kendzia_viking_mb 756 yc

Nikolai Kendzia
Profi-Rasenmäher von Viking getestet – der MB 756 YC
Der Versuchsbetrieb der Abteilung Landespflege pflegt den Schau- und Lehrgarten an der
Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Zwischen
Musterpflanzungen und Versuchsflächen sind ca. 6000 m² Rasenfläche zu mähen. Ein Großteil wird
mit einem Aufsitzmäher und Mährobotern kurz gehalten. Es gibt aber genügend kleinere und
verwinkelte Flächen, z.T. mit Steigungen bis 45 Grad, die von Hand gemäht werden müssen.
Dies ist Aufgabe des Teams um Gärtnermeisterin Doris Marsch. Zusammen mit ihren Kollegen,
Landschaftsgärtner Neil Bonner und 70-Tage-Kraft Marion Bätz, hat sie den neuen
Viking MB 756 YC getestet.
Die Firma Viking hat mit ihren Modellen der Serie 7 den professionellen Anwender im Blick. Der
robuste Mäher soll im Garten- und Landschaftsbau und den Kommunen auf Flächen bis zu 3000 m²
Größe eingesetzt werden. Hierzu ist der MB 756 YC mit einem 2,9 KW starken Kawasaki Motor und
einem hydrostatischen Antrieb ausgestattet. Über den Fachhändler Matterstock in Würzburg wurde
der Rasenmäher der LWG für den praktischen Einsatz zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiter sind
bisher den Honda HRH 536 HXE mit 3,3 KW und ebenfalls hydrostatischen Antrieb gewöhnt. Die
Aussagen sind also auch im Zusammenhang mit diesen Erfahrungen zu sehen.
Der erste Eindruck
„Der hat ein ganz schönes Gewicht, macht aber einen sehr stabilen Eindruck“, war die erste
Aussage von Neil Bonner. Viking wirbt mit der Gewichtseinsparung durch das vergleichsweise
leichte Magnesium-Druckgehäuse. Wir haben die zwei Mäher dann gleich auf die Waage gestellt.
Sowohl der Honda, als auch der Viking brachten es auf 61 kg mit Grasfangsack und halbvollem
Tank. Für das Anheben besitzt der MB 756 YC vorne einen bequemen Handgriff und hinten ist der
Einholm-Lenker gut zu greifen. Dennoch hebt man diesen Profi-Mäher nicht einfach mal schnell auf
die Pritsche (Bild 1).
Sofort fällt einem der sogenannte Mono-Komfortlenker auf. Die Beschränkung auf einen Holm soll
die Entleerung des Grasfangkorbes erleichtern, da dieser von der linken Seite her voll zugänglich
ist. „Schön, aber kein entscheidender Vorteil“, befand Doris Marsch. Wichtiger ist eine einfache
Einhängemöglichkeit für den Korb, wie sie der MB 756 YC besitzt.
Verbesserungswürdig erscheint uns der stabile Metallbügel am Grasfangkorb, der bei vollem Korb
in die Handflächen einschneidet „und er macht ihn richtig gut voll!“, bestätigt Doris Marsch. Durch
das Mulchmesser wird das Schnittgut bestens zerkleinert und einwandfrei in den 75 Liter fassenden
Fangkorb befördert. Dieser lässt sich durch die Kombination von Kunststoffboden und textilem
Fangsack leicht und vollständig entleeren (Bild 2).
Die Schnitthöhenverstellung kann radweise in 7 Stufen von 2,5 bis 9 cm erfolgen. Hierzu werden
ebenfalls stabile Metallgriffe verwendet. Diese solide Konstruktion wurde durchgehend gelobt. Neil
Bonner würde sich etwas griffigere Bügel wünschen, da man mit nassen Handschuhen abrutschen
könnte. Eine zentrale Höhenverstellung wurde nicht gewünscht und auch aufgrund der Anfälligkeit
eher skeptisch gesehen (Bild 3).
Den ersten Eindruck rundet ein laufruhiger Motor ab, der seine starke Leistung sowohl ans Messer
wie auch an die griffigen Antriebsräder weitergibt. Sehr positiv ist der Ölfilter aufgefallen, der bei
guter Wartung auch eine lange Laufleistung erwarten lässt. Alle Wartungseinrichtungen, wie z. B.
der Luftfilter, sind sehr gut zugänglich. Da das Hydrostat-Getriebe mit Öldruck arbeitet, ist das
Mähen bei steilem Gelände immer möglich.
