Zeitschrift des AWO Regionalverbands Halle-Merseburg e. V. | Zerbster Str. 14 | 06124 Halle (Saale) BERICHTET [Ausgabe #2 2015] Seit einem Vierteljahrhundert für die Menschen da. Die AWO feiert Jubiläum. www.awo-halle-merseburg.de INHALT AWO FEIERT Seit einem Vierteljahrhundert für die Menschen da Liebe Leserinnen und Leser, Seit einem Vierteljahrhundert für die Menschen da ...............................3 Ein dynamischer Start ................................................................................6 Verloren geglaubte Fähigkeiten aktivieren ..............................................8 Zehn Jahre unabhängige Sozialberatung .............................................10 Ein guter Start ............................................................................................11 Unser Projekt „Die Kita/der Hort meiner Träume“ ................................12 Ihre Ansprechpartner in der Geschäftsstelle ..........................................14 Die dienstälteste Kindergärtnerin ............................................................16 Die zweite Ausgabe der AWO berichtet erscheint mitten im Jubiläumsjahr des Regionalverbands Halle-Merseburg: 25 Jahre ist es jetzt her, dass die AWO Halle-Merseburg nach dem Fall der Mauer aus der Taufe gehoben worden ist. 25 Jahre, die voller Dynamik stecken und deren Entwicklung heute allgegenwärtig ist. Sie ist sichtbar in den vielen Angeboten, für die der AWO Regionalverband Halle-Merseburg inzwischen steht. Wir sind stolz auf dieses Jubiläum. Und deshalb soll es auch in diesem Heft eine große Rolle spielen. Schließlich wäre die Region ohne unsere zahlreichen Einrichtungen heute kaum mehr vorstellbar. In vielen von ihnen werden in diesem Jahr eigene – „kleine“ – Jubiläen gefeiert. Darunter in der Tagespflege „Drosselweg“ (Seite 8), in unserer Sozialberatung (Seite 10) oder auch in der Kita in Wallwitz, in der unsere dienstälteste Erzieherin Ingrid Koch tätig ist (Seite 16). Auch ein Blick in die Geschichte soll im Jubiläumsjahr der AWO nicht fehlen. Auf den Seiten 6 und 7 berichtet Christine Günther als AWO-Mitglied der ersten Stunde darüber, wie sie die Anfänge des Verbands in Halle erlebt hat. Die einstige Pfarrerin war vor 25 Jahren die erste Vorsitzende des AWO-Kreisverbands und ist noch heute aktives Mitglied. 2 Ausgabe 2/2015 Neues Gremium spart Zeit und schafft Synergie-Effekte ......................18 Aus Gedankenreisen entstehen Landschaftsbilder ................................19 Die AWO im Blut .....................................................................................20 Meldungen & Termine .............................................................................21 Als Geschäftsführerin freue ich mich, dass wir als Träger der Freien Wohlfahrtspflege zu einer festen Größe in der Region geworden sind. Und auch darüber, dass in unseren Einrichtungen viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind, die sich oft über das normale Maß engagieren. Und nicht selten sind ihre Bedingungen alles andere als leicht. Dafür möchte ich ihnen an dieser Stelle ausdrücklich danken. In diesem Sinne, Ihre Sylvia Plättner Geschäftsführerin Die AWO feiert Jubiläum. Ein guter Zeitpunkt für einen Blick zurück darauf, was in den vergangenen 25 Jahren im Regionalverband Halle-Merseburg bereits geschaffen worden ist. – Und natürlich auch auf künftige Herausforderungen. Zwischen dem Neubeginn im April 1990 und heute liegt ein Vierteljahrhundert. Zeit, die bestimmt war von Aufbau, Neuerungen und immer wieder auch von Strukturveränderungen. In der es aber vor allem gelungen ist, die AWO als feste Größe zu etablieren. – Ein Gespräch mit Geschäftsführerin Sylvia Plättner. Ein Jubiläum ist auch ein Grund zum Feiern. Wie feiert die AWO? Plättner: Keine Frage, auch bei uns wird gefeiert. Neben vielen kleinen und größeren Veranstaltungen im Jubiläumsjahr wird es am 11. September ein großes Mitarbeiterfest geben. An einem schönen Ort übrigens: im Burggraben der Moritzburg. Es ist auch als Dankeschön an all unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gedacht, ohne die wir heute nicht so gut dastehen würden. Die AWO ist einer der größten freien Träger in Halle und dem Saalekreis. Was zeichnet sie aus? Plättner: Unsere Bandbreite ist schon etwas Besonderes. Schließlich halten wir Angebote für viele Lebenslagen und ebenso viele Altersgruppen bereit. Von der Schwangerschaftsberatung über die Kinderbetreuung bis zum Seniorenheim ist alles vertreten. Etwas salopp formuliert bieten wir – wenn man so will – Dienstleistungen von der Wiege bis zur Bahre an. Wie hat sich die AWO nach der Neugründung entwickelt? Plättner: Im Wesentlichen gab es zwei Entwicklungen: Zum einen wurden damals bereits bestehende kommunale Einrichtungen in die Trägerschaft der AWO übernommen. Dieser Prozess dauerte bis 2005. Darüber hinaus gab es die Fusion mit dem Kreisverband Merseburg, und neue Projekte wurden aus der Taufe gehoben. Ein Beispiel dafür sind die Einrichtungen der ambulanten Pflege, die es so damals in der Region noch nicht gab oder auch die Schulsozialarbeit. Insgesamt bleibt festzustellen, dass es in den vergangenen 25 Jahren gelungen ist, die AWO Ausgabe 2 /2015 3 AWO FEIERT städtischer Haushalte wird das immer schwieriger. Außerdem bringt es die große Bandbreite unserer Angebote mit sich, dass wir auf vielen Gebieten gleichzeitig sehr spezielle Kenntnisse haben müssen. Der damit verbundene Verwaltungsaufwand hat in den vergangenen Jahren generell zugenommen, und er wird immer kleinteiliger. Können Sie dafür ein Beispiel nennen? Plättner: Da können Sie alle Bereiche nehmen. Die gesetzlichen Regelungen und Kalkulationen werden immer komplizierter. Um da auf dem aktuellen Stand zu bleiben und auch um diesen enormen Arbeitsaufwand zu stemmen, bedarf es allein einer Mitarbeiterin, die sich ausschließlich mit Kosten- und Pflegesätzen beschäftigt. Diese Entwicklung macht auch vor den Mitarbeitern in den Einrichtungen nicht halt. Auch für sie ist der Dokumentationsaufwand gestiegen. Die Zeit, die sie dafür aufwenden müssen, geht ihrer eigentlichen Arbeit mit den Menschen verloren, die ja im Mittelpunkt stehen sollten. Diese Entwicklung sehe ich sehr kritisch. fest in Halle und dem Saalekreis zu verankern. Wir sind zu einer verlässlichen Größe geworden und haben uns einen guten Ruf erarbeitet. Das steht und fällt natürlich mit guten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Vor welchen künftigen Herausforderungen steht die AWO? Plättner: Wir werden nicht mehr so stark wachsen wie bisher. Unser Ziel ist es, alle bestehenden Angebote zu halten und zwar in gewohnt hoher Qualität. Diese Stabilität weiter zu garantieren, ist eine große Herausforderung. Warum? Plättner: Weil die Zeiten andere geworden sind. Wir sind zu einem nicht unerheblichen Teil von der öffentlichen Hand abhängig. In Zeiten klammer werdender 4 Ausgabe 1/2015 Was hält Sie ganz persönlich und auch die Mitarbeiter in den Bereichen trotz dieser Schwierigkeiten bei der Stange? Plättner: Das Betriebsklima ist gut, deshalb fühle ich mich an meinem Arbeitsplatz sehr wohl. Und natürlich macht mir meine eigentliche Arbeit trotz allem viel Freude. Es motiviert mich, wenn wir wieder ein Stück weitergekommen sind. Außerdem habe ich in den 15 Jahren, die ich jetzt bei der AWO tätig bin, Vieles gelernt. Zum Beispiel auch, dass der Berg einem mitunter unüberwindbar erscheint, man am Ende oft dennoch eine Lösung findet. Daran bin ich – und ist auch mein Team – gewachsen. Das beruhigt ungemein. Was die Mitarbeiter in den Bereichen angeht, so denke ich, dass die meisten sich ganz bewusst für einen sozialen Beruf entschieden haben. Sie wollen nicht mit Maschinen, sondern mit Menschen arbeiten. Diese Motivation lässt sie über so manche Unzulänglichkeit hinwegschauen. Aus diesem Grund müssen wir diese Arbeit ganz besonders wertschätzen. Auch um die Leute langfristig im Unternehmen zu halten. Denn der Fachkräftemangel macht uns jetzt schon zu schaffen. Auch diese Entwicklung wird sich vermutlich noch verstärken. Die AWO hat viele Gesichter. Sie ist für Kinder und Senioren gleichermaßen da. Welche Aufgaben wollen Sie für alle finanzierbar sein werden. „Bezogen auf die aktuelkünftig anpacken? Hier sehe ich auch die Gefahr, dass Plättner: Da sind etliche Dinge Arm und Reich immer mehr auseinlen Entwicklungen müszu nennen: Bezogen auf die akanderdriften. Das zu verhindern ist sen wir die interkulturelle tuellen Entwicklungen müssen wir ebenfalls eine große HerausfordeArbeit stärken, damit sich die interkulturelle Arbeit stärken, rung für die Zukunft. Migranten und ihre Familien was uns auch konzeptionell vor Und schließlich müssen und wollen gut aufund angenomeine Herausforderung stellt. Ziel wir die Öffentlichkeitsarbeit weiter men fühlen.