2 / 2015
STIFTUNG FÜR TIERSCHUTZ UND ETHIK
•Brennpunkt:
Das Enthornen von Kühen
•Tierkommunikation:
Mit Tieren sprechen
•1. August: Tipps gegen Angst
Impressum
Zeitschrift der ProTier – Stiftung für
Tierschutz und Ethik, Zürich
Ehemals « Schweizerische Gesellschaft
für Tierschutz / ProTier »
Nr. 2, Juni 2015
44. Jahrgang
Erscheint 4 x jährlich
Abonnement :
Gönner erhalten die Zeitschrift kostenlos.
Jahresabonnement
CHF25.–
Einzelnummer
CHF7.–
Redaktion :
Nathalie Dubois (nd)
Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der
Weiterverwendung der Artikel und Bilder
nur mit ausdrücklicher, schriftlicher
Genehmigung der Redaktion.
Die Beiträge decken sich nicht zwingend
mit der Meinung der Redaktion.
Inhalt
Tierische Panik wegen Feuerwerk 4
Serie Tier-Ethik: Die «Gehörnten» sind immer die Tiere
7
Kühe – enthornt und entwürdigt 8
Interview mit Bergbauer Armin Capaul / IG Hornkuh 11
ProTier aktiv! Petition fair-fish: Tierschutz für Crevetten
13
Serie Tier und Recht: Enthornen von Rindern ist Tierquälerei
14
Buchtipps: «Plädoyer für die Tiere» von Matthieu Ricard und
«Die Biene, die sprechen konnte» von Al MacCuish
15
ProTier hilft! SOS Tier & Mensch 16
ProTier hilft! Voliere Mythenquai Zürich – ein Wunsch geht in Erfüllung 18
Tierkommunikation: Mit Tieren sprechen
20
Werden Sie Gönnerin, Gönner von ProTier
24
Tierische Panik wegen
Feuerwerk
Kühe – enthornt
und entwürdigt
Titelbild : Horn-Kuh
Foto © clipdealer.com / lakeemotion
Layout : Feldner Druck AG, 8618 Oetwil a.S.
Konzept und Design: Urs Widmer / provista
Umsetzung: Anita Estermann / aedesign.ch
Druck : Staffel Medien AG, 8045 Zürich
4
ProTier hilft!
SOS Tier & Mensch
PROTIER –
STIFTUNG FÜR
TIERSCHUTZ
UND ETHIK
Alfred Escher-Strasse 76
CH-8002 Zürich
Telefon :
044 201 25 03
Telefax :
044 201 26 23
PC-Konto : 60-455782-5
E-Mail :
[email protected]
Web:www.protier.ch
www.facebook.com/
Stiftung.ProTier
2
8
ProTier hilft! Voliere Mythenquai Zürich – ein Wunsch geht in
Erfüllung
16
18
Tierkommunikation: Mit Tieren sprechen
20
ProTier 2 / 15
Editorial
Liebe
Tierfreundinnen
und Tierfreunde
Ebenfalls zum Unterschreiben ans
Herz legen möchten wir Ihnen die
Petition von fair-fish – so sollen auch
Crevetten endlich dem Tierschutzgesetz unterstellt werden. Seite 13.
Bald steht der 1. August vor der Tür.
Auch dieses Jahr wird er wohl wieder mit lautem Geböller und Feuerwerk gefeiert. Was für manche Menschen ein ausgelassenes Vergnügen
ist, bedeutet für Tiere den blanken
Horror. Viele Heim- aber auch Wildtiere verfallen in Angst und Panik ob
der lauten Knallerei. Wie Sie etwas
gegen die Angst Ihres Tieres tun und
ihm helfen können, den National­
feiertag weniger angstvoll zu überstehen, zeigt Ihnen der Artikel auf
Seite 4 – 6.
Foto © Th. Haug
D
er Sommer hat Einzug gehalten. Mensch und Tier zieht
es nach draussen. Nun sieht
man auch wieder Kühe auf den saftigen Sommerweiden. Ich mag mich,
obwohl sie längst in der traurigen
Überzahl sind, immer noch nicht
an den Anblick hornloser Kühe gewöhnen. Verstümmelt und irgendwie
dümmlich sehen sie aus. Das Leid,
das man ihnen darüber hinaus mit
dem Enthornen antut, ist aber nicht
sichtbar. Mehr über das fragwürdige
Enthornen und die begrüssenswerte
«Hornkuh-Initiative» ab Seite 8.
Jeder, der selber ein Haustier hält,
kennt wohl die Situation; man will
nur das Beste für sein geliebtes Tier,
ist aber manchmal verunsichert, ob
eine Entscheidung die richtige ist.
Wer hat sich nicht schon gewünscht,
dass sein Tier sprechen und einem
mitteilen könnte, wie es selber für
sich entscheiden würde. Die Tierkommunikation ist eine solche Möglichkeit, mit dem Tier zu «sprechen».
Diese nicht alltägliche Form des Austausches mit dem Tier wird mitunter kontrovers diskutiert. Lesen Sie
ab Seite 20, wo die Möglichkeit, aber
auch die Grenzen einer seriösen Tierkommunikation liegen.
ProTier hilft! Dank Ihrer Spendenunterstützung konnten wir dort helfen,
wo Tiere Hilfe brauchen. So haben
wir ermöglicht, dass Pfüüdi, Ronny
und Nia in Notsituationen medizinisch optimal versorgt wurden. Ihre
HalterInnen hätten die Kosten unmöglich alleine tragen können. Die
tapferen Patienten sind nun Dank
des Fonds «SOS Tier & Mensch»
wieder ganz gesund. Ihre Geschichten finden Sie auf Seite 16 und 17.
Aus eins mach zwei – oder mehr.
ProTier hat der Voliere Mythenquai
in Zürich den Umbau eines Käfigs
für die gefiederten Findlinge ermöglicht. Die Auffangstation brauchte
unbedingt eine flexiblere Lösung
und mehr Platz. Vor allem jetzt in
der Hochsaison, wo wieder laufend
Jungvögel abgegeben werden. Doch
ist jeder Jungvogel am Boden auch
wirklich in Not? Wann man helfen
sollte und was dabei zu beachten ist,
zeigen wir auf Seite 19.
Ich wünsche Ihnen, liebe Tierfreund­
innen und Tierfreunde, recht schöne
Sommertage.
Nathalie Dubois,
Geschäftsführerin
Besuchen Sie ProTier auf Facebook!
Und teilen Sie unsere Beiträge mit Ihren Freunden & Bekannten!
Verfolgen Sie die Aktivitäten von ProTier – wir freuen uns auf Sie.
www.facebook.com/Stiftung.ProTier
ProTier 2 / 15
3
Tierische Panik
wegen Feuerwerk
Angst ist eine angeborene Reaktion,
doch durch traumatisierende Lernerfahrung
kann sie sich schnell verstärken.
Foto © Gerold Vierl / pixelio.de
Wenn der Himmel am 1. August von buntem Feuerwerk erleuchtet wird, freut sich der
Mensch. Vielen Hunden, Katzen oder Pferden, aber auch Wildtieren macht die Knallerei
jedoch Angst. Pro Tier zeigt auf, mit welchen Massnahmen unsere tierischen Freunde die
Ruhe bewahren.
Von Helen Weiss
L
autes Knallen, zischende Feuer­
werksraketen, Lichtblitze am
Himmel. Woran viele Menschen
ihren Spass haben, kann Vierbeinern
einen gehörigen Schreck einjagen.
«Feuerwerk, aber auch Gewitter oder
Motorenlärm haben etwas gemeinsam: Sie sind laut und ohne Vorhersagbarkeit. Das Tier empfindet deshalb einen Sicherheitsverlust», weiss
Eva Zaugg, Verhaltenstrainerin und
Inhaberin von «seinmithund – Verhaltenstraining für Menschen mit Hund»
in Biel.
Tier nicht allein lassen
Zwar kann das Tier durch ein Verhaltenstraining möglichst schon in jungen Jahren lernen, Erfahrungen des
4
Kontrollverlusts zu vermeiden und
Alternativverhalten aufzubauen. Zu
beachten gilt es jedoch, dass sich die
Reaktion auf angeborene Ängste nur
in Grenzen verringern lässt. Deshalb
ist es wichtig, das Tier in seinem
Angstzustand oder in der Panik wirkungsvoll auffangen zu können. Weit
verbreitet ist der Rat, den Vierbeiner in einer solchen Gefühlsphase
zu ignorieren, um ihn nicht zusätzlich
in seinem Verhalten zu bestätigen.
«Das ist eine schlechte und dem Tier
gegenüber unfaire Massnahme», betont Eva Zaugg. «Tierhaltende dürfen
und sollen alles tun, was dem Tier
zur Entspannung verhilft.»
Claudia Goetz-Vitelli, Verhaltenstherapeutin für Hunde und Inhaberin
der Praxis «Hunde-Glück» in Neuendorf SO, betont jedoch, wie wichtig
es ist, als Mensch Ruhe zu bewahren
und nicht mit dem Tier mitzuleiden.
«Man sollte sich seine Sorge nicht anmerken lassen, denn damit gibt man
dem Tier zu verstehen, dass tatsächlich etwas nicht in Ordnung und seine
Angst berechtigt ist. Keinesfalls sollte das Tier deshalb zu Körperkontakt
gezwungen werden. Am wichtigsten
sind die soziale Begleitung und die
behutsame Unterstützung durch die
Bezugsperson – das Tier darf deshalb
in einer solchen Situation nicht allein
gelassen werden.»
Klassische Musik
zur Beruhigung
Um einen möglichst geschützten
Rahmen zu schaffen, kann man als
Halterin oder Halter zudem vor dem
1. August einige Vorkehrungen treffen. Alle Tiere sollten – frühzeitig, je
ProTier 2 / 15
Zum Schutz der Wildtiere:
Keine Raketen in
Waldnähe abfeuern!
