel der Wärmepumpe ist es, durch Energieeintrag von Umgebungswärme die notwendige regenerative Stromerzeugung und die Speichergröße zu reduzie ren. Mit der Integration eine BHKWs und eines Batte riespeichers sollen Energielücken gefüllt, Zeiten einer möglichen „Dunkelflaute“ überbrückt und bei Netz ausfall die Versorgung sichergestellt werden. Zusätz lich erscheint die Kombination aus Wärmepumpe und BHKW im Sinne der CO2Bilanz, insbesondere bei Nutzung von Biokraftstoffen, sinnvoller als ein an sonsten notwendiger Strombezug aus dem Netz. Dieses System wurde mit ¼hZeitreihen eines Jahres simuliert, wobei die Einsatzentscheidung des BHKW auf Basis von Tagesenergiemengen für Ver brauch und Erzeugung erfolgt. Abbildung 2 vergleicht für das Jahr 2014 den Effekt der zusätzlichen Elemente mit dem vorhergehenden System „Strom direkt“ anhand eines beispielhaften Systempunkts: in beiden Fällen sollen regenerativer Autarkiegrad und EVQuote 90 % betragen bei einem Windanteil von jeweils 80 %. Für die Wärmepumpe wurde dabei eine Jahresar beitszahl (JAZ) von 2,5 angenommen, für das BHKW ein Verhältnis der Strom zur Wärmeerzeugung von 1:1 und ein Wirkungsgrad von 85 %. Die Anlagengrößen sind zur Veranschaulichung auf einen Haushalt bezo gen. Die notwendige regenerative Stromerzeugung und die Speichergröße sinken im optimierten System ge 30 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 genüber dem Ursprungssystem um ca. 50 %; entspre chend sinkt auch die Stromeinspeisung ins Netz. Dabei wird keine elektrische Energie mehr aus dem Netz be zogen und es genügt folgende Dimensionierung der zu sätzlichen Elemente für den laufenden Betrieb: ein Bat teriespeichers mit 3 kWh Energieinhalt; eine Wärme pumpe mit einer maximalen elektrischen Leistung von 2,5 kW und ein BHKW mit einer maximalen elektri schen/thermischen Leistung von 1,5 kW. Bedingt durch den Wirklungsgrad des BHKW erhöht sich der Bedarf an konventionellem Brennstoff erhöht sich um 22 %. Das System „SmartAutark“ ermöglicht eine GesamtEnergiewende für Strom und Wärme, die im Vergleich zu einer reinen Stromwende wesentlich ge ringere Anforderungen an Energiespeicherung und Regelbarkeit der Energieerzeugung aufweist. Mit dem thermischen Speicher als vergleichswei se günstigem Hauptenergiespeicher wird Verbrauch und Erzeugung deutlich entkoppelt. Die Kombination von PV und Wind, deren Anlagengröße für eine reine Stromerzeugung deutlich überdimensioniert ist, führt zu einem hohen natürlichen Deckungsgrad des elektrischen Energieverbrauchs. Die zusätzliche Stromerzeugung des BHKWs verstärkt diesen Effekt. Mit der Wärmepumpe wird zusätzlich ein flexibler elektrischer GroßEnergieverbraucher eingeführt. Dieses System stellt neue Anforderungen und bie tet gleichzeitig neue Chancen. Der lokale Verbund er fordert ein zentrales Management der Komponenten und der Energiebeschaffung. Die Energiebeschaffung bietet mehrere, im wirtschaftlichen Wettbewerb ste hende Möglichkeiten. Dazu zählen eigene lokale Anla gen sowie die Beteiligung an überregionalen Anlagen und der Zukauf aus Großanlagen an den europaweit betrachtet besten Standorten. Gleichzeitig reduziert die lokale Reservestromversorgung durch das BHKW die Anforderungen an die Netzzuverlässigkeit und kann Grundlage eines geänderten Verteilungsnetz designs sein. Diese Grundaussagen bleiben auch bei geänder ten Annahmen und Voraussetzungen bestehen. Mit den Einspeise- und Temperaturprofilen der Jahre 2011 bis 2013 werden vergleichbare Ergebnisse erzielt. Alternativ könnten mit sinkendem Wärmeverbrauch Direktverstromung und ein elektrischer Energiespei cher wirtschaftlich sein, wobei das Nahwärmenetz entfällt. Denn bei einem Heizwärmebedarf von bei spielsweise 50 % des Durchschnitts beträgt der minimal notwendige Energieinhalt des elektrischen Speichers für das 80-%-Ziel noch 85 kWh. Aufgrund der Einsatzcharakteristik erscheint für solch einen Speicher ein Redox-Flow-System vielversprechend. Alternativ zu einem Wärmenetz könnten dann lokale Kleinspeicher und Einzelwärmepumpen betrieben werden. Fazit Durch den Fokus der letzten Jahre auf eine reine Stromwende wurde das Potenzial einer Gesamtener giewende von Strom und Wärme zu wenig beachtet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bereits mit Sonne Wind & Technologie Wärme vorhandener der Energieverbrauch von Format: mm, 4c weit überwiegenden StromSsp und190x125 Wärme zu einem nteil regenerativ gedeckt werden kann. Die hohen A Freiheitsgrade des Systems und die Möglichkeiten ei ner lokalen Unabhängigkeit bieten die Voraussetzun gen für ein grundsätzlich geändertes Versorgungssys tem. Als Konsequenz können neue Geschäftsfelder im Sinne eines lokalen Energiemanagements und einer zentralen Energiebereitstellung entstehen. Der Denkansatz kann sowohl neuen Unternehmen als auch klassischen Energieversorgung dazu dienen, Realisierungskonzepte in einem deutlich größeren Richard Eckerle und Thomas Weyh Markt anzubieten. Literatur [1] Tjaden T., Quaschning V., Weninger J. Heizen mit PV-Strom – C hance für den Wärmemarkt, Sonne Wind & Wärme, 03/2013, S. 94 – 97 [2] Agora News, Windstrom in Wärme verwandeln, 23. Juni 2014 [3] Fraunhofer IWES, Klimaschutzziele nur mit Wärme durch Strom aus erneuerbaren Energien erreichbar, Presseinformation 04. Mai 2015 [4] VDE-Studie „Potenziale für Strom im Wärmemarkt bis 2050“, Juni 2015 Die Autoren Prof. Dr.-Ing. Weyh T. ist Inhaber des Lehrstuhls für elektrische Energieversorgung, Universität der Bundeswehr München, Kontakt: [email protected] Dr.-Ing. Eckerle R. ist Akademischer Direktor am Lehrstuhl für elektrische Energieversorgung, Kontakt: [email protected] DU: 9.09.15 ET: 2.10.15 Wir fördern Menschen, die lieber Rotoren als ihr Fähnchen in den Wind hängen Seit Mitte der 1980er Jahre investieren wir in regenerative Energien. Planen auch Sie mit uns Ihre Windkraft- oder Solaranlage. Finanzierungsangebote und -beratung Telefon +49 234 5797 300, www.gls.de Windrad Freiamt, Freiburg im Breisgau Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 31 Im Fokus kombinierte Strom- und Wärmeversorgung Hybride Wärmenetze Intelligent verknüpft zur Wärmewende A Die Energiezentrale der Hochschule für Polizei in Biberach. Zwei BHKWs sind dort mit Power-to-Heat-Aggregaten Foto: Duckek kombiniert. Die Kombination des Strom- und Wärmemarktes braucht ausgeklügelte Gesamtsysteme, die nicht nur aus einem BHKW oder einer Wärmepumpe bestehen. Wie das aussehen kann, zeigt ein virtueller Stromspeicher in Biberach. 32 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 n der Hochschule für Polizei im oberschwä bischen Biberach betreibt SüdWestStrom einen bisher einmaligen virtuellen Stromspei cher. Er ist eine Kombi aus Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpe, Solarkollektoren und Elektrokessel. Der Stadtwerke-Verbund sieht hybride Wärmever sorgungskonzepte als ein interessantes neues Geschäftsfeld. „Wir versprechen uns jährliche Betriebskosten einsparungen gegenüber konventionellen Anlagen von rund 250.000 € sowie eine Reduzierung des Primärenergieverbrauchs von rund 40 %“, sagt der Geschäftsführer der Südwestdeutschen Stromhan dels GmbH (SüdWestStrom) Daniel-Klaus Henne. Grundlage des virtuellen Stromspeichers ist eine intelligent gesteuerte Kombination von zwei Block heizkraftwerken (BHKW) mit einer elektrischen Leis tung von je 400 kW und einer thermischen Leistung von je 500 kW, einer Wärmepumpe (350 kW), einem Elektrokessel (400 kW), zwei Wärmespeichern mit je 100 m3, einem Kaltwasserspeicher für die Wärme pumpe (500 m3), einem Solarkollektorfeld mit 500 m2 Fläche sowie einem Gaskessel mit 1.700 kW. Die BHKWs werden stromgeführt betrieben. „Mit diesem hybriden BHKW kann der Wärmebe darf der Liegenschaft entweder mit dem erdgasbe triebenen BHKW oder alternativ durch den Einsatz von Überschussstrom aus dem öffentlichen Strom netz über Wärmepumpe und Elektrokessel erzeugt werden“, erklärt Eberhard Frey, Leiter Ingenieurtech nik, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm. „Dadurch ist die Anlage jederzeit in der Lage dem öffentlichen Netz regenerativ erzeugten Über schussstrom zu entnehmen und bei Bedarf den im BHKW erzeugten Strom zurück zu speisen“, so der Baudirektor. Die Energiespeicherung erfolgt hierbei virtuell durch die Verwertung des Überschussstroms und der damit verbundenen Einsparung und Zwi schenspeicherung von Erdgas im Gasnetz. „Durch die intelligente Steuerung der Anlage können wir flexibel auf Preisschwankungen am Strommarkt reagieren“, sagt Henne. Eine selbstentwickelte Steuerungs software berechne unter Berücksichtigung der prognostizierten Strombörsenpreise, Bedarfs- und Wetterprognosen und aktuellen Messwerten die wirtschaftlich optimale Fahrweise. Amortisierung in acht Jahren Wegweisend sei auch die Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg als Besitzer der Liegen schaft in Biberach/Riss, auf der bis zu 700 Polizei schüler untergebracht sind. An den Erlösen partizipie re der Stadtwerke-Verbund als Dienstleister anteilig. Laut Patrick Kruppa, Leiter Produktentwicklung bei SüdWestStrom, ist der Betrieb der im März dieses Jahres eröffneten Anlage gut angelaufen. Belastbare Betriebsergebnisse lägen allerdings erst nach der ersten Winterperiode im Frühjahr vor. Die Investitions summe von 2,5 Mio. € wurde vom Land im Rahmen der energetischen Sanierung und Modernisierung von Landesliegenschaften bereitgestellt. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die anvisierte Amortisierung in etwa acht Jahren erreichen können“, so Henne. Der SüdWestStromGeschäftsführer sieht hybride Wärmeversorgungskonzepte für Wohnquartiere als interessantes neues Geschäftsfeld. Mit einer Kombi nation aus Nahwärmenetz, strompreisgeführtem, zentralem BHKW, Wärmepumpe sowie Hauswärme speichern mit Heizstab, könnten über drei Viertel des Primärenergiebedarfs eingespart werden. Die Kosten lägen ca. 35 % unter denen einer dezentralen Gasver sorgung. Die Effizienz eines virtuellen Stromspeichers mit hybridem BKWH, PowertoHeat und Nutzung des Gasnetzes zur saisonalen Speicherung von einge spartem Erdgas sei zudem deutlich effizienter als an dere Stromspeicherkonzepte unterstreicht Friedrich Weng, Gründer von SüdWestStrom. So liege der Effi zienzfaktor eines hybriden BHKWs mit Wärmepumpe gegenüber einem Pumpspeicher (1,0) bei 4,3; der eines Heizstabes bei plus 1,2, dagegen PowertoGas nur bei 0,67. Wichtiger Intraday-Handel lag. Beim DayAheadHandel, dem Handel mit Strom für den folgenden Tag, knackte der Strombörsenpreis im selben Zeitraum nur 700 Stunden lang diese Marke. Dies unterstreiche die wirtschaftliche Attraktivität des IntradayHandels, so Henne. Insgesamt hat SüdWestStrom derzeit Erneuerbare EnergienAnlagen und BHKWs mit einer Leistung von 110 MW unter Vertrag. Sie werden von Tübingen aus ferngesteuert und ihr Strom wird flexibel in Spitzen nachfragezeiten vermarktet. Henne kündigte an, das Geschäft in diesem Bereich weiter auszubauen. Aller dings rechne sich das preisgesteuerte Lastmanage ment in der Regel erst ab einer elektrischen Leistung von 300 kW, sagt der SüdWestStromGeschäftsführer. Abb. 1: gesamtkonzept SüdWestStrom Quelle: SüdWestStrom Hans-Christoph neidlein Vor allem der IntradayHandel am Spotmarkt biete interessante Geschäftsmöglichkeiten für die Vermark tung von Strom aus erneuerbaren Energien in Kombi nation mit hybriden Blockheizkraftwerken, betont Henne. Hierbei werden Stromlieferungen in der Regel in 15minBlöcken als auch in StundenBlöcken innerhalb desselben Tages gehandelt. Er verweist darauf, dass der Strombörsenpreis beim IntradayHandel von April 2014 bis April 2015 1.100 Stunden lang bei über 50 €/MWh SüdWestStrom Die Südwestdeutsche Stromhandels GmbH, kurz SüdWestStrom, ist ein StadtwerkeKooperations unternehmen. Es wurde im Jahr 1999 von 30 Stadt werken aus BadenWürttemberg gegründet. Im Zuge der Liberalisierung des Strommarktes wollten sie sich durch den Zusammenschluss für den Wettbe werb rüsten. Inzwischen zählt SüdWestStrom 57 Gesellschafter bundesweit und hat 88 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz in Höhe von 734,7 Mio. € erzielt. Das Unternehmen bietet verschiedene Modelle der Strom und Erdgasver sorgung für Stadtwerke an. Die Angebote reichen von der Beschaffung über Portfoliomanagement bis hin zu Bilanzkreis und Energiedatenmanagement, preisorientiertem Lastmanagement sowie virtuellen Stromspeichern. Über SüdWestStrom können sich Stadtwerke und Energiegenossenschaften zudem an Erzeugungsprojekten im Bereich der erneuerbaren Energien beteiligen. Mehr Markt bei der ErneuerbarenFörderung: Werden mit Ausschreibungen die Ziele erreicht? Welche Rolle spielen Speicher bei der Energiewende? Anmeldung unter: www.smart-renewables.de 23. - 24. Februar 2016 Hotel Meliá Berlin Mit freundlicher Unterstützung von: Hauptsponsor Co-Sponsoren ENGIE ENGIE_logotype_CMYK 10/04/2015 24, rue Salomon de Rothschild - 92288 Suresnes - FRANCE Tél. : +33 (0)1 57 32 87 00 / Fax : +33 (0)1 57 32 87 87 Web : www.carrenoir.com RÉFÉRENCES COULEUR Zone de protection 1 C100% Zone de protection 2 Zone de protection 3 sr_sonne_wind_waerme_2016_90x125.indd 1 07.01.16 09:54 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 33 Im Fokus k o m b i n i e r t e S t r o m - u n d W ä r m e v e r s o r g u n g P o w e r -t o - h e at Überschüsse sinnvoll nutzen Power-to-Heat wird immer wichtiger, um überschüssige erneuerbare Energie aufzufangen und das Stromnetz zu stabilisieren. W Im Berliner Fernwärmenetz der BTB wandelt ein ELWA P2H-Erhitzer mit 432kW Leistung Überschussstrom in Wärme Foto: BTB um. 34 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 ohin mit der Überschussleistung? Je stärker erneuerbare Energien das Stromnetz bestimmen werden, desto drängender stellt sich diese Frage. Abschalten ist eine Lösung. Sinnvoller ist es aber, den Überschuss zu nutzen. Und dafür bietet sich die Umwandlung von Strom in Wärme – das sogenannte Power-to-Heat (P2H) – an. Die ELWA Elektro-Wärme München, A.Hilpoltsteiner GmbH & Co. KG aus Maisach kann hier auf ihre langjährige Erfahrung im Erhitzer- und Anlagenbau zurückgreifen. Das ELWA P2H-System besteht aus Modulen von 144 bis 1.008 kW. Die für den Sekundärregelmarkt oder Minutenreservemarkt notwendigen 5 MW Leistung erreicht man durch die Kombination beliebig vieler ELWA P2H-Module an einem Standort oder durch die Poolbildung von mehreren Anlagen an unterschiedlichen Standorten. Mehrere hundert Euro die Woche pro installiertem Megawatt kann der Betreiber im Regelenergiemarkt durch den Bereitstellungs- und Arbeitspreis erzielen, wie ELWA-Vertriebsmitarbeiter Ralph Nolte erläutert. Die Investitionshöhe einer P2HAnlage beziffert er auf etwa 90 € pro installiertem Kilowatt für Anlagen im Megawatt-Bereich. Eine weitere ELWA P2H-Anlage mit 480 kW hat kürzlich die Hamburger HanseWerk Natur GmbH (HAWN) in Betrieb genommen. Im Wärmenetz sollen so unter anderem die Kessellaufzeiten der fossilen Wärmeerzeuger verringert werden. HAWN bindet das P2H-Modul zukünftig je BHKW in seinen Pool aus Blockheizkraftwerken ein, um Regelenergie zur Verfügung stellen zu können und das Einspeisemanagement umzusetzen. HAWN nutzt die KWK- Stromerzeugung weiterer im Netzverbund integrierter BHKW zur vorrangigen Grundlastwärmegewinnung, um die Bedarfsdeckung im Wärmenetz zu sichern. Bei Aufruf der negativen Regelleistung wird meistens überschüssiger Windstrom genutzt. Denn BHKW sind dann schon meist über das Einspeisemanagement abgesteuert oder ausgeschaltet. Moderne und effiziente Erdgaskessel sorgen in diesem Fall dann für die Wärmeerzeugung. Der Grundlastwärmebedarf wird immer zuerst durch die BHKW bereitgestellt und bei zusätzlichem Wärmebedarf nun unterstützt durch P2H. HAWN plant, die Anlagen durch zeitweise mit Biogas befeuerte BHKW zu ergänzen. P2H optimiert den BHKW-Betrieb Allein das Bereitstellen von negativer Regelleistung reicht oft nicht aus, um eine P2H-Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Denn in den vergangenen Monaten sanken die durchschnittlichen Preise für Regelleistung. Eine P2H-Anlage bietet aber weitere Vorteile. Sie kann zukünftig als EE-Überschussstrom-Verwerter den im Fernwärmebereich wichtigen Primärenergiefaktor senken. P2H optimiert hierfür auch den Wirkungs- und Nutzungsgrad der BHKW im Verbund. Wenn nämlich die Wärmeproduktion eines BHKW nicht mehr ausreicht, um den Bedarf im Wärmenetz zu decken, würde ohne P2H ein weiterer Wärme erzeuger zugeschaltet, der dann im wenig effizienten Teillastbetrieb laufen müsste. Auch wenn genug Wärmebedarf vorhanden ist, kann es zu einem Teillastbetrieb kommen. Dann nämlich, wenn das Einspeisemanagement einen 30-%-Betrieb vorgibt. In diesem Fall betreibt man das BHKW mit effizienteren 60 % der Nennleistung und wandelt den Stromüberschuss über das P2H-Modul in Wärme um. Außerdem kann eine P2H-Anlage die benötigte Regelleistung genauso exakt und schnell bereitstellen wie ein BHKW. „Unsere Thyristorsteuerung ermöglicht eine exakte Führung der Leistung“, sagt Nolte. Und dank des großen ohmschen Widerstandes kann das Modul zur Netzberuhigung beitragen und im Rahmen seiner Möglichkeiten als Netzstörungsfilter dienen. Auch die Berliner BTB Blockheizkraftwerks-Trägerund Betreibergesellschaft mbH, die zu RWE gehört, setzt auf Power-to-Heat. Das Unternehmen hat in seinem Berliner Fernwärmenetz drei mit Erdgas betriebene BHKW mit ELWA P2H-Modulen nachgerüstet. Zwei BHKW-Module mit einer elektrischen Leistung Das Infodisplay des ELWA-P2H-Moduls zeigt jederzeit Foto: HanseWerk Natur den Status der Anlage an. von jeweils 800 kW hat der Wärmenetzbetreiber um 432 kW P2H-Leistung erweitert, ein drittes mit 420 kW elektrischer Leistung wurde um 288 kW P2HLeistung ergänzt. Während in Hamburg die Leistungsregelung der ELWA P2H-Systeme in 48-kW-Stufen erfolgt, ist sie hier prozentgenau. Gemeinsam mit weiteren Stromerzeugern bilden die Anlagen einen Pool zur Regelung der negativen Sekundärregelenergie über ein virtuelles Kraftwerk innerhalb des Verbundnetzes des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz. Außerdem verfügt die BTB über fünf Wärmespeicher. Nur dadurch sei die volle Flexibilität der Anlagen unabhängig vom thermischen Bedarf der Verbraucher gewährleistet, wie Steffen Trebbin vom Bereich Dezentrale Anlagen Netze berichtet. Eine Besonderheit ist die Selbstüberprüfung und einmalige Wiederinbetriebsetzung nach Netzunterbrechung. „Der ELWA-Erhitzer versucht einmalig zu starten, bricht innerhalb einer einstellbaren Zeit die Netzversorgung aber wieder zusammen, so startet der Erhitzer danach nicht automatisch neu“, erläutert Nolte. „Das verhindert, dass der Erhitzer sich ständig neu zuschaltet. Dies hilft einen erneuten Stromausfall zu vermeiden, wenn das Netz nach einem längeren Stromausfall noch instabil ist.“ Anwendungen von P2H-Modulen sieht Nolte nicht nur in Nah- und Fernwärmenetzen. So könne man die Auslegung von Groß-Wärmepumpen optimieren, indem man die selten benötigte Spitzenheizlast über ELWA-P2H-Systeme erzeugt und somit gleichzeitig eine Notheizung bei Störung oder Wartung bereitstellt. Außerdem kann man dann das Legionellenschutzprogramm bei Überschussstrom vorzeitig laufen lassen. Denn für die erforderlichen 70 °C Vorlauftemperatur ist die Wärmepumpe nicht sehr effizient. Beim Start großer Biomasseheizanlagen kann das P2H-Modul die Rücklauftemperatur-Anhebung auf über 55 °C bereitstellen. Und für NotstromAnlagen stellt die ELWA P2H-Anlage die variable Gegenlast bereit, die für die sogenannte Schwarzstartfähigkeit nötig ist. Bei aller Breite der Möglichkeiten: „Unsere P2H-Anlagen sollen nach Möglichkeit nur Strom aus erneuerbaren Energien nutzen, also zumindest per Saldo keinen Atom- oder Kohlestrom“, so Nolte. Nur dann sei eine aus ökologischer Sicht höherwertige Energienutzung gewährleistet. �.–��. März ���� PRODUKTE DIENSTLEISTUNGEN INNOVATIONEN Intelligente, moderne Gebäudetechnik Jens-Peter Meyer www.shkessen.de Im Fokus KOMBINIERTE STROM- UND WÄRMEVERSORGUNG VIRTUELLE KRAFTWERKE Probelauf für 100 % Lässt sich mit 100 % erneuerbarer Energie die Energieversorgung Deutschlands sicherstellen? Verschiedene Studien behaupten das. Gleichzeitig mehren sich die Projekte, die dieses Szenario praktisch vorwegnehmen – im gar nicht so kleinem Rahmen. E Je höher der Anteil erneuerbarer Energie an der Stromversorgung ist, desto mehr Power-to-Gas Foto: dpa wird benötigt. 36 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 ines der renommiertesten deutschen Forschungsinstitute, das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, hat Ende November 2012 eine Studie vorgelegt, die zu folgendem Schluss kommt: Eine Energieversorgung Deutschlands mit 100 % erneuerbarer Energie ist möglich. Bezogen ist diese Aussage auf das Jahr 2050 und auf ein „Extremszenario“, das weder fossile Energien noch Stromimporte aus den Nachbarländern zulässt. Ein wichtiges Ergebnis: „Eine Versorgung mit weniger als 100 % erneuerbaren Energien sowie das Zulassen von Stromimport und -export, führen dazu, dass überproportional weniger Wandler erneuerbarer Energien erforderlich sind und dass vor allem keine großflächige Infrastruktur für synthetisches Gas aus erneuerbaren Energien (Power-to-Gas) notwendig ist.“ Einfacher ausgedrückt: Je höher der Anteile erneuerbarer Energie, desto mehr Power-to-Gas (PtG). Bei einem 300-TWh-Anteil fossiler Energie geht die benötigte Leistung von PtG-Anlagen gegen Null, weil fossile Energie, Biomasse und große Wärmespeicher längerfristige Ausgleichseffekte übernehmen. Die Voraussetzungen und Annahmen dieser Studie lassen sich naturgemäß nicht überprüfen. Umso wichtiger ist es, das Szenario auf Projektebene herunterzubrechen und die Energiewende „im Kleinen zu erproben“. Genau dies bezweckt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit den fünf Modellregionen, für die er Anfang Dezember 2015 den Startschuss gegeben hat. „Wir fördern die ausgewählten Modellregionen mit insgesamt bis zu 230 Mio. € über vier Jahre und gehen davon aus, dass dadurch private Investitionen von rund 600 Mio. € in die Digitalisierung des Energiesektors erfolgen werden“, sagte Gabriel. Ziel ist es, Stromerzeugung und -verbrauch durch den Einsatz innovativer Netztechnologien und Betriebskonzepte zu vernetzen. Und zu zeigen, dass es funktioniert – deshalb der Begriff „Schaufenster“, der den Charakter der Projekte treffend beschreibt. Ausbauziele erfüllt Eines dieser fünf Schaufenster-Projekte heißt „WindNODE“. Die etwas sperrige Abkürzung steht für „Windenergie in Nordostdeutschland“ und für ein vernetztes Energiesystem in der Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz. Das Konzept schließt ganz Nordostdeutschland ein. In der Modellregion werden mittlerweile 45 % des Stromverbrauchs regenerativ erzeugt. Damit erfüllt sie bereits heute die Ausbauziele der Bundesregierung für das Jahr 2025. Zu der Vielzahl von Projekten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen gehört auch eine PtGAnlage der Exytron GmbH aus Rostock, die aus überschüssigem, regenerativ erzeugten Strom Wasserstoff herstellt – und zwar aus Solarstrom. Das PtGPrinzip ist schnell erklärt: Strom spaltet durch Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Dabei ist es der Elektrolyse natürlich vollkommen egal, woher der Strom kommt, der sie füttert. Aber nur mit regenerativ erzeugtem Strom genügt sie dem Anspruch, Teil einer grünen Energieversorgung zu sein – also auch mit Solarstrom. „Wir vertreten die Ansicht, dass nur Strom aus erneuerbaren Energien zur Elektrolyse herangezogen wird“, unterstreicht der PtG-Experte Andreas Weber von der Deutschen Energie-Agentur. Nur damit sei der nachhaltige Einsatz des Wasserstoffs sicherzustellen. Der Wasserstoff kann rückverstromt oder als Brennstoff verwendet werden. Die mit Verlusten verbundene Umwandlung des Stroms in Wasserstoff hat einen Zweck: Der regenerativ erzeugte Strom lässt sich als energiereicher Wasserstoff speichern oder mit Kohlenstoff methanisieren. Für den Transport und die Speicherung des Wasserstoffs lässt sich in gewissen Grenzen die vorhandene Gas-Infrastruktur nutzen – sprich: der Wasserstoff kann direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Wie groß der Wasserstoffanteil im Erdgasnetz sein darf, ist Gegenstand heftiger Diskussionen. Die Angaben reichen von knauserigen 2 % bis zu unglaubwürdigen 20 %. PtG mit Solarstrom? Die PtG-Demonstrationsanlage der Rostocker Firma Exytron. Foto: Exytron GmbH Warum ist mit PtG immer die Vorstellung verknüpft, überflüssigen Windstrom zu speichern, wenn es mit Solarstrom genauso geht? Klaus Schirmer, Projektmanager bei der Exytron GmbH, nennt als Grund die mangelnde Auslastung der Elektrolyse. „Der Elektrolyseur sollte möglichst lange ohne Unterbrechung durchlaufen. Das ist mit dem Solarstrom kaum zu schaffen.“ Wenigstens im Norden der Republik nicht. Schirmer fährt fort: „Für die Wirtschaftlichkeit ist es besser, wenn ein kleiner Elektrolyseur mit längerer Laufzeit betrieben werden kann. Dafür ist Windkraft geeigneter, optimal ist eine Kombination aus PV und Wind.“ Exytron hat ein zweites Projekt gestartet, dieses Mal in Rheinland-Pfalz mit deutlich höherer Einstrahlung als in Norddeutschland. Im Frühjahr 2016 erfolgt der erste Spatenstich für 37 Häuser, jedes mit eigener Solaranlage und einem Anschluss an die Wärme, die der Elektrolyseur bei seiner Arbeit abgibt. Die Rostocker erreichen dadurch einen Wirkungsgrad von 70 – 80 %. Reicht der Solarstrom nicht aus, bezieht die PtG-Anlage den benötigten Strom aus dem Netz, natürlich zertifizierten Öko-Strom. „Dadurch, dass wir eingestuft werden wie eine Biogasanlage, bekommen wir den Strom zu wettbewerbsfähigen Bedingungen“, Wir vermarkten Grünstrom. Direkt und ohne Umwege! Wir sind einer der erfahrensten Direktvermarkter in Deutschland. Kontakt: Clean Energy Sourcing AG, Katharinenstraße 6, 04109 Leipzig, Telefon: +49 (0) 341 30 86 06 00 www.clens.eu Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 37 Im Fokus KOMBINIERTE STROM- UND WÄRMEVERSORGUNG VIRTUELLE KRAFTWERKE meint Schirmer. „Wir zahlen keine Stromsteuer und keine Netzentgelte.“ Wie hoch der Anteil des Eigenverbrauchs sein wird, konnte Schirmer verständlicherweise nicht sagen. „Dafür fehlen noch die Daten. Das hängt ja stark vom jeweiligen Verbraucherverhalten ab. Ein Rentnerehepaar hat eine ganz anderes Verbraucherprofil als ein Haushalt mit drei Kindern.“ Sicher ist jedenfalls, dass auch hier die Solarstromkapazität nicht ausreicht, um die PtG-Anlage mit überschussigem Strom zu füttern. Ergänzt werden soll die Generatorleistung später durch mehrere Kleinwindkraftanlagen. Doch im Winter wird auch das nicht ausreichen – der Bezug aus dem öffentlichen Netz dürfte zur ständigen Übung werden, wenn auch nur für wenige Monate. Das Schaufenster-Projekt „C/sells“ in der Modellregion „Solarbogen Süddeutschland“ ist ebenfalls großflächig angelegt und befasst sich mit der Digitalisierung der Infrastrukturen. Ziel ist es „Massenfähigkeit in dezentralen Strukturen“ zu erreichen. Angeblich handelt es sich dabei um das erste überregionale, einsatzfähige Smart Grid in Deutschland. Im Schaufenster „Enera“ in Niedersachsen geht es nach eigenen Angaben um „den nächsten großen Schritt der Energiewende“. Gemeint ist die Flexibilisierung des Marktes und die Realisierung neuer Geschäftsmodelle auf Basis der Digitalisierung. Es ergeben sich neue Handlungsmöglichkeiten für das Rollenkonzept eines Smart-Grid-Operators. Kombikraftwerk 2 Im Rahmen des Projekts „Smart Power Hamburg“ soll eine vom regionalen Versorger „Hamburg Energie“ betriebene und für Dritte offene Plattform – IKTLeitzentrale – entstehen. Anlagen unterschiedlicher Betreiber könnten sich an diese Plattform über das Internet regelungsund informationstechnisch anhängen. Foto: Smart Power Hamburg 38 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Wie die meisten Projekte zeigen, konzentriert sich die Beschäftigung mit virtuellen Kraftwerken – und letztlich geht es bei allen genannten Projekten um virtuelle Kraftwerke – meist auf die Erzeugerseite. „Die Untersuchungen zeigen, dass die heutige Versorgungsqualität auch mit einer intelligenten Kombination aus erneuerbaren Energien, Speichern und Backupkraftwerken mit erneuerbarem Gas erreichbar ist, und dass wir langfristig auf fossile und nukleare Energiequellen in der Stromerzeugung gut verzichten können. Dazu muss das System aber technisch und regulatorisch weiterentwickelt und konsequent auf die Erneuerbaren Energien ausgerichtet werden“, bewertet Kaspar Knorr, Projektleiter beim IWES, die Ergebnisse des dreijährigen Forschungsvorhabens „Kombikraftwerk 2“. Begünstigt wird diese Sicht durch die Entwicklung von Speichersystemen. Für die Photovoltaik kommen neben Großanlagen auch kleinere Systeme zum Einsatz. Die Batterietechnik bekam durch den Automotive-Bereich einen gewaltigen technologischen und wirtschaftlichen Auftrieb, sodass der Speicher im Keller nahezu für jeden Betreiber erschwinglich geworden ist. Aufgrund der anfallenden Menge an Strom kommt eine Batterielösung für die Windindustrie weniger in Frage. Hier wird PtG als vielversprechendste Lösung diskutiert und in rund zwei Dutzend Projekten zur Großserienreife fortentwickelt. Gedacht sind sie hauptsächlich für die Offshore-Windindustrie. Demand Side Integration Bei dieser Konzentration auf die Erzeugerseite, gehen Steuerungsinstrumente für die Nachfrageseite fast unter. Man könnte beispielsweise überspitzt fragen: Wie weit ist die Industrie mit intelligenten Haushaltsgeräten? In dieser Vernachlässigung liegt ein Verlust an echter Vision: Wer redet noch von der intelligenten Waschmaschine? Obwohl die Verbrauchsseite der Energiewende nicht gerade Konjunktur hat, gibt es Ansätze, sie in dem jeweiligen Konzept mit einzubinden. Zum Beispiel NEW 4.0 – unter dieser Bezeichnung soll die Energiewende des Nordens umgesetzt werden. Ein Technologiezentrum soll das Zusammenwirken erneuerbarer Energien erproben. Schleswig-Holstein und Hamburg haben sich für diesen Zweck zusammengetan – Schleswig-Holstein als (Wind)stromland und Hamburg mit seiner Industrie und seinem Hafen als Verbraucher. Ein Windpark soll in unmittelbarer Nähe entstehen – weder Photovoltaik noch Biomasse oder eine andere Wandlertechnologie kommen zum Zuge. Aber: Der Einseitigkeit auf der Erzeugerseite steht auf der Verbraucherseite das „Center for Demand Side Integration“ entgegen – in modernem Neusprech: C4DSI. Die Wissenschafter wollen die technischen und wirtschaftlichen Potenziale von Demand-Site-Anwendungen untersuchen. Grundlage ihrer Arbeit sind Simulationsmodelle und Laborprojekte. Zurück zur Erzeugerseite: Im Rahmen des Projekts „Smart Power Hamburg“ soll eine vom regionalen Versorger „Hamburg Energie“ betriebene und für Dritte offene Plattform – IKT-Leitzentrale – entstehen. Anlagen unterschiedlicher Betreiber könnten sich an diese Plattform über das Internet regelungs- und informationstechnisch anhängen. Ihre Leistungen werden gemeinsam im Verbund geregelt und vermarktet, was finanzielle Vorteile bringt und gebündelte Leistung für die zukünftig erwarteten größeren Leistungsschwankungen verfügbar macht. Auch dieses letzte Beispiel zeigt: Virtuelle Kraftwerke werden bei der Umsetzung der Energiewende eine große Rolle spielen – unabhängig von ihrer Größe und der Jörn Iken Art der eingesetzten Erzeuger. Biologische Methanisierung Im Fokus Power-to-Gas in Allendorf Mit dem Ausbau von Wind- und Solarenergie fallen in wind- und sonnenreichen Zeiten immer größere Mengen an Überschussstrom an, die nicht eingespeist werden können. Power-to-Gas ist eine interessante Möglichkeit, diesen Überschuss zu speichern. lassen sich mit einem Audi A3 g-tron jährlich etwa 750.000 km zurücklegen. Neben der bereits erfolgten Zertifizierung des Verfahrens nach dem Standard „Bilanzierung Erneuerbarer Energien“ durch den TÜV Süd hat die Power-to-Gas-Anlage zudem im Zusammenhang mit der vorhandenen Biogasanlage, die REDcert-EU- Zertifizierung erhalten. Für die biologische Methanisierungsanlage erhielt das Viessmann -Tochterunternehmen MicrobEnergy GmbH außerdem die von der Deutschen Energie Agentur (dena) vergebene Auszeichnung „Biogaspartnerschaft des Jahres 2015“. Die gesamte Anlage der Schmack Biogas GmbH auf einen Blick B Foto: Viessmann Group ei der Schmack Biogas GmbH, einem Unternehmen der ViessmannGruppe, läuft seit März 2015 am Unternehmenssitz in Allendorf (Eder) eine Anlage, die Methan ins öffentliche Erdgasnetz einspeist. In diesem Fall wird das Methan mithilfe eines biologischen Verfahrens erzeugt. Mit dem vom Viessmann-Gruppen unternehmen MicrobEnergy entwickelten System wird aus überschüssigem Wind- und Solarstrom in einer Elektrolyse Wasserstoff hergestellt. Dieser wird direkt genutzt oder in einem zweiten Schritt zusammen mit Kohlendioxid zu Methangas umgewandelt. Die weltweit erste Anlage dieser Art ist neben einer Biomethananlage untergebracht. iogas-einspeiseanlage in das Erdgasnetz B eingespeist wird. Ein Vorteil der biologischen Methanisierung ist die hohe Flexibilität. Das Verfahren ist damit ideal geeignet, fluktuierende Energiemengen aus Wind- oder Sonnenkraft aufzunehmen. Das benötigte CO2 wird entweder aus der Gasaufbereitungsanlage übernommen oder es findet eine direkte Nutzung des Rohbiogases mit dem darin enthaltenen CO2 statt. In diesem Fall dient das Power-to-Gas- Verfahren zusätzlich als Aufbereitungstechnologie für Rohbiogas aus Biogas- und Kläranlagen. Mikroorganismen erzeugen Methan Im Juni 2015 wurde ein einmonatiger Leistungstest durchgeführt. Kriterien für einen erfolgreichen Abschluss waren die zu produzierende Energiemenge von 35.000 kWh und die Einhaltung strikter Qualitätskriterien: Das gewonnene Gas sollte zu mehr als 98 % aus