“ kann hier nur sein, unsere Einrichstärken. Auch ihre Bedeutung hat tungen so fit zu machen, dass sich in den vergangenen Jahren ständig Sylvia Plättner Migranten und ihre Familien gut zugenommen. Es ist wichtig, nach auf- und angenommen fühlen. Soll Außen zu kommunizieren, wofür die heißen: Die Mitarbeiter in Kitas, Horten und Heimen AWO steht und was unser Selbstverständnis ist. Unser müssen darauf vorbereitet werden, dass dort künftig Verband lebt von seinen Mitgliedern. Diese zu halten mehr Zuwanderer betreut werden. Hier gilt es vor allem, und neue für unsere Sache zu begeistern, auch darum Berührungsängste abzubauen. wird es gehen. Ein weiterer Punkt ist die Pflege. Es wird neue Formen der Betreuung von Senioren geben müssen. Denn auch die Seniorengenerationen verändern sich. Sie sind aktiv und haben höhere Ansprüche als früher. Die Frage ist, ob sie Ausgabe 2/2015 5 AWO ANFÄNGE Ein dynamischer Start Christine Günther wurde vor 25 Jahren die erste Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes. dass die Inhalte auf nur einer Seite Platz hatten. „Aber es war der entscheidende Start, ohne den die AWO in der Region nicht zu dem geworden wäre, was sie heute ist“, sagt Christine Günther. Sie muss es wissen, denn sie war dabei, als alles anfing. Damals, im Jahr 1990, war sie in Halle noch als Pfarrerin für Lettin und Heide-Nord tätig. Schon immer lag ihr die Jugendarbeit besonders am Herzen. Zur Wendezeit engagierte sie sich in der Bürgerrechtsbewegung um Kathrin Eigenfeld und Heidi Bohley. So stieß sie zu einer Arbeitsgruppe, die sich der geschichtlichen Aufarbeitung von DDR-Kinderheimen widmete. Diese erhielt Anfang 1990 eine Einladung aus der Partnerstadt Karlsruhe, um sich dort über das Thema „Jugendhilfe“ zu informieren. In einem Bus der AWO fuhr die Gruppe aus Halle nach Baden-Württemberg und schaute sich verschiedene Einrichtungen an. So traf Christine Günther zum ersten Mal in ihrem Leben auf für sie damals völlig neue Konzepte der Schulsozialarbeit, der offenen Jugendarbeit, der Heimunterbringung sowie der Unterstützung arbeitsloser Jugendlicher. Und sie erlag einem Irrtum: „Weil der Bus, der uns beförderte, das AWO-Logo trug, dachte ich, all diese Einrichtungen gehörten der Arbeiterwohlfahrt. Das stimmte zwar nicht, dennoch war es meine erste Begegnung mit dem Träger“, sagt sie heute und ergänzt: „Ich war so begeistert, dass ich all das auch unbedingt bei uns in Halle aufbauen wollte.“ Christine Günther sitzt in ihrem Wohnzimmer in einem Haus im halleschen Mühlwegviertel und blättert alte Akten durch. In ihren Händen hält sie einen Stapel sorgfältig gebündelten, etwas vergilbten Papiers. Darin viele Originaldokumente aus der Zurück in Halle tat sie sich Anfangszeit des Kreisver1990 mit Andrea Wagbands der Arbeiterwohlner zusammen, die mit der „Ich war so begeistert, dass ich all fahrt. Zum Beispiel der Gründung des Bezirksverdas auch unbedingt bei uns in Halle erste Geschäftsbericht band beschäftigt war und aufbauen wollte. aus dem Jahr 1990: Dabereitete mit ihr gemeinrin lieferte der Vorstand sam auch die Gründung Christine Günther erstmals Informationen des Kreisverbands der zur Mitgliederzahl, die AWO vor, dessen erste innerhalb weniger Monate von 35 auf 62 gestiegen Vorsitzende sie wurde. „Man traf überall auf engagierte war. Auch bisherige Aktivitäten sind aufgeführt, etwa Leute“, sagt Christine Günther. Diese Aufbruchstimmung die Übernahme zweier Seniorenheime aus der Trägersei es gewesen, die ihr und auch der Arbeit besonders schaft der Stadt und die Einstellung einer ersten Hilfskraft gut getan habe. Fest stand für sie: „Wir wollten ein so(ABM) für die Geschäftsstelle. All diese Aktivitäten waren ziales Netzwerk aufbauen.“ Denn zu dieser Zeit fehlte absolutes Neuland. Und verglichen mit der heutigen Zeit es in Halle an allem. Eine funktionierende Jugendarbeit waren sie in ihrem Umfang noch relativ überschaubar, so gab es praktisch nicht. Viele FDJ-Jugendklubs waren ge- 6 Ausgabe 2/2015 schlossen worden, außerdem wollte man eine ideologiefreie Alternative zu ihnen schaffen. Für Christine Günther war diese Zeit auch beruflich mit einem Wechsel verbunden: 1991 bekam sie von der Stadtverwaltung das Angebot, künftig als Streetworkerin zu arbeiten. Und so gab sie kurzerhand ihr Pfarramt auf und wechselte ins Jugendamt. Ihrem zusätzlichen ehrenamtlichen Engagement bei der neu entstehenden AWO tat das keinen Abbruch. Schon in der ersten Zeit ging einiges voran. Aus einer leerstehenden Kita in Halle-Neustadt entstand innerhalb weniger Wochen das „Dornröschen“, in dem schon damals nicht nur Jugendliche, sondern auch Kinder und Senioren einen gemeinsamen Ort fanden. – Ein generationsübergreifendes Konzept, das erst viele Jahre später bundesweit diskutiert wurde. „Wir waren in diesem Bereich echte Vorreiter“, erinnert sich die dynamisch wirkende 68-Jährige, der man ihr Alter kaum glauben mag. Auch die Übernahme zweier Seniorenheime in die Trägerschaft der AWO fiel in diese bewegte Anfangszeit. Mit den Einrichtungen „Lindenhof“ und „Haus Silberhöhe“ gab die Stadt zwei ihrer Heime in die Hände des freien Trägers. Außerdem erhielt die AWO in Halle die Möglichkeit, mit Bundesmitteln eine Sozialstation aufzubauen. Angst, die vielen neuen Projekte zu stemmen, kam dennoch nicht auf. Viel zu groß sei die Aufbruchstimmung gewesen. „Außerdem sind wir von den AWOKollegen aus Karlsruhe sehr uneigennützig mit hoher Kompetenz beraten und unterstützt worden“, so Günther. „Es war eine besondere Zeit, und ich habe es genossen, dass so viel möglich war.“ Eine erste Entlastung gab es, als man sich eigenes Personal zur Unterstützung leisten konnte. So konnte ab 1991 erstmals eine Geschäftsführerin eingesetzt werden, die das Tagesgeschäft erledigte und so den Vorstand entlastete. 1994 gab Christine Günther ihr Amt als Vorsitzende des Kreisverbandes auf. Der AWO ist sie dennoch immer treu geblieben. „Sie ist ein bisschen wie mein Kind“, sagt sie. Ihr fühlt sie sich eng verbunden. Wohl auch deshalb, weil sie eines von 25 Mitgliedern der ersten Stunde ist, die noch heute im Verband organisiert sind. Christine Günther im Jahr 1990 anlässlich der Neugründung der AWO in den neuen Bundesländern. Seit die gebürtige Schwerinerin im Ruhestand ist, hat sie nicht nur mehr Zeit, sich um ihre fünf Enkelkinder zu kümmern, die alle in Halle wohnen. Sie engagiert sich außerdem bei einzelnen Projekten der AWO, zum Beispiel bei den Aktionen „Sterntaler“ und „Zuckertüte“. Und wie sieht sie die AWO heute? „Die Situation ist schwieriger geworden“, sagt sie. Auch die Konkurrenz unter den einzelnen Trägern und Verbänden in der freien Wohlfahrtspflege sieht sie kritisch. Doch bei allen Schwierigkeiten: die Zufriedenheit über das bis dato geschaffene überwiegt: „Ich bin stolz auf das, was in 25 Jahren alles gewachsen ist. Und auch darauf, dass ich daran einen Anteil habe.