PRESSEMITTEILUNG Börsenrat befürwortet Einführung weiterer

PRESSEMITTEILUNG
Börsenrat befürwortet Einführung weiterer
Energiewendeprodukte
Windstrom-Futures in Vorbereitung – Weitere kurzfristige Fälligkeiten am StromTerminmarkt – Diskussion zu Preiszonen und Finanzmarktregulierung
Leipzig, 14. Dezember 2015. Am 4. Dezember 2015 fand in Wien die letzte Börsenratssitzung der European Energy Exchange (EEX) des Jahres 2015 statt. Die
Hauptthemen der Sitzung unter dem Vorsitz von Peter Heydecker, Vitol SA, waren der
geplante Windstrom-Future, neue Fälligkeiten am Strom-Terminmarkt in fünf
Marktgebieten sowie regulatorische Entwicklungen.
In der Sitzung stellte die EEX die Kontraktspezifikationen für einen Windstrom-Future
vor. Mit der steigenden Menge an fluktuierendem Windstrom im Stromnetz wächst die
Anzahl der Unternehmen, die sich aufgrund der wachsenden Größe ihres
Windenergie-Portfolios zunehmend einem Volumenrisiko ausgesetzt sehen. Das neue
Produkt soll Marktteilnehmern die Absicherung der Windstromproduktion auf Basis
eines Indexes, der die tatsächliche Windstromeinspeisung abbildet, ermöglichen. Die
EEX wird das Produkt für das deutsch-österreichische Marktgebiet anbieten und die
Fälligkeiten werden Wochen, Monate, Quartale und Jahre abdecken. Der Börsenrat
begrüßte
die
Produkteinführung
und
stimmte
der
Aufnahme
der
Kontrakt-
spezifikationen ins Regelwerk zu. Der „Wind Power Future“ wird im Frühjahr 2016
eingeführt und ist nach den Cap-Futures das zweite Produkt, das die EEX in der Reihe
der so genannten „Energiewendeprodukte“ einführt. Bereits im September startete die
EEX den Börsenhandel mit Cap-Futures, einem Terminkontrakt, der auf den
deutschen Intraday-Markt der EPEX SPOT referenziert.
Weiterhin beabsichtigt die EEX, die Ergänzung der bestehenden Produkte im
Stromterminmarkt um kurzfristige Fälligkeiten fortzusetzen. Seit Februar 2015 sind in
den Marktgebieten Frankreich und Italien Tages- und Wochenendkontrakte für die
Grundlastlieferung Strom handelbar. Aufgrund der positiven Volumenentwicklung der
vergangenen Monate und dem anhaltenden Trend zum kurzfristigeren Handel sollen
für beide Marktgebiete im Laufe des ersten Quartals 2016 zusätzlich Spitzenlast-
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Tages- und Wochenendfälligkeiten eingeführt werden. Zeitgleich plant die EEX, auch
in den Marktgebieten Niederlande und Schweiz sowie im nordischen Markt WochenFutures für
die
Grundlastlieferung
Strom
einzuführen,
die
das
bestehende
Produktangebot von Monats-, Quartals- sowie Jahres-Futures in den genannten
Marktgebieten ergänzen. Der Börsenrat stimmte den Produkterweiterungen zu, die
dazu beitragen, die Liquidität in den „neuen“ Regionen zu erhöhen und weitere
Handelsteilnehmer anzuziehen.
Der Börsenrat hat sich zudem mit der vom österreichischen Energieregulierer
E-Control eingereichten Beschwerde bei der europäischen Energieregulierungsagentur
ACER sowie der eingereichten Klage beim Europäischen Gericht auseinander gesetzt.
