Industrie 4.0 - Münchener Forum Verbindungstechnologie

Industrie 4.0 –
das nächste industrielle
Paradigma
Philipp Ramin, M.Sc.
2. Dezember 2015
Forum Verbindungstechnologie München
Über den Redner
Derzeitige Positionen:
•  Stellv. Geschäftsführer des
MÜNCHNER KREIS e.V.
(www.muenchner-kreis.de)
Philipp Ramin, M.Sc.
[email protected]
[email protected]
•  Co-Founder & Board Member
Innovationszentrum für Industrie 4.0
(Industrie 4.0 Portal www.i40.de)
MÜNCHNER KREIS e.V.
Telefon: +49 89 223238
Telefax: +49 89 225407
[email protected]
www.muenchner-kreis.de
•  Mitarbeiter am Lehrstuhl für
Innovations- und Technologiemanagement, Universität Regensburg
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Das Leitbild des MÜNCHNER KREIS
•  Der MÜNCHNER KREIS ist die führende unabhängige
Plattform zur Orientierung für Gestalter und
Entscheider in der digitalen Welt.
•  Mit einer Vielzahl an Aktivitäten analysieren wir
zukünftige Entwicklungen und generieren damit
fundierte Leitgedanken zu den technischen,
ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen
Herausforderungen im Spannungsfeld der digitalen
Transformation.
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Die Arbeitsmethoden des MÜNCHNER KREIS
•  Aktivitäten
-  Workshops, Mitgliederkonferenzen, Symposien,
Fachkonferenzen, Networking-Abende, Berliner Abende
-  Forschungsprojekte/Studien
-  Arbeitskreise (z.B. Energie, Mobilität)
-  Wirkt in Gremien des Staates und Forschungseinrichtungen mit
-  Publikationen (Tagungsbände, Studien, Positionspapiere)
•  Die Arbeit des MÜNCHNER KREIS ist interdisziplinär und
neutral
•  Arbeitsprinzipien: neutrale, kritische aber auch
konstruktive, zukunftsorientierte Analyse und internationale
Expertendiskussionen in einer offenen Atmosphäre
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Die 4. industrielle Revolution?
Komplexität
Die 1. industrielle Die 2. industrielle Die 3. industrielle Die 4. industrielle
Revolution
Revolution
Revolution
Revolution
Mechanische
Produktion mit
Hilfe von
Dampfmaschinen
Mechanischer
Webstuhl 1784
Massenprodukti
on durch
Arbeitsteilung
und Elektrizität
Fließband 1870
Einsatz von IT
und Elektronik
Speicherprogrammierbare Steuerung 1969
•  Cyber-Physische
Systeme
•  Internet der Dinge
•  Künstliche
Intelligenz
•  Big Data
•  ….
•  ….
Heute
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Industrie 4.0 – die Digitalisierung der Produktion
Internet of Services (IoS)
Semantik, Cloud Computing, Plattformen, XaaS
Industrie
Energie
Mobilität
Smart
Factory
Smart
Grid
Smart
Mobility
Gesund
heit
Smart
Health
Wohnen
Smart
Home
Internet of Things (IoT)
Security, Standards, Schnittstellen, Mikroelektronik, Embedded Systems
Acatech/ZVEI 2014
6
Industrie 4.0 Technologiematrix
Innovationszentrum für Industrie 4.0 (2015)
7
Worum geht es bei Industrie 4.0?
•  mehr Freiheit und Flexibilität in die Produktion
•  Kleine Losgrößen, um individuelle Kundenbedürfnisse zu
befriedigen bei relativ niedrigen Stückkosten
•  Dezentrale und vernetzte Ressourcen
•  Integration von autonomen, sich selbst kontrollierenden und
konfigurierenden Ressourcen.