Hohe Flächenleistung und sauberer Schnitt
Die Grundeinstellung des Fahrantriebs scheint auf große Flächenleistung ausgelegt zu sein.
Mitarbeiter mit normaler Beinlänge mussten bei Vollgas in einen leichten Trab fallen. Der Gaszug
kann aber leicht nachjustiert werden. Es macht Spaß, große Rasenflächen mit der Schnittbreite von
54 cm zügig zu mähen. Die Fahrgeschwindigkeit kann mit einer leichten Rasterung bequem gewählt
werden. Aber auch ohne Antrieb lässt sich der Rasenmäher vergleichsweise leicht schieben. „Der
höhenverstellbare Holm ist auch etwas für größere Mitarbeiter“, lobt Marion Bätz.
Schwieriger wird es beim Zurückziehen beim Mähen. Hier wurde schon mal ein Rückwärtsgang
gefordert – aber nicht von den weiblichen Testpersonen! Das Schnittbild ist einwandfrei. Die Messer
sitzen unter einem Magnesium-Druckguss-Gehäuse, das zusätzlich mit einer austauschbaren
Polymer-Einlage vor Steinschlägen geschützt ist. Grashalme können bei seitlicher Fahrt ans
Hindernis fast vollständig erfasst und abgetrennt werden (Bild 4).
Die Zuschaltung des Messers nach Betätigung des Sicherheitsbügels mit einem unten am Griffholm
liegenden roten Hebel ist ungewöhnlich, dient aber der Sicherheit. Der Bediener gewöhnt sich
schnell an den Handgriff. Das Messer ist vom Motor entkoppelt, daher kann ohne Mähbetrieb
gefahren werden. Umgekehrt nimmt auch der Motor beim Mähen keinen Schaden, wenn die Messer
blockieren. Durch die Messerkupplung muss der Motor nicht abgestellt werden, wenn der Fangkorb
entleert wird.
Ein vollwertiger Profi-Mäher
Der Viking MB 756 YC wird am gut zugänglichen Tank mit Benzin befüllt, dabei kann der
Tankdeckel nicht verloren gehen, da er mit einer Kette gesichert ist. Die 3,2 Liter reichen für große
Strecken und machen in Verbindung mit dem großen Fangkorb lange Arbeitsetappen am Stück
möglich. Die Benzinleitung mit dem Benzinhahn aus Kunststoff liegt frei, außen am Motor. Bisher
haben sich noch keine Äste und Zweige bei der Durchfahrt unter Sträuchern verfangen Bild 5.
Der Motor lief spätestens nach dem zweiten Anziehen am Starterseil. Hierzu muss man seitlich am
Motor stehen, da das Starterseil nicht am Holm eingehängt werden kann. Dies wurde
unterschiedlich bewertet. Ebenso zwiespältig kann die offene Verlegung der Kabel und des
Bowdenzugs gesehen werden. Anfälliger beim Betrieb, aber leichter selbst zu reparieren. Eine
leichte Knickvorrichtung des Holms für den Transport auf kleinen Fahrzeugen wäre wünschenswert.
Die Bedienhebel sind wie bei den meisten Mähern für Rechtshänder gut zu erreichen.
Das Außengehäuse des Messers ist leicht zu reinigen. Die Zerkleinerung durch die speziell
geformten Messer („Multi-Messer“) ist perfekt. Es kann damit im Mulch-Modus gearbeitet werden.
Insgesamt zeigten sich die Testpersonen begeistert von dem hochwertigen Profi-Mäher. Die
Schnittqualität, das gesamte Handling und die einfache Wartung sowie die leichte
Fangsackentleerung sprechen für eine Kaufentscheidung des Viking MB 756 YC.
Bild 1: Der Viking MB 756 YC mit auffallendem Einholm-Lenker.
Bild 2: Voluminöser und leicht zu entleerender Grasfangkorb.
Bild 3: Die Schnitthöhe kann an allen Rädern mit stabilen Hebeln auf 7 Stufen eingestellt werden.
Bild 4: Der Profi-Mäher bietet ein sauberes Schnittbild bis ans Hindernis.
Bild 5: Alle Wartungseinrichtungen gut zugänglich. Benzinleitung mit rotem Benzinhahn liegt offen
am Motor.
Bild 6: Die Messerkupplung erlaubt das Fahren ohne zu schneiden und schützt den Motor bei
blockierendem Messer.
Bild alternativ: Spezielle Mulchmesser zerkleinern das Gras sehr fein und da Gehäuse ist äußerst
stabil gebaut.