Methan und zu weniger als 1,5 % aus Wasserstoff bestehen. Die gesetzten Ziele wurden um 20 % übertroffen. Die zur Vermarktung des Gases einzuhaltenden Qualitätskriterien wurden durch den Standard „Bilanzierung Erneuerbare Energien“ durch den TÜV Süd bestätigt. Seit Anfang Juli verkauft Viessmann den Biokraftstoff an den deutschen Autohersteller Audi und betreibt selber mehrere CNG-Fahrzeuge. Mit der in der Anlage erzeugten Gasmenge Die Anlage in Allendorf wurde im Rahmen des Förderprojekts „BioPower2Gas“ als Power-to-Gas-Demonstrationsanlage errichtet. Im ersten Schritt der Methanisierung wird ein PEM-Elektrolyseur eingesetzt, der von Carbotech, einem weiteren ViessmannUnternehmen, gebaut wurde. Dieser erzeugt aus Wasser Sauerstoff und Wasserstoff. Die eigentliche Methanisierung wird im zweiten Schritt von hochspezialisierten Mikroorganismen durchgeführt. Diese nehmen in Flüssigkeit gelösten Wasserstoff und Kohlendioxid auf und „verdauen“ es zu Methan, das anschließend über die vorhandene Hohe Gas-Qualität Fazit Power-to-Gas kann erfolgreich in bestehende Biogas- oder Klärgasanlagen integriert werden. In Zeiten in denen die Stromproduktion aus Wind und Sonne die Nachfrage übersteigt und somit günstig ist, wandelt die Power-to-Gas-Anlage mithilfe von Mikro organsimen den Strom in hochreines Gas um. Durch die Speichermöglichkeit im Erdgasnetz können Schwankungen zwischen Erzeugung und Verbrauch ausgeglichen werden und das Methangas dezentral zur Wärmeversorgung oder als klimaneutraler Kraftstoff verwendet werden. Petra Krayl, Marketing und Kommunikation Schmack Biogas GmbH Grafische Darstellung der „BioPower2Gas“Demonstrationsanlage: (1) PEM-Elektrolyseur (400 kW) von Schmack Carbotech, Viessmann Group; (2) biologische Methanisierung, separater Druckbehälter; (3) verfahrenstechnischer Container: Pumpen, Behälter, Gasanalytik, Temperiersystem; (4) steuerungstechnischer Container: Steuerung, Mess- und Regeltechnik Grafik: Viessmann Group Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 39 Photovoltaik WEcHSElricHtEr Service muss unterschiedliche Ansprüche erfüllen Die Wechselrichterhersteller haben es mit den unterschiedlichsten Kunden zu tun. Damit der Service jedem gerecht wird und schnell reagieren kann, wird der technische Support ausgebaut und verfeinert. W Der Hersteller Fronius unterstützt installateure bei der Service-Abwicklung über ein Online-tool. Sie sind somit nicht unbedingt auf die Erreichbarkeit der Hotline angewiesen. Foto: Fronius International 40 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 echselrichter können jahrelang unauffällig ihre Arbeit ohne Leistungseinbußen ver richten, und deshalb vernachlässigen viele Kunden den Service. Vor allem unter kleineren Anla gen gibt es viele, die nicht vom Monitoring erfasst werden. Diese Sorglosigkeit ist fahrlässig, denn eben so unauffällig, wie der Wechselrichter arbeitet, kann er auch ausfallen. Manche Hausbesitzer, die sich eine Anlage auf dem Dach geleistet haben, bemerken erst nach Wochen, dass die Einspeisung vermindert oder zum Stillstand gekommen ist. Manche müssen eben erst einmal die Erfahrung machen, dass es richtig schlecht läuft, bevor sie sich dazu durchringen, das Geld für ein angemessenes Monitoring aufzubringen. Austausch des kompletten Geräts In den meisten Fällen lohnt es sich nicht, einen Wech selrichter vor Ort zu reparieren. Deshalb tauscht der Installateur das Gerät möglichst umgehend gegen ein gleichwertiges aus. Damit dies reibungslos abläuft, haben die meisten Hersteller einen genauen Ablauf plan festgelegt. Beispielsweise hat Kostal sechs Schritte definiert: Der erste Schritt ist die Schadensmeldung durch den Kunden oder besser noch durch den Installateur, der die Hotline kontaktiert. Im Werk erfasst der Service die Daten und versucht, den Schaden durch Fernwar tung zu beheben. Falls telefonisch keine Abhilfe mög lich ist, verlässt ein neuwertiges Austauschgerät das Werk möglichst noch am selben Tag, sodass die PVAnlage nach kurzer Zeit wieder Strom erzeugen kann. Dem Austauschgerät liegt ein Retourenschein bei, damit der Installateur das defekte Gerät mög lichst schnell, spätestens nach zehn Tagen, zum Werk zurückschickt. Nach Abholung durch den vom Werk beauftragen Paketdienst erfolgt die Analyse des defekten Geräts durch die Serviceabteilung und eine Rückmeldung an den Installateur, der über das Ergebnis informiert wird. Im sechsten Schritt wird der reparierte Wechselrichter als technisch einwand freies, neuwertiges Gerät in den Servicepool des Herstellers aufgenommen, sodass es für einen weite ren Austausch wieder zur Verfügung steht. Für den Kunden ist das Risiko gleich Null, denn die Garantie geht vom defekten Gerät auf das Austauschgerät über. Höchstens zwei Tage ohne Strom Die Hersteller erklären durch die Bank, dass der Aus tausch innerhalb von zwei Arbeitstagen die Regel ist. „Spätestens 48 Stunden nach dem Erstkontakt ist das Austauschgerät beim Kunden“, versichert Manuel Wiedemann, zuständig für Customer Support in der Solar Electronics Division der Steca Elektronik GmbH. Manche Händler, die Geräte im eigenen Lager vorhal ten, seien sogar in der Lage, den Austausch noch am selben Tag abzuschließen. So schnell geht es aller dings nur im Inland. Der europaweite Service, den inzwischen fast alle Hersteller anbieten, dauert natür lich länger: „Wenn zum Beispiel jemand auf Malta einen defekten Wechselrichter reklamiert, kann es auch vier Tage dauern“, sagt Wiedemann. Garantie statt Wartungsvertrag Wartungsverträge lohnen sich weder für den Kunden noch für den Hersteller. Dies gilt jedenfalls für Wech selrichter bis zu einer Leistung von etwa 50 kW. Eine fünfjährige Garantie hat sich als einfachere und bes sere Lösung herausgestellt. Die Garantiezeit kann auf zehn Jahre verlängert werden – oder auch länger, aber das ist angesichts der schnellen Entwicklung eigentlich nicht sinnvoll. „Die Verlängerung auf 20 Jahre bildet dabei eher die Ausnahme“, stellt Markus Vetter von Kostal fest, „denn falls das defekte Gerät nicht mehr produziert wird und auch nicht mehr im Servicepool verfügbar ist, wird ein neueres, mindes tens gleichwertiges Gerät an den Kunden geliefert.“ SolarMax bietet eine Garantieverlängerung auf maximal 20 Jahre an, aber ob eine so lange Garantie gewünscht wird, „hängt von der Riskobereitschaft und vom Sicherheitsbedürfnis der Kunden ab“, sagt Pierre Kraus, Geschäftsführer der SolarMax Sales and Service GmbH. Der Kunde kann sich Sicherheit kaufen, indem er eine Garantieverlängerung ab schließt und damit klare finanzielle Fakten schafft. Kunden, die das Marktgeschehen regelmäßig be obachten und die Intersolar besuchen, wissen aber auch, dass die Wechselrichter immer mehr leisten und zugleich immer weniger kosten. Ein realistisches Szenario, das allerdings eine gewisse Risikobereit schaft voraussetzt, beruht auf der Spekulation, dass man nach zehn Jahren ein besseres Gerät bekommt, das nur unwesentlich mehr kostet als die Garantie verlängerung auf 15 oder 20 Jahre. Wenn Anwender nach zehn Jahren einen Speicher nachrüsten wollen, brauchen sie ohnehin einen neuen Wechselrichter. Deshalb ist eine Garantieverlänge rung auf 20 oder sogar 25 Jahre (wie es beispielswei se SMA und Sungrow anbieten) eher etwas für Kun den, die mit den Leistungen ihres alten Geräts zufrie den sind – oder für die Betreiber von Großanlagen. Hotline löst ein Drittel der Störfälle Mithilfe der Servicehotline kann der Installateur einfa che Störungen des Wechselrichters selbst beheben, zum Beispiel wenn der FI-Schalter ausgelöst hat oder eine Sicherung herausgesprungen ist. Manchmal kann die Hotline auch weiterhelfen, wenn der Installa teur den Fehlercode telefonisch durchgibt, der auf dem Display des Wechselrichters erscheint. Durch das Auslesen des Fehlerspeichers kann der Installa teur eingrenzen, ob der Fehler im Wechselrichter oder im Modulfeld aufgetreten ist. Falls der Wechselrichter der Urheber der Störung ist, kann der Installateur die DC-seitige Modulspannung messen, um zu entschei den, ob ein Austausch unausweichlich ist. „Diese ein fachen Störungen, die sich ohne Austausch des Geräts beheben lassen, betreffen in etwa 30 % aller Störungsfälle“, schätzt Pierre Kraus. Steca fertigt Wechselrichter in Memmingen. Der Hersteller sichert für Deutschland zu, dass innerhalb von 48 Stunden nach dem Erstkontakt ein Austauschgerät beim Kunden ist. Foto: Steca Elektronik Dienstleistungen vor dem Verkauf Je besser die Installation vorbereitet wird, umso weni ger muss man anschließend reparieren. Dies liegt auf der Hand und wird von einigen Wechselrichterherstel lern auch berücksichtigt. Dieser „Service vor dem Verkauf“ bezieht sich vor allem auf große PV-Anlagen, die aufgrund von Ausschreibungen installiert werden und sich deshalb keinen vermeidbaren Fehler erlau ben dürfen, um die knapp kalkulierte Rendite nicht zu gefährden. Beispielsweise bietet SolarEdge einen dreistufigen „Service im Vorfeld“ an. Dieser betrifft erstens die Beratung durch den gesamten Verkaufs- und Installationsprozess hindurch und zweitens die Unter stützung durch lokale Expertenteams, die die Bedin gungen vor Ort analysieren und sich um eine ange passte Hilfe bemühen. Damit soll sichergestellt wer den, dass die PV-Anlage die Netzanforderungen des Standorts erfüllt. Die dritte Maßnahme besteht aus Fachschulungen für die Installateure, die unter ande rem lernen, wie mehr Module mit weniger Kabeln und geringeren Kosten für den Anschlusskasten installiert werden können. Hintergrund ist die von SolarEdge entwickelte Leistungsoptimierung auf Modulebene, die Leistungsverluste reduzieren soll. Nach Abschluss der Bewertung schickt SolarEdge dem Kunden einen umfassenden Bericht, in dem mögliche Probleme dargestellt und Empfehlungen gegeben werden. SolarEdge steuert mithilfe des Installateur-Portals den zügigen Austausch von defekten Komponenten. Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 41 Photovoltaik we c hse l r i c h t e r Zentralwechselrichter stellen andere Ansprüche Auch Zentralwechselrichter genießen in der Regel ei ne fünfjährige Garantiezeit, die auf Wunsch verlängert werden kann. Ansonsten liegen Welten zwischen den kleinen Wechselrichtern, die im Einfamilienhaus ihre Arbeit verrichten, und den Zentralwechselrichtern, die den Strom von Solarparks ins Netz einspeisen. Der Service für kleine Wechselrichter ist ganz anders als der für große Zentralwechselrichter. Für kleine Wechselrichter ist „Service“ meist identisch mit der Garantie des Herstellers, die der Einfachheit halber so oft verlängert wird, bis der Wechselrichter das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat. Das ist ideal, wenn man vor allem eine bequeme Lösung haben will und nicht so sehr auf die Rendite achtet. Die Betreiber von großen Solarparks haben ganz andere Interessen. Für sie ist der Service ein Teil ihres Geschäftsmodells, und deshalb wollen sie die Wahl haben zwischen verschiedenen Stufen der Service leistung durch den Hersteller. Sie verfügen ohnehin über ein eigenes Monitoring der Solarparks, die sie entwickelt und errichtet haben und die sie im Auftrag ihrer Kunden meist auch selbst betreiben. Sie haben ausreichend Ingenieur-Kompetenz im Haus und Service-Teams außer Haus und begnügen sich mit dem minimalen Support durch die Hersteller, also der Lieferung von Ersatzteilen bei Bedarf. Garantierte Ersatzteilversorgung Die Anteile sind aber sehr unterschiedlich. Beispiels weise wünschen nur 5 % der Betreiber von Solarparks, die Sungrow mit Wechselrichtern ausgerüstet hat, die Ersatzteilversorgung. Die übrigen bevorzugen eine Verlängerung der Garantiezeit oder sogar die gesam te Betreuung einschließlich technischer Betriebsfüh rung (Operation & Maintenance, O & M). SMA hat andere Erfahrungen gemacht. „Die garan tierte Ersatzteilversorgung wünschen etwa 20 % unserer Kunden“, sagt Bernd Lamskemper, Executive Vice President des SMA Service. Die nächste Stufe ist der Vollwartungsvertrag, der maximal 20 Jahre Gültig keit hat. Die Leistungen des Herstellers entsprechen denen der fünfjährigen Werksgarantie. Das betrifft etwa 35 % der Kunden, die eine solare Großanlage be treiben. „Auf Wunsch können SMA-Kunden auch die gesamte Betreuung und technische Betriebsführung in unsere Hände legen“, ergänzt Bernd Lamskemper. Dieser sogenannte Betriebsführungsvertrag ent spricht der O & M und umfasst die regelmäßige War tung des Zentralwechselrichters einschließlich aller notwendigen Reparaturen sowie die Garantie, dass SMA das komplette System überwacht und betreut, einschließlich der Module, der Mittelspannungstrafos und der Mittelspannungsschaltanlage. Der Wechselrichterhersteller kann auch die Fern überwachung unterstützen und Hinweise auf den rechtzeitigen Austausch von Komponenten geben, also eine vorausschauende Diagnostik anbieten. Beispielsweise kann der Hersteller aus der Ferne die 42 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Einstellungen eines Wechselrichters ändern, damit die Netzanschlussregeln (Netzcodes) erfüllt sind, und um die Blindleistung den Anforderungen entspre chend zu regeln. Nach Inbetriebnahme kann der Hersteller aus der Ferne eine Bewertung der PV- Anlage vornehmen, indem er die Anlage über einen Zeitraum von einigen Wochen beobachtet und Tests durchführt, um festzustellen, ob die Anlage ordnungs gemäß installiert wurde. Dienstleistungsvertrag mit Ausfallausgleich Für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen, bietet SMA nach Ablauf der fünfjährigen Garantiezeit eine Verfügbarkeitsgarantie an. Das gilt auch für SolarMax. Es handelt sich um einen Dienstleistungsvertrag (MaxControl), der jährlich verlängert werden kann. Diese Dienstleistung umfasst die Überwachung des Zentralwechselrichters mit einer Verfügbarkeitsga rantie von 97 %. „Das Ausfallrisiko wird dadurch auf maximal zehn Tage Stillstand begrenzt“, betont Pierre Kraus, „und die entgangenen Kilowattstunden werden von SolarMax pauschal ersetzt.“ Für das Sommerund für das Winterhalbjahr werden jeweils Pauscha len definiert in Abhängigkeit von der AC-Leistung des Wechselrichters. Dieser Ausfallausgleich entspricht in etwa dem Prinzip, das in der Windenergiebranche schon seit längerem üblich ist. Außerdem gibt es noch das Angebot MaxCheck. Dieser Wartungsservice umfasst die jährliche Über prüfung und Reinigung des Zentralwechselrichters, außerdem die jeweils erforderlichen Updates der Firmware. Der Kunde erhält ein Ergebnisprotokoll sowie eine Empfehlung der Präventivmaßnahmen. Lüfter und andere Komponenten können „voraus schauend“ und „vorbeugend“ ausgetauscht werden – am besten rechtzeitig bevor die ertragreiche Jahres zeit beginnt. Service im Wettbewerb Die Kunden – unabhängig vom Gerätesegment – fragen heute nicht nur nach dem Wirkungsgrad und nach den technischen Features, die ein Wechselrich ter bietet. Sondern sie wollen auch wissen, wie umfangreich und zuverlässig der Service ist. Ein flächendeckendes Netzwerk und kurze Reaktions zeiten sind inzwischen bei etablierten Anbietern selbstverständlich. Die technischen Dienstleistungen können darüber hinaus eine sinnvolle Möglichkeit sein, sich durch besondere Angebote vom Wettbe werb abzuheben. Wenn die Kunden zufrieden sein sollen, dann geht es in erster Linie darum, es den Installateuren möglichst einfach zu machen. Beispielsweise bietet SMA einen umfangreichen Online-Support an und außerdem einen technischen Blog (www.sma-sunny.com) mit Servicetipps und Anleitungsvideos. Auch Fronius hat ein Online-Tool entwickelt, das den Installateur bei der Service- Abwicklung unterstützt. Es nennt sich „Fronius Solar Online Support“ (Fronius SOS) und verspricht im Notfall schnelle Rettung. Mit dem OnlineTool ist der Installateur nicht unbedingt auf die Erreichbarkeit der Hotline angewiesen, und das erleichtert ihm die Arbeit. Aktuelle Anforderungen Die Anforderungen an den Service werden weiter wachsen, nicht zuletzt durch die Integration der Spei cher. Speichersysteme sind komplex, und dadurch wächst die Bedeutung des technischen Supports. „Deshalb haben wir unsere Hotline um 20 % aus gebaut“, berichtet Ulrich Winter, Leiter des Bereichs Solar Energy der Fronius Deutschland GmbH. Die Batterien für die FroniusSpeichersysteme liefern Sony und Tesla. Das sind klangvolle Namen, von deren Anziehungskraft auch Fronius profitieren will. Mit dem Service haben die Batteriehersteller aber nichts zu tun. „Bei uns hat der Kunde nur einen einzigen Ansprechpartner für das gesamte Speichersystem, und das ist Fronius“, betont Ulrich Winter. Es gibt noch einen zweiten Aspekt, der die aktuel len Herausforderungen beeinflusst. Denn nicht alle Wechselrichter sterben eines natürlichen Todes, sondern werden lange vor Ablauf ihrer Lebensdauer ausgetauscht. Vermutlich wird der Anteil der Geräte, die vorzeitig aus dem Verkehr gezogen werden, allein dadurch steigen, dass viele Kunden einen Speicher nachrüsten wollen. Oder sie entscheiden sich zum vorzeitigen Austausch, weil sie einen höheren Wir kungsgrad und mehr Funktionsumfang wünschen. Und drittens spielt die Kompatibilität eine wach sende Rolle: „Vor dem Hintergrund weltweit fallender Wechselrichterpreise und einem stetig wachsenden Produktspektrum sind die Servicekonzepte entspre chend anzupassen“, stellt Bernd Lamskemper fest, „beispielsweise werden rückwärts kompatible Geräte immer wichtiger.“ Die Wechselrichter der Zukunft müssen sich problemlos austauschen lassen, und zwar auch dann, wenn das auszutauschende Gerät mehrere Generationen älter ist. Darauf werden die Hersteller verstärkt achten müssen. SMA bietet auch Betriebsführungsverträge mit regelmäßiger Wartung des Zentralwechselrichters und Überwachung der kompletten Anlage. Detlef Koenemann Foto: SMA Steca coolcept-x und coolcept Solar-Netzwechselrichter, 1-phasig, 3-phasig 1,5 - 5,5 kW DIE BESTEN KLEINEN Höchste Wirkungsgrade bei jeder Eingangsspannung Ideal geeignet für Ein- und Mehrfamilienhäuser: ab 3 Modulen einsetzbar Leichtgewichte ab 8 kg Im Innen- und Außenbereich einsetzbar (IP 21 und IP 65) i PV Netzeinspeisung PV Autarke Systeme Solarthermie Batterie-Ladesysteme EMS-Provider www.stecasolar.com Kabeltechnik Steca Elektronik GmbH Photovoltaik service Zivile Drohnen im Einsatz Drohnen greifen an? Mit etwas Fantasie erinnern die Fluggeräte an Kampfmaschinen aus einem science-Fiction-Film. Das Windrad im Hintergrund aber steht für das Hier und Jetzt. Fotos (3): AZ Drohnenflug Drohnen kennt man in aller regel aus militärischen Zusammenhängen. seit einigen Jahren gewinnt die zivile Nutzung der unbemannten Fluggeräte schnell an Boden. Mit Kameras bestückt spüren Drohnen Fehler an Pv-Anlagen auf. D ie zivile und die militärische Nutzung haben nicht viel gemeinsam. Angetrieben durch ein Strahltriebwerk fliegt eine militärische Drohne sehr schnell einige tausend Meter über Grund. Eine zivile Drohne ist viel kleiner, hat wenigstens drei Motoren und wird in der Regel auf Sicht geflogen. Manche nennen sie „Copter“ und führen damit in die Irre. Denn mit einem Helikopter haben sie nur die Fähigkeit gemeinsam, sich fliegend auf der Stelle zu halten – notwendige Voraussetzung für einen Einsatz als Kontrolldrohne. Aber während die Drohne tatsächlich kontrolliert „steht“, ist der Flugzustand eines Helikopters nur begrenzt kontrollierbar. Diese Instabilität hat seine Ursache in der Anordnung der Propeller. Der Hubschrauber kommt mit zwei Propelllern aus, deren Drehachsen einmal senkrecht und einmal waagerecht ausfallen. Eine Drohne hat hingegen mindestens drei Propeller, alle Propeller haben mit der Senkrechtstellung die gleiche Ausrichtung. 44 sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Spezielle Aufstiegsgenehmigung Eher an Spielzeug erinnernde Drohnen in der untersten Preisklasse kosten unter 50 €, in den oberen Preisklassen sind schnell einige Tausend Euro ausgegeben. Für den professionellen Einsatz kommen nur Fluggeräte der oberen Preisklassen ab 2.000 € in Frage. Die Kameras der unteren Preisklassen sind nicht mehr als ein Spielzeug. Es fehlt die Bildstabilisierung und die Aufnahmen erinnern in ihrer Qualität an die ersten Handy-Videos. Stand der Technik ist vielmehr 4K (4.096 x 2.160 px). Ein ewiger Streitpunkt ist die Reichweite. Nirgends wird so viel gelogen wie bei der maximalen Flugdauer. „Die maximale Flugzeit beträgt 20 min. Und das ist ohnehin ein theoretischer Wert“, sagt Robert Aigner, Geschäftsführender Gesellschafter von AZ Drohnenflug. „Den erreicht man nur, wenn man die Drohne in der Luft stehen lässt und keine Kameraaktivitäten zulässt.“ Wer glaubt, die Reichweite mit einem stärkeren Akku erhöhen zu können, geht fehl. Erst einmal ist ein größerer Akku auch schwerer und ein Teil der Energie muss aufgewendet werden, um ihn zu bewegen. Zweitens ist ein Gesamtgewicht von 5 kg eine magische Grenze. Ist die Drohne nämlich schwerer, überschreitet sie die Genehmigungsgrenze. Bis dahin ist der Flug mit einer allgemeinen Aufstiegsgenehmigung möglich. Ist die Drohne schwerer als 5 kg, so braucht man für den Flug eine apezielle Aufstiegsgenehmigung. Die Drohnen im professionellen Einsatz bleiben meist gerade unter diesem „Kampfgewicht“. Das Fluggerät, das Aigner verwendet, wiegt 4,95 kg. Markt steht am Anfang Die „Befliegung“ einer PV-Anlage ist nicht billig. Die durchschnittliche Größe liegt bei 500 bis 600 kW. Anlagen bis über 1.000 kW kommen vor, sind aber eher selten. Ideal ist der Drohneneinsatz bei Gewerbedächern, etwa auf landwirtschaftlichen Gebäuden. „Wir haben 500.000 PV-Anlagen in Deutschland“, sagt Aigner, „der Markt entsteht gerade erst.“ Ein Angebot für die Kontrolle oder Analyse einer PV-Anlage beinhaltet in der Regel die folgenden Punkte: Vorplanung- und Besprechung, den Einsatz der Profi-Kameradrohne mit professionellem Piloten/ Kameraoperator sowie der Wärmebildkamera und die Aufzeichnung eines vollradiometrischen Videos (die genaue Temperatur jedes Pixels kann später genau angegeben werden). Eine optische CMOS 600 TVL Kamera läuft parallel zur Orientierung, außerdem gibt es eine Bodenstation mit Live-Video-Funkstrecke für Wärmebild und/oder Videobild und die Möglichkeit der Umschaltung zwischen beiden Bildern während des Flugs. Abschließend erfolgt ein Reporting mit Angabe der Rahmenbedingungen, Thermogrammen, Fehlerbeschreibungen und Positionsangaben. Für den Check einer 200-kW-PV-Anlage mit diesem Leistungsumfang veranschlagt der Anbieter LFTechnik gut 1.100 € zuzüglich Mehrwertsteuer, die Anfahrt wird extra berechnet. Reichweite begrenzt Die Kostentreiber sitzen in der Drohne. „Wir arbeiten mit zwei Octocoptern, die eine Manufaktur nach unseren Wünschen für uns gebaut hat“, sagt Aigner. „Alles in allem kostet die Drohne 37.000 €.“ Ausgerüstet ist das gute Stück unter anderem mit einem Live Monitor, GPS-Koordinatensystem, einer Blackbox und einer Einrichtung, die einen vibrationsfreien Flug gewährleistet. Damit sind die Drohnen von AZ Drohnenflug besser ausgerüstet als der Durchschnitt der Branche. „Ernstzunehmende Wettbewerber?“ – Aigner zögert ein wenig: „vielleicht ein halbes Dutzend in der Region.“ Region meint hier Landshut-Ergolding im Dreieck München, Passau und Regensburg. Der Einsatz der Drohnen wird von der Reichweite begrenzt. Die Industriedrohnen schaffen ohne weiteres 1,5 bis 2 km, sind dann allerdings nicht mehr steuerbar. Außerdem lässt die allgemeine Aufstiegsgeneh- migung es nicht zu, dass außerhalb der Sichtweite geflogen wird. Ein weiteres Handicap ist der Wind. „Ich kann fliegen bis zu 40 oder 50 km/h Windgeschwindigkeit“, berichtet Sven Kirchhoff. Er ist Gesellschafter der Block & Kirchhoff GmbH. „Bilder kann ich dann nicht mehr machen, da ist bei 30 km/h Schluss.“ Alternative zu Hubsteigern Was kann eine Drohne? Das Unternehmen LF-Technik ist Hersteller von Thermografie-Drohnen. Gleichzeitig bietet es Thermografie-Untersuchungen als Dienstleistung an. „Wir zeichnen während des ganzen Fluges einen radiometrischen Stream auf, mit dem man die Temperaturen pixelgenau auslesen kann. Auch kann während des Fluges zwischen dem Wärmebild und einem normalen Kamerabild umgeschaltet werden, um die Fehler leicht lokalisieren zu können“, erklärt Geschäftsführer Lutz Focke. Auch bei Focke wiegen die Drohnen keine 5 kg und können mit einer „Allgemeinen Aufstiegserlaubnis“ geflogen werden. Kurz gesagt ist eine Drohne eine Alternative zu Kran- und Hubsteigern. Die Techniker scannen vollkommen berührungslos String für String – aus idealem Betrachtungswinkel und Abstand. Die eigentliche Expertenarbeit beginnt anschließend mit der Auswertung der Wärmebilder. Ein Bericht listet alle thermisch auffälligen Bereiche auf. Ein Vergleich der Temperaturwerte mit den Normalwerten. „Diese Temperaturdifferenz ist ein wichtiger Wert für Konferenz für die Solarpraxis. Erfahrungen austauschen, von Experten profitieren und Netzwerke erweitern – Bringen Sie Ihr Wissen auf den neuesten Stand 6. Kölner Photovoltaik-Anwenderkonferenz am 19. – 20. Mai 2016, Köln Die Themen (Auszug): J Mit intelligenten Systemen maximalen Eigenverbrauch realisieren J Sicherheit und Auslegung von PV-Batteriesystemen J Verdeckte Hagelschäden und Mikrorisse in Solarzellen J PV-Schadensfall – Welche Ansprüche gibt es und wann verjähren sie? Weitere Informationen und das komplette Programm unter: www.tuv.com/konferenzen oder ch ie sich no Simone Fier, Tel. 0221 8065095 Melden S unter an e lin n o [email protected] heute ferenzen com/kon www.tuv. TÜV Rheinland Akademie Am Grauen Stein 51105 Köln sonne Wind & Wärme 01+02/2016 45 Photovoltaik service Privilegierte Perspektive: Zwei Eindrücke aus der Videofunktion einer Drohne ventuelle Ersatzansprüche gegenüber dem Module hersteller“, sagt Focke. Folgende Fehler werden erkannt (Quelle: LF-Technik): • Hotspots, meistens bei defekten Einzelzellen • Stringfehler, die Rückschlüsse auf defekte Wechselrichter erlauben • Teilweise oder komplette Modulausfälle • Defekte Bypass-Dioden • Delaminierungen • Defekte Verkabelung • Glasbruch Rechtlich sicherer Betrieb Der Einsatz auf PV-Dächern erfordert lediglich eine Ausrüstung der Drohnen mit einer Wärmebildkamera. Trotzdem steckt die professionelle Anwendung für die Photovoltaik in den Kinderschuhen. „Wir stehen vor der Aufgabe, den Bekanntheitsgrad der Methode zu erhöhen“, sagt Kirchhoff. Leider macht die Drohnenfliegerei in den letzten Jahren auch durch negative Schlagzeilen von sich GmbH Gültig bis: 23.04.2018 46 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 r eden: Abstürze, Verletzung der Privatsphäre und Gefährdung von Unbeteiligten. Einen spektakulären Drohnenunfall gab es in der diesjährigen Wintersportsaison. Top-Läufer Marcel Hirscher wurde beim Slalom in Madonna di Campiglio fast von einer abstürzenden Drohne getroffen. Nur wenige Zehntelsekunden, nachdem er die Stelle passiert hatte, krachte eine Kameradrohne auf die Piste. Im Gegensatz zu Österreich und Deutschland ist der Einsatz von Drohnen bei Skirennen in Italien erlaubt. Hirscher reagierte geschockt: „Eine absolute Frechheit ... bitte passt besser auf.“ Mit „Aufpassen“ ist es jedoch nicht getan. Im Fall Hirscher war ein professioneller Pilot mit einer professionellen Drohne im Spiel – mehr geht nicht. Drohne abschießen? Nun ist die Analyse eines PV-Feldes keine Sportveranstaltung mit einigen zigtausend Zuschauern. Trotzdem ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung für gewerbliche Drohnenflüge rechtlich geboten. Der Rechtsanwalt Christian Solmecke hat sich in einem Aufsatz mit der rechtlichen Situation der Drohnenfliegerei auseinandergesetzt. „Mit Inkrafttreten des 14. Gesetzes zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes (LuftVG) sind zivile Dohnen nun anerkannte Luftfahrzeuge“, stellt Solmecke klar. „Dient die Nutzung des Luftfahrzeugs dem Zwecke des Sports oder der Freizeitgestaltung, so gelten lediglich die Regelungen über Flugmodelle der Luftverkehrsordnung. Ist mit dem Einsatz hingegen ein sonstiger, insbesondere ein gewerblicher Nutzungszweck verbunden, so handelt es sich um ein unbemanntes Luftfahrtsystem.“ Grundsätzlich bedarf der Betrieb einer zivilen Drohne unter 5 kg zur sportlichen Freizeitgestaltung keiner Genehmigung, die gewerbliche Nutzung dagegen ist immer genehmigungspflichtig. Soweit, so ekannt. Der Betrieb einer Drohne ist jedoch an zwei b Bedingungen geknüpft: Es muss eine spezielle Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, die klassische Haftpflichtversicherung reicht nicht aus. Außerdem muss der Antragsteller nachweisen, dass er zum Führen einer Drohne geeignet ist. Viel Ärger handelt sich ein, wer mit einer kamerabewehrten Drohne fremde Grundstücke überfliegt und dabei Aufnahmen mit einer dauerhaften Abspeicherung der Daten anfertigt. Dadurch könnten Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Unter Umständen berechtigt das theoretisch sogar zum Abschuss der Drohne. Bevor es soweit kommt, sollte man jedoch das nachbarschaftliche Gespräch suchen. Jörn Iken Was kann die Drohnen-Thermografie leisten? Thermografie ist die Messung der von einem Objekt abgestrahlten thermischen Energie mithilfe einer Infrarotkamera. Die unterschiedlichen Energie-Intensitäten werden anhand einer Farbskala dargestellt und auf einem Bild sichtbar gemacht. Ein Objekt mit gleicher Temperatur auf seiner Oberfläche würde als ein homogenes, einfarbiges Bild erscheinen. Fehler in PV-Modulen weisen fast immer eine vom Normwert abweichende Temperatur auf, welche in der Thermografie sichtbar gemacht wird. Die Thermografie kann nicht in ein Bauteil hinein oder hindurch messen. Bei der DrohnenThermografie ist das Thermografiesystem an einer ferngesteuerten Flugdrohne installiert, welche die PV-Anlage systematisch überfliegt. Das thermografische Bild oder Video wird per Funkübertragung an die Bodenstation gesendet und auf einem Monitor in Echtzeit dargestellt. Thermogramme sind Momentaufnahmen und können zeitliche Abläufe sowie Änderungen der Bauteiltemperatur nicht berücksichtigen. Quelle: LF-Technik GmbH Photovoltaik ausschreibungen Spekulation auf fallende Modulpreise Die Jura-solarparks hat die ibc solar ag zwischen 2011 und 2014 an der autobahn a 70 in Oberfranken errichtet. Foto: IBC Solar AG Das ergebnis der ersten drei ausschreibungsrunden hat viele überrascht. ist es wirklich möglich, den solarstrom in Deutschland so günstig anzubieten? Das wird voraussichtlich erst zum ende des Jahres 2017 feststehen. Z uerst die gute Nachricht: Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) traut nur der Photovoltaik und der Windenergie zu, einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten, und will beide Technologien deshalb mit einem Ausschreibungsdesign fördern, das ihnen „wie ein Maßanzug“ zugeschnitten ist. Dass dieser Maßanzug wirklich passt, wird in der Branche allerdings mehrheitlich bezweifelt. Die Windenergie-Projektierer haben das Gefühl, dass ihnen der Anzug viel zu eng ist (siehe SoNNE WIND & WÄRME 11-12/2015, Seite 6). Und auch die Photovoltaik-Investoren hatten von Anfang an viele Vorbehalte – jedoch nützte ihnen das nichts, denn sie waren dazu auserkoren, als erste ins kalte Wasser des Ausschreibungsverfahrens zu springen. Bevor die Ausschreibungen auch für die Windparks verbindlich werden, durften die SolarparkEntwickler in den drei Ausschreibungsrunden des Jahres 2015 ihre Gebote auf den Tisch legen, damit das BMWi erkennen konnte, ob die drei im „Eckpunktepapier“ formulierten Ziele durch Ausschreibungen erreicht werden können oder nicht. 