Formmesssysteme von Jenoptik: Form- und Lagetoleranzen in der Praxis Formtoleranzen nach DIN EN ISO 1101 Allgemeintoleranzen nach DIN ISO 2768 Geradheit t Rundheit Beispiel Die Toleranzzone wird be0,1parallele grenzt durch zwei Geraden vom Abstand t. t Jede Mantellinie des tolerierten Zylinders muss zwischen diesen beiden parallelen Geraden liegen. Jede Mantellinie der tolerierten zylindrischen Fläche muss zwischen zwei parallelen Geraden vom Abstand 0,1 liegen. 0,1 Ebenheit t t Beispiel Beispiel Die Toleranzzone wird begrenzt durch zwei konzentrische Kreise vom Abstand t. Die Umfangslinie des tolerierten Zylinders muss in jeder beliebigen Radialschnittebene innerhalb eines Kreisrings der Zonenbreite t t liegen. 0,1 Die Umfangslinie des tolerierten Zylinders muss in jeder beliebigen Radialschnittebene innerhalb eines Kreisrings der Zonenbreite 0,1 liegen. 0,2 > 10 > 30 > 100 > 300 > 1000 Nennmaßbereich ...10 ...30 ...100...300 ...1000 ...3000 0,02 0,05 0,10,2 0,3 0,4 0,2 0,30,40,5 0,5 0,1 Für spanend gefertigte Werkstücke Alle Angaben in mm Toleranzklasse K > 10 > 30 > 100 > 300 > 1000 Nennmaßbereich ...10 ...30...100...300 ...1000 ...3000 0,05 0,10,20,4 0,6 0,8 0,40,6 0,8 1,0 0,6 0,8 1,0 0,2 Beispiel Die Toleranzzone für die Die reale Werkstückfläche muss zwischen zwei parallelen Ebenen vom Abstand 0,2 liegen. Für Messungen von Rundheit, Geradheit und Ebenheit Toleranzklasse H 0,1 Zylinderform 0,2 Die Toleranzzone wird durch zwei parallele Ebenen vom Abstand t begrenzt, deren Abmessungen denen der tolerierten Fläche entt sprechen. Die reale Werkstückfläche muss zwischen beiden parallelen Ebenen vom Abstand t liegen. Praxisrelevante Normen 0,1 t Zylindermantelfläche be- grenzt die Abweichung vont der Rundheit, der Geradheit der Mantellinie und von der Parallelität der Mantellinie zur Zylinderachse. Sie wird durch zwei koaxiale Zylinder mit dem radialen Abstand t gebildet. 0,1 Die tolerierte zylindrische Fläche muss zwischen zwei koaxialen Zylindern mit einem radialen Abstand von 0,1 liegen. Toleranzklasse L > 10 > 30 > 100 > 300 > 1000 Nennmaßbereich ...10 ...30 ...100...300 ...1000 ...3000 0,10,20,4 0,81,21,6 0,6 1,01,52,0 0,6 1,01,52,0 0,5 DIN EN ISO 1101 Geometrische Produktspezifikation (GPS) – Geometrische Tolerierung – Tolerierung von Form, Richtung, Ort und Lauf DIN EN ISO 12180-1 Geometrische Produktspezifikation (GPS), Zylindrizität – Teil 1 Begriffe und Kenngrößen der Zylinderform DIN EN ISO 12181-1 Geometrische Produktspezifikation (GPS), Rundheit – Teil 1 Begriffe und Kenngrößen der Rundheit DIN EN ISO 12780-1 Geometrische Produktspezifikation (GPS), Geradheit – Teil 1 Begriffe und Kenngrößen der Geradheit DIN EN ISO 12781-1 Geometrische Produktspezifikation (GPS), Ebenheit – Teil 1 Begriffe und Kenngrößen der Ebenheit VDI/VDE 2631 Blatt 1 Formprüfung – Grundlagen zur Bestimmung von Formund Lageabweichungen VDI/VDE 2631 Blatt 2 Formprüfung – Bestimmung der Empfindlichkeit der SignalÜbertragungskette VDI/VDE 2631 Blatt 3 Toleranzwert entspricht der Durchmessertoleranz bzw. maximal der Allgemeintoleranz für den Rundlauf. Formprüfung – Eigenschaften und Auswahl von Filtern Toleranzwert entspricht dem Maximalwert beim Vergleich der Maßtoleranz des