Rudern Breitensport in der RWB MM – RWB M it g li ede r M i t t e i l u n g 2 /2 0 1 5 Christina Berchtold und Ella Cosack gewinnen Silber auf der Deutschen Juniorenmeisterschaft und qualifizieren sich für die Junioren-Weltmeisterschaft Termine 2015 12./13.09. Schiersteiner Regatta Schiersteiner Hafen 9.–11.10. Dt. Sprintmeisterschaft und dt. Großbootmeisterschaften Schiersteiner Hafen 24.10.Abputzen 12:30 Uhr Bootshaus Biebrich 31.10. Abrudern, Siegerehrung und Jahresabschlussfeier Bootshaus Biebrich K o n ta k t e Vorsitzender: Frank Schwarz Röderstraße 34 , 65193 Wiesbaden 0611-580 2929 0, [email protected] Fachbereich Finanzen: Ralf Martin Fürstenrod 7, 65232 Taunusstein 06128-757 506, [email protected] Fb. Vermögensanlagen: Thomas Hanfler Birkhecker Ring 19, 65510 Hünstetten 01520-92 97 053, dienstlich: 06 11-3 60 96 53 Fachbereich Sport: Ulrike Seib Emser Straße 35, 65195 Wiesbaden 06 11-59 79 42, [email protected] Fachbereich Verwaltung: Antje Schulz Breslauer Straße 18, 65307 Bad Schwalbach 0151-42 34 97 36, [email protected] Jugendleiter: Philip Fricke [email protected] Postanschrift: Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1888 e.V. Uferstraße 1, 65203 Wiesbaden Fax: 0611-9 60 02 13 Internet: www.rgwb.de Mitgliedsbeiträge und Spenden Naspa IBAN: DE82510500150135017167 BIC: NASSDE55XXX Wiesbadener Volksbank IBAN: DE31510900000032163203 BIC WIBADE5WXXX Impressum Mitgliedermitteilung der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1888 e. V. 94. Jahrgang Nr. 2 Redaktion: Klaus Mehnert, Frank Schwarz Herstellung: Christina Neuner Titelbild: Christina Berchtold und Ella Cosack © 2 T. Diehl Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Eine Veröffentlichung, auch in Auszügen, oder eine Verwendung der Bilder bedarf der Genehmigung des Vereins. Editorial Liebe RWB’ler, wer einen jungen Spitzensportler heute nach seinem großen Ziel fragt, der wird weltweit nicht selten nur ein kurzes Wort als Antwort hören: RIO. Wir sind sehr stolz, dass eine junge Sportlerin aus unseren Reihen zumindest geographisch dieses Ziel bereits erreicht hat. Christina Berchtold wird im August bei der Junioren WM unterm Zuckerhut im Deutschlandachter sitzen. Ein toller Erfolg, mit dem Anfang des Jahres nach einem Saisonstart mit Hindernissen wohl keiner mehr gerechnet hatte. Ganz nebenbei hat Christina auch noch erfolgreich ihr Abitur bestanden und einen Studienplatz in den USA ergattert. Mit der Silbermedaille im »Zweier ohne« bei den Deutschen Meisterschaften hat sich Christina ihr Ticket für Südamerika gesichert und die gesamte RWB-Familie wird feste die Daumen drücken. Mal schauen, vielleicht kommt sie dabei ja auch auf den Geschmack, um auch 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio dabei sein zu wollen … Viel Glück wünscht die Redaktion Es grüßt der Jugendvorstand ... Dieses Jahr wurde wieder ein neuer Jugendvorstand gewählt. Dieser besteht aus Aaron Möller, Anne Beier, Christian Wecker, Pauline Kleyboldt, Selina Berchtold, Raphael und Nicolas Hasse und mir. Mein Name ist Philip Fricke und ich bin neuer Jugendleiter im RWB. Da es in den letzten Jahren eine Vernachlässigung der Arbeiten im Jugendvorstand gab wollen wir das gerne ändern! Wir haben mit dem traditionell von der Jugend organisierten Kuchenverkauf am ersten Mai begonnen. Für uns war die Aktion ein voller Erfolg! Wir haben uns sehr über die zahlreichen positiven Rückmeldungen gefreut. In der Zukunft wollen wir die verschiedenen Gruppen, die sich über die Jahre herausgebildet haben, wieder zu einer einheitlichen RWB Jugend zusammenführen. Um dies zu erreichen, wollen wir das hoffentlich gute Wetter des Sommers nutzen um gemeinsame Aktivitäten zu planen. Zu denen werden alle Jugendlichen der RWB und Schulruderer herzlich eingeladen sein. Wir wollen die Interessen der Vereinsjugend vertre- Philip Fricke, Nicolas und Raphael Hasse, Aaron Möller ten und diese gegebenenfalls an den Vorstand weiter geben. Unter der E-Mail Adresse [email protected] oder auch direkt bei mir unter [email protected] sind wir erreichbar und freuen uns auf Anregungen und Ideen für zukünftige Aktivitäten. Für die Zukunft wünscht der Jugendvorstand allen ein fröhliches Rudern. der Jugendvorstand VEREINSLEBEN Lieselotte wird getauft Anrudern 2015 Viele fleißige Helferhände, trockenes Wetter und mindestens ein neues Boot – mehr braucht es eigentlich nicht, um das Anrudern zu einem gelungenen Fest zu machen, der Rest ist quasi ein Selbstläufer. Von den Mitgliedern und Freunden der RWB, bis hin zur Band »Tenor Badness« haben sich alle den 1. Mai schon fest im Kalender markiert, da bräuchte es eigentlich gar keine Einladung mehr. Auch in diesem Jahr haben wir wieder alle Zutaten zusammen bekommen und die Besucher strömten am Morgen des Maifeiertags zum Bootshaus in die Uferstraße 1. Das Kirchboot – Teil des Bootscorsos 4 Entsprechend schnell leerte sich die Bootshalle, alle Gig-Großboote und ein Achter konnten aufs Wasser geschickt werden. Zudem stellte uns Ruderkamerad Rainer Härtner aus Eltville sein Kirchboot und sich selbst als Steuermann zur Verfügung – an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank. Zur Freude der 1. MaiAusflügler bildeten sie einen ansehnlichen Corso. Eindeutiger Höhepunkt des diesjährigen Anruderns war die Bootstaufe. Dank der Unterstützung der »Heinz und Lieselotte Schneider Stiftung« konnten wir in diesem Jahr den seit langem auf unserer Inves- VEREINSLEBEN Der traditionelle Torten-Ergo-Cup ist immer Teil des Anruderns – als Preis winkt eine Schokotorte. Der jüngste Vereinsnachwuchs übt auch schon ... titionsliste stehenden Rennvierer für die Mädchen und Jungen anschaffen. Mit einer Zuwendung von stolzen 10.000 Euro hat die Stiftung den Grundstock für diesen Bootserwerb gelegt. Insgesamt belief sich unsere Ausgabe auf rund 18.000 Euro. Monika Kaus übernahm als Vorsitzende der Stiftung die Aufgabe, den schicken weißen Flitzer auf den Namen »Lieselotte« zu taufen. Es war die zweite Zuwendung der seit 2010 bestehenden Biebricher Stiftung, die uns bereits im Rahmen der Sanierung unseres Bootshauses mit 4.000 Euro unterstützt hat. Weitere Programmpunkte des Anruderns waren die Ehrungen langjähriger Mitglieder, von denen mit Ulrike Seib und Werner Lange leider nur zwei anwesend sein konnten. Außerdem nimmt die RWB nach längerer Pause wieder am Fahrtenwettbewerb des DRV teil. Unsere eifrigen Wanderruderer sammelten nicht nur Kilometer, sondern auch zahlreiche Abzeichen: 2014 nahmen RWB Mitglieder an insgesamt 25 Wanderfahrten teil und ruderten dabei insgesamt 14.286 Mannschaftskilometer. Auch der traditionelle Torten-Ergo-Cup wurde unter den Jugendlichen ausgefahren. Frank Schwarz 5 W A N D E R FA H R T Der große Wanderfahrts-Test: Berlin und Potsdam Pfingsten, das bedeutet für die RWB seit Menschengedenken Fahrt in die deutsche Provinz. Wir erkunden fließende Gewässer, vorzugsweise liegt der Startpunkt nicht weiter als zwei Gespannstunden vom heimischen Bootshaus entfernt. Auf ruhigen Flüsschen bestaunen wir Natur und Camper-Idylle, mischen ganze Dorffeste auf, verschaffen der lokalen Weinwirtschaft gerne einen unverhofften Absatzschub und schwingen zu den Klängen drittklassiger Cover-Bands unsere vom Wanderrudern steifen Hüften. Dieses Mal sollte alles anders sein. