- Pressemitteilung 01.02.2016 Lösungen für individuelle Anforderungen: Für jeden Anwendungsfall die richtige Bremse Automatisierungslösungen sind aus Industrie und Alltag heute nicht mehr wegzudenken. Die Mechatronik fördert ihren weiteren Ausbau und erhöht die Vielfalt der Anwendungen. Elektromagnetische Bremsen helfen dabei, notwendige Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, um Lasten zu halten und im Notfall sicher abbremsen zu können. Doch Bremse ist nicht gleich Bremse, denn aus der Vielzahl der Anwendungen ergeben sich stark unterschiedliche Spezifikationen z.B. bezüglich Drehmoment oder Abmessungen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach applikationsspezifischen Systemlösungen auch, um bei steigendem globalen Wettbewerbsdruck einen Technologievorsprung zu sichern. Bremsen-Hersteller, die ein breites Produktportfolio mit Branchenkenntnis und Applikations-Knowhow kombinieren, sind dann der richtige Ansprechpartner. Zu den am meisten verbreiteten Sicherheitsbremsen für Aufzüge, Hängebahnen, Windkraftanlagen oder in der Medizintechnik, der Robotik und im Maschinenbau gehören Federdruck- und Permanentmagnetbremsen (Bild 1). Für beide Bremsentypen gilt, stromlosen dass sie Zustand im ge- schlossen sind. Es handelt sich damit um Sicherheitsbremsen; bei Stromausfall oder bei Versagen der Energieversorgung, z.B. durch wird Leitungsbruch, das System sicher gehalten. Darüber hinaus gibt es jedoch grundsätzliche Unterschiede, denn bedingt durch ihre Funktionsweise haben Bild 1: Sicherheitsbremsen haben die Aufgabe, bewegte Massen oder Lasten aus der Bewegung abzubremsen bzw. im Stillstand sicher zu halten. Typische Einsatzbereiche finden sich bei Aufzügen, Hängebahnen und Windkraftanlagen ebenso wie in der Robotik oder im Maschinenbau. Seite 1 von 5 beide Wirkprinzipien jeweils charakteristische Eigenschaften, die sie für unterschiedliche Einsatzbereiche prädestinieren. Permanentmagnet- oder Federdruckbremse? Permanentmagnetbremsen sind Haltebremsen mit Notstoppfunktion. Im unbestromten Zustand wird der Anker bzw. der Rotor vom Permanentmagnetfeld gegen den Stator bzw. das Erregersystem gezogen (Bild 2, links). Im bestromten Zustand entsteht ein elektromagnetisches Feld, das die Anziehungskraft der Permanentmagnete aufhebt und so den Anker durch die Kraft der Federn zwischen Anker und Flanschnabe vom Erregersystem löst. Die Bremse lüftet. Durch die kraftschlüssige Verbindung zwischen Anker, Nabe und Welle ist die Permanentmagnetbremse spielfrei. Sie überzeugen durch höchste Drehmomente bezogen auf die Baugröße einen (Leistungsdichte), verschleiß- und rest- momentfreien Betrieb (auch beim Motoranlauf) und kurze Schaltzeiten. Damit sind Permanent- magnetbremsen bestens geeignet für Servomotoren, beispielsweise in der Handhabungstechnik Robotik. Eine Funktion erfordert und einwandfreie eine präzise Luftspalteinstellung beim Einbau der Bremse. Bild 2: Schematische Darstellung einer Permanentmagnetbremse (links) und einer Federdruckbremse (rechts). Die klassische Federdruckbremse (Bild 2, rechts) dagegen ist einfach aufgebaut, leicht zu montieren und hat deshalb nicht zuletzt einen vergleichsweise niedrigen Preis. Für viele Standardanwendungen ist sie somit prädestiniert, insbesondere für Applikationen, die höchste Bremsenergien und große Bremsarbeit über die Lebensdauer erfordern. Dabei kann die Federdruckbremse auch als Arbeitsbremse eingesetzt werden. Sie wird üblicherweise an der BLagerseite eines Elektromotors angebaut. Im unbestromten Zustand drücken Federn gegen die Ankerscheibe der Bremse. Die Reibbeläge des Rotors, der über eine Verzahnung mit der Motorwelle verbunden ist, werden zwischen dieser Ankerscheibe und der Anbaufläche der Bremse auf der Seite 2 von 5 Motorrückseite eingespannt. Wird die Spule der Bremse bestromt, baut sich ein Magnetfeld auf, das die Ankerscheibe anzieht und so den Rotor mit den Reibbelägen freigibt. Die Bremse lüftet. Strategische Partnerschaften als Erfolgsgarant Sowohl Federdruck- als auch Permanentmagnetbremsen haben ihre Berechtigung. Da bei der Auswahl sehr unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen sind, sollte der Anwender auf kompetente Beratung vertrauen. Dann ist es natürlich von Vorteil, wenn der beratende Bremsenhersteller beide Wirkprinzipien im Programm hat und seine Kunden neutral, sprich ohne Eigeninteresse berät. Hier kommen die Mechatronik-Spezialisten der Kendrion (Villingen) GmbH ins Spiel. Ihr fundiertes Prozess-Knowhow in unterschiedlichsten Branchen sowie ein breitgefächertes Produktportfolio bieten gute Voraussetzungen, um die zunehmende Nachfrage nach kundenspezifischen Systemund Integrationslösungen zu erfüllen. Die Spanne reicht von der Robotik, Fördertechnik und allgemeinen Maschinenbauanwendungen bis hin zu Windkraftanlagen, Sicherheits- oder