Kathrin Wimmer (Bamberg) Der flüchtige Mensch bei Peter Stamm – Transiträume und Erinnerungsarbeit Der Schweizer Autor Peter Stamm greift in seinen Erzählungen die Heimatlosigkeit und Entwurzelung der Spätmoderne auf und setzt sie in verstörend desillusionierenden Bildern um. Während die ProtagonistInnen ständig auf der Durchreise sind und sich im Auto oder auf dem Schiff einzurichten versuchen, bleibt ihnen auch ihre eigentliche Heimat seltsam fremd: Die Figuren nehmen sich lediglich als Statisten einer Filmkulisse wahr. Stamm verschärft die Bedeutung des Nicht-Ortes und das Gefühl der Obdachlosigkeit nochmals, indem selbst klassische Erinnerungsorte ad absurdum geführt und zu Sinnbildern des Verlusts und Vergessens werden. Autornotiz Kathrin Wimmer, geboren 1985 in Passau. Studium der Germanistik, Geschichte und Kath. Theologie in Bamberg und Basel. Promotionsprojekt in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft bei Prof. Dr. Andrea Bartl, Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
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