Bulletin, Herbst 2015

Bulletin
Herbst 15
015
AT-Tagung 2ber 2015,
. Novem
Mittwoch, 25
5 Uhr in Bern
16
9.45 bis .4
ehe Beilage
Programm: si
ch.
w.at-schweiz.
oder auf ww
Sondernummer
15th Clinical Update
9th Hospital Quit Support
Am 3. September 2015 fanden in Bern der 9. Workshop von Hospital Quit Support und das
15. Clinical Update von Frei von Tabak statt. Diese Sondernummer gibt einen Überblick über
die beiden Weiterbildungen.
• Tabakentwöhnung
– was ist neu?
• Neue Studien
zum Rauchstopp
• Good Practice: Weiterbildung
des Pflegepersonals
• Teenager, Tabak und
E-Zigaretten
• Rauchen und die Darmflora
• Screening for Lung Cancer
• Tabakproduktegesetz
Tabakentwöhnung - was ist neu?
Isabelle Jacot Sadowski (Medizinische Poliklinik des Universitätsspitals Lausanne CHUV) stellte
die soeben erschienene 3. Auflage der Basisdokumentation «Raucherentwöhnung» für Ärztinnen
und Ärzte vor. Die Neuauflage
des Manuals enthält verschiedene Neuerungen, insbesondere ein
neues Beratungsschema.
Das alte Beratungsschema zur Tabakentwöhnung von 2009 stützte
sich noch auf das transtheoretische Modell ab und besonders auf
die Phasen Nachdenken, Auseinandersetzung und Vorbereitung. Eine
Cochrane Übersichtsarbeit von November 2010 zeigte aber, dass dieses Modell nicht wirksamer ist als
andere Modelle zur Rauchstoppberatung.
5 Etappen
hören wieder ansprechen, bei einem Rauchstopp direkt weitere
Termine abmachen.
Die Neuauflage von 2015 beruht
nun auf dem Modell der 5 A’s, und
zwar gemäss der australischen Fassung von 2014. Das neue Beratungsschema sieht wie folgt aus:
Zudem betreffen die Ergänzungen
der Neuauflage hauptsächlich die
folgenden Punkte:
• Ask: Rauchstatus erfassen.
• Assess: Motivation zum Rauchstopp und Nikotinabhängigkeit
abklären.
• Advise: Auch den unmotivierten Rauchern und Raucherinnen
unmissverständlich einen Rauchstopp empfehlen.
• Assist: Je nach Motivation eine
Kurzintervention oder ein motivierendes Gespräch für das Aufhören oder eine unterstützende Intervention während des
Rauchstopps durchführen.
• Arrange: In jedem Fall in der
nächsten Sprechstunde das Auf-
•Der Abschnitt «Die Wirksamkeit
von Vareniclin» ist überarbeitet.
•Um den Mundspray erweitert ist
der Abschnitt «Die Wirksamkeit
der Nikotinsubstitution».
• Die verschiedenen Kombinationsbehandlungen werden ausführlich dargestellt.
• Die E-Zigaretten werden ausführlich erörtert und deren Stellenwert in der Tabakentwöhnung in
acht Empfehlungen zusammengefasst.
• Auch auf die Reduktion des Zigarettenkonsums wird in einem eigenen Kapitel eingegangen.
Zusätzlich kommen ebenfalls in einem neuen Kapitel die Rauchentwöhnung in speziellen Bevölkerungsgruppen und Situationen zur Sprache:
bei Jugendlichen, bei schwachen Raucherinnen und Rauchern, bei Frauen,
in der Schwangerschaft und der Stillzeit, im Spital und nach einer Operation, bei Alkoholabhängigkeit und
Cannabiskonsum, bei Depression und
Schizophrenie sowie in verletzlichen
Gesellschaftsgruppen. Am Schluss
wird die Frage «Wie berät und hilft
man Raucherinnen und Rauchern»
anhand der fünf A’s Schritt für Schritt
beantwortet.
Quellen: Jacques Cornuz, Isabelle Jacot Sadowski,
Jean-Paul Humair, Conseil médical aux fumeurs et
fumeuses. Document de référence pour les médecins, Frei von Tabak, Nationales RauchstoppProgramm Bern 2015; die deutsche Übersetzung
ist in Vorbereitung. The Royal Australian College
of General Practitioners, Supporting smoking cessation: a guide for health professionals, Melbourne 2011 (Updated July 2014) www.racgp.org.au.