Nicht nur Heim- und Nutztiere
leiden an Silvester oder am
Bundesfeiertag unter den
menschlichen Festivitäten.
Auch Wildtieren macht lautes
Feuerwerk Angst:
Das feine Gehör der Tiere rea­
giert auf plötzlichen Lärm besonders schmerzhaft. Singvögel
und Wildtiere sind dem Krach
zudem schutzlos ausgeliefert.
Deshalb rät ProTier – Stiftung für
Tierschutz und Ethik, darauf zu
verzichten, in Waldnähe Raketen
abzufeuern. Auch Parkanlagen
oder Friedhöfe in Städten sind
Rückzugsorte für Wildtiere.
Für sie ist die Gefahr gross, dass
sie in der Panik die Orientierung
verlieren und beispielsweise auf
die Strasse laufen. Ausserdem
zehren Stress und Angst massiv
an den Kraftreserven der Tiere.
Zu beachten gilt auch, dass sich
in den für die 1.-August-Feuer
aufgeschichteten Holzhaufen
unzählige Kleintiere, wie etwa
Igel oder Eidechsen, einnisten
und dadurch ein klägliches Ende
finden.
Das gesammelte Holz sollte deshalb erst am 1. August auf- oder
umgeschichtet und allenfalls
mit einem Schutzzaun versehen
werden.
Das laute Knallen und die Lichtblitze von Feuerwerk
lösen bei zahlreichen Tieren enormen Stress aus.
Foto © Matthias Riesenberg / pixelio.de
haben», gibt Goetz-Vitelli einen weiteren Ratschlag. Dies sollte jedoch
schon vorgängig in ganz normalen
Situationen praktiziert werden, sonst
wirkt die Musik eher bedrohlich auf
das Tier.
Zur Unterstützung bieten
sich zudem individuell
angepasste Hilfsmittel an:
Bachblüten
Stress- oder Angst-Shirts
Die Dosierung und die Mischung sind
bei jedem Tier individuell, grundsätzlich eignet sich zur Behandlung
einige Tage im Voraus jedoch Aspen (Espe). Die Beratung durch eine
Fachperson ist bei einer Behandlung
von Vorteil. Im Akutfall helfen Notfalltropfen zusätzlich. Bachblüten
und fertige Mischungen sind in ausgewählten Apotheken erhältlich.
Die speziellen T-Shirts üben einen
sanften, konstanten Druck auf Akupressurpunkte aus, können Angst
lindern und das Verhaltenstraining
begleitend unterstützen. Die Tiere
müssen aber schon im Voraus an die
T-Shirts gewöhnt werden, sonst werden diese zu einem weiteren Stressfaktor. Stress- oder Angst-Shirts sind
im Tierfachhandel erhältlich.
Homöopathie
nachdem schon einige Tage im Vor­
aus – drinnen untergebracht werden,
also auch Nager in Freigehegen oder
Vögel in Volieren. Bei Katzen gehören auch Freigänger ins Haus, und
Pferde sind in der Box sicher zu platzieren. Hunde sollten beim Spaziergang nicht von der Leine gelassen
werden, zudem ist die abendliche
Gassirunde vor der Knallerei zu absolvieren. Grundsätzlich hilft es, im
Haus oder im Stall die Läden und
Fenster zu schliessen. «Klassische
Musik, nicht zu laut abgespielt, kann
ebenfalls eine beruhigende Wirkung
ProTier 2 / 15
der kommunizieren können und die
direkt Emotionen und Stimmungen
beeinflussen. Die Anwendung künstlicher Pheromone erfolgt über einen
längeren Zeitraum und signalisiert
dem Tier Sicherheit und Entspannung. Die Pheromontherapie muss
in jedem Fall mit einer Verhaltenstherapie kombiniert werden, um den
gewünschten Erfolg zu erzielen.
Foto © kaemte / pixelio.de
In der Homöopathie wird ein zu den
psychischen und physischen Symptomen des Patienten passendes
Mittel ausgewählt, das aber nur bei
einer Anwendung über einen längeren Zeitraum optimal wirkt. Wenn
man sein ängstliches Tier behandeln
möchte, sucht man deshalb am besten eine ausgewiesene Tierheilpraktikerin auf.
Pheromontherapie
Pheromone sind Botenstoffe, mit denen Individuen einer Art untereinan-
Tiere brauchen zum Teil tagelang,
um sich vom Schrecken zu erholen.
5
Geräusche-CD
Geräusche-CDs zu Gewitter, Feuer­
werk oder Schüssen können als Thera­
piehilfe verwendet werden. Hunde,
Katzen, Pferde und Vögel können dabei stufenweise und behutsam an die
sie verängstigende Lautwelt gewöhnt
werden, so dass sie den Lärm nicht
mehr als feindlich oder bedrohlich
empfinden.
Geräusche-CDs sind im Tierfachhandel oder im Internet erhältlich.
Besser nicht sedieren
Vom Sedieren des Vierbeiners während Silvester oder 1. August raten
beide Fachfrauen ab: «Das Tier wird
dadurch zwar körperlich ruhiger, es
verspürt aber immer noch dieselbe
Angst und weiss nicht, was mit ihm
geschieht», erklärt Goetz-Vitelli. «Deshalb kann das Sedieren die Angstzustände sogar verstärken.»
Ist das Tier sehr geräuschempfindlich und reagiert panisch auf
Feuerwerk, weicht man dem Problem deshalb am besten aus und fährt
mit dem Tier ins nahe Ausland oder
auf eine abgelegene Alp.
■
Gegen Angst: Möchten Sie ihr Tier mit
Alternativmethoden unterstützen?
Weiterführende Adressen:
TIERHEILPRAKTIKERINNEN UND -PRAKTIKER
THPV, Tierheilpraktiker Verband Schweiz
Berninastrasse 47, 8057 Zürich, Telefon 043 960 20 00
E-Mail [email protected], www.tierheilpraktiker-verband.ch
TIERHOMÖOPATHIE
Homöopathieverband Schweiz HVS
Leimeren 8, 3210 Kerzers, Telefon 031 755 60 44
E-Mail [email protected], www.hvs.ch
VERHALTENSTHERAPIE
Schweizerische tierärztliche Vereinigung für Verhaltens­medizin
www.stvv.ch
TIERPSYCHOLOGINNEN UND -PSYCHOLOGEN
Berufsverband Diplomierter Tierpsychologischer Beraterinnen und
Berater VIETA
www.vieta.ch
Foto © thundershirt.com
Sogenannte Angst- oder Stress-Shirts können helfen, die Angst zu lindern,
da sie einen sanften, konstanten Druck auf Akupressurpunkte ausüben.
6
ProTier 2 / 15
Serie
Tier-Ethik
Die «Gehörnten» sind immer die Tiere
Kühe gehören zur Schweiz wie das Matterhorn. Kein anderes Tier prägt die Wahrnehmung unseres Landes
in der Öffentlichkeit so sehr wie die Kuh. Die Schweiz, voller friedlich grasender Kühe vor imposanter Bergkulisse – so präsentiert sich unser Land gern in der Werbung.
Von Dr. Christoph Ammann,
Stiftungsrat ProTier
T
atsächlich sieht, wer mit dem
Zug durch die Landschaft fährt,
immer noch viele Kühe. Aber
anders als die Kuh auf den Plakaten
hat das real existierende Rindvieh
meistens keine Hörner mehr.
Nur noch jede vierte Kuh in der
Schweiz hat Hörner auf dem Kopf.
Schön ist das nicht, da sind sich alle
einig. Aber im Unterschied zu anderen Eingriffen an Tieren – etwa dem
Kupieren von Schwänzen bei Hunden
– ist das Enthornen auch keine blosse «Schönheitsoperation», sondern
ein Eingriff, der mit dem Wohl der
betroffenen Tiere begründet wird.
Das Enthornen sei nämlich nötig, um Verletzungen von Tieren und
Mensch in Laufställen vorzubeugen.
Ironischerweise macht also gerade
die aus Tierschutzsicht zu bevorzugende Freilaufhaltung das Enthornen angeblich nötig. Das Enthornen
ist quasi der Preis, den die Tiere zu
entrichten haben für das Mehr an Lebensqualität, das ihnen ein Laufstall
bietet.
Was bedeutet das
Enthornen für die Tiere?
Um hier ethisch etwas klarer zu sehen, muss zuerst betrachtet werden, worin denn dieser Preis besteht. Auf jeden Fall ist der Eingriff
mit Stress und Schmerzen für das
Tier verbunden. Selbst wenn er, wie
gesetzlich vorgeschrieben, unter Betäubung geschieht, ist postoperativ
mit Schmerzen und beeinträchtigtem Wohlbefinden zu rechnen. Zu
den unmittelbar mit dem operativen
Eingriff verbundenen Schmerzen
kommen die Folgen für das weitere
Leben der Kuh hinzu. Hier stellt sich
ProTier 2 / 15
die Frage, wie tiefgehend das Leben
einer Kuh durch das Fehlen von Hörnern beeinträchtigt ist. Diese Frage
ist schwieriger zu beantworten. Klar
ist, dass Hörner unter anderem für
das Sozialverhalten von Kühen eine
wichtige Funktion haben. Die Hornlosigkeit ist also auch unter diesem
Aspekt nicht auf ein ästhetisches
Problem zu reduzieren.
Das primäre Problem ist also
nicht, dass eine Kuh ohne Hörner
nicht mehr wie eine richtige Kuh
aussieht, sondern dass die Hörner
ein wesentlicher Bestandteil dessen
sind, was für Kühe ein gutes Leben
ausmacht. Hier kommt der Gesichtspunkt der Tierwürde ins Spiel.