Abstandmaßes mit der Allgemeintoleranz für die Geradheit bzw. für die Ebenheit der betrachteten Formelemente. Auswerteverfahren Beispiel Die Toleranzzone, innerhalb 0,1 A der die Mantellinien des tolerierten Zylinders liegen müssen, wird begrenzt durch zwei parallele Geraden vom Abstand t, die parallel zur Bezugsfläche laufen. Jede Mantellinie der tolerierten Fläche muss zwischen zwei parallelen Geraden vom Abstand 0,1 liegen, die zur Mittelachse parallel sind. 0,1 A t t Alle Punkte / Kreislinien der tolerierten Fläche müssen zwischen zwei parallelen Ebenen vom Abstand 0,1 liegen, die auf der Bezugsfläche senkrecht stehen. 1,68 µm R 180° 270° r 0° 0° MR Mr A Beispiel Alle Punkte der tolerierten Fläche müssen zwischen zwei parallelen Geraden vom Abstand 0,1 liegen, die zur Bezugsachse um 20º geneigt sind. 0,1 A t 20° t A 1,92 µm Beispiel 0,1 A wird beDie Toleranzzone grenzt durch einen Zylinder vom Durchmesser t, dessen Achse mit der Bezugsachse t übereinstimmt. Die Ist-Achse des tolerierten Elements muss innerhalb der Toleranzzone liegen. 0,1 A Die Achse des tolerierten Zylinders muss innerhalb eines zur Bezugsachse A koaxialen Zylinders vom Durchmesser 0,1 liegen. A A R LSC MLSC 0° 0° 1,86 µm Lauftoleranzen nach DIN EN ISO 1101 Planlauf Rundlauf Die Toleranzzone wird in jeder beliebigen Radialschnittebene A senkrecht zur Oberfläche begrenzt durch zwei konzentrische Kreise vom Abstand t, deren gemeinsamer Mittelpunkt auf der Bezugsachse liegt. Die t Rundlauftoleranz gilt allgemein für eine vollständige UmdreA hung des0,1tolerierten Elements um die Bezugsachse. Beispiel A t 0,1 A Die Umfangslinie jeder beliebigen Radialschnittebene der tolerierten zylindrischen Fläche muss zwischen zwei konzentrischen Kreisen mit Abstand 0,1 liegen, deren gemeinsamer Mittelpunkt auf der Bezugsachse A liegt. Gesamtrundlauf Die Toleranzzone wird begrenzt durch zwei koaxiale A Zylinder vom Abstand t, deren Achsen mit der Bezugsachse übereinstimmen. Bei mehrmaliger Drehung um die Bezugsachse t und axialer Verschiebung des Messwertaufnehmers müssen alle Punkte 0,1 Ades tolerierten Elements innerhalb der Toleranzzone liegen. [email protected] t Beispiel 0,1 A A Jede Kreislinie der tolerierten Fläche muss zwischen zwei parallelen Kreisebenen mit Abstand 0,1 liegen, deren gemeinsamer Mittelpunkt auf der Bezugsachse A liegt. A t 0,1 A Die tolerierte zylindrische Fläche muss zwischen zwei koaxialen Zylindern mit einem radialen Abstand von 0,1 liegen, deren gemeinsame Achse auf der Bezugsachse A liegt. t MMIC 0° 0° 0,1 A Die Toleranzzone wird begrenzt von zwei parallelen Ebenen vom Abstand t, die senkrecht A zur Bezugs-(Rotations-)achse stehen. Bei mehrmaliger Drehung um die Bezugsachse und radialer Verschiebung des Messwertaufnehmers müssen alle Punkte der Oberfläche der tolerierten Planfläche innerhalb der Toleranzzone liegen. 1,74 µm R MCC 180° 270° MMCC 0° 1,49 µm 90° 270° 1,04 µm Kreis durch das Rundheitsprofil mit minimaler Summe der Profilabweichungsquadrate. 90° 360° Filter 150 W/U 180° 270° 0° 1,04 µm RONt (MZCI) = 1,04 µm 90° 270° 0,91 µm 90° 360° Filter 50 W/U 180° 270° Größter in das Rundheitsprofil einbeschriebener Kreis für Innenflächen. 