Medizintechnik. Wie solche strategische Partnerschaften funktionieren und welche Ergebnisse sich erreichen lassen, zeigen die folgenden Beispiele: High-End-Lösung für medizinische Stativsysteme Höchste Anforderungen an Hygiene, Sicherheit und Zuverlässigkeit sind die wesentlichen Merkmale, Lösungen denen im Bereich elektromagnetische der Medizintechnik gewachsen sein müssen. Das gilt auch für Bremsen, die in diesem Bereich eingesetzt werden. So hatte ein Anwender das Ziel, sich mit einem neuen Stativsystem den High-EndMarkt für Operationsmikroskope zu erschließen (Bild 3). Die an den Achsen eingesetzten Bremsen mussten eine hohe Zuverlässigkeit bieten, bei kompakter Bauweise teilweise sehr hohe Kräfte hochgenaue Bild 3: Neues Stativsystem für die Medizintechnik. Für Positionierung ermöglichen und ohne Abrieb die sichere Positionierung sorgen Permanentmagnet- arbeiten. Das erzeugen, eine Projektteam definierte bremsen. und verifizierte diese Anforderungen, wobei es beim anschließenden Systemdesign sowohl technische als auch wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen galt. Letztendlich fiel die Wahl dann auf Seite 3 von 5 Permanentmagnetbremsen, deren an die Applikationsspezifikationen angepasstes Design auf einer soliden Produktbasis beruht. Alle Anforderungen wurden in der geplanten Zeit und dem veranschlagten Budget erfüllt; der Kunde generierte eine starke Marktposition im High-EndSegment. Sichere Roboteranwendung Ähnlich gestaltete sich der Ablauf bei einem Projekt in der Robotik (Bild 4). Restmoment- und Spielfreiheit sind hier die Kernanforderungen an die eingesetzten Bremsen. Zudem sind ein hoher Temperaturbereich und Verdrehspielfreiheit wichtig. Die Robotik entwickelt sich zunehmend weiter, wobei auch die Bremsen Schritt halten müssen. Es steht immer weniger Einbauplatz zur Verfügung; gleichzeitig sind immer höhere Drehmomente gefragt. Die Lösung dafür sind die Permanentmagnetbremsen der High-Torque-Serie von Kendrion. Beim konventionellen Design der PMBremse gibt es Grenzen, z.B. was Spannungstoleranzen oder den BetriebsBild 4: Sichere Roboteranwendungen mit Permanentmagnet- temperaturbereich anbelangt. Bei Betriebs- bremsen der High-Torque-Serie. temperaturen unter -5 °C beispielsweise kann es zu Fehlfunktionen durch Überkompensation kommen, die PM-Bremse öffnet nicht mehr zuverlässig. Mit PM-Bremsen in „High-Torque“-Technologie ist das nicht zu befürchten. Die Grundlage liefert dafür ein völlig neuer Aufbau des magnetischen Kreises. Dieser patentierte Aufbau führt bei Bestromung der Spule, d.h. bei geöffneter Bremse, zu einem optimierten magnetischen Fluss. Dadurch entsteht ein höheres Drehmoment als bei konventionellen PM-Bremsen und selbst bei Temperaturen bis -40 °C gibt es keine Fehlfunktionen. Für anspruchsvolle Anwendungen sind die „High-Torque“-Bremsen deshalb die richtige Wahl. Das gilt nicht nur für die Robotik, sondern auch für Outdoor-Applikationen, z.B. bei Windkraftanlagen oder im Sicherheitsbereich. Allein in die Robotik liefert Kendrion mittlerweile ca. 100.000 High-Torque-Bremsen pro Jahr. Steigende Anforderungen in der Aufzugstechnik Sicherheit, Flexibilität und Dynamik sind die Kernanforderungen an Bremsen und Kupplungen im Bereich Transport. Ein typisches Beispiel hierfür findet sich bei einem weltweit führenden Hersteller Seite 4 von 5 von Industrie- und Baustellenaufzügen (Bild 5). Zunächst wurden in den Standardfederdruckbremsen Arbeitsbremsen Applikationen als eingesetzt. Halte- und Zunehmend steigende Anforderungen an die Haltefunktion erforderten jedoch eine höhere Energie- aufnahme und einen größeren Korrosionsschutz. Gleichzeitig wollte der Hersteller die Variantenvielfalt reduzieren. Wieder definierte ein Expertenteam von Kendrion zusammen mit dem Kunden die genauen Spezifikationen. Für die Bremsen beständiger ein Reibbelag Bremsendesign sämtlicher wurde entwickelt unter technischer thermisch sehr und das Berücksichtigung und wirtschaftlicher Aspekte optimiert. Schlussendlich lassen sich nun mit wenigen Bremsenvarianten eine ganze Reihe unterschiedlicher Aufzugsapplikationen weltweit bedienen. Sowohl für den Anwender als auch für den Bremsenhersteller führte diese Bild 5: Federdruckbremsen werden bei Aufzügen als Halte- und Arbeitsbremse eingesetzt. Entwicklung zu einem beachtlichen Marktwachstum. Branchenknowhow kombiniert mit einem soliden Produktportfolio als Basis für anwendungsspezifische Lösungen lieferte die Grundlage dafür. Kendrion (Villingen) GmbH Wilhelm-Binder-Straße 4-6 D-78048 Villingen-Schwenningen Internet: www.kendrion.com E-Mail: [email protected] Ansprechpartner für Redaktionen: Beate Hermannstädter, E-Mail: [email protected] Telefon: +49 7721 877-1257, Fax: +49 7721 877-1350 Seite 5 von 5
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