Wirtschaftliche
Interessen statt Tierwohl
Offensichtlich ist, dass das Enthornen einen Eingriff in die körperliche
Integrität des Tiers darstellt. Dies allein stellt aber weder rechtlich noch
ethisch einen Verstoss gegen die
Würde des Tiers dar. Aber im Falle des Enthornens ist wichtig zu sehen, dass die Gründe, die die Praxis
zwingend machen, nur scheinbar die
Interessen des Tiers sind. Vielmehr
sind es die Nutzungsinteressen des
Menschen, die hier vorgeben, was
mit den Tieren gemacht wird.
Aus ethischer Sicht scheint mir
an dieser Stelle die entscheidende
Crux des Enthornens zu liegen: Ginge es «nur» um die mit dem Eingriff
verbundenen Schmerzen, so wären
diese vielleicht in Kauf zu nehmen,
wenn tatsächlich pro Tier, d.h. zum
Wohl des Tiers, gehandelt würde.
Dies ist aber nicht der Fall: Vielmehr
besteht die «Notwendigkeit», die
Tiere vor sich selber bzw. ihren Artgenossen zu «schützen», ja nur aufgrund der Tatsache, dass der Mensch
diese Tiere auf engem Raum halten
will. Die vermeintliche Notwendigkeit, die den Eingriff nötig macht, ist
also menschengemacht, und der ins
Feld geführte Sachzwang entpuppt
sich letztlich als rein ökonomischer
Natur. Weil es aus wirtschaftlichen
Überlegungen nicht zumutbar erscheint, Tieren mehr Raum zu bieten,
ist es nötig, sie zu enthornen, damit
sie sich nicht gegenseitig verletzen.
Es braucht nicht besonders viel
ethisches Gespür, um diese zweifelhafte Logik zu durchschauen, bei der
die Enthornten in Wahrheit die Gehörnten sind. Es ist die Logik eines lediglich vorgeschobenen Schutzes, der
vorgibt, am Wohl der Tiere orientiert
zu sein, aber den Tieren in Wahrheit
nur so viel an Achtung zukommen
lässt, wie es unser Eigennutz zulässt.
■
Porträt Dr. Ch. Ammann
Dr. Christoph Ammann ist
Oberassistent am Institut für
Sozialethik der Universität Zürich.
Sein gegenwärtiger Forschungsschwerpunkt ist Tierethik.
Er ist Mitglied der Tierversuchskommission des Kantons Zürich,
verheiratet und Vater von drei
kleinen Kindern.
7
Kühe – enthornt
und entwürdigt
Kälber werden enthornt,
indem die Hornansätze
unter Betäubung
ausgebrannt werden.
Foto © KAGfreiland
Rund 73 % aller Schweizer Milchkühe sind mittlerweile hornlos. In Laufställen liegt der
Anteil der enthornten Tiere sogar bei 90 %. Damit sollen vor allem Unfälle vermieden
werden. Gegner des Enthornens sehen darin aber eine Verstümmelung der Kreatur.
Von Helen Weiss
A
uf den ersten Blick ist für den
Menschen nicht erkennbar,
welch strenge Rangordnung
in einer Kuhgruppe herrscht – denn
wie alle Herdentiere erkämpfen sich
Kühe ihre Stellung. Die Hierarchie
wird dann auch mal mit den Hörnern
klargestellt, was ein Verletzungsrisiko birgt.
Immer mehr Landwirte gehen daher
auf Nummer sicher und enthornen
ihre Milchkühe bereits im Kälbchenalter. Wie viele Kälber heute enthornt
werden, kann nur geschätzt werden,
da keine Meldepflicht besteht. Sicher ist jedoch, dass ein Grossteil
der Kälber, die in die Zucht gehen
– in der Schweiz also etwa 100'000
8
bis 200'000 –, enthornt wird. Den
Tieren werden im Alter von wenigen Wochen die Hornansätze mit
Brennstäben ausgebrannt. «Eine repräsentative Umfrage von KAGfreiland hat ergeben, dass nur rund ein
Viertel der 600'000 Milchkühe in der
Schweiz Hörner tragen», weiss Pascal Girod, Leiter des Projekts «Horn
auf!» bei KAGfreiland. Die Nutztierschutzorganisation setzt sich mit ihrer Kampagne seit 2010 dafür ein,
dass Bauern für den Mehraufwand
bei der Haltung behornter Kühe entschädigt werden.
Wichtiges
Kommunikationsmittel­
Dafür engagiert sich auch Landwirt
Armin Capaul: Unterstützt von zahlreichen Organisationen, macht er
sich seit drei Jahren für ein Bonussystem stark, das Bauern, die ihren
Kühen die Hörner lassen, mit einem
Beitrag von einem Franken pro Kuh
und Tag für ihr Engagement belohnt.
Da der Bundesrat für die Idee des
«Hörnerfrankens» bislang kein Gehör hatte, entschloss sich die neu
gegründete IG Hornkuh letzten September, die «Hornkuh-Initiative» zu
starten (siehe Interview mit Armin
Capaul ab Seite 11).
Argumente gegen das Enthornen
gibt es einige: «Es ist nicht Ordnung,
die Hörner routinemässig zu entfernen, nur weil sie nicht in die üblichen
Laufställe passen. Es wäre wichtig,
in Zukunft die Laufställe und die
ProTier 2 / 15
Nur mit
örtlicher Betäubung
Die gängige Methode des
Enthornens bei Kälbern ist das
Ausbrennen der Hornanlage.
Dabei verwendet man ein elektrisches oder mit Gas beheiztes
Heissluftgerät, ähnlich einem
Lötkolben. Dieses wird etwa
zehn Sekunden lang auf die
Hornanlage aufgedrückt.
Seit 1995 dürfen laut Tierschutzgesetz Schmerz verursachende
Eingriffe nur unter lokaler oder
allgemeiner Betäubung und von
einem Tierarzt durchgeführt
werden.
Seit 2006 besteht gemäss der
Tierarzneimittelverordnung jedoch die Möglichkeit, dass der
Tierhalter bei seinen Kälbern
eine Frühkastration (bis zum
Alter von zwei Wochen) und die
Frühenthornung (bis zum Alter
von drei Wochen) selbst durchführen kann. Dafür müssen ein
Theorie- und ein Praxiskurs
absolviert und die ersten sechs
Behandlungen unter Aufsicht
des Bestandestierarztes durchgeführt werden.
Erwachsene Kühe mit voll
ausgebildeten Hörnern dürfen
hingegen nur von Tierärzten
enthornt werden.
Das Enthornen ist ein Beispiel, wie der Mensch das Tier auf ein Haltungs­
system zurechtstutzt, statt das Haltungssystem dem Tier anzupassen.
Foto © KAGfreiland
Stalleinrichtungen grosszügiger zu
bauen, dann müsste man nicht mehr
enthornen», erklärt Anet Spengler
vom Departement für Nutztierwissenschaften beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
im aargauischen Frick. Kühe brauchten ihre Hörner bei der Klärung der
Rangordnung selten als Waffe, sondern vielmehr als Drohinstrument.
«Mit dem Enthornen nimmt man den
Kühen ein Ausdrucksmittel», ist sie
Foto © Helen Weiss
Behornte Kühe lassen sich auch in Laufställen halten.
ProTier 2 /15
überzeugt. Zudem hat das Horn auch
Einfluss auf den Organismus der
Kuh. Fakt ist, dass sich die Hörner
beim Wiederkäuen erwärmen. Der
gut durchblutete, von Nerven durchzogene Hornzapfen ist hohl und mit
der Stirnhöhle, den Nasenhöhlen
und der Mundhöhle verbunden. Das
Horn steht somit – insbesondere
beim Wiederkäuen – in Verbindung
mit der Verdauungstätigkeit der Kuh.
Verformte Kuhschädel
Wie Kühe ohne Hörner zurechtkommen, ist wissenschaftlich noch zu wenig erforscht. Laut Anet Spengler hat
jedoch eine Bachelorarbeit vom FiBL
sowie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
aufgezeigt, dass sich die Schädel von
enthornten Kälbern während des
Wachstums verformen. Die Messungen an 230 Schädeln von weiblichen
Tieren ergaben, dass die obere Linie
des Stirnbeins bei Rindern mit Hörnern eine flache oder gewellte Form
aufweist. Hornlose hingegen haben
häufiger zugespitzte, erhöhte Stirnbeinformen. Zudem sind die Schädel von Rindern mit Hörnern signifikant breiter, und ihr Augenabstand
ist grösser. Der tierische Organismus
reagiert mit dem veränderten Stirn-
9
Das Horn ist für Kühe ein wichtiges Ausdrucksmittel.
Daneben hat es auch einen Einfluss auf die Verdauung der Kuh.
Fotos © KAGfreiland
beinwachstum aktiv auf das Entfernen der Hornanlagen.
Spardruck in der
Landwirtschaft
Während Demeter das einzige BioLabel in der Schweiz ist, bei dem die
Haltung enthornter Kühe verboten
ist, ist bei KAGfreiland das Enthornen
bei Kälbern nicht verboten. «Es werden jedoch keine neuen Bauern mit
enthornten Kühen bei KAGfreiland
aufgenommen», sagt Pascal Girod.
Ausserdem dürfen Produkte enthornter Kühe nicht unter dem KAG-Label
vermarktet werden. Beim Dachverband Bio Suisse ist die Enthornung
erlaubt. Dem Bauern steht es frei, ob
er seine Kühe mit oder Horn halten
will. «Es gibt Argumente dafür und
dagegen», sagt Stephan Jaun, Leiter
Unternehmenskommunikation bei
Bio Suisse. Die Forderung nach Unversehrtheit der Tiere sei berechtigt.
