Arbeitsbeziehungen in Polen

Seminar
„Arbeitsbeziehungen
in Polen“
am
24. September 2015
in Wiesbaden
Chemie-Stiftung Sozialpartner-Akademie (CSSA)
Kreuzberger Ring 70
65205 Wiesbaden
Tel.:
0611 / 970098-0
Fax:
0611 / 970098-16
e-Mail:
[email protected]
Web:
www.cssa-wiesbaden.de
Die CSSA ist eine Stiftung der Chemie-Sozialpartner
2
Inhaltsverzeichnis
I.
Vorwort
4
II.
Seminarprogramm
5
III. Dr. Karoline Mis:
Gesamtüberblick über die Arbeitgeber-ArbeitnehmerBeziehungen in Polen
6
IV. Dr. Magdalena Mazik-Gorzelańczyk:
Erfahrungsberichte aus der Praxis
(Arbeitnehmersicht)
30
V.
Dr. Christian Matschke:
Erfahrungsberichte aus der Praxis
(Arbeitgebersicht)
33
VI. Martin Neupert:
Die Grundzüge des polnischen Arbeitsrechts
54
VII. Seminarbewertung
71
VIII. Fotodokumentation
73
3
I. Vorwort
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit polnischen Kolleginnen und Kollegen
Worin unterscheidet sich das polnische vom deutschen Arbeitsrecht? Wie sieht die
Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Polen aus? Und wie geht es
zwischen beiden Seiten in der Praxis zu?
Kurzum: Welche Unterschiede zwischen deutschen und polnischen Arbeitsbeziehungen
gibt es und wie kann man die Zusammenarbeit erfolgreich gestalten?
Dazu referierte Frau Dr. Karoline Mis, Referentin für den Europäischen Betriebsrat bei
der MAHLE GmbH in Stuttgart, über die Industriebeziehungen in Polen. Dr. Magdalena
Mazik-Gorzelańczyk, Leiterin der Stiftung für berufliche und interkulturelle Bildung
FAVEO in Breslau, berichtete von ihren Erfahrungen aus der Zusammenarbeit
zwischen deutschen und polnischen Gewerkschaften und Dr. Christian Matschke,
Mitglied des Vorstands der Berlin-Chemie AG in Berlin, stellte seine Erfahrungen aus
seiner Zeit als Werkleiter bei verschiedenen Unternehmen in Polen vor. Herr Martin
Neupert, Rechtsanwalt bei bnt Rechtsanwälte GbR in Nürnberg und Warschau,
erläuterte abschließend die Grundzüge des polnischen Arbeitsrechts und die
Unterschiede zu Deutschland.
In den jeweils anschließenden Austauschrunden diskutierten 20 Betriebsräte,
Personalverantwortliche und Vertreter der Chemieverbände ihre Erfahrungen und
betrieblichen Lösungen.
Die Vorträge und Diskussionsergebnisse sind in der folgenden Dokumentation
zusammengefasst. Noch einmal vielen Dank an unsere Referenten für die anregenden
Impulse und an unsere Teilnehmer für den intensiven Erfahrungsaustausch und die
spannenden Diskussionen!
Viele Grüße
Christine Kolodzyck
Hintergrund:
2010 schlossen die Chemiesozialpartner Bundesarbeitgeberverband (BAVC) und
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) die SozialpartnerVereinbarung „Europäische Betriebsräte in der chemischen Industrie“. Mit der SeminarLänderreihe unterstützt die CSSA die betrieblichen Sozialpartner in der Umsetzung
ihrer Vereinbarung.
4
II. Seminarprogramm
4. Seminar der CSSA-Länderreihe
„Arbeitsbeziehungen in Polen“
Termin & Ort
24. September 2015
Bundesarbeitgeberverband Chemie e.V. (BAVC),
Abraham-Lincoln-Straße 24, Saal A, 65189 Wiesbaden
5
III. Dr. Karoline Mis:
Gesamtüberblick über die Arbeitgeber-ArbeitnehmerBeziehungen in Polen
6
4. Seminar in der CSSA-Länderreihe
am 24. September 2015
Wiesbaden
Dr. Karoline Mis
Referentin des Europäischen Betriebsrates MAHLE GmbH
Gliederung des Vortrages
(1) Kurze Einführung
(2) Historische Etappen
(3) Sozialpartner in Polen
(3.1) Gewerkschaften
(3.2) Arbeitgeberverbände
(4) Tariflandschaft und Tarifverhandlungen
(5) Arbeitnehmervertretung im Betrieb/
Unternehmensmitbestimmung
(6) Tendenzen und Reformen
(7) Literaturempfehlungen
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
8
(1) Kurze Einführung
Das polnische System der Arbeitsbeziehungen ist
geprägt durch:
tiefgreifende Konflikte zwischen Gewerkschaften,
Parteien, Staat, Betriebsräten
anfängliche Verflechtung von politischer Verantwortung
gegenüber gewerkschaftlichen Forderungen
historischer Bedeutungsverlust der Gewerkschaften
nach 1989
monistisches und fragmentiertes System von
betrieblichen Gewerkschaften
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
9
(2) Historische Etappen I
1945-89 Volksrepublik Polen
ab 1980 Opposition & Streiks
1989 politischer Umsturz und
Demokratisierung
seit 2004 EU-Mitglied
Wirtschaftspolitische Kennzahlen
Bevölkerungszahl ca. 38,5 Mio.