“ Ausgabe 2/2015 7 AUS DER ALTENHILFE Das Team aus der Tagespflege – dazu gehören neben Melanie Nitschke und Andreas Meyer auch die Pflegefachkraft Steffi Schöne und die Fahrerin Angela Kühn – hat die Erfahrung gemacht, dass Angehörige zu Hause mit der Pflege eines Demenzkranken nicht selten überfordert seien. Die Diagnose treffe sie oft aus heiterem Himmel. Insofern sei es besonders wichtig, dass es Einrichtungen wie diese gibt, in denen Angehörige einerseits entlastet werden, andererseits wichtige Tipps und Informationen im Umgang mit ihren Verwandten erhalten können. Verloren geglaubte Fähigkeiten aktivieren Die Tagespflege „Drosselweg“ besteht seit fünf Jahren. Sich Zeit nehmen: Andreas Meyer und Melanie Nitschke schauen sich gemeinsam mit einer Seniorin ein Fotoalbum an. Das hilft, schöne Erinnerungen zu wecken. „Die Tagespflege ist unser Baby“ sagen Melanie Nitschke und Andreas Meyer wie aus einem Mund. Fünf Jahre ist es jetzt her, dass die Pflegefachkraft und der Hausmeister und Fahrer in der Einrichtung im Süden Halles angefangen haben. Stück für Stück haben sie die Räume in der Calvinstraße 6 behaglich eingerichtet und dafür gesorgt, dass das Angebot der Tagespflege bei Anwohnern und auch in Arztpraxen bekannter wurde. Inzwischen ist längst der Alltag eingekehrt. Maximal zwölf Menschen, darunter auch an Demenz Erkrankte, können hier täglich betreut werden. „Bei uns herrscht eine familiäre Atmosphäre“, sagt Melanie Nitschke. Sie arbeitet bereits seit zehn Jahren mit Demenzkranken. Die Entscheidung für ihren Beruf hat sie ganz bewusst getroffen. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in einem Seniorenheim begann sie eine Ausbildung in der Gerontopsychiatrie des Mathilde-Tholuck-Hauses, in dem Demenzkranke mit Verhaltensauffälligkeiten leben. Für die speziellen Bedürfnisse solcher Menschen brauche man „ein besonderes Händchen“. Es reiche nicht aus, mit ihnen nur „Mensch-ärgere-Dich-nicht“ 8 Ausgabe 2/2015 zu spielen. „Demenz verändert die Persönlichkeit“, sagt die 26-Jährige, und verweist auf die Herausforderungen, die das mit sich bringt: „Man sollte nicht jedes Problem intellektuell ausdiskutieren.“ Häufig bringe es viel mehr, die Senioren auf der emotionalen Ebene anzusprechen. Und genau das versuchen die Mitarbeiter der Tagespflege zu tun. Die älteren Menschen sollen sich dort wohlfühlen und ihre noch vorhandenen Ressourcen nutzen und aktivieren. Aus diesem Grund ist der Tagesablauf klar strukturiert. Gemeinsames Essen steht genauso auf dem Plan wie Beschäftigungen und Ausflüge. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn es damit gelingt, sie aus ihrer Dämmerung zu holen“, sagt Melanie Nitschke. Die Möglichkeiten der Kommunikation muss man dafür bisweilen erweitern. Oft seien es Blicke oder auch sanfte Berührungen, auf die die Senioren viel besser ansprechen. Manchmal sogar so gut, dass sie wieder anfangen, selbstständig zu essen oder andere verloren geglaubte Fähigkeiten noch einmal aktivieren. Die Senioren werden jeden Morgen von Andreas Meyer zu Hause abgeholt. „Viele strahlen schon, wenn sie mein rotes Auto aus der Ferne sehen“, sagt Meyer. Dies sei für ihn auch ein Beleg dafür, dass die Menschen gern zur Tagespflege kommen. Meyer ist zwar offiziell als Fahrer und Hausmeister angestellt, jedoch ist er viel mehr als das. An die Arbeit mit den Demenzkranken musste sich der gelernte Maschinen- und Anlagenmonteur, der seit 1999 in verschiedenen Seniorenheimen tätig ist, erst langsam herantasten. Heute sieht er sie längst „als persönliche Bereicherung.“ Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass er stets versucht, sich etwas einfallen zu lassen. Ein Beispiel: Einer der Senioren, die eine Zeit lang täglich in den „Drosselweg“ kamen, war Rolf. Er liebte Gartenarbeit, jedoch gelang es ihm aufgrund seiner Demenz nicht mehr, die Mülltonnen auseinanderzuhalten. Mit der Folge, dass das von ihm zusammengekehrte Laub stets im Restmüll landete. „Eine Situation, die für uns alle sehr unbefriedigend war, weil wir es dort mit den Händen wieder herausholen mussten“, erinnert sich Andreas Meyer. Also besorgte er eine alte Mülltonne, schrieb ein Schild mit der Aufschrift „Rolfs Tonne“ und befestigte es daran. Mit dem Ergebnis, dass das Problem von diesem Tag an gelöst war. Rolf versah weiterhin seine Arbeit im Garten und warf das Laub fortan in „seine Tonne.“ Es sind pragmatische Lösungen wie diese, die es zu finden gilt, will man sich den Demenzkranken adäquat nähern und ihnen ihren Alltag angenehm gestalten. TAGESPFLEGE, WAS HEISST DAS? Die Tagespflege „Drosselweg“ ist eine Einrichtung der AWO Altenhilfe Halle (Saale) gGmbH. Bis vor Kurzem war sie spezialisiert auf die Betreuung von an Demenz erkrankter Menschen. Jetzt steht sie für alle Senioren offen. Von Montag bis Freitag sorgen zwischen 7.30 und 16.30 Uhr zwei Pflegefachkräfte liebevoll für die Gäste. Ein Fahrdienst holt die Senioren ab und bringt sie sicher wieder nach Hause. Hauptanliegen der Tagespflege ist es, den Senioren so lange wie möglich ein Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen und die Angehörigen zu entlasten. Im Mittelpunkt der Betreuung stehen die Aktivierung von Ressourcen und der Erhalt möglichst vieler Fähigkeiten. Dafür sorgen kreative Angebote, Bewegung, kleine Ausflüge, aber auch Ruhe und Entspannung. Mittags steht eine frische Mahlzeit aus der eigenen AWO-Küche auf dem Tisch. Der Kontakt zu den pflegenden Angehörigen ist wichtige Säule in der Arbeit. Sie erhalten Beratung und Unterstützung, etwa beim Antrag auf Pflegestufe. Wer Interesse an einem Platz in der Tagespflege hat, erhält unter Telefon: 0345 1316848 mehr Informationen. Das kleine Jubiläum, dass es in der Tagespflege „Drosselweg“ im April zu feiern galt, wurde übrigens nicht vergessen. Denn, so meint Melanie Nitschke: „Wir haben natürlich mit einem Gläschen Sekt angestoßen.“ Ausgabe 2/2015 9 AWO STANDPUNKT Begegnungsstätte „Dornröschen“ Caroline Rieck leitet seit Januar das Kinder,- Jugend- und Familienzentrum „Dornröschen“. Zehn Jahre unabhängige Sozialberatung Ein guter Start Walheide Korn, Gudrun Missal und Barbara Höckmann (v.l.) gehören zu den Akteuren der unabhängigen Sozialberatung. Ihr Fachwissen ist bei Hilfesuchenden sehr gefragt. Ein Beitrag von Wer sich nicht „gesetzesBarbara Höckmann konform“ verhält, dem „Hartz IV ist ein schikanöses Gesetz.“ Am 1.1.2005 trat das wird die Grundsicherung, Barbara Höckmann Gesetz zur Grundsidie ja menschenwürdicherung für Arbeitsges Existenzminimum sein suchende (SGB II), besser bekannt als Hartz IV, in soll, massiv gekürzt bzw. gänzlich entzogen. Hartz IV ist Kraft. Und zu diesem Zeitpunkt stand eine Gruppe ein schikanöses Gesetz. Behörden werden zu Verwalehrenamtlich Engagierter bei der AWO bereit, die zutungsexzessen gezwungen und Menschen von Hartz künftigen Leistungsbezieher zu beraten und zu unterstütIV entmündigt. Die Betroffenen werden im Jobcenter mit zen. Jeweils donnerstags von 9 -12 im „Café 22“ in der überforderten Mitarbeitern, oftmals in befristeten ArbeitsAugust-Bebel-Straße und montags von 16 -18 Uhr in der verhältnissen und unzureichend qualifiziert, konfrontiert. Neustädter Begegnungsstätte „Dornrösschen“ fanden Eine individuelle und qualifizierte Beratungsleistung finund finden die Beratungen statt. det in den Behörden in der Regel nicht statt. Die VerunBei der Sozialberatung der AWO fühlen sich Menschen sicherung und Verzweiflung der Betroffenen war und ist mit ihren Anliegen ernstgenommen und verstanden. Wir groß. Komplizierte Antragsverfahren, undurchschaubare klären sie darüber auf, was ihnen nach dem SGB II an und fehlerhafte Bescheide, nicht nachvollziehbare RückLeistungen zusteht, berechnen Ansprüche, überprüfen forderungen, existenzbedrohende Leistungskürzungen, Bescheide und unterstützen die