«Der Tierhalter muss aber in seinem
Entscheid auch das Verletzungsrisiko
bei Hornstössen gegen ihn und andere Tiere in den gegebenen Strukturen
berücksichtigen.»
Gerade der Spardruck ist oft ausschlaggebend für das Enthornen der
Kühe. Mit dem Aufkommen der Laufstallhaltung vor 30 Jahren hat sich
die Problematik um das Kuhhorn verschärft. Kühe mit Hörnern haben eine
grössere Individualdistanz unter Artgenossinnen. Laufställe für behornte
Kühe müssen deshalb grosszügiger
10
gebaut werden und dürfen keine Engpässe aufweisen. Bei der herkömmlichen Anbindehaltung wird die Rangordnung auf der Weide geklärt, wo
genügend Ausweichmöglichkeiten
bestehen und es kaum zu Verletzungen kommt. Bei diesem System steigt
jedoch die Gefahr für den Menschen:
Beim Anbinden befindet er sich mit
dem Kopf in gefährlicher Nähe der
Hörner.
Vorgeschobene
«Sicherheitsgründe»
Neben dem wirtschaftlichen Aspekt
ist daher oft auch der angeblich notwendige Schutz der Tierhalter ein
Grund für das Enthornen. «Es passieren immer wieder Unfälle durch
Hornstösse», erklärt Beat Burkhalter von der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft
(BUL) in Schöftland AG. Er rät den
Landwirten aus Sicherheitsgründen
zur Enthornung. «Auch ich finde eine
Kuh mit Hörnern schöner und akzeptiere, dass einige Landwirte ihre Tiere nicht enthornen wollen. Trotzdem
kann ich es nicht befürworten.» Laut
BUL ist bei den jährlich 80 tödlichen
Unfällen in der Landwirtschaft die
häufigste Ursache jedoch nicht etwa
ein Hornstoss, sondern der falsche
Umgang mit landwirtschaftlichen
Fahrzeugen und Maschinen, gefolgt
von der Waldarbeit, Sturz und Fall sowie Gasunfällen.
Nur gerade 15 Prozent aller Unfälle in der Landwirtschaft haben etwas
mit Tieren zu tun; davon wiederum
5 Prozent mit Hornstössen. «Kühe
mit Hörnern stellen zwar ein gewisses Risiko für die Landwirte dar. Die
Zahlen zeigen aber deutlich, dass
es vergleichsweise klein ist», meint
Nathalie Dubois, Geschäftsführerin
von ProTier / Stiftung für Tierschutz
und Ethik.
Das Enthornen der Kühe primär
aus Sicherheitsgründen zu fordern,
sei deshalb ethisch nicht zu rechtfertigen. Dubois: «Mehr Respekt und Achtung den Kühen und ihrem (physischen) Wesen gegenüber ist dringend
nötig.»
■
Hörner sind wichtig für die Kuh.
Sie sind durchblutet und mit
Nervenfasern durchzogen.
Hörner wachsen lebenslang.
ProTier 2 / 15
Enthornungs-Debatte
Interview
Interview mit Armin Capaul / IG Hornkuh
Die IG Hornkuh will mit der «Hornkuh-Initiative» Kühen und Ziegen eine Stimme
geben und braucht dazu 100'000 Unterschriften.
ProTier: Warum setzt du dich so vehement für die Kuhhörner ein?
Armin Capaul: Es tut mir weh, all die
enthornten und damit auch entwürdigten Tiere zu sehen. Es geht mir
einfach darum, dass Hornkühe nicht
ganz «aussterben». Wenn nichts geschieht, erinnern sich kommende Generationen nicht mehr daran, dass
Hörner zu den Kühen gehören.
PT: Welche Nachteile entstehen für
eine enthornte Kuh?
Capaul: Sehr viele: Die Hörner sind
durchblutet, durch das Entfernen werden die Tiere verstümmelt. Enthornte
Kühe sind in der Kommunikation mit
ihren Artgenossinnen eingeschränkt.
Normalerweise reicht eine kurze Richtungsanweisung oder Berührung der
Hörner, um die Rangordnung zu festigen. Enthornte Kühe stürzen sich oft
mit dem Kopf in den Bauchraum von
anderenTieren, das kann Verletzungen
zur Folge haben, welche man äusserlich nicht erkennt.
Das Enthornen hat weiter Einfluss
auf die Verdauung der Tiere. Methangas, welches beim Wiederkäuen entsteht, sammelt sich in den Hörnern
Armin Capaul, Bergbauer.
Fotos © IG Hornkuh
und wird über sie abgeleitet. Bei
Kühen ohne Hörner steigt das Gas
in die Stirnhöhle und kann dort nicht
abgebaut werden. Dies verursacht
bei den Kühen Phantomschmerzen,
und die Milchqualität wird schlechter.
Die Hörner dienen überdies auch
dem Wärmeaustausch und tragen bei
Hitze zur Abkühlung der Tiere bei.
Die Hörner sind ein wichtiges Kommunikationsmittel für die Kühe.
PT: Wird der finanzielle Anreiz die
Bauern langfristig dazu bringen, die
Kühe nicht mehr zu enthornen?
Capaul: Meiner Erfahrung nach sind
Bauern gerne bereit, für Geld Konzessionen zu machen. Finanzielle Anreize
funktionieren immer. Es braucht diesen Anreiz und langfristig ein Umdenken.
PT: Werden in der Landwirtschaft auch
andere Tiere, z.B. Ziegen, enthornt?
Capaul: Ja, Ziegen werden ebenfalls
mit der gleichen fadenscheinigen Begründung enthornt. Für die weissen
Saaneziegen zum Beispiel wurde
«Hornkuh-Initiative» –
geben auch Sie Kühen und
Ziegen eine Stimme!
Wer mit seiner Unterschrift
mithelfen will, kann den
Unterschriften­bogen downloaden:
www.hornkuh.ch
oder telefonisch bestellen:
Telefon 032 493 30 25
ProTier 2 /15
11
Enthornungs-Debatte
sogar ein zweites Zuchtbuch geschaffen, damit auch horntragende Tiere
eingetragen werden können.
PT: Kommt die Initiative zustande?
Capaul: Es ist schwierig, die Unterschriften zusammenzubringen. Ich
brauche Hilfe und Unterstützung.
Interview
Die IG Hornkuh ist eine kleine Gemeinschaft. Viele Organisationen unterstützen uns ideell und moralisch.
Das hilft aber für das Zusammenbringen der Unterschriften wenig. Tatsache ist, wenn ich die Unterschriften
zusammenbringe, werde ich ernst genommen. Wenn ich es nicht schaffe,
werde ich ausgelacht. Es geht mir
nicht um meine Person, sondern um
die Sache: Das Horn gehört zur Kuh!
Könnte diese frei wählen, würde sie
nicht auf ihre Hörner verzichten.
■
Illustrierter Ratgeber: «Die Bedeutung der Hörner für die Kuh»
Brauchen Kühe Hörner?
Tierforscherin Anet Spengler Neff, Tierärztin Béatrice Hurni und
Landwirt Ricco Streiff haben zusammen mit biodynamischen Bäuerinnen
und Bauern Grundlagenkenntnisse und Beobachtungen zu Entwicklung
und Funktion der Kuhhörner gesammelt und in einem reich illustrierten
Ratgeber die Frage beleuchtet, ob Kühe Hörner brauchen oder nicht.
FIBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau)-Merkblatt, 16 Seiten
«Die Bedeutung der Hörner für die Kuh» online bestellen:
https://www.fibl.org/de/shop/artikel/c/rindvieh/p/1662-kuhhorn.html
Sponsorenlauf 2015 für ProTier
Persönliches Ziel um einen
Kilometer übertroffen
Foto: C. Suess
In der ProTier-Ausgabe Nr. 1/2015
berichtete ich über meinen bevorstehenden 12-Stunden-Lauf in Basel.
Es war ein voller Erfolg, denn hochmotiviert durch die zahlreichen
Sponsorinnen und Sponsoren übertraf ich mein persönliches Ziel noch
um einen Kilometer.
Für die gelaufenen 101 Kilometer
sind stolze Fr. 2861.95 für ProTier zugunsten des Projekts «Katzenkastrationen» zusammengekommen.
Ein herzliches Dankeschön an alle,
die mich so grosszügig unterstützt
und dazu verholfen haben, dass der
«Lauf für die Katz» doch nicht für die
Katze war.
■
12
ProTier 2 / 15
aktiv!
Petition fair-fish:
Crevetten sind unter
Tierschutz zu stellen
Seit August 2014 befindet sich in Lu­
terbach SO die erste Crevettenzucht
in der Pilotphase, weitere Zuchtanlagen sind in Seewen SO und Zuben
TG geplant. Da Crevetten nicht unter
das Tierschutzgesetz fallen, werden
die Zuchten weder vom Bundesamt
für Lebensmittelsicherheit (BLV) noch
von den kantonalen Veterinärämtern
auf das Tierwohl geprüft. Damit das
BLV diese Gesetzeslücke schliessen
kann, braucht es laut Tierschutzgesetz
(Art. 2) einen Auftrag vom Bundesrat. Darum fordert fair-fish den Bundesrat auf, sofort zu handeln und die
Crevetten unter Tierschutz zu stellen.
Um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen, hat fair-fish gemeinsam mit
19 weiteren Organisationen, darunter
«Petition zur Aufnahme von Crevetten
unter das Tierschutzgesetz»
Unterschreiben auch Sie die «Petition zur Aufnahme
von Crevetten unter das Tierschutzgesetz»!