Arbeitslosenquote 7,9% (April 2015)
Jugendarbeitslosigkeit 20,3% (Juni 2015)
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
10
(2) Historische Etappen II
Ab 1980 Opposition & Streiks
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
11
(2) Historische Etappen III
1989 politischer Umsturz und Demokratisierung
Sturz des kommunistischen Regimes durch weitere
Massenproteste und anschließende halbwegs freie
Wahlen;
1990 wird der Gewerkschaftsführer Lech Wałęsa
zum Präsidenten gewählt;
wirtschaftliche „Schocktherapie“ von der Plan- zur
Marktwirtschaft
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
12
(3) Sozialpartner in Polen / Gewerkschaften I
Die polnischen Gewerkschaften positionieren sich bis heute
gemäß ihrer historischen Bedeutung im Systemwandel:
*Quelle: Trappmann (2014): Die Gewerkschaften in Polen, S. 2.
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
13
(3) Sozialpartner in Polen / Gewerkschaften II
Grob geschätzt gibt es in Polen heute rund 25 000
Einzelgewerkschaften, wovon dreiviertel einem der drei
großen Dachverbände angehören
Betriebsgewerkschaft bedeutet, dass nur Beschäftigte
eines Betriebes eine Gewerkschaft gründen bzw. ihr
angehören können
Problem: 96% aller polnischen Betriebe haben weniger
als 10 Beschäftigte
Daher beträgt der gewerkschaftliche Organisationsgrad
aktuell rund 16%
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
14
(3) Sozialpartner in Polen / Gewerkschaften III
Gesetzliche Grundlage: 1991 Gewerkschaftsgesetz:
umfassende Schutzrechte für Betriebsgewerkschaften
Betriebsgewerkschaften haben Informations- und
Beratungsrechte, aber keine Mitbestimmung!
Auch keine Mitsprache in wirtschaftlichen
Angelegenheiten.
Fokussierung auf betriebliche Ebene führte zu einem
gravierenden Finanzierungsproblem der Gewerkschaften: 10% der Mitgliedsbeiträge gehen an den
nationalen Dachverband, nur 2% an
Branchenstrukturen
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
15
(3) Sozialpartner in Polen / Arbeitgeber IV
Die Arbeitgeberseite verfügt über vier große
Dachverbände:
KPP: Konföderation der polnischen Arbeitgeber
PKPP/ Lewiatan: Polnische Konföderation Privater
Arbeitgeber
ZRP: polnische Handwerkervereinigung
BCC: Business Center Club
Der Organisationsgrad bei den
Arbeitgeberverbänden beträgt rund 20%
Kaum Selbstverständnis als kollektive Tarifpartner,
eher als Lobbyverein.
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
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(4) Tariflandschaft und Tarifverhandlungen I
In Polen hat sich eine starke Dezentralisierung des
Tarifsystems etabliert
Dies bedeutet, dass die Tarifverträge überwiegend auf
der betrieblichen Ebene abgeschlossen werden
Zwar gibt es die Möglichkeit betriebsübergreifende
Tarifverträge abzuschließen, doch sinkt deren Zahl
kontinuierlich und deckte 2012 nur 3,5% aller
Beschäftigten ab
Insgesamt wird die tarifliche Deckungsrate auf rund
25 % geschätzt
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
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(4) Tariflandschaft und Tarifverhandlungen II
Als größtes Hindernis für Tarifverhandlungen gilt der
gewerkschaftliche Pluralismus in Polen:
Tarifabschlussfähig sind alle Betriebsgewerkschaften,
die mindestens 7% der Belegschaft vertreten und in
einem der drei Dachverbände sind
Gewerkschaften, die keinem Dachverband angehören,
müssen mindestens 10% der Belegschaft vertreten
Eine einzelne Gewerkschaft kann somit den Abschluss
eines Tarifvertrages blockieren
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
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(4) Tariflandschaft und Tarifverhandlungen III
Es gibt für Arbeitgeber und Gewerkschaften auch die
Möglichkeit auf nationaler Ebene - in der sog.