Betroffenen dabei, ihre ständig wechselnde Bearbeiter und fehlende ErreichbarRechtsansprüche offensiv durchzusetzen. Die Zahl der keit der Bearbeiter bei Nachfragen und Problemen. Die Klageverfahren vor den Sozialgerichten und der Anteil Anlässe zur Beratung sind breit gefächert, die Inhalte der positiven Entscheidungen der Gerichte zugunsten komplex und die Betroffenen oftmals überfordert. Ändeder Leistungsberechtigten belegt die Notwendigkeit unrungen des Gesetzes zugunsten der Leistungsberechtigten abhängiger Beratungseinrichtungen vor Ort. sind derzeit nicht zu erwarten. Im Gegenteil ist eher mit weiSeit und mit Hartz IV hat die Armut zugenommen, werden teren Verschärfungen zu rechnen. Niedriglöhne und prekäre Arbeitsverhältnisse staatlich Für uns heißt das weitermachen, immer auf dem neuessubventioniert und wird die Schuld an der Arbeitslosigkeit ten Stand zu sein, jeden unserer Besucher individuell und den Menschen zugewiesen, die arbeitslos sind. Die Leisqualifiziert zu beraten. Und sie auch dabei zu motivietungsberechtigten werden als Missbraucher diskreditiert ren, sich nicht als Bittsteller, sondern als Leistungsberechund Missbrauch soll bestraft werden. Die Betroffenen wertigte zu verstehen, die selbstbewusst ihre Rechtsansprüden verunsichert, überwacht, kontrolliert und sanktioniert. che einzufordern und durchzusetzen wissen. 10 Ausgabe 2/2015 Am Anfang war alles neu: Neue Stadt. Neue Menschen. Neuer Job. Als Caroline Rieck im Oktober 2014 nach Halle zog, war das für sie ein kompletter Neuanfang. Sie kam aus Berlin, wo sie die letzten zehn Jahre verbracht hatte, und begann als Mitarbeiterin im Kinder,- Jugendund Familienzentrum „Dornröschen“ zu arbeiten. Nur drei Monate später übernahm sie die Leitung der Einrichtung „Ich hatte einen guten Start“, sagt Caroline Rieck. Dass dem so ist, müsste sie im Gespräch nicht explizit erwähnen. Man merkt es ihr an. Kein Zweifel, die 31-Jährige hat Freude an ihrer Arbeit. Was einerseits, wie sie meint, am Team liegt, mit dem sie sich sehr wohl fühlt, andererseits aber auch an den Kindern und Jugendlichen aus dem Viertel, mit denen sie seither arbeitet. „Sie haben es mir leicht gemacht. Sie sind offen und zugänglich“, sagt Rieck, die von ihnen liebevoll „Caro“ genannt wird. Zwischen 30 und 40 Kinder und Jugendliche kommen täglich in die Einrichtung, um den Nachmittag hier zu verbringen. Viele sind Stammgäste. Der Aufenthalt im „Dornröschen“ ist für sie „wie das eigene Kinderzimmer“, sagt Caroline Rieck. Hier können sie Gleichaltrige treffen, Hausaufgaben machen und Spielen. „Es macht mir großen Spaß, etwas für die Kids zu bewegen“, sagt sie. So laufen derzeit viele neue Projekte und Angebote an, wie zum Beispiel Trommel- und Theaterworkshops oder eine Zirkus-AG. Bei ihrer Arbeit kann die 31-Jährige, die aus der Altmark stammt, auf wertvolle Erfahrungen aus der Praxis zu- rückgreifen. Denn nach ihrem Studium der Ethnologie und Erziehungswissenschaften in Berlin hat sie dort im Stadtteil Wedding in einem Familienzentrum gearbeitet, wo sie vor allem Familien mit Migrationshintergrund betreut hat. Und da liegt bereits der erste Unterschied zu ihrer neuen Arbeit. Denn während die Eltern in Berlin sehr viel vor Ort waren, ist es im „Dornröschen“ eine „große Herausforderung“, an die Eltern der kleinen Stammgäste heranzukommen. Das möchte Caroline Rieck gemeinsam mit ihrem Team ändern. Neben ihr gibt es noch einen weiteren neuen Kollegen im „Dornröschen“: Thorsten Schmidt wird sich vor allem um die Eltern- und Familienarbeit kümmern. „Gemeinsam mit der langjährigen Mitarbeiterin Sandra Ulrich und dem engagierten Bundesfreiwilligendienstleistenden Andreas Frentzel ist das Team endlich komplett“, so Caroline Rieck. Für die künftige Arbeit hat es sich einiges vorgenommen: Denn auch die interkulturelle Arbeit soll bald eine größere Rolle spielen. Das bedeutet: Es sollen im „Dornröschen“ Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Nationen ermöglicht werden. Eine Vorstellung, die der neuen Chefin sehr am Herzen liegt, denn auch sie selbst ist bereits viel in der Welt herumgekommen und hat dadurch andere Kulturen kennengelernt. So reiste sie 2014 mehrere Monate durch die Türkei und Indien, bevor sie die Entscheidung fällte, nach Halle zu gehen. „Für Neustadt ist es sehr wichtig, einen Raum für Begegnungen dieser Art zu schaffen“, so Rieck. EINE TOLLE GELEGENHEIT, das neue Team kennenzulernen ist das „Dreiklang“-Sommerfest, am 29. Juli von 12 bis 16 Uhr auf den Wiesen vor dem „Dornröschen“. Ausgabe 2/2015 11 AUS DEN KITAS Wir suchen weiterhin Projektpaten für andere KITAS. Nutznießer der Hilfe sind die Kinder. Sie bedanken sich bei allen Spendern und Sponsoren für die großzügige Unterstützung ganz herzlich! Unser Projekt „Die Kita/der Hort meiner Träume“ Ein Hang zum Rodeln, eine WasMPS, das gemeinnützige Bildungsserrutsche oder eine Nestschaukel werk WORKS, die DB Netz AG, „Kinder wünschen sich – das sind typische Kinderwündie GWG, der Oberbürgermeister ganz kindgerechte sche, wie sie so oder ähnlich überder Stadt Merseburg, Jens Bühligen Dinge. Dinge, die eigentall dort auftauchen, wo Kinder beund einige Privatpersonen. Sie alle lich nichts Außergewöhntreut werden. Doch wie lassen sich setzen sich mit finanzieller oder perliches im Repertoire einer solche Wünsche in Zeiten knapper sönlicher Unterstützung dafür ein, KITA sind, die jedoch nicht Kassen in die Tat umsetzen? Diese dass die Träume der Kinder Wirk... finanzierbar sind“ Überlegung stand bei der AWO lichkeit werden. Halle-Merseburg am Anfang. Und sie mündete irgendwann in eine tragfähige Idee: „Die Das Fazit der Aktion: Kinder wünschen sich ganz kindKita/der Hort meiner Träume“ so lautet der Name des gerechte Dinge. Dinge, die eigentlich nichts Außergezugehörigen Projekts, das sich daraus entwickelte. In diewöhnliches im Repertoire einer Kindereinrichtung sind, sem Rahmen waren die 17 AWO-Kitas und -Horte aus die jedoch nicht in jedem Fall ohne weiteres finanzierbar Halle, dem Saalekreis und Merseburg aufgerufen worsind. Zum Beispiel einen Spielplatz mit Tischtennisplatte den, ihre Wünsche zu Papier zu bringen. und Schaukel, wie ihn sich die Kinder der Kita „Villa Kunterbunt“ aus Wallwitz vorstellen. Oder auch eine KletterDas Ergebnis: Fantasievolle Bilder, Basteleien, und 3Dlandschaft, wie sie der Hort am „Am Kirchteich“ präsenModelle, die in der Merseburger Kita „Buratino“ und im tierte. „Wir würden uns sehr freuen, wenn es gelingt, mit Hort der halleschen Grundschule „Albrecht Dürer“ präden Spenden unser Außengelände ein wenig aufzupepsentiert wurden. Der Clou: Eingeladen waren auch lokapen“, sagt Hortleiterin Angela Tauer. Die Kinder musste le Unternehmen, die als mögliche Sponsoren der Kitasie nicht lange bitten, als es um die Formulierung von Träume angesprochen worden waren. Sie konnten selbst Wünschen und den damit verbundenen Bau von Modelauswählen, welche der Kinderwünsche sie finanziell unlen ging. Sie haben gleich mehrere Exemplare gebaut terstützen wollen. Und sie machten reichlich Gebrauch und im Anschluss das Beste ausgewählt, das nun anlässdavon. So wartete die anwesende Vertreterin der Saalich der Veranstaltung „Die Kita/der Hort meiner Träulesparkasse mit der überraschenden Nachricht auf, dass me“ öffentlich präsentiert worden ist. jede der 17 AWO-Einrichtungen mit einen Scheck über 300 Euro bedacht werden soll. Übrigens: Die Kinderherzen begehrten auch eher ideelle Dinge, die nicht mit Geld zu bezahlen sind. Ganz Außerdem als Sponsoren dabei: die Lions-Clubs Meroben auf der Liste: ein Besuch bei der Feuerwehr. Auch seburg und „August Hermann Francke“, die Linde AG, dieser Wunsch konnte nun Dank der Veranstaltung erfüllt das Autohaus Reinbothe, das Hotel Check Inn, die Firma werden. 