Online unterschreiben oder Petitionsbogen downloaden:
www.fair-fish.ch/etwas-tun/petitionen/shrimp.html
Sammelfrist:
bis 31. August 2015
auch ProTier, im Februar 2015 eine
Petition gestartet.
Gleichzeitig erarbeitet fair-fish ein
ethologisches (Verhaltens-)Profil der
Crevetten. Dieses Profil liefert Eck-
daten zur artgerechten Haltung und
wird noch dieses Jahr veröffentlicht.
Bis Mitte Mai 2015 hat fair-fish bereits 2'000 Unterschriften erhalten.
(Ilona Reber, fair-fish) ■
Fotos: Marinephotobank.org
ProTier 2 / 15
13
Serie
Tier und Recht
Enthornen von Rindern ist Tierquälerei
Kühe sind ein beliebtes Motiv, sei es auf Milchverpackungen, auf Plakaten oder in der Fernsehwerbung –
und fast immer präsentieren sie dabei stolz ihre Hörner. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus – denn den
meisten Rindern werden die Hörner routinemässig entfernt. Schätzungen zufolge sind heute rund 70 Prozent
der Schweizer Rinder hornlos. Für die Tiere bedeutet das Enthornen einen massiven Eingriff in ihre körperliche
Integrität, der darüber hinaus schwerwiegende Auswirkungen auf zahlreiche natürliche Verhaltensweisen hat.
Von Gieri Bolliger und
Andreas Rüttimann
Stiftung für das Tier im Recht (TIR)
H
örner sind für Rinder in vielerlei Hinsicht von grosser
Bedeutung. Entgegen einer
weit verbreiteten Annahme bestehen
sie nicht aus empfindungslosem Material wie etwa menschliche Fingernägel. Vielmehr handelt es sich um
durchblutete und mit Nerven versorgte Organe, die Bestandteil des Rinderschädels sind. Darüber hinaus haben
die Hörner eine wichtige Funktion als
Kommunikationsinstrumente, die unter anderem für das Rangverhalten
der Tiere eine entscheidende Rolle
spielen.
Geringes Verletzungs­
risiko bei guter Stall­
aufteilung
Dennoch wird die Mehrheit der Rinder in der Schweiz enthornt. Üblicherweise werden den Tieren bereits im Kalbesalter die Hornanlagen
ausgebrannt. Mitunter werden aber
auch bei erwachsenen Kühen die
Hörner mit einer Drahtsäge entfernt.
Zumindest Methoden wie das Ätzen
und das Verwenden von elastischen
Ringen, wie sie im Ausland teilweise angewandt werden, sind in der
Schweiz aber ausdrücklich verboten.
Generell darf das Entfernen der Hörner nur durch fachkundige Personen
und nur nach vorheriger Betäubung
der Tiere erfolgen.
Begründet wird der Eingriff meist
damit, dass dadurch die Verletzungsgefahr sowohl für den Menschen als
auch für die Tiere selbst verringert
14
werden soll. In Studien konnte allerdings nachgewiesen werden, dass
sich das Verletzungsrisiko bei der
Haltung von horntragenden Rindern in Laufstallbetrieben durch eine zweckmässige Konzipierung des
Stalls und ein gutes Herdenmanagement minimieren lässt. Weil Unfälle
also mit zumutbaren stallbaulichen
Massnahmen weitestgehend vermieden werden können, ist das Entfernen der Hörner mit Sicherheitsargumenten nicht zu rechtfertigen.
Hauptsächlich
wirtschaftliche Gründe
Tatsächlich hat das systematische
Enthornen vor allem wirtschaftliche
Gründe. Enthornte Rinder brauchen
weniger Platz, weshalb mehr Tiere
auf engerem Raum gehalten werden
können. Die Verfolgung rein ökonomischer Interessen vermag einen
derart gravierenden Eingriff in das
Erscheinungsbild und die Fähigkeiten der Tiere jedoch nicht zu legitimieren.
Enthornen widerspricht
dem Tierschutzgesetz
Insgesamt bedeutet das Entfernen
der Hörner für die betroffenen Tiere eine eigentliche Verstümmelung
sowie eine irreversible und daher
lebenslange Belastung. Der Eingriff
hat dabei nicht nur äusserliche Auswirkungen, sondern beeinflusst darüber hinaus auch das Sozialverhalten der Tiere massiv.
Durch das Enthornen werden
Rinder in ihrem artspezifischen Verhalten derart eingeschränkt, dass
zahlreiche grundlegende Fähigkei-
ten und Funktionen nur unter erheblicher Einschränkung oder überhaupt
nicht mehr ausgelebt werden können. Dennoch wird das Entfernen
der Hörner allgemein als zulässig erachtet.
In einem ausführlichen Rechtsgutachten kommt die Stiftung für
das Tier im Recht (TIR) jedoch zum
Schluss, dass das Enthornen von
Rindern den Grundprinzipien des
Tierschutzrechts klar widerspricht.
Die – hauptsächlich ökonomischen –
Interessen der Tiernutzer vermögen
die Belastungen der Rinder bei Weitem nicht zu überwiegen. Damit stellt
der Eingriff sowohl eine Missachtung der rechtlich geschützten Tierwürde als auch eine Misshandlung
und somit eine Tierquälerei im Sinne des Tierschutzgesetzes dar. Vom
Parlament beziehungsweise vom
Bundesrat ist daher der Erlass eines
ausdrücklichen Verbots dieser tierschutzwidrigen Praktik zu fordern.
Weiter wäre es wichtig, dass der
Gesetz- beziehungsweise Verordnungsgeber die notwendigen Rahmenbedingungen für die Haltung
horntragender Rinder in Form veränderter Rechtsgrundlagen schafft
und dafür sorgt, dass die zuständigen Amtsstellen die Tierhalter umfassend über tiergerechte Haltungssysteme beraten.
Die Haltungsbedingungen sind
den Bedürfnissen und der körperlichen Konstitution der Tiere anzupassen – und nicht umgekehrt. Dies
bedeutet unter anderem, dass ausschliesslich Stallsysteme empfohlen
und gesetzlich vorgeschrieben werden sollten, die sich für unversehrte
Rinder wirklich eignen.
■
ProTier 2 / 15
Buchtipps
Umdenken zum Wohl der Tiere
«Jeder Einzelne kann etwas tun, damit das Leiden
der Tiere aufhört», so der eindringliche Appell des bekannten buddhistischen Mönchs und Bestsellerautors
Matthieu Ricard.
In seinem Buch «Plädoyer für die Tiere» zeigt er die
Dringlichkeit für ein Umdenken und ein ethisch motiviertes Handeln auf, die ein weiteres Wegschauen
angesichts von Artensterben und Massentierhaltung
unmöglich machen. Der Autor erklärt die katastrophalen Konsequenzen der modernen Massentierhaltung.
Er unterzieht die üblichen Ausreden für Fleischkonsum
einer genauen Prüfung, ebenso wie den (Un-)Sinn von
Einrichtungen wie Zoo und Zirkus. Ricard veranschaulicht, wie sich unsere Einstellung gegenüber Tieren im
Laufe der Geschichte veränderte, wie Philosophie und
Religionen dazu beitrugen und wie manipulativ uns Lebensmittelkonzerne heute hinters Licht führen.
Und er appelliert an unser Mitgefühl, das nicht nur unsere Mitmenschen, sondern auch die Tiere benötigen.
PLÄDOYER FÜR DIE TIERE
Matthieu Ricard
432 Seiten
ca. CHF 35.–
ISBN: 978-3-485-02828-8
nymphenburger Verlag
www.nymphenburger-verlag.de
E-Mail: [email protected]
Kindern die Bienenwelt erklärt
Belle ist ein richtiges Stadtkind. Jeden Sommer fährt
sie zu ihren Grosseltern aufs Land. Dieses Jahr erhält
sie ein altes Fahrrad als Geschenk und macht einen Ausflug. Nach kurzer Zeit stürzt sie und schlägt ihr Kinn auf.
Bestürzt stellt sie fest, dass sie sich verirrt hat. Sie ruft
um Hilfe und bekommt Antwort von einer sprechenden
Biene. Die beiden freunden sich an.
Die Biene zeigt Belle die Pflanzen, welche den Schmerz
in ihrem Knie lindern, und stellt ihr die Tiere des Waldes
vor. Sie zeigt ihr den Bienenstock und erklärt, wie wichtig die Arbeit der Bienen ist.
Belle ist tief beeindruckt, verbringt viel Zeit im Wald
und hält alles in ihrem Tagebuch fest. Als sie nach dem
schönen Sommer wieder nach Hause fährt, weiss sie,
dass in der Natur alles seinen Platz hat und der Mensch
ein Teil davon ist.
Das Buch erklärt kindgerecht ökologische Zusammenhänge. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zeichnete das Bilderbuch als Umwelt-Buchtipp
des Monats Juni aus.
DIE BIENE, DIE SPRECHEN
KONNTE
Al MacCuish (Text)
Rebecca Gibbon (Bild)
32 Seiten
ca. CHF 24.90
ISBN: 978-3-280-03478-1
Orell Füssli Verlag
www.ofv.ch/kinderbuch
E-Mail: [email protected]
Informationen, Aktivitäten, Petitionen …
ProTier Aktuell
Mehr Informationen über unsere Tätigkeit und unsere Aktionen
finden Sie auf unserer Website: www.protier.ch
ProTier 2 / 15
15
hilft!
SOS Tier & Mensch
Pfüüdi muss zum
Zahnarzt
«Es war früh in den Morgenstunden, als mich Pfüüdi weckte. In der
Vermutung, dass er nach draussen
wolle, stand ich auf und folgte dem
mir so vertrauten Rufen. Aber etwas
war anders. Pfüüdi stand nicht wie
üblich vor der Haustüre, sondern
kauerte geduckt, mit zuckenden Ohren vor seinem Fressnapf. Er verweigerte Nahrung und Wasser. Ich
bemerkte, dass er sehr wohl Appetit
auf sein Trockenfutter hatte, es aber
nicht wie üblich mit seinen Zähnen
greifen konnte.
