Spenderbrief 2015

JacintasKindere.V.-Helmholtzstraße20-51145Köln
Andie
FreundeundFörderervonRayodeSol
inDeutschland
SantoDomingo,den3.Dezember2015
RayodeSol-einOrtderLebenglänzenlässt
LiebeFreundeundFörderervonRayodeSol,
Ihnen und Euch allen einen herzlichen Gruß zum Tag der Menschen mit
Behinderungen und vor allem ein gigantisches DANKE für die Unterstützung und
Treue,mitderSieunsindiesemJahrunterstützthaben!
IhreSolidaritätmitunseren„Sonnenstrahlern“bringtnichtnurLichtindieWeltder
Kindervon Rayo de Sol. Sie leuchtetsogar darüber hinaus, wie uns erstkürzlich
durchGladimir,eineneueKollegin,deutlichwurde:
Wir schreiben den 6. September, es ist
Mittagspause und wir feiern Jacintas Geburtstag.
Ein besonderer Tag, an dem wir wie bei jedem
Geburtstagskind das Leben feiern. Da gibt es
allerleiStändchenoderwitzige Begebenheitenaus
dem AlltagdesGeburtstagskindes,diezumBesten
gebrachtwerden.VondenGefühlenundderguten
Laune be\lügelt, meldete sich sogar die gerade
frisch eingestellte Gladimir. Etwas verschüchtert
aberentschlossen trittsie in unseren Kreis,stellt
sichvorJacintaundeswirdplötzlichganzstill:
„Jacinta, ich will Dir sagen, wie glücklich ich bin,
dassDugeborenbistundesDichundDeineFreundegibt,“beichtetdiejunge
FraumitzitternderStimme „ohneSonnenstrahlwärenmeine Familieundichnichts.
Sogar meinenKörper verdankeichEuch,denndenkonntemeineMutternurernähren,
weilsiemitHilfeeinesMikrokreditsderStiftungeinenTante-Emma-Ladenstartenund
aufrechterhaltenkonnte.
VonmeinemBruder,derohneRayodeSolwohlniemalseinenBeruferlernthätte,ganz
zu schweigen. Jacinta ich danke Dir, all Deinen
Unterstützern und dem lieben Gott, der Euch
SonnenstrahlinsHerzgegebenhat.“
Alle nicken begeistert und ich fand, dieses
GeständnisunddieFreudeundDankbarkeitzu
derSie,liebeFreundebeigetragenhaben,sollte
auch unter Ihnen die Runde machen. Also
machte ich mich auf, die neue Kollegin ein
wenignäherkennenzulernen.
Gladimiristdiejüngste vonvierGeschwistern
und voller Träume. Sie stammt aus Villa
Altagracia, der Stadt in dem eine unserer
beiden Förderschulen beheimatet ist. Als Jugendliche engagierte sie
sichbei einemlokalenRadio-und Fernsehsender:„Das fandich tollundsowollte ich
unbedingtKommunikationundJournalismusstudieren,aberdazubrauchtmanvielGeld
odereinOlussreichePadrinosunddiehabeichnicht.“
Alsohörte Gladimirauf ihre Mutter, die wollte, dasssie Lehrerinwerde und schrieb
sich in Pädagogik ein: „Ich habe mich daran erinnert, wie toll sich mein behinderter
Bruderimmerinder KleinenSchuleSonnenstrahlfühlte.Dahabeichgedacht,ja,dasist
einschönerBeruf.
BÜROANSCHRIFT
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51145 Köln
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DakannstDuwasbewegenunddazubeitragen,dassMenschenwieer,die
etwas Besonderes sind, eine Chance bekommen und dazu gehören. Denn
weißt du, Christel, ich Oinde,diese Kinder sindwie etwas Neues,das man
geschenkt bekommt. Ein Geschenk das glänzt und neuund schön ist. Es
kommtdaraufan,inwelcheHändediesesGeschenkgelegtwird.Berühren
eszuvieleHände,dieschmutzigundgrobsind,dannwirdeshässlich.Ich
will Sorge dafür zu tragen, dass unsere Kinder in Sonnenstrahl, die
glänzendenGeschenkeseinkönnen,diesieinWahrheitsind“.
Gladimir erzählt mir dann von ihrem ältesten BruderBraudilio: „Ihm
ist es auch so ergangen. Alle haben gesagt, er sei halt ein
„loco“(Verrückter)aus demniemalsetwas werdenwürde. Ichhabedas
nichtverstandenunderinneremichgut, dassdieanderenKinder Steine
nach ihm warfen,ihn hänseltenundkeineSchuleihnhaben wollte.Das
alles fand ich so ungerecht! Dabei war gerade Braudilio immer
besondersliebzumirundhatmichbeschützt.
Gott sei Dank, gab es Jacinta und ihre Freunde und die Kleine Schule
Sonnenstrahl.SiehatmeinemBruderallesgegeben:Selbstachtung,dasnötigeWissen,dieFertigkeiten
unddenGlauben,dasseresschaffenkann. BraudiliohatzwarbisheuteProbleme beim Lernen, aber
erhatesgeschafftseineMechanikerausbildungzumachen
und neben dem Tante-Emma-Laden unterstütztermeine
heute krebskranke Mutter und unsere Familie mit dem
waseralsHausmeisterverdient.
Wäre Mutter damalsnicht auf „Sonnenstrahl“ gestossen,
würde ich heute nicht hier sitzen. Wir würden noch
immerin dem schlechten Viertel wohnen und ich hätte
niemals studieren können. Ich bin so froh, dass Jacinta
mich als Aushilfslehrerin akzeptiert hat. So kann ich
bereitsjetztetwasvondemzurückgeben,wasich selbst
empfangen habe unddieLiebederKindergenießen, die
etwasganzBesonderessind.
LiebeFreundinnenundFreunde,
auch Sie sind etwas ganz Besonderes und wir sind
unendlich dankbar, dass es Sie gibt. Danke, dass Sie ja
sagen zu unseren Kindern, zu diesen Geschenken, die
derliebeGottinIhre Händegelegthat. Danke,dassSie
ihrLebenglänzenlassen.
WirhierinRayode Solund JacintasKindere.V.feiern
Ihre Geburt und Leben jeden Tag und gemeinsam mit
der jungen Lehramtsanwärterin rufen wir Ihnen in
dieserWeihnachtzu:
„Wie schön, dassDu geboren bist. Wie gut, dass es
Dichgibt.“
IndiesemSinne:
HerzlichenGlückwunschundfröhlicheWeihnachten!
Ihre
ChristelLammersUlrikeHanlon
VereinsvorsitzendeundehrenamtlicheGeschäftsführerin
FachraftinderStiftungSonnenstrahl