22. Jahrgang | 7,– $ www.forschung-und-lehre.de Forschung 12 | 15 & Lehre a l l e s wa s d i e w i s s e n s c h a f t bew e g t 1 1 1 0, 41 Familie im Wandel | ab Seite 988 U N I V E R SI TÄT Für Offenheit mit Augenmaß | ab Seite 1002 W ISSENSCH A F TSS P R AC H E Die Kraft des Wortes | ab Seite 1008 BE RU F U NGE N Es wird eng und enger | ab Seite 1016 Großer Akademischer Stellenmarkt | ab Seite 104 ALFRED-GROSSER-LEHRSTUHL 2016–2017 BEWERBUNG: Voraussetzung sind eine Professur bzw. Forschungsstelle an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung; ein abgeschlossenes Doktoratsstudium, eine Habilitation oder ein vergleichbares Zweitwerk, wissenschaftliche Veröffentlichungen und Unterrichtserfahrung auf universitärer Ebene. GASTPROFESSUREN IN PARIS UND NANCY Der 1993 gegründete Alfred-Grosser-Lehrstuhl an Sciences Po (Institut d’Études Politiques de Paris) hat zum Ziel, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland zu verstärken. Er richtet sich an Wissenschaftler aus folgenden Bereichen: đƫ đƫ đƫ đƫ đƫ Politikwissenschaft Volkswirtschaftslehre Rechtswissenschaft Zeitgeschichte Soziologie Die auf Französisch oder Englisch verfasste Bewerbung, bestehend aus einem aussagekräftigen Bewerbungsschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf, einer Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges, einem Publikationsverzeichnis sowie konkreten Vorschlägen für die Lehrveranstaltungen (Bibliographie, Lehrverfahren), sollte bis zum 15. Februar 2016 per Post an Herrn Francis Vérillaud, Stellvertrender Direktor von Sciences Po, Direktor für internationale Angelegenheiten, und parallel dazu per E-Mail an frank.stadelmaier@ sciencespo.fr gerichtet werden. Die Bewerbung sollte den gewünschten Campus (Nancy oder Paris, oder Offenheit für beide) explizit angeben. Postadresse: Sciences Po 27, rue Saint Guillaume 75337 PARIS - Cedex 07 France Die Entlohnung erfolgt für ein Semester (sechs Monate) auf der Basis der in Frankreich gültigen Regelung für Hochschulprofessuren und ist abhängig von der Qualifikation bzw. Berufserfahrung des zukünftigen Lehrstuhlinhabers. Die Gehaltsspanne beträgt zwischen ca. 4.600 und 5.300 Euro brutto pro Monat. Im Rahmen dieses Lehrstuhls werden für das Universitätsjahr 2016–2017 folgende Gastprofessuren ausgeschrieben: 1) eine einsemestrige Gastprofessur in Paris 2) eine einsemestrige Gastprofessur am dreisprachigen undergraduate-Campus Nancy. Von den Inhabern der beiden Gastprofessuren wird die Durchführung von jeweils zwei bis drei Lehrveranstaltungen (auf Deutsch, Französisch und/oder Englisch) erwartet. Die behandelten Themen sollten aktuelle politische, soziale, juristische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklungen in Deutschland berücksichtigen. NÄHERE INFORMATIONEN: http://www.europe.sciences-po.fr/fr/chaire-alfred-grosser KONTAKT: Frank Stadelmaier, Centre Europe, DAIE, [email protected] S TA N D P U N K T 12|15 Forschung & Lehre 981 Sapere aude Immer häufiger scheint die Zensurschere ausgerechnet in den Köpfen jener ihr zweifelhaftes Werk zu verrichten, die zu den freiesten in diesem Lande zählen. Immer öfter ist ausgerechnet von Professoren oder Rektoren und Präsidenten der alarmierende Satz zu hören: Heike Schmoll Dr. h.c., ist Redakteurin der „Ich kann das ja nicht Frankfurter Allgemeinen sagen“. Warum eigentZeitung für Schul- und lich nicht? Weil sich Hochschulpolitik sowie manche Präsidenten Fragen der wissenschaftohne Not zu Unterablichen Theologie. teilungen des zuständigen Wissenschaftsministeriums machen? Weil Zuwendungen und Drittmittelanträge dann gefährdet sein könnten? Weil Anpassung und geistiges Mitläufertum inzwischen zu einem Erfolgskriterium an Universitäten und Hochschulen geworden sind? Weil das Gleichmaß eines kollektiven Geistes den intellektuellen Eigensinn längst erstickt hat? Hoffentlich ist das nicht der Fall. Wie wollen eigentlich solche Hochschulleitungen und Hochschullehrer selbständig denkende und kreative, jenseits der ausgetretenen Pfade des wissenschaftlichen „Mainstreams“ forschende und unbequem fragende Jungwissenschaftler zur Entfaltung verhelfen, wenn sie selbst ständig vor irgendwelchen eingebildeten Comments oder Phantasien der politischen Korrektheit in Deckung gehen? Leider gibt es in der jüngsten Vergangenheit Beispiele für Maßregelung durch Hochschulleitungen, für konkrete Benachteiligungen oder Schikanen durch die eigenen Kollegen, wenn sich einer als nicht angepasst erweist. Zum Glück gibt es immer noch Ausnahmeerscheinungen, sowohl unter Hochschulpräsidenten wie Professoren. Zuweilen allerdings beschleicht den Beobachter der Verdacht, dass es sich um eine aussterbende Spezies handeln könnte. Denn die sozialkollektive Verbiegung des Einzelgängertums, die Domestizierung des Eigenwillens, mithin die Einebnung aller Unterschiede, ganz gleich ob erworben oder angeboren, scheint längst zum Programm der Gesellschaft geworden zu sein und gerade in den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen zu fragwürdiger Professionalisierung gelangt zu sein. Im Grunde zeigt das nur, dass ausgerechnet die intellektuellen Versuchslabore, die offene Gesellschaften dringend brauchen, längst von nicht-akademischen Maßstäben beherrscht sind. Die Vorstellung von der Universität als Unternehmen hat ihre tiefen Spuren hinterlassen, doch es geht nicht nur um Ökonomisierung. Der einzige Ort des wirklich freien Denkens ist von einer gedanklichen Normierung erfasst, die inzwischen alle Segmente der angeblich so pluralistischen Gesellschaft erfasst hat. Es ist bedenklich, wenn noch nicht einmal mehr die Freiesten und ihren Möglichkeiten nach Unabhängigsten merken, wie sehr sie sich in der kulturellen Normierung eingerichtet haben, wie sehr sie sich dem Normdenken untergeordnet haben. Die Universitäten müssen der Ort der freien Rede und der freien Entfaltung bleiben. Es gibt sonst schlechterdings keinen Grund mehr dafür, dass sich die Gesellschaft die Brutstätten der intellektuellen Freiheit weiterhin leistet. Denn sowohl die Forschung als auch die Lehre könnten durchaus andernorts organisiert werden. Es liegt in der Hand der Verantwortlichen, die spezifischen Möglichkeiten der Universität auch zu nutzen und ihre Intellektualität nicht an Ketten zu legen. Denn es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Zukunft der Universitäten. 982 I N H A LT Forschung & Lehre 12|15 Inhalt Familie S TA N D P U N K T Heike Schmoll 981 Sapere aude 984 HRK fordert verlässlichen Mittelaufwuchs FA M I L I E Gunilla Budde 988 Foto: mauritius-images NAC H R IC HTE N Kraftentfaltung in der Krise Familie aus historischer Sicht Über die angebliche Krise der Familie wird immer wieder gesprochen. Sie sei eine überkommene, unzeitgemäße Lebensform. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen den Wandel der Familie und zugleich, dass sie keinesfalls ein „Auslaufmodell“ ist. Untersuchungen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 988 Rosemarie Nave-Herz 992 Unkenrufe Ist die Familie ein „Auslaufmodell“? Notburga Ott 996 Langfristige Vertragsbeziehungen Der ökonomische Blick auf die Familie Dokumentation 998 1000 Weichenstellungen Ergebnisse einer Studie über die Aufgabenteilung in Familie und Beruf Universität Familiengerechte Hochschulen Eine Übersicht U N I V E R S I TÄT 1002 Die vereinnahmte Universität Ein Appell für Offenheit mit Augenmaß S O Z I A LW I S S E N S C H A F T E N Mathias Binswanger 1006 Sauerkrautsaft macht fremdenfeindlich! Warum Experimente in Sozialwissenschaften zu immer mehr unsinniger Forschung führen WI SS E N SC HAFTSS P RAC H E Dorothea Hofmann | Rubens Russomanno Ricciardi 1008 Die Kraft des Wortes Plädoyer für den Gebrauch der Muttersprache Foto: dpa-picture-alliance Lambert T. Koch Es ist ein altes Ansinnen, dass sich die Universität vor allem an den Bedürfnissen, Erwartungen und Wünschen der Gesellschaft ausrichten soll. Gegenwärtig wird dies mit selten erlebter Vehemenz von Wirtschaft und Politik gefordert. Wie weit kann die Universität sich darauf einlassen, ohne ihren Wesenskern aufzugeben? Ein Appell für Offenheit mit Augenmaß. Die vereinnahmte Universität . . . 1002 I N H A LT 12|15 Forschung & Lehre Ingenieurgesetze Foto: dpa-picture-alliance INGENIEURE Zurzeit werden in vielen Bundesländern die Ingenieurgesetze geändert. Sie ebnen den Weg, die Definitionsmacht, wer „Ingenieur“ ist, von den Hochschulen zu den Ingenieurkammern zu verlagern. Dies stößt auf die Kritik der Ingenieurwissenschaften. Eine Bestandsaufnahme und ein Appell an die Vernunft. Wer ist ein Ingenieur? . . . . . . . . . . 1010 Hans-Ulrich Heiss 1010 Wer ist ein Ingenieur? Kammern wollen berufliche Akkreditierung U N I V E R S I TÄT S M A N A G E M E N T Hans-Jürgen Gralke | Ewald Scherm 1012 Top-down oder nicht Top-down reicht nicht Plädoyer für ein individualisiertes Management von Universitäten KLARTEXT 1014 Kein Irrtum Ein E-Mail-Austausch zur Anwesenheitspflicht in Nordrhein-Westfalen Berufungsmarkt uptberufliche Professoren insgesamt* nzahl 4 205 3 980 3 744 3 637 3 430 3 434 2 858 2 257 2 794 im Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 STE LLE N MAR KT im Alter von ausscheid Anzahl 799 1 041 982 1 004 1 081 1 073 1 143 1 043 941 Der empirische Befund zur Arbeitsmarkt-Situation von Hochschullehrern ist unbefriedigend, obwohl die Entwicklung des Berufungsmarkts für Hochschullehrer und Nachwuchswissenschaftler von essentieller Bedeutung ist. Die Betrachtung von Ausschreibungen freier Professuren kann hier Licht ins Dunkel bringen. Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung. Stellenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . 1016 Karriere-Praxis Auch an den Universitäten nimmt die Zahl derer zu, die sich ausgebrannt fühlen und an chronischem Erschöpfungssyndrom leiden. Ursache sind systemische Widersprüche; endogene, aber auch übertriebene Eigenerwartungen und ein falsches Leistungsethos. Ausgebrannte Wissenschaftler. . . 1034 Angelika Wirth 1016 Es wird eng und enger Der Stellenmarkt für Professuren im Jahr 2013 WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ? Alexander Heisterkamp 1022 Was ist eigentlich Biophotonik? Optische Methoden in Medizin und Biologie KARRIERE-PRAXIS Dietrich von der Oelsnitz 1034 Ausgebrannte Wissenschaftler Ist die Arbeit in der Universität auszehrend? RUBRIKEN 987 1024 1026 1028 1030 1032 1034 1036 1038 1046 1047 1048 1066 1067 1068 Fundsachen Forschung: Ergründet und entdeckt Zustimmung und Widerspruch Lesen und lesen lassen Entscheidungen aus der Rechtsprechung Steuerrecht Karriere-Praxis Preise Habilitationen und Berufungen Rektoren, Präsidenten und Kanzler Impressum und Informationsservice Akademischer Stellenmarkt Exkursion Enigma Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Heyo Klaus Kroemer 983 984 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 12|15 Nachrichten HRK fordert verlässlichen Mittelaufwuchs B und und Länder müssen die vor einem Jahr realisierte GrundgesetzändeZAHL DES MONATS 2 798 463 Versuchstiere wurden im Jahr 2014 für wissenschaftliche Zwecke verwendet. Das sind fast 200 000 Tiere weniger als im Jahr 2013. Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 18. November 2015 rung nun endlich mit Leben füllen und eine Einigung über gemeinsame Finanzierungsfelder herbeiführen. Das fordert die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Grundfinanzierung, Overhead-Pauschale und Hochschulbau seien dazu die geeigneten Ansatzpunkte. Die Hochschulleitungen forderten einen kontinuierlichen und verlässlichen Aufwuchs der Grundmittel analog zur Finanzierung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Ebenso sei eine Verstetigung und deutliche Anhebung der so genannten Overhead-Pauschale zur Deckung der indirekten Kosten bei öffentlich geförderten Drittmittelprojekten notwendig. Studien belegen laut HRK, dass diese sich auf durchschnittlich über 40 Prozent der Projektsummen belaufen, gegenwärtig werden aber nur 22 Prozent abgedeckt. „Das ist ein unhaltbarer Zustand“, sagte HRK-Präsident Professor Horst Hippler. In immer stärkerem Umfang müssten Grundmittel für die Ausfinanzierung von Forschungsprojekten eingesetzt werden. Hier werde Forschungsförderung auf Kosten der Lehre betrieben. Ein stärkeres finanzielles Engagement des Bundes sei auch bei Bau, Gebäudesanierung und technischer Infrastruktur dringend erforderlich, so die HRK. Aufgrund der starken Nachfrage nach einem Hochschulstudium werde die Raumsituation immer dramatischer und die Studienbedingungen verschlechterten sich zusehends. Zudem erfordere die Digitalisierung Investitionen in großem Stil, wie sie auf Dauer nur durch ein geschlossenes Engagement von Bund und Ländern zu realisieren seien. U15 will zehn Exzellenzuniversitäten G erman U15, ein Zusammenschluss großer deutscher Universitäten, hat seine Vorstellungen für eine Fortführung der Exzellenzinitiative konkretisiert. Demnach soll die dritte Förderli- nie der Zukunftskonzepte fortgeführt und mindestens zehn „Spitzenstandorte“ für eine neue Runde vorgesehen werden. Zudem unterstützt die Vereinigung die Idee zweier Förderformate für Ex- zellenzzentren. Exzellenzzentren sollten als Verbünde unter Führung einer oder mehrerer Universitäten an bestehende Exzellenzcluster anknüpfen oder neue Großprojekte sein. Im Falle ihrer Bewährung sollten sie auch in eine dauerhafte BundLänder-Finanzierung überführt werden können. Alle neuen Förderformate müssten zudem in längeren Zeitintervallen angelegt werden. Erhebliche Spreizung der Abiturnoten S chüler in Thüringen haben im vergangenen Jahr im Durchschnitt die besten Abiturnoten in Deutschland erreicht. Mit einem Notenmittel von 2,16 steht Thüringen an der Spitze eines Ländervergleichs der Kultusministerkonferenz der Abiturnoten im Schuljahr 2013/ 2014, über den der Westdeutsche Rundfunk (WDR) bericht hat. Die besten Durchschnittsnoten nach Thüringen verzeichneten demnach Brandenburg (2,31), Bayern (2,33) und Sachsen (2,34). Nordrhein-Westfalen lag mit einem Wert von 2,50 im letzten Drittel. Noch dahinter la- gen im Durchschnitt die Abiturienten in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein (beide 2,54) und Niedersachsen (2,61). Insgesamt legten laut WDR in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 87 827 Schüler die Abiturprüfung an Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsschulen ab. Davon bestanden 2,8 Prozent (2 429) nicht. 1 221 Abiturienten (1,43 Prozent) erreichten der Statistik zufolge die Spitzennote 1,0. Am höchsten lag der Anteil in Thüringen mit 2,79 Prozent und am niedrigsten in Niedersachsen mit 0,78 Prozent. Streit um Wissenschaftszeitvertragsgesetz D er Bundesrat hat Verbesserungen für den vorliegenden Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (Wiss ZeitVG) gefordert. Damit folgt er Forderungen mehrerer Bundesländer. NordrheinWestfalen, Rheinland-Pfalz sowie Berlin, Bremen, Hamburg und Niedersachsen stellten im Bundesrat Änderungsanträge zum Gesetzentwurf, die weitergehende Reformen fordern. Diese sehen unter anderem eine Mindestbefristung von 24 Monaten vor. Die Arbeitsbedingungen und die Planbarkeit von Wissenschaftlerkarrieren soll verbessert werden. Gegen den geplanten vollständigen Wegfall von Befristungsmöglichkeiten für das nicht-wissenschaftliche und nicht-künstlerische Personal in Drittmittelprojekten an Hochschulen hat sich die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) gewandt. Die HRK weist darauf hin, dass es projektbedingte nicht-wissenschaftliche Aufgaben gebe, die nach Ende eines Projekts entfielen, so dass eine Dauerbeschäftigung des entsprechenden Fachpersonals nicht sinnvoll möglich sei. Daher müsse eine an der Projektdauer orientierte Befristung für nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter genauso möglich sein wie für wissenschaftliches Personal. Unterdessen haben sich Bund und Länder noch nicht auf eine gemeinsame Initiative für den wissenschaftlichen Nachwuchs einigen können. Beide hatten sich im Frühjahr darauf verständigt, insbesondere „Tenure Track“-Professuren und damit Stellen mit gesicherter Perspektive auf eine Festanstellung zu schaffen. Nach einem Bericht des „Tagesspiegels“ fordern jedoch inzwischen zwölf Länder mit von der SPD und den Grünen geführten Wissenschaftsministerien darüber hinaus, gemeinsam Dauerstellen für den Mittelbau an Hochschulen zu finanzieren. Dafür sollten neue Personalkategorien für „Daueraufgaben in der Wissenschaft“ entwickelt werden, heißt es laut „Tagesspiegel“ in einem Zwischenbericht der Staatssekretäre von Bund und Ländern. Der Bund, Bayern, Hessen, das Saarland und Sachsen-Anhalt wollten es jedoch bei den Tenure-TrackProfessuren belassen und lehnten neue Dauerstellen im Mittelbau ab. 100 Millionen Euro für Flüchtlinge an Hochschulen U m Flüchtlingen, die studieren möchten und hierfür ausreichende Qualifikationen mitbringen, den Zugang zum Studium zu ermöglichen, will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Hochschulen in den kommenden Jahren mit gezielten Maßnahmen unterstützen. Dafür stehen nach Angaben des BMBF in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Euro bereit, davon 27 Millionen Euro im kommenden Jahr. Das Maßnahmenpaket wurde gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) entwickelt, der es in Kooperation mit den Hochschulen umsetzen soll. So sollen die Flüchtlinge künftig frühzeitig und umfassend beraten werden, damit, sofern erfolgver- 985 NACHRICHTEN 12|15 Forschung & Lehre sprechend, möglichst rasch die Zulassungsverfahren für deutsche Hochschulen durchlaufen werden können. Daher sollen die Kapazitäten der Arbeits- und Servicestelle für Internationale Studienbewerbungen (Uni-Assist e.V.) ausgebaut und festgelegt werden, in welchen Fällen der Bund für Flüchtlinge die Gebühren übernehmen kann. Mit Tests soll die Studierfähigkeit von geflüchteten Studienanfängern ermittelt werden. Auch sollen Sprachkurse inkl. Einstufungstests eingesetzt werden, für die der Bund die Gebühren übernimmt. Weiter will der Bund in den kommenden vier Jahren rund 2400 zusätzliche Plätze jährlich an Studienkollegs und vergleichbaren Einrichtungen der Hochschulen finanzieren, also rund 10 000 zusätzliche Plätze ins- gesamt. Darüber hinaus sollen Studierendeninitiativen unterstützt werden und eine Webseite in mehreren Sprachen Informationen für Studierwillige Flüchtlinge bieten. Geduldete und Inhaber bestimmter humanitärer Aufenthaltstitel müssen laut BMBF künftig nicht mehr eine Vierjahresfrist abwarten, ehe sie BAföG-berechtigt sind, sondern können bereits nach 15 Monaten die Unterstützung beantragen. Ursprünglich war die Reduzierung der Frist im Zuge der BAföG-Reform zum 1. August 2016 geplant, sie soll jetzt aber schon zum 1. Januar 2016 in Kraft treten. Anerkannte Flüchtlinge, die studieren, haben bereits jetzt die Möglichkeit, BAföG zu beantragen. K O M M E N TA R Nervig Das Gezerre um das WissZeitVG ist wohl unvermeidlich. Zwischen dem Missstand, sich als „advanced talent“ von Kurzvertrag zu Kurzvertrag hangeln zu müssen, und den Haushaltsnöten der Universitäten muss ein Ausgleich gefunden werden. Je starrer dieser ausfällt, desto mehr wird er neue Ungerechtigkeiten schaffen, zum Beispiel weil für 12, aber nicht für 24 Monate Geld vorhanden ist. Nervig an dieser Reform ist das Missverhältnis ihrer relativen Bedeutungslosigkeit für die Zukunft des wissenschaftlichen Nachwuchses zum darum entbrannten Ballyhoo. Die viel beschworene Planbarkeit der wissenschaftlichen Karriere hängt nur marginal an der Frage des Befristungsrechtes. Nicht der Eingang zu „Wissenschaft als Beruf“ ist das Problem, sondern der verstopfte Ausgang nach der Qualifikation. In 2013 gab es gerade mal 1 417 Ausschreibungen von Universitätsprofessuren. Die statistische Chance, als Postdoc in Deutschland eine Universitätsprofessur zu erlangen, ist zu klein, zu entmutigend und zu wenig attraktiv. Das leider auch schon wieder im Gezänk befindliche Nachwuchsprogramm könnte bis 2027 1 000 zusätzliche Universitätsprofessuren schaffen. Das würde die Lage um ca. vier Prozent verbessern. Darf man realistischerweise nicht mehr erwarten? Das Herumschrauben am Wissenschaftszeitvertragsgesetz kuriert Symptome, aber nicht die Krankheit. Michael Hartmer 986 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 12|15 Fünf Prozent mehr Drittmittel pro Professur eingeworben I m Jahr 2013 warb eine Professorin oder ein Professor an deutschen Universitäten (ohne medizinische Einrichtungen/Gesundheitswissenschaften der Universitäten) im Durchschnitt Dritt- mittel in Höhe von 255 400 Euro ein. Das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das berichtet das Statistische Bundesamt. In anderen Hochschularten waren die durchschnittli- Universitäten (ohne medizinische Einrichtungen/ Gesundheitswissenschaften der Universitäten) mit den höchsten Drittmitteleinnahmen je Professor/-in 2013 Hochschule U Stuttgart TH Aachen TU Bergakademie Freiberg TU München Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Bereich Hochschule TU Berlin TU Chemnitz TU Dresden TU Darmstadt TU Clausthal Drittmitteleinnahmen Drittmitteleinnahmen je Professor/-in* insgesamt 2013 2013 2012 1 000 Euro 744,0 731,8 716,9 687,7 678,7 790,8 643,3 695,8 178 569 260 891 55 921 246 860 574,2 552,8 525,8 506,1 470,3 459,1 586,4 453,0 426,4 469,2 429,7 378,6 163 359 174 948 74 923 216 084 127 917 36 269 * In Vollzeitäquivalenten (VzÄ); ohne drittmittelfinanzierte und ohne nebenberufliche Professorinnen/Professoren. chen Drittmitteleinnahmen eines Professors niedriger: An den Fachhochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen) betrugen sie 30 300 Euro (plus 11,8 Prozent gegenüber 2012), an den Kunsthochschulen 17 400 Euro (plus 15,3 Prozent). Im Durchschnitt aller Hochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen) lagen die Drittmitteleinnahmen eines Professors im Jahr 2013 bei 173 000 Euro (plus 3,5 Prozent). Von den fast 6,6 Milliarden Euro Drittmitteln, die von den Universitäten (einschließlich medizinische Einrichtungen) eingeworben wurden, entfielen 24,7 Prozent auf die medizinischen Einrichtungen. Nach Fächergruppen betrachtet bezogen Universitätsprofessorinnen und -professoren der Ingenieurwissenschaften die höchsten Drittmitteleinnahmen: Im Jahr 2013 erzielten sie jeweils durchschnittlich 639 800 Euro (plus 6,5 Prozent gegenüber 2012). An zweiter Stelle folgten die Universitätsprofessoren der Humanmedizin (ohne Gesundheitswissenschaften) mit Einnahmen in Höhe von 550 800 Euro (minus 1,4 Prozent zum Vorjahr). Mit 117 100 Euro (plus 3,9 Prozent) waren die Drittmitteleinnahmen je Universitätsprofessur in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften deutlich niedriger. In den Sprach- und Kulturwissenschaften warben die Professoren durchschnittlich 116 800 Euro ein (plus 7,0 Prozent). DHV-Mitglieder beurteilen die Amtsführung von Entscheidungsträgern D er Deutsche Hochschulverband (DHV) ruft seine Mitglieder wieder dazu auf, die Führungsqualitäten des Rektors bzw. Präsidenten ihrer Hochschule sowie ihres jeweiligen Landeswissenschaftsministers und der Bundesministerin für Bildung und Forschung zu bewerten. Bis zum 18. Dezember 2015 haben alle DHV-Mitglieder Gelegenheit, sich mittels eines geschützten Passwortes an den Online-Abstimmungen zu beteiligen. Das Bewertungsverfahren wurde in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Evaluation und Methoden der Universität Bonn entwickelt. Die Auszeichnung „Wissenschaftsminister des Jah- res“ und der Preis „Rektor/ Präsident des Jahres“ werden im Rahmen der Wissenschaftsgala des DHV am 4. April 2016 in Berlin verliehen. Zuletzt wurden im Jahr 2015 die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes BadenWürttemberg, Theresia Bauer, sowie der Präsident der Technischen Universität Kaisers- lautern, Professor Dr. Helmut J. Schmidt, geehrt. Der Preis „Rektor/Präsident des Jahres“ ist mit einem Preisgeld von 10 000 Euro dotiert, das „Santander Universitäten“ stiftet und der Preisträger zweckgebunden für ein hochschulbezogenes Projekt verwenden soll. Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverhandlungen D ie Universität Siegen hat als siebte deutsche Universität das Gütesiegel des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) „Faire und Transparente Berufungsverhandlungen“ erhalten. Mit der Vergabe des Gütesiegels will der DHV die Berufungskultur an Hochschulen verfeinern. Das Gütesiegel sei, so der Präsident des DHV, Professor Bernhard Kempen, immer auch ein Signal nach außen und eine Auszeichnung. Die umfängliche Analyse der Berufungsverhandlungen und des dahinterstehenden Verfahrens habe die Universität in der Art und Weise, wie Berufungsverhandlungen durchgeführt würden, bestätigt. Man habe jedoch auch viele wertvolle Hinweise und Empfehlungen bekommen, denen man schnell nachkommen werde, teilte der Rektor der Universität Siegen, Herr Professor Holger Burkhart, mit. Positiv beurteilt wurden seitens des DHV insbesondere Wertschätzung, ein gutes Verhandlungsklima und auch das „Implacement“ der Neuberufenen. Die Universität Siegen praktiziere eine „Politik der kurzen Wege“. Nachbesserungsbedarf sah der DHV im Detail: Die Einrichtung eines Berufungsverfahrensmonitors sei wünschenswert, damit sich die Bewerberinnen und Bewerber über den Stand ihres Verfahrens jederzeit informieren könnten. Auch müsse man sich Gedanken über mögliche Modelle zur Perpetuierung von Ausstattungszusagen machen. FUNDSACHEN 12|15 Forschung & Lehre 987 Fundsachen Einsicht „Die Deutschen lieben ihr Gymnasium, wer sich daran vergreift, der überlebt das politisch nicht.“ Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13. November 2015 Freiheit „Die akademische Freiheit ist die Freiheit, so viel lernen zu dürfen, wie man nur will.“ Rudolf Virchow (1821 bis 1902) Firlefanz Sprache II „Wen wundert es, dass die Studenten, die mit semantischem Firlefanz wie ,Studierende’ um die Würde ihres Status gebracht werden, den verkürzten Studiengängen nicht mehr als Mahnung entnehmen, auf Teufel komm raus ein Masterstudium anzuhängen. Durch Performanzorientierung, als soft skilltraining nicht selten als karrierebedeutsam offeriert, droht die Universität ihrer vornehmsten Aufgabe verlustig zu gehen, disziplinspezifische Stoppregeln einzuüben und das Hypothetische der Wissenschaft, das faszinierende Drama der Erkenntnisbildung zu schulen.“ „Nicht besser als der Jargon der Revoluzzer ist der Bologna-Jargon, den die Hochschulen aus der Sprache der Unternehmensberater übernommen haben. Schlüsselwörter des akademischen Betriebs sind heute Modularisierung, Zertifizierung, Akkreditierung und Evaluation; jedes Leitbild einer Hochschule handelt von Vision, Innovation und Transparenz; Creditpoints, Assessment, Rankings, Peer-Review gehören zum Alltagswortschatz von Studenten und Wissenschaftlern. Hat dieses Imponierdeutsch oder Imponierenglisch eigentlich etwas mit Bildung und Wissenschaft zu tun? Wohl eher mit einer verwalteten Welt in neuem Gewand.“ Professor Tilman Allert; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. November 2015 Alternative „(Japanische Studenten) äußern ihre Meinung eigentlich erst dann, wenn sie davon überzeugt sind, dass sie genau wissen, worum es geht und sich quasi das Recht erarbeitet haben, eine Meinung zu äußern.“ Professor Reinhard Zöllner; zitiert nach www.dw.com vom 17. November 2015 Sprache I „Anderswo erfordert ein philosophisches Werk die angestrengte Aufmerksamkeit seiner Leser doch nur für den Gegenstand; in Deutschland gibt es fast keines, dessen Verfasser nicht unverschämt genug wäre, ihnen auch noch die Mühe des Erlernens einer neuen Sprache zuzumuten, seiner eigenen nemlich.“ Carl Gustav Jochmann,1828 Roland Kaehlbrandt; zitiert nach Die Zeit vom 19. November 2015 Großmutter „Man kann sehr erfolgreich ein Studium abschließen, ohne auch nur ein einziges Mal das Glück einer Erkenntnis verspürt zu haben (...) So etwas wie Glück der Erkenntnis ist in der akademischen Bildung nicht vorgesehen. Vielleicht war es das nie, vielleicht verkläre ich da etwas. Bleibt trotzdem die Frage: Warum sollte es kein Ziel sein dürfen? Ich komme mir vor wie Humboldts Großmutter, wenn ich das schreibe. Worte wie Persönlichkeitsbildung, Reife, Kritikfähigkeit, Urteilskrafttraining klingen im aktuellen akademischen Umfeld voller Kompetenzkompetenzen so altmodisch. Erstsemester mailten mir, sie seien ganz überrascht davon, dass das auch Ziele eines Studiums sein könnten. Damit seien sie noch nie konfrontiert worden.“ Dozentin Christiane Florin; zitiert nach Die Zeit vom 19. November 2015“ Ziele „Die Ziele einer Universität sind seit 600 Jahren die gleichen, ohne dass der/die Rektor, Rektorin, Präsidentin oder Präsident dies verändern könnte: Forschung und Lehre auf hohem Niveau zu betreiben. Und hierfür sind die Forschenden und Lehrenden selbst verantwortlich.“ Professor Margret Wintermantel, Präsidentin des DAAD; zitiert nach Der Tagesspiegel vom 20. November 2015 Mitteilung „Wenn (die Wissenschaft) etwas Neues entdeckt, muß man die Mitteilung hinnehmen, wie immer irritierend und störend die Folgen sind.“ Niklas Luhmann; zitiert nach Die Wissenschaft der Gesellschaft 988 FA M I L I E Forschung & Lehre 12|15 Kraftentfaltung in der Krise Familie aus historischer Sicht | G U N I L L A B U D D E | Die soziale Einheit der Familie hat sich über die Jahrhunderte gewandelt. Dabei wurde sie bürgerlich idealisiert oder von einer alternativen Generation zum Auslaufmodell erklärt. Die Rede von der Krise der Familie hat als Topos Tradition. Heute gibt es eine Vielfalt familiärer Varianten. Bedeutet das das Ende der Familie? Ein Beitrag aus historischer Perspektive. M it „macht“, so vermerkten Konzept der Familie zu entwerfen. die Grimms in ihrem WörZum zweiten, weil er Familie als Geterbuch, sei „seit dem befühls- und Verständigungsgemeinschaft ginn des 18. jh.