BAP-Brief an NDR zum Beitrag „Aufschlag für Leiharbeiter?“ vom 8. März 2015 Undifferenzierte Berichterstattung nur schwer erträglich 11.03.2015 BAP | Auf Ungereimtheiten in der Berichterstattung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) über die Situation von Zeitarbeitern in Schleswig Holstein hat der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) in einem Schreiben an den NDR hingewiesen. Anlass für die Berichterstattung war eine Antwort der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns auf eine Kleine Anfrage der Linken. Darin heißt es, dass Zeitarbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern rund 30 Prozent weniger als Festangestellte verdienten. „Durch fehlende Differenzierung beim Vergleich von Bruttoarbeitsverdiensten von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten ohne Auszubildende aller Branchen mit durchschnittlichen Entgelten in der Arbeitnehmerüberlassung entsteht der Eindruck, dass die Zeitarbeit wieder einmal in ein falsches Licht gerückt werden soll“, so BAPHauptgeschäftsführer Thomas Hetz. In dem Brief an die Schweriner Redaktion kritisiert der BAP, dass in diesem Vergleich entgeltrelevante Merkmale wie beispielsweise Qualifikation, Alter, Beruf außen vorblieben. Wörtlich heißt es: „Es wird nicht berücksichtigt, dass Helfertätigkeiten, die im Allgemeinen eine niedrigere Entlohnung mit sich bringen, in der Arbeitnehmerüberlassung häufiger zu finden sind.“ So liege der Anteil der Helfer unter den Vollzeitbeschäftigten ohne Auszubildende in der Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland laut den Daten der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit bei 52 Prozent gegenüber 12 Prozent bei einer branchenübergreifenden Betrachtung. Der BAP wies darauf hin, dass überdurchschnittlich gut verdienende Akademiker seltener in der Zeitarbeit zu finden sind. Der BAP machte in dem Schreiben an den NDR darüber hinaus deutlich, dass sich die Zeitarbeit in den letzten Jahren intensiv weiterentwickelt habe, beispielsweise durch eine allgemeinverbindliche Lohnuntergrenze und Branchenzuschläge, die die Zeitarbeitnehmer in Schritten an Equal Pay heranführen und die gemeinsam mit ihren gewerkschaftlichen Sozialpartnern beim DGB entwickelt und tarifvertraglich geregelt werden. „Hinzu kommen auch beträchtliche Lohnsteigerungen. In den Jahren 2009 bis 2012 sind die Löhne in der Zeitarbeit um bis zu 20 Prozent gestiegen und im Zeitraum 2014 bis 2016 steigen die Löhne erneut im Osten um rund 13,4 Prozent und im Westen um rund 10 Prozent – ohne die Branchenzuschläge einzurechnen“, rechnet der BAP vor. „Nach den großen Anstrengungen, die die Branche in den letzten Jahren unternommen hat, um die Zeitarbeitnehmer vor allem, aber nicht nur, bei der Entlohnung besser zu stellen, ist eine undifferenzierte Berichterstattung für viele Mitarbeiter und Unternehmer nicht nachzuvollziehen“, so BAP-Hauptgeschäftsführer Hetz. Über den BAP: Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP) ist die führende Interessenvertretung der Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2.000 Mitglieder mit über 4.800 Personaldienstleistungsbetrieben organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter www.personaldienstleister.de. Abdruck honorarfrei / Belegexemplar erbeten Pressekontakt: Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 030 / 20 60 98 - 30 [email protected]; www.personaldienstleister.de
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