Tripartistischen Kommission - zu verhandeln
Ursprünglich war die dreiseitige Kommission zur Festlegung
von Mindestlöhnen und allgemeinen Empfehlungen für
Lohnerhöhungen gedacht
Jedoch fanden auch hier überwiegend politische
Grabenkämpfe statt: im Vordergrund stand also nicht der
Dialog, sondern die Durchsetzung der eigenen Position
Heute entzieht sich vor allem der Staat dem dreiseitigen
Dialog und die Gewerkschaften fordern eine nachhaltige
Reform
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
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(5) Arbeitnehmervertretung im Betrieb/
Unternehmensmitbestimmung I
Das Erbe des Kommunismus prägt immer noch das
Selbstverständnis vieler Betriebsgewerkschaften:
Sie beschränken sich oft auf die Gewährung sozialer
Dienstleistungen oder betriebliche Sozialleistungen
Obwohl das polnische Arbeitsrecht Informations- und
Konsultationsrechte vorsieht, gibt es keinerlei
Mitbestimmung oder Partizipation an wirtschaftlichen
oder strategischen Unternehmensentscheidungen
Antagonistische Sichtweise zwischen Arbeit und
Kapital, daher kaum konsensorientiert und dialogbereit
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
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(5) Arbeitnehmervertretung im Betrieb/
Unternehmensmitbestimmung II
Aus der historischen Erfahrung heraus bestehen bei
den polnischen Gewerkschaften auch große
Aversionen gegen Betriebsräte (Arbeiterräte)
Daher wehrten sich die Gewerkschaften auch
vehement gegen die Umsetzung der europäischen
Richtlinie zu Informations- und Konsultationsrechten (2002/14/EG), da hierdurch ihr alleiniger
Vertretungsanspruch gefährdet wurde
Erste Schätzungen gehen davon aus, dass in nur 9%
aller Unternehmen, die unter die Richtlinie fallen,
auch ein Betriebsrat gegründet wurde
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
21
(6) Tendenzen und Reformen I
Es sieht so aus, als ob die polnischen Gewerkschaften
langsam ihr transformatorisches Erbe hinter sich
lassen:
Rückzug von politischen Parteien
Es findet ein langsamer Generationswechsel in den
Gewerkschaften statt – die Konflikte werden nicht
mehr so ideologisch ausgefochten
Es gibt verschiedene Jugend- und OrganizingKampagnen (nach amerikanischen Vorbild)
Das Image der Gewerkschaften hat sich in den letzten
Jahren wieder positiv entwickelt
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
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(6) Tendenzen und Reformen II
Nicht zuletzt hat der gemeinsame Kampf gegen die
liberale Politik von Tusk die einstigen erbitterten
Feinde zu neuen Verbündeten gemacht
Die Regierung hat in Polen das Rentenalter auf 67
Jahre erhöht sowie die Arbeitsgesetzgebung weiter
flexibilisiert
Daraufhin kam es zu den größten Massendemonstrationen seit Jahrzehnten, organisiert von den
Dachverbänden. Ende 2012 gab es in Schlesien erstmals
seit der politischen Wende einen Generalstreik.
Regierung führte eine größere Flexibilisierung des
polnischen Arbeitsrechtes ein
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Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
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(6) Tendenzen und Reformen III
Die zukünftigen Herausforderungen der Gewerkschaften:
Erhöhung des Mindestlohns
Rückgang der Werkverträge
Befristete Beschäftigte – eine der höchsten Quoten in
der EU (31% aller Arbeitsverträge)
Rücknahme der Rente mit 67
Mitgliedergewinnung in neuen Branchen
Stärkung der Branchenebene
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
24
(7) Literaturempfehlungen
Vera Trappmann (2014): Gewerkschaften in Polen. Neue Bündnisse mehr Schlagkraft? (http://library.fes.de/pdf-files/id-moe/10937.pdf)
Heribert Kohl; Hans-Wolfgang Platzer (2004):
Arbeitsbeziehungen in Mittelosteuropa. Transformation und
Integration; die acht neuen EU-Mitgliedsländer im Vergleich. BadenBaden.
Martin Krzywdzinski (2008): Arbeits- und Sozialpolitik in Polen:
Interessenvermittlung und politischer Tausch in einem umkämpften
Politikfeld. Wiesbaden.
Karolina Stegemann (2011): Gewerkschaften und kollektives
Arbeitsrecht in Polen: Wechselbeziehungen im geschichtlichen
Kontext. Baden-Baden.
Karoline Mis (2015): Europäische Betriebsräte in Polen. Ein Weg zur
Europäisierung nationaler und betrieblicher Arbeitsbeziehungen.
Baden-Baden.
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
25
Exkurs: Europäische Betriebsräte in Polen I
Was wollte ich in meiner Dissertation herausfinden?
(1) Wie beeinflussen die Europäischen Betriebsräte
(EBR) die polnischen Arbeitsbeziehungen?
(2) Wie gehen die polnischen Gewerkschaften mit
dem Instrument EBR um?
(3) Was haben polnische EBR-Mitglieder von ihrer
Mitgliedschaft im Gremium?
Es gibt kaum Forschung über (polnische) EBRMitglieder und keine Europäisierungsforschung zu
polnischen Arbeitsbeziehungen.
