Kurzinformationen zum Psychologiestudium zusammengestellt von Dipl.-Psych. Martin Karrasch - www.psychotherapie-karrasch.de Dieses Informationsblatt ist für kurze Zeit auch auf meiner Homepage unter Links als PDF-Download verfügbar. Dort sind die Links interaktiv gestaltet und können direkt angeklickt werden. Alle Infos ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Voraussetzungen für das Studium Um es vorwegzunehmen: Die Hürde, um heute Psychologie zu studieren, liegt hoch! Es gibt in Deutschland ca. 3700 Studienplätze für das Fach Psychologie. Darauf bewerben sich jedes Jahr ca. 15000 Abiturienten. Ein gutes Abitur mit einem Abi-Durchschnitt von 1,5 oder besser ist die wichtigste Voraussetzung, um an einen der begehrten Studienplätze zu kommen. Der Numerus Clausus (NC) liegt bei vielen Unis bei 1,3 oder besser! Die Studienplätze werden entweder über die ZVS http://www2.zvs.de/ oder direkt über die Universitäten vergeben. Wie genau das ZVS-Verfahren abläuft, ist hier http://www.psychologie-studium.info/index.php?site=3 nachzulesen. Weitere Möglichkeiten, an einen Studienplatz zu kommen sind der Quereinstieg (Psychologie zunächst als Nebenfach studieren, Scheine sammeln und dann auf ein höheres Fachsemester bewerben) oder das Einklagen eines Studienplatzes. Einen Leitfaden zum Einklagen findet man hier: http://www.bobachborsbach-herz.de/cms/index.php?de_studienplatzklage_skript . Das Studium im Überblick Ab 2010 gibt es praktisch nur noch Bachelor- oder Master-Abschlüsse. Der Abschluss ‚DiplomPsychologe’ wird aufgrund der europäischen Vereinheitlichung abgeschafft. Generell soll der BachelorAbschluss gezielt auf einen psychologischen Beruf vorbereiten. Darüber hinaus qualifiziert der MasterAbschluss auch zu wissenschaftlicher Arbeit und ist z.B. die Voraussetzung für eine Promotion (Doktorarbeit). Viel stärker als früher muss man sich beim Bachelor also schon frühzeitig für die später angestrebte Berufsausrichtung entscheiden und seinen Studienplan selbst über Module zusammenstellen. Während des Studiums werden regelmäßig Leistungsnachweise erbracht. Die Regelstudienzeit eines Bachelorstudiengangs soll 3 Jahre betragen, der anschließende Master-Abschluss soll zwischen 1,5 und 2 Jahre benötigen. Im Studium werden folgende Themen und Inhalte vermittelt: BACHELORSTUDIUM Teil I. (4 Semester) • Einführungsveranstaltungen und Berufserkundung • Allgemeine Psychologie I. und II. (Lehre von den kognitiven Fähigkeiten, der Wahrnehmung, des Lernens, des Gedächtnisses, der Emotion, der Motivation) • Sozialpsychologie (Lehre vom Verhalten des Menschen in sozialen Gruppen und der Dynamik) • Biopsychologie (Neuroanatomie, Neurophysiologie, Genetik, ...) • Methodenlehre (Statistik, Datenerhebungsverfahren, Fragebogeninterviews, etc.) • Entwicklungspsychologie (psych. Entwicklung d. Menschen in verschiedenen Lebensabschnitten) • Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Intelligenz- und Persönlichkeitsforschung) • Empirisches Praktikum (erste kleine eigenständige Untersuchung zu einem eigenen Thema) BACHELORSTUDIUM Teil II. (2 Semester) (Vertiefung von 2 der 3 Hauptfächer im Hinblick auf mögliche Berufsausrichtung) • Arbeits- und Organisationspsychologie (Wirkung von Arbeit auf die Persönlichkeit und Gesundheit und deren Diagnostik) • Pädagogische Psychologie (Beratung und Training, Motivationsförderung, Persönlichkeitsförderung in Gruppen) • Klinische Psychologie (Genese und Behandlung psychischer