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Herbst 15
Neue Studien zum Rauchstopp
Welche Trends sind aktuell in der
Rauchstoppberatung zu beobachten? Macé Schuurmans (UniversitätsSpital Zürich) ging unter anderem auf die nikotinhaltigen Medikamente ein.
Für viele Rauchende genügt die
Standarddosierung. Gibt es aber
noch andere erfolgreiche Möglichkeiten des Einsatzes nikotinhaltiger
Medikamente?
• Wer zwei bis fünf Wochen vor dem
Rauchstoppdatum mit der Verwendung eines Pflasters oder Medikaments zur raschen Nikotinaufnahme beginnt, kann sich bereits
daran gewöhnen. Am Rauchstopp tag ist dann nicht mehr alles neu.
In mehreren Studien sind die Erfolgsraten bei einer Vorbehandlung mit Nikotinersatz höher als
ohne Vorbehandlung.
•Bei einem Rückfall sind nikotinhaltige Medikamente weiter zu
verwenden, damit bald ein erneuter Rauchstopp versucht werden
kann. Die Gefahr einer Nikotinüberdosierung ist praktisch vernachlässigbar. Dies sollte schon
während des Erstgesprächs erklärt werden.
•Bezüglich einer Kombination nikotinhaltiger Medikamente ist in
der Regel der gleichzeitige Einsatz von Pflastern und eines kurzwirksamen Nikotinpräparats bes ser als eine Nikotinersatz-Monotherapie.
• Hinsichtlich einer Anwendung län ger als 8 bis 12 Wochen erwies
sich das Pflaster über 24 Wochen
als wirksam, eine Anwendung
über 52 Wochen hingegen nicht.
•Das Pflaster in Kombination mit
Vareniclin zeigte in einer Übersichtsstudie bessere Abstinenzraten als Vareniclin allein. Das ist
eine zukunftsweisende Therapie,
die allerdings noch nicht empfohlen wird.
Ausserdem rät Schuurmans, beim
Mundspray besonders älteren Menschen genau vorzuführen, wie der
Spray anzuwenden ist, weil die richtige Handhabung des Mundsprays
eine gewisse Geschicklichkeit voraussetzt. Auch ist auf die Nebenwirkungen wie Schluckauf und Übelkeit
einzugehen. Bei allen nikotinhaltigen
Medikamenten weist Macé Schuurmans in der Beratung grundsätzlich
nur auf die Maximaldosis hin. Denn
das grösste Problem ist immer noch
die Unterdosierung dieser Medikamente.
Good Practice:
Erfahrungen aus Spitälern zur Weiterbildung des Pflegepersonals
abreichen. Nikotinhaltige Medikamente werden sowohl rauchstoppwilligen als auch -unwilligen Patientinnen und Patienten angeboten.
Nach der Schulung nahmen die Beratungen deutlich zu.
Genf
Weiterbildungen für das Pflegepersonal haben kurzfristig positive Folgen: Nikotinhaltige Medikamente werden vermehrt abgegeben, Rauchstoppberatungen
nehmen zu. Längerfristig geht das
Bewusstsein für die Rauchproblematik aber wieder zurück.
Solothurn
Ob eine Informationsveranstaltung
oder eine Weiterbildung für Pflegefachpersonen oder Ärztinnen und
Ärzte eine Veränderung bewirkt,
lässt sich anhand eines Vergleichs
der Lieferungen nikotinhaltiger Medikamente der Spitalapotheke an die
Abteilungen vor und nach der Veranstaltung belegen. Am Bürgerspital Solothurn verdoppelten sich die
Lieferungen des stärksten Pflasters
und von Microtabs nach der Informationsveranstaltung Mitte 2014.
Die Empfehlungen zur Nikotinersatztherapie sind also umgesetzt
worden. Doch nach sechs Monaten
waren die Lieferungen wieder auf
dem Niveau wie vor der Veranstaltung, ausser beim vermehrten Einsatz des stärksten Pflasters.