Diese richten sich gegen den Vorschlag von ACER, die deutsch-österreichische
Strompreiszone aufzuspalten. Der Börsenrat, der wiederholt vor einer Aufteilung der
Preiszone gewarnt hat, begrüßte ausdrücklich die Intentionen der Beschwerde sowie
der Klage, die gemeinsame Preiszone zu erhalten und diesbezüglich Klarheit zu
erlangen. In der Diskussion wurde jedoch auch explizit darauf hingewiesen, dass eine
Beibehaltung einer deutsch-österreichischen Preiszone nicht durch eine Aufteilung der
Preiszone innerhalb Deutschlands erkauft werden dürfte. Die negativen Konsequenzen
wären die gleichen. Der europäische Terminmarkt und insbesondere die hohe
Liquidität in der deutsch-österreichischen Preiszone würden durch eine Teilung
jedweder Art unmittelbar gefährdet. Der Börsenrat ruft alle Beteiligten der Diskussion
auf, gemeinsam fachgerechte Lösungen zu erarbeiten und insbesondere die
Anforderungen des Terminmarktes in der Debatte zu berücksichtigen. Dazu könnte ein
„Runder Tisch“ eingerichtet werden, an dem neben den betroffenen Regulierern und
Netzbetreibern auch die Handels- und Börsenseite teilnehmen sollte.
Schließlich
beschäftigte
der
Börsenrat
sich
mit
den
Auswirkungen
der
Finanzmarktregulierung MiFID II/MiFIR auf den Energiemarkt. Er begrüßte die von der
Europäischen
Kommission
und
von
der
Europäischen
Wertpapier-
und
Marktaufsichtsbehörde ESMA vorgeschlagene Verschiebung der Anwendung von
MiFID II/MiFIR um ein Jahr auf Januar 2018. Dadurch wird den Behörden und
Marktteilnehmern mehr Zeit gegeben, Klarheit über die konkrete Ausgestaltung der
MiFID Gesetzgebung zu erhalten und sich auf die neuen Anforderungen einzustellen.
Im Fokus der Debatte stand neben der Frage, wohin sie die Energiemärkte insgesamt
entwickeln, erneut die Nebentätigkeitsausnahme für den Warenderivatehandel. Wird
diese Ausnahme nicht sachgerecht ausgestaltet, kann dies erhebliche negative Effekte
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auf die Liquidität am Großhandelsmarkt und damit auf die Energiekosten insgesamt
haben. Eine solche Entwicklung stünde in völligem Kontrast zum Ziel eines effizienten
und integrierten Energiemarkts, so der Börsenrat.
Der Börsenrat der EEX ist ein Börsenorgan im Rahmen des Börsengesetzes. Er
besteht aus insgesamt 24 Mitgliedern, die die verschiedenen Interessenverbände und
Wirtschaftskreise angemessen repräsentieren: Neben den Handelsteilnehmern mit
19 gewählten Mitgliedern aus fünf verschiedenen Wahlgruppen gehören vier
Verbandsvertreter sowie ein Vertreter der Energiewissenschaft dem Börsenrat an. Der
Börsenrat verabschiedet vor allem das Regelwerk der Börse und seine Änderungen.
Darüber hinaus bestellt und überwacht das Gremium die Börsengeschäftsführung und
beruft den Leiter der Handelsüberwachungsstelle.
Kontakt:
European Energy Exchange AG
Public Relations
Telefon: +49 341 21 56 – 300
E-Mail: [email protected]
www.eex.com
Augustusplatz 9 | 04109 Leipzig (Germany)
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PRESS RELEASE
Exchange Council approves introduction of
further energy turnaround products
Wind Power Futures in the pipeline – Further short-term maturities on the Power
Derivatives Market – Discussion of price zones and financial market regulation
Leipzig, 14 December 2015. On 4 December 2015, the last meeting of the Exchange
Council of the European Energy Exchange (EEX) 2015 was held in Vienna, chaired by
Peter Heydecker, Vitol SA. The main subjects discussed at the meeting included the
planned Wind Power Future, new maturities for five market areas on the Power
Derivatives Market as well as regulatory developments.