“ das Wort Familie „almit verbindendem Wertekanon und eilenthalben eingedrungen“ in den deutnem gewissen Maß an Intimität und schen Wortschatz. Freilich, so betonte Privatheit verstand. Beides, das Reden der Artikel, noch „gleichbedeutend“ geund Schreiben über Familie sowie ihre braucht mit dem bisher üblichen Begriff emotionale Grundierung traten gegen „haus“. Als Ende des 18. Jahrhunderts Ende des 18. Jahrhunderts ihren SieFreiherr von Knigge sich Gedanken „Über »Luthers Anspruch, Ehe und Familie den Umgang mit Menals rein ›weltlich Ding‹ aufzufassen, schen“ machte, war der Begriff „Familie“ in der provozierte Widerstand.« Welt angekommen, nun anders definiert als das „Haus“, quantitativ entschlackt geszug an und verliehen der Institution einerseits, pathetisch aufgeladen andeeine neue Dimension. rerseits: „Die Mitglieder derselben Familie, Die Luthers als Familiendurch ähnliche Organisation, gleichförrevolutionäre mige Erziehung und gemeinschaftliches Doch eine Familie setzte hier bereits Interesse harmonisch gestimmt und anzwei Jahrhunderte früher markante Zeieinander geknüpft, fühlen füreinander, chen. Als Bekräftigung seiner Lehre was sie für Fremde nicht fühlen, und wollte Martin Luther seinen Entschluss fremder werden ihnen die Menschen, je zur Familiengründung verstanden wismehr sich dieser Zirkel erweitert“. sen, wie er in einem Brief kurz nach der (Knigge). Vermählung 1525 schrieb. Vor allem Mit dieser Bemerkung zeigte sich sein Anspruch, Ehe und Familie als rein Knigge gleich doppelt innovativ: Zum „weltlich Ding“ aufzufassen, provoziereinen, weil er sich bemüßigt fühlte, ein te Widerstand. Zumal der Reformator AUTORIN Professor Gunilla Budde lehrt Deutsche und Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und ist dort zugleich Vizepräsidentin. die Welt teilnehmen ließ am häuslichen Glück. Familienweltbewegende neue Erfahrungen wie Katharinas Stillprobleme, das Zahnen der Kleinsten und erste Kinderlaute fanden Eingang in den regen Briefverkehr. Aus der Ehe wurde eine Familie, die bald wuchs. Sechs Kinder kamen zur Welt, weitere sechs der verstorbenen Schwester wenig später dazu. Lange ist die Familie Luther als Parade-Pfarrfamilie gefeiert worden, mit klarer Hierarchie und geschlechtsspezifischer Aufgabenteilung. Doch die mehr als 20 Jahre jüngere Katharina von Bora verkörperte kaum das Musterbild der biederen Pfarrfrau im Schatten. Sie tätigte Geschäfte, bot Studenten Quartier, braute Bier und organisierte mit Bravour den großen Haushalt. Titel „Herrin“ oder „Herr Doktor Käthe“, mit denen Luther sie bedachte, waren da kaum ironisch gemeint. Vielmehr spiegeln sie ein häusliches Kräfteverhältnis auf Augenhöhe – fast schon eine partnerschaftliche Allianz. Ganz anders Luther als Vater. Hier bezog er sich immer wieder auf das kindliche Gehorsamsgebot und gab sich, vor allem den Söhnen gegenüber, als fordernder, überaus strenger Lehrmeister. Zwar bejubelt er die Geburt des Stammhalters, bedenkt ihn auf Reisen mit einfühlsamen Briefen, doch gleichzeitig setzt er ihn enormen Erwartungen aus. Zärtlichkeiten genießen indessen die Töchter, die er dann, als zwei als Kinder starben, zutiefst betrauerte. „Ambivalenz“, bringt es Dieter Lenzen auf den Punkt, „in der Rolle des Vaters wie in der des Ehemanns scheint aus der Vita Martin Luthers heraus. Er ist ein Vater und auch ein Ehemann des Übergangs, in eine neue Zeit.“ Dass er damit seiner Zeit um Längen voraus war, zeigen die vielfältigen Gegenbewegungen der kommenden FA M I L I E 989 Foto: picture-alliance 12|15 Forschung & Lehre Jahrhunderte. Luthers Bespiel geriet zum Auslöser zahlreicher Versuche kirchlicher wie staatlicher Obrigkeiten, die Familie in die Schranken zu weisen, zu kontrollieren und zu reglementieren. liale Traditionen auf oder wurden von neuen langsam überlagert; die dörfliche Gemeinschaft war keineswegs mehr eine „closed peasant society“. Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum im Verein mit unterschiedlichen Erbrechtsvarianten wuchs die Zahl der unterbäuerlichen Schichten. Ländliches Familienleben zeigte sich zu dieser Zeit bereits als außergewöhnlich vielgestaltig. Ein nicht unerheblicher Teil der untersten Schichten blieb lange oder immer ohne Wandel der Familienformen im 19. Jahrhundert So viel wir über das Alltags- und Gefühlsleben der Professorenfamilie aus dem Wittenberg des 16. Jahrhunderts wissen, so spekulativ müssen Aussagen über die Befindlichkeit der großen Mehrheit der Familien aus»Am Ende des Ancien Régime fallen, die bis weit ins 19. Jahrbrachen familiale Traditionen hundert hinein mehrheitlich im ländlichen Raum beheimatet waren. Bereits zuvor hatten unterschiedeigene Familie. Dies galt auch für die lichste Varianten familialen ZusammenHandwerksgesellen, die als Aftermieter lebens nebeneinander existiert, im Zuge oder Schlafburschen beim Meister oder der gesellschaftlichen Umbrüche des 19. in anderen Familien lebten. Alle teilten Jahrhunderts kamen weitere dazu. Wie hingegen die Einheit von Produktion, die Familien diese StrukturveränderunKonsumtion und Reproduktion unter gen erfuhren und wahrnahmen, ist einem Dach. Verwandte und Nicht-Verquellenmäßig schwer fassbar. Vermutwandte lebten und arbeiteten miteinanlich schickte man sich schlicht in die der und teilten auch häufig die seltenen Veränderungen, die man noch als wenig arbeitsfreien Momente. Weniger auf mitgestaltbar empfand. Dennoch: Am Gewinn als auf die Sicherung der ExisEnde des Ancien Régime brachen famitenz war diese Gemeinschaft ausgerich- „Der Sonntagsspaziergang“ (1841) von Carl Spitzweg (1808 bis 1885) tet, gleichsam eine Überlebensgemeinschaft mit wenig Spielraum. An der Spitze stand das bäuerliche Ehepaar, wobei Knechte und Tagelöhner dem Hausherrn unterstanden, während die Bäuerin die Mägde und Dienstmädchen anwies. Wie es den Kindern des Hauses erging, ist wenig bekannt. Selbstverständlich wurden die Nachkommen von kleinauf als Arbeitskräfte eingesetzt. Dies galt auf.« erst Recht für die Heimarbeiterfamilien, wo die Tätigkeiten weniger nach Alter und Geschlecht differierten. Wie sah es mit der elterlichen Liebe aus? Die lange hohe Kindersterblichkeit hat vermuten lassen, dass sich immunisierende Verhärtungseffekte einstellten und emotionale Einlassungen minimierten. Doch darf man die Wortkargheit der Zeitgenossen wirklich mit Gefühlsarmut gleichsetzen? Immerhin finden wir Zeugnisse, dass der Taufakt hohe Bedeutung besaß. Und selbst totgeborene Kinder wurden mit Lei- 990 FA M I L I E chenzug, Trauerrede und Glockengeläut geehrt. Von Lieblosigkeit zeugt das nicht. Forschung & Lehre 12|15 Frau und Kinder, einen Ruhehafen im rastlosen Getriebe der bürgerlichen Leistungsgesellschaft, die sie selbst durch die Erziehung der kleinen Bürgerinnen und Bürger immer aufs Neue herzustellen half. Die „gute Kinderstube“, Synonym für die bürgerliche Erziehung nach festen Spielregeln, was Jungen mussten leise Klage, die Welt ist wieder schön.“ (Schlegel, Lucinde, 89) Man kann angesichts dieses Überschwangs nicht nur eines Schlegels Verdacht schöpfen. Das bürgerliche Familienideal Wurde hier etwas schön geredet, um Liebe als alleiniges Motiv der EheAnderes zu kaschieren? Da der familiaschließung und letztlich als einigendes le Haushalt durch die Auslagerung der Band aller Familienmitglieder: Dies war Produktion eine zentrale Aufgabe verdann das erklärte, ja poetisch verklärte lor, schien der Bedarf da, ihn neu sinnIdeal des neu aufhaft zu erfinden. Als Stätte der überkommenden Bürlegt-absichtsvollen Erziehungsaufgabe »Das Familienbild, das zu Beginn des gertums zu Beginn er nun das Zentrum der Mutter19. Jahrhunderts aufkam, war aus der sollte des 19. JahrhunKind-Dyade werden. Weiteres kam hinOpposition geboren.« derts. Natürlich hatzu: Als Hüterin des auf der bürgerlichen te das neue MenWerteskala weit oben platzierten Famischenbild der Aufklärung Mut gemacht, und Mädchen nicht durften, sollte rüsliensinns gaben die Bürgerinnen Rhythsich nicht nur des eigenen Verstandes ten für das erfolgreiche Mitwirken auf mus und Tonfall des Familienlebens zu bedienen, sondern neue Lebensentder bürgerlichen Bühne. Sie versorgte vor, führten Regie über die familialen würfe zu kreieren. Das Familienleitbild, mit den notwendigen Regeln und ReAlltage und Festtage, bestritten den das jetzt aufkam, war aus der Oppositiquisiten, die sich in einer bunten Haushalt mit einem häufig wenig opuon geboren. Nicht in Gegnerschaft zu Palette symbolischer Formen äußerten: lenten Budget, inszenierten sich und der Mehrheit der Haus- und Familienin Tischmanieren und Begrüßungsrituadie Familie bei Geselligkeiten, pflegten formen auf dem Land, sondern gegen len, in Anredeformen und Konversatiden Kontakt zur Verwandtschaft, bedie Familienpolitik des zeitgenössischen onsmustern, in Konsumpraktiken und währten sich als Krisenmanagerinnen Adels. Diesem warf man vor, gänzlich Kleiderordnungen. Hinter den Türen und befehligten das Dienstmädchen. emotionslos und allein aus dynastider Bürgerhäuser wurden diese geübt, Zugleich Ausweis des bürgerlichen schen Erwägungen Familien zu grünum bei öffentlichen Auftritten, auf dem Status und Relikt einer vorbürgerlichen den. sonntäglichen Spaziergang oder bei Gesellschaft hatte dieses in der BürgerSo heterogen das Bürgertum auftrat, Gesellschaften repräsentiert werden zu familie eine prekäre Stellung. Zumeist so einig war man sich über Lebenskonkönnen. in einer ländlichen Unterschichtsfamilizept und Wertehimmel. Gemeinsam Doch die „Kinderstube“ war nicht en sozialisiert, waren die blutjungen verstand man sich als Träger der als Frauen geübt in GeLeistungsgesellschaft konzipierten „bürnügsamkeit, befähigt »So heterogen das Bürgertum auftrat, gerlichen Gesellschaft“ und beschwor zur Anpassung, beso einig war man sich über den Abschied von geburtsständischen reit zur UnterordLebenskonzept und Wertehimmel.« Privilegien, obrigkeitsstaatlicher Gännung, zufrieden mit gelung und klerikalem Deutungsmonokleinen Fluchten, pol. Dagegen setzte man die Vision einur Metapher für den Erziehungserfolg. gewohnt an harte Arbeit. Dennoch ner von Vernunft, Individualität und Gleichzeitig wurde die Existenz einer blieben Spannungen nicht aus. Zu Humanität bestimmten Gesellschaftseigens den Kindern zugedachten Sphäre dicht lebte man nebeneinander, zwei ordnung und eine eigene „bürgerliche zum Symbol für die „Entdeckung der Wertewelten prallten aufeinander, Kultur“. Zu den Mosaiksteinen dieser Kindheit“ (Philippe Ariès). Diese Idee schnell gerieten Dienstmädchen in Ver„bürgerlichen Kultur“ gehörte eine podes kindlichen Eigenrechts und -bedarfs dacht, Familiengeheimnisse preiszugesitive Grundhaltung gegenüber selbstging auf Rousseau zurück und fand ben. Namentlich im ausgehenden 19. bestimmter und regelmäßiger Arbeit soNiederschlag in einer aufblühenden Jahrhundert war man von daher sehr wie – damit eng verbunden – Tugenden Spielzeugindustrie, im Aufschwung von darauf bedacht, die Distanz zwischen wie Fleiß und Sorgfalt, die PflichterfülKinderbüchern und dem Entstehen eiDienstmädchen und Kindern zu wahren lung im beruflichen und privaten Alltag, ner Kinderbekleidungsindustrie. Kir– was selten gelang. die Neigung zur durchdachten Lebenschenfeste wurden zu Kinderfesten. Auf führung, die Betonung von Erziehung den Gemälden des 19. Jahrhunderts Die Krise der Familie als und Bildung, eine empathisch-emphatiblicken uns nun nicht mehr kleine ErDauerbrenner sche Beziehung zur Welt der Kunst, wachsene entgegen, sondern häufig ins Eben diese wachsende Distanz zwiRespekt vor der Wissenschaft und nicht Spiel vertiefte kleine Bürger, mit kindlischen Familie und Dienstboten nahmen zuletzt die Konzeption und weitgehende cher Physiognomie und Mimik. Die sozialkonservative Zeitgenossen wie Realisation eines spezifischen Familijetzt aufkommende Pädagogik half mit, Wilhelm Heinrich Riehl (1823-1897) enideals. Auf Neigung gegründet und einen „cordon sanitaire“ (Alfred Kozum Anlass, ein verklärtes Bild des durch Liebe verbunden, in Absetzung schorke) um die Kindheit zu ziehen. „Ganzen Hauses“ zu malen. Einträchzu Wirtschaft und Politik, sollte die FaParallel zur Aufwertung der Kinder tig, so wurde er nicht müde in seinen milie danach eine Gegen- und Komplevollzog sich eine Mythologisierung der Bestsellern zu predigen, hätten hier mentärwelt bilden, einen durch ausMutterrolle. Pädagogen, Ärzte und Genicht nur mehrere Generationen sonkömmliches Einkommen des männlilehrte legten vor, die Dichter gaben ihr dern auch Familie und Gesinde zusamchen Familienoberhauptes und Dienstpoetisches Geleit „Du wirst Mutter mengelebt. Mittlerweile wissen wir, dass boten freigesetzten Raum der Muße für seyn! – Lebe wohl Sehnsucht und du hier eine nostalgische Retrofiktion ge- FA M I L I E 12|15 Forschung & Lehre 991 Anzeige schaffen wurde, von der Wirklichkeit weit entfernt. Vielmehr bewährte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts sowohl die Durchsetzungs- als auch die Strahlkraft des bürgerlichen Ideals. Auch die mit der zunehmenden und schnell sich etablierenden Industrialisierung entstehenden städtischen Lohnarbeiter sahen im Konzept des männlichen Alleinernährers eine Wunschvision, auch wenn die materielle Lage selbst einer Annäherung an das bürgerliche Modell enge Grenzen setzte. Die wenigsten Arbeitermütter konnten es sich leisten, bei den Kindern zu Hause zu bleiben, die ihrerseits vor allem die Straße als Lebensraum nutzten (Kocka, 272), die Wohnungen waren äußerst beengt, Privatsphäre fehlte, noch dazu da häufig familienfremde Kost- und Schlafburschen den Familienkreis erweiterten. Doch zumindest in dem klassenübergreifenden Diskurs der Zeitgenossen war das Thema „Familie“ spätestens im Kaiserreich angekommen. Und damit auch das Phänomen, das das Thema stets begleitete: Die Rede von der Krise der Familie. Befeuert durch gesellschaftliche Entwicklungen um die Wende zum 20. Jahrhundert: Dazu gehörte das Aufstören der Geschlechterordnung durch Frauenbewegung und Erstem Weltkrieg, aus dem Männer und Väter – wenn überhaupt – geschwächt zurückkehrten. Dazu gehörte eine Jugendbewegung, die vor allem die Väter kritisch ins Visier nahm sowie dann die NS-Diktatur, die zwar einerseits das überkommende Gender-Modell restaurierte und die „arische“ Mutterschaft zur Ikone erhob, aber andererseits, wie im Übrigen dann auch die zweite Deutsche Diktatur der SED, zutiefst misstrauisch die abgeschottete Privatsphäre der Familie betrachtete und versuchte, mit Jugendorganisationen der Familie die Erziehungsaufgabe zu entziehen, um sie damit kontrollierbar zu machen. Dazu gehörte natürlich auch der Zweite Weltkrieg, der wiederum die Väter nahm und viele Familien länger oder für immer vaterlos zurückließ. Man könnte meinen, dass all diese Szenarien bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Familie zum Auslaufmodell degradiert hätten. Wir wissen, ungeachtet der erweiterten Vielfalt familiärer Varianten heute, dass vom Ende der Familie nicht die Rede sein kann. Im Gegenteil: Die Familie überlebte, weil sie besonders in Krisen ihre Kraft entfaltet. Die Internationale Balzan Stiftung freut sich, die Verleihung der diesjährigen und die Ausschreibung der nächstjährigen Preise bekannt zu geben: Balzan Preisträger 2015 Hans Belting (Deutschland) für Geschichte der europäischen Kunst (1300-1700) Francis Halzen (Belgien/USA) für Astroteilchenphysik einschließlich der Beobachtung von Neutrinos und Gammastrahlen David Michael Karl (USA) für Ozeanographie Joel Mokyr (USA/Israel) für Wirtschaftsgeschichte Die Verleihung der Balzan Preise 2015 erfolgte am 13. November 2015 im Schweizer Bundeshaus in Bern. Am Vortag fand in Zusammenarbeit mit den Akademien der Wissenschaften Schweiz am Sitz des Berner Generationen Haus das Interdisziplinäre Forum der Balzan Preisträger 2015 statt. Preissumme und Forschungsprojekte Jeder Balzan Preis 2015 ist mit 750 000 Schweizer Franken dotiert. Die Hälfte davon muss – vorzugsweise unter Beteiligung von Nachwuchswissenschaftlern – für Forschungsarbeiten, Veröffentlichungen, Verbreitung, Instrumentenausrüstung, usw. bestimmt werden. Balzan Preise 2016 2016 werden auf folgenden Gebieten Balzan Preise vergeben: – Vergleichende Literaturwissenschaft – Internationale Beziehungen: Geschichte und Theorie – Molekulare und zellulare Neurowissenschaften, einschließlich Aspekte der Entwicklung und Degeneration – Angewandte Photonik Universitäten und andere wissenschaftliche Institutionen werden eingeladen, dem Preisverleihungskomitee der Internationalen Balzan Stiftung bis 15. März 2016 Vorschläge für die Preise 2016 mit folgenden Unterlagen einzureichen: – Begründung des Vorschlags – Lebenslauf mit Angabe von Nationalität, Geburtsdatum, -ort und -jahr sowie früheren und gegenwärtigen akademischen und sonstigen Ämtern – Liste der wichtigsten Veröffentlichungen – Anschriften, Foto Eigenkandidaturen werden nicht berücksichtigt. Kontaktadresse: Comitato Generale Premi Presidente Salvatore Veca Fondazione Internazionale Balzan „Premio“ Piazzetta Umberto Giordano 4, I-20122 Milano Tel. +39-02-7600.2212, Fax +39-02-7600.9457 E-Mail: [email protected] Ziel und Organisation der Balzan Stiftung Die Internationale Balzan Stiftung verfügt über zwei Niederlassungen, die eine nach italienischem, die andere nach Schweizer Recht. Die Internationale Stiftung Preis E. Balzan „Preis“, mit Sitz in Mailand, verfolgt das Ziel, ohne Ansehen von Nationalität, Rasse oder Religion, die Kultur und Wissenschaften sowie die verdienstvollsten humanitären Initiativen für den Frieden und die Brüderlichkeit unter den Völkern zu fördern. Dies geschieht durch die alljährliche Verleihung von vier Preisen sowie – im Abstand von nicht weniger als drei Jahren – eines Preises für Humanität, Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern. Das Preisverleihungskomitee der Stiftung „Preis“ beschließt jährlich die Preisträger aus Kandidatenvorschlägen, die von international renommierten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen (Universitäten, Forschungsinstituten, Akademien) sowie von namhaften Persönlichkeiten, deren sachliche Zuständigkeit vom Komitee anerkannt ist, erbeten werden. Die Internationale Stiftung Preis E. Balzan „Fonds“, mit Sitz in Zürich, bezweckt die Zusammenfassung, den Schutz und die Verwaltung der von Eugenio Balzan hinterlassenen Vermögensmasse, um der Internationalen Stiftung Preis E. Balzan „Preis“ die zur Verwirklichung ihres Zieles notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Im Unterschied zu anderen Preisen werden die Balzan Preise jedes Jahr in wechselnden Fachgebieten der Natur- und Geisteswissenschaften vergeben. Dadurch können neue Forschungsrichtungen sowie wichtige, jedoch von anderen großen Preisen vernachlässigte Forschungsbereiche gefördert werden. Für weitere Informationen: E-Mail: [email protected] – http://www.balzan.org/ 992 FA M I L I E Forschung & Lehre 12|15 Unkenrufe Ist die Familie ein „Auslaufmodell“? | R O S E M A R I E N A V E - H E R Z | In den letzten Jahren hat sich die soziologische Forschung verstärkt dem Thema Familie gewidmet. Eine der Aufgaben der Soziologie ist es, das Ausmaß und die Richtung des familialen Wandels zu erforschen. I n der Soziologie gibt es keine allgemein anerkannte Definition von Familie. Im Folgenden soll deshalb mit Hilfe des hermeneutischen Verfahrens gefragt werden, durch welche essentiellen Kriterien sich „Familie“ von anderen Lebensformen abgrenzen lässt. Es gibt drei konstitutive Merkmale, die gemeinsam nur für Familien gelten, versalien“ oder „Grundmuster“ bezeichnet, sind in der Alltagspraxis – trotz ihres gemeinsamen Kerns – starke kulturabhängige Variationen und Begründungen gegeben. Z.B. gilt in der islamischen Religion das Solidaritätsprinzip als religiöse Pflicht. In einigen afrikanischen Kulturen hat das familiale Solidaritätsprinzip einen so hohen Stellenwert, dass das – was bei »Familienhaushalte sind in den uns den Tatbestand der letzten 40 Jahren in eine Korruption erfüllen würde – dort die Einlösung der Minoritätenstellung gerutscht.« familialen Solidaritätsnorm bedeutet. Aber auch nicht für andere Lebensformen, und in unseren säkularisierten Staaten ist es zwar in allen Kulturen und zu allen eine soziale Norm. Denn – im GegenZeiten. Das sind: satz zu allen Unkenrufen über die Auf1. die biologisch-soziale Doppelnatur, lösung der Familie – zeigen sehr viele d.h. die Übernahme der Reproduktiempirische Untersuchungen, dass – unons- und Sozialisationsfunktion neben abhängig von den gesetzlichen Bestimanderen, die kulturell variabel sind, mungen – im hohen Maße materielle 2. die Generationsdifferenzierung (Elund immaterielle Unterstützungsleistuntern oder Mutter bzw. Vater/Kind gen zwischen den familialen Generatio(er)/evtl. Großeltern oder auch Urnen fließen, zwar nicht immer mit posigroßeltern), tiven Grundeinstellungen, aber dennoch 3. das zwischen ihren Mitgliedern bestesehr real! hende spezifische Kooperations- und Solidaritätsverhältnis, aus dem heraus Quantitative Verteilung von alle Rollendefinitionen festgelegt sind. Familien im Vergleich zu Im Rahmen dieser grundlegenden anderen Lebensformen Merkmale von Familie, auch als „UniDie Familienhaushalte in Deutschland sind in den letzten 40 Jahren – wie in AUTORIN vielen europäischen Staaten – gegenüber anderen Lebensformen in eine MiRosemarie Nave-Herz ist Profesnoritätenstellung gerutscht. Nur noch sorin (em.) am Institut für Sozioloca. ein Drittel aller Haushalte sind Fagie an der Universität Oldenburg milienhaushalte. mit dem Forschungsschwerpunkt Dieser Trend ist – statistisch gesehen Familiensoziologie. – zunächst eine Folge des quantitativen Anstiegs älterer und jüngerer Alleinlebender und der sehr stark gestiegenen Zahl von Nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften ohne Kinder. Begründet werden diese statistischen Entwicklungstrends in der Soziologie mit der Individualisierungsthese, dem zugenommenen Traditionsverlust, mit den Opportunitätskosten (also der höheren Erwerbsquote von Frauen), den längeren Ausbildungswegen, mit Partnerwahlproblemen u.a.m.. Ferner ist der statistische Rückgang der Familienhaushalte – querschnittsmäßig gemessen – bedingt durch den starken Anstieg von Eltern in der nachelterlichen Phase, deren Kinder das Elternhaus verlassen haben. FA M I L I E 12|15 Forschung & Lehre Selbstständigkeit und die sichere Planbarkeit von Kindern, Partnerschaftsprobleme, zuweilen auch eine ambivalente Haltung wegen fehlender Nutzeneindeutigkeit von Kindern in Abwägung zu ihren physischen, zeitlichen und materiellen Kosten. In der Öffentlichkeit und in den Massenkommunikationsmitteln wird häufig der Rückgang der Familiengründung in Zusammenhang mit dem Anstieg der Nichtehelichen-Lebensgemeinschaften gebracht, was auch eine gestiegene Kinderlosigkeit bewirkt hätte. In Deutschland sind durchschnittlich 22 Prozent einer Frauengeneration zeit ih- Lebenslaufanalysen zeigen, dass ca. 85 Prozent der deutschen Bevölkerung bis zu ihrem 55 Lebensjahr mindestens einmal heiraten, manche sogar zwei- oder sogar dreimal. Und 78 Prozent gründen während ihres Lebens eine Familie. Die Familiengründung wurde aber in ein höheres Lebensalter verlegt. Die Eltern sind heute weit älter als noch vor 40 Jahren. In Deutschland beträgt das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes heute 29 Jahre, vor 40 Jahren waren sie durchschnittlich 23 Jahre alt. Als Gründe für den Aufschub der Familiengründung werden forschungsmäßig genannt: die längeren Ausbildungswege, die spätere wirtschaftliche res Lebens kinderlos. Doch viele empirische Untersuchungen, durchgeführt in den verschiedensten europäischen Staaten, belegen, dass die Nichtehelichen-Lebensgemeinschaften Ehe und Familie nicht haben obsolet werden lassen. In einer repräsentativen Erhebung über Nichteheliche-Lebensgemeinschaften in Deutschland wurde gefragt, ob die Befragten ihren Lebenspartner später heiraten wollten: 33 Prozent wollten ihren Partner später heiraten, 38 Prozent waren sich darüber noch unklar, 28 Prozent wollten zwar auch heiraten, aber nicht den Partner, mit dem sie zusammen lebten. Nur zwei Prozent waren echte Ehegegner; hier handelte es sich aber überwiegend um Ältere und Geschiedene. Foto: mauritius-images Denn die eigentliche Familienphase, d.h. die Zeit der Pflege und Versorgung von Kindern, hat sich – trotz des längeren Verbleibens von Jugendlichen im Elternhaus – verkürzt. Sie macht heute nur noch ein Viertel der gesamten Lebenszeit aus. Die Verkürzung ist auf die Reduktion der Kinderzahl in der Familie und auf die höhere Lebenswahrscheinlichkeit der Menschen zurückzuführen. Geht man nicht von Haushalten und Querschnittsdaten aus, sondern von Lebensverlaufs- und Längsschnittdaten, ergibt sich in Bezug auf die Ehe- und Familiengründung ein anderes Bild: Denn 993 Quantitative Verteilung der unterschiedlichen Familienformen in Deutschland Auf quantitativer Ebene hat die biologische Zwei-Eltern-Familie im Vergleich zu anderen Familienformen zeitgeschichtlich abgenommen, weswegen sie in Massenkommunikationsmitteln häufig als „Auslaufmodell“ bezeichnet wird. Dagegen ist die Zahl der Ein-Eltern- und der Stieffamilien, der Patchwork-Familien sowie der homosexuellen Paare mit Kindern in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Dieser Tatbestand gilt für alle europäischen Staaten. Dennoch beträgt auch heute noch der Anteil der Elternfamilien in Westdeutschland 76 Prozent von allen Familienformen. Etwas niedrigere Werte weisen die neuen Bundesländer auf. Zu betonen ist aber, dass diese familienstatistischen Trendverläufe von den 1960er Jahren aus gemessen werden. In jener Zeit waren überall in Westeuropa und in den USA so viele Personen – wie noch nie zuvor in unserem Kulturkreis – verheiratet, waren die Ehescheidungsquoten sehr gering. Ferner war die Kinderzahl in der Familie damals noch relativ hoch (im Durchschnitt drei bis vier). Zuvor – und vor allem in der vorindustriellen Zeit – waren die Familienformen weitaus vielfältiger. Selbst die PatchworkFamilie ist kein neuartiges Phänomen, nur ihre Bezeichnung ist neu. In den letzten 40 Jahren haben zudem bestimmte Familienformen sogar abgenommen: die Alleinerziehenden aufgrund von Verwitwung, die Adoptivund Pflegefamilien und die Mehrkinderfamilien. In Bezug auf die letztgenannte Familienform ist sogar eine „Uniformierung“ von Familienformen gegeben, weil heutzutage die ZweiKind-Familien mit 47 Prozent, gefolgt von der Ein-Kind-Familie (= 26 Prozent) dominierend sind. Zu erwähnen ist im Übrigen noch ein – historisch völlig neuartiges – Phänomen: der Anstieg des Umfangs an Drei- und Vier-Generationen-Familien, eine Folge der höheren Lebenserwartung heute. Die heutige subjektive Bedeutung der Familie Die Zwei-Eltern-Familie ist in Deutschland nicht nur quantitativ die dominan- 994 FA M I L I E te Familienform, sondern ihr wird auch und Familie hin? Die Ergebnisse empieine hohe subjektive Wertschätzung in rischer Untersuchungen über die verurder Bevölkerung zuteil, wie aus zahlreisachenden Bedingungen für Ehescheichen demoskopischen Umfragen und dungen zeigen, dass die Instabilität der empirischen Untersuchungen hervorEhe – wenn auch nicht allein – gerade geht. Ebenso für die Kinder belegen die wegen ihrer hohen subjektiven Bedeuvielen neuen Kinderstudien deren weit tung für den Einzelnen zugenommen überwiegend positive Einschätzung zur und dadurch die Belastbarkeit für unFamilie. harmonische Partnerbeziehungen abgeDie Kernfamilie gilt als Ideal. Selbst nommen hat. Die hohe Scheidungszahl diejenigen, die in anderen Lebensforist also kein Indikator für ein Infrage men leben, würden überwiegend das stellen der Ehe als Lebensform, sondern Leben in einer Eltern-Familie bevorzu– umgekehrt – für ihre hohe subjektive gen, und die Mehrzahl von ihnen hat Bedeutung. Aus empirischen Untersudie jetzige Lebensform nicht als bechungen geht ferner hervor, dass Gewusste alternative Lebensform zur „traschiedene die Ehe nicht allgemein in ditionellen“ Eltern-Familie gewählt. Zu Frage stellen, sondern nur ihre eigene, fragen wäre: Warum genießt die Elternund zumeist auf eine neue harmonische Familie diese hohe Wertschätzung? Partnerbeziehung hoffen. Die Antwort lautet: Kinder geben Damit wird eine weitere familiale dem Leben einen Sinn. – Ferner verVeränderungsdimension angesprochen: spricht die Familie dem Einzelnen eine In Bezug auf die Familie ist eine GeKompensation zur Arbeitswelt, ebenso genläufigkeit zum allgemeinen Moderzum Bildungs- und nisierungsprozess geAusbildungssystem, geben. Wenn nämlich »Kinder geben dem die mit ihren zuals ein CharakteristiLeben einen Sinn.