48 sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Durch Ausschreibungen drei Ziele erreichen Das Ergebnis ist durchwachsen. Denn welches der drei Ziele erreicht wird, ist noch unklar. Immerhin hat sich der Nebel nun gelichtet und es zeichnen sich Umrisse ab. Das erste im Eckpunktepapier formulierte Ziel betrifft den Ausbaukorridor. Das BMWi hat den Ausbau der Photovoltaik in Deutschland auf 2,4 bis 2,6 GW/a festgelegt und kann theoretisch das Volumen der Ausschreibungen so steuern, dass dieses Ziel erreicht wird. Davon ist sie aber weit entfernt, denn die drei Ausschreibungen des Jahres 2015 hatten insgesamt ein Volumen von 500 MW, und das reichte einschließlich der nach EEG geförderten Photovoltaik-Anlagen nicht einmal aus, um an der Untergrenze des Korridors zu kratzen. Deshalb müsste das Ausschreibungsvolumen in den kommenden Jahren eigentlich deutlich wachsen, aber dafür gibt es bisher keine Anzeichen. Zweitens will das BMWi die Kosten des EEG möglichst niedrig halten und daher die Vergütung auf den Betrag begrenzen, der für einen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb erforderlich ist. Das Herunterschrauben des Preises ist gelungen, und das verbucht das BMWi als Erfolg. In der ersten Ausschreibungsrunde entfielen die Zuschläge auf Gebote, die zwischen 8,48 und 9,43 Ct/kWh lagen. Eine so preisgünstige Solarstromerzeugung ist in Deutschland bereits eine sportliche Leistung, aber es geht noch sportlicher, wie die zweite und dritte Runde bewiesen. Die nach dem Einheitspreisverfahren (uniform price) erfolgten Zuschläge lagen bei 8,43 Ct/kWh in der zweiten und bei 8 Ct/kWh in der dritten Runde. ob das für den wirtschaftlichen Anlagenbetrieb ausreicht, darf bezweifelt werden. Denn eigentlich kann zu diesem niedrigen Preis niemand in Deutschland Solarstrom wirtschaftlich erzeugen – es sei denn, er spekuliert auf fallende Modulpreise. Darauf konnte man sich in den vergangenen Jahren stets verlassen – man musste nur lange genug warten. Die glücklichen Bieter, die in den drei Runden den Zuschlag bekamen, haben nun zwei Jahre Zeit, um ihre Projekte zu realisieren. Zwei Jahre sind in der PhotovoltaikBranche eine Ewigkeit, und deshalb sind die Aussichten gut, spätestens kurz vor Schluss die Module so günstig einkaufen zu können, dass man auch für 8 Ct/kWh den Strom produzieren kann. Es wäre in dieser Hinsicht allerdings hilfreich, wenn zuvor die Einfuhrzölle fallen würden, die zurzeit die europäischen Modulhersteller vor der ostasiatischen Konkurrenz schützen sollen. Drittens ist im Eckpunktepapier davon die Rede, dass die Ausschreibungen allen Akteuren faire Chancen einräumen sollen. Dieser Anspruch erschien vielen in der Branche wie der blanke Hohn, denn wie sollten die Bürgersolarparks mit den professionellen Projektentwicklern mithalten können, die über wesentlich mehr Know-how, Personal und Kapital verfügen? Die ersten beiden Runden gaben den Kritikern Recht, die dritte hingegen nicht unbedingt. Denn es ist drei GbR und zwei eingetragenen Genossenschaften gelungen, sich in der Ausschreibung zu behaupten. Die bundesnetzagentur führte 2015 die ersten drei ausschreibungsrunden für PV-Freiflächenanlagen durch. Für 2016 lauten die stichtage 1. april, 1. august Foto: dpa und 1. Dezember. Zwei Verfahren erprobt Die drei Ausschreibungsrunden waren als Pilotveranstaltungen gedacht, um Erfahrungen zu sammeln und das Modell den Anforderungen anzupassen. Deshalb hat man zwei verschiedene Ausschreibungsverfahren erprobt. In der ersten Runde erhielt jeder Bieter den Zuschlag für das Gebot, das er auch abgegeben hat (Pay-as-bid). In der zweiten und dritten Runde bestimmte das höchste erfolgreiche Gebot den Preis für alle anderen (uniform price). Das rief Glücksritter auf den Plan, die ein extrem niedriges Gebot einreichten und darauf spekulierten, dass genügend andere Bieter da sein würden, um den Preis nach oben zu ziehen. Hersteller von FreilandSolar-Montagegestellen Solarpark in Wiltshire, England SWW_190x90_4C_062015_dt.indd 1 We produced over 1,5 GWp! 21.05.15 15:19 sonne Wind & Wärme 01+02/2016 49 Photovoltaik ausschreibungen Der Solarpark Helmeringen steht in Lauingen an der Donau, nicht weit entfernt vom AKW Grundremmingen. Foto: Gehrlicher Solar Für denjenigen Bieter, der in der dritten Runde mit 0,09 Ct/kWh am Start war, hat es sich gelohnt, denn er bekommt nun wie alle anderen erfolgreichen Bieter 8 Ct/kWh. Dass dieses Verfahren nicht zu einem wirtschaftlichen Anlagenbetrieb führen kann, weil die extrem niedrigen Gebote natürlich das Niveau nach unten ziehen, scheint das BMWi eingesehen zu haben, denn in der jüngsten Fassung des Eckpunktepapiers ist vom Einheitspreisverfahren nicht mehr die Rede. Die Ausschreibungen dieses Jahres werden nach dem Pay-as-bid-Verfahren durchgeführt. Zurückhaltende Reaktionen Was aus den drei ersten Runden herausgekommen ist, wird man erst beurteilen können, sobald die Mehrzahl der Projekte verwirklicht sein wird, also etwa Ende 2017. Bis dahin können die Ergebnisse der Ausschreibung den nützlichen Nebeneffekt haben, das Image der Photovoltaik in der Öffentlichkeit aufzupolieren. Wer hätte gedacht, dass die solare Kilowattstunde bereits so günstig sein kann? Vor Kurzem war die Photovoltaik mit Hinweis auf die Einspeisevergütung noch als Kostentreiber verschrien. Die Marke von 8 Ct wird sich einprägen und auch die Windenergiebranche anspornen, die sich bisher auf ihren Lorbeeren aus ruhen konnte. Die Windparks an Land galten lange Ausschreibungen des Jahres 2015 Stichtag 15. April Ausschreibungsmodell Pay-as-bid Uniform price Uniform price 1. Dezember Zuschläge 25 33 43 Zuschlagsvolumen [MW] 157 160 204 Ausschreibungsrunden des Jahres 2015 im Überblick. Insgesamt erhielten 101 Gebote mit einem Volumen von 521 MW einen Zuschlag. 8,48 - 9,43 8,49 8,00 Ausschreibungsvolumen [MW] 150 Gebote abgegeben 170 136 127 Gebotsvolumen [MW] 714 558 562 Zuschlag bei [Ct/kWh] 50 1. August Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 150 200 Quelle: Bundesnetzagentur indeutig als die preisgünstigsten Stromerzeuger aus e erneuerbaren Energien. Das ist nun vorbei. Vom BSW-Solar sind deshalb auch keine Beschwerden zu hören. Man hält sich bedeckt: „Solarparks waren im Rahmen des EEG 2014 kaum mehr wirtschaftlich zu installieren und zu betreiben“, stellt Geschäftsführer Carsten Körnig fest, „durch die Ausschreibungen ist wieder Bewegung in den Markt gekommen.“ Für eine abschließende Bewertung sei es aber noch zu früh. Ebenso zurückhaltend sind die Äußerungen der beteiligten Bieter, selbst wenn sie so erfolgreich waren wie die Enerparc AG, die etliche Projekte durchbringen konnte. Benjamin Hanning, der für Enerparc die Projektentwicklung leitet, lobt vor allem die Vorbereitung des Verfahrens: „Das BMWi hat sich gründlich darüber Gedanken gemacht, welches Modell das richtige ist.“ Den Anspruch, dass es vor allem schnell gehen müsse, habe das BMWi nie aufgegeben. Dass jeweils schon nach zehn Werktagen der Zuschlag erfolgt, habe den großen Vorteil, dass keine Unsicherheit im Markt darüber entstehen kann, wer teilgenommen hat. Den Stromhändlern, die sich schon frühzeitig für Ausschreibungen stark gemacht haben (siehe Sonne Wind & Wärme 08/2014, Seite 8), geht das Ganze noch nicht weit genug. Barbara Lempp, Geschäfts führerin des EFET Deutschland, hofft, dass das Ausschreibungsmodell sich als europäischer Fördermechanismus durchsetzt. 10 % des ausgeschriebenen Volumens sollen in diesem Jahr für ausländische Bieter geöffnet werden, aber „wir hoffen auf mehr.“ Das wäre schon mal ein Anfang. Die Ausschreibung von Solarparks als Modell für Europa? Das ist durchaus eine reizvolle Idee, denn wenn sich schon in Deutschland eine solare Stromerzeugung für 8 Ct/ kWh als möglich erweist, wie günstig würde sie erst in Südfrankreich oder in Spanien sein? Detlef Koenemann recht Photovoltaik Welche Probleme lauern nach dem Zuschlag für ein PV-Projekt? Nach öffentlicher Bekanntgabe des Zuschlags im Ausschreibungsverfahren müssen die Bieter innerhalb von zehn Werktagen die Zweitsicherung leisten und viele Details beachten, um den Zahlungsanspruch nicht zu gefährden. Der Beitrag skizziert einige Probleme nach der geltenden Rechtslage und verweist auf geplante Änderungen. N ach dem Arbeitsentwurf zum EEG 2016 vom 7. Dezember 2015 sollen Ausschreibungen auch für dachintegrierte Solaranlagen umfassend im EEG geregelt werden. Die Freiflächen- Ausschreibungsverordnung (FFAV) wird aufgehoben. Solaranlagen mit einer installierten Leistung unter 1 MW müssen nicht an Ausschreibungen teilnehmen. Bleibt es dabei, so sollten Betroffene bei künftiger Planung von größeren dachintegrierten Solaranlagen zunächst prüfen, ob eine gesetzliche Förderung nur im Rahmen einer Ausschreibung erlangt werden kann – etwa aufgrund einer erforderlichen Zusammenrechnung mit anderen Solaranlagen im näheren Umkreis. Fristen und Strafzahlungen Die Solaranlagen müssen innerhalb von 18 Kalendermonaten ab der öffentlichen Bekanntgabe des Zuschlags in Betrieb genommen werden. Andernfalls reduziert sich der anzulegende Wert für Strom aus dieser Anlage um 0,3 Ct/kWh. In dieser Zeit müssen auch alle baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen sein. Realisiert der Bieter sein Projekt auch nicht innerhalb einer Nachfrist von sechs Monaten, erlischt sein Förderanspruch. Er kann aber an einer neuen Ausschreibungsrunde teilnehmen. Die Bundesnetzagentur soll die Förderberechtigung zudem widerrufen, wenn aus der Solaranlage innerhalb der ersten zwei Kalenderjahre nach der Inbetriebnahme kein Strom in das Netz eingespeist oder dem Netzbetreiber mittels kaufmännisch-bilanzieller Weitergabe angeboten wird. Die Gesetzesformulierung „soll“ bedeutet, dass der Widerruf der Förderberechtigung im Regelfall zu erfolgen hat, die Bundesnetzagentur aber in Ausnahmefällen davon absehen kann. Verzögert sich der Netzanschluss also zum Beispiel aufgrund eines erforderlichen Netzausbaus ohne Verschulden des Anlagenbetreibers, so dürfte ein solcher Ausnahmefall vorliegen. Weiterhin besteht das Risiko von Strafzahlungen, etwa wenn das bezuschlagte Projekt nicht realisiert oder die Zweitsicherheit nicht geleistet wird. Aufgrund der hinterlegten Zweitsicherheit kann eine Projektgesellschaft diesem Risiko nicht durch eine Flucht in die Insolvenz entgehen. Zeichnet sich ab, dass ein Projekt nicht realisierbar ist, so sollten die Betroffenen frühzeitig handeln. Erfolgt die Rückgabe des Zuschlags innerhalb der ersten neun Kalendermonate, sinkt die Höhe der Strafzahlung auf die Hälfte. Zahlungsanspruch Ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme kann der Anlagenbetreiber bei der Bundesnetzagentur eine Förderberechtigung beantragen (im Entwurf zum EEG 2016 nun Zahlungsberechtigung genannt). Die Ausstellungsvoraussetzungen sind lediglich glaubhaft zu machen. Eine intensive Prüfung bleibt dem Netzbetreiber vorbehalten. Bei fehlerhaften Angaben kann die Bundesnetzagentur die Förderberechtigungen jederzeit zurücknehmen. Eine Ausnahme für Bagatellverstöße sieht die Verordnung nicht vor. Einer Anlage können Zuschläge aus mehreren Ausschreibungen zugeordnet werden. Dabei darf einer Anlage höchstens eine Gebotsmenge zugeteilt werden, die ihrer installierten Leistung entspricht und 10 MW nicht überschreitet. Die finanzielle Förderung entspricht im Wesentlichen der bisherigen Förderung nach dem EEG (Marktprämie). Allerdings beträgt der Förderzeitraum lediglich zwanzig Jahre, im Gegensatz zum bisherigen Normalfall des EEG also ohne das Rumpfjahr der Inbetriebnahme. Der gesamte in der Anlage erzeugte Strom muss ins Netz eingespeist werden. Eigenverbrauch darf nicht erfolgen. Andernfalls geht der Anspruch auf Zahlung für den gesamten Monat verloren, in dem Eigenverbrauch stattfindet. Die Bundesregierung will an dieser Rechtslage festhalten. Andernfalls könnten Bieter unterschiedlich hohe Eigenverbrauchsanteile einkalkulieren und das Ausschreibungsergebnis dadurch verzerren. Zum unzulässigen Eigenverbrauch zählen nicht der Verluststrom und der Strom durch den Wechselrichterbetrieb. Wer erfolgreich bietet, muss auch bauen. Sonst drohen Strafzahlungen. Foto: dpa Verschiebung des Standorts und Veränderung der Anlage Stimmt der Standort der Solaranlage – zum Beispiel aufgrund von genehmigungsrechtlichen Problemen – nicht zumindest teilweise mit den im Gebot angegebenen Flurstücken überein, so reduziert sich der Zahlungsanspruch um 0,3 Ct/kWh. Verfügen Bieter über mehrere Projekte, so können sie ihre Förder berechtigungen zum Preis einer geringeren Vergütung flexibel einem der Projekte zuordnen. Eine Verkleinerung der bezuschlagten Solaranlage kann den Zahlungsanspruch ebenso gefährden wie eine Anlagenerweiterung. Michael Herrmann Der Autor ist als Rechtsanwalt in Berlin tätig. [email protected] www.herrmann-kanzlei.de Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 51 Photovoltaik EFFIZIENZHAUS PLUS Weniger Dämmung, dafür 70 % Eigenversorgung Geplant sind in Friedberg neun Einfamilienhäuser und vier Doppelhaushälften. Ihre Dächer sind nach Süden ausgerichtet. Grafiken (2): Asset GmbH Eine Neubausiedlung in Friedberg bei Augsburg kombiniert eine traditionelle Bauweise mit dem Effizienzhaus-Plus-Standard – dank der Verwendung von Standardkomponenten zu vertretbaren Preisen. I n Friedberg im Landkreis Aichach-Friedberg wird zum ersten Mal in Deutschland eine ganze Siedlung im Standard „Effizienzhaus Plus“ gebaut. Neun Einfamilienhäuser und vier Doppelhaushälften werden jeweils mehr Energie produzieren als deren Bewohner verbrauchen. Der Bauträger, die Asset Grundbesitz- und Vermögensverwaltung GmbH, stattet die geplanten Häuser hierzu mit Photovoltaik, Wärmepumpen, Energiemanagement-System, Wärme- und Stromspeicher aus. Das Energiekonzept ermöglicht den Bewohnern, 70 % des JahresEnergiebedarfs selbst zu decken. Beigesteuert wurde es von der BayWa AG, genauer gesagt der Tochter BayWa r.e. Renewable Energy GmbH. Die Hüllen der 13 Hauseinheiten werden im Standard des KfW-Effizienzhauses 55 (also 55 % des Energieverbrauchs nach EnEV) gebaut. Möglich wäre auch KfW 40 gewesen. „Wir stecken das an der Dämmung gesparte Geld lieber in effiziente Anlagentechnik“, sagte jedoch Bernhard Jakob von der Augsburger Asset GmbH beim Spatenstich Ende November. Der Geschäftsführer betonte das ausgewogene Verhältnis 52 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 zwischen Investitionskosten und nutzbarem Energieertrag. Traditionelle, aber dennoch zeitgemäße Architektur, bewährte Bauweise, marktübliche nachhaltige Baustoffe sowie verfügbare und ausgereifte Haustechnik hätten bei Planung und Ausführung Vorrang. So sollen die Häuser wirtschaftlich und finanzierbar sein. Regionales Konzept, regionales Handwerk Wie Jakob erläuterte, habe sich das Konzept „Effizienzhaus Plus“, das im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ des Bundesbauministeriums in über 35 Gebäuden erprobt und wissenschaftlich ausgewertet wurde, zwar bewährt, im Gegensatz zu den oftmals futuristisch anmutenden PrototypGebäuden im Schuhschachtel-Format bekommen die Häuser in Friedberg-Hügelshart aber regionaltypische 45-Grad-Satteldächer. Die Außenmauern werden aus 36,5 cm starken hochwärmedämmenden Ziegelsteinen bestehen. „Mit der traditionellen Bauweise holen wir das r egionale Handwerk mit ins Boot“, erklärte Steffen Mechter, Projektleiter bei der BayWa AG, Abteilung Baustoffe. Die BayWa war schon in Burghausen am Bau eines Effizienzhauses Plus beteiligt und möchte mit dem neuen Konzept nun gewissermaßen ein Serienprodukt einführen. Mechter sieht die Häuser als „Aktivhäuser“: „Da bewegt sich was, Energie wird gespeichert, das Managementsystem reagiert auf die Strompreise.“ Die Energiegewinnung erfolgt über eine Photovoltaik-Anlage auf den südlich ausgerichteten, braun gedeckten Dächern. Um auch architektonisch eine Note zu setzen, werden die Aufdachanlagen mit „Full-Black“-Modulen von LG Solar ausgestattet: jedes Einfamilienhaus mit 44 Modulen (Gesamtleistung 11,88 kW); auf den Doppelhaushälften werden je 28 Module mit insgesamt 7,56 kW platziert. PV als Haupt-Energiequelle Das Konzept von BayWa r.e. sieht eine hohe solare Deckung über die Eigenerzeugung gepaart mit einem intelligenten Energiemanagement vor: „Wir haben uns für eine reine PV-Anlage entschieden“, betonte Günter Haug, für Solarsysteme zuständiger Geschäftsführer. Die Alternative wäre eine Teilung in Solarthermie und PV gewesen. So kann bei den Einfamilienhäusern ein jährlicher PV-Stromertrag von ca. 13.170 kWh/a erzeugt werden. Das ist zwar rein rechnerisch fast das Doppelte des Endenergiebedarfs von 6.660 kWh, weil der PV-Strom aber hauptsächlich im Sommer anfällt, der Verbrauch durch den Bedarf der Wärmepumpe aber im Wesentlichen im Winter, verbleiben noch 1.800 kWh Bezug von Netzstrom. Im gesamten Strombedarf der Einfamilienhäuser (160 m² Wohn fläche) ist der Bedarf an Haushaltsstrom mit 3.200 kWh bereits enthalten. Um den Netzbezug möglichst gering zu halten, sind Haug zufolge die Energiespeicherung und das hausinterne Energie-Monitoring durch den Sunny Home Manager von SMA besonders wichtig. Der Solarstrom kann in einem Batteriespeicher von LG Chem mit einer nominalen Kapazität von 6,4 kWh gespeichert werden. Das Herzstück der Wärmeerzeugung ist die Kombination aus Wärmepumpe und thermischem Wasserspeicher (1.500 L beim EFH). Die außen aufgestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Inverter-Technologie von Stiebel Eltron erwärmt das Wasser im Speicher für die Heizungsanlage. Sie wird vorrangig mit Strom aus der PV-Anlage betrieben. Da solarer Strom aber nicht durchgängig verfügbar ist, sorgt das System aus Heizkreispuffer- und Batteriespeicher für die wirtschaftliche Ausgewogenheit. Die Betriebsart ist „monoenergetisch“; das heißt, die Elektro-Wärmepumpe wird noch durch einen zusätzlichen elektrischen Heizstab für besonders tiefe Außentemperaturen ergänzt. Eine Klimadecke, die sowohl heizen als auch kühlen kann, verteilt die Wärme in den Wohnräumen. Sie nutzt das Prinzip der Strahlungswärme, ähnlich wie die Sonne: Die auf Wände und Boden treffende Strahlungsenergie erwärmt die Bauteile, sodass die Räume behaglich und energieeffizient beheizt werden. Auch das Warmwasser wird mithilfe der Wärmepumpe erzeugt und in einem Speicher mit 235 L bevorratet. Für die Belüftung der Häuser sorgt eine hocheffiziente Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, die als Komplettsystem in die Luft-Wärmepumpe integriert ist. „Unsere Anlagenkonzeption setzt ganz bewusst auf vielfach am Markt erprobte Standardkomponenten und deren optimal aufeinander abgestimmte Kombination. Das bringt den Vorteil der Zuverlässigkeit, aber auch eine gute wirtschaftliche Komponente und zwar ohne Abstriche bei der angestrebten hohen Energieautarkie“, erläuterte Haug. Bei den Einfamilienhäusern liege die Autarkie über 70 %, bei den Doppelhaushälften wegen der kleineren PV-Anlage leicht darunter. 70 % Eigenversorgung, emissionsfreie Wärme erzeugung ohne Brennstoffe und Kamin – dieser Mehrwert schlägt sich natürlich im Kaufpreis der Häuser nieder. Dennoch: „Wir wollen auf dem gleichen Preisniveau liegen wie zurzeit ebenfalls in Friedberg entstehende KfW-40-Häuser“, sagte Jakob beim Spatenstich. Mit dem symbolischen Akt wurde die Erschließung des Baugebietes eingeläutet. Im Frühjahr soll dann mit dem Bau der Effizienz-Plus-Häuser begonnen werden. Die Häuser werden nach dem KfW 55-Standard gebaut und sind auf hohe PV-Eigenversorgung ausgelegt. Christian Dany Hügel weich in Hügelshart! Dank des Dauerregens war der Spatenstich wohl die leichteste Übung beim Bau der Effizienzhäuser. Unter den Abgebildeten sind Steffen Mechter (BayWa AG, 2. v.l.), Günter Haug (BayWa r.e., Foto: Christian Dany 4. v.l.) und Bernhard Jakob (Asset GmbH, 2. v.r.). Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 53 Windenergie Turbinen Rechnen bis zum Schluss Die Hersteller von Windenergieanlagen zaubern immer größere rotoren und gewaltige nabenhöhen aus dem Hut. Dabei bestimmen die kommenden Ausschreibungen schon jetzt den Wettbewerb. Sie machen die Windparkplanung immer komplexer. Die Planung von Wind parks wird mit den kom menden Ausschreibungen eher komplizierter als Foto: dpa einfacher. 54 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 D arf‘s ein bisschen mehr sein? Die Frage aus der Frischetheke im Supermarkt passt gut zu den technologischen Sprüngen in der Windenergieszene. Hier geht es zwar nicht um Wurst oder Käse, aber um die sprichwörtliche Butter auf dem Brot der Investoren. Und die kommt in Gestalt von großen Türmen bis zu 170 m und Rotorblättern mit Längen von bis zu 70,5 m daher. Damit kratzen die Gesamthöhen der Windenergieanlagen bald an der Marke von 250 m und bedienen die neuen Spielregeln, die die Bundesregierung im Zuge der ab 2017 geplanten Ausschreibungen in der laufenden Novelle des EEG definiert. Absehbar ist, dass durch die Änderungen auf ein einstufiges Vergütungsmodell und die Anpassung der Referenzerträge und Standortgüten nur noch große Anlagen mit Nabenhöhen um die 140 m eine reelle Chance haben werden. Die Hersteller liegen schon voll in diesem Trend, weil sie mit neuen Generationen von Schwachwindanlagen bereits den Bedarf im Binnenland abdecken und sich einen harten Konkurrenzkampf liefern. Der besteht im Wesentlichen aus dem Optimum zwischen Rotordurchmesser und Generatorleistung. Hier führen große Rotorkreisflächen im Verhältnis zu einem kleineren Generator dazu, dass die Anlagen trotz schwächerer Windgeschwindigkeiten schon im Teillastbereich mehr oder weniger durchlaufen, wenn sie auf großen Nabenhöhen gebaut werden. Weniger Watt pro Quadratmeter Der Rückgang der spezifischen installierten Leistung Watt pro Quadratmeter führt bei niedrigen Windgeschwindigkeiten zu einer effizienteren Ausbeute an einem Standort und damit zu mehr Kilowattstunden auf dem Zähler. Bisher war dieser Wert für die Windparkplanung wichtig, weil er die maximal erzielbare Energiemenge pro Quadratmeter Rotorfläche für einen Standort angibt. Mit den großen Rotordurchmessern sinkt dieser Wert aber relativ zur Generatorleistung und zu kleineren Anlagen. Ein Beispiel: Während eine E-70 mit 2,3 MW von Enercon noch auf eine spezifische Leistung von 581 W/m² Rotorkreisfläche kommt, liegt die E-115 mit 3 MW mit dem 45 m größeren Rotor nur noch bei 285 W/m². Diesen Richtungswechsel belegen auch aktuelle Studien der Deutschen WindGuard und des DEWI. 2015 lag die durchschnittliche Anlagenkonfiguration in klassischen Schwachwindgebieten der Windzone 1 bei 280 W/m² und einer Nabenhöhe von 139 m. „Der Trend setzt sich mit Werten im Bereich von 250 W/m² deutlich fort. Große Rotoren sorgen in Verbindung mit hohen Naben und kleinen Generatoren für eine effektivere Stromernte an schwächeren Standorten und durch die stetigere Einspeisung auch für stabilere Netze. Daher macht es Sinn, dieses Grundprinzip auf mittlere und starke Windstandorte zu übertragen und das Potenzial besser zu nutzen“, sagt Bernd Neddermann vom DEWI. Das würde bedeuten, dass die Windenergieanlagen an der Küste mehr im Teillastbereich arbeiten und sich häufiger auf Nennleistung drehen. Bisher werden an windhöffigen Standorten meist Anlagen auf niedrigeren Nabenhöhen gebaut, deren kleinere Rotoren mehr Watt pro Quadratmeter erreichen. Im Moment spielt die Musik aber im Binnenland, denn hier liefern sich die Hersteller ein Kopf-an-KopfRennen in Sachen Effizienz und Ertragssteigerung. Während bisher der Rotordurchmesser schneller wuchs als die Nennleistung, werden jetzt auch die Generatoren größer. Damit tarieren die Hersteller nach den ersten Erfahrungen das Verhältnis zwischen Rotordurchmesser und Nennleistung neu aus. Einen kleinen Vorsprung hat zurzeit die Nordex AG, die mit der N117 und 2,4 MW den Kampf ums Binnenland eröffnet hatte. Inzwischen sind die Hamburger weiter und haben ihre Plattform mächtig aufgebohrt. Die neue N131 gibt es ab diesem Jahr mit 3 MW sowie 3,3 MW und die N117 ebenfalls mit 3 MW. Die N117 ist mit Turmhöhen bis 141 m für Standorte nach IEC-IIa ausgelegt und passt bis auf einige Küstenregion für die meisten Projekte. Die neue N131 ist für schwache Windverhältnisse auf Hybridtürmen bis 164 m nach IEC-IIIa sowie DiBt 2 beziehungsweise DiBt S zertifiziert. „Der Wettbewerb wird nachziehen, aber wir können schon dieses Jahr liefern und haben damit einen Vorteil“, sagt Felix Losada, Pressesprecher von Nordex. Im härter werdenden Wettbewerb müssen aber auch die Hersteller Federn lassen. „Das betrifft auf der Kostenseite Materialeinsparungen, die Fertigung, aber auch das Projektmanagement. Insgesamt sinken die Anlagenpreise bisher jedes Jahr“, sagt er. Enorme Preisunterschiede Allerdings kommt es dabei auf das Verhältnis an. Die WindGuard hat in einer neuen Studie herausgefunden, dass die Investitionskosten in Windenergieanlagen im Durchschnitt um 7 % gesunken sind, aber in Kombination mit größeren Rotoren und Nabenhöhen eher ansteigen. Die N131 mit 3 MW kostet nach Marktrecherchen von SW&W auf Nabenhöhen von 134 m rund 4,7 Mio. € und die neue N117 mit 141 m Nabenhöhen 3,6 Mio. €. Günstiger ist Vestas. Für die V126 mit 3,45 MW werden auf 137 m Nabenhöhen knapp 4,1 Mio. € und für die V117 (141 m) 3,95 Mio. € aufgerufen. Dazu kommen die Fundamente mit bis zu 150.000 €. Dabei haben sich auch die Dänen im Sinne von Kostenoptimierungen eine neue Plattform-Strategie zugelegt. Alle neuen Anlagen haben – angefangen von der V105 bis hin zur V136, die ab 2017 auf den Markt kommen soll –, 3,45 MW Generatorleistung. Die Unterschiede liegen in den Rotordurchmessern, Turmhöhen sowie den Zertifizierungen nach der IEC-Norm. Insgesamt deckt Vestas die gesamte Palette an möglichen Standorten ab. Weil auch die deutschen Anlagenbauer mit Exportquoten von über 60 % den internationalen Markt im Blick haben müssen, hat Senvion seine Palette ebenso aufgefächert und orientiert sich mehr an den Schwachwindstandorten der Kategorie IEC-IIIa. Dafür gibt es fünf Varianten zwischen 3,0 und 3,4 MW, die mit Turmhöhen zwischen 130 und 143 m etwas unter der Konkurrenz bleiben. Für die Windklasse IEC-II gibt es zwei neuere Modelle. Die 3.2 M mit 114 m Rotordurchmesser liegt auf 123 m bei rund 4,1 Mio. € und auf 143 m bei rund 4,45 Mio. €. Das Flaggschiff soll ab 2018 die 3.4M mit einem Rotordurchmesser von 140 m werden. Auf der Überholspur ist auch Enercon. Die Auricher wollen 2017 zwei Schwachwindmühlen mit Nabenhöhen bis 159 m auf den auf den Markt bringen. Die E-141 EP 4 hat 4,2 MW und mit 141 m den größten Onshore-Rotordurchmesser. Ob sich die üppige Generatorleistung an IEC-III-Standorten tatsächlich ausspielen lässt, müssen die Auricher noch unter Beweis stellen. Moderater fällt die E-103 EP 2 mit 2,35 MW aus. Gewohnt robust sind auch die Preise, denn die E-141 bewegt sich bei gut 5 Mio. € und die E-115 bei 4,4 Mio. € (149 m). In der vorderen Reihe ist auch GE wieder vertreten. Dessen Entwicklungsstrategie ist mit Sprüngen von 250 kW am Generator bisher evolutionär gewesen und liegt aktuell bei 2,75 MW und einem Rotor von 120 m. Dafür sind die Preise mit 3,8 Mio. € für die 2.75120 eher moderat. Für die neuen Schwachwindmühlen mit Leistungen zwischen 3,2 und 3,4 MW und Rotoren bis 137 m macht GE aber einen Satz, um an der Konkurrenz dran zu bleiben. Auch in der zweiten Reihe fällt einiges ab, weil die etablierten Hersteller aufgrund der hohen Nachfrage auf dem Heimatmarkt bis Anfang 2017 ausgebucht sind. „Wir sind mit einigen Kunden wie der Steag in Verhandlungen, aber Deutschland ist für uns nur ein Nischenmarkt“, sagt Hennig Zint, Verkaufsleiter von Entwicklung | Planung | Bau | Repowering IHR DIENSTLEISTER FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN www.wsb.de/leistung/windenergie Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 55 Windenergie Turbinen Tab. 1: Übersicht: Neue Windenergieanlagen Name Enercon Eno Energy FWT GE Nordex Senvion Vensys Vestas Nennleistung Rotordurchmesser Rotorfläche [MW] [m] [m2] W/m² Windklasse Windklasse [m] IEC DiBt Schallpegel [dBA] E-141 EP4 4,2 141 15.614 269 129/159 IIIa 3 105,5 E-103 EP2 2,35 103 8.332 282 98/138 IIIa 3 105 E-126 EP4 4,2 127 12.668 332 99/135/159 IIa 3 105 E-101 E2 3,5 101 8.012 437 74 Ia 4 106 Eno 114 3,5 115 10.369 338 92/128/142 IIs 4 105 Eno 126 3,5 126 12.469 281 117/137 IIIs 2 105,5 FWT 2500 2,5 104 8.495 294 85/100/141/160 IIa/IIIa - 105,8 FWT 3000 3,0 120 11.423 263 90/100/140 IIa - 106,9 FWT 3500 3,5 132 - - - - - - GE 2.75 2,75 120 11.310 243 85/110/139 IIIs 2 106 GE 3.2 3,2 130 13.273 241 134/155 IIIa 2 105 GE 3.4 3,4 130 13.273 256 85 bis 155 IIb - - GE 3.4 3,4 137 14.741 230 85 bis 155 IIIb - - N117/3000 3,0 117 10.715 280 91/120/141 IIa/IIIa 2, 3 106 N131/3000 3,0 131 13.478 223 99/114/134 IIIa 2 104,50 N131/3300 3,3 131 13.478 245 134/164 IIIa 2 104,5 3.2M122 3,2 122 11.690 274 139/139 IIIa 3 - 3.4M114 3,4 114 10.207 333 90 bis 143 IIa/IIIa 3, 4 104,2 3.2M122 NES 3,2 122 11.690 274 136/139 IIIa 3 106 3.4M140 EBC 3,4 140 15.394 221 107/110/127/130 IIIa 2 104 112 3,0 111 9.750 308 93,5/140 IIa 3 104 112 2,5 113 9.940 252 93,5/140 IIIa 2 104 - 120 3,0 120 11.291 266 90/140 IIIa 2 V112 3,45 112 9.852 350 69/94 Ia 3, 4 - V117 3,45 117 10.751 320 80/91,5/116,5 Ib/IIa 2, 3, 4 105,6 V126 3,45 126 12.469 276 87 bis 166 IIb/IIIa 2 - V136 3,45 136 14.527 237 82/112/132/149 IIIa 2 - Die Tabelle zeigt nur eine Auswahl neuer Wind energieanlagen. Der Schwerpunkt liegt auf Schwachwindanlagen, weil dort der Markt ist. Quelle: Herstellerangaben/ wind-turbine-models.com FWT. Der aus der Fuhrländer AG hervorgegangene Turbinenbauer hat frühere Probleme im Griff und einen Turm mit beachtlichen 170 m in der Zertifizierung. Auf die 3-MW-Plattform setzt auch die Vensys AG. Der erste Prototyp mit 3 MW und einem Rotor von 120 m wurde Ende 2015 auf dem Testfeld in Grevenbroich errichtet und die ersten Anlagen bereits verkauft. Große Anlagen sind der Trumpf im Binnenland Die Fülle an Kombinationsmöglichkeiten macht die Windparkplanung aber nicht einfacher. Einerseits gibt es zwischen den Herstellern enorme Preisunterschiede. Das zeigt ein Beispiel, bei dem es um einen 65 Mio. € teuren Windpark bei Osnabrück ging. Nach Sichtung der Angebote lag zwischen den beiden günstigsten Herstellern eine Spanne von 12 Mio. € über eine Laufzeit von 15 Jahren. Das stattliche Sümmchen steckte nicht nur in der Technik, sondern auch in Preisgleitklauseln, Vollwartungsverträgen und ähn lichen Dingen. „Die Preise für die Anlagen und die Wartung müssen stimmen. Hier gibt es Hersteller mit guter Technik, die aber schlicht zu teuer sind“, sagt Stefan Eckhoff, Leiter der Investorenabteilung bei der Energiekontor AG. Nach seiner Einschätzung werden die Ausschreibungen den Preisdruck erhöhen und sich auf die Hersteller durchschlagen. Das dürfte nicht nur für Deutschland, sondern bald auch für die 56 Turmhöhen Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 übrige EU gelten, weil sich die etablierte Technik zunehmend in Ausschreibungen behaupten muss. Das zeigen auch die ersten Aufkäufe und Zusammenschlüsse in der Herstellerszene. „Das Marktumfeld verändert sich und es wird um den Preis sowie die Schalleistungspegel der Windenergieanlagen in den Genehmigungs verfahren gehen“, sagt Eckhoff. Damit dreht sich die Frage vor allem darum, was den Betreiber eine Kilowattstunde am Ende kostet und ob er damit in einer Ausschreibung wettbewerbsfähig ist. Hier spielen auch die Schallpegel eine Rolle, weil hinter der Kennlinie des Herstellers bis zu sieben weitere leistungsreduzierte Modi für einen emissionsarmen Betrieb oder andere behördliche Auflagen wie das Fledermausmonitoring liegen. „Werte wie Watt pro Quadratmeter sagen überhaupt nichts mehr aus. Stattdessen sind alle Kennzahlen der Anlage für die Planung eines Standortes notwendig und die müssen bis zum Schluss durchgerechnet werden. Da spielen nicht nur die Ertragsermittlungen und Parkwirkungsgrade für einen speziellen Standort eine Rolle, sondern auch die Betriebskosten und Wartungsverträge oder behördliche Auflagen wie der Schallpegel“, zählt Hans-Peter Waldl, Geschäftsführer von Overspeed, nur einige Punkte auf. Weil das kompliziert ist, gibt es eine Vorauswahl potenzieller Anlagentypen. „Auch hier haben die Preise für unterschiedliche Turmhöhen, Generatorkonfigurationen und Rotordurchmesser einen Einfluss auf die Kosten. Es gibt enorme Preisunterschiede unter den Herstellern, die sich auf die Renditen auswirken“, sagt er. Abb. 1: Auswirkung des neuen 100-%-Referenzwertes auf die Standortgüte (6,45 m/s, 100 m) 140 Höhe in Meter 120 100 80 60 60% 70% 80% 90% 100% 110% 120% 130% Verhältnis zum alten 100-%-Referenzwert (5,5 m/s, 30 m) 305 W/m2 Schwachwindturbinen auf dem Vormarsch Diese Faktoren werden bei den Ausschreibungen eine zentrale Rolle spielen (siehe Artikel „Die Latte hängt hoch“, Seite 58). Durch die Anpassungen des Referenzertrages in den Eckpunkten des Bundeswirtschafts ministeriums rücken die Standortqualitäten und Referenzerträge enger zusammen. Einerseits gilt immer noch die Devise, dass gute Standorte auch wirtschaftlich die besseren Chancen haben als schlechtere Standorte. Andererseits nivelliert der neue definierte 100-%-Referenzstandort das Gefälle zwischen den einzelnen Standortqualitäten, um eine Überförderung und hohe Ausschläge abzubauen. Der Preisdruck durch das zukünftig festgelegte Maximalgebot soll zum einen die Gebote vergleichbar machen und zum anderen moderne Technologien auf großen Nabenhöhen fördern. Mit ihren Baukästen und Plattformen sind die Hersteller für eine möglichst standortspezifische Anlagenkonfiguration im Binnenland durchaus gerüstet. Es gibt aber noch Optimierungspotenzial, weil die Erträge mit zunehmenden Windgeschwindigkeiten höher ausfallen könnten. Schließlich wird es für die Betreiber darauf ankommen, dass die Technologie das Optimum an Leistung liefert, weil ihre Gebote im Prinzip 20 Jahre gelten. Etwas anders sieht es an den windhöffigen Standorten aus, weil potenzielle Betreiber mit ihren Preisen weit unter den 7 Ct bleiben und gleichzeitig die Kosten und Margen abbilden müssen. Dort werden sich künftig Anlagen mit viel Watt pro Quadratmeter und großen Generatoren kaum lohnen, weil die angebotenen Nabenhöhen und Rotordurchmesser zu klein sind. Fraglich ist auch, ob sich diese Technik auf höheren Türmen rechnet. Dafür müssten die Windgeschwindigkeiten sehr hoch sein, damit die Anlage oft auf Nennlast läuft und Betreiber über die Runden kommen. Daher werden sich auch hier Schwachwindtechnologien durchsetzen, die für höhere Windgeschwindigkeiten und Belastungen ausgelegt sind. Dafür reicht an den meisten Standorten eine Zertifizierung nach IEC-II aus. 581 W/m2 Für die Küste würde das einen Abschied von der aximalen Nennleistung bedeuten, weil die Windenerm gieanlagen den Referenzertrag von 100 % nicht reißen dürfen und unter den Ausschreibungsbedingungen trotzdem wirtschaftlich laufen müssen. Im Wettbewerb um effiziente und konkurrenzfähige Technologien wäre es sicherlich einfacher, Kilowattstunden und nicht die Leistung auszuschreiben. Torsten Thomas 5. Zukunftskonferenz: Wind & Maritim © eno Energy 224 W/m2 Große Nabenhöhen und effizi ente Anlagen sind ein Trumpf für die Ausschreibungen. Darauf müssen die Hersteller reagieren, weil mit den Eckpunkten die Re ferenzerträge nach unten gehen. Grafik: DEWI Die einzige Konferenz im Nordosten, die Windenergie mit der Maritimen Wirtschaft verbindet 13. - 14. April 2016 | Rostock | www.wind-maritim.de WindEnergy Network Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 57 Windenergie W i n d g u tac h t e n Die Latte liegt hoch Prognosegenauigkeit der drei am häufigsten beauftragten Gutachter in Abhängigkeit des Gutachtenalters 20.0% 15.0% 10.0% Prognoseabweichung 5.0% 0.0% -5.0% -10.0% -15.0% -20.0% Abb.1: Nach jahrelanger Überschätzung haben die Gutachter das Windangebot in den letzten Jahren eher unterschätzt. Grafik: Tobias Werner/ wpd Windmanager GmbH D Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 Der Blick in die Zukunft