At the meeting, EEX presented the contract specifications for a Wind Power Future. As
well as the growing volume of fluctuating wind power within the power grid, the number
of companies that are exposed to an increasing volume risk as a result of the
expansion of the wind energy portfolio has also increased. This new product will
enable the trading participants to hedge wind power production on the basis of an
index reflecting the actual feed-in of wind power. EEX will offer this product, whose
maturities will cover weeks, months, quarters and years, for the German-Austrian
market area. The Exchange Council welcomed the introduction of this product and
approved the inclusion of its contract specifications in the rules and regulations of the
exchange. The Wind Power Future will be introduced in the spring of 2016 and is set to
become the second product launched by EEX from their “energy turnaround products”
division. In September 2015, EEX launched exchange trading in Cap Futures, a
derivatives contract referencing the German Intraday Market of EPEX SPOT.
EEX also intends to continue the expansion of their existing product offering on the
Power Derivatives Market with short-term maturities. For example, day and weekend
contracts for base-load deliveries of power in the French and Italian market areas have
been tradable since February 2015. As a result of the positive volume development
observed over the past months and the lasting trend towards shorter-term trading,
peak-load day and weekend maturities will be introduced for both market areas during
the first quarter of 2016, in addition. At the same time, EEX is planning to introduce
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week futures for base-load deliveries of power also in the Dutch, Swiss and Nordic
market areas. These new products are to supplement the existing product portfolio of
month, quarter and year futures in these market areas. The Exchange Council
approved these product expansions which will contribute to increasing the liquidity in
the “new” regions and attracting new trading participants.
In addition, the Exchange Council discussed the complaint which the Austrian energy
regulator E-Control filed with the European Agency for the Cooperation of Energy
Regulators (ACER) and the action brought before the European Court. These
measures are taken to counter the ACER proposal regarding a split-up of the GermanAustrian power price zone. The Exchange Council, which has repeatedly warned
against such a split-up of the price zone, expressly welcomed the intentions behind the
complaint and the action – i.e. maintaining the joint pricing zone and reaching clarity on
this. However, in the discussion, express reference was made to the fact that the
preservation of a German-Austrian price zone should not come at the cost of a split-up
of the price zone within Germany as the negative consequences of such a move would
be the same. The European Derivatives Market and, in particular, the high liquidity in
the German-Austrian price zone would be directly jeopardised by any split. The
Exchange Council called upon all parties involved in the discussion to jointly develop
professional solutions and, in particular, to consider the requirements of the Derivatives
Market in the debate. To this end, a “round table” could be set up which should also
include the trading and exchange side, in addition to the regulators and transmission
system operators concerned.
Finally, the Exchange Council discussed the effects of the MiFID/MiFIR financial
market regulation on the energy market. It welcomed the postponement of the
application of MiFID/MiFIR to January 2018 by one year as proposed by the European
Commission and the European Securities and Markets Authority (ESMA). This will give
the authorities and market participants more time to get clarity on the specific design of
the MiFID legislation and to adapt to the new requirements. Alongside general aspects
regarding the development of the energy markets under MiFID legislation, the
Exchange Council in particular discussed the ancillary activity exemption for
commodity derivatives trading. For example, if the exemption is not designed
appropriately, this can have major negative effects on the liquidity on the wholesale
market and, as a result, on energy costs overall. Such a development would
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completely contradict the aim of an efficient and integrated energy market explained
the Exchange Council.
The Exchange Council of EEX is an official body of the exchange under the German
Exchange Act. It consists of a total of 24 members who expertly represent the various
relevant interest groups and business circles. In addition to the trading participants who
are represented by 19 elected members from five different voting groups, four
representatives from associations and one representative of energy science belong to
the Exchange Council. The tasks of the Exchange Council include the formulation of
the rules and regulations of the exchange and their amendments. The Exchange
Council is also tasked with the supervision of the Management Board of the Exchange
and the appointment of the Head of the Market Surveillance.
Contact:
European Energy Exchange AG
Public Relations
Phone: +49 341 21 56 – 300
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