« nehmenden Großkum des Modernisieorganisationsforrungsprozesses die men, ihrer gestiegenen Anonymität, Zunahme der Revisionsmöglichkeit von Zweckrationalität u.a.m. beim Einzelindividuellen Entscheidungen genannt nen das Bedürfnis nach Kleingemeinwird (z.B. kann ich jederzeit die Berufsschaften weckt, in denen er sich nicht wahl verändern), dann gilt dies zwar im als Rollenträger definiert, die eine Hinblick auf die Ehe. Dagegen kann die ganzheitliche Lebenswelt, ÜberschauVerbindung zum Kind von einem Elbarkeit, ein personales Angenommenternteil zwar durch die Scheidung gesein versprechen. In der Familiensoziolockert, aber kaum gekündigt werden. logie wird diese Leistungserwartung an Die Entscheidung zum Kind (vor allem die Familie mit „Spannungsausgleichsfür Mütter) wurde so gut wie irreversifunktion“ bezeichnet. bel. Noch bis Anfang des vorigen JahrMit der familialen „Spannungsaushunderts hätte z. B. die Weggabe von gleichsfunktion“, mit dieser SehnsuchtsKindern an vermögende kinderlose Vererwartung an die Ehe und Familie, darf wandte oder an die Kirche keine Verletaber nicht die Vorstellung von Familie zung einer sozialen Norm bedeutet. als eine Art „Sozialidylle“ verbunden Durch diese – historisch neue – Unwerden, und zwar nicht nur deshalb, kündbarkeit der Eltern-Kind-Beziehung weil nicht alle und jede Spannung und weiterhin durch die Verlängerung durch die Familiensolidarität aufgefandes Verbleibens der Jugendlichen im gen wird und aufgefangen werden Elternhaus (wie nie zuvor in der Gekann, sondern weil Ehe und Familie schichte unseres Kulturbereichs) ist – auch selbstproduzierende Konfliktpoentgegen der These vom Bedeutungstenziale besitzen (z.B. in Form von Geverlust der Familie – eine verstärkte Fanerationen- oder Autoritätskonflikten). milisierung zu konstatieren. Der GeErwähnt sei in diesem Zusammenhang, setzgeber hat diese Entwicklung mit dass – rein kriminalitätsstatistisch gesedem neuen Sorgerecht unterstützt. hen – die Familie als der gefährlichste Strukturelle familiale Veränderungen Ort in unserer Gesellschaft angesehen – bedingt durch andere gesellschaftliche werden müsste: Überwiegend werden Wandlungsprozesse (ökonomische, norMord, Totschlag, sexueller Missbrauch mative, technische und medizinische) – von Familienangehörigen gegenüber ansind also zu konstatieren. deren Familienangehörigen begangen. Strukturwandel bedeutet aber nicht Weisen aber nicht die gestiegenen Zerfall, nicht Untergang, nicht das Verund derzeitig hohen Scheidungszahlen schwinden von Familie. Die strukturelauf einen Bedeutungsverlust von Ehe len Veränderungen haben aber das Le- Forschung & Lehre 12|15 ben in der Familie, die innerfamilialen Beziehungen beeinflusst. Vor allem sind die Ansprüche an die Familie in unserer Gesellschaft gestiegen, obwohl sie im Zuge des Modernisierungsprozesses – wie bekannt – viele ihrer Aufgaben an spezialisierte Institutionen abgegeben hat (an Krankenhäuser, Bildungsinstitutionen usw.). Die gestiegenen Leistungserwartungen an die Eltern Unter strukturell-funktionalem Aspekt – also makroperspektivisch – wird dieser familiale Wandel in der Soziologie vielfach als Funktionsreduktion beschrieben. Verblieben sind der Ehe und Familie die Funktionen: – der Nachwuchssicherung (Geburt, Pflege und Erziehung von Kindern) und – die psychische und physische Regeneration und Stabilisierung aller ihrer Mitglieder (jung bis alt). Die Auslagerung von früheren familialen Aufgaben hat aber zu keiner Entlastung der Eltern geführt. Im Gegenteil: die Leistungserwartungen an die Eltern sind in den letzten Jahrzehnten enorm angestiegen, gleichgültig ob von außen gefordert oder von ihnen selbst gewählt, z.B: – durch den Wandel der Erziehungsmethoden, nämlich durch die Versprachlichung der Erziehung, – durch die Rückverlagerung von schulischen Funktionen an die Familie (in Form der Hausaufgaben-Betreuung), – durch die neuen Informations- und Kommunikationsmittel, – durch die ökonomische Belastung vieler Familien, – durch die allgemeine Beschleunigungsdynamik der modernen Gesellschaft, – durch die heutzutage notwendig gewordene Synchronisierung der Zeitstrukturen aller Mitglieder. Ausblick Familie zu leben, ist schwieriger geworden. Da es eine der Aufgaben der Soziologie ist, als Frühwarnsystem zu fungieren, d.h. auf zukünftige mögliche gesellschaftliche Entwicklungen und Konflikte hinzuweisen, muss vor weiteren Leistungserwartungen an das familiale System gewarnt werden, weil dann die Gefahr besteht, dass diese in Leistungsüberforderungen „umkippen“. Das könnte nicht nur den Sozialisationsprozess der Kinder gefährden, sondern auch die Leistungserfüllung anderer gesellschaftlicher Systeme, vor allem die des Erwerbsarbeitssystems. Wissen Sie, wie man „Berufungsliste“, „Blockseminar“ oder „Präsenzstudium“ ins Englische übersetzt? Oder welche Entsprechung der Ausdruck „die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen beantragen“ im Englischen findet? Dirk Siepmann | Wörterbuch Hochschule | Forschung, Lehre und Management | Deutsch – Englisch | Englisch – Deutsch NE U Lieferbar ab 15. Dezember 2015 Gebundene Ausgabe, 2015, 476 S., 19,90 ¤ (D) inkl. Porto, für DHV-Mitglieder zum Sonderpreis von 17,90 ¤ inkl. Porto | Zu bestellen über: Deutscher Hochschulverband, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Tel. 0228 902 66 66, Fax 0228 902 66 80 oder per Mail: [email protected] Dirk Siepmann ist Professor für Fachdidaktik des Englischen an der Univer sität Osnabrück. Er verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in Fremdsprachendidaktik, Übersetzungswissenschaft und Lexikographie. 996 FA M I L I E Forschung & Lehre 12|15 Langfristige Vertragsbeziehungen Der ökonomische Blick auf die Familie | N O T B U R G A O T T | Die ökonomische Sicht auf die Familie irritiert zunächst, wenn man das Ideal der lebenslangen auf gegenseitige Zuneigung gegründeten Gemeinschaft vor Augen hat. Doch ist diese Perspektive für viele Aspekte dessen, was dem realen Familienleben zugrunde liegt, sehr erhellend. A us ökonomischer Sicht lassen sich die Familienbeziehungen als langfristige Vertragsbeziehungen beschreiben. Familiale Beziehungen werden von Menschen dann eingegangen, wenn sie sich davon einen Vorteil versprechen. Dabei dürfen in modernen liberalen Gesellschaften sowohl die Wahl des Partners als auch die Entscheidung für Kinder als bewusster freiwilliger Akt angesehen werden. Neben den affektiven Beziehungen die eine materielle wie auch immaterielle Absicherung in Risikofällen und Lebensphasen mangelnder eigenständiger Versorgung bietet. Die Beziehungen der Familienmitglieder untereinander sind dabei durch im Grundsatz reziproke Austauschverhältnisse gekennzeichnet, die sowohl zwischen den Partnern als auch zwischen den Generationen unterschiedliche Interessen bedienen und entsprechend unterschiedlich gestaltet sind. Beides hat sich im Zuge der wirtschaftli»Die Beziehungen der chen Entwicklung verändert. Waren in der Familienmitglieder untereinander Vergangenheit die Wohlsind durch reziproke Austauschfahrtsgewinne durch eine verhältnisse gekennzeichnet.« gemeinsame Haushaltsführung und innerfamiliale Spezialisierung zwischen den beteiligten Personen darf hoch, da der Konsum von Marktgütern dabei die Familie auch als ökonomische ein hohes Maß an komplementärer Institution betrachtet werden, in der Haushaltsproduktion verlangte, sind durch langfristige Kooperation Wohlaufgrund der gestiegenen Markteinfahrtsgewinne für alle Familienmitgliekommen einerseits und den kostender entstehen. Die Familie ist hierbei günstigeren Marktsubstituten und mosowohl Produktions- und Konsumgedernen Haushaltstechnologien anderermeinschaft, die durch arbeitsteiliges seits viele Bereiche der Hausarbeit unWirtschaften eine hohe Wohlfahrtsprorentabel geworden. Unter solchen Beduktion sicherstellt, als auch Versichedingungen ist es dann effizient, die zur rungs- und Versorgungsgemeinschaft, Verfügung stehende Zeit verstärkt zur Einkommenserzielung zu verwenden, AUTORIN wodurch eine wesentlich höhere Wohlfahrt für den gesamten Haushalt erzielt werden kann. Lediglich im Falle der Professor Notburga Ott lehrt Sozialpolitik und InstitutionenKindererziehung, die nach wie vor sehr ökonomik an der Ruhr-Univerzeitintensiv ist, gilt dies nicht, was sität Bochum. dann, sofern die Erwerbstätigkeit unterbrochen oder eingeschränkt wird, nicht nur für den gesamten Haushalt erhebliche Einkommenseinbußen zur Folge hat, sondern für den kindererziehenden Partner auch mit einem individuellen Verlust an Berufserfahrung und damit langfristig geringeren Einkommensmöglichkeiten verbunden ist, die im Falle eines Scheiterns der Partnerschaft nach heutigem Unterhaltsrecht kaum kompensiert werden. Sinkende Geburtenziffern und eine steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen zeigen sich dann als rationale Reaktion auf die hohen Opportunitätskosten für die gesamte Familie und die asymmetrischen individuellen Risiken. Die Forderung nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist damit Ausdruck der Erfordernis, die Einkommenseinbußen und den Verlust an Berufserfahrung möglichst gering zu halten. Zwar sind Eltern bereit, für das Leben mit ihren Kindern materielle Einschränkungen hinzunehmen, doch sollten diese nicht unnötig hoch ausfallen. Eltern wünschen sich daher vielfältige Möglichkeiten, Beruf und Familienleben untereinander aufzuteilen. Dazu gehört die Möglichkeit, Erwerbsunterbrechungen kurz zu halten, um die Berufschancen beider Partner zu erhalten, aber auch in zunehmendem Maße eine verstärkte Familienarbeit der Väter, was entsprechende Möglichkeiten der Reduzierung der beruflichen Tätigkeit auch für Männer voraussetzt. Das Austauschverhältnis zwischen Eltern und Kindern stellt sich dagegen ganz anders dar, da Eltern ihre Leistungen zu einem Zeitpunkt erbringen, zu dem die Kinder noch nicht einwilligungsfähig sind. Sondern deren Entscheidungsfähigkeit entsteht ja gerade erst durch die Bildungs- und Sozialisationsleistungen der Eltern. Diese sind – auch wenn heutzutage überwiegend der Wunsch nach einem Zusammenleben mit Kindern im Vordergrund steht – mit gewissen Erwartungen an spätere Unterstützung v.a. im Alter verbunden, womit sich das Eltern-Kind-Verhältnis auch als „Kreditvertrag“ interpretieren lässt. Im traditionellen Familienverbund wurde die Einhaltung dieses Vertrages durch die Kinder, im Gegenzug für ihre Humanvermögensbildung die Altersversorgung der Eltern zu übernehmen, vor allem durch soziale Normen, aber auch die emotionale Verbundenheit abgesichert, wobei Hinterlassenschaften zusätzlich als Faustpfand dienen konnten. Mit Einführung eines Alterssicherungssystems, das zweifelsohne als Versicherung gegen Kinderlosigkeit, Zahlungs- und Leistungsunfähigkeit der Kinder das Risiko von Altersarmut reduziert, und eines allgemeinen Bildungssystems wurde dieser Generationenvertrag auf die kollektive Ebene verlagert. Die Investitionen in das Humanvermögen der nächsten Generation werden von der gesamten Elterngene- 997 FA M I L I E 12|15 Forschung & Lehre ration getragen: teilweise durch die öffentliche Hand mittels monetärer Transfers und Realleistungen, vor allem das Bildungssystem, überwiegend jedoch privat durch die Leistungen der Eltern. Dabei besteht jedoch eine Schieflage sowohl im inter- wie auch intragenerationellen Verhältnis, die durch Mängel unseres Steuer- und Sozialen Sicherungssystems bedingt ist. So stehen den privaten Investitionen der Eltern in das Humanvermögen ihrer Kinder keine entsprechenden „Rückzahlungen“ gegenüber. Das umlagebasierte Rentensystem verpflichtet die nächste Generation, aus den Erträgen dieser Investitionen nicht die jeweiligen Investoren, d.h. einerseits die Eltern und andererseits die öffentliche Hand, anteilsmäßig zu befriedigen, sondern die jeweils gerade Versicherten – weitgehend unabhängig davon, wie stark diese zur Humanvermögensbildung beigetragen haben. Damit werden diejenigen, die keine Kinder erziehen, zu Begünstigten des Systems und diejenigen, die wegen Kindererziehung kürzere Versicherungszeiten und geringere Beiträge aufweisen, zu Benachteiligten. Folge sind zu geringe Anreize für Investitionen in die Humanvermögensbildung der nächsten Generation – sowohl auf privater wie kollektiver Ebene. Angesichts dieser Fehlanreize sollte es Hauptaufgabe der Familienpolitik sein, die Leistungsbeziehungen zwischen und innerhalb der Generationen systematisch zu überprüfen und das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung neu auszubalancieren. Hier gilt es, die vielfältigen Finanzierungsströme in systematischer und vor allem transparenter Weise neu zu ordnen. Vertiefende Literatur: Notburga Ott: Wie sichert man die Zukunft der Familie? In: Goldschmidt, Nils (Hg.): Generationengerechtigkeit, Reihe: Untersuchungen zur Ordnungstheorie und Ordnungspolitik, Tübingen: J.C.B. Mohr, 2009: 47-69. Anzeige LEARNTEC 2016 | Lernen mit IT | 24. Internationale Fachmesse und Kongress Die für Nr. 1 di Bil d g i t al e un g ! www.learntec.de Zukunft Lernen. 26. – 28. Januar 2016 Messe Karlsruhe 998 FA M I L I E Forschung & Lehre 12|15 Weichenstellungen Ergebnisse einer Studie über die Aufgabenteilung in Familie und Beruf | D O K U M E N T A T I O N | Wie verändert sich das Berufsleben von Eltern nach der Geburt ihrer Kinder? Wie wird Voll- oder Teilzeitberufstätigkeit aufgeteilt? Hat sich an dem klassischen Muster des Mannes als Hauptverdiener und der Frau, die sich um die Kinder kümmert, etwas geändert? Einige Einsichten einer Allensbachumfrage. schnittliche Wochenarbeitszeit von 37 auf 25 Wochenstunden (von 37 auf 23 in Westdeutschland und von 38 auf 31 in Ostdeutschland). Die meisten Elternpaare entscheiden sich nach der Geburt weiterer Kinder ach der Geburt des ersten ersten Elternzeit ist eine Vollzeitarbeit wieder für die gleiche ErwerbskonstelKindes und nach den teils des Vaters und eine kürzere Teilzeitarlation, die beim ersten Kind gewählt kürzeren, teils längeren beit der Mutter (15 bis 24 Wochenwurde. 89 Prozent der Väter von zwei Elternzeiten, verändern sich die Erstunden). Vor der Geburt des ersten oder mehr Kindern und 66 Prozent der werbskonstellationen der Elternpaare Kindes waren lediglich vier Prozent Mütter sind laut Bericht nach der Geerheblich. In vielen Familien reduzieren der Paare in dieser Form berufstätig. burt weiterer Kinder mit etwa demseldie Mütter ihre Berufstätigkeit oder – In 14 Prozent der Familien ist der Vaben Erwerbsumfang in den Beruf zuscheiden ganz aus dem Beruf aus, wähter nach der ersten Elternzeit Vollzeit rückgekehrt wie nach der Geburt des rend die Väter Vollzeit berufstätig bleiberufstätig und die Mutter stundenersten Kindes. Bei jenen Müttern, die ben. Die vor der Geburt bestehende weise (unter 15 Wochenstunden). Vor etwas verändert haben, glichen sich Dominanz der Vollzeit/Vollzeit-Konder Geburt der Kinder ist diese KonVerlängerungen und Verkürzungen der stellationen verliert sich und macht eistellation eine große Ausnahme (1 Arbeitszeit im Wesentlichen aus, so ner Vielzahl unterschiedlicher Modelle Prozent). dass sich etwa die gleiche Verteilung Platz. Vor allem bestimmen der Erwerbskonstellationen dann Konstellationen mit einer einstellt wie nach der Ge»In vielen Familien reduzieren die Vollzeitbeschäftigung des Vaburt des ersten Kindes Mütter ihre Berufstätigkeit oder ters und einer Teilzeitbeschäf(Schaubild). tigung der Mutter das Bild, Die Erwerbsquote von scheiden ganz aus dem Beruf aus.« wobei aber der zeitliche UmMüttern nahm im zurückfang dieser Teilzeitarbeit stark liegenden Jahrzehnt bereits variiert. Das sind einige der Einsichten, – In 17 Prozent der Familien ist der Vadeutlich zu. Nach den Daten der falldie der Untersuchungsbericht zu einer ter Vollzeit berufstätig und die Mutter starken, jährlich aktualisierten Allensrepräsentativen Befragung von Elternist auch nach der Elternzeit nicht bebacher Markt- und Werbeträgeranalyse paaren des Instituts für Demoskopie rufstätig (Schaubild 1). AWA wuchs der Anteil der ErwerbstätiAllensbach bietet. Weitere Ergebnisse: Erwerbsmodelle mit einer längeren gen unter den Müttern in PaarverbinTeilzeit des Vaters werden laut Bericht dungen mit Kindern unter sechs Jahren – Lediglich 15 Prozent der Paare behalzwar von fast einem Drittel der Eltern zwischen 2005 und 2015 von 51 auf 59 ten nach der ersten Elternzeit die gewünscht (30 Prozent), aber vorerst in Prozent (hier einschließlich der NichtVollzeit/Vollzeit-Konstellation bei, in nicht einmal jeder zwanzigsten Familie berufstätigen in Elternzeit). Bei dieser der vor der Geburt des ersten Kindes realisiert: Nach der Elternzeit beim ersEntwicklung vergrößerte sich besonders 71 Prozent der Paare lebten. ten Kind waren oder sind die Väter in der Anteil der Teilzeit Berufstätigen mit – 16 Prozent kombinieren nach der erslediglich vier Prozent der Familien mit mehr als 15 Wochenstunden (2005: 24 ten Elternzeit die Vollzeitbeschäfti25 bis 34 Wochenstunden berufstätig. Prozent, 2015: 33 Prozent). Daneben gung des Vaters mit einer längeren Die durchschnittliche Stundenzahl vergrößerte sich aber auch die TeilgrupTeilzeit der Mutter (25 bis 34 Woder Berufstätigen verringere sich bei pe der Vollzeit Berufstätigen (2005: 14, chenstunden); vor der Geburt des ersden Männern von 43 auf 42 Stunden 2015: 17 Prozent). Dagegen verringerten ten Kindes hatten 10 Prozent der Paaunmittelbar nach der Elternzeit, weil sich die Anteile der nur stundenweise re diese Konstellation. auch ein Teil der Väter den ArbeitsumBeschäftigten (2005: 13, 2015: 9 Pro– Die häufigste, von 25 Prozent der Paafang reduziere. Bei den berufstätigen zent) sowie der Nichtberufstätigen re gewählte Konstellation nach der Frauen verringere sich die durch(2005: 50, 2015: 41 Prozent). Von den N zugehörigen Vätern waren zu beiden Zeitpunkten rund 90 Prozent berufstätig, in der Regel in Vollzeit. Die Konstellation von nichtberufstätiger Mutter und alleinverdienendem Vater als Modell für eine längere Phase nach der Geburt der Kinder ist im zurückliegenden Jahrzehnt also deutlich seltener geworden. Durch diese Entwicklung wird nach Ansicht der Demoskopen das vorherrschende Muster aber noch nicht außer Kraft gesetzt. Nach wie vor wirke das berufliche Zurückstecken der Mütter beim ersten Kind lange nach. Das lasse sich aus den Berufsverläufen von Frauen erkennen. Lediglich bis etwa zum 30. Lebensjahr sei die Mehrheit der Frauen Vollzeit berufstätig. Danach liege der Anteil Vollzeit erwerbstätiger Frauen deutlich unter 50 Prozent. Die Weichenstellungen im Zusammenhang mit der Familiengründung betreffen Frauen nicht nur für eine kurze Phase, sondern erwiesen sich für viele als berufs- und lebensprägend. Die geringere Berufstätigkeit der Mütter geht laut Bericht mit der Übernahme des weitaus größeren Teils der Kinderbetreuung und der übrigen Familienarbeit einher. Zwar gingen die Angaben von Müttern und Vätern über ihren exakten Anteil an diesen Aufgaben auseinander. Nach Angaben der Väter leisteten die Mütter in 70 Prozent der Familien den größeren Teil der Kinderbetreuung, nach Angaben der Mütter selbst in nicht weniger als 81 Prozent der Familien. Der Befund sei aber unzweifelhaft: Mütter schultern nach wie vor den größeren Teil der Aufgaben bei der Betreuung, in 36 bzw. 62 Prozent der Familien sogar den allergrößten Teil oder fast alles. Diese partielle Spezialisierung der Elternteile, das heißt die vorrangige Zuständigkeit des Vaters für die Berufs- »Mütter schultern nach wie größeren Teil der Aufgaben Betreuung.« arbeit und die vorrangige Zuständigkeit der Mutter für Kinderbetreuung und Familienarbeit, hält laut Allensbachbericht in vielen Familien lange Zeit an. Dabei entspreche sie längst nicht immer den Idealvorstellungen der Eltern, von denen sich ein beträchtlicher Teil eine weniger ungleiche Aufteilung von Familien- und Berufsarbeit wünsche. 999 FA M I L I E 12|15 Forschung & Lehre Erwerbskonstellationen vor der Geburt des ersten Kindes, nach der ersten Elternzeit und nach der Elternzeit beim jüngsten Kind Elternpaare mit zwei oder mehr Kindern Vor der Geburt des ersten Kindes Nach der Elternzeit beim ersten Kind Nach der Elternzeit beim jüngsten Kind Vater Vollzeit/ Mutter Vollzeit (beide ab 35 Stunden) 67% 13% 11% Vater Vollzeit/ Mutter längere Teilzeit (ab 35 Stunden/ 25 bis 35 Stunden) 11 12 13 Vater Vollzeit/ Mutter künzere Teilzeit (ab 35 Stunden/ 15 bis 24 Stunden) 5 24 24 Vater Vollzeit/ Mutter stundenweise (ab 35 Stunden/bis 14 Stunden) 2 16 20 Vater Vollzeit/ Mutter nicht berufstätig (ab 35 Stunden) 9 23 20 Konstellation mit Vater in längerer Teilzeit (25 bis 34 Stunden) 1 3 5 Sonstige 5 8 7 Väter 43 42 43 Mütter 37 24 23 Konstellation: Durchschnittliche Stundenzahl berufstätiger Basis: Bundesrepublik Deutschland, Elternpaare mit Kindern unter 6 Jahren; konkrete Angaben zu allen Zeitpunkten Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7208 (2014) © IfD-Allensbach Die Studie will deshalb die Weichenstellungen bei der Geburt des ersten Kindes besser verstehen und damit auch vor den die Voraussetzungen für Aufteilungen erkenbei der nen, die den Idealvorstellungen möglichst aller Eltern entsprechen. Dazu beschreibt die Untersuchung der Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit beim ersten Kind die Ausgangsbedingungen der Paare, den Entscheidungsprozess, mit dem die Aufteilung bestimmt wurde, die Motive und Einflussfaktoren auf die Aufteilung, nicht realisierte Alternativen und Wünsche zur Aufgabenteilung, die Bedingungen für eine von einem Teil der Eltern gewünschte eher gleichgewichtige Verteilung sowie die Erwartungen an die Familienpolitik. Quelle: „Weichenstellungen für die Aufgabenteilung in Familie und Beruf - Untersuchungsbericht zu einer repräsentativen Befragung von Elternpaarenim Auftrag des Bundesministeriums für Familie,Senioren, Frauen und Jugend“ Die Studie ist im Internet unter www.ifd-allensbach.de abrufbar. Zusammenfassende Darstellung: Felix Grigat 1000 FA M I L I E Forschung & Lehre 12|15 Familiengerechte Hochschulen Zertifikatsträger Alice Salomon Hochschule Berlin Brandenburgische Technische Universität CottbusSenftenberg Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Charité – Universitätsmedizin Berlin Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Duale Hochschule Baden-Württemberg Studienakademien Heidenheim, Heilbronn, Karlsruhe, Lörrach, Mannheim, Mosbach, Ravensburg, Stuttgart, Villingen-Schwenningen sowie das Präsidium Eberhard Karls Universität Tübingen Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Fachhochschule Aachen Fachhochschule Bielefeld Fachhochschule Dortmund Fachhochschule Düsseldorf Fachhochschule Erfurt Fachhochschule Kiel Fachhochschule Mainz Fachhochschule Stralsund Fachhochschule Südwestfalen Fachhochschule Worms Frankfurt University of Applied Sciences Freie Universität Berlin Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Goethe-Universität Frankfurt am Main Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim/Holzminden/Göttingen Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Hertie School of Governance Hochschule Albstadt-Sigmaringen, AlbstadtSigmaringen-University Hochschule Aschaffenburg Hochschule Biberach Hochschule Bochum Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Hochschule Bremen Hochschule der Bundesagentur für Arbeit Mannheim, Schwerin Hochschule der Medien Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung Standort Brühl: Zentralbereich und FB Allgemeine Innere Verwaltung Hochschule Esslingen Hochschule Fulda Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten Hochschule für Angewandte Wissenschaften München Hochschule für bildende Künste Hamburg Hochschule für Musik und Theater Hamburg Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes inkl. FITT gGmbH Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig Hochschule Hannover Hochschule Harz Hochschule Heilbronn Hochschule Landshut Hochschule Ludwigshafen am Rhein Hochschule Magdeburg-Stendal Hochschule Merseburg Hochschule Mittweida Hochschule Neu-Ulm Hochschule Neubrandenburg Hochschule Niederrhein Krefeld, Mönchengladbach Zertifikat seit 2007 letzte Erteilung 15.3.2014 2009 2004 2007 2002 31.10.2015 5.12.2013 15.3.2014 14.3.2013 2012 2014 2009 2009 2011 2008 2011 2008 2014 2003 2006 2013 2009 2004 2007 2008 2005 2008 31.5.2015 15.3.2014 5.12.2012 5.12.2012 31.5.2015 31.8.2014 31.8.2014 31.8.2014 31.8.2014 5.12.2013 31.10.2015 29.5.2013 14.3.2013 5.12.2013 5.12.2013 31.8.2014 31.5.2015 31.5.2015 2002 2008 2008 30.8.2012 31.8.2014 31.5.2015 2010 2006 2015 2008 2007 2005 29.5.2013 14.3.2013 31.10.2015 31.5.2014 27.8.2013 31.5.2014 2009 2011 29.5.2013 15.12.2014 2010 2006 2006 2007 2005 2011 2006 2014 2014 2010 27.8.2013 27.8.2013 31.10.2015 5.12.2013 31.5.2015 15.3.2015 5.12.2012 31.5.2014 31.8.2014 27.8.2013 2015 2014 2010 2011 2012 2005 2009 2002 2010 2010 2009 2008 2010 2010 31.5.2015 31.5.2014 5.12.2013 31.8.2014 30.8.2012 31.5.2015 14.3.2013 15.12.2014 27.8.2013 15.3.2014 14.3.2013 15.3.2015 5.12.2013 29.5.2013 Zertifikat Zertifikatsträger seit Hochschule Offenburg 2009 Hochschule Osnabrück 2012 Hochschule Ostwestfalen-Lippe 2014 Hochschule Pforzheim- Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Recht 2012 Hochschule Ravensburg-Weingarten 2015 Hochschule Reutlingen 2010 Hochschule Rhein-Waal 2015 Hochschule RheinMain – University of Applied Sciences – Wiesbaden Rüsselsheim 2007 Hochschule Trier 2010 Hochschule Wismar – University of Applied Sciences: Technology, Business and Design 2004 Humboldt-Universität zu Berlin 2009 Jade Hochschule Wilhelmshaven, Oldenburg, Elsfleth 2011 Julius-Maximilians-Universität Würzburg 2008 Justus-Liebig-Universität Gießen 2005 Karlsruher Institut für Technologie – KIT 2010 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt 2004 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2009 Medizinische Hochschule Hannover 2005 Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden 2011 Otto-Friedrich-Universität Bamberg 2005 Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen 2009 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 2011 Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg gesamte Universität, ausgenommen den medizinischen Bereich 2010 SRH Hochschule Heidelberg 2010 Stiftung Universität Hildesheim 2008 Technische Hochschule Ingolstadt 2010 Technische Hochschule Köln 2011 Technische Hochschule Mittelhessen 2005 Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm 2005 Technische Hochschule Wildau 2009 Technische Universität Bergakademie Freiberg 2014 Technische Universität Berlin 2008 Technische Universität CAROLO-WILHELMINA zu Braunschweig 2007 Technische Universität Chemnitz 2006 Technische Universität Clausthal 2007 Technische Universität Darmstadt 2005 Technische Universität Dresden 2007 Technische Universität Hamburg-Harburg 2013 Technische Universität Kaiserslautern 2005 THD – Technische Hochschule Deggendorf 2007 Universität Bayreuth 2006 Universität Bielefeld 2006 Universität Bremen 2007 Universität des Saarlandes 2004 Universität Duisburg Essen 2010 Universität Erfurt 2005 Universität Hamburg Universität gesamt (ohne Universitätsklinikum Eppendorf) 2010 Universität Hohenheim 2004 Universität Kassel 2006 Universität Konstanz 2006 Universität Mannheim 2006 Universität Osnabrück 2008 Universität Paderborn 2005 Universität Rostock 2009 Universität Siegen 2006 Universität Stuttgart 2012 Universität Trier 2002 Universität Ulm 2008 Universität Vechta 2013 Universität zu Lübeck 2008 Westfälische Wilhelms-Universität Münster 2008 Westsächsische Hochschule Zwickau 2008 Zeppelin Universität 2013 letzte Erteilung 5.12.2012 5.12.2012 15.3.2014 31.5.2015 15.3.2015 29.5.2013 31.8.2015 15.3.2014 15.3.2014 31.10.2014 14.3.2013 15.3.2015 31.10.2014 15.3.2015 31.5.2014 31.10.2014 30.8.2012 31.8.2014 31.8.2014 31.5.2015 31.10.2015 15.3.2015 15.3.2014 27.8.2013 31.5.2015 27.8.2013 15.3.2015 15.3.2015 31.5.2014 31.8.2015 15.3.2014 15.3.2015 27.8.2013 5.12.2012 29.5.2013 31.5.2015 27.8.2013 14.3.2013 15.3.2015 5.12.2013 27.8.2013 31.10.2015 27.8.2013 27.8.2013 15.3.2014 15.3.2015 5.12.2013 31.10.2014 5.12.2012 14.3.2013 14.3.2013 31.10.2014 31.8.2015 14.3.2013 5.12.2012 31.10.2015 31.5.2014 15.12.2014 29.5.2013 31.5.2014 31.8.2014 31.10.2014 14.3.2013 Quelle: www.beruf-und-familie.de Glanzlichter der Wissenschaft 2015 Ein Almanach Das Weihn ach gesche tsnk! Herausgegeben vom Deutschen Hochschulverband 2015. 