12 Ausgabe 2/2015 DIE ERSTEN KINDERWÜNSCHE SIND BEREITS ERFÜLLT! Die Aktion „Die Kita/der Hort meiner Träume“ war ein voller Erfolg. Bei Redaktionsschluss lag zwar noch kein vollständiger Überblick über die Höhe der Gelder vor, mit denen sich die Kitas und Horte des AWO-Regionalverbands HalleMerseburg ihre Träume erfüllen konnten. Dennoch, über erste Ergebnisse kann an dieser Stelle bereits berichtet werden: So hatten sich die Kinder der Kita „Buratino“ ein Spaßsportfest mit Fußballspiel „Väter gegen Kinder“ gewünscht. Letzteres findet nun in Kürze statt. Möglich wurde es durch folgende Sponsoren: die Firma „Linde“ stellt Heliumpatronen für die Hüpfburg bereit, Jens Bühligen, Merseburger Oberbürgermeister hat Medaillen, einen Pokal und Geschenke für die kleinen Fußballer gezahlt. Der Lions-Club Merseburg finanzierte den Erwerb von Fußballtoren. Außerdem kam Geld von der Saalesparkasse, das für eine Hüpfburg und eine Kinderdisco verwendet wird. Auch in der Kita Meuschau hat sich schon etwas getan. Der Wunsch der dortigen Kinder „Unser Spielplatz wird fit und bunt!“ ist auf einem guten Weg. Das neue Spielgerät, eine Reckanlage, wird anlässlich des Sommerfests der Einrichtung am 10. Juli offiziell eingeweiht. Sponsoren dafür waren neben der Saalesparkasse und der Stadt Merseburg auch der Lions Club Merseburg, das Autohaus Reinbothe, die Firma MPS, das Hotel „Check Inn“ sowie private Spender. Ähnlich Gutes gibt es aus der Kita „Zwergenhäuschen“ zu berichten. Für diese Einrichtung sollte ein neues Wikingerschiff angeschafft werden. Das große Holz-Element wird derzeit aufgebaut und am 7. Juli anlässlich des Sommerfests der Kita offiziell übergeben. Ohne die Spenden oder Sachhilfen von Saalesparkasse, Stadt Merseburg, Lions Club Merseburg, vom Gemeinnütziges Bildungswerk WORKS sowie von privaten Spendern wäre die Verwirklichung dieses Wunsches nicht möglich gewesen. Ausgabe 2/2015 13 Ihre AnSprechpartner in der Geschäftsstelle Haben Sie Fragen und Anregungen? Unter der Telefonnummer 0345 69163 können Sie uns erreichen. Wir freuen uns auf Sie. 14 Unsere Sprechzeiten: Mo 9 – 12 Uhr 13 – 15 Uhr Di 9 – 12 Uhr 13 – 17:30 Uhr Do 9 – 12 Uhr 13 – 15 Uhr Sylvia Plättner Geschäftsführerin Carmen Jung Stellvertretende Geschäftsführerin, Leiterin Finanzen, Prokuristin Dr. Gaby Hayne Stellvertretende Geschäftsführerin, Prokuristin Mandy Meixner Mitarbeiterin Personalabteilung Ina Salzmann-Tuchelt Mitarbeiterin Personalabteilung Christina Sengewald Mitarbeiterin Personalabteilung Stephanie Rost Mitarbeiterin Personalabteilung Anja Wiegner Stellvertretende Leiterin der Finanzbuchhaltung Martina Gaertner Fachsbereichsleiterin Altenhilfe Karin Leonhardt Fachsbereichsleiterin Erziehungshilfe Claudia Klektau Fachsbereichsleiterin Kita/Hort Judith Ott Sekretariat Astrid Pforte Sekretariat Gudrun Burghardt Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung Erziehungshilfe Karla Hentschel Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung Regionalverband, SDA, Altenhilfe Katrin Friedrich Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung Erziehungshilfe, Kitas Kerstin Geppert Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung Kitas Halle Anke Lehmann Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung Altenhilfe Annabel Ludwig Mitarbeiterin Qualitätsmanagement Kerstin Berger Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit Katharina Lipskoch Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit Michael Wölfer Technischer Leiter Thomas May Mitarbeiter Gebäudemanagement/ Allgemeine Verwaltung Susan Sklarek Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung Kitas Halle und Merseburg Yvonne Kettler Mitarbeiterin Finanzbuchhaltung Kitas Merseburg Annett Christelsohn Mitarbeiterin Fördermittel Marion Kliem Kurierfahrerin Steffi Grauert Reinigungskraft Ausgabe 2/2015 Ausgabe 2/2015 15 AUS DEN KITAS auf Temperatur gebracht werden, der sämtliche Öfen mit Kohlen anfeuerte. Inzwischen ist der Bau im Ortskern von Wallwitz längst saniert und erweitert worden, was natürlich auch die Betreuung erleichtert. Große, lichtdurchflutete Räume und ein weitläufiges und schön gestaltetes Außengelände sind dafür eine gute Grundlage. Mit Kindern zu arbeiten, das war für Ingrid Koch eine ganz bewusste Entscheidung. Und obwohl sich Kindheit vor vier Jahrzehnten vermutlich anders angefühlt hat als heute, so meint sie, sind Kinder damals wie heute vor allem wissbegierig und lebhaft. Aus diesem Grund müsse man sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Sie sucht deshalb stets nach interessanten Spielideen, selbst wenn die Kinder auch die oft ganz einfachen Spiele von damals mögen. „Man darf nicht stehenbleiben.“ Die dienstälteste Kindergärtnerin Ingrid Koch arbeitet seit 43 Jahren in der AWO-Kita „Villa Kunterbunt“ in Wallwitz. Der Mittagsschlaf ist beendet. So langsam kehrt wieder Leben ein in die AWO-Kita „Villa Kunterbunt“ in Wallwitz. Etwas verschlafen noch haben die ersten Kinder bereits am Tisch Platz genommen. Der kleine Oskar ist ein Sonnenschein. Er plaudert munter in die Runde und macht sich dabei Gedanken über seine Welt. Neben ihm hat es sich Lilli gemütlich gemacht. Sie ist eher zurückhaltend und braucht offenbar eine Aufmunterung. Zwischen den Kindern sitzt Ingrid Koch und schmiert Brote. Gerade noch hat sie Matratzen weggeräumt, jetzt beantwortet sie die ersten Fragen der Kleinen und berät sich kurz mit ihren Kolleginnen. Etwa 14 Vierjährige betreut Ingrid Koch in ihrer Gruppe gleichzeitig. Keine leichte Aufgabe, denn immerhin gilt es dabei, sich auf ganz unterschiedliche Charaktere einzustellen. Und in aller Regel muss man mehrere Dinge gleichzeitig bedenken oder erledigen. Da heißt es vor allem, Ruhe bewahren und die Dinge nach Dringlichkeit zu erledigen. „Die Kinder wissen, dass ich nicht alles auf einmal machen kann und lernen dadurch auch, sich darauf einzustellen“, sagt sie. Ingrid Koch muss es wissen, denn aus ihr sprechen 43 Jahre Berufserfahrung. 43 Jahre, die sie von Anfang an in 16 Ausgabe 2/2015 der Kita Wallwitz verbracht hat. Sie kennt nicht nur die Kinder verschiedener Generationen im Ort sehr gut, auch die Geschichte der Einrichtung ist ihr geläufig. Als sie 1972 in Wallwitz anfing, war ein Umzug in den Saalekreis ihr ausdrücklicher Wunsch. Sie hatte gerade ihre Ausbildung zur Kindergärtnerin in Ballenstedt beendet. Aufgrund sehr guter Leistungen durfte sie sich aussuchen, wohin sie gehen wollte. Und sie tat das gemeinsam mit zwei Freundinnen. Teicha, Sennewitz und Wallwitz – so lauteten die möglichen Einsatzorte. Ingrid Koch, im Harz geboren, entschied sich für Wallwitz, bereut hat sie das nie, denn sie fühlt sich in dem Dorf im nördlichen Saalekreis sehr wohl. Ihr Arbeitsort, der Kindergarten, liegt so nah zu ihrem Wohnhaus, dass sie täglich mit dem Fahrrad dorthin fahren kann. Und auch die Arbeit selbst bereitet ihr nach eigenem Bekunden immer noch viel Freude. Zu DDR-Zeiten sah diese Arbeit freilich noch ein wenig anders aus als heute. Die Räume waren winzig und das noch nicht sanierte Gebäude musste jeden Morgen erst durch einen Heizer Nicht einfach sei es, die Kinder irgendwann wieder loslassen zu müssen. „Sie wachsen einem natürlich ans Herz“, sagt Ingrid Koch, die sich freut, wenn sie von heutigen oder ehemaligen Schützlingen auf der Straße angesprochen oder begrüßt wird. Einen positiven Nebeneffekt birgt dabei die Tatsache, dass der Hort der benachbarten Grundschule ebenfalls im Gebäude des Kindergartens untergebracht ist. So verliert man den Kontakt zu ihnen auch nach der Einschulung nie vollständig. Zu ihren Schützlingen gehörten stets auch Familienangehörige. Früher waren es ihre beiden inzwischen erwachsenen Töchter. Weil sie keine Sonderrolle wollten, haben auch sie ihre Mama während der Arbeitszeit stets mit „Frau Koch“ angesprochen. Und heute sind es ihr Enkel und ihre Nichte, die den Kindergarten in Wallwitz