St.Gallen
Nach zwei Pilotphasen 2012 und
2013 erfolgt die Schulung der diplomierten Pflegefachpersonen am
Kantonsspital St.Gallen seit 2014
flächendeckend. Themen sind die
Miniintervention und die Nikotinersatztherapie. Die Pflegefachpersonen
können die Pflaster selbstständig ver-
Die Genfer Universitätsspitäler sind
seit 2006 rauchfrei. Danach wurden
von 2006 bis 2008 alle Pflegefachpersonen entsprechend ausgebildet,
neue Mitarbeitende in der Pflege
werden in die Rauchstoppberatung
eingeführt. Auch alle neuen Ärztinnen und Ärzte erhielten von 2008
bis 2012 eine diesbezügliche Ausbildung. Hinzu kamen die Kurse von
Frei von Tabak. Heute gibt es kein
systematisches Angebot für Ärztinnen und Ärzte mehr, in der Einfüh-
rung für neue Mitarbeitende verfügt
die Rauchstoppberatung nur noch
über wenig Zeit. Im Herbst 2015
wird eine neue Umfrage unter den
Patienten und Patientinnen zeigen,
wie sich dieser Abbau auf die Rauchstoppberatung auswirkt.
Trotz regionaler Unterschiede stimmen die Beurteilungen von Patricia
Borrero und Jean-Paul Humair (Genfer Universitätsspitäler), von Esther
Bürki (Kantonsspital St.Gallen) und
von Heinz Borer und Marlies Schulthess (Bürgerspital Solothurn) überein: Die positiven Folgen flachen
schon nach verhältnismässig kurzer
Zeit ab. Notwendig sind deshalb periodische Sensibilisierungsveranstaltungen zur Rauchstoppberatung.
Suchtmonitoring
Das Suchtmonitoring Schweiz trägt repräsentative Daten der Schweizer
Wohnbevölkerung ab 15 Jahren zum Thema Sucht zusammen. Hervé Kündig (Sucht Schweiz) gab einen Überblick über die fortlaufenden telefonischen Befragungen zum Tabakkonsum und verwies auf interessante Details. So haben insgesamt 1,1 Prozent der Bevölkerung im letzten Monat
E-Zigaretten verwendet. Dabei machen die täglich Rauchenden mit 5,5
Prozent den weitaus grössten Anteil aus, Exrauchende jedoch nur 0,1 Prozent (Gelegenheitsrauchende 1,5 Prozent, Nierauchende 0,3 Prozent).
Weitere Informationen: www.suchtmonitoring.ch
Teenager, Tabak und E-Zigaretten Einfluss des Rauchens und des
Rauchstopps auf die Darmflora
Was sollte uns beunruhigen beim In dem Zusammenhang hob Suris
Thema E-Zigaretten und Teenager? Diese Frage stand im Zentrum des Referats von Joan-Carles
Suris (Institut für Sozial- und Präventivmedizin Lausanne).
Der Konsum von E-Zigaretten hält
Jugendliche nicht vom Zigarettenrauchen ab, sondern könnte sie sogar dazu ermuntern. Dabei erwähnte Joan-Carles Suris eine im August
2015 veröffentlichte Studie der Universität Kalifornien zum Konsum von
E-Zigaretten und Rauchwaren bei
14-jährigen Schülerinnen und Schülern in Los Angeles. 2530 Jugendliche hatten zu Beginn der Studie
noch nie geraucht. Nach zwölf Monaten aber rauchten bei denen, die
zu Beginn schon E-Zigaretten konsumiert hatten, 25 Prozent auch Zigaretten, Cigarren oder Wasserpfeifen
gegenüber nur 9 Prozent bei denjenigen, die keine E-Zigaretten konsumiert hatten.
folgende Punkte hervor:
•15-Jährige, die nur E-Zigaretten
konsumieren, tendieren mehr zu
Tabakprodukten als solche, die
weder E-Zigaretten noch herkömmliche Zigaretten konsumieren, aber weniger als jene, die beide Produkte konsumieren. Also
könnten E-Zigaretten gerade die
Jugendlichen, die sonst weniger
empfänglich wären für Tabakwaren, zum Konsum von Tabakprodukten rekrutieren.
•Wenn E-Zigaretten ein «Einfallstor» in oder eine «Brücke» zum
Rauchen sind und zu einem Anstieg minderjähriger Raucherinnen
und Raucher führen, wäre dies ein
ernsthafter Rückschlag für die Bekämpfung tabakbedingter Krankheiten.