184 S., geb. € 26,00 inkl. Porto (für Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes 19,90 € inkl. Porto). ISBN 978-3-8282-0623-6 Der Sammelband „Glanzlichter der Wissenschaft“ vereinigt herausragende Veröffentlichungen und Vorträge renommierter Autoren, die im Laufe des Jahres 2015 entstanden sind. Sie spiegeln Entwicklungen, die über den Tag und das Jahr ihrer Publikation hinaus Bedeutung behalten – als Beispiele für die kritische Auseinandersetzung mit den Themen unserer Zeit. Inhaltsübersicht Zwischen Boom und Krise Ein Lagebericht über die Museen Stephan Berg Lektionen der Unruhe Über das Bekannte, das unbekannt geblieben ist Ralf Konersmann „Ich will nicht nur Zaungast sein“ Heinz Bude TTIP: Von Gewinnern und Verlierern Stephan Leibfried Welt aus den Fugen Udo Di Fabio Idyll mit deutschen Hunden Neil MacGregor Unterwegs in allen Kulturen Altamerikanistik bis Zoologie: Was der „Nomade“ Alexander von Humboldt mit seinen Reisen bewegt hat Ottmar Ette Männerbünde und weibliche Freiheit in der Affengesellschaft Julia Fischer Eigengesetzlichkeit als Strukturprinzip der Wissenschaft – Einige kritische Begriffsreflexionen – Max-Emanuel Geis Die ewige Krise der Geisteswissenschaften – und wo ist ein Ende in Sicht? Hans Ulrich Gumbrecht „Über die Grenzen – Jacques Mourad und die Liebe in Syrien“ Dankesrede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2015 Navid Kermani Leibniz oder: die Handschrift der Zukunft Jürgen Mittelstraß Familie im Spiegel der Wissenschaft: Die Sicht einer Soziologin Rosemarie Nave-Herz Respect. Ein Plädoyer für die gleiche Anerkennung unterschiedlicher Wissenschaftskulturen Julian Nida-Rümelin Eine amerikanische Renaissance: Princeton nach dem Krieg Ulrich Raulff Über Bildungsferne Autobiografische Notizen Roland Reichenbach Eine Kriegserklärung an das Buch Roland Reuß Wie das Gehirn die Seele formt Gerhard Roth Chaos im Schreiben und Denken Die Rechtschreibreform hat ruinöse Folgen für Sprache und Denken. Heike Schmoll Homunkulus am Steuerknüppel Autonome Autos fahren bald sicherer als der Mensch. Rechtlich verantwortungsvoll handeln können sie jedoch nicht. Es fehlt ihnen die Freiheit zur Wahl zwischen Gut und Böse. Rolf Schwartmann Werte, die uns schützen Sarah Spiekermann Rede zum 70. Jahrestag des 8. Mai 1945 im Deutschen Bundestag Heinrich August Winkler Freiheit mit Maß Barbara Zehnpfennig Tierische Angst Eine Analyse aus evolutionsbiologischer Sicht Josef H. Reichholf Deutscher Hochschulverband · Rheinallee 18-20 · 53173 Bonn E-Mail: [email protected] · Fax: 0228 / 902 66 80 1002 UNIVERSITÄT Forschung & Lehre 12|15 Die vereinnahmte Universität Ein Appell für Offenheit mit Augenmaß | L A M B E R T T . K O C H | Wie weit sollte sich die heutige Universität auf die vielen Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche der Gesellschaft einstellen, ohne den eigenen Wesenskern aufzugeben? Eine Mahnung, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Verunsicherung breit gemacht. Antworten auf die immer komplexer anmutenden Zukunftsfragen sollen daher die Universitäten geben: Die „großen gesellschaftlichen Herausforderungen“, wie niversitäten standen zu allen rung immer neuer Erwartungen und die Bedrohungsszenarien gerne bezeichZeiten – mal mehr, mal weniAufgaben in der jetzigen Situation net werden, sind längst zu einem Topos ger – in einem Spannungsfeld durchaus erklärlich. Noch nie in der der aktuellen Hochschulpolitik geworzwischen Nützlichkeit den Geldgebern Geschichte unseres Bildungssystems den. In der öffentlichen Diskussion gegenüber sowie ihren eigengesetzlichen studierten so viele junge Menschen wie spielt auffallender Weise kaum eine RolBildungs- und Forschungsaufgaben. Anheute – nämlich rund 50 Prozent eines le, dass es entsprechende Herausfordelass dieses Beitrags ist eine hierzulande Altersjahrgangs. Damit haben immer rungen auch zu früheren Zeiten gab, gerade recht kontrovers geführte Debatmehr Bürgerinnen und Bürger Studienoch, dass die Wissenschaft stets ganz te um die angemessene Rolle unserer rende in der Familie oder im Bekannwesentlich zur Lösungsfindung beigetraUniversitäten in der heutigen Geselltenkreis, was eine höhere Anteilnahme gen hat. schaft. Die Zahl derer, die einer im Verleicht begründen kann. Zunehmende Auch aus der Wissenschaft selbst gleich zum Bisherigen deutlich weitergeStudierendenzahlen bedeuten zugleich kommen vermehrt Ansätze, die eine henden Vereinnahmung von Hochschusteigende öffentliche Kosten, die es aus stärkere Öffnung und Ausrichtung des len für verschiedenste gesellschaftliche Steuern zu decken gilt. Forderungen universitären Systems auf die umgebenZiele und Aufgaben das Wort reden, ist nach einem Mehr an Transparenz und de Gesellschaft hin fordern. Nicht, dass im Steigen begriffen. Gefordert werden Partizipation sind auch deshalb nachalles so neu wäre, wie es begrifflich damehr Bürgersinn und eine Ausweitung herkommt. Doch viele Initiati»Im Kern geht es fast überall von sogenannten „Third Mission-Aktiviven waren bislang an deuttäten“. Als dritte Mission wird dabei, neschen Universitäten höchstens um den Wunsch nach mehr ben Lehre und Forschung, der recht undezentral, ohne curriculare Einfluss.« mittelbare Einsatz für die Gesellschaft Verankerung oder systemativerstanden. Daneben proklamiert man sche Unterstützung durch die demokratischere und sozialere Universivollziehbar. Parallel dazu kommt entHochschulleitungen, vertreten. Bislang täten, die Förderung nachhaltiger und sprechend stärker wieder die Frage nach hing es vor allem vom Einsatz einzelner transformativer Hochschulstrukturen Nutzen und Aufgaben von UniversitäDozentinnen und Dozenten ab, inwieund manches mehr. Im Kern geht es fast ten auf, angefeuert auch durch die Erweit gesellschaftliches Engagement als überall um den Wunsch nach mehr Einkenntnis, dass im Gefolge des globalen bedeutsames Lehr-Lern-Ziel gesehen fluss und Einbindung für unterschiedWettbewerbs Wissen als Ressource für wird, Studierende sich unter Anleitung lichste gesellschaftliche Akteure und nationale und regionale Standorte ein in sozialen Projekten einbringen, oder Ideen. immer wichtigerer Faktor wird. Zudem soziales Unternehmertum praktisch einGanz allgemein gesprochen ist das hat sich infolge der tatsächlichen oder geübt wird – Ansätze, für die sich, dem gestiegene Interesse der Gesellschaft an in Teilen gefühlten Krisenpermanenz in Angelsächsischen entlehnt, Begriffe wie ihren Hochschulen und die Formulieder Gesellschaft ein latentes Gefühl der „Service Learning“, „Community Engagement“ oder „Social Entrepreneurship“ AUTOR eingebürgert haben. Auch für den Bereich der kooperativen Forschung gibt es diese neuen BeProfessor Lambert T. Koch ist seit sieben Jahren Rektor der Bergischen Universität griffe: Gerne wird z.B. von „Community Wuppertal und Mitglied im Sprecherkreis der nordrhein-westfälischen Rektorenkonferenz. Research“ gesprochen, wenn es um Forschungsprozesse unter aktiver Einbeziehung der Bürgergesellschaft geht. So hat U UNIVERSITÄT 1003 Foto: picture-alliance 12|15 Forschung & Lehre das baden-württembergische Wissenschaftsministerium bereits im Jahr 2011 ein Programm gestartet, aus dem zuletzt eine Reihe sogenannter „Reallabore“ hervorgegangen ist. Im „Future City Lab_Stuttgart“ etwa dient der Einzugsbereich Universität, Stadt und Region Stuttgart als Experimentierraum für die Erforschung und Entwicklung nachhaltiger Mobilitätsvisionen und -praktiken. Als weiterer großer Aufgabenbereich wird die Ausweitung der Zielgruppe höherer Bildung gesehen, auch als „Widening Participation“ bezeichnet. Indem die Zugänge zur Universität und die Studienformate vielfältiger werden, kommt dem „Diversity Managament“ eine immer größere Bedeutung zu. „First Generation Students“, Bildungsinländer, sozial Benachteiligte, Mädchen in den sog. MINT-Fächern: das Interesse richtet sich auf verschiedenste Gruppen. Zur Nachwuchsgewinnung werden Kinder- und Jugenduniversitäten eingerichtet. Der zunehmenden Bedeutung älterer Menschen in unserer Gesellschaft wird mit Seniorenstudiums-Angeboten begegnet. Kommt man zu einer Bewertung dieser Formate und Bemühungen, so erscheinen sie in den allermeisten Fällen durchaus sinnvoll und stellen an mancher Stelle in der Tat überfällige Antworten auf neue gesellschaftliche Situationen dar. Ohne Zweifel lassen sich etwa Tendenzen in der Medien- und Frei- Mündigkeit und Motivation für gesellschaftliches Engagement entstehen zu lassen. Leben wir doch in einer Zeit, da es weniger an oberflächlichen Weltdeutungen mangelt, denn an der Fähigkeit klug zu fragen und konstruktiv am gesellschaftlichen Wertediskurs teilzunehmen. All das prädestiniert und verpflichtet Universitäten bis zu einem gewissen Punkt, dazu »Wissenschaftliche Erkenntnisbeizutragen, Entmündiprozesse lassen sich nicht einfach gungstendenzen in unserer Gesellschaft entgegenzudemokratisch verhandeln.« wirken. Zugleich ermöglicht die intensivere Begegzeitwelt erkennen, die nach einer Vernung von Universitäten mit Akteuren wesentlichung der Bürgergesellschaft geder verschiedenen gesellschaftlichen radezu rufen. Im Zeitalter der SinnsuSubsysteme wichtige Impulse für die che können intelligente Formen einer wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung unmittelbareren Bildungspartizipation und die Generierung von Forschungseine hervorragende Antwort sein. Mehr ideen. inhaltliche Kommunikation von UniverBei all diesen Chancen darf allersität und Gesellschaft befördert eine radings das System Universität nicht übertionale Durchdringung von Problemlafordert werden, womit wir bei den Risigen als Gegenentwurf zur Dosenkost ken einer zu weitgehenden Entgrenzung manch zeitgemäßer medialer Formate. der hochschulischen Sphäre wären. DieEs geht darum, mitten im Informationsse Risiken resultieren aus den natürliüberfluss echtes Wissen und damit chen Restriktionen der „Mission Gesell- 1004 UNIVERSITÄT Forschung & Lehre 12|15 schaft“. Wer das System als Ganzes zur versitärer Partner deutlich steigt. Dies ist „Bürgeruniversität“ wandeln möchte, einer von zahlreichen Hinweisen daübersieht die epistemischen Eigengerauf, dass Universitäten in angemessesetzlichkeiten von Wissenschaft. Diese ner Weise auf veränderte Anforderunbenötigt zeit- und raumunabhängig stets gen in ihrem Umfeld reagieren. Vieleinen geschützten Raum. Vor allem leicht kann diese Einsicht manch überGrundlagenforschung braucht Momente eifrige Politiker ermutigen, sich hier und der Zweckfreiheit, entzieht sich Terminda mehr Zurückhaltung aufzuerlegen, druck und Präsentationszwang. Ja, damit nicht gut gemeinter Aktionismus selbst die Versprachlichung des Neuen am Ende dazu führt, dass inter- und benötigt Zeit. Wissenschaftliche Ertransdisziplinäre Quantität durch fehkenntnisprozesse lassen sich nicht einlende disziplinäre Qualität erkauft wird. fach demokratisch verhandeln. Auch eiIdeologisch überfrachtete Ansätze von ne emotional noch so einsichtige MehrBürgeruniversität übersehen im Übrigen heitsmeinung kann nicht das logische Schlussfolgern in unge»Grundlagenforschung braucht heuer komplexen Wirkzusammenhängen ersetzen. Momente der Zweckfreiheit.« Wenn heute zurecht von vielen Seiten gefordert wird, interund transdisziplinäre Forschung deutlich mehr zu fördern, weil offenleicht, dass sich komplexe Theorien, sichtlich die Problemstellungen der ReaSprachspiele und Methoden in vielen lität ebenfalls nicht an disziplinären Fällen nicht zur Übertragung in die Grenzen Halt machen, so muss auch oben skizzierten Formate eignen. Es gilt, hier beigepflichtet werden. Allerdings sorgsam auszuwählen, was sich an der benötigen Diskurse, die fach- und sysSchnittstelle zwischen Wissenschaft und temübergreifend angelegt sind, viel GeGesellschaft einbringen, entwickeln und duld und Sensibilität. Ist doch die Intefördern lässt. Dabei kann man nicht selgration unterschiedlicher disziplinärer ten an vorhandene Strukturen von WisWissensbestände hoch anspruchsvoll senschaft als Bürgerbewegung, die es in und erfordert weitreichende sowie kosDeutschland spätestens seit der Aufklätenträchtige Anpassungen der inneren rung gibt, anknüpfen. Organisation von Hochschulen. Umso Für Universitäten gibt es also durcherfreulicher ist es, dass die Zahl großer aus treffliche Gründe, sich unter den Verbundprojekte unter Beteiligung ververänderten Bedingungen unserer Tage schiedener Disziplinen und außeruniin die Prozesse des Wandels in Richtung Wissensgesellschaft mehr, systematischer und auch mit neuen Instrumenten einzubringen. Gerade angesichts der Versuchungen und manipulativen Gefährdungen der digitalen Welt mag man dafür den – in dieser Übersetzung auf Immanuel Kant zurückgehenden – Leitspruch der Aufklärung als Motivation nehmen: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (urspr. Horaz) In diesem Sinne lohnt sich der Einsatz unserer „Professional Science“ zur Förderung der „Citizen Science“, zumal auch umgekehrte Lerneffekte winken. Entscheidend ist aber, nicht zu übersehen, wie viel Aufwand und Einsatz es erfordert, eine universitäre „Mission Gesellschaft“ wirklich wirkungsvoll und nachhaltig anzugehen. Mit der Bürgergesellschaft in einen engen und beidseitig Gewinn bringenden Austausch zu treten, bedarf neuer Kompetenzen. Was an dieser Schnittstelle geschieht, muss zu den ohnehin schon immens gewachsenen Aufgaben in der angestammten Lehre und Forschung kompatibel sein. Und nicht zuletzt gilt es, zentrale Grundfreiheiten zu sichern, um Wissenschaft vor einer Überforderung durch Vereinnahmungen zu schützen: in der Forschung die Freiheit der Idee, in Lehre und Studium die Freiheit der Persönlichkeitsentfaltung unserer Studierenden und in der Interaktion mit der Gesellschaft die Freiheit der Verantwortbarkeit. Anzeige ÜBERSETZUNGS-SERVICE FÜR WISSENSCHAFTLER DHV Deutsch-englischer Textservice für Wissenschaftler Der Deutsche Hochschulverband (DHV) bietet in Zusammenarbeit mit einem Team von ausgewiesenen Fachübersetzern einen wissenschaftsspezifischen Übersetzungsservice an. Wir übersetzen und redigieren für Sie zeitnah und qualitativ sehr hochwertig – Bewerbungsunterlagen – Forschungsanträge – Fachtexte u.v.m. vom Deutschen ins Englische oder umgekehrt, auf Anfrage auch in andere Sprachen. „Vielen Dank für Ihren prompten Service und die wirklich erstklassige Übersetzung!“ „Die Übersetzung ist wirklich gut geworden.“ Kontakt und Informationen: Dr. Ulrich Josten | Tel.: 0228 / 902 6634 | E-Mail: [email protected], Dipl.-Biol. Claudia Schweigele | Tel.: 0228 / 902 6668 | E-Mail: [email protected] www.hochschulverband.de/uebersetzungsservice – Wir freuen uns auf Ihre Anfrage! „Ganz herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.“ „STUDENT/-IN DE S JAH R E S“ Auszeichnungskriterium: Es gibt viele unter den 2,6 Millionen Studierenden, die über ihr Fachstudium hinaus in Staat und Gesellschaft, Politik und Vereinen, vor allem aber ehrenamtlich und altruistisch engagiert sind, häufig auch im studiennahen Bereich. Der Deutsche Hochschulverband und das Deutsche Studentenwerk wollen diesen Studierenden öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen. Sie verleihen auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft 2016“ am 4. April 2016 in Berlin zum ersten Mal den Preis „Student/-in des Jahres“. Für die Auszeichnung in Betracht kommen Studierende bzw. Studierendenteams, die über die Leistungen im Studium hinausgehendes, herausragendes Engagement vorweisen können. Es besteht keine Beschränkung, in welcher Art und Weise dies gelungen ist. Das Engagement kann, muss aber nicht im direkten Bezug zur Hochschule stehen. Preissumme: Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gestiftet. Das Preisgeld steht zur freien Verfügung. Wer kann vorgeschlagen werden? Vorgeschlagen werden kann jeder Studierende einer deutschen Hochschule oder jeder deutsche Studierende an einer ausländischen Hochschule, der sein Studium zum Ablauf des Wintersemesters 2015/16 noch nicht abgeschlossen hat. Nominierungsberechtigt ist jeder. Es kann eine Einzelperson oder eine Gruppe von Studierenden vorgeschlagen werden. Die Studienrichtung ist unerheblich. Vorschlagsfrist: Die Frist zum Vorschlag endet am 31. Dezember 2015. Unterlagen: Vorschläge bedürfen der Schriftform. Zum Vorschlag gehört der Name des/der Vorgeschlagenen, die Hochschule, der er/sie angehört, und eine maximal zweiseitige Begründung des Vorschlags, die das Verdienst des/der Vorgeschlagenen skizziert. Aussagefähige Unterlagen über die Leistung des/der Vorgeschlagenen können dem Vorschlag beigefügt werden. Die Unterlagen sind an die Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes zu richten: Deutscher Hochschulverband „Student/-in des Jahres“ Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Auswahl der Preisträger: Die Preisträgerin/den Preisträger wählt eine unabhängige, sechsköpfige Jury aus, die Deutscher Hochschulverband und Deutsches Studentenwerk paritätisch besetzen. Die Jury kann auch einen nicht vorgeschlagenen Studierenden/ein nicht vorgeschlagenes Studierendenteam prämieren. Ansprechpartner und weitere Information: Deutscher Hochschulverband Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Matthias Jaroch | Rheinallee 18-20 | 53173 Bonn Tel.: 0228/90266-66 E-Mail: [email protected] 1006 S O Z I A LW I S S E N S C H A F T E N Forschung & Lehre 12|15 Sauerkrautsaft macht fremdenfeindlich! Warum Experimente in Sozialwissenschaften zu immer mehr unsinniger Forschung führen | M A T H I A S B I N S W A N G E R | Die Forschungs- und Drittmittelstärke einer Universität und eines Wissenschaftlers gilt heutzutage als Zeichen für Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit. Doch ein genauerer Blick hinter die Kulissen und auf öffentlich präsentierte Forschung zeigt, dass die Ergebnisse einer kritischen Überprüfung nicht immer standhalten bzw. sogar unsinnig sind. W er Sauerkrautsaft trinkt, neigt zu fremdenfeindlichen und antisemitischen Einstellungen und zeigt sich gegenüber Behinderten weniger solidarisch. Das haben jüngst Forscher um Professor Claude Messner vom Institut für Marketing und Unternehmensführung an der Universität Bern herausgefunden und im Juli dieses Jahres in der Zeitschrift Psychology (Nazis by Kraut A Playful Application of Moral Self Licensing, Psychology 6, S. 1 144-1149) publiziert. Grundlage dieser Erkenntnis bildete ein da Sauerkrautsaft als besonders gesund gilt), dann kompensiert man dieses Verhalten nachher, indem man das Gefühl hat, man hätte jetzt das Recht, sich auch unmoralisch zu verhalten und dürfe deshalb jetzt fremdenfeindlich reagieren. Als normal denkender Bürger würde man zwar vermuten, dass Menschen, die Sauerkrautsaft trinken müssen, nachher einen übersäuerten Magen haben und deshalb der Welt gegenüber generell etwas unfreundlicher gesinnt sind. Aber mit so naheliegenden Erklärungen gibt sich die Wissenschaft nicht ab. Um das festzustellen, bräuchte »In heutigen auf Exzellenz es ja gar kein Experiment. getrimmten Universitäten geht es Also muss eine Erklärung her, die, wenn sie nicht in immer weniger um Erkenntnis.« einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert wäre, Experiment. Von 111 Studenten erhielkein vernünftiger Mensch je ernsthaft in ten ein Drittel Sauerkrautsaft, ein Drittel Erwägung ziehen würde. Nestea und ein Drittel nichts zu trinken. Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, In der anschließenden Befragung unterwie in der Wissenschaft immer mehr stützten die Sauerkrautsafttrinker häufiUnsinn erforscht wird. Es werden Antger Aussagen wie „Ausländer, die in der worten auf Fragen gegeben, die nieSchweiz leben, belasten unser Sozialsysmand gestellt hat und deren Antwort tem“. Dieses Ergebnis wird dann als ein auch niemand wissen will. Aber das „Beweis“ für „Moral Licensing“ interspielt keine Rolle, denn der Inhalt ist in pretiert. Wenn man etwas Gutes tut (in der Forschung oft nur noch Nebensadiesem Fall für die eigene Gesundheit, che. Ob Menschen nach SauerkrautsaftAUTOR Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Makroökonomie, Geldtheorie und die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Glück und Einkommen. 2010 erschien zu diesem Thema sein Buch „Sinnlose Wettbewerbe“. konsum zu mehr Fremdenfeindlichkeit neigen oder nicht, ist vollkommen irrelevant. Es zählt nur, dass Forschung betrieben wird, die zu Projekten und zu Publikationen führt. Was aber treibt Forscher dazu, sich mit offensichtlichem Unsinn zu beschäftigen? In heutigen auf Exzellenz getrimmten Universitäten geht es immer weniger um Erkenntnis. Moderne Universitäten sind vielmehr einerseits FundraisingInstitutionen, die es darauf anlegen, möglichst viele Forschungsgelder für sich abzuzweigen. Und andererseits sind sie Publikationsfabriken, die versuchen, ihren Publikationsoutput zu maximieren. Demzufolge ist der ideale Professor eine Mischung aus Fundraiser, Projektmanager und Vielpublizierer, bei dem der messbare Beitrag zur wissenschaftlichen Exzellenz im Vordergrund steht. Nicht wenige Universitäten, die sich nach außen als großartige Tempel der wissenschaftlichen Exzellenz darstellen, sind intern zu Kindergärten verkommen, wo Professoren sich gegenseitig mit Publikationslisten und der Menge eingeworbener Forschungsgelder zu übertrumpfen versuchen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit werden Projekt- und Publikationsolympiaden veranstaltet, wobei die Gewinner dann statt Medaillen mit Elite- und Exzellenzstatus, Befreiung von Lehrverpflichtungen und im „besten Fall“ auch noch mit höheren Salären belohnt werden. Und das, obwohl viele Projekte und Publikationen für den Rest der Menschheit nicht die geringste Bedeutung besitzen. Eine Folge davon ist, dass Exzellenz durch Nonsens entsteht. So ist die Publikation des Artikels „Nazis by Kraut“ in der Zeitschrift Psychology ein messbarer Beitrag zur Exzellenz der Universität Bern, obwohl der Inhalt Nonsens ist. In dem künstlich geschaffenen, 12|15 Forschung & Lehre S O Z I A LW I S S E N S C H A F T E N 1007 Anzeige kompetitiven Umfeld der modernen Universität müssen also permanent Projekte akquiriert und Artikel publiziert werden, auch wenn man in Wirklichkeit nichts zu sagen hat. Gerade Experimente haben sich in neuester Zeit als besonders geeignet erwiesen, um auch unsinnigen Ideen einen wissenschaftlichen Charakter zu verleihen. Das funktioniert vor allem aus folgenden Gründen: – Experimente täuschen eine empirische Exaktheit vor, die derjenigen in den Naturwissenschaften gleicht. Dabei wird übersehen, dass sich naturwissenschaftliche Experimente in den meisten Fällen unter genau kontrollierbaren Bedingungen stets wiederholen lassen. Erst wenn ein Ergebnis reproduzierbar ist, erhält es den Charakter eines empirisch erbrachten Beweises. In den Sozialwissenschaften werden Experimente aber typischerweise nur einmal unter bestimmten Bedingungen durchgeführt. schend kommt deshalb bei praktisch allen Experimenten immer das heraus, was die Forscher vorher als Hypothese formuliert haben. Vor allem die Psychologie ist so zu einem Massenprogramm von beliebigen Experimenten verkommen, und hat ihren Ruf als Wissenschaft weitgehend eingebüßt. Eine großangelegte Analyse unter der Leitung des Psychologen Brian Nosek hat vor kurzem versucht, das Problem zu beziffern. Die Ergebnisse sind im Fachjournal „Science“ im August dieses Jahres erschienen (Estimating the reproducibility of psychological science): Von 100 Studien, die 2008 in drei Psychologie-Journalen erschienen waren, ließen sich nur 39 bestätigen. Im Klartext bedeutet dies: man kann den größten Teil der Forschung in der Psychologie einfach vergessen. Doch auch andere Sozialwissenschaften werden zunehmend von der Experimenteuphorie erfasst. Das trifft insbesondere auf die Wirtschaftswissenschaften zu. Dort »Erst wenn ein Ergebnis werden Experimente als eine reproduzierbar ist, erhält es Wiederannäherung an die Realiden Charakter eines empirisch tät gefeiert, nachdem die orthodoxe ökonomische Theorie imerbrachten Beweises.« mer mehr zu realitätsferner Science Fiction geworden war. – Experimente in Sozialwissenschaften Doch mit dieser in Labors erzeugten werden von anderen Forschern prakRealität ist es auch nicht immer weit tisch nie repliziert, weil dies teuer und her. Während die herkömmliche Ökouninteressant ist. Je höher die Kosten nomie durch realitätsfremde Annahmen eines Experiments sind, umso gerinzu Science Fiction wurde, wird die exger die Wahrscheinlichkeit, dass ein perimentelle Ökonomie dadurch zu Scianderer Forscher das gleiche Experience Fiction, dass in Labors raffinierte ment noch einmal durchführt. RePseudorealitäten geschaffen werden, nommierte Forscher können sich deswelche sich an den gewünschten Forhalb durch besonders teure und aufschungsergebnissen orientieren. wendige Experimente de facto dageUm den hier geschilderten Trend zu gen absichern, dass ihr Ergebnis immer mehr unsinniger Forschung durch ein weiteres Experiment unter durch Experimente zu durchbrechen, gleichen Bedingungen falsifiziert wird. müssen erstens die heute bestehenden Es bringt für einen Forscher im Allgeperversen Anreize im Wissenschaftssysmeinen viel mehr Prestige, wenn er tem eliminiert werden. Exzellenz darf sich ein neues Experiment für eine annicht mehr anhand der Zahl der Publidere Hypothese ausdenkt. kationen (bzw. Zitationen) und Projek– Experimente erlauben völlig willkürliten gemessen werden. Stattdessen muss che Settings (als raffinierte Forder Inhalt wieder im Vordergrund steschungsdesigns bezeichnet), mit dehen. Und zweitens geht es darum, die nen man gewünschte Resultate erreiReproduzierbarkeit der Resultate von chen kann. Hypothetische SituatioExperimenten sicherzustellen. Resultate nen liefern hypothetische Ergebnisse. von Experimenten sollten erst dann in Also lässt sich praktisch jede Hypoangesehenen Zeitschriften publizierbar these durch ein ausgeklügeltes Experisein, wenn sie unter ähnlichen Bedinment bestätigen. Und wenn das Expegungen mehrfach reproduziert werden riment nicht zum erwarteten Ergebnis konnten. Entsprechende Standards führt, wird das Setting eben solange müssen erst noch festgelegt werden. angepasst, bis sich das WunschresulDoch zumindest in der Psychologie wird tat doch noch einstellt. Nicht überradas jetzt ernsthaft diskutiert. 30 June and 1 July 2016 Kloster Seeon, Germany Full Paper Submission deadline: 15 March 2016 Topics of Interest include but are not limited to x x x x x x x x x x x x Software Engineering (SE) curriculum design Training, education, and certification of SE in adult education New methods, techniques, best practices, and experiences in SE education Illustrative examples to highlight SE topics in education Evaluation and assessment of relevant students’ skills Assessment of different teaching models Reflective learning in SE education Tools for SE education, both commercial and public domain Support of lifelong learning of SE topics Social and cultural issues in SE education Games and social media in SE education Distance learning, online learning, E-learning, and MOOCs Conference Website www.ecsee.eu 1008 WISSENSCHAFTSSPRACHE Forschung & Lehre 12|15 Die Kraft des Wortes Plädoyer für den Gebrauch der Muttersprache D O R O T H E A H O F M A N N | R U B E N S R U S S O M A N N O R I C C I A R D I | Englisch ist die Sprache, die den meisten Wissenschaftlern als Zweit- oder Drittsprache am geläufigsten ist. Das hat seinen unbestreitbaren Nutzen. Doch täuscht diese Selbstverständlichkeit darüber hinweg, dass Aus- und Endpunkt von Forschung und Lehre immer die Muttersprache bleibt. „Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts, als einzelne Wassertropfen. Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreißt und den keine Kraft zurückfließen lassen kann.“ D er Romantiker Adelbert von Chamisso, Dichter und Botaniker, bezieht sich hier auf eine ganz besondere Kraft: die unwiderstehliche Kraft ausdrucksstarken Sprachflusses, die selbstständig-kritisches Denken ermöglicht und stimuliert. Doch wird diese Kraft sehr bald brüchig werden, wenn schon das Wort, der „logos“ also, diese Grundvoraussetzung jeden Sprechens, uns nicht mehr selbst gehört. Wenn Sprache sich in etwas Geliehenes verwandelt, wird sie uns unausweichlich entfremdet, sie ermüdet und verliert ihren Fluss bis hin zu bloßer Oberflächlichkeit: Der Prozess des „outsourcings“, den wir im Moment erleben führt in letzter Konsequenz bis zu einem „outsourcing“ des Denkens. In allen Diskussionen zur Internationalisierung hat die Frage nach dem Englischen als einzigem Vermittlungsmedium höchste Priorität sowohl in der universitären Lehre als auch in der Forschung. Und falls man sich im Zuge dessen nun darüber beklagt, dass ein bedauerliches Schicksal Brasilien zu einer portugiesischen Kolonie gemacht habe, anstatt zu einer angelsächsischen, dann stellt man lediglich den Kolonialherrn in Frage, nicht aber die Kolonisierung an sich. Eine solche im Denken vieler Kollegen immer noch vitale „Kolonial-Mentalität“ reduziert notwendigerweise „Internationalisierung“ auf eine Einbahnstraße, und das gilt ebenso für die Idee, das Englische als einzige Sprache nicht nur in Forschung und und dem Kolonisierten. Ausgeblendet wird dabei, dass eine wahre Internationalisierung in gegenseitigem Lernen stattfindet, das erst möglich wird, wenn beide Partner sich auf Augenhöhe begegnen, in einem Dialog von gleich zu gleich, einem ebenbürtigen Dialog. Es geht hier nicht um einen Diskurs zum Thema Identität. Nach Adorno ist Identität die „Urform ideologischer Verzerrung“. Und eben so wenig wollen wir hier irgendeine Form des Nationalismus propagieren. Nach Mario de Andra»Für die Forschung und für die de ist Nationalismus „eine politische TheoLehre bleibt immer die rie, sogar in der Kunst. Muttersprache entscheidend.« Problematisch für die Intelligenz ist sie geLehre, sondern sogar als offizielle Sprafährlich für die Gesellschaft.“ Dennoch che der Universität zu verwenden. Lehgibt es keinen Grund, in Forschung rende wie Studierende – ja sogar alle und Lehre auf die Muttersprache zu Verwaltungsangestellte wären dann zum verzichten. Um ein historisches Beispiel Gebrauch des Englischen verpflichtet. anzuführen: der Briefwechsel zwischen In diesem Mechanismus der EinseitigGalilei und Kepler wurde auf Latein keit gewöhnen sich unsere ins Ausland geführt, der Wissenschaftssprache der gesandten Studenten und Forscher oft damaligen Zeit. Gleichwohl arbeiteten lediglich an fremde Technologien, die beide innerhalb ihrer Institutionen man anschließend teuer importieren (auch) in ihren Muttersprachen, also muss. Dadurch verfestigt sich eine Beitalienisch und deutsch. Um zu publiziehung wie zwischen einem Verkäufer zieren oder einen Austausch mit Kolleund dem Kunden – also in anderen gen aus anderen Ländern zu entwickeln Worten: zwischen dem Kolonialherrn ist sicherlich das Englische nützlich. AUTOREN Professor Dr. Dorothea Hofmann ist Komponistin und Musikwissenschaftlerin, sie lehrt Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Theater München; gefördert durch den DAAD war sie dieses Jahr als Gastprofessorin für Komposition und Musikästhetik in Ribeirão Preto. Professor Dr. Rubens Russomanno Ricciardi ist Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler, er ist der Leiter des Fachbereiches Musik, Campus Ribeirão Preto/Universität São Paulo (FFCLRP-USP). 12|15 Forschung & Lehre 1009 WISSENSCHAFTSSPRACHE Anzeige Doch für die Forschung – und noch sehr viel entscheidender: für die Lehre – bleibt immer die Muttersprache entscheidend. Ist Nationalismus als solcher sicherlich gefährlich für eine Gesellschaft, so ist es keinesfalls weniger gefährlich, die akademische Sprache auf ein PidginEnglisch zu reduzieren, wie es in den meisten Fällen geschieht, wenn nun Englisch gesprochen respektive gestümpert wird. Denn dieses „Englisch“ ist ein „Hotel-Flughafen-Englisch“, ein simplifiziertes Pseudo-„Kommunikations“Medium. Es ist „outgesourctes“, entfremdetes Denken, und mithin denkbar weit entfernt von jeglichem „logos“, ein Wortschatz, der ebenso limitiert wie verzerrt und so missverständlich und missverstanden ist, dass sogar das Englische selbst brüchig wird und Shakespeare sich im Grab herumdreht. Wer tatsächlich die Universität zum Englischen als offizieller Sprache zwingt, der wiederholt die Praxis des Kolonialismus mithilfe des Pidgin – und nachdrücklich sei hier daran erinnert, dass es außer der wirtschaftlichen Kolonisierung auch eine Kolonisierung des Bewusstseins worden ist.