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
26
Exkurs: Europäische Betriebsräte in Polen II
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
27
Exkurs: Europäische Betriebsräte in Polen III
Es kommt zu Lern- und Sozialisierungsprozessen
eine neue Kultur des Dialoges (mit dem Management)
neue Sprach- und Kulturkenntnisse
Kenntnisse über andere europäische
Arbeitsbeziehungssysteme
Besserer Zugang/ Integration in den transnationalen
Mutterkonzern;
Institutioneller Wandel
In zwei Fällen kam es durch den EBR zur Gründung von
lokalen Betriebsgewerkschaften
Gründung und gute Praxis eines tschechischen EBR mit
ausschließlich Mitgliedern aus MOE
In einem Fall kam es zur Übertragung der europäischen
EBR-Gesetzgebung in den nationalen Kontext
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
28
Exkurs: Europäische Betriebsräte in Polen IV
Es konnten in allen 5 Fallbeispielen, wenn auch unterschiedlich
gelagerte, Europäisierungseffekte nachgewiesen werden:
Selbst in dem schwächsten Fall, einem eher symbolischen EBR
eines italienischen Versicherungskonzernes, ergab sich für
mittelosteuropäische Mitglieder dennoch ein europäischer
Mehrwert:
Der EBR konnte als eine Art „Beschwerdeplattform“ gegenüber dem
zentralen Management genutzt werden, um auf lokale Missstände der
Arbeitsbeziehungen hinzuweisen.
Der EBR gewinnt umso stärker an Relevanz, desto schwächer das
lokale System der Arbeitsbeziehungen ist, bzw. desto stärker das
lokale Mitglied/Standort von transnationalen Maßnahmen betroffen
ist.
ABER: Die Wirkung eines EBRs auf die betriebliche Ebene hängt
maßgeblich von der gewerkschaftlichen Anbindung des jeweiligen
EBR-Mitglieds ab. Mit anderen Worten: Ohne Partizipation der
lokalen Gewerkschaften bleibt der EBR wirkungslos.
24.09.2015
Arbeitsbeziehungen in Polen - Dr. Karoline Mis
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IV. Dr. Magdalena Mazik-Gorzelańczyk:
Erfahrungsberichte aus der Praxis
Arbeitnehmersicht
30
Die Zusammenarbeit von polnischen und deutschen Gewerkschaften –
eine subjektive Beobachtung von einem Nicht-Gewerkschaftsmitglied
dr Magdalena Mazik-Gorzelańczyk
Eigenschaften der Gewerkschaften in Polen
• zwei Strukturen: Branchen und Regionen
• verschiedene Herkunft und Geschichte (OPZZ via Solidarność) und daraus resultierte
politische Orientierung
• sind nicht ganz unpolitisch und so sind sie auch in der Gesellschaft gesehen
• Angehörigkeit zur Gewerkschaft Solidarność hat oft andere Gründe als Arbeitsrechte
(Bürgerbewegung)
• Religion spielt eine Rolle (Beispiel: Solidarność-Kongresse)
• schwache Jugendstrukturen, die Funktionäre sind in einem gewissen Alter
• Betriebsräte sind relativ neu; Konkurrenz Gewerkschaft – Betriebsrat
Polnische Perspektive
• Deutsche Gewerkschaften sind groß, zahlreich und reich
• Es passiert öfter, dass ein deutsches Unternehmen ein Arbeitgeber in Polen ist, als
umgekehrt, d.h. polnische Gewerkschaften „kämpfen“ öfter gegen deutsche
• Die deutschen Kollegen müssen/können ganz andere Probleme lösen, weil in
Deutschland kein „wilder Kapitalismus“ herrscht und Deutschland ein reiches Land ist
(Beispiel: fremdes Kapital in Polen, asiatische Firmen)
• Europäische Lösungen stimmen mit deutschen Interessen, nicht immer aber auch mit
polnischen überein (z.B. Kohleindustrie)
Hintergrund der Kontakte
• Die Geschichte spielt keine wesentliche Rolle mehr, aber in traditionellen,
konservativen Gremien schon (Beispiel: Ostpolen)
• Polnische Komplexe aus der Zeit des Kommunismus und den ersten Jahren nach der
Wende („die Deutsche wissen es immer besser“, Beispiel von den Schulungen in den
80er Jahren)
• Schwache Fremdsprachenkenntnisse
• Weniger Geld in Polen für die Zusammenarbeit
Fundacja Kształcenia Zawodowego i Międzykulturowego „Faveo”
ul. A. Kmicica 56 54-514 Wrocław
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31
Kulturelle Aspekte
• „Deutsche sind steif, dominant und pünktlich“
• In Polen werden die Probleme weniger direkt angesprochen (Beispiele: “höfliche“
Evaluation; Projekte, die nicht zustande gekommen sind, weil die Polen nicht ihre
Probleme angesprochen haben)
• polnische Arbeitskultur: chaotisch, unkonkret, alles auf die letzte Sekunde, aber
schnell, unkompliziert und flexibel, es ist mehr machbar als in Deutschland (Beispiel:
regionale Seminare in einem europäischen Projekt)
• ein Zauberwort in Polen: „załatwić“
• Arbeitsklima in Polen: familiär, kollektiv, hilfsbereit, formell und informell (eine polnische
Spezialität: die Form „Frau Magda“)
• Woran sich die Deutschen in der Zusammenarbeit gewöhnen müssen?
- Weniger planen, keine lange Perspektive nehmen („Was macht ein Deutscher als
erstes im Treffen? Legt seinen Kalender auf den Tisch!“)
- Alles kann sich immer ändern, aber zum Schluss wird alles prima!