ist per se schwierig. Das gilt auch für Windgutachten und Ertragsprognosen. Die kommenden Ausschreibungen und eine überarbeitete Richtlinie fordern die Gutachter zusätzlich. Sie müssen an den Unsicherheiten ihrer Prognosen feilen, um im Rennen zu bleiben. ie gute alte Windmessung erlebt eine Renaissance. Lange wurde in der Republik gar nicht bis kaum gemessen. Schließlich gibt es genug Referenzanlagen im Umkreis der geplanten Standorte und die Betreiberdatenbasis, den BDB-Index. Dort melden Betreiber aus bundesweit 25 Regionen ihre monatlichen Erträge. Die Produktionszahlen bilden einen statistischen monatlichen Mittelwert, der sich mit den langjährig gemeldeten Erträgen in einer Region vergleichen lässt. Obwohl der seit 1999 bestehende Index drei Mal nach unten korrigiert wurde – und damit auch die Erträge –, ersetzt er oft Windmessungen am Standort. Aber die Zeiten ändern sich. Einerseits sind Windmessungen in den südlichen Bundesländern notwendig, weil die Referenzanlagen dort spärlich gesät sind und andererseits viele Projekte im komplexen Gelände entstehen. Das sind Waldstandorte oder Höhenzüge, an denen sich das Windpotenzial 58 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 -30.0% 1997 -25.0% ufgrund der Turbolenzen ohne eine Messung nicht a belastbar abschätzen lässt. Zudem erreichen die Windenergieanlagen kritische Höhe, weil nicht klar ist, wie der Wind da oben tatsächlich weht. Hier wäre es im Sinne der Investoren unseriös, nur durch Modellierungen des bekannten Windprofils in einer Höhe von beispielsweise 60 m auf das Windangebot in 140 m Höhe zu schließen. Diese beträchtliche Lücke schlägt sich als Unsicherheiten in der Prognose nieder und ist Gift für jede Finanzierung. Hier liegt für Kapitalgeber der Hase im Pfeffer. Sie müssen bei zu optimistischen Ertragsprognosen Geld nachschießen und die Rendite nach unten schrauben. Im umgekehrten Fall steckt zu viel Eigenkapital in einem Projekt und schmälert ebenso die Marge. Daher wird sich auch mit den ab 2017 geplanten Ausschreibungen für Windenergieleistung der Druck auf die Qualität der Gutachten erhöhen. Bedarf an Messungen steigt Einen ersten Aufschlag für mehr Qualität hat die Fördergesellschaft Windenergie mit einer Revision der Technischen Richtlinie (TR) 6 zur Bestimmung von Windpotenzialen und Energieerträgen gemacht, die seit 2015 gilt. Eine Änderung betrifft die Referenzanlagen. Sie dürfen nicht mehr Teil des Gutachtens sein, wenn sie auf dem platten Land mehr als 10 und im komplexen Gelände mehr als 2 km vom geplanten Standort entfernt sind und nicht mindestens zwei Drittel der geplanten Nabenhöhe erreichen. „Schon dadurch wird der Bedarf an Messungen zunehmen. Dabei wird es angesichts der geplanten Nabenhöhen weniger auf Messmasten, sondern auf Fernerkundungssysteme wie Lidargeräte hinauslaufen. Die sind seit der Revision für Windmessungen zugelassen“, vermutet Frank Albers, Abteilungsleiter Due Dilligence bei der Windtest Grevenbroich GmbH. Durch die Revision wird auch viel in Frage gestellt. „Das betrifft die realen Abweichungen von den Ertragsprognosen, deren Belastbarkeit und die Unsicherheiten. Die müssen jetzt stärker differenziert und berechnet werden“, sagt Albers. Ein anderer Faktor sind die Verluste, weil es um den Nettoenergieertrag an einem Standort geht. Hier können durch Abschattungen, schallreduzierte Betriebsmodi oder Zwangsabschaltungen wegen Fledermäusen einige Kilowattstunden flöten gehen. Hinzu kommen technische Ausfälle oder elektrische Verluste in Leitungen und Maschinen. Damit werden die Gutachter zwangsläufig mehr Details liefern müssen. Das betrifft auch die Eingangsdaten von meteorologischen Quellen. Hier schreibt die TR 6 vor, dass für die Ermittlung des Windpotenzials mindestens zwei repräsentative Quellen mit langen Zeitreihen notwendig sind. „Bei der Langzeitnormierung muss man sich über einen langen Zeitraum anschauen, wann die verschiedenen Datenquellen synchron zueinander verlaufen und ob sie auch mit den Daten aus Windmessungen oder Referenzanlagen korrelieren. Es reicht nicht, sich nur am BDB-Index zu orientieren“, sagt Till Schorer, Commercial Manager beim DEWI. Die Kunst besteht darin, aus möglichst vielen historischen Wetterdaten auf das Windangebot in Nabenhöhe für 20 Jahre zu schließen. Obwohl Prognosen über lange Zeiträume immer mit Unsicherheiten und Abweichungen verbunden sind, gibt es neben vielen Ausreißern auch echte Treffer. berschritten wird. Finanzierende Banken, die immer ü zwei Ertragsgutachten einfordern, wählen aber meist den konservativen P-75-Wert. Er sagt aus, dass die Prognose mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 % nicht unterschritten wird und zieht die Ertrags erwartungen gegenüber dem P 50 nach unten. Eine passable Figur machten die DEWI-Gutachter auch bei einem weiteren Drittel der Prognosen. Hier betrug die Spanne maximal 5 bis 10 % nach oben und unten. Aber es gab auch zu viel Optimismus. Während Standorte fast nie unterschätzt wurden, blieb ein Drittel mit Abweichungen von über 10 % deutlich hinter den Erwartungen. Interessant ist eine ähnliche Auswertung der wpd Windmanager GmbH im Rahmen einer Masterarbeit (siehe Abb. 1). Sie bestätigt einerseits, dass die zwischen 1995 und 2014 erstellten Ertragsprognosen immer besser werden. Andererseits zeigt die Analyse von Soll und Ist aber auch, dass fast alle analysierten Gutachter das Windpotenzial auf Nabenhöhe systematisch überschätzt hatten. Während die realen Erträge teilweise 20 bis über 30 % unter den Erwartungen blieben, war kaum ein Windgutachter mit seiner Einschätzung zu konservativ. Dichter an die Realität heran rücken die Prognosen ab 2006. Das zeigt die Auswertung von 155 Gutachten, die ab 2008 erstellt wurden. Die Prognosen tz Der Online-Marktpla für Windkraftanlagen KOSTENLOS FÜR EINKÄUFER UND VERKÄUFER Punktlandung für Ertragsprognosen j Windkraftanlagen 2012 hat das DEWI 190 eigene Ertragsprognosen für 1.000 Windenergieanlagen ausgewertet und mit den realen Produktionsdaten der Windparks verglichen. Ein Ergebnis ist, dass 30 % der Gutachten Punktlandungen waren, weil sie bezogen auf den P-50-Wert nur maximal 5 % über oder unter den realen Erträgen lagen. Der P-50-Wert gibt an, dass eine Prognose mit der Wahrscheinlichkeit von 50 % erreicht oder j Teile und Zubehör j Dienstleistungen JETZT INSERIEREN! Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 59 Windenergie W i n d g u tac h t e n Vergleich des Referenz-Windprofils 200 180 160 Höhe über Grund in m 140 120 100 80 60 40 20 0 4.00 4.50 5.00 5.50 6.00 6.50 7.00 7.50 8.00 Windgeschwindigkeit in m/s Abb. 2: Komplexes und kompliziertes Gerangel um die Ermittlung des Referenzertrags. Die blaue Kurve ist das logarithmische Windprofil des alten Modells, die orange Kurve nach Hellman ist die Basis des neuen Modells laut Eckpunktepapier vom 8. Dezember 2015. Grafik: DEWI für den P 50 lagen hier in einer Spanne zwischen 0,1 und minus 12,9 %. Im Durchschnitt aller Ertragsermittlungen betrug das Minus 3,9 % und die Unsicherheit der Prognose respektable 12,7 %. Hier wären auch 16 % noch im grünen Bereich gewesen. Weil es immer um die Wirtschaftlichkeit von Windparks geht, kommen nur die besten Gutachter eine Runde weiter. Hier lieferten die drei am häufigsten beauftragten Gutachter bessere Ergebnisse ab als der Rest, obwohl alle das Windpotenzial überschätzen. Ab 2012 kippte dieser Trend mit den großen Nabenhöhen aber in die andere Richtung, weil die Windgeschwindigkeiten auf großen Nabenhöhen teilweise signifikant unterschätzt wurden. Nach den ersten Betriebserfahrungen liegt die Abweichung in einer Spanne zwischen 5 und 20 %. Lidar versus Messmast Diese Tendenz lässt erahnen, dass Windmessungen bei großen Naben immer wichtiger werden, um die Unsicherheiten und Abweichungen zu reduzieren. Die gerne zitierte Faustformel, dass der Ertrag pro Meter Turmhöhe um 1 % steigt, kann zu einer kostspieligen Milchmädchenrechnung werden. „Der Wind nimmt mit der Höhe zu und wird stetiger, weil die Bodenrauigkeit abnimmt. Aber eben nicht in dem Maße, wie das früher bei kleineren Nabenhöhen der Fall war“, sagt Axel Albers, Geschäftsführer der Deutsche WindGuard Consulting GmbH. 60 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Sicher ist hingegen, dass die Kosten mit jedem Meter Turmhöhe ansteigen. Bei Enercon kostet der Sprung von 135 auf 149 m rund 250.000 € und andere Hersteller wollen bereits auf über 160 m hinaus. Daher sollten sich die Mehrkosten auch in satten Mehrerträgen niederschlagen. Um herauszufinden, ob sich das lohnt, gibt es mehrere Optionen. „Wenn es vergleichbare Referenzanlagen auf der geplanten Nabenhöhe gibt, dann lassen sich deren Ergebnisse hochrechnen. Ohne Vergleichsmöglichkeiten sind Messungen mit einem Messmast oder Lidargerät auf der angestrebten Nabenhöhe notwendig. Sodargeräte eigenen sich weniger, weil die Unsicherheiten größer als beim Lidar sind“, sagt Albers. Möglich ist es auch, kleinere Messmasten von 80 oder 100 m mit einem ergänzenden Lidar zu kombinieren, der große Höhen erreicht und die Lücke zur Nabenhöhe schließt. Im Idealfall sollte die Messung mindestens ein Jahr dauern. „Mit dem Lidar lassen sich die Ertragsdaten zur Nabenhöhe hochrechnen. Das geht mit reinen Berechnungsmodellen definitiv nicht“, sagt Albers. Als Problemlöser für misstrau ische Banker-Augen dienen ergänzende Lidar- Messungen auch dann, wenn die zuvor berechneten Unsicherheiten in der Prognose zu hoch sind. Politik schraubt am Referenzertrag Große Nabenhöhen spielen auch in den künftigen Ausschreibungen eine durchaus wichtige Rolle. Das undeswirtschaftsministerium geht mit einem B durchdachten Konzept in die EEG-Novelle. Bisher wurden die Erträge von Windparks nur einmal nach fünf Jahren geprüft und festgelegt, wie lange ein Betreiber die erhöhte Anfangsvergütung erhält und wann er in die Grundvergütung rutscht. Dafür wurde der reale Energieertrag mit dem Referenzertrag des Gutachters abgeglichen. Weil für den Referenzertrag ein Maßstab notwendig ist, wurde im Jahr 2000 ein 100-%-Referenzstandort mit einer Windgeschwindigkeit von 5,5 m/s auf 30 m definiert und die Übertragung auf die tatsächliche Nabenhöhe mit einem logarithmischen Modell berechnet. Doch die Berechnung geht an den modernen Anlagen komplett vorbei, weil die berechneten Windgeschwindigkeiten trotz der großen Nabenhöhen zu hoch und damit nicht realistisch waren. Im Ergebnis hat kaum ein Windpark nach fünf Jahren die magische Grenze von 100 % gerissen und ist in die Grundvergütung gerutscht. Stattdessen gab es über viel zu lange Zeiträume die erhöhte Anfangsvergütung. Diese Praxis verändert das Ministerium mit den Eckpunkten für die 2017 geplanten Ausschreibungen deutlich. Fakt ist, dass es ein einstufiges Vergütungsmodell und einen neuen Referenzstandort geben wird. Dieser liegt auf einer Nabenhöhe von 100 m und hat eine definierte Windgeschwindigkeit von 6,45 m/s. Im alten Modell hätte man mit 6,6 m/s gerechnet. Auf diesen neuen Standort müssen alle Interessenten bieten. Weil die Standortqualität der Projekte unterschiedlich ist und die Angebote vergleichbar sein sollen, gibt es einen Korrekturfaktor. Damit lässt sich ein Standort, der laut Ertragsprognose einen Referenzertrag von beispielsweise 80 % hat, auf den Referenzstandort von 100 % umrechnen. Um Manipulationen zu vermeiden, werden die realen Erträge nach fünf, zehn und 15 Jahren überprüft und die Vergütung unter Umständen angepasst. Schlechte Prognosen wären fatal, weil fehlende oder reduzierte Vergütungen gravierende Folgen für die Finanzierung haben. Außerdem wird für die Ermittlung des Referenz ertrages nicht mehr das logarithmische Modell verwendet, sondern der Hellmann-Exponent. Dieser basiert auf Potenzen und schätzt die Windgeschwindigkeit auf der geplanten Nabenhöhe realistischer ein (siehe Abb. 2). Dieser komplizierte Wechsel hat Folgen. Zum einen zieht das Ministerium den Referenzertrag nach unten und die Standortgüte nach oben. Ein Windpark mit dem bisherigen Referenz ertrag von 80 %, käme nach der neuen Methode auf 90 % und damit auf eine geringere Vergütung. Weil beide Modelle ihren Schnittpunkt auf einer Höhe von 140 m haben, sind alle WEA über dieser Marke gegenüber dem EEG 2014 künftig besser gestellt. Unterhalb dieser Grenze sinkt die erzielbare Vergütung rasant mit der Nabenhöhe. Damit lohnen sich ab 2017 sehr große Türme ganz besonders und vor allem Windmessungen in bisher unbekannten Höhen. Torsten Thomas Für Ihren Aufstieg in der Windenergie Weiterbildendes Studium Windenergietechnik und -management Bewerbungsschluss 17 für das Studienjahr 2016/20 ist der 30. Juni 2016 (Rabatt bei Bewerbung bis zum 31. Mai 2016) www.windstudium.de ForWind Zentrum für Windenergieforschung Tel.: +49 441 798-5090 [email protected] Bremen Hannover Oldenburg Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 61 Windenergie Software Alles unter Kontrolle Die Betriebsführung profitiert von der Normierung der Daten erfassung nach Industriestandards. Wer über welche Daten verfügen kann, ist aber noch nicht abschließend entschieden. E ine Windenergieanlage ist jährlich mindestens 7.000 Stunden in Bewegung, im Laufe ihres Betriebslebens ungefähr 140.000 Stunden. Jeder denkbare Schaden kann irgendwann einmal auftreten, und deshalb müssen die Betreiber möglichst rechtzeitig wissen, wann was passieren kann, was sich abzeichnet, um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. In konventionellen Kraftwerken ist ständig jemand vor Ort, um den Betrieb zu kontrollieren. Das war in der Pionierzeit der Windenergie auch so, als die Anlagen neben den Bauernhöfen standen und der Landwirt seine Mühle ständig im Auge hatte. Aber schon sehr bald wurde die Notwendigkeit der Fernüberwachung deutlich. Mit SCADA fing alles an Das dänische Unternehmen Mita-Teknik war in den frühen 80er Jahren das erste, das die dringend erforderlichen Lösungen für die Automatisierung der Windenergieanlagen anbieten konnte. Ausgangspunkt war (und ist bis heute) die Supervisory Control and Data Acquisition (SCADA), die das Überwachen und Steuern technischer Prozesse durch einen Computer beschreibt. Jedes Kraftwerk, im weitesten Sinne 62 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 jede technische Anlage, ist mit einem SCADA-System ausgerüstet, um Betriebsdaten zu erfassen, auszuwerten und darzustellen. Weil Schadensfälle erheb liche Auswirkungen haben können, wird ein Höchstmaß an Sicherheit angestrebt. Heute sind die Windenergieanlagen mit zahlreichen Sensoren bestückt, die einen endlosen Datenstrom liefern. Neben Mita-Teknik sind Bachmann und Beckhoff die bekanntesten Unternehmen, die Automatisierungslösungen auf der Basis von SCADA anbieten. Sie kanalisieren den Datenstrom, der sich in die Leitwarte ergießt, und ermöglichen dem Betriebsführer das Monitoring, die Kontrolle und den Service. Die SCADA-Systeme bieten einen Zugang zu den Controllern einer einzelnen Windturbine, eines Windparks oder auch mehrerer Windparks. Von der Leitwarte aus kann der Status, die Produktivität und die Verfügbarkeit überwacht werden. Im Idealfall sind die SCADA-Systeme direkt mit dem CMS-System der Windturbinen verbunden, um deren Zustand jederzeit zu überwachen und Fehler direkt an den Service zu melden. Dadurch wird eine vorausschauende Instandhaltung möglich. Instandhaltungsmaßnahmen können zusammengelegt werden und vorrangig für Zeiten mit geringem Windaufkommen eingeplant werden. Leitzentrale der WEB Windenergie AG in Pfaf fenschlag (Österreich). Von hier aus werden Foto: Eric Kruegl 62 Windparks überwacht. Die meisten Windenergieanlagenhersteller haben eigene SCADA-Systeme entwickelt. Der Kunde kauft das SCADA-System im Paket mit der Anlage. Die Steuerung, Regelung und Überwachung der Anlage ist sichergestellt, und der Kunde kann die Daten vor Ort oder aus der Ferne sehen. Das ist aus Sicht der Hersteller ausreichend, aber damit geben sich die Windparkbetreiber nicht zufrieden. Denn sie müssen sich in der Regel um die Anlagen unterschiedlicher Hersteller kümmern und wollen eine einheitliche Software einsetzen. Außerdem stört es sie, dass es für die von den Herstellern implementierten SCADASysteme in der Regel unterschiedliche Zugangsberechtigungen gibt. Nur die Hersteller können alle Daten sehen. Die Windparkbetreiber wollen mit eigener Betriebsführungssoftware ein größeres Ausmaß an Kontrolle über das Geschehen in ihren Windparks gewinnen, als es die Standardsoftware der Hersteller erlaubt. Dafür brauchen sie möglichst alle Daten, und das kann zum Konflikt mit Herstellern führen. „Die Verschwiegenheit der Hersteller nimmt allerdings ab mit zunehmender Marktmacht der Kunden“, stellt Holger Piper fest, der bei der Deutschen WindGuard Systems als Prokurist für den Vertrieb verantwortlich ist. „Vor allem große Kunden fordern mehr Informationen aus ihren Anlagen, um die Windparks im Sinne eines technischen Optimums besser führen zu können.“ Anforderungen der Betreiber Damit die Optimierung gelingt, brauchen die Betreiber eine Betriebsführungssoftware, die auf den Ihre Vorteile mit OSTWIND Management: Anpassungsfähige Programme Fordern Sie einfach das kostenlose Infopaket an: Die Programme unterscheiden sich durch den Leistungsumfang und vor allem dadurch, wie anpassungsfähig sie sind. „Ein gut programmiertes System kann der Benutzer sehr frei einstellen und entscheiden, wie er damit arbeiten möchte“, sagt Daniel Schmitz, Leiter der technischen Betriebsführung bei Windwärts. Er bevorzugt ein NEU: BETRIEBSFÜHRUNG ON DEMAND Einblick in Ihre Windparks ohne eigene Software Effektiverer Einsatz Ihrer personellen Ressourcen Zusätzliches Wertschöpfungspotenzial im Haus Nachhaltiger Aufbau von wertvollem Know-how Sparen Sie Zeit und Kosten mit unserem neuen Konzept für Stadtwerke und EVUs. Tel. +49 941 5 95 89-60 www.ostwind.de/management OSTWIND-Gruppe Gesandtenstr. 3, 93047 Regensburg Fax +49 941 5 95 89-90 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 [email protected] JANDA+ROSCHER, Die WerbeBotschafter Nicht alle Daten für alle SCADA-Systemen basiert und alle notwendigen Daten über die Auslastung und den Ertrag des Windparks liefert. Außerdem soll die Analyse der Fehlermeldungen darüber Auskunft geben, in welchem Rhythmus und zu welchen Zeitpunkt Reparaturen erfolgen müssen. Die durch geplante und ungeplante Anlagenstillstände verursachten Ertragsausfälle müssen ebenfalls ermittelt werden. Von großem Interesse ist auch, welche Optimierungsmaßnahmen notwendig sind und welche Auswirkungen diese haben. Und letztendlich will der Eigentümer wissen, wie rentabel der Windpark arbeitet. Die für die speziellen Anforderungen der Windparkbetreiber entwickelte Software besteht in der Regel aus drei Komponenten: • In der Datenbank werden die Stammdaten, Parameter und vereinheitlichte Mess- und Betriebsdaten abgelegt. • Das Kommunikationssystem steuert den Verbindungsaufbau zu den einzelnen Windenergieanlagen und sammelt die Betriebsdaten ein. • Die Benutzerschnittstelle wird auf das Internet ausgerichtet, sodass die Oberfläche mithilfe eines üblichen Browsers bedient werden kann und die dezentrale Überwachung möglich ist. Die Skalierbarkeit der Systeme ist sinnvoll. Beispielsweise ist in dem von DrehPunkt entwickelten Programm ROTORsoft das Kommunikationssystem dezentral angeordnet und kann über mehrere Hardwaresysteme verteilt werden. Die Erweiterung ist deshalb jederzeit möglich. Außer ROTORsoft sind noch die Programme WindPLANT (ITS), WIS (Soft Energy) und Wonder (Deutsche WindGuard) weit verbreitet. Windenergie Software Das Programm Wonder von der Deutschen WindGuard ist eine der in der Branche weitverbreite ten Lösungen. Grafik: Deutsche WindGuard modular aufgebautes Programm, „mit dem man seinen persönlichen Weg zum Ziel selbst gestalten kann.“ Außerdem spielt die Marktdurchdringung eine wichtige Rolle. Wenn ein Produkt sehr weit verbreitet ist, dann fließen auch viele Erfahrungen in die Weiterentwicklung des Produktes ein, und „wir wollen von diesem Wissen profitieren“, betont Schmitz. Das spricht für ein Software-Produkt, das bereits seit Jahren in vielen Windparks erprobt ist und ständig weiterentwickelt wird. Eine große Verbreitung bietet darüber hinaus eine gewisse Sicherheit, dass der Software-Anbieter nicht so bald vom Markt verschwindet und noch etliche Jahre mit seinem Kundendienst zur Verfügung steht. Strukturierte Datenerfassung Relativ neu ist das von Recon-Serv entwickelte Betriebsführungsprogramm REGAS. Es war ursprünglich dafür ausgelegt, die Gutachter zu unterstützen, die vor Ort die Anlagen prüfen. Daraus entstand die Forderung, die Prüfungsvorlagen vorweg zu definieren. Denn dann kann der Gutachter im Büro die Prüfungen vorbereiten und anschließend mit einem mobilen Gerät in der Windenergieanlage die Prüfungen abarbeiten. Voraussetzung ist die systematische und strukturierte Datenerfassung. 64 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Dafür stehen drei Industriestandards zur Verfügung: Das Reference Designation System for Power Plants (RDS-PP) bewirkt die einheitliche Kennzeichnung alles Systeme und Komponenten, der ZustandsEreignis-Ursachen-Schlüssel (ZEUS) dient der einheitlichen Erfassung dieser Vorgänge, und das Global Service Protocol (GSP) ist notwendig, um Service daten (zum Beispiel einen kompletten Auftrag) zwischen verschiedenen EDV-Systemen auszutauschen. Ein weiterer Vorteil der standardisierten Erfassung ist die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Anlagen typen und der mehrsprachige Datenaustausch. Die Datenerfassung ist mit mobilen Geräten (Smartphones, Tablets) möglich und wird dadurch stark vereinfacht. „Viele Gutachter laufen noch mit Papier und Bleistift durch die Anlage“, sagt Boris Schaffrin, Geschäftsführer der Recon-Serv GmbH, „das braucht man aber jetzt nicht mehr. Man kann eine strukturierte Prüfliste mit dem Tablet oder Smartphone erfassen und das Ergebnis auf den Webserver hochladen, damit der Kollege in der Firma oder in der Leitwarte das Ergebnis sofort sehen kann.“ Übertragen werden die Daten durch einen Standard- Webbrowser. Die von den mobilen Geräten genutzte App ist offline-fähig. Sie sind also auch im OffshoreWindpark einsetzbar. Bislang ist Regas das einzige Programm auf dem Markt, das alle drei Industriestandards unterstützen kann, versichert Boris Schaffrin. Die Standardisierung kommt auch dem Fraunhofer IWES entgegen. Denn das Kasseler Institut beobachtet seit über zwei Jahrzehnten den Einsatz und den Betrieb von vielen tausend Windturbinen und führt die Meldungen in einer Datenbank zusammen. Dass sich diese Daten auch dazu eignen, die Instandhaltung zu unterstützen und die Kosten zu senken, will das Fraunhofer IWES mit dem Windenergie-InformationsDaten-Pool (WInD-Pool) beweisen. Die Daten werden systematisch gesammelt und gemäß den Industriestandards strukturiert erfasst. Wenn mehrere Windparkbetreiber gemeinsam ihre Daten in diesen Pool einspeisen, können sie eine gemeinsame Wissens basis bilden und dadurch möglicherweise Schwachstellen und Kostentreiber frühzeitiger erkennen. Das Detlef Koenemann würde allen Beteiligten nützen. ABREGELUNG Windenergie Abb. 1: Entwicklung der Ausfallarbeit (inkl. Ausfallwärme) nach § 14 EEG in GWh 1.581 1.464 Windenergie Biomasse Solare Strahlungsenergie 555 421 74 2009 385 127 2010 2011 2012 2013 2014 Auf Rekordniveau 2015 hat die Produktion von Windstrom neue Bestmarken gesetzt – auch in Sachen Netzengpässe und Zwangsabschaltungen von Anlagen. Die ausstehenden Entschädigungszahlungen kratzen inzwischen an der Liquidität so manches Betreibers. Einfacher wird die Abrechnung mit dem Netzbetreiber durch neue Softwarelösungen und mehr Personal. A uf satte 100 Mio. € schätzen die Experten die offenen Entschädigungen für sogenannte EisMan-Einsätze alleine in Schleswig-Holstein. Das Einspeisemanagement (EisMan) fahren die Verteilnetzbetreiber immer dann, wenn es in ihren Leitungen oder in den vorgelagerten Netzen eng wird. Entweder nehmen sie Windparks dann komplett vom Netz oder sie fahren die Anlagen mit reduzierter Leistung. Besserung ist nicht in Sicht, weil der Netzausbau hinkt. Die entgangene Vergütung für den nicht produzierten Strom erhalten die Betreiber in Form einer Gutschrift vom Netzbetreiber. Die Grundlage der Zahlung ist ein pauschales Verfahren oder, um kein Geld zu verschenken, die sogenannte Spitzabrechnung. Beim pauschalen Verfahren ist die Gleichung simpel: Hier wird 15-minütlich ermittelt, wie der Ertrag und die Windgeschwindigkeiten vor der Schaltmaßnahme waren und dieser Wert für die Dauer der Abregelung angenommen. Unterm Strich geht dem Betreiber dabei Geld flöten, weil die Eisman-Einsätze in vielen Regionen gerade bei ansteigenden Windgeschwindigkeiten greifen. „Das pauschale Modell macht aufgrund des geringen Aufwandes nur bei einzelnen 1. Halbjahr 2015 Fast 1.500 GWh Strom wurden allein im ersten Halbjahr 2015 abgeregelt. Weil andernorts der Strom in den Netzen fehlt, greifen die Übertragungsnetzbetreiber immer häufiger in den Betrieb von konventionellen Kraftwerken im Süden ein und erhöhen deren Leistung. Quelle: BNetzA Anlagen mit geringer Leistung Sinn. Bei großen Windenergieanlagen oder Windparks gibt es aber keine Diskussion. Hier wird die Spitzabrechnung angewendet“, sagt Lars Behrends, Geschäftsführer der Deutschen Windtechnik Service GmbH. Die wiederum ist kompliziert und bindet enorme personelle Ressourcen, sowohl auf Seiten der EisMan – Wir helfen Ihnen, wenn auf Grund von Netzengpässen durch den Netzbetreiber Ihre Anlage reduziert oder abgeschaltet wurde ... BYTE MEE Softwareentwicklung GmbH bietet Ihnen über Eisman-Online die Möglichkeit, Ihre Energieerzeugunganlagen für eine Ertragsausfallabrechnung nach § 15 EEG anzumelden und abrechnen zu lassen. Wir berechnen für Ihre PV, WEA oder BGA die Ausfälle nach anerkannter Methode (Spitz- oder Pauschalabrechnung) und leiten die Abrechnungen in Ihrem Auftrag und in Ihrem Namen an die verursachenden Netzbetreiber weiter. BYTE MEE Softwareentwicklung GmbH Gödestorfer Str. 3 D-28857 Syke Telefon: 04240 / 444977 Internet: www.eisman-online.de Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 65 Windenergie ABREGELUNG Abb. 2: Monatliche Übersicht zur Anzahl der EisMan-Einsätze 2015 300 250 Anforderung aus Netz von EWE NETZ Anforderung aus Netz von Avacon 200 Anforderung aus Netz von TenneT 150 Verteilung 2015 [%] 100 50 0 Jan Nicht immer liegen die Probleme im Verteilnetz. Die EWE Netz GmbH regelt fast immer ab, weil es in den vorgelagerten Netzen Grafik: EWE hakt. Feb Mär Apr Mai Netzbetreiber als auch auf der der Betriebsführer. Allein der Leitfaden der Bundesnetzagentur zur Ermittlung der tatsächlichen Ertragsausfälle hat stattliche 21 Seiten. Hier spielen dann Kennlinien, Referenzerträge, reale Windgeschwindigkeiten und Korrekturfaktoren eine Rolle, die sich zu einer langen Formel für die Berechnung aneinanderreihen und vom Netzbetreiber anerkannt sein müssen. Das Problem ist der Aufwand, weil jeder Eingriff einzeln dokumentiert werden muss und ein PDF am Ende locker 50 Seiten hat. Das führt dazu, dass betroffene Betreiber bisher mehrere Monate auf zum Teil sechsstellige Beträge warten müssen und einige davon bereits vor Gericht gezogen sind. „Die langen Zeiträume können einerseits natürlich zu Liquiditätsengpässen bei betroffenen Windparkgesellschaften führen. Auf der anderen Seite sind die Verteilnetzbetreiber personell mit dem Aufwand für die Entschädigungen überfordert“, sagt Behrends. „Inzwischen reduziert sich dieses Delta auf eine durchschnittliche Spanne von vier bis sechs Wochen“, erkennt Behrends eine leichte Besserung der Lage. Das hängt aber auch vom Netzbetreiber und der Region ab. Besonders intensiv werden die EisManSchaltungen in Schleswig-Holstein, MecklenburgVorpommern und in Teilen Niedersachsens gefahren. „Es gibt Regionen, in denen 50 % der Vergütungen nicht aus dem Betrieb der Windparks, sondern aus Entschädigungen stammen“, moniert auch Lars Schiller, Leiter der Betriebsführung der Energiequelle GmbH. Ausstehende Gutschriften kratzen an der Liquidität Das zeigen auch die nackten Zahlen. Die Bundesnetzagentur hat für das erste Halbjahr 2015 eine abgeregelte Energie von 1.464 GWh ermittelt – zum überwiegenden Teil Windenergie. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT rechnet für seine Regelzone für den gleichen Zeitraum mit 1.400 Schalthandlungen. Die EWE Netz GmbH, die 2014 noch insgesamt 666 Eingriffe hatte, hat für 2015 den Rekord von 1.624 66 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Jun Jul Aug Sep Okt Nov. Schaltungen gemeldet. Während nur 90 davon aus eigenen Engpässen resultierte, wurde der stattliche Rest auf Anordnung der vorgelagerten Netzbetreiber Avacon und Tennet abgeregelt. Die Entschädigungen summierten sich bei EWE im ersten Halbjahr 2015 auf 21 Mio. €. „Weil das Einspeisemanagement enorm zunimmt, sind auch die Entschädigungsberechnungen stark gestiegen. Wir brauchen im Schnitt zehn Wochen und streben für das erste Quartal 2016 an, die Prüfung und Zahlung mit mehr Personal auf vier Wochen zu reduzieren“, teilt Ina Buchholz aus dem Büro der der EWE-Netz-Geschäftsführung mit. Ziemlich gruselig bleibt die Lage in SchleswigHolstein. Dort reicht den Windmüllern der Wetterbericht in der Tagesschau, um zu wissen, ob ihr Windpark am nächsten Tag einspeist oder eher nicht. Den Grund sieht die SH Netz AG zu 90 % in den fehlenden Höchstspannungsnetzen und die Ursache für die langwierigen Abrechnungen in einer Änderung im EEG 2014. Seit Anfang März 2015 sind nicht mehr die Übertragungsnetzbetreiber, sondern die Verteilnetzbetreiber für die Abwicklung der Entschädigung verantwortlich. „Bis zum Februar 2015 lag das Aufkommen bei rund 140 Rechnungen die Woche. Momentan sind es bis zu 2.000 Anträge, die wöchentlich eingehen“, macht Ove Struck, Pressesprecher der SH Netz AG, den Aufwand deutlich. Das Unternehmen hat daher in Maschinen für die automatisierte Rechnungsprüfung und Erstellung von Gutschriften sowie in mehr Personal investiert. Konkret wurde die Abteilung von sieben auf 50 Mitarbeiter aufgestockt. Zudem will SH Netz die Prozesse mit den Abrechnungsgesellschaften weiter verbessern. Dienstleister für EisMan-Einsätze Im EEG ist geregelt, dass 95 % der jeweiligen EisManEntschädigung pauschal ausbezahlt werden, die restlichen 5 % nach einer detaillierten Prüfung der Ansprüche im Folgejahr. Das soll auf der einen Seite die Liquiditätslücken schließen und auf der anderen Seite ein Sicherheitspolster bieten. „Die Abregelungen steigen tendenziell stark an und es gibt nur wenig Unternehmen, die die Ausfälle als externe Dienstleister berechnen“, sagt Sven Grabbe von der iTerra GmbH. Die Softwareschmiede aus Niebüll kommt aus der technischen Betriebsführung und hat ein Programm für automatisierte EisMan-Entschädigungen entwickelt. Diesen Service nutzen aktuell satte 400 Betreiber, die sonst zusätzliches Personal für den Aufwand einstellen müssten. Das zeigt den Bedarf an solchen Dienstleistungen. „Wir berechnen die Ausfälle anhand der Stamm- und Lastgangdaten mit einer eigenen Abteilung und stimmen die Verfahren zuvor mit den Netzbetreibern ab. Die Betreiber müssen die Rechnung nur noch per Mail an den Netzbetreiber schicken. Das beschleunigt die Prozesse deutlich, weil die Netzbetreiber nicht mit einer solchen Flut von Abregelungen und Entschädigungen gerechnet haben“, sagt Grabbe. In diesem wachsenden Markt ist auch die ByteMee GmbH mit einer Software unterwegs. Dabei hängt der Aufwand auch davon ab, wie die Netzbetreiber ihre EisMan-Einsätze veröffentlichen. Dazu sind sie per Gesetz grundsätzlich verpflichtet. „Einige Gesellschaften veröffentlichen die Eingriffe auf ihren Internetseiten anlagenscharf und andere nur die Regionen, in denen geschaltet wurde. In solchen Fällen müssen wir erst einmal recherchieren, wo genau abgeregelt wurde und welche Anlagen aus unserer Datenbank betroffen waren“, moniert Jan-Peter Bornholt, Vertriebsleiter der ByteMee GmbH. Richtig kompliziert wird es, wenn die Anlagen auch noch verschiedenen Gesellschaften Advertorial zugeordnet werden müssen oder mehrere Windparks an einem Umspannwerk hängen und unterschiedlich abgeregelt wurden. Obwohl die Spitzabrechnung auch hier sehr viel genauer ist, wird nicht der komplette Ausfall erstattet. „Betreiber werden nur bis zum Stillstand entschädigt. Das Anfahren der Anlagen und der notwendige Bezugsstrom sind nicht Teil der Zahlungen“, so Bornholt. Völlig leer gehen bisher die Direktvermarkter aus. Sie wissen vorher nicht, wo und wann der nächste EisMan-Einsatz lauert und verkaufen den Strom blind an der Börse. „Das zerschießt jede Prognose. Wir bekommen über unser virtuelles Kraftwerk zwar mit, dass Anlagen vom Netz gegangen sind, wir wissen aber nicht, wie lange die Abregelung dauert“, erklärt Jan Aengenvoort, Pressesprecher von Next Kraftwerke. Ein Risiko für die Vermarkter. Sie werden von den Übertragungsnetzbetreibern für die Beschaffung von Ausgleichsenergie zur Kasse gebeten, obwohl sie die Ausfälle gar nicht verursacht haben. Offensichtlich haben auch die Akteure in Schleswig-Holstein keine Lust mehr auf den EisMan. Anfang 2016 will der Landesverband des BWE eine eigene Studie dazu präsentierten, wie sich der verschenkte Strom aus heimischen Windpropellern anderweitig nutzen lässt. „3 % des Windstroms werden in Schleswig-Holstein nicht mehr abgenommen“, sagt Nicole Knudsen vom Landesverband. Das schreit nach Alternativen. Torsten Thomas GODEA GMBH Firmenporträt EisMan-Abrechnungen als Tagesgeschäft... …betreibt die in Hamburg und Bremen ansässige lasten, bietet die Godea ein Full-Service-Angebot. Godea GmbH. Vom Start-up hat diese sich zu einem Der Leistungsumfang reicht von der Standardbundesweit agierenden UnternehPauschal- und Spitzabrechmen entwickelt, das Eigentümer nung für alle Energieträger oder Verwaltungsgesellschaften Größtmögliche Entlastung bis hin zu White-Label-Angevon Windkraft-, Biogas- und Photo- für die Kunden durch eine boten für Firmen, die diesen voltaikanlagen erfolgreich bei der Full-Service-Dienstleistung Service ihren eigenen KunErmittlung und Einforderung von den anbieten möchten. Die Ertragsausfällen durch Einspeiselangjährige Erfahrung der management betreut. Das freundliche und kompetenGodea hilft dabei, auch Lösungen für individuelle Prote Team der Godea GmbH steht den Betreibern als blemstellungen zu finden. Ein flexibles Preismodel starker Partner zur Seite und unterstützt sie in allen garantiert eine faire Partnerschaft für Betreiber von Fragestellungen. Um ihre Kunden bestmöglich zu entAnlagen jeder Größenordnung. „ ‚White-Label-Lösungen‘ bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihren Kunden einen EisMan-Service anzubieten, ganz ohne Know-how.