Ich war beunruhigt, Pfüüdi liess
mich seine Schnauze nicht näher
betrachten.
Ich vereinbarte umgehend einen
Termin beim Tierarzt. Dieser dia­
gnos­
t izierte eine massive Zahnfleischentzündung und verabreichte
ihm Medikamente. Sie schlugen nur
schwach an, Pfüüdi musste genauer
untersucht werden.
Bald stand fest, dass er ein grösseres Zahnproblem hatte, und eine Operation liess sich nicht verhindern. Pfüüdi wurden insgesamt
sechs Zähne gezogen. Er verbrachte
eine Nacht beim Tierarzt, dann durfte ich ihn nach Hause holen.
Nach dem Eingriff ging es Pfüüdi
schnell wieder besser. Kaum war er
wieder in seiner gewohnten Umgebung, hielt ihn nichts mehr im Haus.
Sein Appetit und seine Abenteuerlust waren schnell wieder da.
Bei aller Tierliebe war ich leider
SOS Tier & Mensch hilft in Notfällen
Neben der Angst, dass das Tier vielleicht nicht mehr gesund
wird und man es verliert, ist da auch immer die finanzielle Sorge: Wer soll das bezahlen? Seinem Tier wegen Mangels an Geld
nicht helfen lassen zu können, ist ein unerträg­licher Gedanke.
Viele stürzen sich in Schulden oder betteln bei Verwandten und Be­
kannten das Geld zusammen. Oft reicht das so Zusammengekratzte
aber nicht: Gerade wenn eine Operation nötig wird, können einem die
Kosten schnell über den Kopf wachsen.
Der Fonds «SOS Tier & Mensch» hilft in Härtefällen finanzschwachen
Tierhaltern, damit ihre Tiere eine drin­gend notwendige me­di­zinische
Behandlung erhalten und eine Chance haben, wieder gesund zu werden.
Wir klären die finanziellen Ver­hält­nisse der Gesuchsteller jeweils sorgfältig ab und werden oftmals auch von Tierärzten unterstützt, die ebenfalls einen Teil der Kosten über­nehmen.
Fonds «SOS Tier & Mensch»: ProTier, Alfred Escher-Strasse 76
8002 Zürich, Telefon 044 201 25 03, E-Mail [email protected]
nicht in der Lage, die Kosten selber
zu tragen, und wandte mich an Pro
Tier.
Die schnelle und grosszügige Hilfe berührte mich sehr und erlaubte
mir, die Tierarztrechnung zu begleichen.
Für diese Hilfe in Not sind ich und
mein Pfüüdi ProTier unendlich dankbar.»
■
«Manchmal hilft man Tieren, wenn man ihren Menschen hilft.»
Unterstützen Sie bitte den Fonds
«SOS Tier & Mensch» mit einer Spende.
Verwenden Sie den Einzahlungsschein in der Heftmitte mit dem Vermerk «SOS Tier & Mensch».
Herzlichen Dank!
16
ProTier 2 / 15
hilft!
SOS Tier & Mensch
Ronny – Start mit Schwierigkeiten
«Ronny und seine Geschwisterchen
wurden auf einem Bauernhof geboren. Doch als die Katzenmutter ihre
Jungen wenige Tage nach der Geburt zur Besitzerin in die Wohnung
trug, waren alle tot – bis auf Ronny.
Wahrscheinlich zu tief im Heu geboren, waren sie erstickt. Die Katzenmutter sowie andere im Haus lebende Katzen und der Hund kümmerten
sich fortan rührend um den Kleinen.
Wir lernten Ronny kennen, als er 5
Wochen alt war. Wir alle waren von
ihm begeistert und besuchten ihn
regelmässig, bis er mit 10 Wochen
zu uns kommen durfte. Er entwickelte sich vom anfangs scheuen,
zurückhaltenden Büsi zum Schmusekaterli, der bei jeder Gelegenheit
einem von uns zum Kuscheln in die
Arme kroch. Nach einem Monat
durfte er auch bereits die Umgebung auskundschaften. Eines Morgens, Ronny war 6 Monate alt, fiel
mir auf, dass er mühsam herum­
schlich und sich gleich wieder hinlegte. Dann sah ich am Bauch eine tennisballgrosse Wölbung. Ich
brachte Ronny gleich zum Tierarzt.
Ronny hatte einen schweren Unfall,
war offenbar irgendwo heruntergefallen. Beim Aufprall hatte es ihm
die Bauchdecke 10 cm lang aufgeris-
sen. Die Wölbung unten waren die
Därme, die herausragten. Er bekam
sofort Infusion und Antibiotikum zur
Stabilisation.
Mit der erforderlichen Operation
musste wegen des starken Blut­
ergusses und des geschwächten
Gewebes ein paar Tage zugewartet
werden. Er brauchte absolute Ruhe
und musste zur Überwachung in der
Praxis bleiben. Nach sieben Tagen
hatte er die Operation gut überstanden und sich so weit erholt, dass er
wieder nach Hause kommen durfte.
Wir alle waren überglücklich, unser
Büsi wieder bei uns zu haben.
Die entstandenen hohen Tierarztkosten waren eine enorme Belastung für unser Familienbudget.
Deshalb wandten wir uns an die
Stiftung ProTier, welche uns sofort
eine Kostenbeteiligung zusprach.
Das war für uns eine grosse Entlastung, und wir möchten uns herzlich
dafür bedanken.»
■
Nia’s Leben hing an einem seidenen Faden
Fotos: zvg
«Unsere Katze Nia lief uns vor 2 Jahren zu. Wir schlossen sie schnell in unser Herz und nahmen sie auf. Nia war
sehr neugierig und verspielt, sie liebte
es, draussen herumzutollen und auf
Bäume zu klettern. Meistens verbrachte sie die Nächte im Haus – eine dieser Nächte wurde ihr schliesslich zum
Verhängnis. An einem Donnerstag im
ProTier 2 / 15
September fanden wir sie regungslos
in ihrem Bettchen. Als wir sie hochhoben, blutete sie aus der Schnauze. Nia
wurde sofort zum Tierarzt gebracht.
Die Diagnose war niederschmetternd.
Offenbar war Nia von einem Auto angefahren worden, ihr Kiefer war gebrochen, ein Zahn fehlte, sie hatte
innere Blutungen, der Schwanz war
ausgerissen und ihre Hüfte gebrochen.
Gemeinsam mit dem Tierarzt entschieden wir, der Kleinen eine Chance zu geben. Der Kiefer wurde operiert. Nachdem sie sich vom Eingriff
einigermassen erholt hatte, wurde
der Schwanz amputiert. Doch als Nia
bereits auf dem Weg der Besserung
war, gab es Komplikationen: Sie hatte ein Loch im Zwerchfell, die inneren
Organe hatten sich verschoben und
drückten teilweise auf die Lunge. Mit
gemischten Gefühlen beschlossen wir,
Nia erneut operieren zu lassen.
Nia hat es geschafft! Heute ist sie wieder neugierig und so verspielt wie
früher. Dank der grosszügigen Unterstützung von ProTier können wir
auch die teuren Tierarztrechnungen
finanzieren. Vielen Dank für die grosse Hilfe.»
(zvg) ■
17
hilft!
Voliere Mythenquai Zürich –
ein Wunsch geht in Erfüllung
Beinahe jeder von uns hat schon
einmal ein geschwächtes, verletztes oder entlaufenes Tier gefunden.
Und jeder von uns will, dass diesem armen Wesen die schnellst- und
bestmögliche Hilfe zuteil wird. Die
Vogelpflegestation ist eine solche
Anlaufstelle und kümmert sich um
gefiederte «Findlinge» aller Art.
Da für die Unterbringung der eingelieferten Vögel, Enten, Gänse usw.
verschiedene Raumansprüche bestehen bzw. Käfiggrössen erforderlich sind, musste endlich eine flexible Lösung her. ProTier / Stiftung für
Tierschutz und Ethik hat der Voliere
professionell und unkompliziert unter die Flügel bzw. Arme gegriffen.
Zwei bestehende schmale, grosse
Käfige wurden durch den Einsatz von
Wannen in einen variablen Käfig mit
wahlweise zwei mittelgrossen, drei
variablen oder vier kleineren Abteilen umgewandelt. Dieser bietet nun
grössere Flexibilität in der Unterbringung der Schützlinge und wurde von
diesen auch gleich begeistert in «Beschlag» genommen.
(S. Steiger / Voliere Zürich)
■
ProTier hilft –
Umbau in der Voliere Mythenquai
Ein ganz herzliches Dankeschön an ProTier für dieses
praktische und grosszügige Geschenk!
ProTier-Crew beim Einbau
der neuen flexiblen
Unterteilungen.
Die tierischen Bewohner sind
bereits eingezogen.
Fotos © Voliere Zürich
Mehr Infos, Fotos und aktuel­le Geschichten über die gefiederten
Schützlinge der Voliere:
www.voliere.ch oder auf Facebook: www.facebook.com/VoliereZuerich
Voliere Mythenquai in Zürich – mit «Babyklappe»
Die Vogelpflegestation der Voliere Mythenquai in Zürich ist
die wichtigste Auffangstelle der Schweiz für erkrankte, verletzte
oder aus dem Nest gestürzte Wildvögel.
Sie nimmt an 365 Tagen im Jahr von 10.00 – 12.00 Uhr und
von 14.00 – 16.00 Uhr gefiederte Notfallpatienten auf.