- Eine nette und herzliche Stimmung öffnet alle Türen (nicht sofort zur Sache
kommen!)
- Haus und Familie sind wichtig (Fragen nach Kindern; Hausbesuche immer
weniger, aber immer noch möglich)
Schlussergebnisse
• Die Polen sind flexibel und passen sich an: die Zusammenarbeit bekommt eine
„deutsche“ Form
• Mit jeder Generation sind die Unterschiede kleiner, es wird immer leichter gemeinsam
zu arbeiten
• Immer mehr werden Fremdsprachen verbreitet, die Kommunikation wird leichter und
direkter
• Gefährlich ist gegenseitiges Desinteresse auf Grund von anderer Meinung zu
bestimmten Themen, Denken über keine Nutzung der Zusammenarbeit, ungleiche
Aktivität in den europäischen Gremien, Interesse an weiteren Ost- und Westländern
•
Es gibt Probleme in der Zusammenarbeit, aber auch Erfolge (Beispiele – Stiftung
Faveo, Pläne von europäischen Betriebsräten)
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V. Dr. Christian Matschke:
Erfahrungsberichte aus der Praxis
Arbeitgebersicht
33
Arbeitsbeziehungen in Polen
Seminar für Personalverantwortliche und Betriebsräte
der Chemie-Stiftung Sozialpartner-Akademie CSSA
Erfahrungsberichte aus der Praxis
Dr. Christian Matschke - Vorstand Produktion der BERLIN-CHEMIE AG
Lebenslauf Christian Matschke
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Geboren in Wanne-Eickel (bei Bochum), Vater ist Apotheker
Studium der Pharmazie in Marburg/Lahn mit anschließender Promotion in Basel
Betriebswirtschaftliches Studium in Zürich
Internationaler Projektleiter Produktion Altana Pharma (heute TAKEDA)
Werkleiter von ALTANA in Lysykowice/Polen
Werkleiter von SANDOZ in Warschau / Strykow Polen
Internationaler Projektleiter NOVARTIS GROUP in Basel
Werkleiter für SANDOZ in Bombay (Mumbai), Indien
Werkleiter für SANDOZ in Kundl, Österreich
•
Ab 1.11.2014: Vorstand Produktion bei BERLIN-CHEMIE AG
35
Meine Söhne Anton und Max wurden in 2007 bzw 2009 in
Warschau geboren…
36
Kurzer Abriss: Geschichte Polens
Zweite Republik
Wieder eine Nation
Deutschherrenorden
Marienburg
Schlacht bei
Tannenberg/
Grünwald
1410
1226
963/66
1386-1572
1945-1989
1918-1939
1772/93/95
1939-1945
Drei Teilungen/
Zusammenbruch
der Nation
Staatsgründung/
Anschluss an
Papst in Rom
Jagillonische
Herrschaft/
Goldenes Zeitalter
37
Besetzung durch
Russland
1989
Dritte Republik
(EU-Beitritt 2004)
Besetzung durch
Deutschland
Die drei Werte des Landes sind das magische Dreieck, dass
das Land über Jahrhunderte zusammengehalten hat
Polnische Sprache
und Kultur
Familie
Katholizismus
Nation
38
Wie steht Polen heute da…..
39
•
Polen ist eine eigenständige Demokratie im Europäischen Verbund
•
Polen ist ein wunderbares Reiseland (Ostsee, Masuren, Krakow)
•
Der Staatshaushalt ist unter Kontrolle
•
Die Löhne sind moderat gewachsen
•
Infrastruktur hat signifikante Fortschritte gemacht (Autobahnen)
•
Polen hat eine Stimme in der Europäischen Union
Große Polen
• Nikolaus Kopernikus (1473-1543)
Begründer der modernen Astronomie. Wurde berühmt durch die Veröffentlichung seines Werkes
„Über die Umlaufbahnen der Himmelskörper“, in denen er die heliozentrische Theorie darstellt, die
richtungsweisend für alle darauf folgenden Forschungen wird.
• Fryderyk Chopin (1810-1849)
Das musikalische Genie des 19. Jahrhunderts verbrachte die längste Zeit seines Lebens in Paris. Als Komponist
der Epoche der Romantik brachte er revolutionäre Neuerungen in die Klaviermusik ein. Seine beiden Klavierkonzerte
und zahlreiche kleinere Stücke spiegeln Chopins außergewöhnlich ausdrucksvollen Stil wider.
• Maria Curie-Skłodowska (1867-1934)
Mit der Entdeckung des radioaktiven Elements Radium gelang der Chemikerin ein gleichermaßen großer Schritt in der
Entwicklung der Atomphysik wie in der Krebstherapie. Sie war eine Frau voller Leidenschaft und Entschlossenheit. In
vollkommener Hingabe an die Wissenschaft starb sie schließlich an den Folgen einer durch den Kontakt mit radioaktiven
Substanzen hervorgerufenen Krankheit.
