Die Lage der Kinder in Malawi Extreme Armut, Mangelernährung, unzureichende Wasserversorgung und Krankheiten bedrohen in Malawi das Überleben und die Entwicklung von Millionen Kindern. Die Hälfte der Bevölkerung bestreitet ihren Lebensunterhalt hier mit weniger als umgerechnet 1,25 Dollar pro Tag. Viele Eltern wissen nicht mehr, wie sie ihre Kinder ernähren sollen – geschweige denn, wie sie den Schulbesuch ihrer Kinder finanzieren sollen. Hier droht eine verhängnisvolle Spirale, in der die Not sich selbst immer wieder neu erschafft. Denn Bildung ist die entscheidende Voraussetzung für ein besseres Leben: Kinder, die zur Schule gehen, haben später bessere Berufsaussichten. Sie lernen sich eine Meinung zu bilden und eigene Entscheidungen zu treffen. Und sie wissen, wie man gesund bleibt und sich zum Beispiel vor HIV/AIDS schützt. Besonders Mädchenbildung hat für die Gesellschaft enorm weitreichende und positive Auswirkungen: Frauen mit Bildung heiraten meist später, bekommen weniger Kinder und können diese besser versorgen. Die Kindersterblichkeit sinkt, je länger die Mütter zur Schule gehen. Und Mädchen mit Schulbildung sind selbstbewusster und damit weniger gefährdet, misshandelt, sexuell missbraucht oder ausgebeutet zu werden. In Malawi möchten hunderttausende Kinder in die Schule gehen. Sie können aber nicht, weil 30 000 Lehrpersonen fehlen. In ländlichen Gebieten kommen bis zu 200 Kinder auf eine Lehrerin. Folgende Zahlen manifestieren dieses Ungleichgewicht: 80 Prozent der malawischen Bevölkerung sind jünger als 35 Jahre. 20 Prozent der malawischen Bevölkerung haben die Primarschule abgeschlossen. Nur gerade 3 Prozent der malawischen Bevölkerung haben die Sekundarschule abgeschlossen. Das Land Malawi Malawi liegt im südlichen Afrika am 580 km langen Malawisee. Das Land hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von 850 km, von Westen nach Osten sind es 350 km. Die Nachbarländer sind Tansania im Norden, Mosambik im Osten und Süden und Sambia im Westen. Der Malawisee nimmt 25 Prozent der Gesamtfläche ein, 31 Prozent sind Wald und Buschland, 35 Prozent Ackerland, Wiesen und Weiden. Vor allem im Westen und Südosten gibt es Gebirge bis zu 3000 m Höhe. Rund um das MulanjeMassiv im Süden liegen riesige Teeplantagen, im Norden gibt es grosse Tabakplantagen, der Export von Tabak und Tee sind die wichtigsten Devisenbringer. Der Name Malawi bedeutet „flammendes Wasser“. Dieser Name spielt womöglich auf die Lichtreflexe an, die durch das Sonnenlicht entstehen, das auf den Malawisee fällt. Er ist mit geschätzten 1000 unterschiedlichen Fischarten der artenreichste See der Welt. Die meisten dieser Fischarten kommen ausschliesslich hier vor. Dieser Fischreichtum sorgt für eine farbenprächtige Unterwasserwelt, die einem Aquarium gleicht. Malawi ist für die Herzlichkeit und Gastfreundschaft seiner Menschen bekannt und wird „The warm Heart of Africa“ genannt. Malawi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Menschen leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, in der oft die Kinder mitarbeiten müssen. Das kaufbereinigte Bruttoinlandsprodukt liegt bei 858 Dollar pro Kopf im Vergleich zu 71.000 Dollar in der Schweiz. Einer hohen Geburtenrate mit über 6 Kindern pro Frau und einer Lebenserwartung von 47-54 Jahren stehen gesundheitliche Probleme gegenüber, verursacht vor allem durch die mangelhafte Aufklärung und Empfängnisverhütung und die hohe AIDS/HIV-Infektionsrate (11 Prozent, offizielle Angabe, Dunkelzahl vermutlich deutlich höher). Weiterhin sind grosse Teile der Bevölkerung mit Malariaerkrankungen und Tuberkulose infiziert. Da trotzdem die Bevölkerung stark anwächst (von 1960 bis 2009 von 3 Millionen auf 15 Millionen; Prognosen der GIZ gehen von 23 Millionen 2023 aus!) und eine hohe Analphabetenrate von 30 Prozent den ohnehin schwachen Arbeitsmarkt belasten, gibt es nur einen Ausweg, eine drohende Katastrophe abzuwenden: BILDUNG!
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