“ Frank Scheuble, Geschäftsführer der Godea GmbH GODEA GmbH St. Georgstr. 1 20099 Hamburg [email protected] www.godea-gmbh.de Kontakt Bremen: Telefon 0421/597554-27 Fax 0421/597554-28 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 67 Windenergie Zulieferer Entscheidende Wende Mit einer Vielzahl von neuen Produkten und Dienstleistungen versuchen die deutschen Zulieferer zu punkten. Hinsichtlich der strategischen Ausrichtung bleibt die internationalisierung der Geschäftsaktivitäten eine vielversprechende Strategie. M roxtec GmbH fertigt und vertreibt untergrundkabeleinführungen inklusive Ausschlagehülse für fundamente. Foto: Roxtec it über 42 GW installierter Leistung, 140.000 Arbeitsplätzen und einer Wertschöpfung von fast 15 Mrd. € ist die Windenergie der Motor der Energiewende. Die Windenergie deckt heute bereits über 12 % des Stromverbrauchs in Deutschland. Weltweit wurden im Jahr 2014 Windenergieanlagen mit einer Nennkapazität von über 51 GW installiert. Die Zahlen für 2016 lagen bei Redaktionsschluss leider noch nicht vor. Mit etwa 23 GW führte China das Ranking an. Mit rund 2.300 MW in Indien und einer Reihe kleinerer Märkte ergab sich ein Zubau in Asien von 26.000 MW. Europa blieb mit 13.000 MW stabil. Der US-Markt erholte sich von den 1.000 MW 2013 und beendete das Jahr 2014 mit einem Zubau von knapp 5.000 MW. Nach Brancheneinschätzungen könnten am Ende des Jahrzehnts über 700 GW weltweit installiert sein. Angesichts der Tatsache, dass in vielen Ländern die Wertschöpfungskette gar nicht oder nur teilweise geschlossen ist, bleibt die Internationalisierung der Geschäftsaktivitäten eine vielversprechende Strategie. Unterschiedliche Fertigungstiefe Die Fertigungstiefe der Anlagenhersteller ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Enercon gilt immer als Paradebeispiel für ein Unternehmen, das (fast) alles selber produziert. Aber auch Gamesa und Suzlon haben eine Fertigungstiefe erreicht, die die Turmfertigung einschließt. „Siemens fertigt nicht nur Gondeln und Rotorblätter, sondern über Winergy auch die Getriebe“, berichtet Catherine Diethelm vom VDMA. „Nordex und Svenion haben historisch eine geringe Fertigungstiefe, fertigen aber seit Jahren verstärkt Rotorblätter selbst.“ 68 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Es sieht zurzeit nicht danach aus, als ob sich an diesen Gegebenheiten etwas ändert. Aufgrund des zu erwartenden Zubaus und den daraus folgenden Aufträgen können die deutschen Zulieferer ihre Kompetenz bis zur – in Einzelfällen – Weltmarktführerschaft ausspielen. Hier eine unvollständige Übersicht über die Aktivitäten der deutschen Zulieferer. Ganz bewusst sind hier nicht die Platzhirsche dabei, sondern eher die Spezialisten in kleinen, mittelständischen Unternehmen. Mittelstand ganz groß Die Weidmüller GmbH & Co. KG dehnt ihre Aktivitäten auf das Condition Monitoring sowie das Schrauben-Monitoring für Rotorblätter aus. Bisher lieferte das Unternehmen elektrische und elektromechanische Komponenten. Ein Anti-Icing-System, Blitzmesssysteme und eine LED-Turmbeleuchtung runden jetzt das Angebotsportfolio ab. Die LED-Turmbeleuchtung zeigt dabei den Trend zu langen Wartungsintervallen auf. LED zeichnet sich durch eine besonders lange Lebensdauer bei geringem Stromverbrauch aus. Es werde Licht – hat sich auch die Harting Deutschland GmbH & Co. KG vorgenommen. Das Unternehmen bietet eine komplette Turminnenbeleuchtung in LED-Technik an. Dadurch entsteht ein deutlich geringerer Installationsaufwand. Die Abdichtungsexperten der Triflex GmbH & Co. KG sind mit einem Spezialvlies auf dem Markt. Das Triflex Spezialvlies SK ist selbstklebend und ermöglicht es, zum Beispiel die Fuge zwischen den Turmsegmenten „komfortabel und dauerhaft“ abzudichten. Das Handling wird durch den unterseitig aufkaschierten Klebestreifen stark vereinfacht, was besonders bei starken Winden Vorteile bringt. Triflex arbeitet im Di- unter dem Markennamen YAWMO will leine linde 2016 einen neuen Positionsmelder auf Foto: Leine Linde den Markt bringen. rektvertrieb mit zertifizierten Verarbeitern zusammen. Die Sika Deutschland GmbH dürfte auch dem Branchenfremden als Beschichtungsexperte bekannt sein. Das Stuttgarter Unternehmen ist mit einem Reparatur-System für on- und offshore auf dem Markt. Christoph Hinz von der Tries GmbH & Co. KG kündigt ein Relaunch an: „Für 2016 planen wir eine Neuauflage der bestehenden hydraulischen Modulbaureihe. Mehr Leistung bei gleichem Bauraum sowie die kundenspezifische Anpassung an die Wünsche der Anlagenbauer seien hier genannt.“ Der bayerische Anbieter stellt Hydraulikelemente für die Mobilhydraulik her: Baumaschinen und Agrarfahrzeuge. Diese Erfahrungen lassen sich auf die Windindustrie übertragen. Schaeffler gehört zu den Großen der Branche. Gefertigt werden unter anderem Getriebelager. Foto: Schaeffler Die MTS Sensor Technologie GmbH vertreibt unter dem Markennamen Temposonics Positionssensoren, die bei der Pitch-Kontrolle sowie in der Rotorverriegelung eingesetzt werden. Auch hier gilt: lange Wartungsintervalle sind Trumpf. MTS Sensor geht nach eigenen Angaben darüber hinaus. Auch in rauem Umfeld benötigen die Produkte keinerlei Wartung oder Nachkalibrierung, denn sie erfassen Positionen und Geschwindigkeit berührungslos und sind damit verschleißfrei. Nach Unternehmensangaben bestehen die Sensoren die „härtesten Lebensdauertests“. Leine Linde Systems GmbH hat im letzten Jahr einen GSR-Schleifring für doppelgespeiste Generatoren auf den Markt gebracht. Ferner einen IPMS 2.0: ein Eiserkennungssystem mit Livestream-Kamera. 2016 planen die Hamburger unter dem Markennamen Yawmo einen neuen Positionsmelder herauszubringen. Dabei handelt es sich um einen Industriemelder, der letztendlich ohne mechanische Teile auskommt. Außerdem ist eine „Überraschung“ fällig, zu der der Vertriebsleiter Jürgen Millhoff „noch nichts sagen darf“. Man darf gespannt sein. Das Unternehmen Schaeffler gehört zu den Großen der Branche. Gefertigt wird nach dem Schaeffler-Windpower-Standard, getestet auf dem GroßlagerTeststand. Offenbar rechnet die Branche mit stärkeren Klimaverschiebungen: Die G. Lufft Mess- und Regeltechnik GmbH stattete den Ultraschall-Anemometer Ventus mit einer verbesserten Heizung für ColdClimateVarianten (CCV) aus. Das Rostocker Unternehmen Roxtec GmbH fertigt und vertreibt Untergrundkabeleinführungen inklusive Ausschlagehülse für Fundamente. Windenergie Zulieferer Deutsche Zulieferer für die Windenergie-Industrie Unternehmen Unternehmenssitz Internetadresse Addinol Lube Oil GmbH Leuna www.addinol.de BASF Coatings GmbH Oldenburg www.basf-coatings.de B-Command GmbH Hamburg www.b-command.com Beckhoff Automation GmbH & Co. KG Verl www.beckhoff.com Centa Antriebe Kirschey GmbH Haan www.centa.info Conferdo GmbH & Co.KG Esterwegen www.conferdo.de CTX Thermal Solutions GmbH Nettetal www.ctx.eu Komponenten Komponenten Komponenten mechanische hydraulische elektrische für Rotorfür den Turm für die Gondel Komponenten Komponenten Komponenten blätter x x x x x x x x ESM Energie- und SchwingungsRimbach-Mitlechtern www.esm-gmbh.de technik Mitsch GmbH x x G. Lufft Mess- und Regeltechnik GmbH Fellbach www.lufft.com x Harting Deutschland GmbH & Co. KG Minden www.harting.de x Heico Befestigungstechnik GmbH Ense www.heico-lock.de Helukabel GmbH Hemmingen www.helukabel.de Karl Diederichs KG Remscheid www.dirostahl.de Leine Linde Systemy GmbH Hamburg www.ll-systems.com Momac GmbH & Co. KG Moers www.momac-group.de Morgan Rekofa GmbH Antweiler www.morgan-rekofa.com x MTS Sensor Technologie GmbH Lüdenscheid www.mtssensors.com x Noske-Kaeser GmbH Hamburg www.noske-kaeser.com x Pilz GmbH & Co. KG Ostfildern www.pilz.de x Rittal GmbH & Co. KG Herborn www.rittal.de Roxtec GmbH Hamburg www.roxtec.com/de Schaeffler Technologies AG & Co. KG Schweinfurt www.schaeffler.de/windkraft Sika Deutschland GmbH Stuttgart www.sika.de SKF GmbH Schweinfurt www.skf.de x SKF Lubrication Systems Germany GmbH Walldorf www.SKF.com/schmierung, www.lincolnindustrial.de x SSB Wind Systems GmbH & Co. KG Salzbergen www.ssbwindsystems.de Tele Radio GmbH Schierling www.tele-radio.com Tries GmbH & Co.KG Ehingen www.tries.de Triflex GmbH & Co KG Minden www.triflex.com x Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG Werdohl www.stauff.com x Weidmüller GmbH & Co. KG Detmold www.weidmueller.de Wieland Electric GmbH Bamberg www.wieland-electric.com Winergy – Siemens AG Voerde www.winergy-group.com x Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Die Hochleistungs-Schmierstoffe der Firma ddinol Lube GmbH sind seit vielen Jahren im EinA satz. Die Getriebeöle der Reihe Eco Gear S erreichen eine Temperaturabsenkung im Getriebe. Das bedeutet maximale Ölstandzeiten und eine Verlängerung der Wartungsintervalle. Ebenfalls auf Verlängerung der Standzeiten zielen die Schmierfette der Reihe Eco Grease PD. Beide Baureihen sind von den Windkraftanlagen-Herstellern freigegeben. Das Unternehmen Morgan Rekofa GmbH ist in diesem Jahr mit einem modularen Drehverteiler in den Ausführungen Strom/Daten/Medien inklusive Optical Fiber System dabei. In den letzten zehn Jahren hat Morgan seine Produkte standardisiert und damit seine Kosten weitgehend senken können. Die Freiformschmiede Karl Diederichs KG setzt als Schmiedebetrieb seine Innovationskraft in der Entwicklung neuer Stahlgüten um. Julian Saur von der ESM Energie- und Schwingungstechnik zieht ein zu- 70 x x x x x x x x x x friedenes Jahresfeedback: „2015 war für uns das Jahr der Schwingungstilger. Wir haben sowohl in den Bereichen Tilger gegen Turmschwingungen als auch temperaturkompensierte, adapative Tilger gegen Schall neue Produkte auf den Markt gebracht.“ SSB Wind Systems GmbH & Co. KG stellt mit PerfectPitch ein hochintegrierte Pitch-Lösung mit hoher Stromdynamik vor, bei der viele Funktionen in den Umrichter integriert werden. Hierdurch wird der Bauraum reduziert. Im Bereich der Pitch-Akkumulatoren hat das Unternehmen einen neuartigen Akkutrog entwickelt, der für eine Vielzahl unterschiedlicher Systemlösungen eingesetzt werden kann. In diesem können die Batterien einzeln gewechselt werden. Weiterhin sind neue Batterieladetechnologien und Überwachungen sowohl für das Neugeschäft als auch als Retrofits verfügbar. BladeVision ist ein neues Messsystem mit dem eine Vollfeldwindmessung im Echtzeitbetrieb realisiert wird. Neben Windrichtung und Windgeschwindigkeit Der Getriebehersteller Winergy hat 2015 die Entwicklung von Windkraftgetriebe mit Gleitlagern Foto: Winergy vorangetrieben. können hiermit auch die Drehung der Windrichtung, vertikale und horizontale Scherwinde sowie vertikale Windgeschwindigkeiten in Echtzeit gemessen werden. Die Tele Radio GmbH hat 2015 das Sicherheitsfunksystem Tiger GZ (zertifiziert nach SIL 3 Ple) durch das neue Panther PLd System (zertifiziert nach EN 13849-1) erweitert. Im Jahr 2016 will das Unternehmen eine komplett neue Produktpalette für den Hydraulikbereich einführen. Die Beckhoff Automation GmbH & Co. KG legte 2015 das TwinCat 3 Wind Framework vor. Die Software soll die Automatisierung von Windkraftanlagen beschleunigen. Der Getriebehersteller Winergy hat 2015 die Entwicklung von Windkraft-Getriebe mit Gleitlagern vorangetrieben. Aufgrund des großen Interesses seitens der Industrie wird Winergy 2016 und 2017 weitere Prototypen ausliefern. Die Offshore-Produktpalette wird um die Typen bis 12 MW erweitert. Dazu wird ein 17-MW-Prüfstand ab 2017 in Betrieb genommen. Zum Service kann Produktmanager Norbert Schröder etwas sagen: „Winergy hat sein Service-Portfolio um neu entwickelte Uptower-Verfahren zum Austausch von Getriebeteilen in der Gondel erweitert. Mithilfe speziell konstruierter Vorrichtungen lassen sich nun viele Servicearbeiten ohne den kostspieligen und zeitaufwendigen Ausbau des Getriebes durchführen.“ Die Be- und Entlüftung der Pins einer Windenergieanlage hat sich die Noske-Kaeser GmbH zum Thema gemacht. Der Hintergrund dieser Aktivitäten ist die Bildung von Wasserstoff durch Anti-Korrosions-Anlagen. Zusammen mit Luft ergibt das ein zündfähiges Gasgemisch. Das Unternehmen bietet eine nachrüstbare Belüftungsanlage inklusive Überwachung an. Sicherheitsaspekte standen 2015 bei der Rittal GmbH & Co. KG im Vordergrund – die Rutschfestigkeit der Pitch-Gehäuse nach DIN EN 51130 – R13, V6. 2016 steht die Optimierung des Korrosionsschutzes für StahlblechSchaltschränke auf der Agenda. Die BASF Coating GmbH baut das Geschäft mit den Produkten Relest Wind Lep S und Relest LEP ETU weiter aus. Hierbei handelt es sich um Kantenbeschichtungen für den Reparatur- und OEM-Markt. Das Installationssystem podis der Firma Wieland Electric GmbH wird beständig erweitert. Die neue unterbrechungsfreie Stromversorgung podis USV gewährleistet den sicheren Betrieb im Notstrommodus. Die neuen podis LED Leuchten bis 20 W sind zum einen energieeffizient und zum anderen sorgen sie mit verschiedenen Strahlungswinkeln immer für die effizienteste Ausleuchtung. Diese – unvollständige – Aufstellung macht deutlich: Es gibt keine unbearbeiteten Winkel in einer Windenergieanlage. Des Weiteren ist neben dem technischen Fortschritt die Kostensenkung der Treiber vieler Entwicklungen. Dabei fällt auf, dass viele Produkte ihre Standzeit verlängern und dass viele Produkte einer weitgehenden S tandardisierung unterliegen. Jörn Iken www.eetechnik.de Bioenergie B i ogas Thomas Höfler und Sohn Stefan, der als Auszubildender auf dem Landwirtschaftsund Biogasbetrieb arbeitet, sichern mit ihrer Biogasanlage den Wärmebedarf der Gemeinde und liefern bedarfsgerecht Strom. Foto: Christian Dany Günstige Wärme und flexibler Strom Best Practice: Thomas Höflers Biogasanlage in Oberbayern verfügt über zwei Blockheizkraftwerke, die flexibel eingesetzt werden. Damit reagiert der Betreiber auf die Anforderungen eines gemeindlichen Nahwärmenetzes und des Strommarktes. E in Berg(lein), ein Bauernhof, eine Kapelle – und eine Biogasanlage. Thomas Höfler, Landwirt am Geiselsberghof bei Igling, gehört seit Dezember 2011 zu den „Energiewirten“ Deutschlands. „Bei Vorgesprächen hat sich die Gemeinde bereit erklärt, die Wärme abzunehmen. Sonst wäre die Biogasanlage nicht gebaut worden“, erläutert der 51-Jährige seine Prämisse. Zu seiner Anlage gehören Fermenter, Nachgärbehälter, Gärrestlager, Fahrsilos und ein Technikhaus, in dem zwei Blockheizkraftwerke arbeiten. Höflers Anlage ist nämlich nicht nur in punkto Wärmenutzung vorbildlich, sie liefert auch bedarfsgerecht Strom: Die beiden BHKW werden abhängig von den Börsenstromtarifen und Regelenergie-Anforderungen betrieben. Schon bevor Höfler seine Biogasanlage errichtete, hatte die Gemeinde Igling im Kreis Landsberg am Lech sozusagen ein Mini-Nahwärmenetz in Betrieb. 72 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Seit 1996 versorgt ein Hackschnitzelkessel mit 350 kWth die Grundschule mit Sporthalle, womit die Lechrain-Gemeinde zu den bayerischen Biomassepionieren gehört. Später kamen Kindergarten und Feuerwehrhaus hinzu. Die Biogaswärme bot der Gemeinde die Möglichkeit, mit einer günstigen Wärmequelle das Netz im Ort auszuweiten. Doch stellte sich die Frage: Wie kommt die Wärme ins Dorf? Gemeinde und Biogasanlagen-Betreiber fanden eine einvernehmliche Lösung: Die 1.200 m lange Leitung vom abgelegenen Geiselsberghof bis zur Heizzentrale in der Schule baute Höfler auf eigene Kosten. Für den Betrieb des Wärmenetzes und damit auch den Leitungsausbau im Ort ist die Gemeinde verantwortlich. Die vertragliche Regelung sieht vor, dass Höfler die Wärmegrundlast im Netz mit seiner Biogaswärme abdeckt. Auf dieser Grundlage wurden die Wärme leitungen vom Geiselsberg zur Heizzentrale verlegt und im März 2013 angeschlossen. Biogaswärme für die Gemeinde Die Abwärmenutzung der Biogas-BHKW wird mit 2,8 Ct/kWh KWK-Bonus gefördert. Dadurch kann Höfler die Wärme natürlich günstig anbieten und auch die Gemeinde hat das Interesse, möglichst viel Biogaswärme zu verwerten. „Der Hackschnitzel kessel ist sehr träge“, spricht Höfler jedoch ein Problem an. Da der Kessel seine Leistung schlecht modulieren könne, verdränge er die Biogaswärme, sobald er in Betrieb sei. Neben dem Hackschnitzelkessel betreibt die Gemeinde noch einen Erdgas kessel, der zur Spitzenlastabdeckung zum Einsatz kommt und in Übergangszeiten, wenn das Anheizen des Biomassekessels noch nicht lohnt. Rund 50 private Abnehmer, ganz überwiegend Wohnhäuser, sind jetzt an‘s gemeindliche Nahwärmenetz angeschlossen, das sukzessive weiter ausgebaut wird. Der Erfolg in der Netzausweitung zieht aber eine weitere Herausforderung nach sich: Die vorhandenen drei Pufferspeicher zu je 6 m³ sind mittlerweile unter dimensioniert: Mehr Speichervolumen könnte kurze Lastspitzen ohne zusätzliche Brennstoffe über brücken und deutlich Kosten sparen. Flexible Fahrweise fürs Stromnetz Höfler bewirtschaftet 105 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, zwei Drittel davon Ackerland, und hält 90 Milchkühe plus Nachzucht. „Alles, was im Stall anfällt, läuft durch die Anlage: Gülle, Festmist und Futterreste“, sagt der Lechrainer. Da die Anlage 2011 noch nach EEG 2009 in Betrieb ging, erhält er den Güllebonus für mindestens 30 Masseprozent Gülle und Mist. Ansonsten werden Mais-, Ganzpflanzenund Grassilage gefüttert. Gebaut worden war die Anlage im „Bauherrenmodell“ mit Unterstützung der Biogasplanerin und -beraterin Gabriele Dyckhoff aus München, die mit diesem Modell schon über 200 Anlagen von 20 kWel bis zu 1 MWel verwirklicht hat. Als Bauherr musste sich Höfler voll einbringen und zum Beispiel Angebote einholen und Bauarbeiten vergeben. Die Bauleitung übernahm er zusammen mit Dyckhoff. Zunächst war die Anlage nur mit dem „kleinen BHKW“ auf 210 kWel Anschlussleistung ausgelegt. Dann jedoch entwickelte sich die Nachfrage nach Wärmeanschlüssen recht positiv. Zudem bot sich Höfler mit dem EEG 2012 und der Einführung der Flexibilitätsprämie die Gelegenheit, Zusatzerlöse durch flexiblen Anlagenbetrieb zu erwirtschaften. Für den Biogas-Landwirt waren das die ausschlaggebenden Gründe, schon 2013 die Anlage zu erweitern. Er baute ein Gärrestlager und ein BHKW mit 405 kWel dazu. Über dem Gärrestlager hat er ein Tragluft- und auf dem Nachgärer ein Foliendach mit zusammen 3.000 m³ Gasspeicher-Volumen, was für den flexiblen Betrieb eine gute Voraussetzung darstellt. Höflers Anlage wurde Teil des Anlagenpools der Biogas planerin Dyckhoff, die hierzu mit dem Leipziger Stromhandelsunternehmen Energy2market GmbH (E2m) kooperiert. E2m ist seitdem Höflers Partner, wenn es um den „Fahrplan“ der Biogasanlage geht. Über eine OnlineSchnittstelle ist die Steuerung der Iglinger Anlage mit dem „virtuellen Kraftwerk“ des Leipziger Stromhandelshauses verbunden. „Bis Mittwoch“, sagt der Landwirt, „muss ich eingeben, was ich in der nächsten Fakten-Check Biogasanlage Höfler (Igling, Oberbayern) Anlagenleistung 615 kWel, 760 kWth BHKW Bayern-BHKW mit MAN-Gasmotor, einmal 210 kWel, einmal 405 kWel Substrateinsatz Rindergülle; Festmist; Mais-, Ganzpflanzen- und Grassilage Fermenter 16 m Durchmesser / 6 m Höhe, ca. 1.200 m³ Nachgärer (NG) 24 m Durchmesser / 6 m Höhe, ca. 2.700 m³ Gärrestlager (GRL) 28 m Durchmesser / 6 m Höhe, ca. 3.700 m³ Gasspeicher (über NG und GRL), 3.000 m³ Strom-Direktvermarktung über Energy2market Wärmenutzung Nahwärmenetz der Gemeinde Igling, im Sommer zusätzl. Trochnungscontainer (Holz und landwirtschaftliche Produkte) Woche produziere. Jetzt im Winter läuft das große BHKW durch, das kleine nur tagsüber 14 Stunden lang.“ Mit dieser Fahrweise nutzt Höfler die tägliche Hochtarifzeit besser aus. Im Sommer laufe in der Regel nur ein BHKW und da komme es auf seine Futterreserven an: „Entweder ich lass nur das große oder das kleine BHKW laufen. Läuft das Große, gehe ich in den Nachtstunden manchmal auf Teillastbetrieb bis zu 60 % runter.“ Zudem ist Höflers Anlage für negative Regelenergie angemeldet: Minutenreserve und Sekundärregel leistung (SRL). Das heißt, zur Stabilisierung des Übertragungsnetzes – hier im Gebiet der Lechwerke ist Amprion der Übertragungsnetzbetreiber – können über E2m Höflers BHKW um 50 % heruntergeregelt werden. Das geschieht innerhalb von 15 oder gar nur fünf (bei SRL) Minuten. „Jetzt im Winter dürfen sie nur das große BHKW runterfahren, weil ich ja meine Wärmeverpflichtung habe“, erklärt der Energiewirt. Die Wärmeversorgung habe Vorrang. Mit der wärmeorientierten und saisonal flexiblen Betriebsweise geht er in die gleiche Richtung wie auch das Bioenergiedorf Jühnde (siehe SW&W 11+12/2015, Seite 77). Auch der Arbeitskreis Biogas Südwest aus Südbaden sieht damit die wichtigsten energiewirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen erfüllt und fordert für Anlagen mit derartigem Betriebsmodus eine Anschlussförderung nach Ablauf der 20-jährigen EEG-Vergütung. Höfler: „Für mich war immer klar, dass ich mit meiner Anlage dann produziere, wenn der Strom mehr Geld kostet und wenn ich möglichst viel Wärme verwerten kann.“ Christian Dany *DVVSHLFKHU2SWLPLHUXQJ %LRJDVDQODJHQ6DQLHUXQJ *DVVSHLFKHUGHIHNW" 8QGLFKWLJNHLWHQ" )OH[SUlPLHVLFKHUQ" :HLWHUH'HWDLOLQIRUPDWLRQHQ ]XU%HWUHLEHUHUIDKUXQJ (UJHEQLVVWHLJHUXQJ ¿QGHQ6LHLP:HE %LRJDVVSHLFKHULQIR Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 73 Bioenergie WO R L D S U STA I N A B L E E N E R GY DAYS Die Rolle der Biomasse in der Energie Union In Wels findet alljährlich die größte Messe zum Thema erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Österreich statt. Foto: Messe Wels Wie auch schon im vergangenen Jahr erwartet die 60.000-EinwohnerStadt Wels in Oberösterreich Ende Februar über 100.000 Menschen zu Besuch. Dann findet im Rahmen der World Sustainable Energy Days die Energiesparmesse Wels und die Europäische Pelletskonferenz statt. D ie Energiesparmesse Wels ist traditionell die größte Messe Österreichs zum Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Über 1.600 Austeller aus elf europäischen Ländern erwarten die Veranstalter dieses Jahr. Für Fachbesucher lohnen sich vor allem die ersten Tage, da die Messe dann nur für sie geöffnet ist. Die letzten zwei Tage stehen dann auch Endkunden offen. Am Donnerstag, dem zweiten Fachbesuchertag, findet mit rund 400 Ausstellern der Messebereich Bau statt, der ebenfalls von einem Fachkongress begleitet wird. Hier werden Experten der Frage nachgehen, wie nachhaltiges Bauen und Sanieren realisiert werden kann. Das Podium ist dabei international besetzt, so wird etwa Max Schön, Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, oder Holger Wallbaum von der Universität Göteborg erwartet. Neben der Fachmesse laden vor allem die zahlreichen Konferenzen zum Besuch der World Sustainable Energy Days ein. So findet am 24. und 25. Februar wieder die Europäische Pelletskonferenz stat. Sie zieht jedes Jahr über 600 Branchenexperten aus Europa und Nordamerika an. Die Rolle der Bioenergie in Europa Hier wird unter anderem Giulio Volpi von DG Energy erwartet. Er wird für die Europäische Kommission darüber sprechen, wie diese die Rolle der Bioenergie in der Europäischen Union sieht. Weitere Informationen aus Brüssel und der Union verspricht außerdem Fanny-Pomme Langue. Sie ist Policy Director beim Europäischen Biomasseverband AEBIOM. 74 Sonne Wind & Wärme 01/2015 Ebenfalls auf dem Programm stehen Sessions zu erfolgreichen Geschäftsmodellen der Pelletsindustrie, Bioökonomie und ein Technologiepanel mit Einblicken in die aktuelle Forschungslandschaft. Am Vortag bietet der Veranstalter zudem eine Fachexkursion „Pellets & Hackschnitzel“ an, bei der die Produktion von Brennstoffen und Anlagen besichtigt werden kann. Außerdem stehen innovative Anwendungen im Bereich Raumwärme und Stromerzeugung auf dem Exkursionsprogramm. Europa wird aber nicht nur auf der Pelletskonferenz eine wichtige Rolle spielen. Ebenfalls in Wels findet am 25. und 26. Februar die Europäische Niedrigstenergieeebäude-Konferenz statt. Hintergrund dieser Konferenz ist die EU-Gebäuderichtlinie, die alle Mitgliedsländer dazu verpflichtet ab 2020 nur noch den Bau von Niedrigstenergie-Gebäuden zuzulassen. Bei öffentlichen Gebäuden soll es sogar schon 2018 so weit sein. Auch bei dieser Konferenz wird Brüssel seine Vertreter vor Ort haben. Etwa Paul Hodson, Leiter der Abteilung Energieeffizienz bei DG Energy, dem Generaldirektorat für Energie der Europäischen Kommission. Er wird über den Stand der EU-Gebäuderichtlinie sprechen. Auch wenn die EU-Verordnung sich explizit nur auf den Neubau bezieht, die Konferenz geht noch ein Stück weiter. So soll hier auch eine international besetzte Diskussionsrunde erörtern, wie die Sanierungsrate in Europa erhöht werden soll. Das ist auch dringend nötig, denn ob die Wärmewende gelingt, entscheidet sich im Altbau. Jan Gesthuizen GROSSE ANLAGEN Solarthermie Blick in die Zukunft Das Interesse von Stadtwerken und Kommunen an solarthermischen Wärmenetzen ist im letzten Jahr spürbar gestiegen. Ein SONNE WIND & WÄRME-Workshop auf dem Forum Solarpraxis in Berlin brachte das Thema näher. D ass sich jemand für Solarwärme interessiert hat oft nur bedingt mit Umweltbewusstsein zu tun. Vor allem dann, wenn man den privaten Bereich verlässt. Das ist auch der Grund, warum sich gerade im letzten Jahr zunehmend Stadtwerke für die Solarthermie zu interessieren begannen. Der hohe Anteil an Solarstrom machte im Sommer den wirtschaftlichen Betrieb von KWK-Anlagen zunehmend schwierig. Den Strom konnte man nicht mehr gewinnbringend an der Strombörse verkaufen, konnte die Anlage aber nicht abstellen, da das Wärmenetz weiterhin mit Wärme versorgt werden musste. Die Solarthermie bietet in diesem Fall die Möglichkeit, das BHKW in solchen Fällen abzuschalten. Der Workshop „Große Solarthermie, Städte und Kommunen kommunal beheizen“ auf dem 16. Forum Solarpraxis sollte Kommunen und Stadtwerken nun genau dabei helfen und ihnen zeigen, wie so eine solare Nah- und Fernwärmversorgung funktionieren kann. Das Potenzial jedenfalls ist groß, wie etwa Michael Beckmann von Viessmann zu berichten hatte. Gut 11 % des deutschen Wärmebedarfs lassen sich solarthermisch decken. Gut die Hälfte davon entfalle auf Wärmenetze. Dabei setzt Viessmann auf Vakuumröhrenkollektoren, die speziell für den Einsatz in Großanlagen entwickelt wurde. Die Technik stammt aus Frankreich und ist dort bereits in Demonstrationsprojekten im Einsatz. Mit Ralf Winnemöller von Bosch Thermotechnik war ein weiterer Heizungsriese aus Deutschland am Workshop vertreten. Bosch setzt im Gegensatz zu Viessmann nicht auf spezielle Kollektoren für Großanlagen, sondern nutzt lediglich leicht modifizierte Flachkollektoren aus der Massenfertigung. Dies soll etwa die Kosten niedrig halten. Diese sollen etwa im Ruhrgebiet zum Einsatz kommen, wo ein Quartier mit bestehendem Wärmenetz saniert wird. Insgesamt 450 Wohneinheiten sollen in Zukunft mit überschüssiger Solarwärme versorgt werden. Wichtig ist dabei das Wort überschüssig. Denn ins Wärmenetz wird nur dann eingespeist, wenn das Gebäude, auf dem die Solarthermieanlage installiert ist, selbst komplett versorgt ist. Insgesamt könnten in dem Ruhrgebietsprojekt 2.000 m² Flachkollektoren verbaut werden. Die Anlagen in Deutschland, egal wer sie gebaut hat, sind bisher allerdings noch vergleichsweise klein. Richtig günstig wird die Solarthermie vor allem dann, wenn die Anlagen auch richtig groß sind. Beobachten kann man das in Europa vor allem in Dänemark. Dort hat man schon Ende der 80er Jahre angefangen solare Wärmenetze zu installieren und ist schon heute dort, wo der Rest Europas wohl erst in frühstens zehn Jahren sein wird. Christian Stadler von Arcon Sunmark brachte mit seinem Vortrag quasi die Zukunft nach Berlin. Anlagen jenseits der 10.000-m²-Grenze sind in Dänemark keine Seltenheit, wie Stadler berichten konnte. Dabei erreichen sie Wärmegestehungskosten von 25 bis 45 €/MWh und speisen dank riesiger Erdwärmespeicher inzwischen auch in der Heizperiode die angeschlossenen Haushalte mit Solarwärme. Das dabei eindrucksvollste Beispiel ist sicherlich die Gemeinde Vojens. Dank einem 200.000-m³Speicher, der von einem 70.000 m² großen Solarfeld gespeist wird, deckt die Sonne hier 50 % des Wärmebedarfs. Den Speicher zu füllen hat ganze fünf Monate gedauert. In Deutschland sind wir von solchen Projekten leider noch weit entfernt. Ralf Winnemöller von Bosch Thermotechnik erklärt das Konzept der dezentralen Einspeisung von Solarthermieanlagen in ein Wärmenetz. Foto: SONNE WIND & WÄRME Sämtliche Vorträge des Workshops „Große Solarthermie“ auf dem Forum Solarpraxis haben wir gefilmt und auf unserem YouTube-Kanal veröffentlicht. Neben den hier vorgestellten Vorträgen stellte unter anderem Martin Willige vom BSW-Solar das Heizperiodenmodell vor, dass KWK und Solarthermie im Wärmenetz zusammenbringen soll. Außerdem sprach Robert Juckschat von Soleado zu den Einsatzmöglichkeiten der Solarthermie in Industrie und Gewerbe. Sie finden die Videos unter: www.youtube.com/user/BVABielefeld Jan Gesthuizen Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 75 Solarthermie STRUKTURWANDEL OEM-Kollektorhersteller wie KBB reagieren auf das schwache Geschäft im Inland mit verstärktem Foto: KBB Export. Schlechte Zeiten, gute Zeiten Die Krise im Kollektormarkt hält an. Solarwärmespezialisten trifft sie besonders hart. Mit Kosteneinsparungen, individualisierten Produkten und erweiterten Dienstleistungen hoffen sie, neue Kunden zu gewinnen. A uch im siebten Jahr nacheinander wartet die Solarwärmebranche auf eine Verbesserung ih res Geschäfts. „Im Prinzip lief es 2015 wie im Jahr davor: nicht besser, aber auch nicht schlechter. Darüber müssen wir uns schon freuen“, beschreibt Raoul von der Heydt, Geschäftsführer des Berliner Systemanbieters Phönix Sonnenwärme, die Gemüts lage. Zwar hatte die Bundesregierung zum April die Zuschüsse für Sonnenkollektoren erhöht und die Inno vationsförderung sowie die Unterstützung großer Systeme verbessert, sodass die Nachfrage in den nachfolgenden Monaten angestiegen war – allerdings nur auf das Niveau des Vorjahres. Gerade im größten Marktsegment, dem der privaten Kleinanlagen, hat sich nicht viel getan. „Die Nachfrage an Warmwasser anlagen für Neubauten ist nicht so eingetreten, wie durch die verbesserten Förderbedingungen erwartet wurde“, berichtet Ronald Gattringer, Geschäftsführer des österreichischen Kollektorherstellers Gasokol. Kosten sparen Die besseren Zeiten in der Solarwärmebranche sind schon eine Weile vorbei. Seit 2009 hat die Branche 76 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 mit einem stetig sinkenden Marktvolumen zu kämpfen. Im Jahr 2014 ist die Fläche installierter Sonnenkollektoren zum ersten Mal seit 2007 wieder unter die 1Mio.m²Grenze gesunken. Von dem zeit weiligen und unsinnigen Förderstopp, den Bundes finanzminister Wolfgang Schäuble 2010 beschlossen hatte, konnte sich die Branche nie richtig erholen. Daran konnten bessere Kollektoren, effizientere Kom bispeicher und niedrigere Herstellungskosten nichts ändern. Eine öffentliche Energiediskussion, die sich hauptsächlich um Strom und Photovoltaik dreht, und der generelle Sanierungsstau in deutschen Heizungs kellern haben der Solarthermie schwer zugesetzt. Die Folge: Systemanbieter gaben das Geschäfts feld Solarthermie auf, Solarwärmespezialisten muss ten Insolvenz anmelden oder wurden übernommen. Prominenteste Beispiele sind der Bauzulieferkonzern Schüco, der zum Jahresende 2012 seine Kollektorfer tigung einstellte, die österreichische GreinerGruppe, die vor zwei Jahren sowohl den Kollektorhersteller SunMaster als auch die beiden Systemanbieter Solution und Xolar auflöste, und der Absober beschichter Bluetec, der 2014 aufgeben musste. Mit Wagner & Co und zuletzt Solvis hat es nicht nur zwei Urgesteine der Solarwärmetechnik, sondern auch mitarbeitergeführte Unternehmen getroffen. Wagner & Co wurde von der niederländischen Sanderink Holding übernommen, Solvis gehört seit Oktober zu der Investorenfirma Andlinger. Um diesem Schicksal zu entgehen, müssen die Unternehmen vor allem eines: sparen. „Wir haben unsere Kostenstruktur angepasst“, benutzt von der Heyt wir er selbst zugibt eine euphemistische Formu lierung. Seine Firma hat massiv Personal abgebaut und die Ausgaben für Marketing und Werbung prak tisch auf null gefahren. Außerdem realisiert sie nur noch Projekte, die einen schnellen Rücklauf verspre chen. Mittel für Entwicklung gibt es keine mehr. „Auf diese Weise schaffen wir es, keine Verluste mehr zu machen“, sagt von der Heydt. Die RitterGrupppe gibt seihren Standort in Karlsbad auf und die 100 Mitar beiterinnen und Mitarbeiter ziehen an den zweiten Firmensitz in Dettenhausen um. Durch die Konzen tration erwartet sie Einsparungen im sechsstelligen Bereich. Produkte individualisieren Die Hersteller versuchen, Kunden zu gewinnen, indem sie ihre