besuchen. Dass ihre Oma oder Tante zum Erzieher-Team gehört, ist für die beiden völlig normal. Was reizt Ingrid Koch an der Arbeit mit Kindern? „Dass kein Kind wie das andere ist. Ihre Charaktere zu formen, ihre Individualität zu fördern und sie gleichzeitig dazu anzuleiten, auch in einer Gruppe gut klarzukommen“, sagt Ingrid Koch. Das schaffe man vor allem „mit viel Geduld und Ruhe“ aber auch, indem man Rituale schafft, an denen sie sich orientieren können. Besonders liebt sie es, mit „ihren“ Kindern in die Natur zu gehen oder ihnen Geschichten zu erzählen. Dabei stößt sie immer wieder auf Unterschiede. So kannten frühere Generationen noch viele Märchen und hatten auch noch einen ganz unverstellten Blick für die Natur. „Das ist heute nicht mehr bei allen Kindern selbstverständlich der Fall“. Deshalb sieht Ingrid Koch ihre Arbeit auch als Aufgabe, den Kindern diese Dinge zu vermitteln und ihren Blick auf die Welt ganz bewusst zu erweitern. In zwei Jahren wird die erfahrene Kindergärtnerin in den Vorruhestand gehen. Sie weiß jetzt schon: Die Arbeit und der Kontakt zu den Kollegen werden ihr fehlen. Dennoch: Die Entscheidung steht, nach 45 Jahren noch mal etwas anderes zu machen. „Ich möchte Dinge tun, für die ich momentan nur wenig Zeit habe. Zum Beispiel mehr Sport“, sagt sie. Den Kontakt zu ihrer alten Arbeitsstelle wird sie dennoch nicht ganz verlieren. Enkel Benjamin – der weiterhin in den Kindergarten gebracht oder abgeholt werden muss – sei Dank. DIE EHREN-CAFÉS DER AWO Um all jenen „Danke“ zu sagen, die der AWO Halle-Merseburg schon lange treu sind oder die sich ehrenamtlich für ihre Anliegen einsetzen, haben wir im vergangenen Jahr eine neue „CaféReihe“ ins Leben gerufen. Darunter: ein Café für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in diesem Jahr in den wohlverdienten Ruhestand gehen, eines für jene, die ihr zehn- oder zwanzigjähriges Jubiläum feiern sowie ein Café für alle ehrenamtlich Engagierten. Das nächste „Ruhestands-Café“ findet am 19. November ab 15 Uhr im Altenund Pflegeheim „Haus Silberhöhe“, Querfurter Straße 13, statt. In diesem Jahr möchten wir daraus ein „AlumniTreffen“ machen und auch diejenigen dazu einladen, die bereits im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen sind. Ausgabe 2/2015 17 AWO INTERN Neues Gremium spart Zeit und schafft Synergie-Effekte Seit Dezember 2014 gibt es ihn nun: den Konzernbetriebsrat des AWO Regionalverbands Halle-Merseburg. Das Besondere daran: „Er besteht aus einem multiprofessionellen Team“, sagt Dirk Lukowiak. Der 36-Jährige ist im AWO-Seniorenheim „Lindenhof“ tätig und steht dem Gremium als Vorsitzender zur Verfügung. Er weiß um die Vorteile dieser Aufstellung: „Jedes Mitglied ist Experte für den Bereich, den es bei uns vertritt“, sagt Lukowiak. Das komme nicht nur den nahezu 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des AWO Regionalverbands HalleMerseburg zu Gute, auch die Geschäftsführung profitiere davon. Doch was genau macht der Konzernbetriebsrat eigentlich und für wen ist er zuständig? „Er fungiert weniger als Ansprechpartner für den einzelnen Mitarbeiter“, erklärt Dirk Lukowiak, denn dafür seien weiterhin die jeweiligen Betriebsräte in den Unternehmen zuständig. „Vielmehr fungiert der Konzernbetriebsrat quasi als Schnittstelle zur Geschäftsführung und zwar bei allen Themen, die den gesamten AWO Regionalverband Halle-Merseburg betreffen.“ Ein Beispiel: Im Zug des Qualitätsmanagements unterliegen viele Angelegenheiten der Mitbestimmungspflicht. Aus diesem Grund müsste die Geschäftsführung jeden einzelnen der fünf örtlichen Betriebsräte zum gleichen Thema anhören, was sehr aufwändig wäre. Der Konzernbetriebsrat hat den Vorteil, dass Themen, die alle Unternehmen betreffen, nun dort behandelt und beschlossen werden können. „Das bedeutet eine immense Zeitersparnis“, so Dirk Lukowiak. Das Gleiche gilt für Betriebsvereinbarungen, die das ge- 18 Ausgabe 2/2015 aus der Altenhilfe Der Konzernbetriebsrat zieht nach den ersten Monaten seines Bestehens positive Bilanz. Künstlerin Donata Hillger gibt Malkurse für Senioren. Die Ergebnisse werden jetzt in einer Ausstellung gezeigt. samte Unternehmen betreffen. Ein Beispiel dafür ist das Thema Sonderurlaub, das nun ebenfalls auf der Tagesordnung des Konzernbetriebsrates steht. Nach mehr als zehn Jahren Betriebsratstätigkeit ist Dirk Lukowiak froh, dass mit dem Konzernbetriebsrat endlich ein Weg gefunden worden ist, alle Betriebsräte zu vernetzen. „Das erleichtert vieles und schafft vor allem Synergieeffekte.“ Besonders froh sei er über die vorhandene Schwerbehindertenvertretung in Person von Gabriele Arzt. Sie nimmt nun an den Sitzungen des Konzernbetriebsrates teil und vertritt damit an exponierter Stelle die Interessen Schwerbehinderter und Gleichgestellter. Bei aller Zufriedenheit: „Der Konzernbetriebsrat und die Schwerbehindertenvertretung stecken noch in den Kinderschuhen“ so Lukowiak. Man schaue gelassen, aber durchaus kritisch in die Zukunft und hoffe darauf, gemeinsam mit der Geschäftsführung positive Veränderungen auf den Weg zu bringen. Eine skandinavische Landschaft und ein farbenfroher Strand – das sind nur zwei der vielfältigen Werke einer Ausstellung, die vor wenigen Wochen in der AWO-Tagespflege „Drosselweg“ eröffnet worden ist. Unter dem Titel „Kunst im Alter“ sind dort Bilder zu sehen, die Senioren aus verschiedenen AWO-Einrichtungen angefertigt haben. Viele von ihnen sind bereits an Demenz erkrankt. Was allerdings – davon kann man sich in der Ausstellung überzeugen – kein Hinderungsgrund für eine künstlerische Beschäftigung ist. DER SIEBENKÖPFIGE KONZERNBETRIEBSRAT besteht aus den Mitgliedern der einzelnen Spartenbetriebsräten, die jeweils ihre Kandidaten in das Gremium entsenden. Derzeit besteht der Konzernbetriebsrat aus folgenden Mitgliedern: Dirk Sechert (Zentralbereich), Kerstin Hofmann und Marcel Thiele (Kindertageseinrichtungen), Undine Müller und Dirk Lukowiak (Altenhilfe), Marlies Scharf (Soziale Dienste Arbeiterwohlfahrt) und Susanne Ludwig (Erziehungshilfe). Auf dem Foto fehlen Undine Müller, Marlies Scharf und Susanne Ludwig. Angelika Jongen ist nicht mehr Mitglied im Konzernbetriebsrat. Der Konzernbetriebsrat ist unter der Rufnummer 0345 1335597 oder per E-Mail unter kbr@awo-halle-merseburg. de erreichbar. Die Schwerbehindertenvertretung ist erreichbar unter: Telefon: 0345 4788478 sowie per E-Mail unter: [email protected] Dass die ungewöhnliche Schau überhaupt entstehen konnte, ist nicht zuletzt das Verdienst der halleschen Künstlerin Donata Hillger. In den vergangenen Monaten gab sie regelmäßig Malkurse in verschiedenen Senioren-Einrichtungen der AWO, darunter im Seniorenheim „Lindenhof“, in der Tagespflege „Drosselweg“ sowie im Seniorenheim „Haus Silberhöhe“. „Ich freue mich, dass dabei so vielfältige Arbeiten herausgekommen sind“, sagt die 36-Jährige. Seit mehreren Jahren arbeitet sie regelmäßig mit Senioren. „Es ist einfach interessant und reizvoll, Menschen mit viel Lebenserfahrung zu begegnen“, sagt sie und erinnert sich an die älteste Kursteilnehmerin, die sie bisher betreut hat: 97 Jahre alt sei die bereits gewesen. „Und obwohl sie seit ihrer Kindheit nicht mehr gemalt hatte, hat sie tolle Bilder gemalt.