0° 0,91 µm RONt (MZCI) = 0,91 µm 90° 270° PANTONE 3015 C MCCI Minimum Circumscribed Circle Hüllkreis 90° 360° 0° 0° RONt (MZCI) = 1,49 µm Das Verfahren wird für Formprüfungen der Innendurchmesser verwendet. 90° 270° 0,71 µm Kleinster das Rundheitsprofil umschreibender Kreis für Außenflächen. 360° 90° Filter 15 W/U 0° 0° 180° 270° 0,71 µm RONt (MZCI) = 0,71 µm Das Verfahren wird für Formprüfungen der Außendurchmesser verwendet. 90° 270° Zeichnungseintragungen Gesamtplanlauf Beispiel R MIC 90° 270° Die Toleranzzone wird in 0,1 A jedem beliebigen radialen Abstand von zwei Kreisen t im Abstand tA begrenzt. Die Kreise liegen in einem Zylinder, dessen Achse mit der Bezugsachse übereinstimmt. Der Durchmesser des Zylinders kann jeden Wert des Durchmessers der Planfläche annehmen. 180° 270° MICI Maximum Inscribed Circle Pferchkreis 90° 360° A 180° 270° Konzentrische Innen- und Außenberührkreise mit minimalem Radienabstand, die das Rundheitsprofil einschließen. Einzelne Profilspitzen beeinflussen den Mittelpunkt nur wenig. Gut geeignet für stabile Bezugsbildung. 90° 270° 90° 360° Ohne Filter LSCI Least Square Circle Ausgleichskreis 90° 360° 180° 270° 1,49 µm Einzelne Profilspitzen beeinflussen den Mittelpunkt erheblich. Ergibt den kleinstmöglichen Formfehler. A Koaxialität Die Toleranzzone wird be20° grenzt durch0,1zwei A im Nennwinkel zur Bezugs20° achse liegenden parallelen Ebenen vom Abstand t. MZCI Minimum Zone Circle Minimale Kreisringzone 90° 360° 90° 270° Neigung t 0,1 A A A 20° Beispiel Die Toleranzzone wird durch 0,1 A zwei parallele Ebenen vom Abstand t begrenzt, die senkrecht zur Bezugsachse angeordnet sind. Die tolerierte Planfläche muss zwischen diesen beiden Ebenen liegen. t t Filterwirkung verschiedener Grenzwellenzahlen auf das Rundheitsergebnis. Gaußfilter 50 %. Auswirkung und Funktion unterschiedlicher Auswertemethoden auf die Rundheitsauswertung. Beispiel 0,1 A t A Die tolerierte Fläche muss zwischen zwei parallelen Kreisebenen mit Abstand 0,1 liegen, deren gemeinsamer Mittelpunkt auf der Bezugsachse A liegt. Toleranzrahmen 0,01 A 0,01 Bezugsbuchstabe Toleranzwert in mm Symbol f. d. tolerierte Merkmal Hinweispfeil Toleriertes Element Tolerierte Elemente Bezüge Hinweispfeil auf Konturlinie oder Maßhilfslinie (versetzt von Maßlinie): wenn sich die Toleranz auf die Linie oder Fläche selbst bezieht. Bezugsdreieck mit Bezugsbuchstaben steht als Verlängerung der Maßauf der Konturlinie des Elelinie: wenn der Bezug die ments oder auf der MaßhilfsAchse, die Mittelebene linie: wenn der dargestellte Bezug eine Linie oder Fläche ist. oder ein entsprechend bemaßter Punkt ist. Hinweispfeil als Verlängerung der Maßlinie: wenn die Toleranz für die Achse oder Mittelebene oder einen Punkt des Elements gilt. A A A A Einschränkung des Bezugs auf einen Bereich des Elements als Strichpunktlinie mit Bemaßung: AA Ein ausgefülltes oder leeres Bezugsdreieck sind in ihrer Bedeutung gleich: AA A Copyright © JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH. Alle Rechte, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Rechtwinkligkeit 04/2013 Parallelität Filterstufen www.jenoptik.com/messtechnik 10037105 Lagetoleranzen nach DIN EN ISO 1101
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