Produkte besser auf deren Bedürfnisse ab stimmen, ihre Produktpalette ausbauen, den Export verstärken oder neue Dienstleistungen in ihr Angebot aufnehmen. So hat der Berliner Kollektorhersteller KBB laut Firmenchef Stephan Fintelmann sein Pro duktprogramm individualisiert und seinen Export aus geweitet, vor allem nach Übersee. Inzwischen liefert er acht von zehn Kollektoren ins Ausland. Auch der österreichische Mitbewerber GREENoneTEC setzt auf Internationalisierung und weltweite Projekte. „Wir erwarten durch unsere neuen leistungsstarken Produkte für Großanlagen sowie durch innovative Thermosiphonsysteme positive Effekte“, sagt Geschäftsführer Robert Kanduth. In Bayern hat Solarthermiehersteller CitrinSolar seine Speicherproduktion erweitert, sodass er nun Wärmetanks mit bis zu 40.000 L Volumen anbieten kann. Er hat zudem seine Wertschöpfungskette in der Speicherproduktion erweitert und in diesem Jahr eine eigene Isolierfertigung gestartet. „Wir haben außer dem daran gearbeitet, unsere Kollektorproduktion zu flexibilisieren und zu automatisieren, um besser auf Schwankungen reagieren zu können“, beschreibt Pro kurist Michael Ganslmeier eine weitere Maßnahme. Ritter dagegen führt über die Massenkollektor- Fertigung hinaus CE-gekennzeichnete Montage systeme ein. „Außerdem bieten wir seit diesem Jahr qualitativ hochwertige Kollektorkomponenten wie CPC-Spiegel, Vakuumröhren und Register an“, teilt das Unternehmen in einer Stellungnahme mit. Darüber hinaus baut es sein Solar-Technologie- Zentrum aus, indem es nun auch für Kunden unter anderem Komponentenprüfungen wie Absorptionsund Emissionsmessungen für Absorberschichten, Transmissionsmessungen für Abdeckscheiben sowie Belastungsprüfungen für Montagesysteme durch führt. Für eine Brancheninitiative fehlt den Firmen das Geld. So bleibt es bei Aktionen einzelner. Sorgen berei tet der Branche teilweise die seit ein, zwei Jahren in den Wärmemarkt drängende Photovoltaik. Zwar weisen die meisten Firmenvertreter darauf hin, dass Sonnen wärmekollektoren einen höheren flächenspezifischen Ertrag aufweisen als Photovoltaikmodule und thermi sche Speicher bislang weitaus günstiger zu kaufen sei en als elektrische Batterien, doch leider fehle das Lob bying und das Marketingbudget, um großflächig und intensiv aufzuklären. Als Problem nennt Gasokol- Geschäftsführer Gattringer außerdem, dass die Bran che in Deutschland unterschiedlich auf die Entwick lung reagiere, da manche Firmen sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik anbieten würden. Auch der Bun desverband Solarwirtschaft vertrete beide Technolo gien unter seinem Dach und reagiere daher verhalten. So bleibt den Solarwärmefirmen derzeit nicht viel mehr, als in Informationsschreiben gemeinsam mit ihren Handwerkspartnern auf die unterschiedlichen Wirkungsgrade der beiden Technologien hinzuweisen, bei Besuchsterminen die Problematik darzustellen und sich Mut zu machen. „Als Branche gilt es derzeit selbst bewusst aufzutreten, denn Solarthermie als günstig ster Energielieferant hat eine langfristige Daseins berechtigung“, sagt GREENoneTEC-Geschäftsführer Kanduth. Langfristig würden sich solarthermische Lösungen aufgrund ihrer energetischen Vorteile durchsetzen. Auch in Österreich konzentriert sich der Markt. So hat etwa Gasokol den Kollektorhersteller Sunwin Energy Systems Foto: Gasokol geschluckt. Joachim Berner Kunden aufklären Den Weg in gute Zeiten sollte eigentlich das Marktan reizprogramm weisen. Die Fördersituation in Deutsch land bezeichnen die meisten Firmenvertreter seit der Novelle im April als gut. Dass sich der Markt nicht wie erwünscht erholt hat, führen sie zum einen darauf zu rück, dass die erneuerbaren Energien derzeit generell einen schweren Stand haben, zum anderen auf das Versäumnis der Bundesregierung, in der Breite für das Ökowärme-Programm zu werben. „Unser eigent licher Multiplikator, das Handwerk, ist gut ausgelas tet. Umso wichtiger wäre es, dass die Fördergeber mehr Informationen zum Programm verbreiten“, sagt beispielsweise Ganslmeier von CitrinSolar. UPDATE – DeltaSol® MX Der Systemregler für mehrere Millionen Hydraulikvarianten Jetzt mit Firmware 2.0 Kühlung über den Heizkreis mit Kondensationserkennung über Taupunktschalter 0-10-V-Kesselansteuerung und Brauchwasser-Vorerwärmung Solare Grundsysteme auch für 3 Kollektorfelder Ihr Vorteil beim Energy Labelling: %NERGIEEFlZIENZ"EITRAGBISUND4EMPERATURREGLERKLASSEN I, III und VIII möglich -AILAND\-¹RZ Besuchen Sie uns! Halle 4 – Stand T22 www.resol.de Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 77 Solarthermie ERTRAGSABHÄNGIGE FÖRDERUNG Kritik der Kritik am Solar-Keymark-ACO Abb. 1: Kollektor-Jahresertrag von Seite 2 der Solar Keymark Zertifikate Grafiken (2): Ritter XL Solar Seit April gibt es für große Solarthermieanlagen die sogenannte ertragsabhängige Förderung. Dabei gibt es eine höhere Förderung für effizientere Kollektoren. Kritiker verweisen darauf, dass man aber nur im System den Ertrag einer Solarthermieanlage bewerten könne. Rolf Meißner von Ritter XL Solar hält in einem Gastbeitrag dagegen. S eit April 2015 gibt es alternativ zur vertrauten Bruttokollektorflächenförderung für große Solarthermieanlagen auch eine ertragsabhängige Förderung im MAP und seit September 2015 hat sich als Antwort auf das europäische ErP-Label, das thermische Kollektoren zu indifferenten Anhängseln von Kesseln zur Verbesserung derer Label herabsetzt, ein freiwilliges Kollektoreffizienzlabel etabliert [1]. Sowohl die ertragsabhängige MAP-Förderung als auch das Kollektoreffizienzlabel beruht auf dem sogenannte ACO (Annual Collector Output) aus Datenblatt 2 der Solar-Keymark (SK)-Kollektorzertifikate. Mit der SK-Zertifizierung hat sich ein weltweit anerkanntes Instrument zur Angabe standardisierter Kollektorjahreserträge etabliert. Standardisiert sind dabei die Betriebstemperaturen, die Standortwetterdaten, die Ausrichtung, Wasser als Betriebsmittel und ein Mindestbedarf, bei dem die gesamte Einstrahlung genutzt wird. Das dazu von allen Testinstituten einheitlich verwendete Werkzeug heißt ScenoCalc und ist frei im Internet verfügbar [2], sodass von jedermann auch der Jahresertrag beliebiger Standorte, beliebiger Temperaturen und beliebiger Ausrichtung einheitlich und eindeutig bestimmt werden kann. Die Etablierung einer ertragsabhängigen MAP-Förderung und des Kollektorertragslabels erfährt den erbitterten Widerstand der großen Heizungskonzerne. 78 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Systemvergleich kein Argument Das dabei verwendete Hauptargument, man dürfe Kollektoren entweder gar nicht oder nur im System vergleichen, muss jedoch als ziemlich heuchlerisch entlarvt werden. Die Gegner von solarthermischer Effizienzund Ertragstransparenz argumentieren schon immer, dazu müsse man die Systemerträge, das ist de facto nichts Komplizierteres als die Primärenergieersparnis, messen – wissend, dass beim Betrieb mit Glykol bereits die Messung von Kollektorerträgen nur sehr aufwendig und fehlerhaft möglich ist, geschweige denn der Primärenergieersparnis im System. Man kann dies scheinheilig getrost zu bedenken geben, solange diese Option ewig in weiter Ferne ruht. Das Paradoxe dabei besteht in Folgendem: Grundsätzlich werden beim standardisierten SK-Kollektorertrag gegenüber dem Systemertrag Kollektoren umso besser gestellt, je ertragsschwächer sie sind. Denn alle ungefähr gleich dimensionierten Kollektoranlagen haben in absoluten Zahlen auch etwa die gleichen, nicht unerheblichen Wärmeverluste über ihre Rohre, Armaturen und Speicher. Weniger effiziente Kollektoren schneiden deshalb im System nach Abzug der Verluste automatisch sowohl absolut und erst recht prozentual noch schlechter ab. Das Dilemma weniger effizienter Kollektoren besteht darin, dass dies vor allem unter anspruchsvollen Betrug bei Systemerträgen Allerdings ist die Diskussion über vielfältige Betrugsmöglichkeiten bei der Ermittlung von Systemerträgen so alt wie die Solarthermie selbst, sodass man diese Tore pragmatisch vielleicht besser überhaupt nie öffnen sollte. Jenen aber, die sich noch nie für Ertragsvergleiche engagierten und erst vom SKN (Solar- Keymark-Network) vom SK-ACO auf Seite 2 der Zertifikate überrascht wurden, können ihre Kritik an dessen wissenschaftlicher Abstraktion nun auch nur schwer als echte Besorgnis um einen Mangel an Genauigkeit glaubhaft machen. Der Kollektor besitzt als Energiewandler hinsichtlich seiner Effizienz und seines Wirkungsgrades bei jeder solarthermischen Anlage dieselbe Schlüsselfunktion wie der Motor in einer Kraftmaschine, die Batterie in einem netzunabhängigen elektrischen Gerät oder Fahrzeug, das Kollektorpanel bei einer PV-Anlage oder das Triebwerk bei einem Flugzeug. Es ist evident, dass bei allen diesen Energiewandlern auch alle übrigen Komponenten funktionieren müssen, aber damit kann das Ergebnis der Energiewandlung nicht mehr verbessert, sondern nur noch eine Verschlechterung durch Verluste, Ausfälle, Betriebs risiken usw. minimiert werden. Jedes solarthermische System wird überpropor tional umso schlechter, je leistungsschwächer der Kollektor ist, weil die Verluste, d. h. die Differenz zwischen Kollektor- und Systemertrag, umso stärker zu Buche schlagen, je weniger Kollektorertrag zur Verfügung steht. Das ist wie beim Fliegen. Auch hier muss das Triebwerk immer erst einmal das betankte Flugzeug tragen können. Nur der Leistungsüberschuss, der auch noch Last zu tragen vermag, ist für das „System Flugzeug“ relevant. Kollektoren müssen zunächst eine Menge Wärmeverluste kompensieren, bevor sich ihr Mehrertrag als Primärenergieein sparung niederschlagen kann. Dafür ist der Kollektor ertrag maßgebend verantwortlich. Abb. 2: Das freiwillige SolergyKollektorlabel soll den Ertrag einfacher sichtbar machen. Es orientiert sich am offiziellen ErP-Effizienzlabel für Wärmeerzeuger. Grafik: Ritter XL Solar Zusammenfassung Die SK-Zertifikate sind ein riesiger Meilenstein auf dem Weg zu mehr Verbraucherschutz in der Solarthermie, weil die standardisierten Kollektorerträge auf Seite 2 der Dokumente in ihrer Klarheit unanfechtbare Benchmark-Instrumente liefern. Deshalb sollte jeder, der sich mehr solarthermische Transparenz wünscht, das SKN unterstützen. Wenn ausgerechnet bisherige Transparenzverweigerer nun plötzlich noch mehr Genauigkeit fordern, kann dies nur sehr verwundern, weil die Verlierer beim Kollektorertragsvergleich aufgrund elementarer Zusammenhänge beim Systemvergleich automatisch noch schlechter abschneiden. Quellen: [1] A. Witt: Initiative Sonnenheizung promotet Kollektorlabel, Solarthemen 456 (2015) [2] ScenoCalc-Download: www.sp.se/en/index Rolf Meißner 44 2015 Bedingungen gilt, also bei suboptimalem Wetter, niedrigen Außentemperaturen, hohen Speichertemperaturen und bei Starkwind. Kompensiert man dies mit mehr Kollektorfläche, liefert die größere Anlage im Sommer bei wenig Wärmebedarf mehr Überschüsse als die effizientere kleinere, sodass mit den Kollektoren auch Rohre, Speicher usw. größer ausgelegt werden müssen. Dann hat diese insgesamt größere Anlage aber automatisch größere Verluste als die kleinere Anlage mit den effizienteren Kollektoren. Der SK-Kollektorertrag stellt automatisch auch Glykol-Systeme besser. Erstens müssen diese größere Rohre verwenden als Wassersysteme, zweitens brauchen sie immer einen Solarwärmetauscher und stärkere Pumpen und drittens sind mit Glykol höhere Absorbertemperaturen notwendig, was den Wirkungsgrad senkt. Nur um eine Dimension größere Rohrdurchmesser haben den doppelten Leitungsinhalt und die knapp anderthalbfache Oberfläche gegenüber Wassersystemen, woraus deutlich größere Wärmeverluste folgen, denn die meisten Verluste entstehen beim Aufwärmen am Morgen und nach dem Abschalten am Abend. Deshalb erscheint es unlogisch, wenn sich ausgerechnet Verfechter von Glykolsystemen gegen die Kollektorertragsvergleiche mit Hinweis auf deren Unzulänglichkeit gegenüber Systemvergleichen wehren, denn ein Systemvergleich wäre für sie nur noch nachteilhafter. Sofern sie nicht weiterhin jeden Ertragsvergleich vermeiden können, müssten sich auch die Verteidiger weniger effizienter Kollektoren grundsätzlich eher für Kollektorerträge einsetzen und die Vertreter der effizientesten Kollektoren für Systemerträge. Wenn sich aber die Lobby der stärksten Kollektoren für den standardisierten Kollektorertrag einsetzt, kommt sie allen leistungsschwächeren Kollektoren sowie Glykolsystemen pragmatisch weit entgegen, damit es wenigstens überhaupt erst einmal zu einer Ertrags- und Effizienzdiskussion in der Solarthermie kommt. Auch Institute und Lehreinrichtungen weisen gern darauf hin, dass ein Kollektorertragsvergleich noch kein Systemertragsvergleich ist (was auch nie behauptet wurde). Wünschten sie sich aus rein wissenschaftlichem Interesse lieber einen Systemertrag, müssten sie anerkennen, dass ein standardisierter Kollektorjahresertrag bereits sehr viel objektiver ist als alles Vorherige und ihn deshalb so lange aktiv unterstützen, bis etwas Besseres verfügbar ist. Verrostet? Sorgen Sie vor! MIT ANTIFROGEN® WÄRMETRÄGERFLÜSSIGKEITEN. WWW.ANTIFROGEN.COM 3368_Antifrogen_RustedUp_02_90x60_de.indd 1 04.11.15 13:55 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 79 § Service RECHT Das „Solarkraftwerk“ oder die Neubestimmung des PV-Anlagenbegriffs Mit Urteil vom 4. November 2015 (Az. VIII ZR 244/14, demnächst in der ZNER) entschied der BGH, dass nicht das einzelne, zum Einbau in ein „Solarkraftwerk“ bestimmte Modul als Anlage im Sinne des EEG 2009 anzusehen ist, sondern erst die Gesamtheit der Module eines „Solarkraftwerks“ die Anlage bildet. Diese Entscheidung des BGH zieht für die Praxis erhebliche Folgen nach sich, da sie Einfluss auf zahlreiche Vorschriften des EEG hat, insbesondere auf die Höhe der den Anlagenbetreibern zustehenden Vergütung. D em Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) lag ein Rechtsstreit zwischen Anlagen- und Netzbetreiber über die Vergütungshöhe einer PVFreiflächenanlage mit ca. 20.000 Modulen zugrunde. Entscheidend war, wann die Inbetriebnahme der Anlage stattfand. Der Anlagenbetreiber vertrat die Auffassung, die Inbetriebnahme sei vor dem 31. Dezember 2011 erfolgt, da er im Dezember 2011 den sogenannten Glühlampentest an einer Lagerhalle durchgeführt hatte. Dass die Module erst im Jahr 2012 an ihren endgültigen Standort verbracht wurden und die Stromeinspeisung erst ab Juni 2012 erfolgte, sei unschädlich. Der Netzbetreiber sah die Inbetriebnahme erst im Jahr 2012 als gegeben an. Die Vorinstanz zum BGH, das OLG Nürnberg, entschied, dass der Glühlampentest für eine Inbetriebnahme von Photovoltaikmodulen auch im Anwendungsbereich des EEG 2009 nicht ausreiche. Erforderlich sei, dass die Module dauerhaft Strom erzeugen können, wozu es notwendig sei, dass sie an ihrem bestimmungsgemäßen Standort in Betrieb genommen werden. Dieses Kriterium der Ortsfestigkeit, das erst im EEG 2012 gesetzlich festgeschrieben worden ist, gelte gleichsam auch im Anwendungsbereich des EEG 2009. 80 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Der BGH sprach sich zwar mit anderer Begründung, aber im Ergebnis übereinstimmend gegen den höheren Vergütungssatz aus. Der BGH löste den Rechtsstreit nicht über die umstrittene Frage, ob die Ortsfestigkeit als Voraussetzung der Inbetriebnahme schon im EEG 2009 erforderlich war. Vielmehr argumentierte der BGH mit dem sogenannten „weiten“ Anlagenbegriff. Neubestimmung des PV-Anlagenbegriffs Nicht das einzelne Modul, sondern erst die Gesamtheit der Module bildet nach Auffassung des BGH die Anlage „Solarkraftwerk“. Über die technisch-baulichen Mindestvoraussetzungen komme es für die Qualifikation als eine Anlage darauf an, ob die Einrichtungen „aus Sicht eines objektiven Betrachters in der Person eines vernünftigen Anlagenbetreibers nach dessen Konzept als eine Gesamtheit funktional zusammenwirken.“ Bei PV-Modulen genügten auch „Befestigungsoder Montageeinrichtungen“ ohne Funktion für die Stromerzeugung, damit die Gesamtheit eine Anlage bildet. Infrastruktureinrichtungen wie z. B. Wechselrichter zählten jedoch nicht zu der Anlage im Sinne des EEG 2009. Im dem Rechtsstreit fasste der BGH damit die etwa 20.000 Module zu einer einzigen Anlage zusammen. Deren Inbetriebnahme sei nicht bereits durch den Glühlampentest erfolgt. Denn dort, so der BGH, seien die einzelnen Module noch keine Anlage gewesen. Mit seinem Urteil wendet sich der BGH gegen die allgemeine Auffassung, dass jedes einzelne unter dem EEG 2009 in Betrieb genommene Modul eine Anlage sei. Als Begründung verweist der BGH auf sein Urteil vom 23. Oktober 2013 (Az. VIII ZR 262/12) betreffend Biogasanlagen, in dem er mehrere BHKW und einen ortsnah errichteten Fermenter als eine Anlage qualifizierte. Da der Fermenter jedoch als gemeinsam genutzte Einrichtung der Stromerzeugung vorgelagert ist, Befestigungs- oder Montageeinrichtungen von PV-Anlagen aber keinen Bezug zur Stromerzeugung haben, geht der BGH nun über den „weiten Anlagenbegriff“ deutlich hinaus. gegeben. Da es somit gleichsam auf das letzte Modul ankommt, sinkt infolge der Degression der Vergütungssatz. Weiterhin erscheint offen, wie mit Vorschriften des EEG umzugehen ist, die auf den modulbezogenen Anlagenbegriff Bezug nehmen – z. B. die Vorschriften betreffend die Anlagenzusammenfassung bei PV-Anlagen oder den Austausch von Modulen bei Diebstahl oder Beschädigung. Insgesamt wirft das Urteil diverse Fragen auf, die eine einzelfallbezogene Prüfung für den Anlagenbetreiber notwendig machen. Katharina Vieweg-Puschmann Katharina Vieweg-Puschmann, LL.M., arbeitet als Rechtsanwältin seit mehreren Jahren im Bereich des Energierechts. Ihre Schwerpunkte sind das Recht der erneuerbaren Energien und das Energiekartellrecht. Folgen des Urteils Das Urteil des BGH bietet Ansatz für Kritik, da es mit dem „Solarkraftwerk“ eine Begrifflichkeit schafft, die dem EEG fremd ist und sich auch nicht in der Gesetzesbegründung findet. Für Anlagenbetreiber wirkt sich das Urteil nachteilig auf die Vergütungshöhe aus. Nach dem BGH ist die Inbetriebnahme des „Solarkraftwerks“ unter dem EEG 2009 erst mit Fertigstellung der gesamten Anlage Rechtsanwälte Engemann & Partner, Lippstadt Tel. 02941/9700-0 Fax 02941/9700-50 [email protected] www.engemann-und-partner.de Service M A R K T DAT E N Anträge für das Marktanreizprogramm 9.000 Solar 8.000 Biomasse 7.000 Wärmepumpe Excel liegt im Grafik-Ordner 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2013 2014 Insgesamt 8.077 MAP-Anträge gingen im Dezember beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) ein. Nach einer schwachen ersten Jahreshälfte zog das Interesse an der Förderung im zweiten Halbjahr 2015 damit erfreulich an. Quelle: Bafa/BMU 2015 Entwicklung der Preise für Holzpellets 300 *'' Pellets-Monatsmittelwert 290 )0' [€/t] 280 )/' 270 ).' 260 )-' 250 ),' 240 )+' AXe ;\q Efm Fbk J\g Alc 8l^ Ale 8gi 2015 DX` =\Y Di AXe ;\q Fbk Efm 2014 J\g 8l^ Alc Ale 8gi DX` Di AXe Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan =\Y 230 )*' Der winterliche Preisanstieg fällt in diesem Jahr so gering aus wie die letzten Jahre nicht. Dem milden Winter sei Dank. Und dennoch war auf Grund des niedrigen Rohölpreises Heizen mit Pellets (49,71 Ct/10 kWh) ausnahmsweise mal wieder teurer als Heizen mit Öl (47,44 Ct/10 kWh). 2016 Quelle: Carmen Barometer der Modulpreise Dezember 2015 [¤/W] Trend seit November 2015 Trend seit Januar 2015 Kristalline Module Europa 0,59 0,0 % –1,7 % Japan, Korea 0,64 –1,5 % +4,9 % China (EU-Importe) 0,55 0,0 % +1,9 % Südostasien, Taiwan 0,47 –2,1 % +2,2 % Im Dezember gibt es bei den Modulpreisen kaum Veränderungen gegenüber dem Vormonat – wieder einmal. Die Abwärtsbewegung der Preise für japanische und südostasiatische Ware ist bestenfalls marginal. Betrachtet man die ganzjährige Preisentwicklung, so vermisst man auch hier jegliche Dynamik. Diese Preisstabilität innerhalb Europas ist lähmend für den Markt. Quelle: pvXchange Erläuterungen: • Die Preise sind keine Endkundenpreise. Für eine durchschnittliche schlüsselfertige Solaranlage muss der Wert etwa mit dem Faktor 2 bis 2,5 multipliziert werden. • Die Preise stellen die durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen Spotmarkt dar (verzollte Ware). • alle Preise netto in €/W Wer passt zu wem? Umbau und Erweiterung Carl Orff Gymnasium / PV-Anlage Sie interessieren sich für öffentliche Ausschreibungen? Lesen Sie täglich die neuesten Ausschreibungen aus mehr als 30 deutschen Medien auf www.sonnewindwaerme.de/ daten-dienste/ausschreibungen. Kurzbeschreibung/Los: Gewerk 29, PV-Anlage Leistungstext: ca. 350 m² PV-Panele, CVP 45214200, 45261215 Objekttyp: Öffentlicher Bau, Schulen und Kindergärten, Schulen (Grundschulen, Gymnasien), Objekteigenschaft, Neubauobjekt, Sanierunsgobjekt PLZ-Gebiet: 85 – Münchener Umland (Nord, Ost), Ingolstadt, Dachau, Freising, Eichstätt Art des Auftraggebers: Öffentlicher Auftraggeber Vergabeverfahren: Offenes Verfahren (VOB/A) Auftragstyp: Ausführung von Bauleistungen Zum Beispiel: Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 81 Service FirmenverzeichniS > Regionale Firmenübersicht: Planung, Handel, Montage Sonnenkraft Deutschland GmbH Wegweiser Seite Planung, Handel, Montage ................................ BHKW/Kraftheizungen ...................................... Biogas-Anlagen ................................................... Biomasse/Holzvergaser ................................... Brennwerttechnik .............................................. Consulting ............................................................ Dämmstoffe ......................................................... Elektrospeicher & Batterien .............................. Finanzierungen .................................................... Inselanlagen ......................................................... Komponenten/Zulieferer................................... Logisitik ................................................................ Medien................................................................... Netzüberwachung ............................................... 82 Sonne Wind & Wärme 01-02/2016 83 84 84 84 84 84 84 85 85 85 85 85 85 85 Niedertemperaturheizungen ............................. Photovoltaik ........................................................ Planung ................................................................. Produktprüfung/Zertifizierung ........................ Rechtsanwälte .................................................... Regel- und Messgeräte ...................................... Regenerative Energien/Sonstige .................... Rohrsysteme ....................................................... Sachverständige ................................................. Saisonspeicher ................................................... Schwimmbad-Absorber ..................................... Service/Wartung ............................................... Solaranlagen/Kollektoren ................................ Solarfassaden ..................................................... Solarflüssigkeiten .............................................. Solarglas .............................................................. 85 85 86 86 86 86 86 86 87 87 87 87 88 89 89 89 Solarstrom-Module/-Anlagen .......................... 89 Speicher und Boiler ............................................ 89 Systemtechnik .................................................... 89 Übersetzungen/Dolmetschen .......................... 90 Verbände .............................................................. 90 Verlage ................................................................. 90 Versicherungen ................................................... 90 Vogelabwehr ........................................................ 90 Wärmepumpen .................................................... 90 Wärmetauscher/Wärmerückgewinnung ........ 90 Wartung/Servicearbeiten ................................. 90 Wechselrichter/Laderegler .............................. 90 Weiterbildung ...................................................... 90 Windenergietechnik ........................................... 91 > Firmen geordnet nach Postleitzahlen Planung, Handel, Montage WSB Neue Energien Holding GmbH Projektentwicklung und Vermarktung von Windparks 01069 Dresden, Schweizer Str. 3a Tel. 0351/21183-400, Fax -44 www.wsb.de, [email protected] Ing.-Büro Dr. Scheffler & Partner GmbH Energie- und Haustechnik 01307 Dresden, Fiedlerstr. 4 Tel. 0351/25469-0, Fax 25469-18 www.ib-scheffler.de UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG Projektentwicklung, Standortauswahl & -sicherung, Genehmigungsbeschaffung, betriebsbereite Fertigstellung, Repowering, Betriebsführung 01662 Meißen, Dr.-Eberle-Platz 1 Tel. 0 35 21/7 28 06-0, Fax -410 www.uka-gruppe.de, [email protected] PSG-Solar IBC zertifizierter Fachpartner 2016 Photovoltaik, Solarthermie, Brennwert, Biomasse 06386 Osternienburger Land/ OT Osternienburg, Schulstraße 7, Tel. 0800/5788888, www.psg-solar.de, [email protected] Mensch und Wärme Werkvertretung Gesunde Strahlungswärme (IBO-geprüft) -> Wandheizung als Trockenbau + verputzt -> Heizleiste für Alt/Neubau + Denkmalschutz Tel. 037607/85375, Fax 85374 www.variotherm.net, [email protected] Havelland-Solar Projekt GmbH & Co. KG Europaweiter Großhandel für Photovoltaik 14641 Nauen-Wachow, Ernst-Thälmann-Str. 13b Tel.: 033239/70907 Fax: 033239/70906 www.Havelland-Solar.de, [email protected] SUNfarming GmbH Projektentwicklung , Home Solar, Planung & Finanzierung von PV-Anlagen 15537 Erkner (bei Berlin) Tel. 03362/8859120, www.sunfarming.de SOLAR-Zentrum-Mirow GmbH Planung/Montage von Solarthermie, Solarstrom, -heizung, Wärmepumpe 17252 Mirow, Fischergang 3 Tel. 039833/20497 [email protected] VEH Solar- und Energiesysteme GmbH & Co. KG Systementwicklung – Planung – Vertrieb – Solar – Lüftungstechnik – Holzpellets 21255 Tostedt, Heidweg 16 Tel. 04182/293168, Fax 293169 microsol Solarsysteme GmbH 22049 Hamburg, Pillauer Str. 47 Tel. 040/6933018, Fax 6937016 EWS GmbH & Co. KG Großhandel für Photovoltaik, Solarthermie und Holzpellets 24983 Handewitt, Am Bahnhof 20 Tel. 04608/6781, Fax 1663 www.ews.sh, [email protected] Reinhard Solartechnik GmbH Produktion, System-, Sonderlösungen 28857 Syke, Brückenstr. 2 Tel. 04242/80106, Fax 80079 www.reinhard-solartechnik.de Corona Solar GmbH Im ökologischen Gewerbehof Linden 30451 Hannover, Zur Bettfedernfabrik 1 Tel. 0511/9247950, Fax 9247953 Gerald Lange Haustechnik GmbH Solar Heizung Lüftung Sanitär Elektro Projektierung von Passivhäusern 31618 Liebenau, Sternstr. 3 www.gerald-lange.de, Tel. 05023/981616 Jörg Miles Wärmetechnik Solaranlagen, Blockheizkraftanlagen, Brennwertanlagen, Randleistenheizung 76316 Malsch, Silcherstr. 19 Tel. 07246/4133, Fax 4134 OEG GmbH Fachgroßhandel für Haus-, Solar- und Speichertechnik 31840 Hessisch Oldendorf, Industriestraße 1 Tel. 05152/699 0, Fax 05152 699 2000 www.oeg.net, [email protected] MW Solar e.K. Beratung-Planung-Montage 76476 Bischweier, Nassenackerstr. 9 Tel. 07222/40689-0, Fax 40689-11 www.mwsolar.de, [email protected] Elektro-Solar-Kubiak Solarthermie, Photovoltaik, Elektroinstallationen, Heizung, Sanitär, Gebäudetechnik 32760 Detmold, Friedrich-Ebert-Str. 115 Tel. 05231/878448, www.kubiak-solar.de W-quadrat Westermann & Wörner GmbH * PV-Anlagen jeder Größenordnung * 76593 Gernsbach, Baccarat-Str. 37-39 Tel. 07224/991900, Fax 07224/991920 www.w-quadrat.de, [email protected] radotronic elektronische systeme GmbH Solaranlagen, Heizungstechnik, Elektroanlagen, Haustechnik 37520 Osterode, Über der Landwehr 19 Tel. 05522/3105-0, Fax 3105-22, www.radotronic.de, [email protected] Stahl+Weiß, Büro für Sonnenenergie Beraten – Simulieren – Planen 79100 Freiburg, Basler Str. 55 Tel. 0761/3890930, Fax 3890939 www.stahl-weiss.de AEM Additive Energie Monning GmbH & Co. KG 45478, Mülheim a.d. Ruhr, Hittfeldstr. 50A Tel. 0208/592720, Fax 592722 www.aem-energie.de, [email protected] S:FLEX GmbH Montagesysteme 79111 Freiburg, Sasbacher Str. 7 Tel. 0761/88856080 www.sflex.com, [email protected] VIVA SOLAR Energietechnik GmbH Planung, Montage und Wartung von Solaranlagen 56626 Andernach Otto-Wolff-Str. 12 Tel.: 02632-96630, Fax: 02632-96632 mobil: 0177-2706793, www.vivasolar.de ABO Wind Planung, Finanzierung und Betriebsführung von Windkraft- und Biogasanlagen. Anbieter von Geldanlagen in Erneuerbare Energien 65195 Wiesbaden, Unter den Eichen 7 Tel. 0611/267650 www.abo-wind.de, [email protected] basisventus GmbH Fundamentbau für Windkraftanlagen 65549 Limburg, Frankfurter Straße 2 Tel. +49/6432-9240 407 www.basisventus.de, [email protected] GAIA mbH Projektierung von Windenergie- und Photovoltaikanlagen Service, Wartung und Betriebsführung, Stromspeicherlösungen 67245 Lambsheim, Jahnstraße 28 Tel. +49 (0)6233 359 44 00 www.gaia-mbh.de, [email protected] Solar-Info-Zentrum SIZ GmbH Solartechnik/ökol. Heizen/WR-Lüftung 67435 Neustadt/Weinstraße, Solarparkstraße 1 Tel. 06327/97868-0, Fax 97868-111 www.s-i-z.de, [email protected] SUN PEAK 69502 Hemsbach, Auf den Besenäckern 17 Tel. 06201/602070, Fax 602072 www.sunpeak-vertrieb.de Engcotec Stuttgart Solarsysteme und Module 70173 Stuttgart, Kronprinzstr. 12 Tel. 0711/2229676, Fax 22296777 www.engcotec.de, [email protected] SolarConsult AG PV-Systeme, parallele Systemtechnik 71691 Freiberg am Neckar, Alte Bahnlinie 8 Tel. 07141/29921-18, Fax -10 www.solarconsult.de, [email protected] ITEM Analysen-Beratung-Planung Ing.-TEAM für Energie & Umwelttechnik 80939 München, Zwergackerweg 6 Tel. 089/534807, Fax 5328285 Ing.-Büro solar energie information GetSolar – Simulation und Planung Dipl.-Ing. (FH) Axel Horn 82054 Sauerlach, Buchenstr. 38 Tel. 08104/669904, www.ahornsolar.de BioEnergieTeam GmbH 83052 Bruckmühl, Pettenkoferstr. 14 Tel. 08061/49599-60, Fax 49599-98 www.bioenergieteam.eu, [email protected] Solar-Partner Südbayern: Solar-Partner Süd GmbH 83361 Kienberg, Holzhauser Feld 9 Tel. 08628/98797-0, Fax 98797-30 Schwaben: Hartmann Energietechnik GmbH, 72108 Rottenburg, Im Leimengrüble 14 Tel. 07073/30058-0, Fax -58 WOCHERMAIER u. GLAS GmbH Heizung-Sanitär-Solar-BHKW-Service Meisterbetrieb u. Ingenieurbüro VDI 85560 Ebersberg, Wildermuthstr. 6 Tel. 08092/249-0, www.wochermaier.de R. Häring Solar Vertriebs GmbH Ihr Spezialist für solare Energieversorgung mit bald 15 Jahren Solarerfahrung 86836 Obermeitingen, Elias-Holl-Str. 22 Tel. 08232/79241, Fax 79242 Varista GmbH Planung, Handel für PV, VARISTA® 87647 Unterthingau, An der Aitranger Str. 3 Tel. 08377/929409030, Fax 08377/929409093 www.varista.de, [email protected] SONNENKRAFT Deutschland GmbH Solaranlagen, Kranmontage, Anlagenplanung 93049 Regensburg, Clermont-Ferrand-Allee 34 Tel. 0941/46463-0, Fax 46463-31 www.sonnenkraft.com, [email protected] Sonne Wind & Wärme 01-02/2016 83 Service FirmenverzeichniS EBITSCH energietechnik GmbH Ihr Spezialist für erneuerbare Energien! – Und das seit über 20 Jahren 96199 Zapfendorf, Bamberger Str. 50 Tel. 09547/87050, Fax 870520 [email protected] www.ebitsch-energietechnik.de SONNENSTICH Harry Moritz Solaranlagen für Warmwasser & Strom, Heizen mit Sonne & Holz 97717 Euerdorf, Ringstr. 35 Tel. 09704/603661, www.sonnenstich.com BHKW/Kraftheizungen FIMAG GmbH 03238 Finsterwalde, Grenzstraße 41 Telefon 03531/508-0, Fax 508-109 www.fimag-finsterwalde.de [email protected] KraftWerK GmbH BHKW MEPHISTO, 14–34 kW elektrisch 30451 Hannover, Zur Bettfedernfabrik 1 Tel. 0511/262997-0, Fax 262997-29 www.kwk.info, [email protected] COMUNA-metall Blockheizkraftwerke 32130 Enger, Südstr.7 Tel. 05224/911970, Fax 05224/9119748 www.comuna-metall.de, [email protected] Viessmann Werke GmbH & Co. KG 35108 Allendorf Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780 VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH Park/Einheit/Komp. – Zertifizierung 63069 Offenbach, Merianstraße 28 Tel.: 069/8306267, [email protected] www. vde.com/de/Institut/Leistungen/ Seiten/Netzkonformitaet.aspx BET Bernauer EnergieTechnik Beratung, Planung, Bauleitung seit 1987 über 40 BHKW 5–1000 kW 71063 Sindelfingen Tel. 07031/4270448, Fax 07031/4270-449 KW Energie GmbH & Co. KG KWK-Anlagen von 8 kWa bis 75 kWa 92342 Freystadt, Neumarkter Str. 157 Tel. 09179/96434-0, Fax -29 www.kwenergie.de Burkhardt Gmbh · Energietechnik Holzgas-BHKW · Holzpelletvergaser 92360 Mühlhausen, Kreutweg 2 [email protected], Tel. 09185/94010 www.burkhardt-gmbh.de Foto: Agentur für Erneuerbare Energien EAW Energieanlagenbau GmbH BHKW-Module 10 bis 238 kWel, Absorptionskälteanlagen 15 bis 200 kW, Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung 98630 Römhild / Westenfeld, Oberes Tor 106 Tel. 036948/84132, Fax 036948/84152 www.eaw-energieanlagenbau.de enertec-Kraftwerke GmbH Blockheizkraftwerke 8-1000 kW el. 99974 Mühlhausen, Treffurter Weg 11 Tel. 03601/406850, Fax. 4068521 www.enertec-kraftwerke.de Biogas-Anlagen Baur Folien GmbH Seit 1991 zuverlässiger Partner im Biogasbereich 87787 Wolfertschwenden, Gewerbestr. 6 Tel. 08334/2599190, Fax 08334/25991919 www.baur-folien.de, [email protected] Agrotel GmbH Wenn es um Membranspeicher, Betonschutz und Behälterabdeckungen geht – Fragen Sie uns! 94152 Neuhaus am Inn, Gewerbegebiet Hartham 9 Tel. 08503/91499-0, Fax 08503/91499-33 www.agrotel.eu, [email protected] Biomasse/Holzvergaser ATMOS - Jaroslav Cankar a syn Zentrallager Deutschland Heizkessel für Holz, Pellets und Kohle 04862 Mockrehna, Torgauer Straße 10-14 Tel. 034244-59460, Fax 034244-594620 www.atmos-zentrallager.de, [email protected] Nolting Holzfeuerungstechnik GmbH Feuerungen für Biomasse und Pellets 32760 Detmold, Aquafinstr. 