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin. Die hippe Hauptstadt ist 6 das Ziel, nicht Fluss- sondern Stadtlandschaften, wir fahren auf Seen und Kanälen. Jetzt sind wir die Provinzler in der Großstadt, die aus dem Staunen nicht heraus kommen. So viel Wasser, so viel Rudern gab’s noch nie. Das sorgt für Startschwierigkeiten. Der Präsident muss erst mal drei Runden mit dem ÖPNV um den Großen Wannsee drehen, bis er seine Truppe im richtigen Bootshaus findet. Aber lest selbst, denn wir haben für Euch den ultimativen Wanderfahrts-Test für den westlichen Teil Berlins zwischen Wannsee und Werder an der Havel gemacht. W A N D E R FA H R T Anreise Es sollte eine entspannte Anreise zur diesjährigen Lustreise der RWB an Pfingsten werden. Kein Booteverladen, kein Hängertransport. Die Boote, wie auch ein Dach über dem Kopf, sogar mit richtigen Betten, waren mit einem Rundum-Sorglos-Paket vom Potsdamer Ruder Club-Germania e.V. gebucht (vielleicht eine erste Konzession an das jährlich steigende Durchschnittsalter der Mitreisenden?). Jetzt musste also nur noch die individuelle Anreise mit der verkehrspolitischen Gesamtsituation dieses Landes abgestimmt werden: Würden die Bahnschrankenmanager eine neue Gewerkschaft gründen und umgehend streiken? Hat vielleicht eine irritierte Führungskraft des unteren Flughafenmanagements die Vorfeldeinweiser versehentlich von Tegel nach BER abkommandiert? Liefert der Pfingststau auf der Autobahn vielleicht doch das Wohlgefühl des Vertrauten? All diese quälenden Probleme wurden gelöst und so konnte die RWB-Chillout-Agency am Abend des 21. Mai alle Prologfahrer im Loretta am Wannsee zum Sundowner begrüßen. Auch die tags darauf angereis- ten Hauptreiseteilnehmer schafften es zum Clubrestaurant am Wannsee im MYCvD, um sich nahtlos in den Verteilungskampf um die verschiedenen Spargelbestellungen einzureihen. Der Grundstein für eine perfekte Pfingstwanderfahrt war gelegt. Wertung: Unterkunft – hier Quartier War ja klar, dass mir (Sibylle) als bekennendem Luxusweib der Berichtsteil »Unterkunft« zufällt (Wolfram vertraue ich nie wieder ein Geheimnis an!). Und so fand zumindest ich die Aussicht auf ein Bett bei einer Pfingstwanderfahrt wunderbar dekadentluxuriös und vielversprechend für uns »Best-Ager«. Einige »richtige« Ruderer nächtigten natürlich unter freiem Himmel auf der Berliner Erde. Was die Bettenschläferfraktion betraf wurden wir nicht enttäuscht: rote Bettlaken, wo gibt’s denn das sonst noch? Das Gästehaus, ein ehemaliges Röntgenhaus einer früheren Klinik auf dem Clubgelände »strahlte« in würdiger Patina mit knarrendem Fußboden und Hochsicherheitstür. Einigermaßen gleichmäßig war die Verteilung U T I K A L | M A R T I N R e c h t s a n w ä l t e Thomas Utikal Ralf Martin Rechtsanwalt Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Rechtsanwalt Fachanwalt für Familienrecht ·Verkehrsrecht ·WEG-Recht ·gewerbliches Mietrecht ·Familienrecht ·Erbrecht · Privates Baurecht Beratendes Mitglied im BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter e.V. Mitglied der ARGE Baurecht und Familien-recht im DAV Wilhelm-Tropp-Str. 21 Telefon (0611) 18 61 61 – 0 65203 Wiesbaden-Biebrich Telefax (0611) 18 61 61 – 10 [email protected] 7 W A N D E R FA H R T auf zwei Schlafräume – bis auf eine Ausnahme: unser Fahrtenleiter durfte im Loft nächtigen. Böse Zungen behaupteten doch tatsächlich, er müsste separat schlafen wegen selbst erzeugter nasaler Geräusche des Nachts. Ich habe nichts dergleichen vernommen, was vielleicht auch an meinen vorsorglich benutzten Ohrstöpseln liegen konnte. Beim Duschen und Toilettengang kamen uns die unterschiedlichen Biorhythmen sehr entgegen, Staus gab es jedenfalls keine. Ja, und selbstredend hatten wir natürlich inklusive Frühstück gebucht! Was soll ich sagen, alles vorhanden, vorzüglich und in völlig entspannter Atmosphäre. Dafür sorgte Ralf, die gute Seele vor Ort. Und wie es sich gehört wenn Engel reisen, täglich schien die Sonne schon satt zum Frühstück bei einem Blick auf den glitzernden Wannsee. Grandios. Wertungspunkte Unterkunft: 6 – ach geht nur bis 5, dann halt 5. Wertung: Essen & Trinken Was bei uns Wirtschaft heißt, ist dem Berliner die Ökonomie. Klingt vornehm, ist aber vereinsgerecht bodenständig und in Person des Ökonoms Stefan – wider aller Vorurteile gegen den muffeligen Berliner – auffallend freundlich und hilfsbereit. Und das gab es doch noch nie, oder? Statt Frühstück der gängigen Verköstigung aus der Aldi-Tüte direkt auf die Biertischgarnitur, bereitet der Wirt jeden Morgen ein Buffet für die hungrige Meute. Und Abends ging es in umliegende Restaurationen. Außer Stulle schmieren und Gabel, Löffel und Glas zum Mund führen mussten wir uns beim Essen nicht anstrengen. Grill anzünden oder Plastikgeschirr abwaschen und abtrocknen waren ebenso Fehlanzeige. Das ist fast schon Wanderfahrt deluxe. Wertung: Boote Eine Wanderfahrt ohne Abriggern, Verladen, Abladen, Aufriggern, Abriggern, Verladen, Abladen, Saubermachen. Einfach einsteigen, losfahren, aussteigen, sau8 »Wanderfahrt deluxe« mit Frühstücksbuffet bermachen und ab nach Hause. Ein einziger Traum. Vom Potsdamer Ruderclub Germania konnten wir drei seetaugliche Vierer und einen Oldie-Gigachter (Bj. 1908) ausleihen. Keine Schnellboote, aber zuverlässige und robuste Kähne, die uns auf dem abwechslungsreichen Revier ein gutes Gefühl der Geborgenheit vermittelten. Das Boot kennt ja den Weg. Und der Achter mit seiner schmiedeisernen Rückenlehne war ein echter Blickfang. Hier blieb kaum ein Wunsch offen. Wertung: Das Revier »Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein, wir fahr´n raus an Wannsee«. Conny Froboess hat es schon 1951 besungen. Und wer dachte, in Berlin gibt es neben der Großstadtkultur, Weltpolitik und zweitklassischem Fußball nichts zum Rudern, musste schon beim Prolog seine Meinung ändern. Berlin ist auf Sumpf gebaut und wo Sumpf ist, ist auch Wasser – ganz viel Wasser. Dabei ist der Große Wannsee (alter Name: Wannensee) mit 273,2 ha eigentlich gar kein See, sondern eine Bucht der Havel, die zugleich Zufluss und Abfluss ist. Gegenüber dem berühmten Strandbad Wannsee, eines der größten Freibäder an einem Binnengewässer Europas, lag mit dem Potsdamer Ruderverein Germania unser diesjähriger Ausgangspunkt in die vielseitige Seenlandschaft Berlins. W A N D E R FA H R T Dort umschließen Havel, Großer Wannsee, Griebnitzkanal, Pohlesee, Stölpchensee, Griebnitzsee und die Glienicker Lake den inselartigen Berliner Ortsteil Wannsee, den wir am 1. Rudertag, mit einem Abstecher nach und durch Potsdam und in den Teltowkanal hinein, umrundeten. Zu sehen bekamen wir dabei vom Wasser aus, neben ein paar bescheidenen Hütten der oberen 100 Berliner mit Seezugang, mit Yachtgaragen fast so groß wie unser Bootshaus in Biebrich, auch die Liebermann-Villa, den Landschaftspark Pfaueninsel mit Schloss und die Villa Marlier, wo am 20. Januar 1942 die Wannseekonferenz stattfand. Hier wurden Einzelheiten der bereits beschlossenen »Endlösung der Judenfrage« besprochen. Die Villa ist heute eine Gedenk- und Ausstellungsstätte. Unter der Glienicker Brücke durchruderten wir ein weiteres historisches Bauwerk, bekannt als Agentenübergang in Zeiten des Kalten Krieges. Der 2. Rudertag führte uns über Wannsee und Havel, vorbei am Grunewald mit bemerkenswertem Aussichtsturm, nach Spandau. Über den Spandauer See, dabei an der Zitadelle vorbei, und den Tegeler See ging es weiter zum Tegeler Ruderverein. Auf der Rückfahrt wurden Erinnerungen an die Eierfahrt im Januar wach, blies uns doch der Wind heftig entgegen und auf den Wellen auf den offenen Seen zeigten sich jede Menge Schaumkronen. Höchstpunktzahl für das Ruderrevier rund um Berlin Die letzte Tour wurde zweigeteilt gerudert: Noch mal an der Pfaueninsel vorbei über die Havel nach Potsdam, über den Jungfernsee und einem weiteren Abstecher in den Lehnitzsee und Krampnitzsee durch den Sacrow-Paretzer-Kanal bis zum Schlänitzsee. Nach ausgiebiger (Bade-) Pause ging es durch eine einsame Seenlandschaft, die an Schweden (keine Elche!) erinnerte, zum RV Werder, wo die Boote über Nacht liegen blieben. Ein letzter Höhepunkt am letzten Tag: Kann man in einem Graben rudern? Man kann! Der WentowGraben, auf der Wasserkarte nur ein dünner, schwarzer (!) Strich, eher Fahrradweg als Ruderstrecke, forderte die Steuerleute. Martina lieferte dabei als Steuerfrau des Achters ihr Meisterstück ab. Exakt so breit wie ein Achter mit seinen Riemen, dabei mäandernd und flach schlängelt sich der Wentow-Graben ca. 500 m durch dichten Wald vom Schwielow-See zum kleinen Petziensee und weiter in den Templiner See. Über die Potsdamer Havel, Freundschaftsinsel mit ganz hervorragendem Biergarten, Tiefer See ging es wieder zurück zur Potsdamer Germania. 