• Johannes Paul II (1920-2005)
Der vielleicht berühmteste Pole aller Zeiten wurde in Wadowice, einer Kleinstadt bei Krakau, als Karol Józef Wojtyła geboren.
1978 wurde er zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Damit war er der erste nicht-italienische Papst seit 445 Jahren.
Sein Pontifikat war geprägt von mehreren innerkirchlichen Reformen und einer Veränderung der Sichtweise des Vatikans auf der
ganzen Welt. Während seiner Amtszeit unternahm Johannes Paul II. über 100 Pilgerreisen ins Ausland, die stets Hunderttausende
von Gläubigen anzogen. Eine hohe Aufmerksamkeit widmete er außerdem dem Dialog mit anderen Kirchen und Religionen.
Heilig gesprochen wurde er im April 2014.
• Donald Tusk (*1957)
Mitbegründer der Gewerkschaft Solidarność, 2007 bis 2014 Ministerpräsident der Republik Polen, seit Dezember 2014 Präsident des
Europäischen Rates
40
Interkulturelle Fallstudie: Polen-Deutschland
• Nennen Sie deutsche Stereotypen
• Nennen Sie polnische Stereotypen
41
Eigenschaften, die wir an uns selber positiv bewerten, werden im Ausland also
auch in Polen anders wahrgenommen: Cultural awareness
Wir wir uns selber sehen……
Deutschland
•
Strukturiert, organisiert, Planung ist sehr wichtig
•
Disziplin, Ordnung, hart arbeitend
•
Geschäft: Zahlen & Fakten zählen,
freundschaftliches Verhalten zu Arbeitskollegen
nicht so wichtig (Dienst ist Dienst….und Schnaps
ist Schnaps
•
läuft wie geölte Maschinerie = Export-Weltmeister
•
„Heimat“ ist wichtiger als das Land/Bundesland
•
Sozial, Freundschaft & Familie ein Wert
•
unflexibel, resistent gegenüber Veränderungen,
das „Glas ist halbleer“- Mentalität
Wie wir wahrgenommen werden….
•
Strukturiert = hart, herzlos, kompromisslos,
•
Freundschaften mit Deutschen sind schwer zu
schließen…. (Go West, Tchibo)
•
Deutsche denken national im positiven Sinne
(Sandoz Beispiel)
•
Disziplin & Ordnung sind ein Vorteil (Beispiel
VW)
•
Deutsche Technik wird bewundert (viele
technische Wörter haben deutschen Ursprung,
Audi das TOP Status Symbol)
•
Exportweltmeister will in Polen niemand werden,
Unverständnis
Wie habe ich Polen erlebt……..
Bei der Arbeit
Privat
•
Flexibel, kreativ, „Hurra wir haben ein
Problem”- Mentalität
•
Familie, Katholische Kirche (Johannes Paul II ist
unantastbar) und der Staat sind starke Werte
•
Hart arbeitend, Wille zum Aufstieg
•
Polen tanzen sehr gern
•
Intuition, ein gutes Gefühl zu haben ist sehr
wichtig
•
Sehr kinder- und gastfreundlich (Welcome to
Warsaw, Poland……)
•
Zahlen spielen eine untergeordnete Rolle,
Vertrauen wird nicht mit Zahlen aufgebaut
•
Höflichkeit: Handkuss, Blumen, Sie Form,
Türaufhalten, werden sehr gewürdigt
•
Gutes Arbeitsklima (freundschaftliches
Verhalten) ist wichtig
•
Nachbarschaft ist nicht so wichtig…Streit am
Gartenzaun eher unwahrscheinlich
•
Hierarchien sind wichtig, dennoch gilt: Macht
und Einfluss hat nicht immer der, der oben im
Orgchart steht
•
Großes Interesse an anderen Kulturen, Polen ist
ein Auswanderungsland, starkes Interesse an der
westlichen Welt (USA, UK, D)
•
Frauen sind sehr organisiert, oft Finanzchefs
•
•
Never give up spirit nicht stark ausgeprägt
Mangel an Selbstvertrauen (Polen in der
Opferrolle auch noch im 21. Jahrhundert
Kaczynski)
Wie verhandelt man erfolgreich, was sollte man vermeiden….
Doe‘s
•
Sprache als Türöffner
•
Offenheit
•
Gut zuhören, Verständnis für die Gegenseite
zeigen
•
Loben, Loben, Loben
•
Sympathie ist entscheidend, man prüft zuerst
ab, ob Vertrauen besteht
•
•
Humor zeigen, ohne dabei Gefühle zu
verletzen
Herausfinden wer Experte & wer
Verhandlungsführer ist, in Deutschland muss
der Verhandlungsführer im Detail sein, in
Polen nicht unbedingt
Dont‘s
•
Keine Witze über Johannes Paul, die katholische
Kirche oder die Nation
•
Deutsche Vorurteile über Polen nicht ansprechen
(Autoklau, Wodka trinken etc)
•
Keine geschichtlichen Themen diskutieren (auch
wenn es gut oder sogar demütig gemeint ist; fast
jede polnische Familie hat schwere Verluste im 2.