“ Und er gibt uns ein ganz selbstverständlich einleuchtendes Beispiel: „Unvorstellbar, eine Arbeit in griechischer Philologie schreiben zu wollen, ohne Deutsch zu können; denn es gibt eine Vielzahl wichtiger Untersuchungen auf deutsch zu diesem Gebiet.“ Wie sieht es nun also aus, wenn man auf dem Gebiet des Rechts zur Forschung lediglich die englische Sprache verwendet, wenn doch unsere Rechtstradition auf dem römisch-deutschen Rechtssystem fußt? Und wie in der Philosophie und den Künsten, wie auch in anderen Geisteswissenschaften, wo die grundlegenden Sprachen das Griechische und Lateinische sind, gefolgt von Italienisch, Deutsch und Französisch. Erst danach folgen auch das Englische und das Spanische. Aus einer historisch-philosophischen Perspektive kann nichts den direkten Zugang zu den Originalquellen ersetzen. Wenn wir uns ausschließlich des Englischen als Vermittlungsmedium bedienen, dann werden wir durch eine „outgesourcte“, entfremdete Sprache in eine reduzierte Wahrnehmung verfallen, die jegliche historisch-kulturelle Komplexität außer acht lässt. Doch wir würden unseren »Nichts kann den direkten Studenten etwas schuldig bleiben, wenn wir sie nicht Zugang zu den Originalquellen anspornen, ihre Forschunersetzen.« gen von den originalen Gedanken der großen Autoren gibt. Erst vor kurzem wurde dem ausgehend zu entwickeln, und nicht Rektor der Technischen Universität nur mit Hilfe angelsächischer Zitate. München für seine Entscheidung, künfDie großen Bücher der Menschheit tig das Englische als die alleinige Spradurch Aufsätze in Zeitschriften mit hoche für alle Masterstudiengänge der TU hem „impact-Faktor“, geschrieben in einzuführen der Negativpreis des einem Pidgin-Englisch zu ersetzen, er„Sprachpanschers 2015“ verliehen, den weist sich nicht nur als geistige Selbstder Verein deutsche Sprache jährlich kastration, sondern geradewegs als invergibt, ein Verein mit etwa 40 000 tellektueller Selbstmord. Denn unsere Mitgliedern in 110 Ländern, dessen Studierenden sollen die Kraft des WorZweck nicht auf nationalistischem, sontes, also des „Logos“ erreichen, den dern auf wissenschaftlich-kulturellen Fluss der eigenen Sprache und einen Gebiet liegt. kritischen Geist erlernen und entwiDie Verwendung lediglich englischer ckeln dürfen: Und das bedeutet letztlich, Literatur als Referenz führt uns zu sie ihre eigenständige Position finden einer verzerrten Wahrnehmung der zu lassen und damit den Weg heraus Theorie und wir werden niemals mit aus der passiven Unterlegenheit des unserem eigenen Verstand denken. Konsumenten. Umberto Eco weist deutlich genug darauf hin: „schließlich werden Übersetzungen den Gedanken des Autors nicht immer gerecht – und eine Arbeit über ihn schreiben heißt doch gerade, sein wirkliches und ursprüngliches Denken dort wieder zur Geltung bringen, wo es Der Essay ist zuerst auf Portugiesisch erschiedurch Übersetzungen oder andere Fornen im Jornal da USP; er ist ins Deutsche übertragen worden von Dorothea Hofmann. men der Weiterverbreitung verfälscht Master of Public Administration (M.P.A.) Wissenschaftsmanagement Wissenschaftliche Einrichtungen erfolgreich managen Berufsbegleitend und praxisnah Lehrende aus Wissenschaft und Praxis verknüpfen Managementwissen über Personalführung, Controlling und Kommunikation mit neuen ErkenntnisseQ aus der Wissenschafts forschung. Großes Netzwerk im Wissenschaftssektor Die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und das Zentrum für Wissenschaftsmanagement e.V. (ZWM) bieten langjährige Erfahrung in der Weiterbildung von Führungskräften. Abschluss: M.P.A. + Masterstudium mit 90 ECTS + Dauer: 4 Semester; Kosten: 8000 Euro Bewerbung + jeweils zum 2. Januar + Alle Bewerbungsunterlagen online http://www.wissenschaftsmanagement-speyer.de 1010 INGENIEURE Forschung & Lehre 12|15 Wer ist ein Ingenieur? Kammern wollen berufliche Akkreditierung | H A N S - U L R I C H H E I S S | Zurzeit werden in vielen Bundesländern die Ingenieurgesetze geändert. Sie ebnen den Weg, die Definitionsmacht, wer „Ingenieur“ ist, von den Hochschulen zu den Ingenieurkammern zu verlagern. Dies stößt auf die Kritik der Ingenieurwissenschaften. Eine Bestandsaufnahme und ein Appell an die Vernunft. W er ist ein Ingenieur? An tern, indem Anerkennungsverfahren dieser Frage entzünden vereinfacht und beschleunigt werden. sich im Rahmen der NoDie Umsetzung in nationales Recht soll vellierung der Ingenieurgesetze heftige bis 18. Januar 2016 erfolgen. Dies ist Diskussionen. Genau genommen geht der konkrete Anlass, der zu den aktueles um die Frage, wer die Berufsbezeichlen Novellierungen führte. nung „Ingenieur“ tragen darf, die in Um sicherzustellen, dass es trotz Deutschland gesetzlich geschützt ist. Länderzuständigkeit zu einer weitgeAuf Grund des Föderalismus fällt die hend bundeseinheitlichen Umsetzung Gesetzgebung den Ländern zu. Seit der Richtlinie kommt, hat die Wirtmehr als 40 Jahren existieren in Deutschland Landes»Seit mehr als 40 Jahren ingenieurgesetze, die sich existieren in Deutschland bislang inhaltlich wenig unterschieden. Nach den Landesingenieurgesetze, die sich noch geltenden Gesetzen bislang wenig unterschieden.« sind Absolventen naturwissenschaftlicher und ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge schaftsministerkonferenz einen Ad-hocmit einer Dauer von mindestens drei Arbeitskreis unter dem Vorsitz NordJahren und einem Umfang von mindesrhein-Westfalens eingerichtet. Die Emptens 180 ECTS direkt aus dem jeweilifehlungen werden noch im November gen Gesetz heraus berechtigt, die Be2015 erwartet. Leider haben viele Bunrufsbezeichnung „Ingenieur“ zu führen desländer sich entschlossen, diese Emp(Legaldefinition). Dies sollte so bleiben. fehlungen nicht abzuwarten, sondern sind mit eigenen und unterschiedlichen Warum Novellierung? Gesetzgebungsvorhaben vorgeprescht Wegen des gesetzlichen Schutzes wird und haben sich dabei offensichtlich von Ingenieur als reglementierter Beruf im den Zielen der jeweiligen LandesingeSinne der Berufsanerkennungsrichtlinie nieurkammer leiten lassen. 2013/55 EU angesehen, deren Ziel es Als Hintergrund ist wichtig zu wisist, die Mobilität in Europa zu erleichsen, dass die Bundesingenieurkammer AUTOR © Dahl Professor Dr. Hans-Ulrich Heiß ist Vizepräsident für Studium und Lehre der TU Berlin und Vorsitzender von 4ING, des Dachverbands der Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik. bereits in ihrer 46. Kammerversammlung am 26. März 2010 weitreichende Beschlüsse getroffen hatte, die neue rechtliche Regelungen zum Ziel hatten, wie z.B. die Einführung einer beruflichen Akkreditierung und eines Berufsausübungsrechts nach angelsächsischem Vorbild, die Anerkennung der Kammern als zuständige Stellen zum Führen der Berufsbezeichnung sowie die Einführung eines Ingenieurregisters einschließlich der Ausgabe von Berufsausweisen. Zu diesen Beschlüssen hatte 4ING zusammen mit HRK, Berufs- und Arbeitgeberverbänden bereits damals ablehnend Stellung genommen. Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie sahen die Landesingenieurkammern eine gute Gelegenheit, die Beschlüsse von 2010 in die Ingenieurgesetze einfließen zu lassen und sich erweiterte Zuständigkeiten und Geschäftsfelder zu verschaffen. Was sind die konkreten Probleme? Aktuell sind in zehn Bundesländern Gesetzesentwürfe bekannt, die sich in verschiedenen Verfahrensstadien befinden und die durch ihre jeweiligen Sonderwege dazu beitragen würden, den deutschen Ingenieurarbeitsmarkt zu reglementieren und fragmentieren. In drei Ländern davon konnte eine Allianz von Hochschul-, Fachverbänden und Sozialpartnern das Verfahren stoppen. Vielfach werden die Gesetzesentwürfe mit der Harmonisierung zwischen Architekten- und Ingenieurrecht begründet. Das Architektenrecht stellt ein Berufsausübungsrecht dar und ist kein Beispiel für die Anpassung der Rechtslage bei den Ingenieuren. Zwischen Wirtschaft, Unternehmensverbänden, Fachverbänden, Wissenschaftsorganisationen, Hochschulverbünden und Diszip- INGENIEURE 1011 Foto: dpa-picture-alliance 12|15 Forschung & Lehre lin-Vertretern der verschiedenen HochDabei wäre es naheliegend gewesen, auf Bachelor- und Masterstudiengänge schultypen besteht Einigkeit, dass eine die Anerkennung ausländischer Ingegeändert. Es ist eine Kernaufgabe der solche Rechtslage bei den Ingenieuren nieure nach dem Landes-BerufsqualifiHochschulen, die wesentlichen Eigenweder geboten noch sinnvoll ist. kationsfeststellungsgesetz (BQFG) schaften eines Studiengangs zu definieMehrfach wurde versucht, durch indurchzuführen. Lediglich ein Land hat ren und in Punkt 5.2 des Diploma Suphaltliche quantitative und qualitative diesen Weg beschritten. Stattdessen plement auch den beruflichen Status zu Vorgaben für die Curricula der Studienwird vielfach ein Verfahren gewählt, das dokumentieren. Dort wird festgelegt, ob gänge die o.g. Legaldefinition massiv die Anerkennung eher behindert als beein Studiengang zur Berufsbezeichnung einzuengen. Solche Vorgaben behindern fördert. Ebenso hätte man, um die inIngenieur führt. Die Akkreditierung durch Festschreibung von Inhalüberprüft solche Festleten nicht nur die Weiterentwickgungen. Sie hat sich seit »Es gibt überhaupt keinen Bedarf für lung der Ingenieurstudiengänge. vielen Jahren in der Quaeine hochschulfremde Überprüfung.« Sie unterliegen auch erheblichen litätssicherung bewährt. verfassungsrechtlichen BedenWir sehen überhaupt keiken, da sie in die Hochschulautonomie nerdeutsche Mobilität zu sichern und nen Bedarf für eine weitere, hochschuleingreifen und die grundgesetzlich gebundesweite Standards für die Anerkenfremde Überprüfung, von wem auch imschützte Wissenschaftsfreiheit verletzen. nung ausländischer Ingenieure zu gemer. Das geht in einzelnen Fällen so weit, währleisten, sich für eine bundeseinheitWir appellieren daher an die Ländass Hochschulen ihre Studiengänge liche Stelle einsetzen können, die diese derparlamente, die Gesetzesvorhaben der Kammer zur Prüfung vorlegen solAnerkennung vornimmt, zumal es eine zu stoppen, die Empfehlungen der Arlen, damit sie entscheide, ob es sich um geeignete Stelle bereits gibt, nämlich die beitsgruppe der Wirtschaftsministerkoneinen ingenieurwissenschaftlichen StuZentralstelle für Ausländisches Bilferenz abzuwarten und die massive Kridiengang handelt oder nicht. Dabei ist dungswesen (ZAB). Stattdessen wird in tik einer Allianz aus Fakultäts- und in den Kammern lediglich der kleine einzelnen Ländern versucht, ParallelFachbereichstagen, Berufsverbänden, Teil der beratenden Ingenieure im Baustrukturen aufzubauen. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbereich organisiert, d.h. die Kammer bänden, der HRK und des Akkreditievertritt nur einen Bruchteil der insgeWas ist zu tun? rungsrats ernst zu nehmen und davon samt tätigen Ingenieure und verfügt Die deutsche Ingenieurausbildung war abzusehen, parallele bürokratische nicht über die Fachkompetenz, über schon immer professionsorientiert und Strukturen aufzubauen, die das eigentliStudiengänge des Maschinenbaus oder führte zur Berufsbefähigung. Das hat che Ziel der Änderung, nämlich Mobilider Elektrotechnik zu urteilen. sich auch nicht durch die Umstellung tät zu erleichtern, konterkarieren. 1012 UNIVERSITÄTSMANAGEMENT Forschung & Lehre 12|15 Top-down oder nicht Top-down reicht nicht Plädoyer für ein individualisiertes Management von Universitäten | H A N S - J Ü R G E N G R A L K E | E WA L D S C H E R M | Die Diskussion über die Leitung und Steuerung von Universitäten hält an. Gibt es den einen richtigen Führungsstil für eine Universität? Oder sind Universitäten Unikate, so dass jede einzelne den passenden für sich und ihre Träger, die Professorinnen und Professoren, finden muss? D er Diskurs über die passende Form des Managements von Universitäten hat zentrale Bedeutung für die Zukunft der Wissenschaften im Allgemeinen und für die Universitäten im Besonderen. Dass er geführt wird, ist gut. Erfreulich ist, dass man dabei auf das für die Steuerung zentrale Moment professoraler Autonomie fokussiert. Weniger erfreulich stellen sich die vertretenen Positionen dar, die insbesondere um Entscheidungen wie „Top-down oder nicht Top-down“ und „Zentralisierung oder Dezentralisierung“ kreisen und dabei durch persönliches Erfahrungswissen fundiert werden. Der Beitrag des Potsdamer Präsidenten Günther („Keine feudalistische Zentralsteuerung“, Forschung & Lehre 9/15), der sich in seinen Ausführungen gegen die Position der Professoren Scholz und Stein („Sag mir, wo die Uni ist…“, Forschung & Lehre 7/15) stellt, ist dafür eines der jüngeren Beispiele. Günther postuliert, dass eine Top-down-Führung des Rektors/Präsidenten nicht systemadäquat, ja kontraproduktiv sei. Dem muss entgegengehalten werden, dass der ungefärbte Blick in die vielfältige Praxis des Universitätsmanagements eines Besseren belehrt. Es existieren tatsächlich Universitäten, die aus unterschiedlichen Gründen, beispielsweise, weil sie sich Exzellenzuniversität nennen dürfen, als er- folgreich zu bezeichnen sind und in denen dieser Top-down-Führungsstil gelebt wird. Will man sich den zentralen Fragen des Universitätsmanagements widmen, ist es nicht zielführend, den Diskurs auf „Top-down oder nicht Top-down“ beziehungsweise „Zentralisierung oder Dezentralisierung“ zu reduzieren. Es gibt andere gewichtige Aspekte des Managements von Universitäten. Ein solcher Aspekt ist offensichtlich die Diversität der Universitäten, wie sich aus der Replik Günthers herauslesen lässt. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass keine Universität wie die andere ist, sondern jede hinsichtlich zentraler managementrelevanter Momente ein Unikat darstellt, vor dessen Hintergrund die Frage nach dem „richtigen“ Management äußerst individuell beantwortet werden muss. Darauf hat nicht zuletzt Symanski eindrücklich hingewiesen, deren Forschungsergebnisse deutlich mehr Beachtung finden sollten. Auf die Frage „Top-down oder nicht Top-down?“ kann man nicht die eine richtige Antwort geben, weil diese die Einheitlichkeit der Universitäten, ihrer Professoren und Dekane unterstellen würde, die tatsächlich nicht existent ist. Und ganz offensichtlich unterscheiden sich die Universitäten der Professoren Scholz und Stein in Saarbrücken und Siegen deutlich von AUTOREN Professor Dr. Ewald Scherm ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insb. Organisation und Planung, an der FernUniversität in Hagen. Dr. Hans-Jürgen Gralke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand an diesem Lehrstuhl. der des Potsdamer Präsidenten Günther. Man bekommt sehr unterschiedliche Antworten, wenn man diejenigen, die im Kern ihre Universität tragen, das heißt die Wissenschaftler, insbesondere die Professoren, danach fragt, wie das Idealbild ihrer Universität aussieht, wofür Universität im Allgemeinen und die eigene Universität im Besonderen stehen sollte. Das ist nicht nur ein sogenanntes Generationenproblem, wie einige Leitungspersönlichkeiten diese Diversität vereinfachend begründen wollen. Jede Universität besitzt einen Pool äußerst differenzierter Vorstellungen von dem Ideal der Universität; die Wissenschaft selbst zieht hier treffend den Vergleich mit einem Gemischtwarenladen. Und dieser universitäre Pool differenzierter Idealvorstellungen – das ist der entscheidende Punkt – variiert zwischen den Universitäten. Dass die Vorstellungen der autonomen und glücklicherweise schwer antastbaren Professoren vom Ideal der Universität, wie beispielsweise ihre Einstellungen zur Messung universitärer Leistung, von dem Management einer Universität ernsthaft zu beachten sind, wird immer dann deutlich, wenn sich Professoren durch Managementhandeln in ihrer Identität bedroht sehen. Die professorale Macht wird dann genutzt, um Managemententscheidungen zu verhindern oder sich ihnen stillschweigend und auch unbeobachtet zu entziehen. Was liegt also näher, als die individuellen Vorstellungen der mächtigen Professoren unabhängig von dem „Top-down oder nicht Top-down“ ernst zu nehmen, die individuelle Intelligenz und den Impetus der Lehrstühle, Institute und Fakultäten zu nutzen, um so einen Beitrag zur Entwicklung tragfähiger Differenzierungsstrategien zu leisten? Was liegt ferner, als auf die Frage nach dem richtigen Management ausschließlich die Antwort „Top-down“ oder „nicht Top-down“ zu geben? Seminartermine Januar 2016 QUALITÄTSMANAGEMENT AN HOCHSCHULEN Geschäftsstelle des DHV Bonn, Dienstag, 19. Januar 2016, 10:00-18:00 Uhr Referenten: Prof. Dr. Georg Rudinger, Universität Bonn, Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) Dipl.-Psych. Katharina Olejniczak, Universität Bonn, Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) Themen: • Evaluation von Lehre und Studium, Absolventenbefragungen • Akkreditierung • Rankings und Ratings • Hochschulauswahlverfahren, Online-Self-Assessment • Zielvereinbarungen • Leistungsorientierte Mittelvergabe • Formalisierte QM-Systeme RECHTE UND PFLICHTEN IN GLEICHSTELLUNGSUND GENDERFRAGEN AN HOCHSCHULEN Geschäftsstelle des DHV Bonn, Dienstag, 26. Januar 2016, 11:00-17:00 Uhr Referentinnen: RA Dr. Vanessa Adam, Justitiarin für Arbeits- und Hochschulrecht im Deutschen Hochschulverband RA Dr. Juliane Lorenz, Justitiarin für Hochschul- und Beamtenrecht im Deutschen Hochschulverband Themen: • Rechtliche Grundlagen von Gleichstellung, Gender und Diversity an Hochschulen • Arbeitsrechtliche Aspekte, Antidiskriminierungsrecht, Vereinbarkeit von Beruf und Familie • Diskussion und Erfahrungsaustausch zu Gleichstellungsfragen KONFLIKTMANAGEMENT AN DER HOCHSCHULE Kaiserin-Friedrich-Stiftung Berlin Donnerstag/Freitag, 28./29. Januar 2016 1. Seminartag 10:00 Uhr bis 2. Seminartag 17:00 Uhr Referent: Dipl.-Psych. Rainer Osterhorn, Trainer und Berater für Führung und Organisationsentwicklung, Hamburg Themen: • Grundlagen des Konfliktmanagement • Konflikte mit Mitarbeitern • Konflikte mit Kollegen und „Vorgesetzten“ • Konfliktmoderation Informationen und Anmeldung: Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected] Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de 1014 KLARTEXT Forschung & Lehre 12|15 Kein Irrtum Ein E-Mail-Austausch zur Anwesenheitspflicht in Nordrhein-Westfalen E-Mail eines AStA-Vertreters einer Universität in NRW „Sehr geehrter Herr Prof. X. Laut Ihrem Vorlesungsplan für die Vorlesung: Einführung in die [...] verlangen Sie unter dem Punkt „Teilnahmeform und Leistungsanforderungen in der Vorlesung“ eine aktive Teilnahme und kündigen eine Nutzung von Teilnehmerlisten an. Dies ist nach der neuen Studienstruktur so nicht mehr gestattet und auch nach der alten Studienstruktur nicht mehr so gewünscht (laut Rektoratsaussage). Ich nehme an, dies ist ein veraltetes Handout, und bitte Sie daher, dies zu aktualisieren und entsprechend im Kurs die Anforderungen zu berichtigen. Mit freundlichen Grüßen, (Frau Y, in Vertretung des AStA)“ Antwort von Professor X an der gleichen Universität in NRW „Liebe Frau Y. (AStA), ich komme heute auf Ihre E-Mail zurück. Ja, es stimmt, dass ich in meiner Vorlesung immer mal wieder (3-5 mal pro Semester) Listen herumgebe, in die ich die TeilnehmerInnen bitte, sich namentlich einzutragen. Wer auf keiner der Listen auftaucht, das wissen die Studierenden, bekommt von mir am Ende des Semesters auch keine „Studienleistung“ (sic!) individuell verbucht. Das könnte ich nicht verantworten. In Zweifelsfällen bitte ich Studierende, auch solche, die mich einfach per E-Mail anschreiben und um Verbuchung von Punkten bitten, obwohl sie nie irgendwo erschienen sind, mir persönlich Auskunft zu geben, welches die Grundlage ist, auf der sie erwarten, von mir etwas verbucht zu bekommen. Meine Praxis ist dabei die pragmati- sche Lösung eines Problems: Denn dieAlso nun sagen Sie mir bitte: Fordert se Grundlagenveranstaltung impliziert der AStA mich tatsächlich auf, die AnStudienleistungen (!), die ich individuforderungen an die Studienleistung in ell vergeben und deren Bescheinigung der Veranstaltung hochzuziehen? Und ich verantworten können muss. Dazu würde dies dann formalistisch so sein muss ich mindestens herausfinden könmüssen, um einem Erlass zu entsprenen, wer denn diejenigen sind, die sie chen, oder gäbe es auch nachvollziehbatatsächlich erbracht haben bzw. gar re Gründe, die ich an die Studierenden nicht erbracht haben können (im weitergeben könnte und bestenfalls Durchschnitt gibt es ja zwischen elekauch selbst verstehen könnte? tronischer Anmeldung und tatsächliWas ich derzeit verstehe, ist – mit Karl cher Teilnehmerzahl eine Verlustquote Kraus – gesprochen, dies: Es gibt Dinge, von um die 30 Prozent). Und man die kommen als fertige Satire zur Welt. kann die Studienleistung, die zu dieser Sie würden sich übrigens komplett Vorlesung nun mal dazu gehört, nur erirren, wenn Sie meinen würden, ich bringen, wenn man anwesend ist, denn würde Anwesenheitskontrollen irgendsie lautet in der inkriminierten Grundwie gut finden oder gar schätzen. lagenveranstaltung: Regelmäßig anweWir sind ja nicht in der Schule, sonsend sein, mitdenken, eigene Notizen dern in einer tertiären Bildungseinrichmachen! Ertung. Und die heißt »Es gibt Dinge, die kommen seit Jahrhunderten sichtlich sind die AnfordeUniversität und als fertige Satire zur Welt.« rungen in der sollte möglichst Vorlesung niedrigschwellig angesetzt, auch noch unter erschwerten Studienbesogar geringer als gemäß Modulhanddingungen (eben großen Studierendenbuch – im Unterschied zu den zugehözahlen) so aufgefasst werden – auch rigen Übungen, die auf den Grundlawenn sich heute Bürokraten in Ministegen aufbauen: dort werden dann rien ganz eigene – oder möglicherweise: mündliche und schriftliche Leistungen gar keine – Vorstellungen davon maerwartet. chen, wie eigentlich akademisches LehParadoxerweise müsste nun Ihre Inren und Lernen in Universitäten funktervention, die im – wohl nur vermeinttioniert und funktionieren kann. lich klaren – Interesse von Studierenden Ich habe in dieser Sache übrigens antritt, zur Konsequenz haben, dass ich bereits mit dem Justiziar gesprochen. Studienleistungen auch in der Vorlesung Da diese Veranstaltung „Studienleisselbst „sichtbar“ abprüfen müsste, z.B. tungen“ impliziert, wird eine Lösung sidurch Hochladen der Notizen im cher nicht einfach im Verzicht auf die Stud.IP oder, was mir als Form aber Prüfung von Voraussetzungen bestehen ganz fern liegt, durch Klausur. Denn können. Eine formal „saubere“ Lösung Formen mündlicher Präsentation von wird für dieses Semester sicher nicht einer hohen Zahl von TeilnehmerInnen mehr erreichbar sein. Das wurde auch in der Vorlesung abzufordern, würde dort nicht anders gesehen. Aber es wird dieser Veranstaltung den Kern ihres Sinkeine irgendwie „billigere“ sein können, nes nehmen und, um das Geringste zu wenn sie gefunden ist. Soviel steht auch sagen, sie für die TeilnehmerInnen nicht fest. interessanter und attraktiver machen. mit freundlichen Grüßen, Prof. X.“ 6. LIOBA WERTH KLAUS SEDLBAUER UN Anzeige VE RÄ ND ER IN FORSCHUNG UND LEHRE PROFESSIONELL AGIEREN Die Leiter von Lehrstühlen stehen heute vor neuen Herausforderungen. Längst sind sie nicht mehr nur Wissenschaftler, sondern zu Managern geworden. Sie sehen sich gestiegenen Ansprüchen der Studierenden, einer zunehmenden Internationalisierung der Forschungslandschaft, der Beschaffung von Drittmitteln und einer entsprechenden Außendarstellung in der Öffentlichkeit gegenüber. Mit dem Handbuch „In Forschung und Lehre professionell agieren“ haben die Autoren ein Werk geschaffen, das anhand von Checklisten, Vorlagen, Leitfäden und vielen Beispielen aus der Praxis zeigt, wie mit den neuen Anforderungen souverän, professionell und ergebnisorientiert umgegangen werden kann. INHALT TEIL 1 beschäftigt sich mit dem internen Management eines Lehrstuhls. Neben Hinweisen für die ersten 100 Tage bei Übernahme eines Lehrstuhls liefert das Kapitel wertvolle Tipps zur persönlichen Arbeitsmethodik, für ein effektives Arbeitsmanagement oder zur Ausrichtung und Strukturierung eines Lehrstuhls. Konkrete Checklisten erleichtern die Organisation von internen Veranstaltungen sowie den Umgang mit Sitzungen und Arbeit in Gremien. In TEIL 2 dreht sich alles um Präsentieren und Moderieren. Die klassischen Aspekte der Rhetorik und Präsentationsgestaltung werden ebenso behandelt wie der Einsatz von Medien und unterschiedlichen Moderationsmethoden oder das eigene Auftreten und die damit verbundene Außenwirkung. TEIL 3 widmet sich dem Umgang mit Studierenden im Rahmen der Lehre. Dazu zählen die Bewertung von Prüfungsleistungen sowie eine verständliche Anleitung zur Erstellung von Hausarbeiten, Referaten und Abschlussarbeiten. TEIL 4 betrachtet die Forschungsarbeit am Lehrstuhl: Hier geht es um die Planung und Ausrichtung von Forschungsprojekten, deren Organisation und Beantragung sowie um das Publizieren. Da Patente in den Universitäten eine zunehmende Rolle spielen, finden sich auch hierzu wichtige Tipps. In TEIL 5 zeigen die Autoren, wie eine gezielte Öffentlichkeits- und Medienarbeit funktioniert und die Planung von öffentlichen Events gelingt. Abgerundet wird das Kapitel durch einen „Lehrstuhl-Knigge.“ DIE AUTOREN Prof. Dr. Lioba Werth und Prof. Dr. Klaus Sedlbauer sind beide Lehrstuhlinhaber an verschiedenen Universitäten, in unterschiedlichen Fachbereichen. Beide sind in ihren Forschungseinrichtungen tagtäglich mit Fragen des Managements befasst und stellen mit diesem Buch ihren Wissens- und Erfahrungsschatz vor. TE AU F LA GE STIMMEN ZUM BUCH „Das vorliegende Buch eröffnet thematisches Neuland. Es fasst profunde Kenntnisse und Erfahrungen in der Forschungsorganisation zusammen und bringt hilfreiche Botschaften auf den Punkt.“ PROF. DR. WOLFGANG HERRMANN, PRÄSIDENT DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT MÜNCHEN „Daher kann ich dieses Buch jeder ambitionierten Führungskraft in Forschungseinrichtungen zur Nutzung empfehlen.“ PROF. DR. HANS-JÖRG BULLINGER, PRÄSIDENT A.D. DER FRAUNHOFERGESELLSCHAFT „Durch den kurzweiligen Schreibstil macht es zudem Spaß, sich der Welt des Forschungsmanagements zu nähern. Das Buch ist eine praktische Hilfe für die Arbeit jeder Forschungs- und Entwicklungsabteilung.