142 Ruderkilometer in 4 Tagen auf 15 Seen, 3 Kanälen und der Havel. Viel Wald und Natur, kleine und große Inseln, geschichtsträchtige Bauten und verspielte Dörfer an den Ufern. Vielseitiger geht es kaum und das unmittelbar vor den Toren Berlins. Wertung: 9 Schleusen Landdienst I Die Schleuse Spandau trennte kurzzeitig den Achter von den drei Vierern, die den geringen Höhenunterschied mit einem Bootswagen überbrücken konnten. Die Achter-Besatzung grübelte, ob sich die Berliner Schleusenwärter solidarisch anderen Verkehrsdienstleistern im Streik angeschlossen hatten. Ob und wann sich das gute Stück in Bewegung setzen würde, stand in den Sternen. Gott sei Dank mussten wir nur eine einzige Schleuse passieren. Deshalb eine erträgliche Gesamtbewertung. Wertung: Eigentlich nicht notwendig, denn wir hatten ein festes Quartier, an das wir immer zurückkehrten. So hätten eigentlich alle immer rudern können – oder müssen. da wir mit Etto und Rosa zwei Vierbeiner dabei hatten, übernahmen Uli und Hajo freiwillig und abwechselnd den Landdienst. Vor allem am dritten Tag ein Segen für die Wanderfahrer, denn es gab keine Tank- + RastStation. Hajo versorgte uns dafür mit frischen Brandenburger Erdbeeren. Wertung: Baden Landdienst – Hunde in Berlin: Hajo: Meine Vorstellung von der Wanderfahrt mit Hunden war folgende: Wir vereinbaren einen Treffpunkt für die Mittagsrast, dann fahre ich in die Richtung und gehe gemütlich eine ausgiebige Runde mit den Hunden, nehme meinen Campingstuhl und ein Buch und warte lesend in der Sonne – dachte ich so. Die Wirklichkeit: Freitag morgen verabredeten wir uns für Mittag an der Werft zur Rast. Nach längerer Suche fand ich die Werft, so machte ich mich mit Etto und Rosa zu einem Spaziergang auf und traf nach kurzer Zeit auf einen ausgewachsenen Keiler. Zu all dem ein Anruf von Uli: »Wir sind auf der Freundschaftsinsel«, genervt stieg ich ins Auto und fuhr quer durch die Stadt zur Insel und nur die leckere Himbeer-Bowle versöhnte mich. An den nächsten Tagen funktionierten Kommunikation und Mittagstreffen besser. Zum Lesen und Chillen kam ich trotzdem nicht, man ist doch länger unter- Auch ohne das kleine Schwesterlein nahm Thomas die Aufforderung sehr ernst. Bei gefühlten 10 Grad Wassertemperatur und vor Sonnenaufgang ging er schon am ersten Morgen direkt am Ruderclub baden. Die anderen Ruderer ließen der Sonne eine Chance und warteten, bis am 2. Tag um die Mittagszeit nach anstrengendem Vormittagsrudern eine Abkühlung angemessen erschien. Zunächst stieg Michael in den Schlänitzsee, unerschrocken trotz der vielen braunen Torfflocken, die beim ersten Anblick Skepsis aufkommen ließen. Er entstieg dem Wasser recht sauber, sodass schließlich Badefreude aufkam. Christine, Sonja, Martina, Christof, Wolfram und Bernhard drehten auch ihre Schwimmrunden. Vor dem RuderKlub Werder gab es noch einmal die Gelegenheit zum Baden, dem sich dann auch der Herr Präsident anschloss. Wertung: 10 Landdienst II (ohne Wertung ...) W A N D E R FA H R T Susanne Borg, ehemaliges RWB-Mitglied, lebt jetzt in Berlin und hat die Wanderfahrt mitorganisiert – und Frank Schwarz. wegs als gedacht. Nach jeder Mittagsrast endete mein Landdienst und Uli übernahm Hunde, Auto, Buch und ihre Zeichensachen. Uli: als Hunde-Gassigeh-Anfängerin erfüllte ich meine Aufgabe hochkonzentriert. Gut gelaunt, dank morgendlicher Rudertour – meist im Oldtimer-Achter mit meinem traditionellen RVMittelmain- und Has- sia-Baumwolltrikot. Auch ich war der Ansicht, dass Landdienst viel Zeit für Freizeit übrig lässt: Meine Zeichenuntensilien blieben aber ungenutzt in der Tasche. Einzige private Aktivitäten waren: ein Spaziergang durch Potsdam und Kennenlernen der verschiedensten Hundetütchen-Designs in Plastik und Altpapier und ein entspanntes kühles Weizenbier auf der Terrasse des Bootshauses. Fazit: In vier Tagen haben wir nur einen Bruchteil der Wassersport-Möglichkeiten von Berlin erlebt und waren schon grenzenlos begeistert von der abwechslungsreichen Kulisse, von Urbanität bis Naturschutzgebiet. 34 von 40 möglichen Punkten geben ein klares Signal: Berlin, ick komme wieder und will mehr sehen. Sylvia Krapp, Sybille Höhler, Michael Mayer-Marczona, Norbert Frickhofen, Uli Seib, Hajo Prinz, Frank Schwarz Engagierte Planung und Beratung für Ihre Baumaßnahme · Tragwerksplanung · Statik · Gutachten · Betoninstandsetzung · Altbausanierung · Energieberatung · SiGeKO Moritzstraße 29 65185 Wiesbaden 0611-46 20 780 www.ahrens-ingenieure.de Spezialtiefbau 11 BREITENSPORT Das DRV-Fahrtenabzeichen Wer sich unser elektronisches Fahrtenbuch in der Bootshalle ansieht und die Statistik aufruft wird feststellen, dass sich im Laufe eines Jahres etliche Ruderkilometer pro Ruderer ansammeln. Dieser Trainingsfleiß wird vom Deutschen Ruderverband für Wanderruderer mit einem Fahrtenabzeichen, einer silbernen Nadel, belohnt. An diesem Brauch, der in vielen Vereinen bereits gern in Anspruch genommen wird, will sich nun auch die RWB wieder beteiligen. Ruderinnen und Ruderer erhalten das Fahrtenabzeichen unter folgender Bedingung: Teilnahmeberechtigt sind Ruderinnen und Ruderer, die am 1. Januar des Jahres, für das sie sich bewerben, das 18. Lebensjahr vollendet haben. Auch für die übrigen Altersangaben gilt stets der 1. Januar des laufenden Jahres als Stichtag. Die Bewerber müssen Mitglied eines Vereins des Deutschen Ruderverbandes oder eines Ruderverbandes sein, der der FISA angehört. Gefordert in der Zeit vom 1.1.–31.12. Alter Jahrgang Ruderer 19-30 31-60 ab 61 Ges. Ruder- davon auf leistung/Jahr Wanderfahrt 1995/841000 1983/54800 1953 600 Ruderinnen 19-30 1995/84800 31-60 1983/54700 ab 61 1953 600 200 160 120 160 140 120 Es zählen nur geruderte oder gesteuerte Kilometer, nicht aber Kielschwein-Kilometer; LanddienstKilometer werden ebenfalls nicht gewertet. Für Wanderfahrten ist es zulässig, die Gesamtkilometer pro Teilnehmer nach der Formel (Streckenkilometer x Zahl 12 der besetzten Bootsplätze) geteilt durch die Zahl der Teilnehmer zu ermitteln. Ruderinnen und Ruderer, die ausschließlich Landdienst machen, sind von dieser Regelung ausgeschlossen. Als Wanderfahrten gelten dabei eintägige Fahrten mit mindestens 30 km bzw. Fahrten mit mindestens zwei aufeinander folgenden Rudertagen (ohne zwischenzeitliche Rückkehr des Bootes zum Bootshaus) und einer Gesamtstrecke von mindestens 40 km. In diesen Kilometerleistungen müssen mindestens eine dreitägige Wanderfahrt oder zwei Wochenendfahrten (Fahrten, bei denen zwei Tage ohne zwischenzeitliche Rückkehr zum Bootshaus gerudert wurde) enthalten sein. In den Gruppen a) und b) kann die Teilnahme an je einer Wochenendfahrt durch die Teilnahme an jeweils zwei Regatten ersetzt werden 2014 nahmen RWB Mitglieder an insgesamt 25 Wanderfahrten teil und ruderten dabei insgesamt 14.286 Mannschaftskilometer. Im Hessischen Ruderverband belegte die RWB damit in den letzten Jahren regelmäßig vordere Plätze und wurde dafür bereits mit einem tollen Steuerseil und 2 Piddelhaken belohnt. Gefordert für das Jugendfahrtenabzeichen Jahrgang 2004 – 2006 Jahrgang 2002 – 2006 Jahrgang 2000 – 2001 Jahrgang 1998 – 1999 Jahrgang 1996 – 1997 200 km 300 km 400 km 700 km 800 km Also: Weiter fleißig rudern, dabei auch an Wanderfahrten teilnehmen und die Fahrt als Wanderfahrt (Mehrtagesfahrt) mit den Ruderkilometer korrekt in das Fahrtenbuch eintragen. Michael Mayer-Marczona Auch das noch: All you can row! Rudern von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, von Karlsruhe bis zum »Geht-nicht-mehr«! Mindestens bis Worms sollte es gehen, die meisten haben Mainz als Ziel, einige sind auch an Mainz vorbei gerudert nach Bingen und bis zur Loreley. Zehn Boote und 46 Ruderer, mit dabei aus unserer KM-Fresser-Spitzengruppe Sabine Vogt und Michael Maier-Marczona. Start war zum Sonnenaufgang, um 5.30 Uhr und dann ging es rund 15 Stunden und 150 km bis nach Mainz mit einer kurzen Pause in Worms. Sabine und Michael um 5:29 Uhr kurz vor dem Start Ergebnis: Müde Glieder, Stolz auf die Leistung und eine kleine Anstecknadel »All you can row«. 13 LEISTUNGSSPORT Aaron, Ole und der »leichte Hessen-Vierer« »Osterferien« in Berlin Am Montag dem 30.03. ging es für uns, Ole Dreßler und Aaron Möller, aus dem warmen und sonnigen Rheingau hinein ins stürmische und winterliche Berlin. Der Hessische Ruderverband hatte uns zu einem zweiwöchigen Trainingslager im Leistungszentrum Berlin-Grünau eingeladen. Wir waren nominiert für den »Hessen-Vierer« im leichten B-Junioren Bereich. Das Projekt wurde außer vom HRV-Trainer Harald Blum, noch vom Trainer des Gießener Ruderclub Hassia Jan Rauber Wagner betreut. Mit dabei aus Wiesbaden waren außerdem auch Christina Berchtold und Valentin Schrod jeweils in anderen Projekten im schweren A-Junioren Bereich. Die erste Woche begann mit stürmischem Wetter, bei dem außer Wind und Wellen auch Schnee und Hagel keine Seltenheit waren. Dadurch war es uns am Dienstag und am Mittwoch noch gar nicht möglich aufs Wasser zu gehen. Die Trainingseinheiten wurden dann stattdessen im Kraftraum bzw. auf dem Ergo verbracht. Der Trainingsplan sah normalerweise zwei bis drei Einheiten am Tag vor. Am Donnerstag erlaubte das Wetter endlich erste Einheiten auf dem Wasser. Diese waren jedoch nicht sehr erfolgreich, da zum einen das Wetter immer noch nicht ganz mitspielte und wir überhaupt das aller erste Mal mit diesen Leuten, Jonathan Schmidt aus Kurhessen Kassel und Kurosch Sebastian Merabisadeh Honarmand vom Gießener RC Hassia, in diesem Boot zusammen gefahren Modernste Technologie liefert interessante Messergebnisse im Training 14 LEISTUNGSSPORT sind. Von da an besserte sich das Wetter stetig und