Plattform Industrie 4.0/ BMWI 2015
8
Industrie 4.0 – Sechs Gestaltungsprinzipien
1. Interoperabilität aller Systeme
2. Virtuelle Kopien
3. Dezentralisierung
4. Echtzeit Datenfluss
5. Alles als Service
6. Modulare Strukturen
Hermann, Pentek, Otto, 2014
9
Die Vision: eine komplett vernetzte Fabrik
http://184.195.35.150
http://184.195.32.102
Cloud
Network
http://184.195.35.100
http://184.195.32.101
http://184.192.32.105
Innovationszentrum für Industrie 4.0 (2015)
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Internet der Dinge
•  44 MHz Prozessor
-  Flash Memory
-  128 kB RAM, 512 kB ROM,
1MB flash
•  WiFi
-  Wake up and join a secure
network (WPAs): < 34 ms
•  TCP/IP stack installed in ROM
•  Energieverbrauch
-  4 µA sleep mode (wake-up:
sensor input or timer)
-  40 mA receive data, 210 mA
transmit Data.
Friedemann Mattern, ETH Zürich
• 
11
Schematische Logik einer Smart Factory
Kluge
Materialen
kennen die
Details ihres
Herstellungsproz
esses und sind
eindeutig
identifizierbar
(z. B. RFID).
Cyber-PhysischeSysteme
Kluge Produkte
kennen die
Details ihres
Herstellungsproz
esses und sind
eindeutig
identifizierbar
(z. B. RFID).
Cloud
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Kleine Schritte in Richtung Industrie 4.0
Würth Optisches
Bestellsystem:
Statusinformationen
der Schrauben
werden mit einer
Kamera
aufgenommen, in
das ERP
eingespeist und es
wird eine
automatische
Bestellungen
ausgelöst.
www.industry-focus.info
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Kleine Schritte in Richtung Industrie 4.0
•  „Intelligenz“ kann mit unterschiedlichen Technologien implementiert werden:
RFID, QR Code, Bluetooth, WIFI, etc.
•  Herausforderungen: Materialien!
•  Alternative zum eigentlichen Produkt: Teileträger, Paletten
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Eine veränderte IT-Logik
Company Level
Factory Level
Process Level
Control Level
Shop Floor
Level
Prinzipien:
• 
• 
• 
• 
Traditional IT Pyramid
IT logic for CPS
Service Orientierung: XaaS, SoA
Abschaffung der klassischen IT-Hierarchien
App-Orientierung: Kunde kann Funktionen selbst ergänzen
Offene Standards
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Ein weiterer Treiber: Mensch-Maschine
Kollaboration
Gestern:
Groß,
gefährlich,
schwer, mit
Schutzzaun
Heute:
Leichte
Konstruktionen
, flexibel,
sicher und
sensitiv
CPS &
Autonomous
Systems
17
Maschinenfabrik Reinhausen
• 
1886 in Regensburg gegründet
• 
Weltmarktführer bei Stufenschaltern für Energienetze
• 
Prozesse, v.a.: Bohren, Drehen, Fräsen
• 
2700 Mitarbeiter
• 
Umsatz: ca. 600 Mio. €
• 
Ersten Industrie 4.0 Award erhalten
18
Ziel: Weniger Schnittstellen
Quality Control
Warehouseman
Tool Storehouse
PPS-ERP Control
NC-Programming
CAD
Production Controlling
Foreman
Machine Park
MR 2015
19
Eine implementierte Lösung
A
D
MR-CM
B
C
Basic Logic:
• 
MR-CM ist eine Plattform zur Kontrolle vertikaler und horizontaler Prozesse
• 
Echtzeitdaten ermöglichen eine direkte Anpassung an die Produktionsplanung
• 
Direkte Übertragung von Prozessdaten führen zum Abbau von
Informationsbrüchen
• 
Client-Server-Architektur
Hofmann/Obermaier/Meilinger 2012
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Nutzen dieses Systems
32%
Kostenreduzierung
7,5
min /
Werk
zeug
4,5
min /
Werk
zeug
Vorher
68%
17 Maschinen:
Kostenreduzierung:
500.000 € pro Jahr
Nachher
40% Reduzierung der
Rüstzeit
www.reinhausen.com
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Siemens Comesco: Alle Maschinen online
Shop Floor
MES
COMESCO
Web-Service
•  Qualitätsmanagement
•  Produktionssteuerung
•  Bestandsmanagement
•  Instandhaltungsmanagem.