Auch gab Joan-Carles Suris zu bedenken: Das Ziel der Hersteller von
E-Zigaretten ist nicht ein Aufhören des Tabakkonsums, sondern der
doppelte Konsum von E-Zigaretten
und herkömmlichen Zigaretten.
Rauchen gehört zu den Faktoren, die chronisch entzündliche
Darmerkrankungen beeinflussen.
Was dies für die Rauchstopptherapie bedeutet, erklärte am HQSWorkshop Luc Biedermann (UniversitätsSpital Zürich) und am
Clinical Update Pascal Juillerat
(Inselspital Bern).
Die Symptome chronisch entzündlicher Darmerkrankungen sind anhaltender Durchfall und Bauchschmerzen, einhergehend mit völliger
Kraftlosigkeit. Dabei sind zwei Krankheitsbilder zu unterscheiden: Morbus
Crohn und Colitis ulcerosa.
Neben genetischen Faktoren beeinflussen Umweltfaktoren diese Krankheiten. Sowohl das Rauchen als auch
der Rauchstopp verändern jeweils
die Zusammensetzung der Darmbakterien. Aber das Rauchen und der
Rauchstopp wirken sich bei den zwei
Krankheitsbildern unterschiedlich auf
die Darmbakterien aus.
•Morbus Crohn: Rauchen verschlimmert die Krankheit. Daher
sollten Betroffene mit Morbus
Crohn unbedingt mit dem Rauchen aufhören. Nach dem Rauchstopp sinkt auch die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen und
weiteren Operationen.
• Colitis ulcerosa: Hier zeigt sich ein
anderes Bild. Rauchen kann die
Symptome einer Colitis ulcerosa
vermindern, wohingegen ein
Rauchstopp den Verlauf ungünstig beeinflussen und sogar Entzündungsschübe auslösen kann.
Trotzdem sind die Vorteile des
Rauchens für den Verlauf der
Krankheit kleiner als die Nachteile für die gesamte Gesundheit,
etwa hinsichtlich des Krebsrisikos
der Betroffenen. Deshalb ist ebenfalls den Colitis ulcerosa-Kranken
eindeutig ein Rauchstopp zu empfehlen.
Forum Tabakprävention und Behandlung
der Tabakabhängigkeit in Gesundheitsinstitutionen
Schweiz FTGS
Die Präsidentin Susann Koalick (Klinik Barmelweid) stellte das Forum vor.
Gegründet im Juni 2013, hat das Forum heute neun Mitglieder. Das Ziel
ist, Gesundheitsinstitutionen nachhaltig dazu zu motivieren und zu befähigen, die in ihrer Verantwortung stehenden Einrichtungen tabakfrei zu gestalten. Wege dazu sind die Fortbildungen sowie die Zertifizierungen. Zudem beteiligt sich das Forum aktiv am ENSH Global Network for Tobacco
Free Health Care Services.
Weitere Informationen: www.ftgs.ch
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Herbst 15
Screening for Lung Cancer
Nur 15 Prozent der Lungenkrebskranken leben nach der Diagnose länger als fünf Jahre. Lässt sich
diese Zahl mit einem systematischen Lungenkrebs-Screening erhöhen? Macé Schuurmans (UniversitätsSpital Zürich) legte die
wissenschaftlichen Daten dar,
Jacques Cornuz (Medizinische Poliklinik des Universitätsspitals
Lausanne CHUV) erläuterte das
Modell des Shared Decision Making.
Bisher ergab nur die Nationale Studie zum Lungenscreening (The National Lung Screening Trial NLST) aus
den USA von 2011 bei Hochrisikopersonen eine Reduktion der Sterblichkeit. Personen, die sich dreimal
pro Jahr einer Screeninguntersuchung mit niedrig dosierter Computertomographie unterzogen hatten,
wiesen eine 20 Prozent tiefere Sterblichkeit durch Lungenkrebs auf verglichen mit Personen, die einmal
jährlich mit einem Thoraxröntgen untersucht worden waren.
Wie bei jedem Screening sind auch
hier die Vorteile und die Risiken gegeneinander abzuwägen:
•Unwirksame Früherkennung: Die
Diagnose durch das Screening ge schieht zwar früher als die Diagnose wegen Beschwerden, der Tod
tritt aber zum selben Zeitpunkt ein.