auch das Boot lief immer besser, da die Mannschaft nach und nach besser zusammen kam. Am Samstagmorgen, etwa gegen 6:30 Uhr, fuhren wir dann die ersten Belastungen (über 250 m), die jedoch sehr enttäuschend ausfielen. Nach den Belastungen hatten wir dann unseren ersten freien Nachmittag, den wir in der Berliner Innenstadt verbrachten, unter anderem im Dunkin Donuts und im Kino. Am Sonntagabend musste Trainer Jan leider für eine Klausur zurück nach Gießen und daher übernahm für Montag und Dienstag der Marburger Trainer Martin Stromenger, der auch Christina Berchtold trainierte, die Leitung. Für Mittwoch hatte Jan ein erstes Rennen organisiert: wir forderten einen leichten und einen schweren Vierer aus Baden Württemberg in zwei Belastungen (90 sec) heraus. Beide konnten wir erfolgreich abschließen und unsere Gegner luden uns trotz ihrer Niederlage zu einem Abendessen in ihre Unterkunft ein. Am Donnerstag fuhren wir morgens die Abschlussbelastung über die normale Renndistanz (1500 m). Das Ergebnis führte, sowohl von der Zeit als auch von der Technik, zu Begeisterung und Zufriedenheit im Team und bei den Trainern. In der zweiten Einheit waren wir die Versuchskaninchen für modernste Messtechnologien der Firma FES (Forschung und Entwicklung von Sportgeräten). Im Gegenzug dazu, dass wir uns ihnen zur Verfügung stellten, wurden in unser Boot weitere Messgeräte eingebaut, die uns sehr hilfreiche und interessante Messergebnisse lieferten. Diese Erkenntnisse hätten wir mit dem bloßen Auge nicht gewinnen können. Die Geräte werden sonst nur für den National-Kader verwendet und haben einen Gesamtwert von rund 50.000 Euro. Nach Abbau der Messgeräte machten wir unser Boot fertig für die Rückfahrt. Am Freitag traten wir dann die Heimreise mit dem Zug an. Insgesamt war es ein sehr erfolgreiches aber auch sehr hartes und anstrengendes Trainingslager. In diesem Team und dieser Besetzung werden wir auch nach den Ferien in Gießen trainieren und auf den Regatten starten. Aaron Möller und Ole Dreßler Gärten gestalten und erhalten • planung • ausführung • pflege • rasen • pflanzen • pflaster • platten • mauern • wasser • holz • naturstein • einfriedungen • gartenpflege • baumpflege hans joachim prinz staatl. geprüfter techniker für garten- und landschaftsbau karl-albert-straße 35 65207 wiesbaden telefon: 06122-15370 [email protected] www.prinz-gartengestaltung.de 15 Niklas verwüstet Kilometerbilanz, Sherlock sichert die Regeneration Erinnerungen an das RWB Trainingslager an Ostern 2015 Niklas, das Sturmtief, das Ende März Teile von Deutschland verwüstete und auch auf dem Nahestausee für 50 cm hohe Wellen mit abreißender Gischt sorgte, verhinderte, dass wir so rudern konnten wie wir es eigentlich gerne gewollt hätten. So begann der 5. Tag mit Ausschlafen. Nachdem ich um 6:00 Uhr meinen Campingbus von fliegenden Kanadiern (nicht den Typen, sondern diesen Booten) befreit hatte und er im Wind derart schwankte, haben wir zuerst einen Pausentag zum Ausschlafen für die Truppe angesetzt. Naja. mehr oder weniger. In guter RWB-Tradition gingen wir nachdem der Sturm vorbei war aufs Wasser. Aber der Pausentag war auch nötig gewesen, die Körper aller bewegten sich zäh am Limit. Aber von Beginn an: Auch in diesem Jahr fand das RWB-Trainingslager wieder in der ersten Osterferienwoche in Niederhausen am Nahestausee statt. Insgesamt 14 Kinder und Junioren waren dabei, um sich direkt nach Schulende knechten zu lassen. Eingenistet hatten wir uns im Clubhaus des RKV-Bad Kreuznach, wo wir über einen Schlafsaal, Küche, Aufenthaltsraum und eben den 6 km Rundkurs auf dem Stausee verfügten. Zur Abfahrt trafen wir uns in Weisenau, da die Schiersteiner Brücke ja noch gekentert war. Nach 16 der Ankunft gab es natürlich zuerst Abladen und Riggern und anschließend die erste Einheit, die fast pünktlich zur Dämmerung beendet wurde. Die folgenden Tage waren mit jeweils 2-3 Einheiten und unterschiedlichen Trainingsschwerpunkten gespickt. Leider machte das Wetter nicht ganz so mit, eigentlich hatten wir glattes Wasser gebucht und wollten uns auf Techniktraining spezialisieren. Zumindest an einem Tag wurde vom Wehr Wasser abgelassen, was dann natürlich wieder nachlaufen musste: Strömung. Also statt Technik: Kampf mit den Elementen. Ballern gegen Wind und Strömung. Nur in den Morgen- und Abendstunden hatten wir gutes Wasser. Der Mädchenvierer 13/14 Jahre bereitete sich auf die Saison vor. Kathi, Lilli, Elli und Laura, werden in dieser Zusammensetzung auch in Mannheim starten, schließlich lieferten sie zwei Testzeiten ab, die sich sehen lassen können: ca. 3.000 m in 13:35 und 1.000 m in 3:58 sind sehr, sehr gute Zeiten, die vielleicht ein bisschen schmeicheln, weil unsere Messung nicht supergenau ist, und weil auch Wind und Wasser geschoben haben. Trotzdem ist das ein guter Wert und ich freue mich auf die Regatten in Mannheim und Kassel, wo es dann schließlich um die Wurst geht, wer zum Bundesentscheid fahren und dort die Hessen vertreten darf. Da Leo sich leider beim Snowboarden den Arm gebrochen hatte, steuerte er den Mädchenvierer, und konnte sich nicht mit seinem Zweierpartner Julian auf die Vorbereitung konzentrieren. Den beiden steht das gleiche Programm bevor wie den Mädchen. Bald nach den Ferien wird auch Leo wieder fit sein und dann wird der leichte Zweier wieder Fahrt aufnehmen, aber momentan muss Julian im Einer zurecht kommen und ab und an als Springer bei den Junioren aushelfen. Als Newcomer sind Alex und Wilhelm mit dabei, an den Grundzügen der Gleitphase zu arbeiten, haben aber im Rhythmus schon erhebliche Fortschritte gemacht. Die beiden werden auch im Zweier in der offenen Klasse 12/13 Jahre starten. Ungleich ernster nahmen die neuen B-Junioren ihr Training. Die erste Junioren-Saison ist der schwierige Übergang in eine höhere Altersstufe, weil man als der jüngere Jahrgang hinzu kommt. Zum anderen ändern sich die Austragungsmodi bei Meisterschaften und die übliche Distanz steigt von 1.000 m auf 1.500 m. Entsprechend motiviert waren Niklas und Christian sowie Anne und Jill im Vierer und auch im Zweier. Karl hingegen hat seine Begeisterung für Entenjäger entdeckt und war oft kaum zum Anlegen zu bewegen. Melissa trainierte zwar auch eifrig, richtete ihr Hauptaugenmerk auf die Ausbildung, fuhr mit Motorboot und übte sich in Fehlererkennung und Analyse, um das Kindertrainerteam in Zukunft verstärken zu können. Neben dem Kochen diverser Köstlichkeiten verbrachten wir unsere freie Zeit zunehmend mit Schlafen, aber auch damit, 3 Staffeln Sherlock Holmes abzuarbeiten und natürlich gab es eine neue Dop- pelkopfbrut, um neue »DoKo-Süchtige« in die Welt der Wissenden einzuführen. Die Sturmtage Dienstag und Mittwoch bescherten uns leider ein sehr eingeschränktes Ruderprogramm. »Vielleicht kommt ihr mal nicht im Winter« war dazu der gute Rat von Ralf Börder vom RKV. Schließlich räumten wir die Bude auf, putzten, packten im strömenden Regen den Hänger und machten uns auf den Weg nach Hause in den Hafen. Gegen 15 Uhr war alles wieder da wo es sein soll. Abladen, Riggern, Aufräumen, danach konnten für alle die »richtigen« Ferien beginnen. Insgesamt erwirtschafteten wir mehrere 100 Fotos, 1,5 Stunden Filmrohmaterial sowie 2.333 Mannschaftskilometer, die als Rennvorbereitung sicherlich nützlich sein werden. Insgesamt ein stressfreies, weil sehr harmonisches Trainingslager, welches ich sofort noch einmal machen würde, sobald ich mich erholt habe. Mit dabei waren: Der Mädchenvierer 14 Jahre: Kathi Schönfelder, Lilli Steffens, Laura Hoppe, Elli Schöpf und Steuermann Leo Karlik Jungen 12 Jahre: Wilhelm Schöpf und Alexandru Todea Jungen 14 Jahre: Julian Neuner B-Junioren: Christian Wecker, Niklas Biberstein, Anne Beier, Jill Krönke, Karl Schreiber Und das Trainerteam: Caro Hinn, Matze Enk, Melissa Maduch, Dirk Schreiber Bericht original verzapft und verkorkst von dirk™ Schreiber 17 L eistungssport Christina Berchtold qualifiziert sich für die Junioren-WM Silber auf den Deutschen Juniorenmeisterschaften Von Wiesbaden nach Rio – Für die 18-jährige Christina Berchtold von der Rudergesellschaft Wiesbaden-Biebrich 1888 e.V. hat sich die harte Arbeit der letzten Jahre ausgezahlt. Sie qualifizierte sich für die Junioren-Weltmeisterschaft, die vom 06. bis 09. August in Rio de Janeiro, Brasilien, stattfinden. Die Abiturientin wird dort im Achter an den Start gehen und Deutschland vertreten. Die Junioren-WM, die ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Rio stattfindet, wird auf dem Lagoa Rodrigo de Freitas ausgetragen, einem der schönsten Landstriche