Ausserhalb der Öffnungszeiten stehen zur Abgabe der Wildvögel
zwei spezielle «Vogelbriefkästen» zur Verfügung. Dies ist wohl die
älteste «Babyklappe» (siehe Bild rechts) der Schweiz.
Besuchen Sie die Voliere doch einmal und überzeugen Sie sich vor Ort
von der wichtigen Arbeit.
Falls Sie eine dringend benötigte Spende machen möchten,
stehen fantasievolle, von ProTier gesponserte Spendenkässeli
bereit – die gefiederten Tiere bedanken sich.
18
ProTier 2 / 15
hilft!
Brutzeit – gefährliche Zeit für Jungvögel
Jungvögel nicht voreilig
mitnehmen
Befiederte Jungvögel sind meist
nicht verlassen, obwohl sie noch
nicht gut fliegen können. Die Eltern
verstecken sich vor den Menschen,
sind aber meist in der Nähe. Bitte
nehmen Sie den Jungvogel nicht
einfach mit. Wenn er sich an einer
gefährlichen Stelle befindet (z.B.
mitten auf der Strasse oder ungeschützt vor Katzen und Hunden), ist
es besser, ihn auf einen Ast oder
in ein Gebüsch in der Nähe zu setzen und aus sicherer Distanz zu beobachten, ob sich die Elternvögel
zeigen. Er wird die Eltern mit Bettelrufen auf sich aufmerksam machen. Übrigens führt das Berühren der Jungvögel in einer solchen
Notsitua­tion nicht dazu, dass ihn die
Altvögel verstossen.
Wenn der Jungvogel noch nackt, wenig befiedert oder leicht verletzt ist,
ist es sinnvoll, ihn in die Voliere oder
eine Auffangstation zu bringen. Bei
Brüchen oder schweren Verletzungen
sollte das Tier ins Tierspital gebracht
werden.
Verunfallten Vogel
gefunden – was tun?
Manchmal liegt ein Vogel – ob aus
dem Nest gefallen oder nach einer
Kollision – nach dem ersten Schreck
wie tot da, könnte aber nach kurzer
Zeit wieder davonfliegen. Geben
Sie deshalb dem Tier die Chance,
in Ruhe wieder zu Bewusstsein zu
kommen und sich zu erholen. Legen Sie den Vogel dazu in eine Kartonschachtel und stellen Sie diese
(draussen) an einen ruhigen Ort.
Lassen Sie die Schachtel offen und
warten Sie beobachtend, aber mit
etwas Distanz ab.
Für den Fall, dass das Tier wirklich verletzt ist und nicht nach
kurzer Zeit davonfliegt, hier eine
Anleitung zum Basteln einer Transportbox.
■
ProTier 2 / 15
Der Notfall: So basteln Sie schnell
eine Vogel-Transportbox
Schritt 1: Nehmen Sie einen
stabilen und sauberen Karton.
Schritt 2: Versehen Sie die Transportbox mit einigen kleinen Luft­
löchern (am besten verwenden Sie
dazu eine Schere) und achten Sie
dabei darauf, dass es im Innern
dunkel bleibt.
Schritt 3: Polstern Sie den Karton
gut mit Haushaltspapier oder
Tüchern aus, damit das Tier während des Transports gut geschützt
ist. Verwenden Sie bitte kein Heu
oder Stroh. Bitte beachten Sie,
dass vor allem nestjunge Vögel in
einen gut ausgekleideten Karton
verpackt werden sollten, da sie
sonst auskühlen. Legen Sie eine
handwarme Wärmeflasche unter
das Papier. Sie können auch einen
Latexhandschuh als Wärmequelle
mit 40 o C warmem Wasser füllen
und gut zuknoten.
Schritt 4: Setzen Sie den oder
die Notfallpatienten in die Transportbox.
Schritt 5: Schliessen Sie den
Karton. Verletzte Tiere beruhigen
sich im Dunkeln. Sichern Sie den
Deckel des Kartons mit einem
Klebeband. Damit schützen Sie
sich und Ihren Patienten bei der
bevorstehenden Fahrt zum Tierarzt
oder zur Vogelpflegestation.
Schritt 6: Treten Sie die Fahrt
sofort an und verzichten Sie für
einmal auf Radio und Klima­
anlage. Ihr Patient wird‘s Ihnen
danken!
Fotos © Martin Siegenthaler
19
Tierkommunikation:
Mit Tieren sprechen
Wohl in jedem Tierhalter steckt der Wunsch, offene Fragen zwischen sich und seinem
Tier zu klären. Die Möglichkeit, mit seinem Tier ein Gespräch zu führen, tönt verlockend.
Doch das Thema «Tierkommunikation» polarisiert auch – viele halten das Ganze für esoterischen Humbug. Je nach Standpunkt fasziniert oder verunsichert die Möglichkeit, mit
Tieren zu sprechen.
Foto © Almut Bieber/pixelio.de
Von Barbara Kerkmeer
E
s gibt viele Gründe, sich mit
einer Tierkommunikatorin in
Verbindung zu setzen. Im Zusammenleben von Mensch und Tier
entstehen viele Missverständnisse,
und der Wunsch, diese zu klären,
ist gross. Die Vorstellung, dass man
mit seinem Tier ein Gespräch führen
kann, ist wunderbar und veranlasst
immer mehr Menschen, diese Kommunikationsform auszuprobieren. Im
Laufe meiner zehnjährigen Praxis als
Tierkommunikatorin sind mir viele
Tiere und Menschen begegnet. Tierkommunikation ist niemals oberflächlich, die Gespräche gehen schnell in
die Tiefe. Sie berühren die Tierhalter im Innersten und lösen Gefühle
aus, welche im Alltag oft verborgen
bleiben.
Tierkommunikation theoretisch
zu erklären ist schwierig, man muss
die Kommunikationsform erleben,
um sich ein eigenes Bild zu machen.
Drei Beispiele aus meiner Praxis sollen Ihnen die Möglichkeiten der Tierkommunikation näherbringen.
20
Blicke sagen mehr als 1000 Worte …
mit diesen Angaben auf die Suche.
Zwei Stunden später rief sie mich an,
sie habe das Tier an einem Ort entsprechend meinen Angaben ganz in
der Nähe gefunden. Überglücklich
nahm sie ihre Katze mit nach Hause.
Dennoch nahm die Geschichte leider
kein Happy End. Der Stress durch den
unfreiwilligen Ausflug war für das
Tier zu gross, und es verstarb kurz
darauf an Herzversagen.
Foto: zvg
Die entlaufene Katze
Vor kurzem rief mich eine besorgte Katzenhalterin an. Ihre Katze war
über die Ferien bei einem Freund
einquartiert worden, und es war ihr
gelungen, durch das Fenster zu entweichen. Die Anruferin war in grösster Sorge, da sich das Tier dort nicht
auskannte und unmöglich den Heimweg finden konnte.
Ich nahm mit dem Tier Verbindung
auf, und es vermittelte mir ein Bild
von einer Hecke, einem grossen Platz
aus Kies und einem gelben, grösseren Haus. Die Anruferin machte sich
Das verkrampfte Pferd
Ein Pferdehalter rief mich an, da sein
Tier lahm ging. Er war der Kommunikation gegenüber skeptisch und bat
mich, das Tier zu fragen, wie es ihm
geht, ohne mir mitzuteilen, dass das
Tier lahmte. Ich trat mit dem Tier in
Verbindung, und es vermittelte mir
sofort Bilder, dass es vorne links
lahm ging, das Problem aber vom
Rücken aus komme. Die Muskulatur
des Rückens war völlig versteift. Der
Anrufer war zwar erstaunt, dass ich
ihm sagen konnte, dass sein Pferd
vorne links lahmt, meinte aber, der
Rücken sei sicher nicht das Problem.
ProTier 2 / 15
Was ist
Tierkommunikation?
Tierkommunikation ist ein
Gespräch zwischen Mensch
und Tier – als beseelte Wesen,
auf telepathischer Ebene.
Das Tier vermittelt der Tierkommunikatorin Bilder, Gefühle,
psychische und physische Befindlichkeiten. Sie übersetzt die
Eindrücke in die verbale Sprache
und ermöglicht es dem Tierhalter, Fragen, Missverständnisse
oder körperliche Beschwerden
seines Tieres zu klären. Die
Grundlage dieser universellen
Sprache ist die Telepathie. Aus
der griechischen Sprache abgeleitet heisst tele –> fern und
Pathie –> Gefühl.
Auch die menschliche Sprache
basiert auf telepathischen
Grundlagen. Jedem gesprochenen Wort liegt ein Gefühl, ein
Bild oder ein Gedanke zugrunde.
Diese Eindrücke werden
verbal vermittelt.
Der Mensch hat sich im Laufe
der Zeit angewöhnt, verbal zu
kommunizieren. Die Telepathie
führt ein Schattendasein, ist
jedoch in jedem von uns vorhanden und müsste nur bewusst
geschult und gefördert werden.
Nonverbale Verbindung zwischen Tier und Mensch.
Foto © fotolia.de
Als sich aber der Zustand nicht
besserte, liess er einen Osteopathen
kommen, welcher die «Diagnose»
Rücken bestätigte. Nach einigen Behandlungen war das Pferd wieder
fit.
Die teetrinkende Ziege
Ganz speziell war die Geschichte mit
der Ziege Kitty. Die Halterin rief besorgt an, da Kitty nicht mehr fressen wollte und kein Medikament des
Tierarztes geholfen habe. Ich verFoto: zvg
Tiere kommunizieren mit uns auf ihre eigene Art.
band mich mit Kitty, sie meinte nur:
«Ich brauche Heidelbeerkräutertee
zur Genesung!» Die Halterin war gerne bereit, den Tee zu kochen, was mit
einigem Aufwand verbunden war,
da Stall und Zuhause der Anruferin
ziemlich weit auseinander lagen.