“ In den Kursen lässt Donata Hillger den Teilnehmern stets möglichst viel Freiraum. Wichtig sei dabei, dass die Atmosphäre beim Arbeiten stimme. Das wirke sich auf Künstler wie Werk gleichermaßen positiv aus. Es dürfe kein Druck aufgebaut werden. Beim Thema Kunst, so Hillger weiter, gehe es auch um Komposition, durch die ein Werk Stück für Stück entsteht. Aus Gedankenreisen entstehen Landschaftsbilder hatte danach immer ein Lächeln im Gesicht“, sagt Hillger. Worauf sie das zurückführt? Ganz klar: Auf die Beschäftigung mit schönen Dingen, aus der dann natürlich auch schöne Gedanken resultieren. „Wer eine Ostseelandschaft malt, der ist auch ein Stückchen selbst an der Ostsee. Und das tut gut“, sagt Donata Hillger, die 2005 ihr Diplom in Malerei an Halles Kunsthochschule „Burg Giebichenstein“ erworben hat. Eine besondere Nähe zu alten Menschen hat Hillger übrigens schon als Kind verspürt. Damals saß die junge Frau, die in Schochwitz im Saalekreis aufgewachsen ist, fast täglich bei ihrer Oma, die mit im elterlichen Haus lebte. „Ich hatte einen guten Draht zu ihr. Und so saß ich ganz oft bei ihr und habe gemalt“, erinnert sich Donata Hillger. „Diese Zeit und auch die Wertschätzung meiner Großmutter, die die gemalten Bilder an einer Wand ausstellte, haben sicher mit dazu beigetragen, dass ich Kunst studiert habe.“ Nicht selten komme es vor, dass die Kursteilnehmer in einem Werk einfach „steckenbleiben“, sagt Hillger. An dieser Stelle sieht sie ihre Aufgabe auch darin, durch Anregungen und Vorschläge so viel Hilfestellung zu geben, dass der Schaffensprozess wieder in Gang kommt. Die Resonanz, die die Senioren in den Kursen auf ihre Arbeit bekommen, hat eine durchaus belebende Wirkung auf sie und ihr Wohlbefinden. „Eine ältere Dame Ausgabe 2/2015 19 AWO INTERN „Es ist wichtig, dass wir zeigen, wofür wir stehen.“ Dr. Gaby Hayne Die AWO im Blut Dr. Gaby Hayne ist seit Jahresbeginn neue stellvertretende Geschäftsführerin des Regionalverbands HalleMerseburg. Ein gelungener Start - mit diesen Worten umschreibt Dr. Gaby Hayne ihre ersten Wochen beim AWO-Regionalverband Halle-Merseburg, dessen stellvertretende Geschäftsführerin sie seit Jahresbeginn ist. Was ihren Arbeitgeber angeht, so ist die 39-Jährige gewissermaßen familiär vorbelastet. Schon ihre Mutter war bei der AWO in einer Führungsposition tätig. 15 Jahre lang leitete sie den Kreisverband Sangerhausen. „Schon deshalb habe ich quasi AWO-Blut in mir“, sagt Gaby Hayne schmunzelnd und ergänzt „ich kenne die AWO-Strukturen gut. Das hat mir als Neuling in Halle enorm geholfen.“ Zu ihren Kernaufgaben als Stellvertreterin von Geschäftsführerin Sylvia Plättner gehören verschiedene Aspekte von Verwaltung: Personal, Öffentlichkeitsarbeit, Technik - all das sind Abläufe, die koordiniert und gut organisiert werden müssen, damit das große Ganze funktioniert. Was so einfach klingt, ist im Detail oft gar nicht so leicht. Denn die AWO als sozialer Träger ist eine breitgefächerte Einrichtung, entsprechend groß ist auch der Aufwand, um sie am Laufen zu halten. Da gilt es nach Innen etwa mit dem Betriebsrat zusammenzuarbeiten oder nach Außen die Belange der AWO auf kommunaler und Landesebene oder in anderen Gremien zu vertreten. Das Schöne an ihrer Arbeit sei „dass jeder Tag anders ist“, sagt Gaby Hayne. Als Herausforderung sieht sie es, den AWO Regionalverband auch in schwierigen Zeiten weiter voranzubringen. „Die Finanzierung der sozialen Leistungen wird uns in den nächsten Jahren weiter be- 20 Ausgabe 2/2015 schäftigen und vor neue Herausforderungen stellen“, sagt sie. Mit Freude sieht sie die Arbeit mit dem neu gewählten Vorstand auf sich zukommen. In dem Gremium gibt es nicht nur viele neue, sondern auch junge Gesichter, von denen sich Hayne auch neue Impulse verspricht. Und schließlich, so meint sie, möchte sie sich künftig stärker der Außendarstellung der AWO widmen. „Es ist wichtig, dass wir zeigen, wofür wir stehen.“ Frühzeitig stand für Gaby Hayne fest, dass sie im sozialen Bereich arbeiten möchte. Nach ihrem Studium der Erziehungswissenschaften an der Uni Halle promovierte sie am Fachbereich Wirtschaftspädagogik. An der Fachhochschule Potsdam bekam sie als Dozentin erste Einblicke in die theoretische soziale Arbeit „Die Zeit in Potsdam war schön, aber ich wollte irgendwann zurück in meine alte Heimat“, sagt Hayne. Diese Möglichkeit bot sich ihr im Jahr 2006 mit dem Wechsel zur Jugendwerkstatt „Frohe Zukunft“ und zwei Jahre später zur in Halle ansässigen SPI GmbH, einem sozialen Projektträger. Zugleich bedeutete das auch ihren Einstand bei der Arbeiterwohlfahrt, denn das Unternehmen SPI ist eine Tochter des AWO-Landesverbands Sachsen-Anhalt. 2012 schließlich übernahm sie die Leitung der AWO Soziale Dienste GmbH in Naumburg, wo sie bis zu ihrem Wechsel zum Regionalverband Halle-Merseburg tätig war. Übrigens, Nähe zur sozialen Arbeit hat Gaby Hayne auch, weil ihr Ehemann ebenfalls im sozialen Bereich tätig ist. Ein Aspekt, aus dem sie enorm viel schöpfen kann. „Er versteht die fachlichen Hintergründe und so können wir uns gut darüber austauschen“, sagt sie. Neben ihrer Arbeit, die sie als sehr erfüllend empfindet, genießt Gaby Hayne es, gemeinsam mit ihrem Mann zu reisen. Ganz gleich, ob kurze Wochenendtrips oder ausgedehnte Fernreisen, stets sucht sie dabei nicht nur Erholung, sondern lässt sich auch von ihrer Neugier auf Unbekanntes und ferne Kulturen leiten. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der nächste Urlaub längst gebucht ist: Im Sommer geht es auf eine Kanarische Insel. Meldungen Neustart Nachdem das Projekt „Wake up! Dein Sprung ins Leben“ im Oktober 2014 beendet wurde, konnten nun verschiedene Projektenbestandteile die Arbeit des Vorläufers wieder aufnehmen und fortsetzen: Seit Januar arbeitet das Projekt „Schul-Alltag“, das über die Glücksspirale finanziert wird. Darin können junge Menschen Alltagsstruktur (wieder) aufbauen, ihren Willen für das kommende Schuljahr unter Beweis stellen. Mit Beginn des Schuljahres 2015/2016 wird es in diesem Zusammenhang zwei Schulklassen geben (eine Haupt- und eine Realschulklasse), in denen die Teilnehmer auf die Nichtschülerprüfungen vorbereitet werden. Bereits im Februar hat das neue „Wake up! Dein Weg in die Zukunft!“ seine Arbeit aufgenommen. Dabei handelt es sich um klassisches Case-Management, sozialpädagogische Betreuung, ein Coaching zur Ausbildung/ Arbeit sowie um eine Begleitung dieser Qualifikationen. Durch ganz persönliche Anbindung an eine Sozialpädagogin soll Abbrüchen vorgebeugt werden, sodass sich die Erfolgschancen erhöhen. Das Projekt läuft bis Dezember 2018. Von April bis Dezember dieses Jahres gibt es außerdem weiterhin das Mikroprojekt „Wohngebietstischlerei“. Mit erweiterten Öffnungszeiten stehen die Teilnehmenden des Projektes dienstags bis freitags für die Anliegen der Kundinnen und Kunden bereit. Unter dem Motto „Jung hilft Alt“ gibt es die Möglichkeit, Kleingegenstände aus Holz zu reparieren oder neu zu fertigen. Auch thematische Kurse (beispielsweise Dübelarbeiten mit verschiedenen Materialien) sind für die kommende Zeit geplant. Das neue Wake up! und die Wohngebietstischlerei sind Bestandteile des ESF-Bundesprogramms „Jugend Stärken im Quartier“. Die Förderer sind das Programm Jugend Stärken im Quartier, der Europäische Sozialfond für Deutschland, die Europäische Union, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), die Stadt Halle sowie die AWO Erziehungshilfe Halle (Saale) gGmbH. Die Stationäre Erziehungshilfe der AWO feiert 20-jähriges Bestehen. Wiedersehensfreude, zufriedene Gesichter und einen Abschied – all das gab es anlässlich der Feier zum 20. Jahr des Bestehens der Stationären Erziehungshilfe: Insgesamt 150 Gäste waren gekommen, darunter Vertreter des Jugendamts, des Vorstands, der Geschäftsführung, die Fachbereichsleitung und vor allem derzeitige und ehemalige Mitarbeiter und Bewohner der Einrichtungen. Große Freude kam vor allem bei letzteren auf, bot ihnen das kleine Fest in den Abendstunden des 24. Aprils doch die Gelegenheit, einander wieder zu sehen und zu schauen, was aus den Schützlingen von einst geworden ist. Um die Erinnerung ein wenig aufzufrischen, gab es eine eigens für den Anlass zusammengestellte Diashow und einen Film, in denen Highlights aus den vergangenen zwei Jahrzehnten gezeigt wurden. Zudem hingen Fotos aller Wohngruppen aus. Traumhaftes Wetter, ein GrillBuffet sowie der große Garten in der Trakehners Straße trugen das Übrige zum Gelingen des Abends bei. Der Blick zurück in die Anfangsjahre offenbart: Es hat sich viel getan bei der Stationären Erziehungshilfe der AWO. So ist die Unterbringung der Kinder und Jugendlichen im Lauf der Zeit von einer zentralen Einrichtung in eine dezentrale Struktur umgewandelt worden.