der brasilianischen Großstadt. Zu der WM werden etwa 600 junge Athleten aus 50 Nationen erwartet. Nach der Junioren-WM geht es für Christina Berchtold direkt weiter in die USA. Die 18-jährige, die in diesem Jahr ihr Abitur an der Humboldt Schule absolviert hat, wird ab September an der University von Indiana Psychologie studieren und Teil der dortigen College-Mannschaft werden. Die großartigen Ruder-Ergebnisse des letzten Jahres mit dem Sieg des Baltic Cups in Kopenhagen zusammen mit guten schulischen Leistungen haben Christina zu einem Vollstipendium verholfen. Ende Juni hat Christina zusammen mit ihrer derzeitigen Partnerin Ella Cosack vom Berliner Ruderklub am Wannsee die Saison versilbert. Die Mannschaft, die seit einiger Zeit gemeinsam in Berlin trainiert hat, hat im ungesteuerten Juniorinnen Zweier U19 die Silbermedaille gewonnen. Im Achter der U19-Juniorinnen verpasste Christina knapp die Medaillenränge und überquerte die Ziellinie als Vierte. Außerdem in Köln an den Start gegangen sind Aaron Möller und Ole Dressler im Leichtgewichts18 Christina Berchtold und Ella Cosack gewinnen Silber im Zweier auf der Deutschen Juniorenmeisterschaft Junioren-Doppelvierer mit Steuermann der Junioren U17. In ihrem ersten Juniorenjahr kämpfte sich die Mannschaft mit ihren Partnern aus Kassel und Gießen bis ins kleine Finale und konnte dort den dritten Platz beziehungsweise den 9. Platz der Gesamtwertung erreichen. Weniger glücklich lief es für Laura Diehl und ihre Partnerin Lena Martens von der Kasteler Ruder- und Kanugesellschaft im Leichtgewichts Doppelzweier der U17-Juniorinnen. Für die beiden 16-jährigen endeten die Deutschen Meisterschaften direkt nach dem Vorlauf. Für die Beiden war es allerdings bereits ein Erfolg, im ersten B-Jahr bei den DJM an den Start gehen zu können. Frank Schwarz GEBORGENHEIT HAT TAUSEND FACETTEN. UND JETZT AUCH EIN ZEICHEN. Entdecken Sie die tausend Facetten auf geborgenheit-ist.de 19 L eistungssport Langstrecken-Regatta in Mannheim Die Mannheimer Regatta war für alle Teilnehmer der RWB sehr lustig, spannend, anstrengend und ermüdend. Viele neue Erkenntnisse haben wir erlangt, es wurden im Prinzip mehr Kilometer gerannt als gerudert und die Konkurrenz für die kommende Saison konnte man auch schon mal kennenlernen. Aber mal alles von Anfang an: Der erste Tag der Regatta begann für alle Teilnehmer sehr früh, da die Leichtgewichte schon um 8 Uhr auf die Waage mussten und wir eine Stunde nach Mannheim fuhren. Nachdem wir bei der Ankunft erstmal die Hälfte unseres Tagesproviants runtergeschmissen hatten, trat die Ruderer-30-Sekunden-Regel in Kraft, die die Pizza noch retten konnte. (Anm. d. Red.: Alles was kürzer auf dem Boden liegt kann noch gegessen werden ...) Dann mussten wir aufriggen, was zum Glück relativ schnell ging. Die restliche Zeit zu den ersten Rennen über 3000 Meter verbrachte jeder mit Handyspielen, aufregen und rumgammeln. Endlich konnten die ersten aufs Wasser gehen und ihre Rennen bestreiten. Das Wetter machte an diesem Tag nicht die beste Laune, aber wenigstens regnete es noch nicht. Als Erste hatten Julian Neuner und Fabio Lange ihre Rennen, beide das erste Mal im leichten Karl und Christian im leichten Zweier 20 Kathi, Lilli, Elli, Laura und Steuermann Leo Jungen-Einer 13/14 Jahre. Das Feld war sehr groß und sie belegten gute 5. und 8. Plätze. Danach durfte der Mädchen-Vierer 13/14 Jahre mit Kathi Schönfelder, Lilli Steffens, Elisabeth Schöpf, Laura Hoppe und Steuermann Leonhard Karlik dem neuen Kinderboot das Renndebüt bereiten. Auf den 3000 Metern belegten sie den Platz 1. Auch Wilhelm Schöpf und Alexandru Todea schlugen sich bei ihrer ersten Regatta im Zweier auf der Langstrecke gut und konnten den 6. Platz für sich einnehmen. Jenni Reitz fuhr ebenfalls das erste Mal 3000 Meter im Mädchen Einer 13/14 Jahre. Nachdem alle Rennen der Kinder gefahren waren und wir bis zu den Juniorenrennen und der Siegerehrung noch etwas Zeit hatten, schlugen wir die Zeit mit nervenden, aufgedrehten oder faulen »Aktivitäten« tot. Beispiele sind Thors Hammer-Wettkämpfe und Dirks-Kameraspeicherkarte-Vollmachen. Nach der Siegerehrung der Kinder, kamen die Rennen der Junioren, die an beiden Tagen 1500 Meter fahren mussten. Und nun begann das Gerenne. Das Ziel lag in Mannheim genau 1500 Meter (Wer hätte das gedacht?) vom RWB-Standplatz entfernt. Also liefen die engagierten Anfeurer bei jedem Rennen zum Ziel und zurück und manchmal war das auch mit L eistungssport »bei-den-Rennen-mitlaufen-und-rufen« verbunden. Karl Schreibers und Christian Weckers improvisierter Leichtgewichts Junioren-B-Zweier wurde 3. Damit waren auch schon alle Junioren, die mit uns gefahren waren, mit ihren Rennen fertig. Nun hatte noch unsere FSJlerin, Caro Hinn, ihr Leichtgewichts-Senioren Frauen-Rennen im Einer. Sie wurde 3. Während die meisten schon mal nach Wiesbaden zurückfuhren, um sich bei Schreibers »Der Hobbit« anzugucken, blieben Leo, Kathi, Jenni und ich, Lilli, noch in Mannheim, um nach Caros Normalgewichtsrennen mit ihr nachzukommen. Die Zeit vertrieben wir uns mit »Wer bin ich?« Dabei entdeckten wir Leos Unfähigkeit, sich als Biene Maja zu erkennen, da er erst nach überlautem Biene Maja-Lied-summen und der Versicherung, dass er ein Mädchen sei, also nicht Willi, drauf kam. Außerdem hatte Kathi die wunderbare Idee, sich auf die unstabilste Bank weit und breit zu legen, die natürlich sofort umkippte. Nachdem Caro bei ihrem zweiten Rennen ebenfalls den dritten Platz belegte, machten wir uns auf den Rückweg. Kurz vor der Abfahrt feuerten wir noch den Hessen-Junior-B-Vierer an, in dem Aaron Möller und Ole Dressler gewannen. In Wiesbaden angekommen fielen wir bei Schreibers zu Hause ein und wurden zusammen mit den anderen mit Nudeln und Erdbeerjoghurt versorgt. Dann ging es zum Kraftraum der RWB, in dem wir übernachteten. Als Dirk verkündete, dass er oben im Trainingsraum schlafen wollte, zogen sich schon mal alle Jungs auf Empfehlung von Karl zurück in die Umkleide. Nur der Mädchenvierer und Caro blieben oben, was sich im Laufe der (langen!) Nacht als Fehler herausstellte. Denn Dirk schnarchte um sein Leben und es wundert uns alle, dass wir keine Albträume bekommen haben. Am nächsten Morgen mussten wir um halb sechs aufstehen da das erste Rennen schon um 8 Uhr beginnen sollte. Alle wankten mehr oder weniger wach im Zombie-Modus zu den Autos. Das erste Rennen, das diesmal über 1000 Meter ging, wurde vom Mädchenvierer gefahren, der dieses wieder für sich entscheiden konnte. Raphael Hasse im leichten Einer B-Junioren Danach fuhr der Jungenzweier, der auch dieses Mal im Mittelfeld auf Platz 4 landete. Auch Julian fuhr wieder im Einer an diesem Tag auf Platz 4. Fabio Lange startete auch im Einer, kenterte jedoch auf der Strecke und musste erstmal herausgeangelt werden. Nach den Hauptrennen der Kinder starteten die Junioren. Karl und Christian wurden im leichten Einer jeweils 5. und 4. Raphi startete im selben Lauf wie Karl und belegte vor ihm den vierten Platz. Aaron und Ole, die nun für die RWB starteten, wurden im leichten Zweier Erste. Nun hatten die Kinder noch ihre weiteren Rennen. Der mittlerweile trockene Fabio fuhr mit Julian im leichten Zweier und sie wurden 4. Elli wurde im leichten Einer Dritte und Kathi und Lilli im schweren Zweier auch. Nach diesen Rennen bauten wir unter Höchstgeschwindigkeit ab, da sich eine Wolkenwand direkt vor uns aufbaute, die sich aber zum Glück wieder verkrümelte. Nun traten wir nach dem Beschluss, das Abladen auf den nächsten Tag zu verschieben, die Heimreise an. Lilli Steffens 21 L eistungssport 1. Internationale DRV-Junioren-Regatta in München Die internationale Münchener Junioren Regatta fand am 9. und 10. Mai 2015 auf der Olympia Strecke Oberschleißheim (München) statt. Aufgrund der Entfernung reisten wir bereits am Freitag an. Hierzu trafen sich Valentin Schrod, Philipp Klar (RV Eltville), Ole Dreßler und Aaron Möller in Schiersten, um von dort aus mit den Gießenern zu fahren (Jan Rauber-Wagner aus Gießen ist unser Projektleiter). Nach langer Autofahrt wurde an diesem Abend nur noch eine kurze Einheit auf der Regattastrecke trainiert. Am Samstag war frühes Aufstehen angesagt, da eine morgendliche Einheit vor Regattabeginn auf dem Plan stand. Valentin Schrod belegte direkt am Anfang des Tages den zweiten Platz mit seinem Vierer-ohne der schweren A-Junioren. Wenig später erreichte Philipp im schweren A-Junioren Einer den vierten Platz in seinem Lauf. Am Nachmittag startete dann der leichte Hessenvierer der B-Junioren, in dem wir, Ole Dreßler und Aaron