Störungen, Persönlichkeitsentwicklung) • abschließende Bachelor-Arbeit MASTERSTUDIUM (4 Semester) Vertiefung der methodischen Fächer im Hinblick auf ein Forschungs- oder Anwendungsprofil • z. B. Forschungsmethoden oder psychologische Diagnostik, ... • 2-Monatspraktikum • abschließende Masterarbeit - anschließend Promotion möglich Projekte und Praktika, die z.B. in Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen, Beratungsstellen und Unternehmen abgeleistet werden, sind ein wichtiger Bestandteil des Studiums und geben einen ersten Einblick in die späteren praktischen Tätigkeiten. Teilweise sind diese nicht in den Studiengang integriert und müssen in der vorlesungsfreien Zeit oder vor Studienbeginn abgeleistet werden. --- BERUFSFELDER Psychologen arbeiten sowohl im Angestelltenverhältnis als auch in der Selbständigkeit in den unterschiedlichsten Arbeitsgebieten. Angefangen von der angestellten Tätigkeit in öffentlichen Beratungsstellen und Kliniken, in Wirtschaft und Verwaltung, in Forschung und Lehre bis hin zur selbständigen Tätigkeit als Psychotherapeut, Berater, Coach, Trainer oder Gutachter. Hier ein Überblick über einige der unzähligen Tätigkeitsfelder: Forensische und Rechtspsychologie Der Arbeitsbereich beinhaltet Tätigkeiten z.B. als Gefängnispsychologe oder als psychologischer Gutachter. Polizeipsychologe, Gerichtspsychologe, Klinische Psychologie / Psychologische Psychotherapie Ein klinischer Psychologe hat die Kompetenzen, psychische Störungen zu diagnostizieren, aber nicht zu therapieren. Will man auch Patienten behandeln, dann muss dazu eine psychotherapeutische Zusatzausbildung in einem von den Krankenkassen anerkannten Therapieverfahren (Psychoanalyse, Tiefenpsychologisch Fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie) absolviert werden. Eine solche Ausbildung dauert zwischen 3-5 Jahre und kann in Vollzeit oder auch berufsbegleitend absolviert werden. Leider ist die Ausbildung sehr teuer und kostet je nach Art und Dauer ca. 20.000 Euro. Pädagogische Psychologie In diesem Arbeitsbereich geht es z.B. darum, neue Unterrichtskonzepte zu entwickeln und zu erproben und diese zu vermitteln oder als Schulpsychologe Ansprechpartner für Eltern, Schüler und Lehrer zu sein. Wirtschaftspsychologie / Arbeits- und Organisationspsychologie Die Wirtschaftspsychologie versucht, als angewandte Wissenschaft den wirtschaftenden und arbeitenden Menschen zu verstehen und die Konsequenzen seines Verhaltens zu analysieren. Arbeits - und Organisationspsychologen beschäftigen sich mit den Abläufen und der Optimierung von Arbeitsplatzprozessen und helfen z.B. mit, die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen. Arbeits- und Organisationspsychologen arbeiten z.B. als Personalmanager in der Personalauswahl, der Personalentwicklung, im Gesundheitsschutz oder im Führungskräfte-Training. Forschung und Lehre Wie die Beschreibung schon sagt, geht es hier um die Erforschung psychologischen Grundwissens und deren Vermittlung. Auch die freie Wirtschaft braucht für Projekte Forscher. Interessante Informationen zum Studium im Internet: http://www.psychologie-studium.info/index.php?site=1 http://www.dgps.de/studium/ http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/docroot/r2/blobs/pdf/archiv/14580.pdf Infos der Uni Hamburg: entweder in Google ‚Studienkompass Psychologie’ eingeben oder über: http://webapp6.rrz.uni-hamburg.de/psykompass/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=1
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