– Mit großen Vorteilen für die jungen Bewohner. Auf diese Weise konnte jede Wohngruppe eine eigene Struktur entwickeln. Außerdem ist diese Art der Unterbringung nah am Leben in einer Familie orientiert. Bei aller Freude über das bisher Erreichte: Der Abend hielt auch einen Wehrmutstropfen bereit, denn Holger Mantei, der langjährige Leiter der Stationären Erziehungshilfe wurde offiziell verabschiedet. Nach elf Jahren verlässt er die AWO aus privaten Gründen. Doch eine Nachfolgerin ist bereits gefunden: Angelika Jongen, seit zehn Jahren als Psychologische Fachberaterin bei der AWO tätig, übernimmt die Leitung. Ausgabe 2/2015 21 Meldungen Das Team der Wohngruppe „Die Brücke“ mit seinen Fans Tolle Teams auf flinken Füßen – die AWO beim Firmenlauf 2015 Bei sehr guter Stimmung, perfektem Laufwetter und angefeuert von stimmstarken Fans mit AWO-Fähnchen gingen am 10. Juni 2015 28 sportliche Kolleginnen und Kollegen beim Halleschen Firmenlauf an den Start. Sie liefen ein tolles Rennen! Ihnen allen einen großen Respekt für so viel Einsatz! Nicht unerwähnt bleiben soll, dass unser Team vom Hort "Am Zollrain" den 15. von 38 Plätzen in der Kategorie "Männerstaffel" belegte! Und mit Jonny Winter von der Erziehungsfachstelle Frau Zorn stellte die AWO zugleich einen der jüngsten Teilnehmer. Hallescher Frauenlauf auf der Peißnitzinsel Der 7. Hallesche Frauenlauf startet am 26. September 2015 um 10 Uhr am Peißnitzhaus in Halle. Der Wettkampf ist in seiner Form einzigartig in Sachsen-Anhalt. Er wird von der AWO-Mitarbeiterin Silke Schneider von der Interventionsstelle „Häusliche Gewalt und Stalking“ mitorganisiert. Zusätzlich zum Lauf der Erwachsenen wird es auch in diesem Jahr wieder zwei „Bambini-Läufe“ für Kinder geben. Die bis Sechsjährigen starten um 10.20 Uhr, gegen 10.40 Uhr beginnt der Lauf für die Sieben- bis Elfjährigen. Zu den Höhepunkten des Rahmenprogramms zählen unter anderem eine Tanzvorführung und das gemeinsame Aufwärmen mit der ältesten Turnerin der Welt, Johanna Quaas aus Halle, die in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag feiert. Engagement für Flüchtlinge Bei Aktionen während der Veranstaltung am 1. Mai konnte der Ortsverein Halle-Nord gemeinsam mit dem Stadtverband der SPD 240 Euro an Spenden sammeln. Das Geld kommt dem Familiencafé der Ambulanten Erziehungshilfe der AWO in der Trakehner Straße zu Gute. Damit soll das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter für die in der Nachbarschaft lebenden Flüchtlinge unterstützt sowie Kindern und Eltern Freizeit- und Begegnungsmöglichkeiten eröffnet werden. 22 Ausgabe 2/2015 Der neu gewählte Vorstand des AWO Regionalverband Halle-Merseburg e. V. (auf dem Foto fehlen: Matthias Schmidt, Markus Schlegelmilch) Bericht aus dem Vorstand (Januar bis Mai 2015) 1. Letztmalige trafen sich die Mitglieder des AWO-Vorstandes während ihrer 4-jährigen Amtsperiode im Januar 2015. Sie fassten den Beschluss, Frau Dr. Hayne die Prokura für die Tochtergesellschaften des AWO Regionalverbandes Halle-Merseburg e.V. zu erteilen. Beschlüsse zur Durchführung der AWO Regionalkonferenz am 28. 02. 2015 wurden getroffen. Über den Sachstand zur Sanierung der Kita „Zwergenhaus“ wurde berichtet. 2. An der AWO Regionalkonferenz am 28. 02. 2015 nahmen die Delegierten aus den AWO Stadtverbänden und Ortsvereinen teil. Dem AWO-Vorstand wurde Entlastung für die vergangene Amtsperiode erteilt. Durch die Delegierten wurde der neue AWO-Vorstand für die Amtsperiode 2015 bis 2018 gewählt. Die AWO-VertreterInnen sprachen Frau Höckmann ihr Vertrauen für weitere 4 Jahre als Vorsitzende des AWO Regionalverbandes HalleMerseburg e.V. aus. Den Vorstand bilden: Frau Barbara Höckmann – Vorsitzende Frau Dr. Katja Pähle – stellv. Vorsitzende Herr Alexander Lehmann – stellv. Vorsitzender Frau Regina Leineweber – Beisitzerin Frau Gudrun Missal – Beisitzerin Herr Marcus Schlegelmilch – Beisitzer Herr Matthias Schmidt – Beisitzer Frau Dr. Verena Späthe – Beisitzerin Herr Armin Voß – Beisitzer Frau Gabriele Maier – Revisorin Herr Bernd Voigtländer – Revisor TERMINE & IMPRESSUM Herrn Felke und Herrn Dr. Eichner wird für ihr ehrenamtliches Engagement im Vorstand gedankt. Herrn Voigtländer (ehemaliger stellv. Vorsitzender) gebührt ebenso ein herzliches Dankeschön. Er übernimmt im Vorstand die Funktion eines Revisors. Veranstaltungen JULI – DEZEMBER 3. Im April 2015 kam der neue AWO-Vorstand zu einer konstituierenden Sitzung zusammen und setzte sich mit den umfangreichen Strukturen, den Gliederungen und den Dienstleistungsangeboten der AWO-Einrichtungen auseinander. Vorgestellt wurden auch die Betriebsratsstrukturen des Verbandes. Die Mitglieder lernten die Struktur der Geschäftsführung mit deren Verwaltungsmitarbeitern kennen. Aufbauend auf das bereits bestehende Vorstandspatenschaftssystem wurden neue Patenschaften festgelegt. Die Geschäftsführung informierte über die Durchführung einer anonymen Mitarbeiterbefragung, welche durch ein externes Unternehmen, durchgeführt wird. Über die Sanierung der Kita „Zwergenhaus“ wurde der neue Vorstand unterrichtet. Verabredet wurden die Durchführung einer Klausurtagung und der Rhythmus der Sitzungstermine für das Jahr 2015. Der regelmäßige Austausch zwischen Geschäftsführung und Vorstand zu den Kostensatzverhandlungen mit der Stadt Halle (Saale) und dem Landkreis Saalekreis im Kita-Bereich wurde fortgeführt. AWO-Fest der Generationen Wir feiern 25 Jahre! öffentlich 4. 7. | 11 – 16 Uhr Marktplatz Halle IMPRESSUM Herausgabe und Vertrieb: AWO Regionalverband Halle-Merseburg e. V. Zerbster Str. 14 | 06124 Halle (Saale) Telefon: 0345 69163 | Telefax: 0345 6916413 [email protected] www.awo-halle-merseburg.de V.i.S.d.P.: Sylvia Plättner E-Mail: [email protected] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Kerstin Berger, Katharina Lipskoch E-Mail: [email protected] Redaktion: Ines Godazgar, Sylvia Plättner, Dr. Gaby Hayne Redaktionsschluss: Juni 2015 Abbildungsnachweis: Ines Godazgar: S. 6, 8, 10, 11, 12, 13, 16, 18 | Markus Scholz: S. 2, 14, 15, 20 | Rückseite: Theo John | Kerstin Berger: S. 21, 22 Titelmotiv: Katja Schiller Gestaltung, Satz, Layout: Holger Volk Druck: Saxoprint Auflage: 3.000 (In den Texten dieser Ausgabe sind aus Gründen der Lesbarkeit, des Textverständnisses und des Platzes nicht an allen Stellen weibliche Formen genannt. Frauen sind jedoch ausdrücklich und immer mit gemeint.) Mitarbeiter-Jubiläumsfeier 11.9. | 17 Uhr Burggraben intern Jubilare-Café intern 15.10. | 15:30 Uhr Alten- und Pflegeheim „Haus Silberhöhe“ Ruhestands-Café und Alumni-Treffen intern 19.11. | 15 Uhr Alten- und Pflegeheim „Haus Silberhöhe“ Aktion Sterntaler öffentlich 26.+27.11. | 15 –19 Uhr 28.11. | 13 – 19 Uhr 3.+4.12.| 15 – 19 Uhr 5.12.| 13 – 19 Uhr Stand vor „Galeria Kaufhof“ auf dem Marktplatz Ehrenamts-Café intern 11.12. | 15 Uhr Alten- und Pflegeheim „Haus Silberhöhe“ Ausgabe 2/2015 23 Mehr Informationen bekommst du bei Ina Salzmann-Tuchelt, per E-Mail unter: [email protected] Wir freuen uns auf deine Bewerbung! Bist du auf der Suche nach einer spannenden Aufgabe mit Verantwortung? Hast Du Spaß bei der Arbeit mit Menschen, bist geduldig, einsatzbereit und gern für andere da? Hast du einen Realschulabschluss? Dann lass dich bei uns zum staatlich anerkannten Altenpfleger (m/w) ausbilden! T H C U S E AZUBI G AWO | BERICHTET [Ausgabe #2 2015] Zeitschrift des AWO Regionalverband Halle-Merseburg e. V. | Zerbster Str. 14 | 06124 Halle (Saale) www.awo-halle-merseburg.de
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