Möller, mitruderten. Wir gewannen den Vorlauf mit gut zwei Längen Vorsprung und hatten damit auch die Bestzeit aller Boote in dieser Klasse erreicht. Zum Schluss des Tages war dann noch einmal Valentin Schrod mit seinem Vierer dran, doch es reichte hier leider nur für den sechsten Platz. Der Ole und Aaron im Hessenvierer – Dritte von oben 22 Ole und Aaron mit ihren Partnern aus dem Hessenvierer Abend wurde unter anderen mit Trainerin Audrey im Restaurant verbracht. Am Sonntag begann es wieder mit einer frühen Trainingseinheit und kurz darauf fuhr Valentin mit seinem Südteam-Achter auf den sechsten Platz. Später starteten wir beide wieder im leichten Doppelvierer und wir konnten erneut einen Sieg erringen in unserem Finale. Philipp Klar erruderte anschließend einen dritten Platz in seinem EinerRennen. Danach traten wir die Rückfahrt an. Alles in allem also wieder ein von Erfolg gekröntes Wochenende! Aaron Möller und Ole Dreßler L eistungssport Kathi, Lilli, Elli, Laura und Steuerfrau Alba gewinnen in Ihrer Abteilung Gold auf dem BW Schweißbaden im sonnigen Hürth Der Bundeswettbewerb 2015 40 °C. Geschätzte 7 Liter Wasser werden pro Person nehmen. An einem Strand kühlten wir uns im Wasser am Tag getrunken, davon 6,5 wieder ausgeschwitzt. ab und Uwe, Biolehrer a.D., referierte über die verDie »Bravo« wird zur Beschäftigungstherapie. schiedenen Wattbewohner, während uns kleine Krebse Das beschreibt ungefähr den Bundeswettbewerb über die Füße liefen (kreisch!) und die Algen an den 2015 in Hürth. Sogar am Abfahrtsmorgen, als wir Waden kitzelten. Toll, aber immer noch nicht richtig uns mit dem Jungszweier aus Flörsheim trafen, brach Venedig. manchem schon der Schweiß aus, wenn man sich Am späten Nachmittag endlich nahmen wir ein nur aus dem Stuhl erhob. Nachdem wir alle Boote Vaporetto in die Stadt. Quer über die Lagune schipverladen hatten und auch das ganze Bootsmateriperten wir neugierig dem Campanile, dem Dogenal verstaut war, fuhren wir mit dem RWB-Bus und palast und den Palästen entgegen. Angekommen, Dirks Auto los. Letzteres hatte eine Klimaanlage, was beschlossen wir spontan, uns auf dem Campanile die Mitfahrer des Busses (Kathi, Max und Maxim von erst einmal den Überblick zu verschaffen. Gerade mit den Flörsheimern und mich, Lilli) ziemlich freute. dem Lift oben unsportlich angekommen (ging nicht Die Freude flaute jedoch ziemlich schnell ab, da Dirk anders), sprang die Uhr auf 19 Uhr und die Glocken unbedingt seine Musik hören wollte und wir die Ärzte begannen sachte zu schwingen... Ohrenbetäubendes nicht wirklich mochten. Glockengeläut begann und schüttelte uns ordentlich Kurz vor unserem Ziel Hürth machten wir einen durch... Zwischenstopp in Bonn bei Dirks »Urverein«. Dirk Anschließend quetschten wir uns weiter durch die wies uns natürlich auf jeden ihm bekannten Baum vielen Touristen über den Markusplatz hin zu kleihin, während wir uns eigentlich eher für das Freibad nen Gassen und Brücken, wo die Touristenströme interessierten. Naja. Dann fuhren wir weiter zum deutlich nachließen (genau wie Donna Leon immer Otto-Maigler-See. Dort trafen wir auch die anderen, schreibt....). Leider hatte Hajo den Zeitungsartikel Für den Blick nach vorne . . . • ausführliche Augenglasbestimmung • Computer-Brillen • Kontaktlinsen Franz Pollinger Augenoptikmeister Bleichstraße 22 • Wiesbaden • Telefon & Telefax 0611– 3744 48 23 17 L eistungssport sicherten unser hessisches Revier ab und gammelten, da jede kleinste Bewegung bei der Hitze nicht möglich war. Endlich wurde es Abend und wir konnten bei einer kleinen Trainingseinheit die Strecke kennenlernen, da es »nurnoch« 28 °C waren. Auch das hatte sich schnell erledigt, die Strecke wurde für gut befunden und alle packten ihre Sachen und fuhren zum Quartier. Alle gingen früh ins Bett da am nächsten Morgen schon um 5:30 Uhr Aufbruchszeit war. In der Turnhalle entwickelten sich über Nacht derart tropische Temperaturen, dass niemand wirklich durchschlafen konnte und am nächsten Morgen Gähnen die allgemeine Beschäftigung war. Nach einem Frühstück am Regattaplatz und anschließender Rennbesprechung musste sich der Mädchenvierer 13/14 Jahre mit Kathi, Elli, Laura, Alba und mir auch schon einlaufen gehen. Das wegen der Hitze von 3000 auf 2000 Metern verkürzte Rennen stand bevor. Zum Glück hatten wir am Morgen nicht ganz so große Hitze und konnten das Rennen konzentriert fahren. Für eine Medaille reichte es leider nicht. Wir wurden mit einer Zeit von 8.02 min. in der Abteilung dritte und siebte von ganz Deutschland, was trotzdem ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis war. Ähnlich ging es dem leichten Mädchenzweier 12/13 Jahre mit Luna und Charlotte. Sie waren nämlich eigentlich ein Jahr jünger als der Rest ihrer Gegner und fuhren eine Zeit von 9.33 min. In ihrer Abteilung belegten sie Platz 6. Nach der Siegerehrung, die zur Freude aller im nahe gelegenen Strandbad stattfand, ging es auch schon wieder ins Basislager. Am nächsten morgen sollte der Zusatzwettbewerb stattfinden und die höchsten Temperaturen des ganzen Wochenendes, nämlich 40 °C erreicht werden. Wir quälten uns in der Mittagshitze unter der gnadenlosen Sonne, durften uns dann aber auch zur Belohnung im See abkühlen. Und nun kam die »Bravo« ins Spiel, die Dirk und Caro beim Wasservorräte-Auffüllen entdeckt hatten. Sie enthielt ein Dr. Sommer Spezial und wir lernten zwischen unseren Rennen viel übers Flirten und gebrochene Herzen. Und auch bei den anderen fand die »Bravo« reißenden Absatz. 24 Kathi, Lilli, Laura, Elli, Alba, (hinten) Luna und Charlotte (vorne) und die Trainer Dirk und Caro Nun aber endlich wieder zum Rudern. Denn es stand ja auch noch die 1000 Meter Bundesregatta bevor. Der Mädchenzweier war zuerst dran. Doch wegen Gewitterwarnung mussten alle Boote auf dem Wasser »evakuiert« werden und es wurde eine Stunde pausiert. Danach ging es frisch gestärkt wieder aufs Wasser beziehungsweise auf die Anfeuerungsstationen im Gebüsch am Ufer. Nun konnten Luna und Charlotte endlich ihr Rennen bestreiten und konnten sich nach einen Kopf an Kopf Kampf den dritten Platz in ihrer Abteilung sichern. Das ist eine gute Leistung, vor allem, wenn man bedenkt, dass ihre Gegner geschätzte (und das ist jetzt sehr objektiv!) 3 Köpfe größer waren. Nun war auch schon der Mittag angebrochen und es war mal wieder glühend heiß. Der Mädchenvierer musste noch sein Rennen bestreiten und alle freuten sich auf ein schönes Battle, da die Gegner nur eine Sekunde langsamer auf 2000 Metern gewesen waren. Angefeuert vom Mädchenzweier, der sich zur Verwunderung aller in wunderschöne Warnwesten gehüllt hatte, ging es an den Start. Schon beim Start konnten wir uns eine halbe Länge sichern und kamen im Ziel mit einer guten Bootslänge Vorsprung an. Und dann war es auch schon wieder vorbei. Abriggern, aufladen, ins Auto schleppen, Burgerking überfallen, in den lustigsten Posen einschlafen und dann waren wir auch schon da. 80 Pfandflaschen wurden entsorgt, der Hänger weggebracht und dann konnte man endlich ins wohlverdiente und kühle (!!) Bett. Lilli Steffens S chulrudern Nachwuchstalent-Regatta im Schiersteiner Hafen Vierundvierzig Teams aus neun Schulen nahmen in diesem Jahr an der Nachwuchstalent-Regatta im Schiersteiner Hafen teil. Gastgeber dieser Regatta ist die Elly-Heuss-Schule. Neben der Gutenbergschule und verschiedenen Schulen aus Mainz stellte die KarlRehbein-Schule aus Hanau mit 15 Mannschaften das größte Kontingent. Die Ruderstrecke ist 450 m lang, bei der Streckenhälfte müssen die Teams als Besonderheit ihr Können beim Wenden zeigen und es geht zurück. Nicht nur die Kraft und die Ausdauer sollen ausschlaggebend sein, auch die Teamarbeit soll belohnt werden und damit gewinnen auch mal die Kleineren gegen die Stärkeren. So kommt ein Mädchen-Vierer der Elly-HeussSchule als Anfänger in ihrer Altersklasse ins Finale und wird Zweite. Hier zeigen sich die Früchte der Trainingsstunden auf dem Stausee an der Nahe und des Coachings von Ansgar Berz und Dirk Schreiber. Schüler der Elli-Heuss-Schule und die Siegerehrung Inh. Friedrich u. Jörg Siegel Steinmetzmeister Telefon 0611-73 18 21 Telefax 0611-76 13 49 Friedensstraße 55 65189 Wiesbaden [email protected] www.guckessoehne.de Bernhard-May-Str. 19, 65203 Wi-Biebrich 25 L eistungssport Fabio Lange und Leo Karlik gewannen zweimal im Leichten-Doppelzweier 12 Siege auf 91. Offenbacher Ruder-Regatta Insgesamt zwölf Siege erruderten die Kinder und Junioren der RG Wiesbaden-Biebrich am Wochenende von 11.