Weltkrieg zu beklagen gehabt)
•
Besser Wessi resp Besser Ossi (Ihre Partner sind
Top qualifizierte Fachkräfte)
•
Ungeduld
Ein Deutscher der es geschafft hat: Literaturempfehlung
Zusammenfassung
•
Polen ist eine starke Demokratie im Herzen Europas, Polen ist westlich orientiert
•
Es gibt kulturelle Unterschiede, die aber mit gutem Zuhören leicht überbrückt
werden können
•
Die Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Polen sind grösser als das
Trennende (Vorsicht mit der Geschichte)
•
Die polnische Sprache ist ein Türöffner, doch immer mehr Polen sprechen
exzellentes Englisch
•
Deutsche sind als Partner respektiert, wenn sie dem Land und den Leuten
respektvoll und auf Augenhöhe begegnen
•
Ein Reise nach Polen lohnt sich, um Land und Leute kennen zu lernen (Polska jest
piekna)
Herzlichen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit !
Back-up
Geert Hofstede™
Intercultural Dimensions
•Power Distance Index (PDI)
•Individualism (IDV)
•Masculinity (MAS)
•Uncertainty Avoidance Index (UAI)
•Long-Term Orientation (LTO)
Source: www.geert-hofstede.com
49
Poland
Source: www.geert-hofstede.com
50
Germany
Source: www.geert-hofstede.com
51
USA
Source: www.geert-hofstede.com
52
Zusammenfassung
•
Gegenseitiges Verständnis ist sehr wichtig
•
Weder der eine noch der andere Standpunkt ist
richtig oder falsch
•
Integrations Schlüssel
•
Alle Fähigkeiten wirksam einsetzen, um die
höchstmögliche Wettbewerbsfähigkeit zu
erlangen
53
VI. Martin Neupert:
Die Grundzüge des polnischen Arbeitsrechts
Unterschiede zu Deutschland
54
Grundzüge des polnischen
Arbeitsrechts
Arbeitsbeziehungen in Polen
4. Seminar der CSSA-Länderreihe
24. September 2015, Wiesbaden
Referent:
Martin Neupert, Rechtsanwalt
bnt Rechtsanwälte
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90491 Nürnberg
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Fax 0911 56961-12
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55
bnt Rechtsanwälte
berät in zehn Ländern in Mittel- und Osteuropa und
in Deutschland mit inländischen und deutschen
Rechtsanwälten Unternehmen in allen
wirtschaftsrechtlichen Bereichen, insbesondere
auch im Arbeitsrecht
ist seit über zehn Jahren in Warschau präsent
vertritt Arbeitgeber bei Arbeitsgerichtsprozessen in
Polen
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Rechtsgrundlagen
•
Verfassung
•
Arbeitsgesetzbuch
•
Andere Gesetze
•
Tarifvertragsrecht
•
Arbeitsvertrag
•
Betriebsarbeitsordnung
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Individuelles Arbeitsrecht
Arbeitsvertrag
•
Arbeitgeber: Deutsche Muttergesellschaft oder
polnische Tochtergesellschaft?
•
Abgrenzung des Arbeitsvertrages von anderen
Verträgen
•
Formvorschriften
•
Mindestinhalt
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Individuelles Arbeitsrecht
Arten der Arbeitsverträge
•
Arbeitsverhältnis auf Probe
•
Arbeitsverhältnis auf bestimmte Zeit
•
Arbeitsverhältnis für die Dauer einer bestimmten
Arbeit
•
Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeit
•
Home Office, Telearbeit
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Arbeitszeit
•
Gesetzliche Definitionen: Arbeitszeit, Schichtarbeit,
Ruhezeiten,
•
Pausen, Standby, Nachtarbeit
•
Arbeitszeitplanung: „Normalfall“, obere und untere
Grenzen
•
Flexibilität: Gleitzeit, Arbeitszeitperioden und
Zeiterfassung
60
Arbeitszeit und Entlohnung
-
Sonderfälle: Beaufsichtigung von
Maschinen/Geräten,
Bereitschaftszeit, Arbeitsunterbrechung,
aufgabenorientierte Arbeitszeit, andere Sonderfälle
-
Grundsätze bezüglich der Vergütung
•
Normalfall
•
Ausgleich für Überstunden
•
Ausgleich für Nachtarbeit
•
Ausgleich für Arbeit an Wochenenden bzw.