15 Tel. +49/ (0) 5231/95550 www.nolting-online.de, [email protected] Döpik Umwelttechnik GmbH Hackschnitzel-, Pellets-Feuerungen 48703 Stadtlohn, Südlohner Weg 23 Tel. 02563/3094, Fax 3096 Burkhardt Gmbh · Energietechnik Holzgas-BHKW · Holzpelletvergaser 92360 Mühlhausen, Kreutweg 2 [email protected], Tel. 09185/94010 www.burkhardt-gmbh.de ÖSTERREICH SOLARFOCUS GmbH Forschung, Entwicklung, Produktion und Handel von Solaranlagen, Biomasseheizung, Speichertechnik A-4451 St. Ulrich/Steyr, Werkstr. 1 Tel. 0043/7252/50002-0 www.solarfocus.at, [email protected] ETA Heiztechnik GmbH Stückholz, Hackgut- & Pelletskessel A-4716 Hofkirchen an der Trattnach, Gewerbepark 1 www.eta.co.at, [email protected] Lohberger Heiztechnik GmbH Heizkesselhersteller A-5020 Salzburg, Rechtes Salzachufer 40 Tel. 0043/662/450444-0, Fax -9 www.sht.at, [email protected] Biotech Energietechnik GmbH Pellets- und Hackgutheizungen + Austragungssysteme, autom. Befüllsystem für Pelletskaminöfen A-5300 Hallwang, Mayrwiesstr. 12 Tel. +43/662/454072-0, Fax -50 www.pelletsworld.com, [email protected] ITALIEN Wallnöfer H.F. Energiesysteme GmbH Sonnenkollektoren (eta0 = 86 %) Holzvergaseröfen für's Wohnzimmer I-39026 Prad am Stilfserjoch, Gewerbezone 110 Tel. 0039/0473/616361, Fax 617141 www.wallnoefer.it Brennwerttechnik Viessmann Werke GmbH & Co. KG, 35108 Allendorf Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780 SOLVIS GmbH & Co KG Heizkessel, Solarsysteme, Solarabsorber 38112 Braunschweig, Grotian-Steinweg-Str. 12 Tel. 0531/28904-0, Fax -100 www.solvis.de, [email protected] Wolf GmbH 84048 Mainburg, Industriestr. 1 Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600 www.wolf-heiztechnik.de [email protected] Consulting Pusch Consulting & Coaching Qualifikation für den sicheren Betrieb elektrischer Anlagen 28876 Oyten/Bremen Tel: 04207-3623, Fax: -3655 www.sicher-schalten.de, [email protected] BBB Umwelttechnik GmbH – Consulting Windmessungen, Windgutachten, Projektplanung, Techn. 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Platten 89081 Ulm, Im Lehrer Feld 30 Tel. 0731/93292-30, Fax 93292-33 www.aeroflex.de, [email protected] Elektrospeicher & Batterien IRIS Energy GmbH Hochleistungsenergiespeicher mit LiFePO4 Zellen für Solar, Gewerbe, USV, Primärregelleistung 63856 Bessenbach, Am Beetacker 5, www.iris-energy.de, [email protected] VARTA Storage GmbH Energiezwischenspeicher Emil-Eigner-Str. 1 86720 Nördlingen Tel. 07961/921752 www.varta-storage.de, [email protected] Finanzierungen UmweltBank AG 90489 Nürnberg, Laufertorgraben 6 Tel. 0911 / 53 08-195, [email protected] www.umweltbank.de/projektfinanzierung Inselanlagen myenergyshop.com Der Online-Shop für autarke Energie! 70197 Stuttgart, Reinsburgstraße 100 Tel. 0711/6645932, Fax 0711/26346128 www.myenergyshop.com, [email protected] Komponenten / Zulieferer GILDEMEISTER a+f Components Hochpräzise Komponenten für Maschinenbau und Energiewirtschaft. Guß- und Schmiedeteile, bearbeitete Schweißkonstruktionen in bewährter Gildemeister Qualität. 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KG Elektro- und Solargroßhandel 32339 Espelkamp, Karl-Arnold-Straße 9 www.wiemann.de, [email protected] HELUKABEL GmbH Leitungen für Photovoltaik & Windenergie 71282 Hemmingen, Dieselstr. 8-12 Tel. 07150/9209-0, Fax 07150/81786 www.helukabel.de, [email protected] SOLTECH GmbH Hersteller kompletter Solar-Montagesysteme 33729 Bielefeld, Grafenheider Straße 92 Tel. 0521/297205 www.solartechniken.de, [email protected] SolarConsult AG PV-Systeme, parallele Systemtechnik 71691 Freiberg am Neckar, Alte Bahnlinie 8 Tel. 07141/29921-18, Fax -10 www.solarconsult.de, [email protected] Foto: dpa Wind-turbine.com Internationaler Marktplatz der Windbranche 63571 Gelnhausen, Clamecystr. 14-16 Tel: +49 (0) 6051/97110 www.wind-turbine.com, [email protected] Netzüberwachung UfE Umweltfreundl. Energieanl. GmbH 18059 Rostock, Joachim-Jungius-Str. 9 Tel. 0381/4059705, Fax 4059703 www.ufegmbh.de, [email protected] Bender GmbH & Co. KG Überwachungssysteme für elektrische Sicherheit 35305 Grünberg, Londorfer Str. 65 Tel.: +49/6401/807-0, Fax: +49/6401/807-259 www.bender.de, [email protected] Sonne Wind & Wärme 01-02/2016 85 Service FirmenverzeichniS Stiehle Naturenergie-Sunbrain Hersteller PV-Heiz- und Speichersysteme 72534 Oberwilzingen, Ortsstraße 16 Tel. 07386/97890 www.sunbrain.net, www.stiehle.net Energo GmbH – PV Dienstleistungen Ertragscheck, Gutachten, Prüfungen Repowering, Anlagenumzug, Betriebsf. 75172 Pforzheim, Tel. 07231-568774 www.energo-check.de [email protected] W-quadrat Westermann & Wörner GmbH * PV-Anlagen jeder Größenordnung * 76593 Gernsbach, Baccarat-Str. 37-39 Tel. 07224/991900, Fax 07224/991920 www.w-quadrat.de, [email protected] renerco plan consult Projektplanung, Technische Beratung, Due Diligence 80336 München, Herzog-Heinrich-Str. 13 Tel. +49/ 89/ 383932-147 www.renercoplanconsult.com, [email protected] Talesun Solar Germany GmbH Hersteller von Solarzellen und -modulen 80339 München, Landsberger Str. 110 Tel. 089/189177-0, Fax 089/189177-499 www.talesun-eu.com, [email protected] Solarbonus GmbH Modul- u. Wechselrichter- Großhandel Entwicklung-Vertrieb v. PV-Projekten 80937 München, Feserdstr. 5 Tel.: 089/37067865, Fax 089/37067868 [email protected]; www.solarbounus.de SoliTek Industry GmbH Hersteller PV Module mit SolarEdge 81379 München, Rupert-Mayer-Str. 44 Tel. +49 89/18934130, Fax +49 89/18934133 www.viasolis.de, [email protected] Huber + Suhner GmbH 82024 Taufkirchen, Mehlbeerstraße 6 Tel. 089/61201-0, Fax 089/61201-162 www.hubersuhner.com, [email protected] Mitronic GmbH Sonnensimulations- und UV-Bestrahlung 82166 Gräfelfing, Lochhamer Schlag 1 Tel. +49/(0)89 856 08270 www.mitronic.com, [email protected] SCHLETTER Solar-Montagetechnik GmbH PV-Aufbausysteme 83527 Kirchdorf, Gewerbegebiet an der B 15, Alustr. 1 Tel. 08072/9191-200, Fax 9191-920 www.solar.schletter.de, [email protected] Wolf GmbH 84048 Mainburg, Industriestr. 1 Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600 www.wolf-heiztechnik.de, [email protected] BIHLER GmbH & Co. KG Solar- und Elektrofachgroßhandel 87727 Babenhausen, Schöneggweg 15 Tel. 08333/309-0, Fax 4479 ZIMMERMANN PV-Stahlbau GmbH&Co.KG Hersteller für Freiland-Solar-Montagegestelle 88436 Oberessendorf, Petrusstr. 1 Tel.: 0049 7355 9330 0, www.pv-stahlbau.de Proform Solar GmbH Büro Deutschland 91785 Pleinfeld, Mackenmühle 20 Tel. 09144/92480024, Fax 09144/92480044 www.proformsolar.de, [email protected] BELGIUM voestalpine Sadef nv Stahlprofile B-8830 Gits, Belgium Bruggesteenweg 200 T. +32/51/261 211 F. +32/51/261 301 www.voestalpine.com/sadef, [email protected] 86 Sonne Wind & Wärme 01-02/2016 SCHWEIZ Ernst Schweizer AG Metallbau Indach-Montagesystem für Standardlaminate CH-8908 Hedingen Tel. 0041/44/7636111, Fax 7636119 www.solrif.de, [email protected] TAIWAN RITEK Solar No.17, Kuangfu N.Road, Hsin Chu Ind.Park Taiwan 30351 Tel. +886-3-598-7298#4013, Fax +886-3-598-5249 www.riteksolar.com, [email protected] VOLKSREPUBLIK CHINA Suntech Power Co., Ltd. RC-Wuxi, Tiangsu Province, 17-6 Chanjiang South Street Tel. 0086/510/5345000-2109, Fax 5343321 www.suntech-power.com, [email protected] Planung abakus solar AG PV-Anlagenbau und Wartung 45886 Gelsenkirchen, Leithestr. 39 Tel. 0209/730801-0, Fax -99 www.abakus-solar.de Produktprüfung/ Zertifizierung VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH Park/Einheit/Komp. – Zertifizierung 63069 Offenbach, Merianstraße 28 Tel.: 069/8306267, [email protected] www. vde.com/de/Institut/Leistungen/ Seiten/Netzkonformitaet.aspx Primara Test- und Zertifizier-GmbH Produkt-/Netzsicherheitsprüfungen Int. Zulassungen/Zertifizierungen für u.a. PV-, BHKW- und Windanlagen 87600 Kaufbeuren, Gewerbestr. 28 Tel. 08341/9716183 www.primara.net Rechtsanwälte RWP Rechtsanwälte PartG mbB Recht der Erneuerbaren Energien 40211 Düsseldorf, Bleichstraße 8-10 Tel. 0211/867900, Fax 0211/132785 www.rwp.de, [email protected] Regel- und Messgeräte Ammonit Measurement GmbH Datenlogger, Messsysteme für die Standortanalyse von Solar- und Windparks, Online Monitoring Software 10997 Berlin, Wrangelstr. 100 Tel. 030/6003188-0, Fax 6003188-10 www.ammonit.com, [email protected] KT-Elektronik GmbH Solarthermie- & Wärmepumpenregler 12165 Berlin, Berlinickestraße 11 Tel. 030/790805-0, Fax - 20 www.kt-elektronik.de, [email protected] skytron energy GmbH PV-Messtechnik mit Monitoring Software 12489 Berlin, Ernst-Augustin-Str. 12 Tel. 030/6883159-0, Fax 6883159-99 wilmers Messtechnik GmbH Datenlogger, kompl. Windmesssysteme, Messmasten 22089 Hamburg, Hammer Steindamm 35 Tel. 040/756608-98, Fax 756608-99 www.wilmers.com, [email protected] Arthur Grillo GmbH, Messegeräte für °C, % RF; Pa,mbar, m/s usw. 40878 Ratingen, Am Sandbach 7 Tel. 02102/471022, Fax 02102/475882 www.grillo-messgeraete.de, [email protected] SOREL GmbH Mikroelektronik Solar- und multivalente Heizungsregler 45549 Sprockhövel, Jahnstr. 36 Tel. 02339/6024, Fax 6025 ECO-MC GmbH Rundsteuertechnik, Smart Meter 67434 Neustadt/Wstr., Bergstr. 6 Tel. 06321/929982, Fax 06321/929469 www.eco-mc.de, [email protected] G. Lufft Mess- und Regeltechnik GmbH Anemometer, Windmesstechnik, Datenlogger 70736 Fellbach, Gutenbergstr. 20 Tel. 0711/51822-0, Fax 51822-41 www.lufft.com, [email protected] ACO Automation Components Feuchtemesssysteme 79793 Wutöschingen, Industriestr. 2 Tel. 07746/91316, Fax 07746/91317 www.acoweb.de, [email protected] SchulerControl GmbH Freiprogrammierbare Energiemanager 79822 Titisee-Neustadt, Glasbergweg 7 Tel. 07651/9727366 www.schulercontrol.de, [email protected] PROZEDA GmbH Elektronische Regelungen für Solarthermie, Frischwasser, Heizung, Wärmepumpen, Lüftung 91330 Eggolsheim, In der Büg 5 Tel. 09191/6166-0, Fax 6166-22 www.prozeda.de, [email protected] ÖSTERREICH Technische Alternative Elektron. Steuerungsgeräte GmbH Solar-Heizungs- und Wintergartenregler A-3872 Amaliendorf, Langestr. 124 Tel. 0043/2862/53635, Fax 536357 Hanazeder Electronic GmbH Freiprogrammierbare Heizungs- und Haustechniksteuerungen A-4910 Ried i.I., J.M. Dimmelstr. 10 Tel. 0043/7752/84214, Fax 842144 www.hanazeder.at, [email protected] Regenerative Energien/ Sonstige DANKe eG Genossenschaft für Erneuerbare Energien Ökologisch. Nachhaltig. Innovativ. 65582 Diez/Lahn, Wilhelmstraße 84 Tel. 06432/800050-0, Fax -19 www.dank-e.de, [email protected] Hoval GmbH Heiz- und Klimatechnik Humboldtstr. 30 85609 Aschheim www.hoval.de, [email protected] ÖSTERREICH SHT Heiztechnik aus Salzburg GmbH Heizkesselhersteller A-5020 Salzburg, Rechtes Salzachufer 40 Tel. 0043/662/450444-0, Fax -9 www.sht.at, [email protected] Rohrsysteme Ingenieurbüro I.B.A.P., A. Preußer Gasrohrnetzberechnung nach TRGI 2008 01277 Dresden, Voglerstraße 7 Tel. 0351/2013050, Fax 0351/2013051 www.ibap.de, [email protected] Thermaflex Isolierprodukte GmbH Zukunft dämmen – mit hochwertigen Isolierschaum-Produkten für technische Isolierung 06712 Döschwitz, Industriering 13 Tel. +49 (0) 34425-998-0, Fax: +49 (0) 3425-998-88 www.thermaflex.de, [email protected] wip Meß-u. Regelarmaturen GmbH Flex. Rohrsysteme m. Vliesisolierungen bis 230°C, 22844 Norderstedt, An der Bahn 2 Tel. 040/535333-0, Fax 535333-16 www.wip-vertrieb.de, [email protected] WATER WAY Engineering GmbH Flexible Rohrsysteme für Solar-, Klima- und Heizungsanlagen 47441 Moers, Baerler Str. 100 Tel. 02841/88320-0, Fax 88320-20 www.waterwaygmbh.de, [email protected] Armacell GmbH Ihre Lösung für flexible technische Isolierungen 48153 Münster, Robert-Bosch-Str. 10 Tel. 0251/7603-0, Fax 7603-448 www.armacell.com, [email protected] Wieland-Werke AG Kupferrohre und Wärmetauscher 89079 Ulm, Graf-Arco-Str. 36 Tel. +49/(0) 731/9440 www.wieland-industrialtubes.com, [email protected] AEROLINE Tube Systems Baumann GmbH Verrohrungs- und Anbindesysteme für Heizungs-, Solar- und Klimaanlagen 89081 Ulm, Im Lehrer Feld 30 Tel. 0731/93292-50, Fax 93292-55 www.tubesystems.com, [email protected] ÖSTERREICH AUSTROFLEX Rohr- und Isoliersysteme GmbH Solarleitungen mit Edelstahlwell- und Kupferrohr für Innen, Außen und Erdverlegung – flexible Fernwärmerohre A-9585 Gödersdorf - Villach Tel.: +43 4257 3345-0 Fax: DW-15 www.austroflex.com, [email protected] SCHWEIZ Brugg Rohrsystem AG Flexible und starre Rohrsysteme im Bereich Nah- und Fernwärme/Fernkühlung, Industrie, Tankstellen und Systempakete. CH-5314 Kleindöttingen, Industriestrasse 39 Tel. +41/ (0) 56268 78 78 www.pipesystems.com, [email protected] TORGEN (Switzerland) GmbH Wellrohre mit und ohne Isolation für Solar Wärmepumpen und Wärmetauscher DN5-DN50/50.000 Meter am Lager frei Haus nach Deutschland geliefert CH-8957 Spreitenbach, Kesselstraße 2 Tel. 0041/56/4197100, Fax 7109 www.torgen.ch, [email protected] GEO Gesellschaft für Energie und Oekologie mbH Planung, Repowering, Gutachten, Betriebsführung 25842 Langenhorn, Redlingsweg 3 Tel. 04672/77248-0, Fax 04672/77248-88 www.geo-mbh.de, [email protected] RESERV Ing. Dienstltg. GmbH Gutachten, Bewertungen, Prüfungen, Videoendoskopie, Schwingungsmessung 25866 Mildstedt, Langsteeven 2 Tel. 04841/772158, Fax 772168 WindGuard Certification GmbH - Wind, Solar, Biogas, BHKW - Weiterbetrieb von WEA - Typenzertifizierung von WEA 26316 Varel, Oldenburger Str. 65 Tel.: 04451/9515247, Fax 04451/9515218 www.windguard-certification.de windtest grevenbroich gmbh Gutachten, Prüfungen, techn. Vermessungen für Erneuerbare Energien 41517 Grevenbroich, Frimmersdorfer Straße 73a Tel.:+49 (0)2181/2278-31 Fax: +49 (0)2181/2278-11 www.windtest-nrw.de, [email protected] Dipl.-Ing. (FH) Christian Stinner Gutachter/Sachverständiger für PhotovoltaikAnlagen (TÜV) 56626 Andernach Otto-Wolff-Str. 12 Tel.: 02632-96630, Fax: 02632-96632 mobil: 0177-2706793, www.vivasolar.de Solarstromanlagen Würtemberger Tüv gepr. PV Gutachter Planung u. Service 74632 Neuenstein, Schulstraße 43 www.solarstrom-projekte.de, Tel. 0157/31741101 [email protected] Energo GmbH – PV Dienstleistungen Ertragscheck, Gutachten, Prüfungen Repowering, Anlagenumzug, Betriebsf. 75172 Pforzheim, Tel. 07231-568774 www.energo-check.de [email protected] Primara Test- und Zertifizier-GmbH PV-Sachverständiger/-Gutachter: Abnahme, Prüfung, Thermographie, Ertragsgutachten, Kennlinienmessung 87600 Kaufbeuren, Gewerbestr. 28 Tel. 08341/9716183 www.primara.net Saisonspeicher deematrix Energiesysteme GmbH eTank für Wohnen und Gewerbe 15517 Fürstenwalde, Gewerbeparkring 1 Tel.: 03361/6930557, Fax: 03361/6930560 www.etank.de, [email protected] Kettner Umwelttechnik GmbH & Co. KG Langzeitwärmespeicher, patentiertes Einschichtsystem Indoor bis 150.000 l, Outdoor 5.000-10.000 l 35415 Pohlheim, Gießenerstr. 96b Tel. 0049/6403 61302, Fax 67109 www.kettner-umwelttechnik.de, [email protected] altmayerBTD GmbH & Co. KG Pufferspeicher von 2 m³ - 150 m³ 72135 Dettenhausen, Brückenstraße 1 Tel. +49(0)7157/562-0, Fax 61000 www.altmayerbtd.de, [email protected] Schwimmbad-Absorber Solar-Anlagen Lange GmbH Schwimmbad-Absorberanlagen 48161 Münster, Raiffeisenstr. 18 Tel. +49/2534/539-2169, Fax 539-2170 www.solar-lange.de, [email protected] Service/Wartung Zenit-SIS GmbH Die Zenit-SIS GmbH ist ein Tochterunternehmen des E.ON-Konzerns, welches dem Kunden Dienstleistungen rund um den Betrieb von PV-Anlagen aller Größenordnungen anbietet. Zusätzlich geben wir dem Betreiber die Möglichkeit, die PV-Anlage detaillierter und übersichtlicher zu überwachen, als es herkömmliche Portale ermöglichen. Verwaltungsanschrift 45136 Essen, Im Ahrfeld 5 Tel. 0201/82197790, Fax 0201/82197799 [email protected], www.zenit-sis.de abakus solar AG PV-Anlagenbau und Wartung 45886 Gelsenkirchen, Leithestr. 39 Tel. 0209/730801-0, Fax -99 www.abakus-solar.de Foto: Austria Solar Sachverständige Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. Schulungen, Abnahmen, Ertrags- und Fachgutachten zu Brand-, Blitzschutz, Reflexion, Standort, Netzanschluss, Schadensfälle 10997 Berlin, Wrangelstraße 100 Tel. 030/29381260 www. dgs-berlin.de, [email protected] WIND-certification GmbH akkreditierte Zertifizierungsstelle 18211 Bargeshagen, Reuterstraße 10 Tel. 038203/7483-10, Fax -11 www.wind-certification.de Ingenieurbüro Andresen ö.b.u.v. Sachverständiger für WEA Inbetriebn., Garantie-, wiederk. u. zustandsorientierte Prüfungen, Schwingungsmessungen 25813 Husum, Tel. 04841/720672, Fax 720673 www.ibandresen.de, [email protected] Sonne Wind & Wärme 01-02/2016 87 Service FirmenverzeichniS Solaranlagen/Kollektoren FK Solartechnik GmbH Hersteller von Vakuumröhrenkollektoren und Flachkollektoren 01968 Senftenberg, Industriepark Kleinkoschen Tel. 03573/8067-25, Fax 03573/8067-38 www.FKsolar.de NARVA Lichtquellen GmbH & Co. KG Hochleistungs-Vakuum-Röhren mit vollautomat. Fertigung in Deutschland 09618 Brand-Erbisdorf, Erzstraße 22 Tel. 037322/17380, Fax 17381 www.narva-solar.de KBB Kollektorbau GmbH Flachkollektoren u. lasergeschw. Vollflächenabsorb. 12439 Berlin, Bruno-Bürgel-Weg 142-144 Tel. 030/6781789-10, Fax 6781789-55 www.kbb-solar.de, [email protected] DPI-Solar Energiespar GmbH Herst. + Vertrieb thermischer Solarfassaden, mobile Solarthermie für den Garten 13129 Berlin, Tel. 030/53210758 www.dpi-solar.de, [email protected] U.F.E Solar GmbH Co. Betriebs KG 16225 Eberswalde, Carl von Linde Str. 5 Tel. 03334/52570, Fax 03334/5257550 www.ufesolar.de, [email protected] Reinhard Solartechnik GmbH Produktion, System-, Sonderlösungen 28857 Syke, Brückenstr. 2 Tel. 04242/80106, Fax 80079 www.reinhard-solartechnik.de Viessmann Werke GmbH & Co. KG 35108 Allendorf Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780 Roth Werke GmbH Energie- und Sanitärsysteme 35230 Dautphetal Tel. 06466/922-0, Fax 922-100 www.roth-werke.de, [email protected] s-power Entwicklungs- und Vertriebs GmbH 49716 Meppen, Industriestraße 24-27 Tel. 05931/883880, Fax 8838899 www.s-power.de, [email protected] ALANOD GmbH & Co. KG eta plus® (Kupfer-/ Aluminiumband) und mirotherm® (Aluminiumband) mit selektiven PVDAbsorberschichten. mirosol® TS mit einem selektiv absorbierenden Lack. MIRO-SUN® witterungsbeständig für Solaranwendungen im Außenbereich. 58256 Ennepetal, Egerstr. 12 Tel. 02333/986-500, Fax 986-525 www.alanod-solar.com, [email protected] WIMEX Vacuum-Röhrenkollektoren, Solarthermie, Komponenten und Komplettanlagen 63674 Altenstadt, Stengesweg 9a Tel. 06047/951735, www.wimex.de, [email protected] KÖMMERLING CHEMISCHE FABRIK GMBH Hersteller von Kleb- und Dichtstoffen 66954 Pirmasens, Zweibrücker Str. 200 www.koemmerling-solar.de, [email protected] Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co.KG Entwicklung, Produktion und Vermarktung ökologischer Heizungssysteme 72135 Dettenhausen, Kuchenäcker 2 Tel. 07157/5359-1200, Fax 5359-1209 www.ritter-gruppe.com, [email protected] Solar-Partner-Süd GmbH Hochleistungsflächenkollektoren, PV 83361 Kienberg, Holzhauser Feld 9 Tel. 08628/98797-0, Fax 98797-30 www.solar-partner-sued.de [email protected] Wolf GmbH 84048 Mainburg, Industriestr. 1 Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600 www.wolf-heiztechnik.de, [email protected] SOLVIS GmbH & Co KG Heizkessel, Solarsysteme, Solarabsorber 38112 Braunschweig, Grotian-Steinweg-Str. 12 Tel. 0531/28904-0, Fax -100 www.solvis.de, [email protected] Solarbayer GmbH 85131 Pollenfeld/Preith, Am Dörrenhof 22 Tel. 08421/903927, Fax 903928 www.solarbayer.de, [email protected] ForSun Solartechnik Finnen- und Vollflächenabsorber 38835 Osterwieck, Ziegeleiweg 3 Tel. 039421/68947, Fax 68948 www.forsun-solartechnik.de CitrinSolar GmbH Energie- und Umwelttechnik 85368 Moosburg, Böhmerwaldstraße 32 Tel. 08761/3340-0, Fax -40 www.citrinsolar.de, info@ citrinsolar.de Foto: Conenergy 88 Remeha GmbH 48282 Emsdetten, Rheiner Str. 151 Tel. 02572/9161-0, Fax 02572/9161-102 www.remeha.de, [email protected] Sonne Wind & Wärme 01-02/2016 NAU GmbH Umwelt- und Energietechnik 85368 Moosburg, Naustr. 1 Tel. 08762/92-0, Fax 3470 www.nau-gmbh.de, [email protected] Varmeco GmbH & Co. KG 87600 Kaufbeuren, Johann-Georg-Weinhardt-Str.1 Tel. 08341/90220, Fax 902233 www.varmeco.de, [email protected] IVT GmbH & Co. KG Latento Solarschichtenspeicher mit Wasser/LatentKombibetrieb, Gesamtanlage, Stand-alone-Lösung für Passiv-, Niedrigenergiehaus, Konventionell 91189 Rohr, Gewerbering Nord 5 Tel. 09876/9786-0, Fax 9786-90 GRAMMER Solar GmbH Solarluft-Kollektoren, Solarstrom-Anlagen 92224 Amberg, Oskar-von-Miller-Str. 8 Tel. 09621/30857-0, Fax 30857-10 www.grammer-solar.de TWL Technologie GmbH Herstellung & Vertrieb von Speichern und Sonderspeichern bis 20000 Liter 92271 Freihung, Im Gewerbegebiet 8-12, Tel. 09646/80918-10, Fax 29 www.twl-technologie.de, [email protected] SONNENKRAFT Deutschland GmbH Solaranlagen, Kranmontage, Anlagenplanung 93049 Regensburg, Clermont-Ferrand-Allee 34 Tel. 0941/46463-0, Fax 46463-31 www.sonnenkraft.com, [email protected] IFF Kollmannsberger KG Vertrieb für Thermo/Solar Produkte 93077 Lengfeld, Industriestraße 8 Tel. 09405/9192-0, Fax 9192-52 www.thermosolar.de Roto Sunroof GmbH + Co. KG 97980 Bad Mergentheim, Wilhelm-Frank-Str. 38-40 Tel. 01805/905050, Fax 904050 www.roto-bauelemente.de, [email protected] ÖSTERREICH SOLARFOCUS GmbH Forschung, Entwicklung, Produktion und Handel von Solaranlagen, Biomasseheizung, Speichertechnik A-4451 St. Ulrich/Steyr, Werkstr. 1 Tel. 0043/7252/50002-0 www.solarfocus.at, [email protected] TiSUN® Produktion und Vertrieb von TiSUN® Sonnenkollektoren, Pro-Clean® Solarschichtspeicher, Speichersysteme und Solarzubehör A-6306 Söll, Solarpark Tel. 0043/5333/201-0, Fax 201-100, www.tisun.com SCHWEIZ Helvetic Energy SOLARANLAGEN und WÄRMEPUMPEN CH-8247 Flurlingen, Winterthurerstrasse Tel. +41 52 647 46 70, Fax +41 52 647 46 79 www.helvetic-energy.ch, [email protected] ITALIEN Wallnöfer H.F. Energiesysteme GmbH Sonnenkollektoren (eta0 = 86 %), Holzvergaseröfen für's Wohnzimmer I-39026 Prad am Stilfserjoch, Gewerbezone 110 Tel. 0039/0473/616361, Fax 617141 www.wallnoefer.it POLEN SUNEX S.A. Kollektoren, Wärmepumpen u. Zubehör PL-47-400 Racibórz, ul. Piaskowa 7, Tel:+48324140392, Fax:+48324149213 [email protected] , www.sunex.pl TÜRKEI Ezinc Metal San. tic. A.S. Cadde No: 31, 1.O.S.B. 23 TR-38070 Kayseri Tel. +90/352/3211776, Fax 3211325 www.ezinc.com.tr, [email protected] Solarfassaden solarnova Deutschland GmbH maßgenaue Module für Fassaden und Gebäude 22880 Wedel, Am Marienhof 6 Tel. 04103/91208-0, Fax 91208-10 www.solarnova.de Solarflüssigkeiten KLIMANO Heat Exchange Fluids Frostschutz- und Wärmeträgerfluids 09350 Lichtenstein, Pestalozzistr. 8a Tel. 037204/80471, Fax 037204/72792 www.klimano.de, [email protected] TYFOROP Chemie GmbH Wärmeträger-Flüssigkeiten 20537 Hamburg, Anton-Rée-Weg 7 Tel. 040/209497-0, Fax 209497-20 www.tyfo.de, [email protected] pro KÜHLSOLE GmbH Wärmeträgerflüssigkeiten 52353 Düren, Am Langen Graben 37 Tel. 02421/59196-0, Fax -10 www.pekasolar.de, [email protected] Staub & Co. Silbermann GmbH Hersteller Wärmeträgerflüssigkeiten 81677 München, Zamdorfer Str. 24 a Tel. 089/ 922095-0, Fax 089/ 9222095-30 www.staub-silbermann.de, [email protected] Aqua Concept GmbH Solarfluids für Cu + ALU-Kollektoren 82166 Gräfelfing, Am Kirchenhölzl 13 Tel. 089/8993690 www.aqua-concept-gmbh.eu, [email protected] Clariant Produkte (Deutschland) GmbH Antifrogen-Solarflüssigkeiten, Wärmeträger 84504 Burgkirchen, Werk Gendorf Tel. 08679/7-2272, Fax 08679/7-5085 www.antifrogen.de ÖSTERREICH Thermochema GesmbH Powercool DC 924-PXL A-4460 Losenstein, Industriegebiet 6 Tel. +43/7255/4244-0, Fax -99 www.thermochema.at, [email protected] Solarglas LIECHTENSTEIN Interfloat Corp. Perfection in solar glass FL-9491 Ruggell, Grabenackerweg 3 [email protected] Solarstrom-Module/-Anlagen Heckert Solar GmbH Solarmodule vom Marktführer 09116 Chemnitz, Carl-von-Bach-Str.11 Tel. +49 (0)371/458568-0, Fax: +49 (0)371/458568-885 www.heckert-solar.com, [email protected] solarnova Deutschland GmbH Standard-, Sonder-, EDELSTAHL-Mod. u. Komp. 22880 Wedel, Am Marienhof 6 Tel. 04103/91208-0, Fax 91208-10 www.solarnova.de ÖkoTronik Solartechnik GmbH & Co. KG Bau und Handel, PV und Thermie 34587 Felsberg, Sälzerstr. 3b Tel. 05662/6191, Fax 6590 www.oekotronik.de, [email protected] e.-line GmbH & Co. KG 50169 Kerpen, Röntgenstr. 84 Tel. 02237/9799260, Fax 975685 www.elektro-line.de LUXOR Solar GmbH Hersteller von Hochleistungsmodulen 70173 Stuttgart, Königstr. 26 Tel. 0711/88888-999, Fax -911 www.luxor-solar.com AXITEC GmbH Hersteller von Solarmodulen 71034 Böblingen, Otto-Lilienthal-Str. 5 Tel. 07031/62885186, Fax 62885187 www.axitecsolar.com, [email protected] Speicher und Boiler Huch GmbH Behälterbau Herstellung u. Vertrieb von Solar-, Brauchwasser-, Puffer- u. Kombispeicher 16818 Werder, Temnitz-Park-Chaussee 22 Tel. 033920/672-0, Fax 672-73, [email protected] DINOX-D Edelstahlprodukte GmbH 22113 Oststeinbek, Im Hegen 14A Tel. 040/713909-28, Fax -87 www.dinox-d.de, [email protected] Solarbayer GmbH 85131 Pollenfeld/Preith, Am Dörrenhof 22 Tel. 08421/903927, Fax 903928 www.solarbayer.de, [email protected] CitrinSolar GmbH Energie- und Umwelttechnik 85368 Moosburg, Böhmerwaldstraße 32 Tel. 08761/3340-0, Fax -40 www.citrinsolar.de, info@ citrinsolar.de NAU GmbH Umwelt- und Energietechnik 85368 Moosburg, Naustr. 1 Tel. 08762/920, Fax 3470 www.nau-gmbh.de, [email protected] Varmeco GmbH & Co. KG 87600 Kaufbeuren, Johann-Georg-Weinhardt-Str.1 Tel. 08341/90220, Fax 902233 www.varmeco.de, [email protected] TWL Technologie GmbH Herstellung & Vertrieb von Speichern und Sonderspeichern bis 20000 Liter 92271 Freihung, Im Gewerbegebiet 8-12, Tel. 09646/80918-10, Fax 29 www.twl-technologie.de, [email protected] ÖSTERREICH ECOTHERM Austria GmbH Produktion und Vertrieb von Kombischichtspeichern und Rohrbündelwärmetauschern A-4081 Hartkirchen, Karlinger Str. 8 Tel. 0043/7273/6030, Fax 603015 www.ecotherm.com, [email protected] TiSUN® Produktion und Vertrieb von TiSUN® Sonnenkollektoren, Pro-Clean® Solarschichtspeicher, Speichersysteme und Solarzubehör A-6306 Söll, Solarpark Tel. 0043/5333/201-0, Fax 201-100 www.tisun.com Forstner Speichertechnik GmbH Multifunktionale Wärmespeicher in jeder Größe. Entwicklung, Beratung, Ausführung. A-6971 Hard, Neulandstr. 36 Tel. 0043/5574/84211, Fax 84211-4 [email protected], www.speichertechnik.com SCHWEIZ Jenni Energietechnik AG Swiss Solartank® Speicher aller Größen für Solaranlagen CH-3414 Oberburg, Tel. 0041/34/4203000, Fax 4203001, www.jenni.ch, [email protected] ITALIEN LAM Industries srl I-31052 Maserada sul Piave-Trevisio, Via Querenga 14, Tel. 0039/335/6054291, Fax 0039/0423/927623 www.lamindustries.eu, [email protected] Systemtechnik Viessmann Werke GmbH & Co. KG 35108 Allendorf Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780 Meibes System – Technik GmbH 04827 Gerichshain, Ringstr. 18 Tel. +49 (0)342 92/713-0, Fax: +49 (0) 34292/713-50 www.meibes.de, [email protected] Remeha GmbH 48282 Emsdetten, Rheiner Str. 151 Tel. 02572/9161-0, Fax 02572/9161-102 www.remeha.de, [email protected] OVENTROP GmbH & Co. KG Premium Armaturen und Systeme 59939 Olsberg, Paul-Oventrop-Str. 1 Tel. 02962/82-0, Fax 02962-82-400 www.oventrop.de, [email protected] Wolf GmbH 84048 Mainburg, Industriestr. 1 Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600 www.wolf-heiztechnik.de, [email protected] Taconova GmbH 78224 Singen, Rudolf-Diesel-Str. 8 Tel. 07731/9828-80, Fax -88 www.taconova.de, [email protected] Sonne Wind & Wärme 01-02/2016 89 Service FirmenverzeichniS Wolf GmbH 84048 Mainburg, Industriestr. 1 Tel. 08751/74-0, Fax 74-1600 www.wolf-heiztechnik.de, [email protected] Varmeco GmbH & Co. KG 87600 Kaufbeuren, Johann-Georg-Weinhardt-Str.1 Tel. 08341/90220, Fax 902233 www.varmeco.de, [email protected] Übersetzungen/ Dolmetschen Katja Amanda Götz | DE-EN-FR-IT Öffentlich bestellte Übersetzerin und staatl. anerk. Energieberaterin (HWK) übersetzt im Bereich Energieeffizienz und EE 82362 Weilheim i. Oberbayern, Tel. 0881-9011680 www.wirtschaftsfremdsprachen.de Verbände Bundesverband Solarwirtschaft 10117 Berlin, Quartier 207, Französische Str. 23 Tel. 030/2977788-0, Fax 2977788-99 www.solarwirtschaft.de, [email protected] Verlage BVA Bielefelder Verlag SONNE WIND & WÄRME/SUN & WIND ENERGY 33602 Bielefeld, Niederwall 53 Tel. 05 21/59 55 48, Fax 59 55 10 www.sonnewindwaerme.de, www.sunwindenergy.com Ökobuch Verlag & Versand GmbH Fachverlag f. ökol. Gebäudeplanung u. Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Umfangreiches Versandbuchprogramm zum Thema 79219 Staufen, Grünmatten 8 Tel. 07633/50613, Fax 50870 Capital-Concept Assekuranz GmbH Versicherungen für regenerative Energien 25813 Husum, Otto-Hahn-Str. 12-16 Tel. 04841/8944-938, Fax 8944-915 [email protected] Maklerbüro Lars van Ellen Versicherungsmakler für regenerative Energieanlagen 26605 Aurich, Timmeler Straße 16 Tel. 04941/99033, Fax 04941/990359 www.Windenergieversicherungen.de Enser Versicherungskontor GmbH Fachmakler für umweltschonende Technologien, Versicherungsmakler für Industrie, Handel und Gewerbe 59469 Ense-Oberense, An der Tigge 4 Tel. 02938/9780-0, Fax 02938/9780-30 www.evk-oberense.de, [email protected] Allianz GV Baumgärtner Firmenfachagentur Erneuerbare Energien 89312 Günzburg, Ichenhauser Str. 42c Tel. 08221/20005-0, Fax -20 www.allianz-baumgaertner.de Vogelabwehr TONI Bird Control Solutions GmbH & Co. KG Wir liefern und montieren effektive Tauben und Vogelabwehrsysteme! 60599 Frankfurt, Offenbacher Str. 74 Tel. 08008664000 www.vogelabwehr.de, [email protected] Wärmepumpen Viessmann Werke GmbH & Co. KG 35108 Allendorf Tel. 06452/70-0, Fax 70-2780 Versicherungen Roth Werke GmbH Energie- und Sanitärsysteme 35230 Dautphetal Tel. 06466/922-0, Fax 922-100 www.roth-werke.de, [email protected] Aon Versicherungsmakler Deutschland GmbH Internationaler Versicherungsmakler Renewable Energies 20355 Hamburg, Caffamacherreihe 16 Tel. 040/3605-4252, Fax -1220 [email protected] OCHSNER Wärmepumpen GmbH Wärmepumpen für alle Anwendungen 60314 Frankfurt a.M., Riederhofstr. 27 Tel.: +49 (0) 69/256694-0, Fax: +49 (0) 69/256694-349 www.ochsner.com, [email protected] NW Assekuranzmakler Hanse GmbH & Co. KG Global Insurance Broking 22767 Hamburg, Van-der-Smissen-Straße 1 Tel. +49 (0)40 23 88 89 50 Fax +49 (0)40 23 88 89 55 www.nw-assekuranz.de, [email protected] Thermo/Solar AG Solargestützte Wärmepumpensysteme 93077 Lengfeld, Industriestraße 8 Tel. 09405/9192-0, Fax 9192-52 www.solare-waermepumpe.de Foto: BSW-Solar/Upmann Wärmetauscher/ Wärmerückgewinnung ÖSTERREICH ECOTHERM Austria GmbH, www.ecotherm.com Produktion und Vertrieb von Kombischichtspeichern und Rohrbündelwärmetauschern A-4081 Hartkirchen, Karlinger Str. 8 Tel. 0043-7273/6030, Fax 603015 [email protected] Wartung/Servicearbeiten b.o.s. energy-service GmbH & Co. KG Wartungs- und Servicearbeiten 24800 Elsdorf-Westermühlen, Dorfstr. 66 Tel. 04332/996494 www.bos-energy.de, [email protected] BayWa r.e. Rotor Service GmbH Ehemals L&L Rotorservice GmbH 27432 Basdahl, Am Diesterkamp 63 Tel. +49 4766 / 821 100 www.baywa-re.com. [email protected] Hailo Wind Systems GmbH & Co.KG Hersteller von Turmausrüstung (Steigsysteme, Steigschutzeinrichtungen und Befahranlagen für Windkraftanlagen unterschiedlichster Größenordnungen) 35708 Haiger Daimlerstraße 2 Tel. +49 2773 82-0, [email protected] windConsultant – Annette Nüsslein Service & Management, PR & Redaktion 40591 Düsseldorf, Wiesdorfer Straße 5 Tel. 0211 / 24845496, Mobil: 0157 / 35503591 www.omwindenergy.de, [email protected] Wechselrichter/Laderegler Steca Elektronik GmbH Deutscher Hersteller von Reglern und Wechselrichtern; Bereiche: PV Netzeinspeisung, PV Autarke Systeme und Solarthermie 87700 Memmingen, Mammostr. 1 Tel. 08331/8558-100, Fax 08331/8558-132 www.stecasolar.com, [email protected] Weiterbildung Pusch Consulting & Coaching Qualifikation für den sicheren Betrieb elektrischer Anlagen 28876 Oyten/Bremen Tel: 04207-3623, Fax: -3655 www.sicher-schalten.de, [email protected] Energie- und Umweltzentrum am Deister Solarenergie + energieeffizient bauen 31832 Springe-Eldagsen Tel. 05044/97520, Fax 97566 www.e-u-z.de, [email protected] windConsultant – Annette Nüsslein Service & Management, Export & Marketing 40591 Düsseldorf, Wiesdorfer Straße 5 Tel. 0211 / 24845496, Mobil: 0157 / 35503591 www.windconsultant.de, [email protected] Solarenergie Zentrum Stuttgart Aus- und Weiterbildung 70376 Stuttgart, Krefelder Str. 12 Tel. 0711/955916-31, Fax 955916-39 [email protected] OTTI e.V. Bereich Erneuerbare Energien 93049 Regensburg, Wernerwerkstr. 4 Tel. 0941/29688-20, Fax -17 www.otti.de 90 Sonne Wind & Wärme 11-12/2015 Windenergietechnik Bachmann Monitoring GmbH AZT-Konf. Condition Monitoring System; Dienstleistung, Schwingungsmessung 07407 Rudolstadt, Fritz-Bolland-Str.7 Tel. 03672/31860 www.bachmann.info,[email protected] GfM Gesellschaft für Maschinendiagnose mbH Condition-Monitoring-Systeme, Offline-Schwingungsdiagnose-Service 12555 Berlin Tel. 030/65762565, www.maschinendiagnose.de NOTUS energy 14469 Potsdam, Gregor-Mendel-Str. 24a Tel. 0331/62043-40, Fax 62043-44 www.notus.de, [email protected] ENERTRAG Service GmbH 17291 Dauerthal, Gut Dauerthal, Tel. 039854/6459-0, Fax 05404/9170-170 www.enertrag-service.com; [email protected] eno energy systems GmbH 18055 Rostock, Am Strande 2e Tel. 0381/203792-0 www.eno-energy.com, [email protected] KGW Schweriner Maschinen- u. Anlagenbau AG Hersteller v. Stahlrohrtürmen f. Windenergieanlagen 19055 Schwerin, Wismarsche Str. 380 Tel. 0385/5731-0, Fax 565126 www.kgw-schwerin.de, [email protected] LEINE LINDE SYSTEMS GmbH Schleifringe für Pitch und Generator, ADSR-Schleifring, Drehgeber, Eissensor IPMS, Temperatur-, Luftfeuchtigkeits- und Kondensatsensoren, Pitchmotoren, vorkonfektionierte Kabel & Leitungen 20457 Hamburg, Am Sandtorkai 50 Tel. +49/40/3176758-0 www.ll-systems.com, [email protected] James Walker Deutschland GmbH Der Spezialist für geschlitzte Wellendichtungen 22335 Hamburg, Flughafenstr. 