• Wirksame Früherkennung: Die Diagnose durch das Screening erfolgt früher und ermöglicht eine
wirksame Behandlung, so dass
der Tod erst zu einem späteren
Zeitpunkt eintritt.
Beim Lungenkrebs-Screening stehen
einer geringeren Sterblichkeit eine
hohe Anzahl von falsch positiven
Resultaten (Überdiagnose) mit den
entsprechenden Folgeuntersuchungen gegenüber. Auch besteht das Risiko, einen Krebs zu entdecken, der
nie Beschwerden verursacht hätte,
und das Risiko, einen Krebs aufgrund der Strahlenbelastung zu entwickeln.
Hier kommt nun das Shared Decision Making (SDM) oder die partizipative Entscheidungsfindung ins Spiel.
Diagnose wegen
Beschwerden
Keine
Früherkennung
Stille Krankheit Stille Krankheit
Unwirksame
Früherkennung
Unwirksame
Diagnose
Stille Krankheit durch Screening Behandlung
Wirksame
Früherkennung
Diagnose
Wirksame
Stille Krankheit durch Screening Behandlung
Nach diesem Modell soll die Ärztin
oder der Arzt mit dem Patienten oder
der Patientin die Grenzen hinsichtlich der Früherkennung von Lungenkrebs offen besprechen. Auf ärztlicher Seite heisst dies, das medizinische Wissen und somit auch die
Macht der Entscheidung zu teilen.
Auf Seite der Patientin oder des Patienten bedeutet das, die eigenen
Werte und Vorlieben einzubringen
und an der endgültigen Entscheidung teilzunehmen.
Tod
Tod
Gewonnene
Lebensjahre
Tod
Tabakproduktegesetz
Joëlle Pitteloud (Bundesamt für
Gesundheit) präsentierte den aktuellen Stand des Tabakproduktegesetzes und rief die Ärzteschaft
auf, sich vermehrt öffentlich für
das Gesetz einzusetzen.
Im Herbst publiziert der Bundesrat die Botschaft und den Entwurf
für das neue Tabakproduktegesetz.
Anschliessend behandelt das Parlament das Gesetz. Dieses hat zum
Ziel, die Anzahl der Tabakkonsumen-
ten und -konsumentinnen zu senken
und die Schäden des Konsums einzuschränken.
Neben dem Einbezug der E-Zigaretten in das Gesetz und dem Verkaufsverbot an Minderjährige ste-
kann, gibt das Projekt Gesundheitscoaching dem Patienten die Hauptrolle und macht die Ärztin zu dessen
Coach, erklärte Stefan Neuner-Jehle (Hausarzt und wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Hausarztmedizin Zürich).
Nach der erfolgreichen Pilotphase von 2009 bis 2012 in St.Galler
Hausarztpraxen beschloss der Stif-
tungsrat, Gesundheitscoaching in
einem Folgeprojekt von 2014 bis
2017 landesweit zu verbreiten. Dabei sucht das Projekt die Zusammenarbeit mit spezifischen Partnerorgansationen, im Bereich Tabakprävention mit Frei von Tabak.
Gesundheitscoaching
Gesundheitscoaching ist ein Projekt des Schweizer Kollegiums für
Hausarztmedizin und unterstützt
Patientinnen und Patienten und
Hausärztinnen und -ärzte, in einer Partnerschaft gemeinsam die
Gesundheit zu stärken und Krankheiten vorzubeugen. Weil jeder
Mensch durch das eigene Verhalten
die Gesundheit selber beeinflussen
hen hauptsächlich die weiteren
Einschränkungen von Werbung, Promotion und Sponsoring zur Diskussion. In dieser Debatte sollte die
Ärzteschaft sich stärker als bisher
in der Öffentlichkeit für die Werbeeinschränkungen engagieren, sagte
Joëlle Pitteloud. Aus medizinischer
Sicht macht dies Sinn, denn Raucherinnen und Raucher haben meistens
vor 21 mit dem Tabakkonsum begonnen.
Weitere Informationen:
www.gesundheitscoaching-khm.ch
An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: L. Biedermann, N. Broccard, V. El Fehri, J. Schmid, M. Schuurmans, H.P. Hauser (Gestaltung)
AT, Haslerstrasse 30, 3008 Bern | Telefon 031 599 10 20 | Fax 031 599 10 35
© AT, Oktober 2015