Feiertagen
61
Urlaub
•
Gesetzliche Urlaubszeiten, Berechnung
•
Bezahlter und unbezahlter Urlaub
•
Festlegung der Urlaubszeiten
62
Kündigungsrecht
•
Kündigungsfristen, Kündigungsverfahren,
•
Kündigungsform, Massenentlassungsverfahren
-
ordentliche Kündigung
-
fristlose Kündigung
•
Kündigung der einzelnen Bestimmungen des
Arbeitsvertrages
•
Rechtsfolgen einer rechtswidrigen Kündigung
•
Kündigung und Gewerkschaften
•
Einvernehmliche Aufhebung des Arbeitsverhältnisses
•
Zeugnis
63
Kündigungsrecht
•
Zuständige Gerichte
•
Verfahren, Fristen
•
Typische Entscheidungen polnischer Arbeitsgerichte,
prinzipielle Unterschiede zur Situation in Deutschland
64
Zeitarbeit, Arbeitnehmerüberlassung
•
Rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten
•
Arbeitnehmerüberlassung innerhalb Polens
•
Grenzüberschreitende Arbeitnehmerüberlassung
zwischen Polen und Deutschland
•
Sonderfall: Arbeitnehmerüberlassung innerhalb der
Unternehmensgruppe
65
Kollektives Arbeitsrecht
•
Bedeutung von Tarifverträgen
•
Innerbetriebliches kollektives Arbeitsrecht
•
Arbeits- und Betriebsordnung
•
Vergütungsordnung
66
Arbeits- und Betriebsordnung
•
Die Arbeits- und Betriebsordnung hat in Bezug auf den Umfang
des Direktionsrechts des Arbeitgebers (insbesondere im Hinblick
auf die Festlegung von Arbeitszeiten) große Bedeutung
•
In der Arbeits- und Betriebsordnung werden typischerweise
geregelt:
•
•
Arbeitsorganisation, Ausstattung der Arbeitnehmer
•
Arbeitszeit, gegebenenfalls Abrechnungszeiträume
•
Zeitpunkt und Art und Weise der Lohnzahlung
•
Regelungen zum Arbeitsschutz
•
Strafenkatalog
Evt. Vergütungsordnung (kann in die Arbeits- und
Betriebsordnung integriert werden)
67
Weitere arbeitsrechtliche Themen
Wettbewerbsverbot
•
Gesetzliches Wettbewerbsverbot
•
Wettbewerbsverbot über die Zeit der Beendigung des
Arbeitsverhältnisses hinaus
•
Mindestgrenze für die Abfindung: 25 % des Entgeltes vor
Beendigung des Arbeitsverhältnisses
68
Weitere arbeitsrechtliche Themen
•
Arbeitsinspektion: Zuständigkeiten, Verfahren
•
Dienstleistungsverträge für Manager
•
Steuern, Lohnnebenkosten
•
Betrieblicher Sozialfonds
69
Rückfragen und Diskussion
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Rückfragen:
Martin Neupert , Rechtsanwalt
bnt Rechtsanwälte
bnt Neupert Zamorska i Partnerzy
Leipziger Platz 21
ul. Chłodna 51
90491 Nürnberg
00- 867 Warschau
Tel. 09 11 56 96 1-0
Tel. + 48 22 373 6550
[email protected]
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VII. Seminarbewertung
Stoffgliederung
9x
☺
3x
klar, geordnet
Verständlichkeit
12x
☺
unklar, ungeordnet
1x
sehr gut
praktischer Nutzen
11x
☺
unzureichend
2x
großer Nutzen
Seminarunterlagen
11x
☺
kein Nutzen
2x
nützlich und klar
Referat 1:
Arbeitgeber- Arbeitnehmer-Beziehungen
Referat 2:
Die Grundzüge des Arbeitsrechts
Erfahrungsberichte
aus der Praxis
Gesamteindruck:
Erwartungen erfüllt?
13x
unklar, unbrauchbar
☺
sehr gut
10x
unzureichend
☺
sehr gut
12x
☺
unzureichend
1x
sehr gut
12x
☺
voll und ganz
unzureichend
1x
überhaupt nicht
Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
2x gute Auswahl der Referenten
verschiedene Referenten
Referat „industrielle Beziehungen“
Referat „Grundzüge des Arbeitsrechts“
Praxisberichte
ausreichende Würdigung des Themas „Interkulturelle Kompetenz“
gute Atmosphäre
offene Diskussion
Fragen wurden vollständig beantwortet
die sachliche und tatsächliche Darstellung von Erlebtem in Präsentation
Muster Vergütungsordnung/Arbeitsordnung
71
Was hat Ihnen gefehlt? Welche Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge
haben Sie?
•
•
•
2x Gliederung hätte besser sein können: erst rechtliche Grundlagen, dann
Erfahrungsberichte
alle sollten etwas lauter sprechen
nichts, schade dass ich nicht schon früher darauf aufmerksam wurde
Welche weiteren Länderseminare wären für Sie von Interesse?
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
8x Spanien
3x Belgien
3x Ungarn
3x USA
2x Irland
2x Osteuropa
2x Schweden
1x Japan
1x Portugal
1x Rumänien
1x Tschechien
•
3x Interkulturelle Kompetenz
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VIII. Fotodokumentation
Begrüßung durch die Veranstalter
Doris Meißner, IG BCE
Christine Kolodzyck, CSSA
Ruth Steinhoff, BAVC, war leider erkrankt
Erfahrungsaustausch der Teilnehmer
73
Fragen der Teilnehmer
74
Diskussion mit den Referenten
75
Ein herzliches Dankeschön an unsere Referenten für die anregenden
Impulse und an unsere Teilnehmer für den intensiven
Erfahrungsaustausch und
die spannenden Diskussionen!
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