–12. Juli auf der 91. Offenbacher RuderRegatta in Offenbach-Bürgel. Nach den Deutschen Meisterschaften vor 14 Tagen und dem Bundeswettbewerb am vergangenen Wochenende standen dieses Mal vor allem die Regatta-Novizen und noch nicht ganz so erfahrenen Regatta-Ruderer im Mittelpunkt. Die 500 m lange Kurzstrecke ist zudem eine gute Vorbereitung auf die Heimat-Regatta im Schiersteiner Hafen am 12. und 13. September. Vier Boote konnten sowohl am Samstag als auch am Sonntag ihr Rennen gewinnen und mit einem Doppelsieg die Heimreise antreten; Jennifer Reitz im Mädchen Einer der 14-Jährigen, Mona Schmauss und Lara Hinz im Mädchen Doppelzweier der 12-Jährigen, außerdem Fabio Lange und Leonhard Karlik im Jungen Leichtgewichts-Doppelzweier der 13- und 14-Jährigen. Im Leichtgewichts-Doppelzweier der 15- und 16-jährigen B-Junioren entschieden Ole Dressler und Aaron Möller an beiden Tagen das Rennen für sich. Die beiden 15-Jährigen hatten vor 14 Tagen im gesteuerten Leichtgewichts-Doppelvierer bei den Deutschen Meisterschaften den Einzug ins B-Finale geschafft. Auch Maximilian Schönfelder und Julian Neuner fuhren mit zwei Siegen nach Hause. Die 14-jährigen Leichtgewichte entschieden am Samstag gemeinsam im Leichtgewichts-Doppelzweier der 13und 14-jährigen das Rennen für sich. Am selben Tag siegte Julian Neuner auch im Leichtgewichts-Einer der 14-Jährigen. Am Sonntag konnte Maximilian Schönfelder dieses Rennen gewinnen. Komplettiert wurde der Medaillenregen mit dem Sieg von Miron Seib im Jungen Einer 12 Jahre. Désirée Kaiser Sophie Möller und Caro Hinn beim Anfeuern Jennifer Reitz gewinnt im Einer 26 Nachruf Gregor ist tot ... Jüngere RWB Mitglieder werden ihn nicht kennen, aber für uns ältere war Gregor Arsumanian bei allen Veranstaltungen des Vereins ein gewohntes Gesicht. Gregor trat Anfang der 60er Jahre zusammen mit einigen Freunden der RWB bei. Keine Veranstaltung, ob Fest oder Wanderfahrt, ohne den immer gut gelaunten, hilfsbereiten und zuvorkommenden Gregor. Damals wurde er auch – meines Wissens nach – zum ersten und einzigen männlichen Frauenruderwart der RWB gewählt. Kein Wunder also, dass er in der RWB auch seine Frau Erika kennen lernte. Beide fühlten sich dem Verein eng verbunden und pflegten viele Freundschaften. Später zog er aus beruflichen Gründen nach Frankreich, um bei Michelin zu arbeiten und kam nur noch sporadisch ins Bootshaus. Das änderte sich aber wieder, als er zurück in die Nähe von Frankfurt zog. Er entdeckte noch einmal ein »zweites Leben«, von dem er uns oft bei den Mittwochabendtreffen berichtete. Dazu gehörten interessante Filme im Frankfurter Cinemax, fotografische Exkursionen unter fachmännischer Anleitung aber auch eigene Gestaltungsideen, zahlreiche Reisen und Ausflüge. Und das Rudern stand bei all diesen Aktivitäten nicht hinten an. Gregor kam immer zum Mittwochsrudern, erzählte abends von neuen Erlebnissen, beteiligte sich an Wanderfahrten und wurde wieder zum festen Bestandteil des »alten« Kreises. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er in den letzten Jahren nicht mehr nach Biebrich kommen, zum letzten Mal haben wir ihn gesehen, als ihm beim Anrudern 2013 die Ehrennadel für 50jährige Mitgliedschaft verliehen wurde. Gregor verstarb Mitte Juni, Mitte Juli wäre er 75 Jahre alt geworden, doch in der Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit, wird er für uns immer lebendig bleiben. Dr. Achill Jacobs 27 JUBILARE 60 Jahre 60 Jahre 60 Jah 6 60 60 Jahre Die RWB gratuliert zu 60 Jahren Vereins-Mitgliedschaft Marie-Luise Köpge Die Mitgliedschaft in der RWB war der jungen MarieLuise Reichert sozusagen schon in die Wiege gelegt. Ihr Vater war Vereinsmitglied und auch der ältere Bruder Hans (besser bekannt als Hänschen). Da ist es auch wenig überraschend, dass bei dem Thema »Bund für‘s Leben« bald eine vereinsinterne Lösung gefunden wurde: Mit Gerd Köpge, der wenige Jahre nach ihr zur RWB stieß und in den späten 50er Jahren im legendären Biebricher Achter saß, steuerte Marie-Luise in den Hafen der Ehe. Dass Spross Beate als Jugendliche ebenfalls in die RWB eintrat und bis heute dazugehört, stand natürlich außer Frage. Die Köpges sind ein Teil der RWB-Familie und waren als solche eigentlich kaum aus dem Vereinsleben wegzudenken. Und das nicht nur als zuverlässige Teilnehmer auf allen Vereins-Events. So engagierte sich Marie-Luise, die für Ihre Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft große Wertschätzung bei den Vereinskameraden genießt, viele Jahre für das Kuchenbuffet auf der Schiersteiner Regatta. Mittlerweile schon zwei Generationen an Ruderer-Mütter weitergereicht, wurde es mit Ihrer Hilfe zur Institution. Leider lässt der Gesundheitszustand von Marie-Luise seit einiger Zeit keine Besuche im Verein mehr zu, weshalb Sie am 1. Mai ihre Ehrung nicht entgegen nehmen konnte. Wir möchten an dieser Stelle ganz herzliche Grüße von allen RWB‘lern übermitteln. Dieter Bergemann Wer wie Dieter Bergemann in den 50er Jahren in der Rheingaustrasse aufwuchs, für denn war die Mitgliedschaft in der RWB quasi eine Pflicht. Es war eine Hochzeit des Vereinssports in Deutschland und die Blütezeit der RWB. Mit seinem Eintritt im Jahr 1955 erlebte Dieter die größten Erfolge der Biebricher Ruderer hautnah mit – zwei Europameisterschaftstitel und die Silbermedaille von Melbourne, dazu zahlreiche Siege auf den großen Regatten. 28 Dieter ließ sich davon anspornen. Obwohl er von seiner Statur bei weitem nicht an die langen Kerls heranreichte und gesundheitlich gehandicapt war wurde er ein geachteter Rennruderer, der sich vom Einer bis zu Achter seinen Platz auf den Regattastrecken erkämpfte. Leider ging in den letzten Jahren der Kontakt zur RWB ein bisschen verloren, trotzdem hält er dem Verein als Mitglied die Treue, worüber wir dankbar sind. JUBILARE 60 Jah Werner Lange und seine 60 Jahre RWB Es waren wohl die goldenen 50er Jahre der RWB mit den Deutschen und Europäischen Meisterschaften im Zweier mit Steuermann in Serie und der Silbermedaille von Melbourne 1956, die vor 60 Jahren den Jugendlichen Werner für den Rudersport in der RWB begeisterten. Dabei war er nicht der RuderModellathlet, für den sich Rudern als Leistungssport aufdrängte, aber – und das sollte sich erst viel später herausstellen – er hatte das gewisse »Feeling« für einen guten Bootsdurchlauf und die notwendige Gelassenheit, die ihn später auf dem Schlagplatz nur schwer ersetzbar machten. Seine größten Erfolge lagen zu Beginn der 60er Jahre, als die Zeiten der RWB-Vereinsachter mit jeweils Drittplatzierungen auf den Meisterschaften 1957–59 durch das aufkommende Leistungszentrum Ratzeburg zu Ende gingen und Renngemeinschaften zunehmend die Top-Rennen dominierten. Dennoch gelang es der RWB auch in diesen Zeiten beachtliche nationale und internationale Siege zu erringen – eben auch unter Beteiligung von Werner Lange – wie Eichkranzrennen oder auf dem Rotsee und natürlich der 1963er »Kaiser Vierer«, einem damaligen Traditionsrennen in Bad Ems mit hohem Unterhaltungswert für Zuschauer und Sportler, etwas Henley-Atmosphäre, aber heute natürlich ohne weitere Bedeutung – eigentlich schade. Werner Lange war dem Leistungssport immer sehr verbunden und hat nach Familie und Beruf noch so manches Master-Rennen national und international bestritten, manchmal im RWB-Team, wo wir viel Spaß gemeinsam hatten, bisweilen auch mit Ruderfreunden aus anderen Vereinen, mit denen er sogar zu späten FISA-Ehren gekommen ist. Jedenfalls war er immer ein Motivator, mitzumachen und bei der Organisation behilflich zu sein. Behilflich sein ohne große Worte, das ist seine Stärke. Während früher Gas- und Wasserleitungen über das Nachbargrundstück geführt wurden, liegen heute alle Versorgungsleitungen in der Uferstraße. Was heute vielleicht nur schwer vorstellbar ist – in den 70er Jahren ein Wochenende Eigenleistung und ein metertiefer Graben von der Regattastraße zum Bootshaus war fertiggestellt. Da war es gut, dass es einen Werner Lange mit einem Bauunternehmen gab und auch, dass das vom Bagger in Eigenregie herausgerissene Starkstromkabel nicht stromführend war. Die RWB-100-Feierlichkeiten waren gerade vorüber, in Deutschland feierte man die Wiedervereinigung und die RWB steckte etwas in der Klemme – sportlich, aber auch sonst lief es nicht wirklich rund. Es fehlte ein Trainer für den Leistungssport, in den Bootspark hätte investiert werden müssen, aber vor allem gab es wenig Begeisterte für Vorstandsarbeit. Das war der Zeitpunkt zu dem Werner Lange den Vorsitz übernahm und die Vereinsgeschichte bis 1997 mitbestimmte. Wir im Vorstand träumten vom Konzept der RWB 2000 und haben Werner doch nur zu wenig auf diesem Weg helfen können. Er selbst war beruflich in den neuen Bundesländern engagiert und dennoch hat er mit Geduld, Umsicht und seinen Kontakten zu Stadt und Wirtschaft mit dazu beigetragen, dass sich die RWB weiter entwickeln konnte. Hierfür, und für 60 Jahre Zuverlässigkeit und Beständigkeit im Verein ohne viel Querelen oder gar Streit, dafür mit viel Spaß und Erlebnis beim Sport, möchte sich die RWB bei Werner Lange gerne bedanken. Dr. Joachim Fleisch hre 60 Jahre60 Jahre 60 Jahre 29 JUBILARE 25 Jahre 25 Jahre 25 Jah 25 Jahre 25 25 Jahre 2 25 Jahre Die RWB gratuliert zu 25 Jahren Vereins-Mitgliedschaft Uli Seib Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine junge Frauenstimme: »Hallo, hier ist die Uli. Der Bernhard Trödel hat gesagt, in Wiesbaden gäb‘ es auch so ‘ne Frau. Wollen wir nicht mal zusammen rudern?