Funktionen:
•  Historie aller Produkte
•  Kundenanfragen in Echtzeit
•  Prozess- und Qualitätsdaten
•  Kommunikation zwischen MES und
Kontrollebene
Siemens 2015
22
Sensorik und Datensammlung als Basis
Equipment:
> 1000 online measuring points
> 1000 Scanner
> 1000 machines online
Output:
> 500.000 codes read daily
> 50.000.000 process information daily
Siemens 2015
Auf dem Weg zu Industrie 4.0
In den nächsten 5
Jahren wollen 80%
aller Unternehmen
ihre Prozesse
digialisieren
Nur 48% aller
Unternehmen fühlen
sich vorbereitet
91% aller
Unternehmen
sehen i40 als
Chance
Unternehmen
investieren 40
Mrd. € pro Jahr
in i4.0
2020
2015
PWC 2014; McKinsey 2015
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Das Potenzial von Industrie 4.0
10-40% Reduzierung
der Wartungskosten
3-5% increase of Produktivität
20-50% Reduzierung
time to market
30-50%
Reduzierung
Ausfallzeit
Bis zu 85%
Steigerung der
Vorhersagegenauigkeit
10-20% Reduzierung
der Qualitätskosten
20-50% Reduzierung
der Bestandskosten
45-55% Steigerung
Produktitivät in
technischen
Bereichen
McKinsey 2015
25
Geplante Investitionen in Dtl. bis 2020
Maschinenbau
8,5 B €
Automobile
11,2 B €
Prozessen
Elektronik
Telekom
Gesamt
10,1 B €
6,0 B €
4,3 B €
40,1 B €
PWC 2014
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Aktuelle Barrieren
•  Diskussionen über IT-Sicherheit,
insbesondere über die Cloud
•  Konflikte zwischen Verbänden und
Branchen
•  Fehlende einheitliche Standards
•  Stärke der deutschen Wirtschaft
•  Investitionen sind nötig
•  Viele konzeptionelle Diskussionen
•  Langsame Entscheidungsprozesse
•  Risikoaversion unter Firmen und
Mitarbeitern
•  Benötigte IT-Kompetenzen
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Viele Unternehmen zögern
VDMA Industrie 4.0 Readiness Index
N=674
Produzierendes Gewerbe
VDMA IMPULS-Stiftung für den Maschinenbau, den Anlagenbau
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und die Informationstechnik (2015)
Fazit und Ausblick
•  Industrie 4.0 ist ein evolutionärer Prozess, jedoch
mit großem disruptiven Potential.
•  Industrie 4.0 ist nicht nur eine technologische
Herausforderung.
•  Standards müssen festgelegt werden.
•  Mehr Kooperationen zwischen KMU und
Großunternehmen sind notwendig.
•  Mehr internationale Zusammenarbeit ist
notwendig.
•  Die Implementierung echter I4.0 Projekte muss
der nächste Schritt sein.
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Vielen Dank!
Derzeitige Positionen:
•  Stellv. Geschäftsführer des
MÜNCHNER KREIS e.V.
(www.muenchner-kreis.de)
Philipp Ramin, M.Sc.
[email protected]
[email protected]
•  Co-Founder & Board Member
Innovationszentrum für Industrie 4.0
(Industrie 4.0 Portal www.i40.de)
MÜNCHNER KREIS e.V.
Telefon: +49 89 223238
Telefax: +49 89 225407
[email protected]
www.muenchner-kreis.de
•  Mitarbeiter am Lehrstuhl für
Innovations- und Technologiemanagement, Universität Regensburg
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