“ PETER ZÜRN, SPRECHER DER KONZERNFÜHRUNG DER WÜRTH-GRUPPE LIOBA WERTH KLAUS SEDLBAUER IN FORSCHUNG UND LEHRE PROFESSIONELL AGIEREN Lioba Werth ist habilitierte DiplomPsychologin, hat an der Universität Hohenheim den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie inne und leitet ein Unternehmen für Beratung, Coaching und Training (auch im wissenschaftlichen Bereich). Klaus Sedlbauer studierte Physik, promovierte in Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, hat den Lehrstuhl für Bauphysik an der TU München inne und leitet das Fraunhofer-Institut für Bauphysik. In seinem Ingenieurbüro und seiner Firma beschäftigt er sich mit Aufgaben aus der Baupraxis. BEQUEM BESTELLEN Deutscher Hochschulverband, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn oder per E-Mail: [email protected] oder per Fax: 0228-90 266 80 Gebunden, sechste unveränderte Auflage 2015, 100 Abb., 844 Seiten, 79,- € (D) inkl. Porto; für Mitglieder des DHV zum Sonderpreis von 70,00 € inkl. Porto. ISBN: 978-3-924066-97-0 1016 STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 Es wird eng und enger Der Stellenmarkt für Professuren im Jahr 2013 | A N G E L I K A W I R T H | Wie hat sich der Berufungsmarkt für Hochschullehrer in jüngster Zeit entwickelt? Wie können Trends zu beruflichen Perspektiven von Nachwuchswissenschaftlern festgestellt werden? Nach wie vor ist die Datenlage zur Arbeitsmarkt-Situation von Hochschullehrern relativ unzureichend. Vor diesem Hintergrund kommt der Betrachtung von Ausschreibungen freier Professuren eine besondere Bedeutung zu. Diese und andere Indikatoren, wie die Entwicklung des Professorenbestands oder der Habilitationszahlen, geben Hinweise auf strukturelle Entwicklungen. M it der vorliegenden Untersuchung des Stellenmarktes für Professuren im Jahr 2013 liegen aktuelle Daten einer Untersuchungsreihe vor, die seit 1999 in unregelmäßigen Abständen und seit 2009 im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt wird. Analysiert wurde die Anzahl der vakanten Professuren an Universitäten unter Zugrundelegung des Ausschreibungsdienstes des Deutschen Hochschulverbandes. Diese und weitere für die Einschätzung von Berufungschancen erhebliche Daten (wie z.B. die Entwicklung der Professoren- oder Habilitationszahlen), die ebenfalls beleuchtet werden, enthalten fächerspezifische Hinweise zu Chancen und Risiken des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ausschreibungen Insgesamt hat die Anzahl ausgeschriebener Universitätsprofessuren 2013 im Vergleich zu den vorherigen Berichtsjahren merklich abgenommen (Tab. 1). Im Gegensatz zum Jahr 2009, das mit einer Rekordzahl von 1 856 Vakanzen im Zeichen der Exzellenzinitiative stand und noch von einem vermehrten AUTORIN Angelika Wirth, M.A., ist Mitglied der Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes. Anteil altersbedingt ausscheidender Professoren gekennzeichnet war, belief sich die Zahl im Jahr 2013 nur noch auf 1 417 Stellen und stand damit an zweitletzter Stelle aller Berichtsjahre seit 1999. Wie verteilten sich die Vakanzen auf die Fächer? Ein einheitliches Bild ergab sich bei der Entwicklung der Ausschreibungszahlen seit 1999 in keinem Fach. Vielfach zeigten sich größere Schwankungen in den einzelnen Disziplinen, d.h. Fächer, die in einem Jahr einen Aufschwung erlebten, hatten einige Zeit später wieder mit Marktsättigungstendenzen zu kämpfen. Dies macht auch Prognosen hinsichtlich zukünftiger Chancen auf dem Arbeitsmarkt schwierig. Waren zwischen 2009 und 2011 vor allem in den Disziplinen Pädagogik, Wirtschaftswissenschaften und Humanmedizin 2009 überproportional viele Stellen ausgeschrieben, wurden im Berichtsjahr 2013 die Karten neu gemischt. Pädagogik und Wirtschaftswissenschaften büßten im Vergleich zum vorherigen Berichtsjahr mehr als 30 Prozent ein, in der Humanmedizin waren es fast 22 Prozent. Auch die – allerdings wesentlich kleinere – Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften verlor mehr als ein Drittel an freien Stellen im Gegensatz zum vorherigen Berichtsjahr, und die Disziplinen Physik/Astronomie sowie Philosophie büßten mehr als ein Viertel ein. Dagegen legten vor allem Biologie, die Sozialwissenschaften sowie die Geowissenschaften mit rund einem Drittel mehr Stellen erheblich zu. Auf ein Plus von etwa 20 Prozent kamen die Kunstund Kulturwissenschaften, Rechtswissenschaften und Psychologie. Die jeweils größten Zu- und Abnahmen waren in den kleinsten Fächern (Pharmazie – 62,5 Prozent, Veterinärmedizin + 75,0 Prozent) zu verzeichnen. Da aufgrund geringer Masse bereit kleinere Fluktuationen relativ hohe prozentuale Abweichungen zur Folge haben, sind allerdings in diesen Fällen die Daten weniger aussagekräftig. Professurenzahlen Aufgrund der uneinheitlichen Entwicklung bei den Ausschreibungen empfiehlt sich ein Blick auf weitere für den Stellenmarkt relevante Einflussfaktoren. Wie stand es um die Entwicklung der Professurenzahlen in den letzten Jahren? Im Vergleich zu den sinkenden Ausschreibungszahlen legte 2013 der Professorenbestand an den Universitäten (incl. Pädagogischen Hochschulen und Theologischen Hochschulen) weiter zu (Grafik 1). Dieser Entwicklungstrend war bereits seit einigen Jahren Zeit zu beobachten. Nachdem die Professurenzahlen zwischen 1999 und 2006 stark gesunken waren, kletterten sie ab 2007 in die Höhe. Während also der Kulminationspunkt bei den Ausschreibungen im Jahr 2009 lag, war der Aufwärtstrend bei den Professuren (durch den Fächerausbau und bedingt durch die zeitlich nachgelagerten Stellenbesetzungen) auch in den darauffolgenden Jahren noch stark sichtbar. Auch fächerspezifisch zeichnete sich ein Aufwärtstrend bei den Professurenzahlen ab (Tab. 2). Allerdings ist hier darauf hinzuweisen, dass seit 2002 von seiten des Statistischen Bundesamtes auch die Juniorprofessuren bei den Professurenzahlen mit erfasst werden. Allein für das Jahr 2013 müssen daher 1 597 Juniorprofessuren abgezogen werden. Im Vergleich zum Berichtsjahr 2011 waren 2013 kaum Rückgänge zu verzeichnen, lediglich die Theologie und Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften wiesen ein geringes Minus auf. Die größten Zunahmen erfolgten in den Fächern Philosophie mit mehr als 10 Prozent und Psychologie (fast 9 Prozent). Aus Altersgründen ausscheidende Professoren In diesem Zusammenhang stellt die Anzahl der jährlich aus Altersgründen ausscheidenden Professoren eine weitere wichtige Größe bei der Untersuchung des Stellenmarktes dar (Tab. 3). Während in der ersten Dekade dieses Jahrtausends jährlich etwa 1 000 Professoren aus Altersgründen ausschieden und dadurch vermehrt Stellen freimachten (die Altersausscheidensquoten lagen zwischen 4,1 Prozent und 5,0 Prozent), rutschten die Zahlen zwischen 2010 und 2012 auf unter 600 pro Jahr und schmälerten damit die Chancen auf eine freie Professur (Quoten von 2,4 Prozent bis 2,6 Prozent). Erst 2013 war mit 635 aus Altersgründen ausscheidenden Professoren wieder eine leichte Veränderung der Situation zu beobachten, was sich in der Quote allerdings nur minimal bemerkbar macht. Prospektiv wird die Anzahl der jährlich aus Altersgründen ausscheidenden Professoren sukzessive weiter steigen und damit vermutlich wieder positivere Signale für den Stellenmarkt setzen. Nach den Prognosen des Statistischen Bundesamtes wird die Zahl der aus Altersgründen ausscheidenden Professoren im Jahr 2023 bei 837 liegen. Damit dürften auch die Ausschreibungszahlen in den nächsten Jahren wieder in die Höhe gehen, solange nicht andere Faktoren wie Stellenkürzungen oder Fächerverlagerungen Einfluss nehmen. 1017 STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre Grafik 1: Hauptberufliche Professoren ohne Juniorprofessoren (C4, C3, C2, W3, W2) 1999 bis 2013 an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen) 22 319 22 176 21 946 21 902 21 738 21 668 21 575 21 349 21 326 21 135 20 832 20 748 20 863 20 651 20 161 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4. Mehr als die Hälfte aller Habilitationen erfolgte in der Humanmedizin, was auf die Größe dieser Fächergruppe und den traditionell hohen Stellenwert dieser Qualifikation für diese Disziplin zurückzuführen ist. In der Fächergruppe Sozialwissenschaften/Sozialwesen verdoppelte sich die Anzahl der Habilitationen gegenüber 2011. Weitere signifikante Zunahmen waren in den Bereichen Rechtswissenschaften, Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften sowie in Physik/Astronomie zu verzeichnen. Allerdings waren in diesen Fächergruppen 2011 die Zahlen so stark gesunken, dass hier eher von einem Erholungseffekt gesprochen werden kann. Einen besonders starken Rückgang bei den Habilitationen gab es in den Bereichen Pädagogik, Biologie und Mathematik. Die seit 2005 zurückgehenden Habilitationszahlen bedeuten jedoch nicht, dass weniger Nachwuchswissenschaftler auf den Markt strömen. Sie ist vielmehr Ausdruck eines stärkeren Einflusses alternativer Karrierewege. Die Anzahl außeruniversitärer Nachwuchsgruppen und die Zahl der Juniorprofessoren nahmen in den letzten Jahren deutlich zu. Wie sieht das konkret aus? Ein Vergleich im Abstand von fünf Jahren zeigt, wie sich in diesen Bereichen die Zahlen entwickelten: Während nach Angaben der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz („Pakt für Forschung und Innovation: Monitoring-Bericht 2015“) die Anzahl der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Emmy-Noether-Gruppen im Jahr 2009 noch bei 194 lag, waren es 2013 bereits 325. Im gleichen Zeitraum wuchsen die selbststän- Grafik 2: Habilitationen insgesamt (1999 bis 2013) 2 128 1 926 2 199 2 302 2 209 2 283 2 001 1 983 1 881 1 800 1 820 1 755 1 863 Neuhabilitierte, Nachwuchsgruppenleiter und Juniorprofessoren Wie stellt sich die Situation auf der Bewerberseite dar? Insgesamt schlossen 2013 1 567 Wissenschaftler ihre Habilitation ab, im Gegensatz zum Beginn der 2000er Jahre ein deutlicher Rückgang (Grafik 2). 1999 1 646 1 567 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4. 1018 STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 Tabelle 1: Ausschreibungen von Universitätsprofessuren* Fächergruppe / Fachbereich Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften Biologie Chemie Geowissenschaften, Geographie Geschichte Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften Informatik Ingenieurwissenschaften Kunst- und Kulturwissenschaften / Sport Mathematik Pädagogik (incl. Sonderpädagogik) Pharmazie Philosophie Physik, Astronomie Politikwissenschaften Psychologie Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften, Sozialwesen Sprach- und Literaturwissenschaften Theologie Veterinärmedizin Wirtschaftswissenschaften Insgesamt Bewegung Bewegung 2011-2013 absolut 2011-2013 in % 1999 2002 2003 2004 2005 2009 2011 2013 22 68 55 34 32 249 63 162 82 55 44 16 16 58 17 27 63 27 79 43 12 98 27 82 75 45 48 256 109 166 90 73 78 10 23 80 22 30 83 25 118 47 16 112 31 67 77 52 39 293 78 137 95 68 64 7 24 85 12 30 58 46 111 40 4 104 21 52 83 46 39 252 79 136 89 80 65 10 15 81 21 36 68 21 105 32 9 107 13 78 92 58 40 299 78 148 113 73 69 8 13 99 24 39 71 45 116 41 9 98 33 78 70 44 55 343 61 167 121 90 101 11 23 81 31 65 82 53 131 36 7 173 35 62 49 26 31 308 60 134 101 91 102 8 15 60 26 40 59 47 93 28 4 159 23 83 56 34 32 241 60 140 123 79 63 3 11 43 21 48 71 62 76 31 7 110 -12 21 7 8 1 -67 0 6 22 -12 -39 -5 -4 -17 -5 8 12 15 -17 3 3 -49 -34,3 33,9 14,3 30,8 3,2 -21,8 0,0 4,5 21,8 -13,2 -38,2 -62,5 -26,7 -28,3 -19,2 20,0 20,3 31,9 -18,3 10,7 75,0 -30,8 1 322 1 615 1 522 1 447 1 624 1 856 1 538 1 417 -121 -7,9 * C4-, C3-, W3- und W2-Professuren an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen) Quelle: Ausschreibungsdienst des Deutschen Hochschulverbandes Tabelle 2: Hauptberufliche Professoren* Fächergruppe / Fachbereich Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften Biologie Chemie Geowissenschaften, Geographie Geschichte Humanmedizin (incl. Zahnmedizin) / Gesundheitswissenschaften Informatik Ingenieurwissenschaften Kunst- und Kulturwissenschaften / Sport Mathematik Pädagogik (incl. Sonderpädagogik) Pharmazie Philosophie Physik, Astronomie Politikwissenschaften Psychologie Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften, Sozialwesen Sprach- und Literaturwissenschaften Theologie Veterinärmedizin Wirtschaftswissenschaften 2013 Bewegung Bewegung 2011-2013 absolut 2011-2013 in % 1999 2002 2003 2004 2005 2009 2011 542 987 951 773 657 531 953 907 739 662 540 970 919 729 670 533 956 925 708 652 472 966 895 698 623 435 992 916 n.e. n.e. 455 1 069 967 n.e. 733 452 1 103 1 005 741 751 -3 34 38 n.e. 18 -0,7 3,2 3,9 n.e. 2,5 3 260 601 2 620 1 271 1 187 948 148 302 1 191 281 531 904 508 1 748 754 180 1 389 3 139 739 2 439 1 234 1 162 846 169 297 1 147 284 552 892 527 1 704 706 179 1 474 3 178 782 2 367 1 281 1 158 848 163 298 1 125 313 552 903 504 1 637 686 183 1 432 3 239 838 2 358 1 297 1 152 795 166 320 1 111 319 559 922 509 1 647 686 179 1 420 3 114 860 2 318 1 292 1 114 772 168 300 1 092 310 577 917 518 1 607 658 179 1 450 3 015 944 2 332 n.e. 1 138 791 163 332 1 164 305 545 944 n.e. 1 678 658 n.e. 1 660 3 250 992 2 481 1 408 1 197 867 n.e. 339 1 239 328 575 964 529 1 753 669 n.e. n.e. 3 329 1 021 2 537 n.e. n.e. 891 n.e. 375 1 284 350 626 993 563 n.e. 660 n.e. n.e. 79 29 56 n.e. n.e. 24 n.e. 36 45 22 51 29 34 n.e. -9 n.e. n.e. 2,4 2,9 2,3 n.e. n.e. 2,8 n.e. 10,6 3,6 6,7 8,9 3,0 6,4 n.e. -1,3 n.e. n.e. n.e. = nicht ermittelbar (Zahlen nicht vorhanden oder unter Datenschutz). * an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen). Ab 2002 incl. Juniorprofessoren. Nicht berücksichtigt: Bereiche, die keinem bestimmten Fach zugeordnet werden können (z.B. Zentrale Einrichtungen). Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4 1019 STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre Tabelle 3: Ausscheiden von Professoren aus Altersgründen digen Nachwuchsgruppen in den Forschungsorganisationen von 400 auf 530. Auch die Zahl der Juniorprofessuren nahm laut Statistischem Bundesamt kräftig zu (von 994 auf 1 597). Stellt man zusammenfassend die auf unterschiedliche Weise qualifizierten Nachwuchswissenschaftler der Zahl der im jeweiligen Jahr aus Altersgründen ausgeschiedenen Professoren gegenüber – unter Vernachlässigung des Umstandes, dass nicht jede aus Altersgründen freiwerdende Professur auch automatisch neu besetzt wird – kamen 2009 auf eine Professur fast vier qualifizierte Nachwuchswissenschaftler, 2013 waren es sechs (Tab. 5). Die Konkurrenzsituation für berufungsfähige Nachwuchswissenschaftler ist somit deutlich ausgeprägter. Dabei ist auch zu bedenken, dass auf jede freiwerdende Professur zusätzlich Bewerber aus dem Ausland, je nach Fach Bewerber aus der Industrie, auf andere Weise Qualifizierte und die in den Vorjahren nicht zum Zuge gekommenen Bewerber hinzu zu addieren sind. Schätzungen gehen davon aus, dass auf jede ausgeschriebene Universitätsprofessur über 40 Bewerbungen von formal und inhaltlich qualifizierten Wissenschaftlern eingehen. Hauptberufliche Professoren insgesamt* Anzahl 24 205 23 980 23 744 23 637 23 430 23 434 22 858 22 257 22 794 23 023 22 988 23 289 23 914 24 081 24 496 im Alter von 65 Jahren (vorauss.) ausscheidende Professoren* im Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Anzahl 799 1 041 982 1 004 1 081 1 073 1 143 1 043 941 1 039 902 594 563 597 635 im Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 673 640 670 704 786 741 813 846 865 837 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Quote 3,3% 4,3% 4,1% 4,2% 4,6% 4,6% 5,0% 4,7% 4,1% 4,5% 3,9% 2,6% 2,4% 2,5% 2,6% * an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen) und Kunsthochschulen (ohne Juniorprofessoren). Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4 Ausschreibungsquoten Um weitere Aussagen zur Angebotsund Nachfragesituation zu treffen, werden Ausschreibungsquoten ermittelt. Die Ausschreibungsquoten beschreiben das Verhältnis zwischen der Zahl der Vakanzen und der Professorenzahlen insgesamt, und lassen damit – zumin- Tabelle 4: Habilitationen (fachspezifisch) Fächergruppe / Fachgebiet Agrar-, Forst-, und Ernährungswissenschaften Biologie Chemie Geowissenschaften, Geographie Geschichte Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften Informatik Ingenieurwissenschaften Kunst- und Kulturwissenschaften / Sport Mathematik Pädagogik (incl. Sonderpädagogik) Pharmazie Philosophie Physik, Astronomie Politikwissenschaften Psychologie Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften, Sozialwesen Sprach- und Literaturwissenschaften Theologie Veterinärmedizin Wirtschaftswissenschaften Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4 1999 2002 2003 2004 2005 2009 2011 2013 45 126 74 76 54 625 56 64 70 85 33 14 34 129 31 49 55 38 110 53 16 83 37 131 80 64 93 849 51 92 92 70 43 14 45 142 37 50 73 29 147 43 29 84 35 109 88 61 70 873 40 79 86 57 37 8 46 110 26 52 67 54 140 51 21 94 33 105 74 73 87 910 29 84 105 72 36 15 40 106 28 61 67 47 119 68 21 98 43 90 53 38 61 856 35 82 67 62 43 4 28 86 27 56 64 44 106 49 14 85 21 72 50 50 49 816 44 66 68 48 29 7 31 63 26 42 45 26 117 42 20 81 15 70 34 40 43 799 21 65 52 43 24 9 26 38 17 41 28 12 80 33 14 52 24 50 32 32 54 789 27 68 39 31 15 10 20 60 21 61 45 24 66 32 15 47 Bewegung Bewegung 2011-2013 absolut 2011-2013 in % 9 -20 -2 -8 11 -10 6 3 -13 -12 -9 1 -6 22 4 20 17 12 -14 -1 1 -5 60,0 -28,6 -5,9 -20,0 25,6 -1,3 28,6 4,6 -25,0 -27,9 -37,5 11,1 -23,1 57,9 23,5 48,8 60,7 100,0 -17,5 -3,0 7,1 -9,6 1020 STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 Tabelle 5: Verhältnis altersbedingt ausscheidender Professoren zu Nachwuchswissenschaftlern Altersbedingt ausscheidende Professoren* Wissenschaftlicher Nachwuchs davon Habilitationen Juniorprofessoren* Nachwuchsgruppen zusammen Verhältnis 2009 902 2013 635 1 820 994 594 3 408 1 567 1 597 855 4 019 3,8 6,3 * an Universitäten und Kunsthochschulen Quelle: Statistisches Bundesamt FS 11, R 4.4, GWK-Monitoring-Bericht 2015 dest tendenziell – Schlüsse auf die Entwicklung des Marktes zu. Sie dürfen allerdings nicht überinterpretiert werden. Denn nicht jeder bereits Berufene bewirbt sich auf eine Professur. Darüber hinaus bleiben andere potentielle Bewerber (Nachwuchswissenschaftler, Bewerber aus der Industrie oder dem Ausland etc.) in der Statistik unberücksichtigt. Eine weitere Einschränkung: Bei großen Fächergruppen sind die Quoten aussagekräftiger als bei kleineren. Zudem zieht eine Abnahme der Professurenzahlen die Ausschreibungsquote automatisch nach oben, d.h. eine hohe Quote kann nicht zwangsläufig als positives Signal gewertet werden. Vor die- sem Hintergrund sind die Ausschreibungsquoten zwar ein wichtiger Parameter für die Betrachtung des Stellenmarktes, sollten jedoch ebensowenig isoliert betrachtet werden wie die anderen bereits erwähnten messbaren Indikatoren wie Altersstruktur der Professoren, Habilitationen etc. Wie Tab. 6 zeigt, fiel die durchschnittliche Ausschreibungsquote im Jahr 2013 auf den niedrigsten Stand seit 1999. Sie lag nur noch bei 5,8 Prozent und verringerte sich damit merklich gegenüber dem vorherigen Berichtsjahr 2011, in dem die Quote bei 6,6 Prozent lag. Noch deutlicher wird das Gefälle im Vergleich mit dem Rekordjahr 2009: Hier lag die Quote bei 8,4 Prozent, womit rein statistisch gesehen 12 Professoren auf eine Vakanz entfielen. 2013 waren es 17 Professoren – die Berufungschancen somit insgesamt weniger gut. Im Hinblick auf die fächerspezifische Situation muss zunächst darauf hingewiesen werden, dass 2013 in sechs Fällen keine Ausschreibungsquoten ermittelbar waren, da die entsprechenden Professurendaten fehlen. Dies ist insofern bedauerlich als es sich meistenteils um größere Fächergruppen (Sprachund Literaturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften) handelt. Die höchste Quote, die für das Jahr 2013 notiert werden konnte, belegte mit 11 Prozent die Fächergruppe Sozialwissenschaften. Hier korreliert die Quote mit dem Zuwachs bei Ausschreibungs-, Professoren- und Habilitationszahlen und lässt auf eine positive Entwicklung schließen. Auf Platz 2 folgte das Fach Psychologie, das bereits in den vorherigen beiden Berichtsjahren überdurchschnittlich abgeschnitten hatte und 2013 einhergehend mit einer Zunahme bei den Professoren eine Ausschreibungsquote von 7,7 Prozent aufwies. Dahinter rangierten das Fach Biologie mit 7,5 Prozent, das wiederum in den beiden Berichtsjahren nur unterdurchschnittlich platziert war, sowie auf Platz 4 die Tabelle 6: Ausschreibungsquoten (Verhältnis Ausschreibungen zum Professurenbestand) 1999 bis 2013 Fächergruppe / Fachgebiet Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften Biologie Chemie Geowissenschaften, Geographie Geschichte Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften Informatik Ingenieurwissenschaften Kunst- und Kulturwissenschaften, Sport Mathematik Pädagogik (incl. Sonderpädagogik) Pharmazie Philosophie Physik, Astronomie Politikwissenschaften Psychologie Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften, Sozialwesen Sprach- und Literaturwissenschaften Theologie Veterinärmedizin Wirtschaftswissenschaften Durchschnitt* 1999 2002 2003 2004 2005 2009 2011 4,1% 6,9% 5,8% 4,4% 4,9% 7,6% 10,5% 6,2% 6,5% 4,6% 4,6% 10,8% 5,3% 4,9% 6,0% 5,1% 7,0% 5,3% 4,5% 5,7% 6,7% 7,1% 5,1% 8,6% 8,3% 6,1% 7,3% 8,2% 14,7% 6,8% 7,3% 6,3% 9,2% 5,9% 7,7% 7,0% 7,7% 5,4% 9,3% 4,7% 7,5% 6,7% 8,9% 7,6% 5,7% 6,9% 8,4% 7,1% 7,0% 9,2% 10,0% 5,8% 7,4% 5,9% 7,5% 4,3% 8,1% 7,6% 3,8% 5,4% 6,4% 9,1% 7,3% 5,8% 2,2% 7,3% 3,9% 5,4% 9,0% 6,5% 6,0% 7,8% 9,4% 5,8% 6,9% 6,9% 8,2% 6,0% 4,7% 7,3% 6,6% 6,4% 7,4% 4,1% 6,4% 4,7% 5,0% 7,5% 2,8% 8,1% 10,3% 8,3% 6,4% 9,6% 9,1% 6,4% 8,7% 6,6% 8,9% 4,8% 4,3% 9,1% 7,7% 6,8% 7,7% 8,7% 6,7% 6,2% 5,0% 6,8% 7,6% 7,9% 7,6% n.e. n.e. 11,4% 6,5% 7,2% n.e 7,9% 12,8% 6,7% 6,9% 7,0% 10,2% 11,9% 8,7% n.e. 7,8% 5,5% n.e. 10,4% 7,7% 5,8% 5,1% n.e. 4,2% 9,5% 6,0% 5,4% 7,2% 7,6% 11,8% n.e. 4,4% 4,8% 7,9% 7,0% 6,1% 8,9% 5,3% 4,2% n.e. n.e. 5,1% 7,5% 5,6% 4,6% 4,3% 7,2% 5,9% 5,5% n.e. n.e. 7,1% n.e. 2,9% 3,3% 6,0% 7,7% 7,2% 11,0% n.e. 4,7% n.e. n.e. 2013 6,0% 7,5% 7,0% 6,7% 7,6% 8,4% 6,6% 5,8% n.e. = nicht ermittelbar (Zahlen nicht vorhanden oder unter Datenschutz) *auf Basis der Gesamtprofessuren (ab 2002 incl. Juniorprofessuren) an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen) STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre größte Fächergruppe Humanmedizin (7,2 Prozent). Die Medizin konnte in allen Berichtsjahren eine überdurchschnittliche Quote aufweisen. Im Mittelfeld bewegten sich die Informatik, Politikwissenschaften, Chemie und Ingenieurwissenschaften. In der Informatik blieben die Ausschreibungszahlen in Vergleich zu den vorherigen beiden Berichtsjahren konstant, während die Professurenzahlen stiegen. In den anderen genannten Disziplinen waren die Ausschreibungszahlen bei ebenfalls gestiegenen Professurenzahlen volatil bzw. sinkend (Politikwissenschaften). Den letzten Platz der Rangskala belegte Philosophie mit einer Ausschreibungsquote von 2,9 Prozent. Bereits seit dem Berichtsjahr 2004 waren hier nur unterdurchschnittliche Ausschreibungsquoten zu verzeichnen, wobei allerdings die seit dem Berichtsjahr 2009 zu beobachtende Zunahme der Professurenzahlen zu beachten ist, die die Ausschrei- bungsquoten nach unten senkte. Auch die Physik/Astronomie war nur mit einer schwachen Quote von 3,3 Prozent vertreten. Nachdem diese Disziplin (wie auch andere naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie oder Biologie) im Berichtsjahr 2005 überdurchschnittlich abgeschnitten hatte, ging es in den darauffolgenden Berichtsjahren kontinuierlich bergab. Im genannten Zeitraum hatten sich die Ausschreibungszahlen mehr als halbiert, während die Zahl der Professuren beträchtlich gestiegen war. Kamen 2005 11 Professuren auf eine freie Stelle, waren es 2013 30, also fast das Dreifache. Fazit Viele Entwicklungen auf dem akademischen Arbeitsmarkt sind nur mit Mühe nachzeichenbar; Prognosen noch schwieriger. Die bereits in der Stellenmarkt-Auswertung für das Berichtsjahr 2011 geäußerte Vermutung, dass sich die Zahl der ausgeschriebenen Univer- 1021 sitätsprofessuren auch in späteren Berichtsjahren weiter reduzieren könnten (F&L 12/2013, S. 1 007), hat sich allerdings bestätigt. In Zeiten geringerer Altersausscheidensquoten ergeben sich Blockadeeffekte für den Stellenmarkt. Die Situation wird sich voraussichtlich erst wieder in etwa fünf Jahren leicht entspannen, wenn mehr Professoren altersbedingt ausscheiden. Allerdings haben andere Faktoren wie Stelleneinsparungen, Umwidmungen von Professuren oder die Dauer der Wiederbesetzung von Professuren einen unkalkulierbaren Einfluss auf den Stellenmarkt. Umgekehrt bleibt die Hoffnung, dass sich durch eine politisch gewollte und finanzierte Erhöhung von Universitätsprofessuren die Lage verbessert (vgl. F&L 5/2015, S. 371.). Bei allen notwendigen Einschränkungen und Unsicherheiten im Einzelnen: Die Lage für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist zurzeit sichtlich angespannt. Anzeige Unser Service für Bibliotheken. Effizient, transparent, direkt. Fachzeitschriften, Fortsetzungen, Loseblattsammlungen und OnlineDienste sind die wichtigsten Trägermedien für Ihre Fachinformationen. Wir recherchieren, beschaffen und verwalten diese Medien für Sie. Hugendubel. Für jeden mehr drin. „Sie kümmern sich um Ihr Tagesgeschäft. Hugendubel Fachinformationen unterstützt Sie bei der schlanken und zielgenauen Beschaffung der richtigen Medien.“ Sandra Buchholz-Reinberger (Außendienst München) Wir sind bundesweit für Sie da. Unsere Buchhandlungen, Kontaktdaten und Ansprechpartner finden Sie unter www.hugendubel.info/stores Sie erreichen uns zentral per Mail unter [email protected] oder unter 0 89/30 75 75 75. 1022 WA S I S T E I G E N T L I C H … ? Forschung & Lehre 12|15 Was ist eigentlich Biophotonik? Optische Methoden in Medizin und Biologie | A L E X A N D E R H E I S T E R K A M P | Mittels neuer optischer Verfahren lassen sich Krankheiten früher und besser diagnostizieren und therapieren. Durch Nutzen von optischen Technologien werden auch neue Impulse für die Biotechnologie und Life Sciences gegeben. bung von Zell- und Gewebebestandteilen in Echtzeit möglich (Karpf et al), um eventuelle Infektionen, Gefäßerkrankungen oder andere wichtige Biomarker farbstofffrei zu erkennen (Popp et al.). Grundlage ist die Wechselwirkung der Photonen mit den Biomolekülen, die spektroskopisch, zeitaufgelöst oder durch Wellenmischung (siehe Abbildung 1) und weitere Methoden ausgewertet werden kann und so Aufschlüsse über Gewebe- und Zellbestandteile geben kann. Durch Kombination mit Nanopartikeln kann die Sensitivität dieser Methoden bis auf das Niveau einzelner Moleküle erhöht werden. as das Messer nicht heilt, kroskopischen Bereich geht. So lässt heilt das Feuer…“, dieses Zisich der Laser und allgemeiner die Photat des griechischen Arztes tonik nicht mehr nur als sehr präzises, Hippokrates (ca. 460-370 v. Chr.) zeigt schädigungsarmes Lichtskalpell einsetdie besondere Stellung des Feuers in zen, sondern eröffnet im Bereich von der Medizin der Antike auf. Bestimmte Mikroskopie und Bildgebung völlig Eigenschaften des Lasers ähneln denen neue Wege in der Diagnose und Erfordes Feuers: Die Möglichkeit, Energie schung von Krankheiten. lokalisiert und selektiv in bestimmte Beispiele solcher Fortschritte auf Gewebe oder Zellen berührungslos und dem Gebiet der Optik sind die sogesomit steril zu applizieren, eröffnet nannten Superresolution-Verfahren, die neue Wege in der Diagnose und Theradas klassische Beugungslimit durchpie. brochen haben und die Bildgebung Bereits kurz nach seiner Erfindung von lebenden Strukturen im Bereich Welchen Anwendungsbezug Anfang der 60er Jahre wurde der einiger 10 Nanometer (Hell et al.) erhat die Biophotonik? Laser daher in der Medizin sehr erlauben. In Kombination mit den FortDie Biophotonik ist durch die Zielsetfolgreich in der Augenheilkunde eingeschritten auf dem Gebiet der Molekuzung des Gebiets, der frühen Diagnose, setzt. Mit fortschreitender Entwicklung larbiologie können im Rahmen der der Behandlung und dem verbesserten hat sich der Einsatzbereich seitdem Fluoreszenzmikroskopie über genetisch Verständnis von Krankheitsbildern, auf eine Vielzahl von eng verknüpft mit der AnAnwendungen innerwendung, da letztlich die »Die Anwendungen der Biophotonik halb der Medizin, insZielsetzungen verschiedeumfassen nahezu alle Bereiche der besondere in jüngster ner Verfahren maßgeblich Zeit durch Fortschritte durch die klinische AnLebenswissenschaften und der Medizin.« in Optik, Molekularwendung oder offene Frabiologie und Nanogen in Diagnose und Thetechnologie, extrem ausgedehnt. erzeugte Fluoreszenzfarbstoffe, sogerapie vorgegeben werden. Die oben anDer Bereich der Biophotonik geht nannte Fusionsproteine, Bestandteile gesprochene Sensitivität lässt sich in aus diesen Entwicklungen hervor und lebender Zellen, spezifisch angefärbt vielen Gebieten anwenden und bekonzentriert sich dabei insbesondere und hochauflösend und dynamisch begründet dann wiederum den Bedarf auf die Bausteine des Lebens, wie Zelobachtet werden. neuer Therapieoptionen bei einer entlen und Moleküle, im Gegensatz zu der Auch ohne Anfärbungen ist beisprechend frühen Diagnose. Das eher klassischen Lasermedizin, in der spielsweise über Raman-basierte MeBMBF hat daher die Förderinitiative es um klinische Anwendungen im mathoden eine chemisch selektive BildgeBiophotonik geschaffen, in der Anwendungen photonischer Verfahren in enAUTOR ger Kooperation von Wissenschaft und Industrie erforscht werden. Die Anwendungen umfassen dabei nahezu alAlexander Heisterkamp ist Professor für Biophotonik an der Leibniz Universität Hannover. Als Physiker entwickelt er optische Technologien in den Lebenswissenle Bereiche der Lebenswissenschaften schaften und der Medizin. und der Medizin, wie beispielsweise hochauflösende Vor-Ort-Analytik im W 12|15 Forschung & Lehre WA S I S T E I G E N T L I C H … ? 1023 Abbildung: A. Heisterkamp / T. Ehmke / M. Ochs Fortschritt durch interdisziplinäre Zusammenarbeit Nur durch Zusammenwirken der verschiedenen Disziplinen von Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Medizin kann ein Fortschritt auf dem Gebiet der Biophotonik erreicht werden, und es können neue Wege eröffnet werden. Am Standort Hannover bildet sich diese Zusammenarbeit in einer Vielzahl von koordinierten Forschungsprogrammen ab, wie beispielsweise den Exzellenzclustern REBIRTH und Hearing-for-all, sowie dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) und dem jüngst neu geschaffenen Forschungsbau NIFE, dem Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung. Indem sich die verschiedenen Disziplinen auf eine Sprache verständigen und austauschen, entstehen so auch neue Möglichkeiten und Perspektiven für die Forschung in jeder einzelnen Disziplin. Abbildung 1 oben: Farbstofffreie Bildgebung von Lungengewebe (Pleura einer Schweinelunge, rot: Elastinfasern (Autofluoreszenz), grün: nichtlineares Signal der Kollagenfasern, Kooperation AG Ochs, MHH, DZL). unten: Farbstofffreie Bildgebung an einer Zelllinie, Vierwellen-Mischsignal (a), nichtlineare Fluoreszenz (b) des Stoffwechsels, Signal der intrazellulären Vesikel und Lipide über 3. Harmonische, Überlagerung aller Signale (d). Skalierung 5μm Bereich der Medizin, Schadstoffanalytik im Trinkwasser; molekulare Diagnostik und hoch-sensitiver Nachweis von Zellen oder photonische Verfah- dingte Makuladegeneration). Vor allem die letztgenannten Erkrankungen spielen in einer alternden Gesellschaft eine immer größere Rolle. Eine möglichst frühzeitige Erkennung ist bei »Optische Methoden erlauben es heute, all diesen Krankheitsbildern dem Leben auf subzellulärer Ebene wichtig, aber in zuzusehen.« Bereichen wie z.B. der trockeren zu Nachweis und Therapie von nen Makuladegeneration existieren bismultiresistenten Keimen. lang keine echten Therapieoptionen, Besondere Fortschritte erhofft man optische Verfahren böten sich jedoch sich unter anderem bei den großen aufgrund der leichten Zugänglichkeit Volkskrankheiten, wie Herz-Kreislaufgeradezu an. erkrankungen, Krebserkrankungen, Demenz, Diabetes mellitus und Erkrankungen der Netzhaut (wie die altersbe- Neue Wege in Biologie und Medizin Die Verbindung von grundlegender Physik, wie zum Beispiel die nichtlineare Anregung von Ladungsträgern an Molekülen, mit medizinischen Fragestellungen und Vorgängen in der Biologie übt eine besondere Faszination aus. Optische Methoden erlauben es heutzutage, dem Leben auf subzellulärer Ebene zuzusehen und zu lernen. Zahlreiche berühmte Physiker haben bereits zuvor in dem interdisziplinären Gebiet von Physik und Biologie gearbeitet, wie das immer noch lesenswerte Buch von Erwin Schrödinger „Was ist Leben?