« – Na klar! Weibliche Ruderinnen mit sportlichen Ambitionen waren zu der Zeit in der RWB eher rar. Gerade hatte ich meinen weißen R5 gewendet und vor dem Schiersteiner Bootshaus geparkt, als ein roter R5 seine Kühlerhaube meiner gegenüber stellte. Der R5 war für uns nicht nur Auto, er war Statement und Freiheit. Für Uli und mich war in diesem Moment alles klar. Dass es dann auch im Boot super harmonierte, überraschte uns schon nicht mehr. In unseren leistungssportlichen Karrieren waren wir uns nie begegnet. Das lag schlicht an unserem Altersunterschied. Nun war das Hanauer Mädsche zum Studium in Mainz gelandet. Zu meinem Glück fand sich dort aber keine Ruderpartnerin und somit begründete die zufällige Begegnung mit Bernhard eine lange Freundschaft. So verschieden wir sind, so überwältigend waren die Parallelen. Wir studierten quasi das gleiche, Uli in einem angewandten Bereich, ich von der theoretischen Seite. Vor allem befanden wir uns beide in einem unglückseligen Beziehungsgeflecht mit äußerst negativen Auswirkungen auf unser Seelenheil. Nur Uli kennt die dunkle Seite, die mein Ich zerfrass. Oft verbrachten wir noch lange lebensphilosophisch geschwängerte Stunden auf dem Steg. Die RWB befand sich damals in einer Krise, was uns zum Vorteil gereichte. Da niemand den Trainerjob annehmen wollte, durfte ich. Der Vorstand war frus30 triert und lies die restriktiven Zügel fahren. Während bis dahin die Zugmaschine nur von erfahrenen älteren Herren des Vorstands gefahren wurde, »musste« ich nun ran. Das gab uns natürlich neue Freiheiten. Wir mussten nicht bitten und betteln, wir konnten und wir mussten aktiv werden. Bei den Herbstläufen des HRV trieben wir uns gegenseitig zu Höchstleistungen an und für die Hochschulmeisterschaften besorgten wir uns Anzüge, mit denen wir im Rudersport unserer Zeit in puncto Trikot voraus waren. Wenn wir schon gegen die amtierenden Weltmeisterinnen fahren mussten, waren wir wenigstens Avantgarde im Outfit. Mit meiner kleinen Trainingsgruppe organisierten wir Wanderfahrten und ich beneidete Uli ein bisschen um ihre Verbundenheit zu ihrer alten Hanauer Truppe. Wir teilten nicht nur viele Vorlieben, Uli eröffnete mir auch neue Welten, die bis heute mein Leben prägen. Im Grunde wandle ich auf meinen heutigen musikalischen Entdeckungsreisen auf den von ihr in mir gepflanzten Wurzeln. Und das ich fast im Jemen gelandet wäre, geht ebenfalls auf eine Begeisterung zurück, die sie in mir geweckt hat. Während es mich bald von Wiesbaden und später dann gänzlich aus Deutschland weg zog, verankerte Uli ihr Leben in Wiesbaden und zu einem erheblichen Teil in der RWB. Susanne Schwarz Jah 25 Jahre hre 25 Ja e5 Jahre 25 Jahre e 25 Jahre JUBILARE Markus Sauer Es kommt mir wie vorgestern vor, dass Markus Sauer bei den gerade entstehenden »Mittwochsruderern« als Bonvivant Aufsehen erregte: Student der Zahnmedizin in Mainz, dauergebräunter Modellathlet, schon damals mit sorgfältig pomadisierten Haaren, einen weißen Golf-Cabrio fahrend, oft in Begleitung unterschiedlicher, gutaussehender Mädels, immer einen flotten Spruch auf den Lippen, mit scheinbar 40 blitzweisen Zähnen, mit Nebenjob bei der Lufthansa als »Flugbegleiter« oder so, mit Flugschein und Besitzer eines ¼ Sportflugzeugs, mit dem er uns, die im Boot saßen auch schon mal (sicher gegen alle Flugsicherheitsvorschriften) aus der Luft grüßend überflog. Der einmal nach hartem Training in einem »4er mit«, wahrscheinlich er als Steuermann und wir mental auf Rekreation im Bootshaus eingestellt, uns plötzlich die Schlagzahl kräftig erhöhte, um ein am Horizont vorausfahrendes Mainzer Boot überholen zu wollen (»…die machen wir fertig!« etc.) und mich dadurch derartig zur Weißglut brachte, dass ich fast während der Fahrt aus dem Boot ausgestiegen wäre. Markus Sauer war alles, nur keine Spaßbremse. Lange nicht gesehen – schade! Georg Schuler Sebastian Schulte Wahrscheinlich wissen wir über kein RWB-Mitglied mehr, als über Sebastian Schulte, obwohl er von den 25 Jahren seiner RWB- und Ruderkarriere gerade mal knapp zehn Jahre in Wiesbaden trainiert hat. Seine Erfolgsbilanz ist lang, der Weltmeister von 2006 und Boat-Race-Gewinner von 2007 saß sieben Jahre lang im Deutschlandachter, nahm auch an den Olympischen Spielen in Athen teil. Wer etwas über seine Ruderkarriere nachlesen möchte, der wird zum Beispiel bei Wikipedia fündig. Während der Zeit im DRVTeam trainierte er am Bundesstützpunkt in Dortmund und so kam Sebastian meist nur zu kurzen Besuchen nach Biebrich oder Schierstein. Sein letzter öffentlicher Auftritt im Bootshaus liegt auch schon wieder zwei Jahre zurück. Beim Festakt begeisterte er Mitglieder und Gäste mit seiner Festrede über die Bedeutung von Erfolg und Misserfolg im Leben eines Sportlers. Hier zeigte Sebastian wieder einmal, dass er nicht nur ein exzellenter Ruderer, sondern auch ein äußerst eloquenter Redner ist. Auch beruflich hat es ihn nach seiner Promotion in Cambridge in die Ferne gezogen. Nach dem Karrierestart bei Thyssen-Krupp in Essen ist er seit Sommer 2014 für den deutschen Stahlkonzern in Brasilien tätig. Dort geht er zwei bis dreimal pro Woche joggen. Eine oder zwei Runden um die Lagoa Rodrigo de Freitas, der olympischen Regattastrecke für Rudern und Kanu. Eine Naturstrecke mit spektakulärem Blick auf die Christusstatue auf dem Corcovado, die wegen ihrer Windanfälligkeit jedoch einen geteilten Ruf hat. Vielleicht hat er ja ein paar gute Tipps für Christina und ihre Crew, die im August zur Junioren WM unterm Zuckerhut sein werden. 31 D i e R W B gr a t u l i er t Halbrunde und runde Geburtstage im 2. und 3. Quartal 2015: (Ab dem 50sten) 65 Jahre hen Herzlic nsch! u Glückw Brigitte Jacobs Rosemarie Schwabe Wolfgang Porada 50 Jahre Joachim Uhr Jan Kunst Holger Koepp Bernd-Rüdiger Hoécker Bettina Fehlings Ralph Tomm 70 Jahre Breuer Uwe 80 Jahre Dieter Reinisch 75 Jahre Werner Lange D i e R W B such t H e l fer Helfer I: 28.–30.08.2015 Mosburgfest Nach dem großen Spaß und Erfolg im letzten Jahr, sind wir vom 28. bis 30.08. wieder mit einem Weinstand auf dem Mosburgfest der Biebricher Vereine vertreten. Unter der Regie unseres HobbyWinzers Rainer Borkowsky schenken wir Weine von Friedel Russler aus Walluf aus. Wie im Vorjahr haben wir von unserem Stand den schönsten Blick auf die Burg und das Feuerwerk am Samstag Abend. Wir suchen dafür eifrige Helfer, bitte meldet Euch unter [email protected], wenn Ihr eine Schicht übernehmen wollt. Natürlich sind alle RWB’ler samt Anhang auch gern gesehene Gäste am Stand. Helfer II: 12./13.09.2015 Schiersteiner Regatta Alle Jahre wieder am zweiten Wochenende im September ist die gesamte RWB-Familie zum Helfen aufgerufen. Auf der Schiersteiner Regatta (12./13.09.) brauchen wir wirklich jede freie Hand – von starken Kerlen zum Aufbau der Strecke, über die Kinder im Startnachen bis hin zu den Damen vom Grill und den Herren hinter der Kuchentheke. Den meisten sind die Tätigkeiten schon vertraut, bitte meldet Euch unter [email protected] und gebt am Besten gleich an, wo und wann Ihr eingesetzt werden wollt. Helfer III: 09.–11.10.2015 Deutsche Sprintmeisterschaften Im Oktober gibt es eine Premiere im Schiersteiner Hafen: Die RWB ist Ausrichter der 19. Deutschen Sprintmeisterschaften sowie der 102. Deutschen Großbootmeisterschaften (9. bis 11.10.). Ruderer aus dem ganzen Land kommen zu uns, um die nationalen Titel auszufahren. Auch hierfür brauchen wir wieder alle verfügbaren Mitglieder. Bitte meldet Euch unter [email protected] und gebt am Besten gleich an, wo und wann Ihr eingesetzt werden wollt. Eventuell falsche Angaben bitten wir zu entschuldigen und bitten um Nachricht an die Redaktion
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