Aber sie fuhr nach Hause, kochte
den Tee und brachte ihn Kitty. Diese
würdigte ihn keines Blickes und die
Halterin rief mich ziemlich erzürnt
an. Ich wusste auch keinen Rat, da
ich von Kitty nichts anderes hörte.
Natürlich kamen mir Zweifel und
ich war sehr froh, als die Halterin am
Abend anrief und mir mitteilte, Kitty
habe den Tee in der Zwischenzeit
getrunken und habe bereits wieder
angefangen zu fressen. Kurz darauf
war sie wieder kerngesund.
Grenzen der
Tierkommunikation
Die Tierkommunikation ersetzt in
keinem Fall den Tierarzt. Sie ermöglicht das Wahrnehmen der körperlichen und seelischen Befindlichkeit
des Tieres, kann aber keine medizinische Diagnose stellen.
Durch die Tierkommunikation
besteht die Möglichkeit, Missverständnisse in der Erziehung von Tieren zu klären, die Arbeit muss aber
vom Tierhalter selber geleistet werden.
ProTier 2 / 15
21
Den Tieren eine Stimme
geben
Die Arbeit als Tierkommunikatorin
hat mich letztlich zu meinen Auf­gaben im Tierschutz geführt. Bei Pro
Tier kann ich mich nebst meiner privaten Arbeit als Tierkommunikatorin im Rahmen von Projekten und
Kampagnen konkret für Tiere in Not
einsetzen und ihnen auch auf diese
Weise eine Stimme geben. Dafür bin
ich sehr dankbar.
Jeder entscheidet letztlich selber, ob er an die aussergewöhnliche
Möglichkeit der Tierkommunikation
glauben will oder nicht. Unbestritten ist die Tatsache, dass in uns allen der Wunsch lebt, unsere Tiergefährten besser zu verstehen und in
ihrem Sinn zu handeln. Vielleicht ist
Sind Sie an einer Tierkommunikation interessiert?
Barbara Kerkmeer, selber Tierhalterin,
kann als Tierkommunikatorin auf eine
10-jährige Praxiserfahrung zurückgreifen.
Sie berät und begleitet Sie gerne, wenn Sie
an einer Kommunikation mit Ihrem Tier
interessiert sind.
Kontakt:
Barbara Kerkmeer
Höglerstrasse 32, 8600 Dübendorf
Telefon 043 355 96 57
Mobile 079 510 73 15
E-Mail [email protected]
manchmal der Wunsch der Vater des
Gedankens – wenn dieser aber auf
die solide Grundlage der telepathi-
schen Kommunikation trifft, werden
Wunder plötzlich wahr.
■
Lesenswerte Literatur zum Thema «Tierkommunikation»
> Die grosse Gemeinschaft der Schöpfung von J. Allen Boone, Reichel Verlag, Regensburg
> Gespräche mit Tieren und Tiere als sprechende Gefährten von Penelope Smith, Reichel Verlag, Regensburg
> Tierstimmen I und II und Zoo Tiere Gedanken von Barbara Fenner, Editions à la carte Verlag, Zürich
> Der siebte Sinn der Tiere von Rupert Sheldrake, Scherz Verlag, Bern
Möchten Sie die Tierschutzarbeit
von ProTier unterstützen?
Sie können Gönnerin oder Gönner
werden, eine Tierpatenschaft
übernehmen oder mit einer gezielten
Spende eines unserer Projekte unterstützen.
❱
❱
Einzahlungsscheine
finden Sie in der Heftmitte
Mehr zu unseren Projekten
auf unserer Website: www.protier.ch
Haben Sie Fragen?
Schreiben Sie uns per E-Mail: [email protected]
oder rufen Sie uns an: Telefon 044 201 25 03
22
Foto © Rolf Thorp-Hansen
ProTier 2 / 15
Aktuelles
Aus für Affen-­
versuche im MaxPlanck-Institut?
Stern TV zeigte im September 2014 schreckliche Bilder aus den Versuchslabors
des Max-Planck-Instituts für
biologische Kybernetik inTübingen. Nicht ohne Folgen –
nach zahlreichen Anzeigen
liess der Direktor des Instituts mit einer Pressemitteilung verlauten, dass er künftig keine Tierversuche mehr
an Affen durchführen wolle.
Anlass des Berichts waren
Undercover-Recherchen der
«Soko Tierschutz», die das
Leben der Versuchsaffen in
den Laboren in Tübingen
dokumentierten. Bilder von
verhaltensauffälligen Affen,
kranke Tiere, die sich erbra-
chen. Affen, die sich gegen
das sogenannte «Stangentraining» wehrten, schwer
krankeTiere mit entzündeten
Implantaten im Kopf oder
ein Affe, welcher sediert in
einen Versuchsstuhl gesetzt
wurde. Verstörende Dokumente einer tierverachtenden Vorgehensweise im Namen der Wissenschaft.
Die Bilder sorgten nach der
stern TV-Berichterstattung
deutschlandweit für Furore.
Die Max-Planck-Gesell­schaft wies die Anschuldigungen von sich und unterstellte Manipulation. Die
Dokumente und Bilder hielten aber einer Überprüfung
stand und mussten als Beweismaterial zugelassen
werden.
Das Versprechen des Direktors des Max-Planck-Insti-
Foto © Soko Tierschutz
tuts, keine weiteren Tierversuche an Affen durchzuführen, ist jedoch unglaubwürdig.
Die bereits erteilten Affenversuchs-Genehmigungen
in Tübingen gelten noch bis
Juli 2019. Der Direktor wird
bis dahin im Rentenalter
sein. Für die Zeit danach
wurden bereits neue Affenversuche angekündigt.
Ein Ende der Versuche an
Primaten am Max-PlanckInstitut ist demnach noch
nicht definitiv beschlossen.
(Stern)
Der Bundesrat will Zirkussen weiterhin nicht verbieten, bestimmte Tierarten zu
halten. Er beantragt dem
Parlament, eine Motion zu
diesem Thema abzulehnen.
Aus seiner Sicht genügen
die geltenden Tierschutzvorschriften.
Ein Verbot für bestimmte
Tiere fordert die Waadtländer GLP-Nationalrätin Isabelle Chevalley. Sie denkt insbesondere an Wildtiere wie
Nashörner, Giraffen, Menschenaffen, Bären oder Pinguine, aber auch an schreckhafte domestizierte Tiere.
Es gebe zahlreiche Arten,
die in einem Wander­zirkus
nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden
könnten, schreibt Chevalley.
ProTier 2 / 15
Foto © Th. Haug
Wildtiere im Zirkus
sollen nicht
verboten werden
An die 30 Länder – darunter 16 EU-Mitgliedstaaten
– hätten für Wanderzirkusse ein teilweises oder vollständiges Verbot erlassen,
(Wild-)Tiere zu halten. In der
Schweiz dagegen könnten
Tiere sämtlicher Arten auf
Tourneen mitgenommen
werden, kritisiert die Natio­
nalrätin.
Der Bundesrat hält eine
tung von Zirkustieren seien
in der Schweiz streng, betont
der Bundesrat. So müssten
Tiere, deren Gehege nur
eine reduzierte Fläche umfasse, mindestens drei Mal
täglich beschäftigt werden.
Die Beschäftigung müsse
für die Tierart geeignet sein
und deren Bedürfnissen entsprechen.
Der Bundesrat weist ferner
darauf hin, dass die Schweizer Zirkusse zunehmend darauf verzichteten, Tiere wie
Nashörner, Bären oder gros­
se Raubkatzen auf Tournee
mitzunehmen, weil es fast
unmöglich sei, diese unterwegs so zu halten, dass die
Vorschriften erfüllt seien.
Über die Motion, die 20
Nationalrätinnen und Na­
tionalräte mitunterzeichnet
haben, wird als Nächstes
der Nationalrat befinden.
Einschränkung aber nicht
für notwendig, wie er Ende
Mai in seiner veröffentlichten Antwort auf die Motion schreibt. Es bestünden
keine objektiven Kriterien für ein Verbot einzelner
Wildtierarten, argumentiert
er. Ausserdem müsse jede
Haltung das Wohl der Tiere
berücksichtigen.
Die Vorschriften für die Hal- (blickonline)
23
Die seriöse Planung
und der­Aufbau unserer
Tierschutz­projekte
brauchen finanzielle Mittel –
bitte helfen Sie uns
mit Ihrer Spende!
ProTier – Stiftung für Tierschutz
und Ethik
Alfred Escher-Strasse 76
CH-8002 Zürich
Telefon 044 201 25 03
[email protected]
www.protier.ch
PRO
Foto © Dieter / pixelio.de
✂
Werden Sie jetzt
Gönnerin, Gönner
von ProTier !
Gönnerbeitrag 2015

 Einzel-Gönnerbeitrag (Minimalbetrag)
CHF
40.–

 Paar-Gönnerbeitrag (Minimalbetrag)
CHF
70.–

 Gönnerbeitrag für Jugendliche
unter 16 Jahren
CHF25.–

 Firmen-Gönnerbeitrag (Minimalbetrag)
CHF 300.–
Ich/wir unterstütze/-n ProTier – Stiftung für Tierschutz und Ethik mit einer Gönnerschaft.
Herr 

Frau 
(Bitte in Blockschrift ausfüllen.)
Name :
Vorname :
Strasse :
Postleitzahl / Ort :
E-Mail :
Telefon :
Ort, Datum :
Unterschrift :
(bei Minderjährigen Unterschrift des gesetzlichen Vertreters)
Sie erhalten nach Eingang Ihrer Anmeldung eine Rechnung, bitte keine Vorauszahlungen tätigen.
Jahrgang :
2/15