54 Tel. 040/3860810, Fax 3893230 www.jameswalker.de Nordex SE 22419 Hamburg, Langenhorner Chaussee 600 Tel. 040/300 30 1000, Fax 040/30030 1101 www.nordex.de, [email protected] Windmesse.de c/o smart dolphin GmbH 22765 Hamburg, Planckstr. 7a Tel. 040/854098-0, Fax -90 www.windmesse.de WKN AG 25813 Husum, Otto-Hahn-Str. 12-16 Tel. 04841/8944100, Fax 8944225 www.wkn-ag.de, [email protected] BayWa r.e. Rotor Service GmbH Ehemals L&L Rotorservice GmbH 27432 Basdahl, Am Diesterkamp 63 Tel. +49 4766 / 821 100 www.baywa-re.com. [email protected] AMBAU Windservice GmbH Service/Wartung/Errichtung sowie Begutachtungen und Reparaturen an Rotorblättern und Türmen 27721 Ritterhude, Am Großen Geeren 31/33 Tel.: 04292-81982-0, Fax -17 www.ambau-windservice.de, [email protected] GEO-NET Umweltconsulting GmbH Windgutachten, Windmessungen 30161 Hannover, Große Pfahlstraße 5a Tel. 0511/3887200, Fax 0511/3887201 www.geo-net.de, [email protected] CUBE Engineering GmbH Ingenieurdienstleistungen für Erneuerbare Energien 34119 Kassel, Breitscheidstr. 6 Tel. 0561/288573-10, Fax -19 www.cube-engineering.com [email protected] EMD Deutschland GbR WindPRO/energy PRO-Software, Schulungen 34119 Kassel, Breitscheidstr. 6 Tel. 0561/31059-60, Fax -69 www.emd.dk, [email protected] WIND-CHECK Ing.-Büro, v. d. IHK, öffentl. best. u. vereidigter Sachverständiger f. WEA, Inbetrieb-, Garantieabnahm., Wiederk. Prüf., Schadensgutachten 34131 Kassel, Friedrich-Naumann-Str. 31 Tel. 0561/316899-8, Fax -9, www.wind-check.de windConsultant – Annette Nüsslein Innovationen für die Energiewende, (Kunden-)Events 40591 Düsseldorf, Wiesdorfer Straße 5 Tel. 0211 / 24845496, Mobil: 0157 / 35503591 www.windconsultant.de , [email protected] GE Energy Herstellung/Vertrieb WKA von 1.500–3.600 kW 48499 Salzbergen, Holsterfeld 16 Tel. 05971/980-0, Fax 980-1999 www.gewindenergy.com [email protected] seebaWIND Service GmbH 49086 Osnabrück, Heideweg 2-4 Tel. +49 (0) 541/380538-100 Fax +49 (0) 541/380538-199 www.seebawind.de, [email protected] Moog Ein bewährter Partner für zuverlässige Pitchsysteme, Pitchprodukte und Service. 59423 Unna, Max-Born-Str. 1 Tel. +49 2303 5937 0 www.moog.de/wind, [email protected] VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH Park/Einheit/Komp. – Zertifizierung 63069 Offenbach, Merianstraße 28 Tel.: 069/8306267, [email protected] www.vde.com/de/Institut/Leistungen/ Seiten/Netzkonformitaet.aspx basisventus GmbH Fundamentbau für Windkraftanlagen 65549 Limburg, Frankfurter Straße 2 Tel. +49/6432-9240 407 www.basisventus.de, [email protected] HELUKABEL GmbH Leitungen für Photovoltaik & Windenergie 71282 Hemmingen, Dieselstr. 8-12 Tel. 07150/9209-0, Fax 07150/81786 www.helukabel.de, [email protected] Aero Dynamik Consult Lastberechnung, Rotorblattdesign Turmauslegung, FEM-Berechnungen 73765 Neuhausen a.d.F., Strohgäustraße 9 Tel. 07158/956551-0 www.aero-dynamik.de, [email protected] renerco plan consult Projektplanung, techn. Beratung, Due Diligence, LiDAR-Messung 80336 München, Herzog-Heinrich-Str. 13 Tel. +49/ 89/ 383932-147 www.renercoplanconsult.com, [email protected] Huber + Suhner GmbH 82024 Taufkirchen, Mehlbeerstraße 6 Tel. 089/61201-0, Fax 089/61201-162 www.hubersuhner.com, [email protected] ÖSTERREICH Palfinger Marine- und Beteiligungs- GmbH Plattform-, Gondel- und Marinekrane A-5203 Köstendorf, Moosmühlstr. 1 Tel. +43 (0) 6216/7660 -0 www.palfingermarine.com, [email protected] Foto: dpa ProfEC Ventus GmbH Akkreditierung Sachverständigen Gutachten IEC Leistungskurven- & Windmessungen 26127 Oldenburg, Im Ofenerfeld 23 Tel. +49(0)4421/2090890 [email protected], www.profec-ventus.com innoVent GmbH Projektentwicklung und Beratung für Windparks 26316 Varel, Oldenburger Straße 49 Tel. 04451/9673-0, Fax 9673-29 www.innovent.eu Stahl- und Metallbau Ihnen GmbH & Co. KG Stahlbau, Windmessmasten 26607 Aurich, Borsigstr. 3 Tel. 04941/17950 www.stahlbau.de, [email protected] Sonne Wind & Wärme 01-02/2016 91 Service TERMINE 05. bis 06. Februar 2016, Hamburg 3. Hamburger Energietage 2016. Energiekongress & Messe GmbH, Rüdiger Keuchel, Tel. 040/87881409, Fax 040/87881411, [email protected], http://hamburger-energietage.com 15. Februar 2016, Nürnberg Energiespeicher – Notwendigkeit und Praxis. EW Medien und Kongresse GmbH, Tel. 069/7104687-0, Fax 069/7104687-459, [email protected], www.ew-online.de 23. bis 25. Februar 2016, London (Großbritannien) 2nd International Conference Offshore Substructures. IQPC, Conference Team, Tel. 030/20913274, [email protected], www.offshore-substructures.com 25. bis 26. Februar 2016, Freiburg Kongress Energieautonome Kommunen. Enerchange, Tel. 0761/38421001, Fax 0761/38421005, [email protected], www.energieautonome-kommunen.de 01. bis 02. März 2016, Hamburg 9. Euroforum-Konferenz Offshore-Windparks. Euroforum Deutschland SE, Anke Ehrentreich, Tel. 0211/9686-3577, Fax 0211/9686-4040, [email protected], www.euroforum.de 08. bis 09. März 2016, Braunschweig 5. VKU-Vertriebstagung 2016. VKU Akademie, Liane Ulbig, Tel. 030/58580-423, [email protected], www.vku-akademie.de Messen & Kongresse 08. März 2016, Bad Staffelstein 8. Forum Bauwerkintegrierte Photovoltaik. OTTI e.V., Andrea Heidloff, Tel. 0941/29688-38, [email protected], www.otti.de 92 09. bis 10. März 2016, Wien (Österreich) 12. Österreichisches Windsymposium. IG Windkraft, Tel.0043/2742/21955, Fax 0043/2742/219555, [email protected], www.awes.at 09. bis 11. März 2016, Bad Staffelstein 31. OTTI-Symposium Photovoltaische Solarenergie. OTTI e.V., Andrea Heidlhoff, Tel. 0941/29688, [email protected], Iris Kipp, 0941/29688-91, [email protected], www.pv-symposium.de 15. bis 16. März 2016, Dortmund Tag der Kommunalwirtschaft. Innovation Congress GmbH, Tel. 0221/934741-0, Fax 0221/934741-20, [email protected], www.tagderkommunalwirtschaft.de 15. bis 17. März 2016, Düsseldorf IRES-Konferenz. Eurosolar e.V., Tel. 0228/2891446, Fax 0228/361213, [email protected], www.eurosolar.de 17. bis 18. März 2016, Berlin Offshoretage. Spreewind GmbH, Tel. 030/4012359, [email protected], www.offshoretage.de 05. bis 06. April 2016, Berlin Finanzierung und Direktvermarktung | Aktueller Stand Strommarktgesetz und Ausschreibungen. Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222, Fax 030/212341-360, [email protected], www.bwe-seminare.de 19. bis 21. April 2016, Berlin Stadtwerke 2016 (20. Euroforum Jahrestagung). Euroforum Deutschland SE, Ralf Ernst, Tel. 0211/9686-3348, Fax 0211/96 86-4000, [email protected], www.euroforum.de 23. Juni 2016, Kiel 5. Int. Windenergie Windjammerstammtisch. Verein zur Förderung der Erneuerbaren Energien e.V., Nils Johannsen, Tel. 0431/9865080, www.windstammtisch-sh.de Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Biogas Convention in Nürnberg Der Fachverband Biogas setzt die Biogas Jahrestagung und Fachmesse unter dem neuen Namen „Biogas Convention“ auf ein zukunftsorientiertes Fundament. In Kooperation mit der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) werden ab 2016 die Marktkompetenzen für die Fachmesse gebündelt und die bestehenden Biogas Fachmessen der Partner zusammengeführt. Die Biogas Convention findet vom 16. bis zum 18. Februar 2016 in Nürnberg statt. Zu diesem Termin wird der Fachverband Biogas eine reine Tagung veranstalten, die Fachmesse wird in den November 2016 verschoben und in die EnergyDecentral (15. bis 18. November 2016) eingebunden. Die bisherige Biogas Fachmesse wird fester Bestandteil der EnergyDecentral. Gemeinsam wird so die weltgrößte Messeplattform für die Biogasbranche geschaffen. In ungeraden Jahren ab 2017 organisiert der Fachverband Biogas die Biogas Convention & Trade Fair Anfang Dezember immer in Nürnberg. Die DLG wird als Mitveranstalter die Organisation der Biogas Trade Fair übernehmen und garantiert den Ausstellern damit Kontinuität und Zuverlässigkeit. Information und Anmeldung: Biogas Convention, Messezentrum Nürnberg, 90471 Nürnberg, Kristina Eberz, Tel. 0911/8606-8380, Fax 0911/8606-128368, [email protected], www.biogastagung.org Gebäude.Energie.Technik (GETEC) in München Die Gebäude.Energie.Technik (GETEC) ist eine vom 26. bis 28. Februar 2016 in Freiburg stattfindende Fachpublikumsmesse für private und gewerbliche Bauherren, Modernisierer und Fachbesucher. Die Veranstaltung deckt die Themen Gebäudehülle, Heizungs- und Anlagentechnik, regenerative Energien, Stromspeicherung und ökologische Haustechnik ab. An drei Tagen finden Bauherren, Immobilienbesitzer und Bauträger sowie Architekten, Planer, Fachhandwerker und Energieberater und kommunale Entscheidungsträger an den Ständen der Aussteller alles zu technischen Lösungen für energieeffizientes Modernisieren und Bauen sowie erneuerbare Energien. Das um die Themenbereiche Bad-/Sanitärmodernisierung, Küchen/Hausgeräte und Innenausbau erweiterte Ausstellungsspektrum wird ergänzt durch ein umfangreiches Rahmenprogramm. Information und Anmeldung: Solar Promotion GmbH, Europaplatz 1, 79108 Freiburg, Tel. 07231/58598-23, [email protected], www.getec-freiburg.de Energy Storage Europe in Düsseldorf Im Jahr 2016 wird vom 15. bis zum 17. März 2016 die inzwischen fünfte Auflage der Energy Storage Europe in Düsseldorf stattfinden. Ziel der Messe Düsseldorf ist es, das noch junge Format der Energy Storage zu der weltweit führenden Plattform für die Energiespeicherbranche zu entwickeln. Die Energy Storage Europe 2016 ist die Fachmesse mit dem weltgrößten Konferenzprogramm zu Energiespeichern. Die Konferenz besteht aus der fünften Energy Storage Conference und der zehnten International Renewable Energy Storage Conference. Schwerpunkte sind Wirtschaft und Finanzen sowie Wissenschaft und Gesellschaftspolitik. Zeitgleich finden als Side-Events die fünfte OTTI-Conference Power-to-Gas und der neunte Storage Day auf dem Messegelände in Düsseldorf statt. Insgesamt werden rund 125 Aussteller und 3.000 Teilnehmer aus über 45 Ländern erwartet. Auf der Messe präsentieren sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die ihre neuesten Produkte und Forschungsergebnisse vorstellen. Besucher informieren sich über den neuesten Stand der Technik und können konkrete Geschäfte abschließen. Information und Anmeldung: Messe Düsseldorf GmbH, Stockumer Kirchstraße 61, 40474 Düsseldorf, Tel. 0211/4560-01, Fax 0211/4560-668, [email protected], www.energy-storage-online.de Service TERMINE Energiespeicher – Planung und Installation am Niederspannungs Projektplanung von Windparks 09. bis 11. Februar 2016, Berlin. 22,5 Stunden. Gebühr: 1.190 €. Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222, Fax 030/212341-360, www.bwe-seminare.de Wissen nutzen – erfolgreicher sein! Große Photovoltaische Anlagen 15. bis 16. Februar 2016, Berlin. Gebühr: 690 €. Solarschule Berlin, Eva Schubert, Tel. 030/29381260, Fax 030/29381261, www.dgs-berlin.de Kompaktwissen Windenergieanlagen: Technik/Wirtschaftlichkeit/ Recht 16. bis 17. Februar 2016, Hamburg. 16 Unterrichtseinheiten. Gebühr: 708,05 €. TÜV Rheinland Akademie GmbH, Tel. 0800/8484006, Fax 0800/8484044, www.tuv.com Solar-Log – Grundlagenschulung 16. Februar 2016, Landshut. 7 Stunden. Gebühr: 55 €. Solare Datensysteme GmbH, Tel. 07428/9418-660, www.solar-log.com Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Windparks I 17. bis 18. Februar 2016, Essen. 15 Stunden. Gebühr: 995 €. Haus der Technik Essen, Andrea Wiese, Tel. 0201/18031, Fax 0201/1803346, www.hdt-essen.de Ausschreibungen von erneuerbaren Energien - Rechtliche Grundlagen und Anforderungen an die Finanzierungsstrategie 19. Februar 2016, Berlin. 8 Stunden. Gebühr: 799 €. dbw Akademie, Tel. 030/53023264, Fax 030/920372205, www.dbw-akademie.com PV mit Eigenverbrauch – Energiemanagement 22.02.2016, Berlin. DGS, Tel. 030/29381260, Fax 030/29381261, www.dgs-berlin.de Windenergie für Banken - Finanzierungsanträge richtig beurteilen 23. bis 24. Februar 2016, Berlin. 15 Stunden. 850 €. Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222, Fax 030/212341-360, www.bwe-seminare.de Technische Betriebsführung von Onshore-Windparks 23. bis 24. Februar 2016, Essen. 15,5 Stunden. Gebühr: 1.095 €. Haus der Technik Essen, Andrea Wiese, Tel. 0201/18031, Fax 0201/1803346, www.hdt-essen.de Weiterbildungen Basiswissen Onshore Windenergie 23. bis 25. Februar 2016, Magdeburg. 22 Stunden. Gebühr: 1.190 €. Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222, Fax 030/212341-360, www.bwe-seminare.de Norm- und fachgerechte Planung, Bau und Installation von netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen 25. bis 26. Februar 2016, Berlin. Gebühr: 1.060 €.Haus der Technik e. V. am Alexanderplatz, Heike Cramer-Jekosch, Tel. 030/39493411, Fax 030/39493437, www.hdt-essen.de Umweltrecht für Führungskräfte 01. März 2016, Wuppertal. 8 Stunden. Gebühr: 640 €. Technische Akademie Wuppertal, Damaris Stiefel, Tel. 09187/931-211, Fax 09187/931-200, www.taw.de Kaufmännische Betriebsführung von Windparks 01. bis 02. März 2016, Berlin. 15 Stunden. Gebühr: 850 €. Bundesverband WindEnergie, Tel. 030/20164-222, Fax 030/212341-360, www.bwe-seminare.de Bilanzkreismanagement Strom und Grundlagen MaBiS 01. bis 02. März 2016, Hamburg. Gebühr: 950 €. EW Medien und Kongresse GmbH, Tel. 069/7104687-552, www.bdew-akademie.de Wärmetechnische Grobdiagnose bestehender Gebäude (Heizenergie-Diagnose) 02. März 2016, Wuppertal. 7,5 Stunden. Gebühr: 590 €. Technische Akademie Wuppertal, Axel Schürmann, Tel. 0202/7495-251, Fax 0202/7495-228, www.taw.de Bildungsstätten und Institutionen, die ihre Termine in der SONNE WIND & WÄRME veröffentlichen möchten, sollten diese mit Angabe von Veranstaltungsname, Seminardauer, Kosten und Ansprechpartner an folgende Adresse schicken: [email protected] en ranstaltung Über 200 Ve w.otti.de auf ww Seminar Grundlagen der Photovoltaik 22. Februar 2016 in Berlin Seminar Stationäre Energiespeicher in regionalen Netzen 22. bis 23. Februar 2016 in Regensburg Praxis-Seminar Norm- und fachgerechte Planung, Bau und Installation von netzgekoppelten Photovoltaikanlagen 25. bis 26. Februar 2016 in Berlin Fachforen Dezentrale Einbindung von Wärme in Nah- und Fernwärmenetze 02. März 2016 in Frankfurt (Main) Brandschutz und Wartung von PV-Anlagen 08. März 2016 in Kloster Banz PV Diesel-Hybrid-Systeme 08. März 2016 in Kloster Banz 8. Forum Bauwerkintegrierte Photovoltaik 08. März 2016 in Kloster Banz 31. Symposium Photovoltaische Solarenergie 09. bis 11. März 2016 in Kloster Banz 5th Conference Power-to-Gas and Powerto-X for Europe´s Energy Transition 16. März 2016 in Düsseldorf Ostbayerisches TechnologieTransfer-Institut e.V. (OTTI) Telefon +49 941 29688-55 E-Mail [email protected] www.otti.de Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 93 Panorama Köpfe Karussell in voller Fahrt In der Windbranche hat sich zum Jahreswechsel ganz gehörig das Personal-Karussell gedreht. Erst heuert Ex-Schaeffler-Chef Jürgen Geißinger bei Senvion an, dann verkündet Bernard Schäferbarthold seinen Abschied bei Nordex. Kurz darauf verabschiedet sich auch Christoph Seyfarth von Nordex – um ausgerechnet bei Senvion anzuheuern. G leich drei wichtige Persona länderungen binnen weniger Wochen – das hat die deutsche Windbranche so auch noch nicht erlebt. Die erste ist dabei die prominenteste: Am 17. Dezember 2015 hat Jürgen Geißinger die Geschäftsführung der Senvion GmbH übernommen. Der ehemalige Schaeffler-Chef löst Andreas Nauen als CEO ab und soll das Unternehmen wohl an die Börse führen. Die Kompetenz dazu dürfte Geißinger mitbringen: Zuletzt leitete er als CEO den Technologiekonzern Schaeffler. Binnen 15 Jahren baute er das Unternehmen von einem Umsatz von rund 2 Mrd. € (1998) auf rund 12 Mrd. € (2013) aus. Er war in dieser Zeit auch für die Fusion mit Continental zum weltgrößten Autozulieferer verantwortlich. Nach seinem Ausscheiden bei Schaeffler wurde Geißinger in Aufsichtsräte verschiedener deutscher und internationaler Industrieunternehmen berufen und bleibt auch neben seinem Engagement bei Senvion unter anderem Aufsichtsratsmitglied bei MTU Aero Engines und Sandvik. Das manager-magazin.de bezeichnet Geißinger als „einen der agilsten deutschen Top- Manager des vergangenen Jahrzehnts“. „Ich freue mich darauf, die CEO-Rolle bei Senvion zu übernehmen. Senvion ist für sein Wachstum bestens aufgestellt und ich werde all meine Erfahrung einbringen, damit das Unternehmen diesen Weg erfolgreich fortsetzt“, sagt Jürgen Geißinger. „Jürgen Geißinger hat bewiesen, dass er durch einen klaren strategischen Kurs, Innovationen und eine weltweit disziplinierte Umsetzung Unternehmen auf Wachstumskurs bringen kann“, sagt Stefan E. Kowski, Vorsitzender des Senvion-Aufsichtsrates. 94 Fotos (2): dpa Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Seine Hauptaufgabe bei Senvion dürfte die Vorbereitung eines Börsengangs sein. „Im Zuge der Internationalisierung und des Wachstums von Senvion prüft Centerbridge mögliche Optionen, zu denen auch eine Transaktion am Kapitalmarkt in den nächsten Jahren gehören könnte“, deutet Senvion die Option in einer Pressemitteilung an. Entsprechende Vorgespräche mit verschiedenen Banken habe Senvion bereits geführt. Unterstützt wird Geißinger dabei auch von seinem neuen Vorstandskollegen Christoph Seyfarth. Der verstärkt das Unternehmen seit dem 1. Februar als COO. Er übernimmt die Verantwortung für die Geschäftsbereiche Supply Chain, Global Blades, Global Nacelles, Operational Excellence und Order Fulfillment. Pikant daran: Im ähnlichen Themenfeld war er als Executive Vice President und Leiter des Kompetenzzentrums Gondeln und Türme zuvor beim Konkurrenten Nordex unter Vertrag. Interimsweise hatte er dort auch den globalen Einkauf geleitet. Seyfarth weist mit leitenden Funktionen, unter anderem bei Alvarez & Marsal, Magna International und MercedesBenz über 20 Jahre Berufserfahrung im Einkauf internationaler Unternehmen auf. „Wir bedauern, aber respektieren die Entscheidung von Herrn Schäferbarthold, Nordex zum Jahresende zu verlassen. Der Aufsichtsrat und der CEO der Nordex SE, Lars Bondo Krogsgaard, danken ihm bereits heute für seinen Einsatz und seine wertvollen Beiträge, die er zum Wohl der Nordex geleistet hat“, sagt Wolfgang Ziebart, Vorsitzender des Aufsichtsrats. Runderneuerung auf Führungsebene Neben Seyfarth und Geißinger komplettiert Manav Sharma als CFO das neue Führungstrio bei Senvion. Seit der Übernahme von Senvion durch das Private Equity Unternehmen Centerbridge Partners vor knapp einem Jahr ist damit die gesamte Führungsriege erneuert worden. Eine Runderneuerung auf Führungsebene steht nun zwangsläufig auch bei Nordex an. Denn nicht nur für Seyfarth muss ein Nachfolger gefunden werden. Auch Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold hat seinen Abschied angekündigt. Als Grund nennt Nordex in einer Ad-hoc-Meldung „familiäre Gründe“. Schäferbarthold hat seine Laufbahn bei Nordex im Jahr 2005 gestartet und ist seit 2007 Finanzvorstand der Gesellschaft. In dieser Funktion wird er bis zum Auslaufen seines Vertrags Ende 2016 weiter aktiv sein. So bleibt Nordex an dieser Stelle ein wenig mehr Zeit für die Suche nach einem Nachfolger. Die Chancen für Windmanager, auf das Karussell aufzuspringen, scheinen jedenfalls schon schlechter gewesen zu sein. Katharina Garus „Ich freue mich, in Zukunft mit dem erfahrenen SenvionManagementteam zusammenzuarbeiten und mit meiner Erfahrung zur weiteren Entwicklung des Unternehmens auf seinem internationalen Wachstumskurs beizutragen“, sagt Jürgen Seyfarth. „Christoph Seyfarth bringt Erfahrungen aus der Windindustrie mit und kennt daher die Besonderheiten der Branche. Ich bin überzeugt, dass Senvion mit ihm einen COO an Bord hat, der uns auf unserem weiteren Erfolgsweg tatkräftig unterstützen wird“, sagt Jürgen Geißinger. Foto: Senvion Müller wechselt vom BDEW zu RWE Eurosolar mit neuer Geschäftsführung Jung verlässt Juwi-Vorstand Hildegard Müller, die frühere CDU- Staatsministerin in Angela Merkels Kanzleramt, hat ihr Amt als Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu Ende Januar niedergelegt. Zum 1. Mai wechselt sie in den RWE-Konzern, wo sie im Zuge der anstehenden Umstrukturierungen eine Vorstandsfunktion in einer Konzerngesellschaft übernehmen wird. Über Einzelheiten will RWE zu gegebener Zeit informieren. „Wir freuen uns, mit Frau Müller eine herausragende Persönlichkeit der deutschen Energiebranche mit ausgewiesener energiewirtschaftlicher Expertise für unser Hildegard Müller Haus gewonnen zu haben“, sagt Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Auch darüber, dass Müller bestens in die Politik vernetzt ist, dürfte Terium sich freuen. „Nach Jahren intensiver und interessanter Arbeit im Verband freue ich mich darauf, in operativer Unternehmensverantwortung an der Energiewende mitarbeiten zu können“, sagt Müller zu ihrem Wechsel. (kg) Ein Wechsel in der Geschäftsführung läutet bei Eurosolar das neue Jahr ein. Die langjährige Geschäftsführerin Irm Scheer- Pontenagel gibt den Stab an Tobias Jaletzky weiter, der seit 2013 für Eurosolar tätig ist und nun das Bonner Büro leiten wird. Zur Personalie teilt der Verband mit, die Vorstände hätten sich einstimmig für eine Nachfolge aus dem bestehenden Team aus gesprochen. Jaletzkys Vorgängerin betont: Tobias Jaletzky „Ich freue mich, die Geschäftsführung an Herrn Jaletzky mit einem jungen und engagierten Team übergeben zu können.“ Scheer- Pontenagel will als Herausgeberin der Zeitschrift „Solarzeitalter“ der Organisation weiterhin verbunden bleiben. Tobias Jaletzky gehe die neuen Herausforderungen mit Optimismus an, betonte er: „Ich werde meine Energie für die Stärkung des Vereins und die Weiterentwicklung seiner vielfältigen Aktivitäten einsetzen. Den Vorständen von Eurosolar danke ich für das entgegengebrachte Vertrauen und die (ro) kollegiale Zusammenarbeit.“ Wellbrock wird WAB-Geschäftsführer Brösamle bleibt wpd treu Fred Jung zieht sich aus persönlichen Gründen aus dem operativen Geschäft der Juwi AG zurück. Auf eigenen Wunsch wird er sein Vorstandsamt zum 30. Juni niederlegen und in den Aufsichtsrat wechseln. Damit verabschiedet sich nach Matthias Willenbacher auch der zweite Firmengründer aus dem operativen Fred Jung Geschäft bei Juwi. Jungs Vorstands posten übernimmt Michael Class (48), derzeit Geschäftsführer der MVV Umwelt GmbH. Ab dem 18. Januar ergänzt er den Vorstand zunächst als stellvertretender Vorstandsvorsitzender, mit Jungs Ausscheiden wird er zum 1. Juli dann Vorsitzender des Gremiums. Marcus Jentsch und Stephan Hansen komplettieren das Vorstandsteam. „Nach drei Jahren des Umbruchs ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, diesen Schritt zu gehen“, sagt Jung. Außerdem hat Thomas Kubitza die technische Geschäftsführung der Juwi Energieprojekte GmbH übernommen. Gemeinsam mit dem langjährigen Juwi-Manager Thomas Broschek verantwortet er die Leitung des JuwiThomas Kubitza Deutschlandgeschäfts. (kg) Andreas Wellbrock wird zum 1. Juni die Geschäftsführung der WAB e.V. übernehmen. Er löst Urs Wahl ab, der die Interims- Geschäftsführung des Branchennetzwerkes im Herbst übernommen hatte, nachdem der langjährige Geschäftsführer Ronny Meyer ins Bremer Umweltressort gewechselt war. Wellbrock blickt auf eine mehr als 16-jährige Andreas Karriere bei der Bremer Wellbrock BLG Logistics Group zurück. Unter anderem verantwortete er dort den Aufbau des Geschäftsfelds Logistik für die Offshore- Windenergie. „Als neuer Geschäftsführer der WAB möchte ich möglichst eng mit den Mitgliedsunternehmen zusammen arbeiten und das Netzwerk geschlossen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten“, (kg) sagt Wellbrock. Die wpd AG setzt auf Kontinuität. Das Unternehmen hat den Vorstandsvertrag mit Hartmut Brösamle Anfang Dezember vorzeitig um weitere fünf Jahre verlängert. Klaus Meier, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, freut sich über diese Entwicklung: „Hartmut Brösamle hat als Vorstand in den vergangenen acht Jahren maßgeblich die erfolgreiche Entwicklung und die internationale Expansion der wpd verantwortet. Wir sind daher froh, ihn für fünf weitere Jahre an Bord zu haben.“ Dr. Hartmut Brösamle Brösamle ist promovierter Informatiker und Systemwissenschaftler. Insgesamt verfügt er über rund 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen der Windbranche. Bei wpd verantwortet der 50-Jährige als Vorstand die weltweite Projektentwicklung sowie den Bau der (kg) Onshore-Projekte. Pedersen ist InterimsChef bei PNE Bis auf weiteres sitzt Per Hornung Pedersen dem Vorstand der PNE Wind AG vor. Nach dem Ausscheiden des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Billhardt zum 30. September besteht der Vorstand damit mit Markus Lesser (COO), Jörg Klowat (CFO) und nun eben Pedersen wieder aus drei Mitgliedern. Das Amt des Vorstandsvorsitzenden hat Pedersen zum 1. Dezember angetreten. Vorgesehen ist, dass er es bis zur Hauptversammlung der Per Hornung PNE am 25. Mai ausübt. Pedersen Pedersens Mandat im Aufsichtsrat, dem er ebenfalls angehört, (kg) ruht im Gegenzug zwischenzeitlich. Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 95 Bestellformular Bestellformular SONNE WIND & WÄRME Firmenverzeichnis menverzeichnis Wir bestellen folgende Eintragung(en) (inkl. Online-Version) unter den unten aufgeführten Rubriken für ein Jahr (danach bis auf Widerruf) zum Preis von 168 € zzgl. MwSt. pro Rubrik. on) unter denOptionen: unten aufgeführten Rubriken Weitere Wir möchten unseren Eintrag zusätzlich farbig unterlegen (150 € pro Jahr/pro Rubrik) € zzgl. MwSt. pro Rubrik: Wir möchten online unser Logo veröffentlichen (100 € pro Jahr) Wir benötigen mehr Platz (jede weitere Zeile 50 €) d Messgeräte Vogelabwehr Hiermit bestelle ich ein Abonnement von SONNE WIND &37. WÄRME mit 50 % Preisvorteil (47,40 € statt 94,80 €) tive Energien/Sonstige eme ■ Planung, Handel, Montage mit Eintrag in der Deutschlandkarte tändige ■ BHKW/Kraftheizungen eicher ■ Biomasse/Holzvergaser ■ Brennwerttechnik mbad-Absorber ■ Consulting ■ Dämmstoffe gen/Kollektoren ■ Elektrospeicher & Batterien hlung ■ Finanzierung ■ Inselanlagen aden ■ Kabel & Leitungen sigkeiten■ Logistik ■ Luftaufnahmen ■ Netzferne Beleuchtung ■ Niedertemperaturheizungen m-Module/-Anlagen ■ Passivhaus und Boiler ■ Personaldienstleistungen ■ Photovoltaik ratung ■ Produktprüfung/Zertifizierung chnik ■ Rechtsanwälte ■ Regel- und Messgeräte e ■ Regenerative Energien/Sonstige ■ Rohrsysteme ungen 38. Wärmepumpen Firmenverzeichnis39. Wärmetauscher/-rückgewinnung ■Sachverständige Kunden erhalten 50 % ■ Saisonspeicher 40. Wartung/Servicearbeiten Preisnachlass ■ Schwimmbad-Absorber auf ein Jahresabo der ■Sicherheitsdienstleistungen 41. Wechselrichter/Laderegler ■ Solaranlagen/Kollektoren SONNE WIND & 42.Kühlung Weiterbildung ■Solare WÄRME ■Solarfassaden 43. Windenergietechnik ■ Solarflüssigkeiten ■ Solarglas Wir möchten unseren Eintrag zusätzlich ■Solarstrom-Module/-Anlagen ■ Speicher undunterlegen Boiler farbig (150 € pro Jahr/pro Rubrik) ■ Steuerberatung neue Energien ■Systemtechnik Wir möchten unser Logo online ver■ Verbände öffentlichen (100 € pro Jahr/pro Rubrik) ■ Verlage ■ Versicherungen ■WVogelabwehr FIRMENVERZEICHNIS-KUNDEN ERHALTEN ■ Wärmepumpen 50 % PREISNACHLASS AUF EIN ■ Wärmetauscher/-rückgewinnung JAHRESABO DER SONNE WIND & WÄRME. ■ Wartung/Servicearbeiten ■ Wechselrichter/Laderegler ■Weiterbildung Hiermit bestelle ich ein Abonnement ■ Windenergietechnik von SONNE WIND & WÄRME mit Bitte einsenden an: BVA – BIELEFELDER VERLAG GMBH & CO.KG Kerstin Haase-Darlath € Postfach 10 06 53, 33506 Bielefeld, Tel. 0521 /595-591 Per Fax an: 0521/595-556 Per E-Mail an: [email protected] 50 % Preisvorteil (, € statt , €) zzgl. 50 ): Ort/Datum Oder bestellen Sie einfach online unter: www.sonnewindwaerme.de/company-directory/new ✂ Ihre Eintragung: 1. Zeile: Firmierung 2. Zeile: Beschreibung 3. bis 5. Zeile: Adresse, Tel. + Fax, Web + E-Mail Ansprechpartner 1. 2. Stempel/Unterschrift stin Haase-Darlath, Postfach 100653, 33506 Bielefeld. 4. [email protected] 5. irmenverzeichnis 3. Ort/Datum Ansprechpartner Stempel/Unterschrift Vorschau Impressum Das Branchenmagazin für alle erneuerbaren Energien, 40. Jahrgang Verlag: BVA Bielefelder Verlag GmbH & Co. KG, Richard Kaselowsky Niederwall 53, 33602 Bielefeld; Postfach 100653, 33506 Bielefeld Tel. 0521/5955-14, Fax 0521/5955-18 Die Ausgabe 3/2016 erscheint am 4. März 2016 Herausgeber: Prof. Dr. Bernhard von Schubert Die Zeitschrift erscheint monatlich und ist im Bahnhofsbuchhandel erhältlich. Preis pro Heft 8,80 €, im Direktbezug beim Verlag zuzüglich Versandkosten. Jahresbezugspreis im Inland im Abonnement 94,80 € (einschließlich Postzustellung und MwSt.), bei Streifbandsendung zuzüglich Porto; im Ausland jährlich 118,80 € zuzüglich etwaiger MwSt. Kündigungsfrist: Sechs Wochen zum Ende des jeweiligen Berechnungszeitraumes. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt kein Ersatzanspruch. Foto: Kostal Kundenservice/Abonnements: Tel. 0221/2587-173, Fax 0221/2587-249, [email protected] Kleine Wechselrichter Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem RecyclingPapier. Der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern angeschlossen. ISSN 1861-2741 H 2607 Nr. 1+2/2016 Derzeit kommen nur wenige neue Solar- und Systemregler auf den Markt. Dafür gibt es einige Weiterentwicklungen bestehender Modelle. Foto: ABS Markübersicht Pelletslager Der Markt für Pelletsheizungen läuft derzeit nicht so gut. Die Hersteller von Pelletslagern versuchen ihr Glück daher zunehmend in der Nische. Solar bewegt Foto: dpa Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 24 vom 1. Januar 2016. Anzeigenschluss laut Erscheinungsplan. Panorama Artikel, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bücher wird keine Gewähr übernommen. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engeren Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlags. Bioenergie Nationalvertrieb: Partner Medienservices GmbH, Julius-Hölder-Straße 47, 70597 Stuttgart, Tel. 0711/7252215, Fax 0711/7252320 Auslieferung für Niederlande/Belgien: Bruil & van de Staaij, Abonnementenservice, Postbus 75, NL-7940 AB Meppel, Tel. 0522/261303, Fax 0522/257827. Gerade im privaten Umfeld wird immer mehr Solarstrom direkt verbraucht, und deshalb wachsen die Ansprüche an die Wechselrichter. Eine neue Marktübersicht stellt die Marktentwicklung und neue Produkte vor. Marktübersicht Solarregler Foto: Resol Anzeigen: Fax 0521/5955-56 Nationale Kontakte: Christine Michalsky, Tel. 0521/5955-25, [email protected], Christiane Diekmann, Tel. 0521/5955-47, [email protected], Yvonne Fedeler, Tel. 0521/5955-81 [email protected] Firmenverzeichnis und Stellenanzeigen: Kerstin Haase-Darlath, Tel. 0521/5955-91 [email protected] Internationaler Kontakt: Stefanie Schwarz, Tel. 0521/5955-75, [email protected] Die Messesaison startet. Mit der IFH Intherm in Nürnburg, der SHK Essen und den Energy Storage Days in Düsseldorf stehen drei wichtige Messen vor der Tür. In unserer nächsten Ausgabe werden wir alle drei Messen vorstellen und wichtige Produkthighlights präsentieren, die Besucher erwarten können. Photovoltaik Gestaltung: Virginie Béclu DSV Deutscher Sportverlag GmbH, Köln Große Messevorschau Solarthermie Ständige freie Mitarbeit: Dr. Jens-Peter Meyer (jpm), Dr. Detlef Koenemann (dk), Jörn Iken (ji), Ina Röpcke (ir), Claudia Hilgers (ch), Martin Frey (mf), Joachim Berner (jb), Torsten Thomas (tt), Eva Augsten (ea), Christian Dany (cd) Foto: Energy Storage Europe Redaktion: Dr. Volker Buddensiek (vb), ChR (verantw.), Ralf Ossenbrink (ro), stellv. ChR, Silke Funke (sf), Katharina Garus (kg), Jan Gesthuizen (jg), Bodo Höche (bh), Tanja Peschel (tp) Tel. 0521/5955-13, Fax 0521/5955-56 E-Mail: [email protected] Internet: www.sonnewindwaerme.de Über solare Schiffe, Flugzeuge oder Rennfahrzeuge wird in den Medien viel berichtet, einen echten Praxisbezug aber haben sie kaum. Was steckt technologisch und ideell hinter diesen Konzepten? Und gibt es vielleicht doch Erkenntnisse für die Praxis? 5. Februar 2016 Und so geht es weiter in SW&W Ausgabe 4/2016 Für die übernächste Ausgabe stehen unter anderem diese Themen auf dem Plan: Fokus: E-Mobilität +++ PV: Wechselrichter für große PV-Anlagen und Solarparks, ServiceDienstleister: Elektrolumineszenz-Messung, Versicherung von PV-Anlagen von der Bauphase bis zum Ertrag +++ Windenergie: Marktübersicht: Servicefirmen, Condition Monitoring, Versicherung von Windparks +++ Bioenerge: Weiterentwicklung des Biomethanmarktes SONNE WIND & WÄRME 4/2016 erscheint am 1. April 2016 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 97 Den Verlauf der PV-Ausschreibungen hat Michael Hüter diesmal auf‘s Korn genommen. Einen Beitrag zum Thema lesen Sie ab Seite 48 dieser Ausgabe. 98 Sonne Wind & Wärme 01+02/2016 Die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft, Messe München Der einzigartige Treffpunkt der globalen Solarwirtschaft Erfolg garantiert: 1.000 Aussteller – 40.000 Besucher – 165 Länder Ein dynamischer Marktplatz mit weltweiter Reichweite co-located with Jetzt Aussteller werden! D ie K ö n i gsk la ss e GHU9HQWLODWRUHQ :LOONRPPHQ LQ GHU :HOW GHU %HVWHQ +LJKWHFK9HQWLODWRUHQIUSHUIHNWH.KOXQJHQ XQGK|FKVWH(IIL]LHQ] PLWWlJOLFKHP(QHUJLHVSDUSRWHQ]LDO HJDORELQ:LQGSDUNV0HVVHKDOOHQ)OXJKlIHQ6XSHUPlUNWHQ« =XNXQIWVSUHQ +DOOH 6WDQG)) FE2 owletowlet-EC blue $ [LDO UHYROXWLRQlU XQVFKODJEDU LQ /HLVWXQJ :LUNXQJVJUDG XQG (I I L]LHQ] :HOW ZHLW HLQ]LJ HLQ]LJ DU W L J H % L R QLN 6 F KDXIH O J H R P HW U L H DEV R OXW JHUlXVFKDUP GUHK]DKOVWHXHUEDU XYP .XQGHQVSH]LI LVFKH /|VXQJHQ MHGHU ]HLW P|J P|J OLFK'HU0DVWDEIU,QGXVWULH /XI W.OLPD XQG.lOWHWHFKQLN]LHKODEHJJGH 'LH .|QLJVNODVVH LQ /XIWWHFKQLN 5HJHOWHFKQLN XQG$QWULHEVWHFKQLN % HZ HJXQJ GGX UFK 3HUIH 3H UIHNW LRQ %HZHJXQJ XUFK NWLRQ = $YEOXH = $YEOXH = $ZKHHO
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