“ zeigt, in dem der Nobelpreisträger lange vor der Entdeckung der DNA über die mögliche Weitergabe der Erbinformation in Zellen spekuliert. Auch Richard Feynman, ein Pionier in der Quantenoptik und ebenfalls Nobelpreisträger, war seinerzeit Mitglied im sogenannten RNA-Tie Club, der die Entschlüsselung der Protein-Synthese aufklären wollte. Die mechanistische Herangehensweise aus der Physik auf die Prozesse des Lebens anzuwenden und Methoden zu schaffen, die in Biologie und Medizin neue Wege ermöglichen, bleiben ein spannendes Forschungsgebiet. 1024 FORSCHUNG Forschung & Lehre 12|15 Ergründet und entdeckt Antibiotikaresistenzen D mit 11,8 Prozent unter dem europäischen Mittelwert, der bei ca. 18 Prozent stagniert. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stünden seit einigen Jahren die Gram-negativen Erreger. Dazu gehörten u.a. Escherichia coli, die z.B. Harnwegsinfektionen verursachen, und Klebsiella pneumoniae, die im Krankenhaus zu Lungenentzündung und zu Sepsis (Blutvergiftung) führen könnten. Bei Escheri- Foto: picture-alliance ie Situation bei Antibiotikaresistenzen ist dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge in Deutschland vergleichsweise weniger angespannt als in vielen anderen europäischen Staaten. Wie das Institut berichtet, ist einer der wichtigsten Erreger von Krankenhausinfektionen, Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), in Deutschland weiterhin rückläufig und liegt chia coli z.B. sei die Resistenz gegenüber Cephalosporinen der dritten Generation – eine wichtige Gruppe von breit wirksamen Antibiotika – in Deutschland bereits auf über zehn Prozent gestiegen. Internationale Kooperationen und Maßnahmen in allen Ländern sind dem RobertKoch-Institut zufolge unbedingt notwendig. So spielten z.B. bei Darmbakterien, die sog. Extended Spectrum Beta-Lactamasen (ESBL) bilden und damit eine wichtige Gruppe von Antibiotika unwirksam machten, Auslandsreisen eine Rolle. Studien hätten gezeigt, dass bis zu 30 Prozent der Reiserückkehrer aus Regionen mit hoher ESBL-Verbreitung (z.B. Asien und indischer Subkontinent) mit ESBL-bildenden Escherichia coli kolonisiert seien. www.rki.de/antibiotikaresistenz Jugendsexualität 2015 W ährend sexuelle Aktivitäten unter 14-Jährigen insgesamt mit durchschnittlich sechs Prozent noch die Ausnahme sind, hat im Alter von 17 Jahren mehr als die Hälfte der Jugendlichen Geschlechtsverkehr-Erfahrung. Im Alter von 19 Jahren haben 90 Prozent der jungen Frauen deutscher Herkunft das „erste Mal“ erlebt. Junge Frauen mit ausländischen Wurzeln sind im Alter von 21 Jahren zu gut zwei Dritteln sexuell aktiv geworden. Für junge Männer gilt dies erst zwei bzw. drei Jahre später. Dies sind einige Ergebnisse der Studie „Jugendsexualität 2015“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das Verhütungsverhalten hat sich der Studie zufolge verbessert: Über 90 Prozent der sexuell aktiven jungen Menschen sprächen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin über Verhütung. Während 1980 29 Prozent der Jungen und 20 Prozent der Mädchen keine Verhütungsvorkehrungen beim „ersten Mal“ trafen, sind es heute sechs bis acht Prozent. Je nach Herkunft leisteten Eltern unterschiedliche Aufklärungsarbeit. Aktuell sprachen der Studie zufolge 63 Prozent der Mädchen und 51 Prozent der Jungen deutscher Herkunft mit ihren Eltern über Verhütung, 41 Prozent der Mädchen und 36 Prozent der Jungen aus Elternhäusern mit Migrationshintergrund. Die repräsentative Studie „Jugendsexualität 2015“ wurde zum achten Mal durchgeführt. GrundwasserKartierung E in internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Göttingen hat das Gesamtvolumen des Grundwassers auf der Erde kartiert. Demnach gibt es etwa 23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser auf dem Planeten. Diese 23 Millionen Kubikkilometer entsprächen einer 180 Meter tiefen Bedeckung der Erdoberfläche mit Wasser, schreiben die Wissenschaftler. Weniger als sechs Prozent davon seien allerdings modernes Grundwasser, also Grundwasser, das während der Dauer eines menschlichen Lebens erneuert wird. Der weitaus größere Teil ruhe in tiefen Schichten. Die größten Vorräte modernen Grundwassers befinden sich im Amazonasbecken, dem Kongo, Indonesien und in Gebirgen wie den Rocky Mountains, die geringsten in trockenen Gebieten wie der Sahara. Erkenntnisse über die Menge des modernen Grundwassers auf der Erde seien von großer Bedeutung, weil es im Gegensatz zu älterem, stagnierendem Grundwasser eine erneuerbare Ressource sei, schreiben die Wissenschaftler. Gleichzeitig sei modernes Grundwasser aber auch anfälliger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels oder menschlichen Eingriffen in das Ökosystem. Tom Gleeson et al., DOI: 10.1038/ ngeo2590 FORSCHUNG 12|15 Forschung & Lehre Spermienkonkurrenz J e größer die Tiere einer bestimmten Art sind, desto wichtiger ist die Zahl der Spermien und nicht deren Länge. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universitäten Zürich und Stockholm, die den Einfluss der Spermienkonkurrenz auf die Evolution der Spermien bei 100 Säugearten verglichen haben. Diese Konkurrenz entsteht, wenn sich Weibchen mit mehreren Männchen paaren und deren zahlreiche Spermien um die Befruchtung der wenigen Eier wetteifern. Mit steigender Körpergröße erhöht sich der Selektionsdruck auf die gesamten Investitionen in Ejakulate, und die Spermienzahl wird immer wichtiger als die Spermienlänge. Dies hänge mit dem voluminöseren weiblichen Geschlechtstrakt zusammen, in dem die Spermien eher verloren gehen oder „verdünnt“ würden. Die Spermienlänge oder -geschwindigkeit wirkt sich den Forschern zufolge bei großen Arten wohl erst dann aus, wenn überhaupt genügend Spermien in die Nähe der Eier gelangten. Bei kleinen Arten ist die zurückzulegende Strecke der Spermien kürzer und das Verlustrisiko viel kleiner, so dass große Spermien eher von Vorteil sind. Aus diesem Grund fände man wohl die komplexesten Spermienformen bei kleinen und nicht bei großen Arten. So seien die Spermien von Mäusen und Ratten etwa doppelt so lang wie jene der größeren Raubtiere, Huftiere, Primaten oder gar Wale. Spermien sind der Wissenschaft seit etwa 350 Jahren bekannt und gehören zu den vielfältigsten Zellen überhaupt. Stefan Lüpold/John Fitzpatrick, DOI: 10.1098/rspb.2015.2122 1025 Tabakatlas 2015 I m Norden Deutschlands gibt es mehr Raucher als im Süden. Das geht aus dem neuen „Tabakatlas“ des Deutschen Krebsforschungszentrums hervor. Demnach haben Berlin und Bremen die höchsten Raucheranteile unter beiden Geschlechtern. In Baden-Württemberg rauchen die wenigsten Männer, in Sachsen die wenigsten Frauen. Seit 2005 liegt der Raucheranteil unter den 25- bis 69-Jährigen stabil bei etwa 30 Prozent (Frauen) und 35 Prozent (Männer). Der Raucheranteil unter jungen Erwach- Möbelpacker Werk-, Personenschutzfachkräfte, Detektive Reinigungs- und Entsorgungsberufe Transportgeräteführer Hotel-, Gaststättenkaufleute Berufe in der Gästebetreuung Tiefbauberufe Bauhilfsarbeiter Maler, Lackierer Köche 85,3 % 55,4 % 54,4 % 53,8 % 52,9 % 52,2 % 52,1 % 51,5 % 51,3 % 51,0 % Verwaltungsfachleute im gehobenen Dienst Apotheker Ingenieure des Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugsbaus Elektroingenieure Fachkräfte in der Land- und Tierwirtschaft Chemiker, Physiker, Mathematiker Berufe in der Seelsorge Ärzte Gymnasiallehrer Hochschullehrer 16,8 % 16,5 % 15,3 % 15,0 % 14,5 % 14,3 % 13,9 % 13,8 % 13,3 % 13,2 % Werk-, Personenschutzfachkräfte, Detektivinnen Berufskraftfahrerinnen Wächterinnen, Aufseherinnen Malerinnen, Lackiererinnen Berufe in der Gästebetreuung Restaurantfachfrauen, Stewardessen Eisenbahnbetriebspersonal Helferinnen in der Krankenpflege Hotel-, Gaststättenkauffrauen Maschinen-, Anlageführerinnen Grund-, Haupt-, Real-, Sonderschullehrerinnen Bauingenieurinnen Landwirtschaftliche Berufe Ärztinnen Chemikerinnen, Physikerinnen, Mathematikerinnen Gymnasiallehrerinnen Architektinnen, Raumplanerinnen Berufe in der Seelsorge Ingenieurinnen ohne Fachrichtungsangabe Apothekerinnen 50,5 % 49,4 % 47,0 % 42,6 % 42,1 % 42,0 % 41,5 % 41,4 % 40,5 % 40,5 % 13,6 % 13,2 % 12,6 % 11,1 % 10,9 % 10,8 % 8,9 % 8,5 % 8,0 % 6,2 % Die Berufsgruppen mit den zehn höchsten und den zehn niedrigsten Raucheranteilen bei Männern (blau) und Frauen (rot). Quelle: Tabakatlas 2015 senen und insbesondere unter Minderjährigen sinkt stetig. Im Jahr 2004 rauchten rund 44 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren, 2014 waren es noch rund 30 Prozent. Allerdings probieren Minderjährige zunehmend gesundheitsgefährdende neue Trends wie E-Inhalationsprodukte und Wasserpfeife aus. Wie weiter aus dem Tabakatlas hervorgeht, versuchen rund 65 Prozent der Raucher im Laufe ihres Lebens, das Rauchen aufzugeben. Wer mit 25 bis 34 Jahren mit dem Rauchen aufhört, gewinnt zehn Lebensjahre. Doch auch ein Rauchstopp im Alter lohnt sich: Wer mit 55 bis 64 Jahren aufhört, gewinnt immer noch vier Lebensjahre. Rund 80 Milliarden Euro kostet das Rauchen die Gesellschaft jährlich. Davon sind etwa ein Drittel Kosten für das Gesundheitssystem (direkte Kosten) und zwei Drittel Kosten für die Volkswirtschaft durch Produktionsausfälle und Frühverrentung (indirekte Kosten). Im Jahr 2013 starben in Deutschland 121 000 Menschen an den Folgen des Rauchens: das entspricht 13,5 Prozent aller Todesfälle. Kopf oder Bauch? O b wir im Alltag eher mit dem Bauch oder mit dem Kopf entscheiden, hängt nicht so sehr davon ab, welcher Entscheidungstyp wir sind. Vielmehr spielt vor allem der Inhalt der Entscheidung eine große Rolle und ob wir uns in dem Bereich auskennen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Wissenschaftlern des MPI für Bildungsforschung und der Universität Basel. Demnach entscheiden Men- schen bei Kleidung, Restaurants und der Partnerwahl eher intuitiv, also aus dem Bauch heraus; bei Themen wie Medizin, Elektronik und Urlaub setzen sie eher auf wissensbasierte Abwägungen. Somit könne man auch nicht von dem Kopf- oder Bauchentscheider sprechen, wie es häufig angenommen werde. Hätten Menschen in einem bestimmten Bereich recht viel Erfahrung, dann vertrauten sie bei solchen Entscheidungen eher auch ihrem Bauchgefühl. Das Vorurteil, dass Frauen lieber mit dem Bauch entscheiden als Männer, wurde nicht bestätigt. T. Pachur, M. Spaar et al., DOI: 10.1016/j.jarmac.2015.07.006 Vera Müller 1026 LESERFORUM Forschung & Lehre 12|15 Zustimmung und Widerspruch Heft 9/15: Keine feudalistische Zentralsteuerung Hochschulstruktur Wer als Professor keinen Chef haben will, sollte Nordrhein-Westfalens Universitäten meiden, denn hierzulande ist der Präsident der Universität qua Gesetz „Chef“ der Professoren. Die einfachen Professoren bilden in NRW eine Art „mittleres Management“ und sind mit der von ihnen geleiteten Unterabteilung (historisierend oft als „Lehrstuhl“ bezeichnet) insbesondere damit beschäftigt, durch die Beschaffung von möglichst viel Drittmitteln Bonuspunkte zu erwerben, und zwar materiell (zusätzliche Forschungsmittel, Gehaltssteigerungen) und immateriell (Reputationssteigerung). Das gehobene Management, die Abteilungsleiter (Dekane), die in NRW systemadäquat nicht ohne die Zustimmung des Präsidenten installiert werden können, bildet mit dem Präsidium ein dichtes, von unten und von außen kaum einsehbares Netzwerk, das von oben durch den Aufsichtsrat (Hochschulrat genannt) befestigt wird, man kann auch sagen: zementiert wird. Der Senat hat so gut wie keinen Einfluss mehr in wichtigen Angelegenheiten, er ist ein Fremdkörper in der unternehmensförmigen Hochschule, ein systemisch weitgehend unnötig gewordenes Gesprächsgremium, das in erster Linie Berichte entgegennimmt. Der Personalrat, im Unterschied zum Betriebsrat eines Unternehmens vergleichbarer Bedeutung, ist nicht im Aufsichtsrat vertreten – da die Universität ja anders strukturiert sei und andere Ziele habe als ein Wirtschaftsunternehmen. Hier wird u.U. auch die „Wissenschaftsfreiheit“ bemüht, allerdings umgedeutet zur Freiheit der Hochschulleitung, die Wissenschaftsproduktion (und die Wissenschaftler) mehr oder minder autokratisch zu steuern. Das hier beschriebene Modell der nordrhein-westfälischen Universität, wie sie heute strukturiert ist, hat nichts mehr zu tun mit einer seit langem beseitigten Universität, in der ein Rektor vom Senat, also von der Hochschule selbst, gewählt, als primus inter pares (keineswegs als „Grüß-August“) die Beschlüsse des Kollegialgremiums Senat ausführte – nach eingehender Diskussion, die er mit Sachargumenten aus der den FachEinzelinteressen übergeordneten Sicht des Rektorats zu führen hatte. Hochschulautonomie (als Verfügung der Hochschule über Budget und Personal/Berufungen) gibt es in NRW schon lange. Jedoch wurde über eine neuere, „liberal“ bestimmte Gesetzgebung eine ungesunde und wissenschaftsinadäquate Machtkonzentration an der Hochschulspitze ermöglicht, wie sie in kaum einem anderen Bundesland zu finden ist, und diese „unternehmerische Hochschule“ besteht – mit geringfügigen Abmilderungen durch die jüngste Gesetzesnovelle – in NordrheinWestfalen bis auf weiteres fort. Wissenschaft als vermarktbares Produkt, welches ein mehr oder minder korrumpierbares Management in möglichst großen und bequem bewerbbaren („international sichtbaren“) Quantitäten zu erzeugen sucht, weil das Marktvorteile bringt? Oder planmäßige Suche nach Erkenntnis, nach Wahrheit, in Freiheit, notfalls auch Einsamkeit? In einer Universität, für welche die Gesellschaft die Mittel bereitstellt, damit Wissenschaft nicht der Käuflichkeit und Außensteuerung verfällt? In einer Universität mit einer Organisationsform, in der der einzelne Forscher Freiraum auch zu „unnützer“ Forschung erhält, die sich nicht in die von der Hochschulleitung verordnete „Marke“ einpasst? Erst die Zukunft wird zeigen, welches System das „richtigere“ gewesen sein wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Diskussion zu diesem Thema noch nicht abgeschlossen ist. Klarstellung: Hier wird nicht der Zustand einer individuellen Universität beschrieben, sondern ein Zustand, den das nordrhein-westfälische Hochschulgesetz (leider) ermöglicht. Sibylle Schwantag, Universität Siegen und GEW/Fachgruppe Hochschule und Forschung NRW Heft 9/15: Der gefesselte Professor Feedback Der Autor schildert drastisch die negativen Auswirkungen einer studentischen Evaluation, wenn diese „nicht wissenschaftlich fundiert“ ist und vor allem einen „mitentscheidenden Charakter“ hat. Ich halte es aber für falsch, mit solch einem Szenario das Kind mit dem Bade auszuschütten: Ich erlebe die studentische Evaluation nur durchweg positiv. Ich bin erst vor sechs Jahren aus der Industrie an die Universität gekommen und hatte wenig Ahnung von der Lehre (es fragt sich, warum ich dennoch berufen wurde). Mit der regelmäßigen Evaluation (nach meinem Gefühl sogar nicht besonders wissenschaftlich aufgebaut) und vor allem mit den Freitextkommentaren der Studenten habe ich die Vorlesungen von Jahr zu Jahr verbessern können. Jetzt sind die Studenten auch wirklich zufrieden. Ich lese nach jedem Semester immer wieder sehr neugierig die Evaluationen und freue mich über viel Lob, was man sonst als Professor in Vorlesungen eher selten bekommt. Viele Maßnahmen können wir sofort auf Wirksamkeit überprüfen. Manche studentische Kommentare haben mich auch in eine falsche Richtung geschickt, die ich aber im Folgejahr sofort wieder korrigieren konnte. Auch bei Praktika, die meine Doktoranden betreuen, oder bei Gastdozenten habe ich eine gute Rückmeldung und kann dort helfend oder auch manchmal fordernd eingreifen. Nachdem aus Kapazitätsgründen das Verfahren auf einen Dreijahresrhythmus umgestellt wurde, haben meine Doktoranden beschlossen, die Evaluation dennoch eigenständig jedes Mal durchzuführen, um immer wieder ein Feedback zu erhalten. Mein Resümee: Weg mit der Kontrolle, aber Evaluationen unbedingt als persönliches Feedback nutzen. Professor Dr. Markus Lienkamp, Technische Universität München 25 Jahre Wiedervereinigung Die nach der Wiedervereinigung geborenen Generationen können oft mit Ost-West-Gegensätzen oder „Ossi“ und „Wessi“ nicht mehr viel anfangen. Andere, insbesondere gesamteuropäische oder globale Fragen sind für die neuen Generationen wichtiger als ehemalige Gegensätze. Bedeutet dies, dass die Einheit vollendet ist? Ist die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse geglückt? Wie stellt sich die Situation in der Wissenschaft und an den Hochschulen in den neuen Ländern dar? Die neue Buchdokumentation „25 Jahre Wiedervereinigung“ des Deutschen Hochschulverbandes geht diesen Fragen nach und versammelt dazu Stimmen aus Wissenschaftsorganisationen, von Historikern und Zeitzeugen: 쮿 Johanna Wanka: 25 Jahre Innovation in den Neuen Ländern – ein retrospektiver Ausblick 쮿 Horst Hippler: Zusammengewachsen, nicht vereinnahmt 쮿 Matthias Kleiner: Mit dem Rückenwind der Wiedervereinigung 쮿 Jürgen Mlynek: Welch ein Glück... 쮿 Olaf Bartz: Rückblick und Resümee aus der Perspektive des Wissenschaftsrates 쮿 Bernhard Kempen: Die Wiedervereinigung als bleibender Auftrag 쮿 Roland Jahn: Hinter jeder Akte steht ein menschliches Schicksal 쮿 Dagmar Schipanski: Anmerkung zur 25-jährigen Entwicklung der Wissenschaftslandschaft im vereinten Deutschland 쮿 Hans Joachim Meyer: Vom Zentralismus zur Globalisierung 쮿 Thomas Petersen: Das Ende der „Mauer in den Köpfen“ 쮿 Anita Krätzner-Ebert: Der Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit auf die Universitäten und Hochschulen in der DDR 쮿 Gunnar Berg: Die Wiedervereinigung und die Altersversorgung der Hochschullehrer 쮿 Andreas Rödder: Ist die deutsche Einheit Geschichte? 쮿 Raj Kollmorgen: Die deutsche Einheit als vollendetes oder unabschließbares politisches Projekt? Deutscher Hochschulverband Rheinallee 18-20 53173 Bonn [email protected] Fax: 0228 / 902 66 80 Forum 25 Jahre Wiedervereinigung Heft 85 März 2015 Herausgegeben vom Deutschen Hochschulverband Bonn Erschienen in der Reihe „Forum“, Heft 85, März 2015, 138 Seiten ISBN: 978-3-944941-01-1 Preis: 11,80 Euro incl. Porto (für Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes 9,80 Euro incl. Porto) 1028 BÜCHER Forschung & Lehre 12|15 Lesen und lesen lassen Gelungenes Wagnis B ücher über Mathematik zu schreiben, ist oft eine riskante Sache. Nämlich dann, wenn man sich mit diesen Büchern nicht in erster Linie an Leserinnen und Leser vom Fach wendet.“ So beginnt das hier anzuzeigende Buch „Im Kopf die Unendlichkeit“ des Saarbrücker Philosophen und Wissenschaftstheoretikers Ulrich Nortmann. Dieses Buch unterscheidet sich sehr von normalen Wissenschaftspublikationen: Es riskiert nämlich etwas, es ist unglaublich vielfältig in der Wahl seiner Stilmittel, seiner Verbindungen, seinem nicht nachlassenden Versuch, die Begeisterung des Autors für die Mathematik weiterzugeben. Es ist voller Dialoge, notwendigerweise auch Formeln, und überrascht in jedem Kapitel neu. In seinem Wagnischarakter könnte man es in der Literatur am ehesten mit dem Tristram Shandy vergleichen. Das Buch verführt zur Intensivlektüre. Man lese nur die Abschnitte über den „bissigen Außenseiter“ Gottlob Frege, Kurt Gödel oder den fiktiven Dialog zwischen Platon und dem (fiktiven) Empiriker Empeirikos. Zum Innehalten laden die Fotos von Mathematikern und anderen in der Mitte des Buches ein, denen prägnante Texte beigefügt sind. Doch verlangt der Autor auch einiges. Leichter zugängliche Kapitel wechseln ab mit solchen, die eine harte Nuss zu knacken geben. Aber es ist ein gutes Zeichen für ein Buch, wenn es Denkgewohnheiten und Sichtweisen der Leser nicht einfach bestätigt, sondern auch irritiert. Am Ende redet der Autor Hochschulpolitikern und Universitätsverantwortlichen ins Gewissen: Gute Wissenschaft entstehe da, wo wissenschaftsfähige Fragestellungen auf den Nägeln brennen. Nicht da, wo es nötig erscheine, solche erst herbeizureden. Sie entstünden nicht von oben, nicht um irgendwelcher show-Effekte wie der Initialisierung von turns willen. Konsequent plädiert Nortmann daher für mehr Grundlagenforschung in der Mathematik, ja, sie könne durchaus „wieder“ ein wenig philosophischer, wie BÜCHER ÜBER WISSENSCHAFT auch die Philosophie hier und da mathematischer sein. Ein ungewöhnliches, sehr lesens- und empfehlenswertes Buch. Ulrich Nortmann: Im Kopf die Unendlichkeit: Fesselung und Entfesselung des Denkens durch Mathematik, mentis-Ver- Anke Burkhardt / Sigrun Nickel (Hg.): Die Juniorprofessur Neue und alte Qualifizierungswege im Vergleich. Nomos erlag, Baden-Baden 2015, 455 Seiten, 34,90 €. Thomas de Padova: Allein gegen die Schwerkraft Einstein 1914-1918. Hanser Verlag, München 2015, 312 Seiten, 21,90 €. lag, Münster 2015, 422 Seiten, 39,80 €. Felix Grigat Momentaufnahme K ann man die Faszination der Wissenschaft visuell vermitteln? Ja, man kann. Das zeigen die 53 Bilder, die von der Jungen Akademie zu einem Kalender für das Jahr 2016 zusammengestellt wurden. Die Bilder entstammen einem internationalen Fotowettbewerb, den die Junge Akademie mit den Jungen Akademien der Niederlande, Russlands, Schottlands und Schwedens ausgerichtet hatte. Woche für Woche gewährt jeweils ein Foto einen schlaglichtartigen Einblick in ein Forschungsgebiet. Zu sehen sind z.B. Menschen, die im Rahmen von ethnologischen Studien fotografiert wurden, oder Tiere, wie z.B. eine Orchideenbiene, deren Flugkünste zur Entwicklung effizienter Flugkontrollsysteme erforscht werden. Viele Bilder sind unter dem Mikroskop entstanden, etwa das mittels Rastertunnelmikroskopie produzierte Bild einer nanometergroßen Solarzelle. Die außergewöhnlichen Fotos wirken wie eine Momentaufnahme aus einer wissenschaftlichen Fragestellung. Auf der Rückseite des Kalenderblattes erläutern die Wissenschaftler in wenigen Sätzen, was auf dem Bild zu sehen ist und was es für sie selbst bedeutet. Wenn dort etwa von der „ungeheuren Schönheit von Gebilden, die dem menschlichen Auge normalerweise verborgen bleiben“, die Rede ist, klingt an, was den Reiz der Wissenschaft ausmacht. Sybille Baumbach/Junge Akademie (Hg.): Faszination Wissenschaft. Kalender 2016, Thorbecke Verlag,Ostfildern, 19,99 €. Ina Lohaus Otto Hüther / Georg Krücken: Hochschulen Fragestellungen, Ergebnisse und Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Hochschulforschung. Springer Verlag, Heidelberg 2015, 357 Seiten, 39,99 €. Ute Klammer / Christian Ganseuer: Diversity Management Kernaufgabe der künftigen Hochschulentwicklung. Waxmann Verlag, Münster 2015, 164 Seiten, 24,90 €. Heike Kröpke: Tutoren erfolgreich im Einsatz Ein praxisorientierter Leitfaden für Tutoren und Tutorentrainer. Verlag utb, Stuttgart 2015, 164 Seiten, 16,99 €. Ines Langemeyer/Martin Fischer/ Michaela Pfadenhauer (Hg.): Epistemic and Learning Cultures Wohin sich Universitäten entwickeln. Verlag Beltz Juventa, Weinheim 2015, 310 Seiten, 29,95 €. Ariane Neumann: Die Exzellenzinitiative Deutungsmacht und Wandel im Wissenschaftssystem. Springer Verlag, Heidelberg 2015, 397 Seiten, 49,99 €. Peter Wehling / Stefan Böschen: Nichtwissenskulturen und Nichtwissensdiskurse Über den Umgang mit Nichtwissen in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Nomos Verlag, BadenBaden 2015, 234 Seiten, 44,- €. Agentur 42 | Foto: Axel Stephan Köpfe die Wissen schaffen Das Vermeiden von Spekulationen, die außerhalb unseres bestehenden Wissens liegen, halte ich für fortschrittsfeindlich. Durch Resignation haben wir zu keiner Zeit neue Erkenntnisse erworben. Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen Nobelpreisträger für Medizin 2008 Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg DHV-Ehrenmitglied seit 2010 1030 RECHT Forschung & Lehre 12|15 Entscheidungen Keine Offenlegungspflicht D Foto: mauritius-images ie Universität zu Köln war vom Kläger unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz (IFG NRW) verklagt worden, eine Rahmenvereinbarung mit dem Pharmaunternehmen Bayer Pharma AG offenzulegen, in der es um die gemeinsame Auswahl und NRW sei ebenso weitreichend zu verstehen wie derjenige der Wissenschaftsfreiheit in Art. 5 Abs. 3 Grundgesetz. Der in Rede stehende Rahmenvertrag regele Forschungs- und Lehrangelegenheiten jedenfalls in Gestalt von unmittelbar wissenschaftsrelevanten Angelegenheiten. Dass die Auswahl der einzelnen Forschungsprojekte auf der Grundlage der Rahmenvereinbarung erst später erfolge, sei für die Qualifizierung als unmittelbar wissenschaftsrelevante Angelegenheit und damit die Anwendung des § 2 Abs. 3 IFG NRW unerheblich. Auch § 71a Hochschulgesetz NordrheinWestfalen (HG NRW), der Regelungen zur Transparenz bei der Forschung mit Drittmitteln statuiere, stehe dem nicht entgegen. Diese Regelung begründe keinen Informationsanspruch eines Dritten, sondern (lediglich) eine objektiv-rechtliche Informationsverpflichtung der Hochschule. Durchführung von pharmazeutischen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben auf dem Gebiet der Kardiologie, der Onkologie, der Augenheilkunde, der Neurologie, der Psychiatrie und der Kinderheilkunde sowie um die Einrichtung eines Graduiertenkollegs für „Pharmakologie und Therapieforschung“ ging. Mit Urteil vom 18.8.2015 hat nun das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen (OVG NRW) die klageabweisende erstinstanzliche Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln bestätigt. In den Urteilsgründen führten die Richter aus, dass die streitige Rahmenvereinbarung unter den Anwendungsbereich des § 2 Abs. 3 IFG NRW falle. Diese Bestimmung nehme die Tätigkeit von Hochschulen im Bereich Forschung und Lehre von konkreten Informationsansprüchen nach dem IFG NRW aus. Die Vorschrift habe das Ziel, zu verhindern, dass es durch einen Informationszugang zu einer Gefährdung der Grundrechtsposition von Wissenschaft und Forschung komme. Der Begriff „Forschung und Lehre“ in § 2 Abs. 3 IFG OVG NRW, Urteil v. 18.8.2015, 15 A 97/13 Gastprofessorin für Sozialmedizin D ie Klägerin begehrt vor dem Verwaltungsgericht die Weiterführung des Titels „Gastprofessorin für Sozialmedizin“, der ihr seitens der Ukrainischen Freien Universität (UFU), einer privaten Universität mit Sitz im Freistaat Bayern, mit Urkunde vom 21.11.2011 übertragen worden war. Nachdem die Klägerin diese Urkunde dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vorgelegt hatte, wurde ihr bescheinigt, der in der Urkunde verliehene akademische Grad dürfe in Deutschland mit dem Zusatz „der Ukrainischen Freien Universität München“ geführt werden. Einige Monate später nahm das Ministerium diesen Bescheid zurück, da es sich bei dem Titel „Gastprofessorin für Sozialmedizin“ nicht um einen akademischen Grad, sondern um eine hochschulinterne Funktionsbeziehung handele. Der UFU sei im Rahmen ihrer institutionellen Anerkennung lediglich eingeräumt worden, die Führung solcher von der UFU verliehenen akademischen Grade sei (staatlicherseits) genehmigt. Infolgedessen sei der die Klägerin begünstigende Ursprungsbescheid rechtswidrig. Die Bezeichnung „Gastprofessur“ sei zum einen kein akademischer Grad im Sinne des Hochschulgesetzes, zum anderen aber auch keine akademische Würde. Das Recht, bspw. nach Ausscheiden aus einem Beamtenverhältnis als Professor oder Juniorprofessor eine bestimmte Bezeichnung (z.B. „Professor“) als akademische Würde zu führen, sei im bayerischen Hochschulrecht abschließend geregelt. Gleiches gelte für die Frage, wer sich „Professor“ in einer genehmigten nichtstaatlichen Hochschule nennen dürfe. Im Umkehrschluss sei ohne eine gesetzliche Regelung das Führen einer akademischen Würde wie die eines „Gastprofessors“, bei der zudem eine Verwechslungsgefahr mit der Bezeichnung „Professor“ bestehe, unzulässig. Die Rücknahmeentscheidung sei ferner von einer ordnungsgemäßen Ermessensausübung getragen. Der Beklagte habe zutreffend darauf hingewiesen, dass akademische Grade und Titel eine besondere wissenschaftliche Qualifikation ihrer Inhaber dokumentierten. Die Öffentlichkeit müsse darauf vertrauen können, dass eine Berechtigung des Inhabers zur Führung bestehe. In diesem Zusammenhang müsse auch der Strafbarkeit des unbefugten Führens von akademischen Graden und Titeln Rechnung getragen werden. Selbst der Vortrag, es handele sich bei der Klägerin um eine renommierte Wissenschaftlerin, rechtfertige nicht das Führen eines Titels, der im Gesetz nicht vorgesehen sei. VG Würzburg, Urteil vom 20.5.2015, W 2 K 13.1080 – nicht rechtskräftig – Hubert Detmer LE S E R S E RVIC E Die Entscheidungen der Rubrik „Recht“ können in vollem Wortlaut bestellt werden bei: Forschung & Lehre, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Fax: 0228/9026680, E-Mail: [email protected] Forschung & Lehre jetzt auch als ePaper Das ePaper ist die vollständige digitale Ausgabe von Forschung & Lehre für PC, Tablet und Smartphone. Es bietet eine praktische Navigation, Suchfunktionen und Vergrößerungsmöglichkeiten. Die jeweilige Ausgabe ist online und offline (als PDF) lesbar und steht bereits vor der Postauslieferung zur Verfügung. Die Vorteile auf einen Blick: – Weltweiter 24-Stunden-Zugriff – Noch vor der Zustellung der Print-Ausgabe verfügbar – Mit PDF-Download – Für Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes und Abonnenten von Forschung & Lehre kostenlos – Auf mobilen Empfangsgeräten nutzbar Weitere Informationen mit Login-Hinweis unter http://forschung-und-lehre.epaper-archiv.de 1032 STEUERRECHT Forschung & Lehre 12|15 Steuerrecht aktuell Studienentgelte D Foto: mauritius-images ie Tochter des Steuerpflichtigen studierte nach ihrem Abitur an einer privaten Fachhochschule im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Kommunikations- und Medienmanagement (Bachelor of Science). Die Hochschule finanziert sich im Wesentlichen durch Studienentgelte. In der Einkommensteuererklärung für das Streitjahr machte der Steuerpflichtige die von ihm getragenen Studienentgelte als Sonderausgaben nach § 10 Abs. 1 Nr. 9 EStG geltend. Das Finanzamt und das Finanzgericht Münster lehnten den Sonderausgabenabzug ab. Hochschulen unterfielen grundsätzlich nicht dem sachlichen Anwendungsbereich der Schulgesetze, sondern demjenigen der Hochschulgesetze der Länder und seien auch nicht dem verfassungsrechtlichen Schutzbereich des Art. 7 Abs. 4 GG zugewiesen. Die Neufassung durch das Jahressteuergesetz 2009 habe diese Zweiteilung zwischen Schulen und Hochschulen nicht in Frage gestellt. Im Gesetzgebungsverfahren habe der Gesetzgeber explizit seinen Willen, Hochschulen – einschließlich Fachhochschulen – nicht dem Begriff der „Schule“ im Sinne des Einkommensteuergesetzes zuzuordnen, verdeutlicht. Des Weiteren stellte das Finanzgericht Münster klar, dass der an der Fachhochschule belegte Studiengang keine Vermittlung eines allgemeinbildenden Schulabschlusses bzw. eines berufsbildenden Berufsabschlusses sei. Bei erfolgreichem Abschluss des Studiums werde ein „Bachelor of Science“ verliehen. Hierbei handele es sich nicht um eine Berufsbezeichnung, sondern um einen akademischen Grad. Der Ausschluss privater Hochschulen von der steuerlichen Begünstigung sei – so das Finanzgericht Münster – auch gerechtfertigt. Bei der Vorschrift handele es sich um eine Lenkungsbzw. Subventionsnorm, die im Hinblick auf die Förderung der von ihr erfassten Privatschulen diene. Sie solle im Wesentlichen Zeiträume der gesetzlichen Schulpflicht der Kinder und – bei typi- sierender Betrachtung – ebenso Zeiten abdecken, in denen Entgelte für Bildungsmaßnahmen der Kinder unmittelbar durch die Eltern erfolgten. Der Besuch einer Hoch- bzw. Fachhochschule knüpfe dagegen an einen allgemeinbildenden Schulabschluss an; die Aufwendungen hierfür lägen oftmals – einerlei ob öffentliche oder private Hochschule – bereits in der Finanzierungsverantwortung des studierenden Kindes. Insofern sei der Sonderausgabenabzug ausgeschlossen. Wegen grundsätzlicher Bedeutung sei jedoch die Revision zugelassen. Finanzgericht Münster, Urteil vom 14.8.2015 – 4 K 1563/15 E (Revision: Az.: BFH: X R 32/15) Fachzeitschriften/ Umzugskosten D er Abzug von Kosten für den Erwerb von Fachzeitschriften erfordert den Nachweis, dass die Kosten für den Erwerb dieser Arbeitsmittel dem Steuerpflichtigen sowohl in eigener Person als auch in dem Veranlagungszeitraum entstanden sind, für den er sie geltend macht. Kaufbelege (wie etwa Quittungen, Kassenbons oder Rechnungen mit Überweisungsnachweis) konnte der Steuerpflichtige im vorliegenden Fall nicht vorlegen. Das Gericht konnte deshalb nicht mit dem gebotenen Maß seiner Überzeugung feststellen, dass die Aufwendungen tatsächlich angefallen seien. Der Umstand allein, dass der Steuerpflichtige die streitigen Zeitschriften möglicherweise noch in seinem Besitz habe, bedeute noch nicht, dass der Steuerpflichtige sie auch selbst erworben habe. Umzugskosten eines Arbeitnehmers sind nicht schon deshalb als Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit absetzbar, weil der Wohnungswechsel die Einrichtung eines abgeschlossenen Arbeitszimmers ermögliche. Im vorliegenden Fall seien die streitigen Umzugskosten deshalb nicht als Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit absetzbar, weil sich im Streitfall die Wegezeiten zur Arbeitsstätte verlängert hätten. Für eine berufliche Veranlassung sei eine betriebliche Anordnung für den erforderlichen Bezug einer neuen Wohnung und die finanzielle Beteiligung des Arbeitgebers an den Umzugskosten erforderlich. Das Gericht prüfte wegen der fehlenden Unterlagen daraufhin nicht mehr, ob der Abzug der Umzugskosten schon deshalb zu versagen sei, weil dem Steuerpflichtigen in den Räumen seines Arbeitgebers bereits ein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung stand. Im Ergebnis konnte eine ausschließlich berufliche Veranlassung nicht festgestellt werden. Finanzgericht Baden-Württemberg, Urteil vom 29.7.2014 – 6 K 767/14 – rechtskräftig Birgit Ufermann Abonnement Genießerabonnement Subscription for Connoisseurs Wir beraten Sie gerne! We will be pleased to advise you! Telefon Phone: +49 (0)621 60-48055 [email protected] Sie erhalten vier Postsendungen mit einer Auswahl an Weinen, die ein exzellentes PreisGenuss-Verhältnis bieten. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, sofern es nicht zum Jahresende schriftlich gekündigt wird.. You will receive four samplers containing a selection of wines that provide an outstanding price-performance ratio. The subscription will extend automatically, when you will not give written notice to the end of the year. 4 Pakete für insgesamt 130 € inklusive Versandkosten für die Zustellung innerhalb Deutschlands. 4 packages incl. shipping and handling costs for the distribution inside of Germany for 130 €. Frühlingsboten Ambassadors of spring Urlaubsfeeling Holidayfeeling Hurra, der Frühling ist da! Verkosten Sie unsere frischen, fruchtigen „Frühlingsboten“ und genießen Sie die ersten warmen Sonnenstrahlen… Zustellung Ende März Hooray, spring is here. Taste our fresh, fruity “ambassadors of spring” abs enjoy the first warm rays of sun. Delivery End of March Weine zur Grillsaison Wines for the barbecue season Sommerzeit ist Grillzeit. Bereichern Sie Ihr Barbecue mit unserer Weinauswahl. Zustellung Ende Mai A summer barbecue is one of life`s simple pleasures. Enjoy our wine recommendations for pairing with your barbecue. Delivery End of May Holen Sie sich ein Stück Sonne, Meer und Strand nach Hause und lassen Sie in Begleitung unserer Weine einfach mal die Seele baumeln… Zustellung Ende August Bring a piece of sun, sea und beach into your home and take your time and relax together with our wines… Delivery End of August Kaminweine Fireplace wines Die passenden Weine für entspannende Abende an kalten Tagen… Einfach mal Genießen & Relaxen! Zustellung Mitte November The perfect wines for calming and cold evening… Simply relax and enjoy! Delivery Mid of November 1034 KARRIERE-PRAXIS Forschung & Lehre 12|15 Ausgebrannte Wissenschaftler Ist die Arbeit in der Universität auszehrend? | D I E T R I C H V O N D E R O E L S N I T Z | Seit 2003 sind Erkrankungen der Psyche die Hauptursache für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben (derzeit rund 40 Prozent). Die eigenen Ressourcen reichen nicht mehr aus, um den spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes auf Dauer gerecht werden zu können. Frustration, Demotivation und immer häufiger chronische Erschöpfungssyndrome sind die Folge – auch an Universitäten. Ursache sind systemische Widersprüche des Hochschulbetriebs; endogene, aber auch übertriebene Eigenerwartungen und ein falsches Leistungsethos. V iele Organisationen formulieren heute Ansprüche und Erwartungen, die auf Seiten ihrer Mitglieder zu großen Belastungen führen. In Unternehmen führen Arbeitsverdichtung, das Streben nach maximaler Rendite und schier unbegrenzte zeitliche und geographische Flexibilität auf der Beschäftigtenseite zu wachsenden psychischen und sozialen Kosten. In Verwaltungen bedingen Arbeitsmonotonie und regulative Fremdbestimmung, gepaart mit kaum vorhandenen Aufstiegs- oder Entwicklungsmöglichkeiten eine gewisse Sinnleere bzw. emotionale Überlastung. Langfristig brennen Körper und Seele aus, soziale Netze zerreißen. Das gesamte Ursachenpaket summiert sich für das Jahr 2014 in Deutschland auf sagenhafte 60 Millionen Fehltage durch Burnout. Ein immer größerer Stressor ist in Unternehmen wie Behörden auch die Furcht vor dem Verlust des ArbeitsplatAUTOR Professor Dietrich von der Oelsnitz ist Leiter des Instituts für Unternehmensführung an der Technischen Universität Braunschweig. zes bzw. eine allgemeine Zukunftsangst. Dies betrifft im akademischen Bereich insbesondere die Nachwuchswissenschaftler. Die erratischen Bildungsreformen des letzten Jahrzehnts sowie stetig gewachsene Erwartungen an die Drittmitteleinwerbung (vgl. dazu Forschung & Lehre 2/15, S. 108 f.), an internationale Konferenzauftritte oder Publikationen hinterlassen hier, im Verbund mit den typischerweise prekären Beschäftigungsverhältnissen, deutliche Spuren. Zwar gibt es politische Tendenzen, wieder vermehrt Dauerstellen für Mitarbeiter und Dozenten einzurichten (zum WissZeitVG vgl. F&L 1/15, S. 30 ff.) – aber die Sorge um eine spätere Festanstellung, idealerweise an einem eigenen Lehrstuhl, bleibt bestehen und hängt für die meisten wie ein Damoklesschwert nicht nur über der Berufs-, sondern der gesamten Lebensplanung. Eine politisch flankierte Karriereförderung des Nachwuchses sucht man immer noch vergeblich. Das Job-Demand-ControlModell Die moderne Dienstleistungsgesellschaft schafft offenbar immer häufiger Arbeitsbedingungen, die unsere psy- chischen Funktionen überfordern und Daueranspannung auslösen. Immer mehr Menschen haben – auch an der Universität – Kontakt mit schwierigen Kunden (oder deren Eltern) bzw. arbeiten in Teams mit ambivalenten Charakteren und hohem Gruppendruck. Die universitären Strukturen bergen oft unklare Verantwortlichkeiten. Auffallend ist, dass psychische Erkrankungen dann gehäuft auftreten, wenn am Arbeitsplatz eine Kombination von niedriger Situationskontrolle und gleichzeitig hoher Arbeitsbelastung bzw. Arbeitsbedeutung auftritt. Eine Krankenschwester, die bei jedem Klingeln eines Patienten aufspringen und möglicherweise an der Grenze zwischen Leben und Tod arbeiten muss, leidet unter dieser speziellen Belastungskonstellation. Dito ein Lehrer, dessen Autonomie mehr und mehr durch Lehrpläne, Didaktik-Vorgaben und politische Inklusionsanforderungen beschnitten wird. Analog sind Hochschuldozenten längst keine reinen Forscher mehr, sondern in der Regel auch Repetitoren, Erzieher, Animateure und Motivationskünstler. Hinzu kommen: wachsende Bürokratie (Lehrbericht, Forschungsbericht, Genderbericht) und Überregulierung – Klausuren oder Masterarbeiten müssen in einer festen Zeitspanne korrigiert werden; und nach dem Willen einiger Kultusminister sind demnächst Obergrenzen der Durchfallquote einzuhalten. Eine derartige Arbeitssituation kann durchaus „stressen“! Einen wichtigen Baustein der Burnout-Forschung bietet in diesem Sinne das sog. Anforderungs-Kontroll-Modell, welches in den 1980er Jahren von dem Medizinsoziologen Robert Karasek zusammen mit dem schwedischen Mediziner Thores Theorell entwickelt wurde. Es beschreibt die oben erwähnte Arbeitskonstellation als besonders auszehrend. Dabei werden die „demands“ durch Faktoren wie Leistungsdruck, ständige Unterbrechungen, anstrengende Parallelarbeiten, enge Vorgaben, physikalische Faktoren (Lautstärke, Hitze) oder auch die Möglichkeit repräsentiert, dass kleine Fehler weitreichende Folgen haben können. Situationen von hoher Arbeitsbelastung und gleichzeitig niedrigem Einfluss auf den operativen Arbeitsprozess trifft man insofern längst nicht mehr nur in automatisierten oder hierarchiedominierten Unternehmen, sondern zunehmend auch im öffentlichen Dienst an (Altenpflege, Polizei, klassische Verwaltung). Die Wahr- KARRIERE-PRAXIS 12|15 Forschung & Lehre 1035 Foto: mauritius-images aus eigenem Antrieb sein Belastungskonto. Der äußere Druck lässt sich immer schwieriger vom eigenen Druck unterscheiden. Mit derart angeeigneten Denkmustern gebieten wir aber nur scheinbar selbst über uns und unser Leben – in Wirklichkeit ist vielen Beschäftigten der Imperativ einer an den Betriebsbelangen ausgerichteten Lebensführung mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. scheinlichkeit einer psychischen Erkrankung steigt in diesem beruflichen Setting signifikant an (zu den typischen Phasen des Krankheitsverlaufs – Idealismus, Ernüchterung, Frustration und Apathie – vgl. Unger/Kleinschmidt 2011, S. 96 ff.). Hinzu kommt ein Phänomen, das auch normale Beschäftigte in Unternehmen zunehmend bedrängt: die nahezu lückenlos geschlossene Kette der Arbeitskontrollen. Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt („Industrie 4.0“) bleibt kaum noch eine Leistungsdelle unentdeckt, kaum noch eine Produktivitätsreserve unerschlossen. Die Datenbrille erfasst alles – wer kooperiert mit wem wie lange und wie erfolgreich? Und von den neuen Cloud-Mitarbeitern, die – Symptom für das zerfallende Konstrukt Unternehmung – nicht mehr festangestellt sind, sondern irgendwo in der Peripherie sitzen und dem Auftraggeber gewünschte „Produkte“ zuarbeiten, heißt es, dass der Computerbildschirm alle 15 Minuten ein Kontrollfoto von ihnen schießt. So weit sind wir an den Hochschulen noch nicht. Aber auch in der Wissenschaft wird der Mensch immer mehr vermessen, beziffert, verglichen. So blüht das Rankingunwesen: Zeitschriften (und Zeitschriftenbeiträge) werden nach ihrem impact bewertet; Lehrstühle, Fakultäten, ganze Universitäten nach Drittmitteleinwerbung, Zitationserfolgen, Gleichstellungsquote und Promotionsziffern gereiht. Und die vor kurzem noch gepriesene Deregulierung der Universitäten droht durch die aktuelle ReRegulierung wieder abgewickelt zu werden (vgl. auch F&L 9/14, S. 722 ff.). Selbstoptimierung und fremdbestimmte Sinnsteuerung Die Gründe für negative Entwicklungen liegen aber nicht immer in der restringierenden Außenwelt – zum Burnout gehört spiegelbildlich auch der Workaholismus, verstanden als suchthafte Neigung, die Erwerbsarbeit und ihren Stellenwert für das eigene Leben zu überhöhen. Auch dieses Phänomen ist für die universitäre Welt natürlich keine Unbekannte. Nicht selten sind es hier die „Führungskräfte“ selbst, die sich wissentlich oder unwissentlich über Gebühr ausbeuten – was im Extrem bis zum Verlust der Kontrolle über das eigene Verhalten führen kann. Zwar liegt dem keine klassische Aufstiegsmotivation mit dem Erreichen immer höherer „Dienstgrade“ zugrunde, aber auch – oder gerade – Intrinsiker sind zumindest latent immer in der Gefahr, im urtypischen Perfektionsstreben kein Ende mehr zu finden: Der eigene Aufsatz ist immer noch weiter zu verbessern, das Gutachten für den Kollegen noch weiter zu fundieren und dem Studenten noch schnell die drängende Mail höflich zu beantworten. Der Extrinsiker bremst seinen Einsatz, wenn ihm die äußeren Belohnungen nicht mehr zusagen; der eigenmotivierte Doktorand oder Lehrstuhlinhaber überzieht Fazit Orientiert an amerikanischen BusinessStandards, findet die persönliche Selbstfindung und Selbstbestätigung bei vielen nicht mehr im Privatleben, sondern am Arbeitsplatz statt. Ein chronischer Erschöpfungszustand wird von diesem Angestelltentypus eher als Zeichen der eigenen Schaffensfreude und Unersetzlichkeit gedeutet. Auch der Wissenschaftsbetrieb macht hier keine Ausnahme. Ungeachtet des konkreten Einzelfalls, der durch spezielle Bedingungen gekennzeichnet ist, lässt sich auch an den Universitäten ein ungutes Zusammenwirken von systemischen und persönlichen Ursachen beobachten. Lassen sich die typischen BiotopBedingungen vom einzelnen Lehrstuhlinhaber, vom Nachwuchswissenschaftler, vom technischen oder administrativen Personal im sog. Mittelbau nachhaltig verändern? Die verhaltenstherapeutische Schule – die hübsche Schwester der Psychoanalyse – hält hier einen vielzitierten Rat bereit: Love it or leave it! Dieses Ignorieren exogener Änderungspotenziale kann natürlich nicht überzeugen. Einerseits sind Hochschulen öffentliche Quasi-Unternehmen, die sich immer stärker einer ökonomistischen Steuerungslogik unterworfen sehen (und seit Max Weber wissen wir außerdem, dass Bürokratien eben stahlharte Gehäuse sind). Andererseits sind nur wenige Dinge im privaten wie im öffentlichen Leben wirklich alternativlos. Hochschulgesetze, Anreizsysteme und Finanzpläne kann man ändern. Sich selbst aber auch. L I T E R AT U R Oelsnitz, D. von der/Schirmer, F./Wüstner, K. (Hrsg.) (2014): Die auszehrende Organisation. Leistung und Gesundheit in einer anspruchsvollen Arbeitswelt, Wiesbaden. Unger, H.-P./Kleinschmidt, C. (2011): Bevor der Job krank macht, 6. Aufl., München KARRIERE Forschung & Lehre 12|15 Preise Sechs Forscher aus dem Ausland sollen 2016 den höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands erhalten: Professor Till Winfried Bärnighausen, Epidemiologe an der Harvard University, soll künftig an der Universität Heidelberg arbeiten, Professor Sven Bernecker, Philosoph an der University of California in Irvine, an der Universität zu Köln, Professor William CrawleyBoevey, Mathmatiker von der University of Leeds, an der Universität Bielefeld, Professor Heinrich Jasper, Molekularbiologe am Buck Institute for Research on Aging in Novato wurde von der Universität Jena zusammen mit dem Leibniz-Institut für Alternsforschung – FritzLipmann-Institut vorgeschlagen, Professor Felix Kübler, Ökonom an der Universität Zürich und am Swiss Finance Institute, soll künftig an der Universität Bonn forschen, Professor Wolfgang Wernsdorfer, Physiker am Institut Néel, CNRS in Grenoble, soll an das Karlsruher Institut für Technologie wechseln. Der mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro dotierte Preis wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Dr. Petra Bacher, Charité – Universitätsmedizin Berlin, erhält die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Christiane-Herzog-Stiftung. Swiss Bridge Award Der mit jeweils 10.000 Euro dotierte Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler geht an Dr. Jessica Burgner-Kahrs, Universität Hannover, und Professor Holger Kreft, Universität Göttingen. DECHEMA-Preis Professor Andreas Trumpp, Deutsches Krebsforschungszentrum in Heidelberg, und Professor Joerg Huelsken, École polytechnique fédérale de Lausanne, erhalten die mit 500.000 Schweizer Franken dotierte Auszeichnung von der Swiss Bridge Stiftung. Berliner Wissenschaftspreis Lautenschläger-Forschungspreis Professor Carolin Rotter, Universität Duisburg-Essen, erhält die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung. Professor Axel Michaels, Universität Heidelberg, erhält die von Dr. h.c. Manfred Lautenschläger gestiftete Auszeichnung, die mit 250.000 Euro dotiert ist. Göteburg-Preis Professor Peter Hennicke, ehemals Präsident des Wuppertalinstituts für Klima, Umwelt, Energie, sowie Beate Weber-Schuerholz, ehemalige Oberbürgermeisterin von Heidelberg, und Dr. Jeremy Leggett, britischer Solarenergieunternehmer, erhalten die mit einer Million Schwedischen Kronen dotierte Auszeichnung vom schwedischen Energieminister. Heinrich-Wieland-Preis Professor Gero Miesenböck, Universität Oxford, erhält die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Boehringer Ingelheim Stiftung. Foto: Universität Oxford Alexander von HumboldtProfessuren – Preisträger 2016 Christiane-HerzogForschungspreis Professor Peter Hegemann, HU Berlin, erhält die Auszeichnung des Regierenden Bürgermeisters, die mit 40.000 Euro dotiert ist. Professor Stefan Heinrich, TU Hamburg, wird von der Gesellschaft für Chemische Kurt-Hartwig-Siemers-Wissenschaftspreis Foto: privat 1036 Technik und Biotechnologie ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro. Preis der Péter HorváthStiftung Golo-Mann-Preis Dr. Florian Hojak, TU München, wird von der Péter Horváth-Stiftung ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. Professor Werner Dahlheim, zuletzt TU Berlin, erhält die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung von der Golo Mann-Gesellschaft. Tierschutzforschungspreis Baden-Württemberg Hengstberger-Preis Professor Thomas Braunbeck, Universität Heidelberg, wird vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. Wissenschaftspreis Niedersachsen Professor Emmanuelle Charpentier, Max-PlanckInstitut für Infektionsbiologie in Berlin und Medizinische Hochschule Hannover sowie Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, erhält die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Dr. Markus Wettstein, Universität Heidelberg, im Team mit Dr. Elżbieta Kuźma, University of Exeter (Großbritannien) sowie Dr. Anne Mahringer und Dr. Manish Sreenivasa, beide Universität Heidelberg, erhalten die von Dr. Klaus-Georg Hengstberger gestiftete Auszeichnung. Die drei Auszeichnungen sind mit jeweils 12.500 Euro dotiert. Otto-Kirchheimer-Preis Professor (em.) Ulrich von Alemann, Universität Düsseldorf, erhält die von Harald Friese und Gudrun Hotz-Friese gestiftete Auszeichnung, die mit 10.000 Euro dotiert ist. +++')((&'($ $" Forschung & Lehre - Leserreisen STUDIENREISE VOM 3. BIS 10. MAI 2016 Apulien Kathedralen, Trulli und Stauferburgen Verehrte Leserinnen und Leser, REISELEISTUNGEN begleiten Sie uns im Mai auf eine Studienreise nach Apulien und entdecken Sie den Kulturreichtum und die Naturschönheit dieser sonnenverwöhnten Landschaft im Süden Italiens. Zwischen Adria und Ionischem Meer erzählen mächtige Burgen und mittelalterliche Kathedralen eindrucksvoll aus den bewegten Zeiten des Mittelalters, als Stauferkaiser Friedrich II. in Apulien lebte und die Region prägte. Weithin sichtbar beherrscht sein achteckiges Castel del Monte die weite Küstenebene. Die majestätische Festung ist in Europa einmalig und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einen interessanten Einblick in das antike Erbe Süditaliens vermittelt der Besuch der von griechischen Siedlern gegründeten Hafen- und Handelsstadt Tarent, im Altertum bedeutendes Zentrum von „Magna Graecia“. Bis heute rätselhaft geblieben sind die Ursprünge der berühmten Trulli. Die in Trockenbauweise errichteten Wohnhäuser werden von weiß gestrichenen Kuppeln überdacht. Astrologische und religiöse Zeichen verweisen auf uralte Traditionen und den überlieferten Vieste ● Monte Sant’ Angelo Volksglauben ihrer Adriatisches Meer Manfredonia ● Bewohner. Reich verMargherita di Savoia ● zierte Paläste aus dem Barletta ● typischen hellen TuffCastel ● Trani del Monte stein schmücken die ● Bari ● Bitonto Altstadt von Lecce, Castellana Grotte Alberobello die als „Florenz des Otranto ● ● Locorotondo Altamura ● Gioia ● Barock“ gilt. Brindisi ● Flug mit Lufthansa, Germanwings oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft nach Bari Qualifizierte ROTALA Studien-Reiseleitung Umfangreiches Besichtigungsprogramm Imbiss mit regionalen Produkten Unterbringung in ausgesuchten Hotels der Vier-Sterne-Kategorie Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Telefon, Klimaanlage und Sat-TV Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen Im Rahmen der Halbpension landestypisches Abschiedsabendessen in einem Trulli-Restaurant Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur Reisepreissicherungsschein ● ● ● Basento ● Matera Zu den landschaftlichen Höhepunkten Lecce dieser vielseitigen und abwechslungsreichen Ionisches Meer Studienreise gehören das naturgeschützte Kalksteinmassiv des Gargano, die Tropfsteinhöhlen von Castellana und die Höhlenwohnungen der in einer Felsenschlucht gelegenen Provinzstadt Matera. Zwei ausgewählte Standorthotels der Vier-Sterne-Kategorie in Margherita di Savoia am Golf von Manfredonia und in Alberobello gewährleisten einen geruhsamen und entspannten Reiseverlauf. Tarent ● ● REISEPREISE PRO PERSON IN EURO Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.513,– Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.328,– Frankfurt, Stuttgart und Berlin . . . . . . . . . . . . . . . .1.467,– München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.428,– Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.533,– Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .229,– Weitere Abflughäfen auf Anfrage möglich. WEITERE LESERREISEN 2016 Andalusien Baltikum Bregenzer Festspiele Rumänien | | | | Studienreise vom 16. bis 25. März 2016 Studienreise vom 15. bis 23. Juli 2016 Musikalische KulturReise vom 9. bis 14. August 2016 | Studienreise vom 14. bis 22. September 2016 INFORMATIONS-COUPON Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen für: %)!# #!)'# !( )" &#-& '('%! )".## Name Vorname Datum Straße PLZ/Ort Unterschrift (( #'## # 1$&')# &/ 0 #!! 0 $## $'& 0 , 0 ! *$')!*&# Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt. 1038 KARRIERE Forschung & Lehre 12|15 Habilitationen und Berufungen Theologie Prof. Dr. Tobias Georges, Georg-August-Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen auf eine W2-Professur für Piety and Paideia: Religious Traditions and Intellectual Culture in the World of the Roman Empire (from the First to the Fourth Century) angenommen. Dr. des. Sonja Keller, Universität Zürich/Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine JuniorProfessur für Praktische Theologie mit dem Schwerpunkt Kybernetik zum 1. April 2016 angenommen. Prof. Dr. Ilona Nord, Universität Paderborn, hat einen Ruf an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg auf einen Lehrstuhl für Evangelische Theologie, Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts angenommen. Philosophie und Geschichte Racheli Haliva, McGill University Montreal, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Jüdische Philosophie und Religion zum 16. Dezember 2015 angenommen. PD Dr. Stefanie Knöll, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefähigung und Lehrbefugnis für das Fach Mittlere und Neuere Kunstgeschichte erteilt. PD Dr. Ulrich Niggemann, Philipps-Universität Hochschule Berlin auf eine W2-Professur für Logopädie nen Ruf an die Universität Leipzig auf eine Junior-Professur für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Mediendidaktik angenommen. PD Dr. rer. pol. Heiko Beyer, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Soziologie erteilt. PD Dr. phil. Marco Dohle, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Kommunikations- und Medienwissenschaft erteilt. Marburg, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Neuere und Neueste Geschichte erteilt. PD Dr. Andreas Rüther, Ruhr-Universität Bochum, wurde von der Universität Bielefeld die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor für Mittelalterliche Geschichte verliehen. Dr. Moritz Schulz, Universität Tübingen, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Theoretische Philosophie zum 1. März 2016 angenommen. Prof. Dr. Mohammad Reza Farzanegan, Philipps-Universität Marburg, hat einen Ruf an die Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg auf die W3-Professur für Wirtschaft und Gesellschaft des Nahen Ostens abgelehnt und das Bleibeangebot der Philipps-Universität Marburg angenommen. Prof. Dr. Markus Heinrichs, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, hat einen Ruf an und Angewandte Therapiewissenschaft angenommen. Prof. Dr. Vera King, Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Goethe-Universität Frankfurt am Main auf eine W3-Professur für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie in Verbindung mit der Leitung des entsprechenden Schwerpunkts und der Position einer Direktorin am SigmundFreud-Institut angenommen und das Bleibeangebot der Universität Hamburg abgelehnt. Dr. Harry Kullmann, Universität Bielefeld, hat einen Ruf an die Universität Siegen auf eine W2-Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulund Unterrichtsentwicklung in der Sekundarstufe angenommen. Prof. Dr. Mareike Kunter, Goethe-Universität Frankfurt am Main, hat einen Ruf an die University of Cambridge als Professor for Education Gesellschaftswissenschaften Prof. Dr. Clemens Albrecht, Universität Koblenz-Landau, hat einen Ruf an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf eine W3Professur für Kultursoziologie angenommen. Dr. Petra Anders, HumboldtUniversität zu Berlin, hat ei- die Universität Wien/Österreich auf den Lehrstuhl für Klinische Psychologie abgelehnt und das Bleibeangebot der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg angenommen. Prof. Dr. paed. Thorsten Herbst, Universität zu Köln, hat einen Ruf an die IB (in the field of Psychology of Education) abgelehnt und das Bleibeangebot der Goethe-Universität Frankfurt am Main angenommen. KARRIERE 12|15 Forschung & Lehre PD Dr. Mark Lutter, Universität zu Köln, wurde die tätsprofessorin für die Psychologie des Lehrens und Lernens ernannt. PD Dr. phil. Michael Pfeifer, Technische Universität Dortmund, habilitierte sich in dem Fach Erziehungswissen- Prof. Dr. Joseph Richter-Mackenstein, Fachhochschule Kiel, habilitierte sich an der Europa-Universität Flensburg in dem Fach Psychologie mit Schwerpunkt Beratungspsychologie. Lehrbefugnis für das Fach Soziologie erteilt. Prof. Dr. Conny Melzer, Universität Bremen (Vertretungsprofessur) hat einen Ruf an die Universität zu Köln auf eine W2-Professur für Sonderpädagogische Grundlagen angenommen. Prof. Dr. Susanne Narciss, Technische Universität Dresden, wurde zur W3-Universi- tät Mainz, hat einen Ruf an die Bergische Universität Wuppertal auf eine W2-Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften abgelehnt und das Bleibeangebot der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf eine W2-Professur für Fachdidaktik Sozialkunde/Politik angenommen. schaft mit dem Schwerpunkt empirische Bildungsforschung und Schulentwicklung. Prof. Dr. Kerstin Pohl, Johannes Gutenberg-Universi- Prof. Dr. Nicolas Rohleder, Brandeis University Waltham/USA, hat einen Ruf an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf eine W3-Professur mit Leitung des Lehrstuhls 1039 Gesundheitspsychologie angenommen. Dr. Katja Scharenberg, Universität Bern/Schweiz, hat einen Ruf an die Pädagogische Hochschule Weingarten auf eine Junior-Professur für Soziologie zum 1. Oktober 2015 angenommen. Dr. Maximilian Terhalle, Vertretungsprofessor Internationale Politik (W3) an der FernUniversität in Hagen, hat zum 1.9.2015 einen Ruf Anzeige UTS DIE EXPERTEN FÜR IHREN UMZUG D I E W E LT B E W E GT S I C H M I T U N S FULL SERVICE UND KOMPETENTE BETREUUNG INTERESSIERT? Dann rufen Sie doch einfach an! Jeder Umzug ist anders, stellt seine eigenen Anforderungen. Sie erhalten die individuellen Lösungen dazu. 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Maur GmbH – Tel.: +49(0)711.3276-100 – [email protected] HEADQUARTERS GERMANY Wilhelm-Leuschner-Straße 41 60329 Frankfurt am Main +49 (0)69 2445049-0 +49 (0)69 2445049-30 [email protected] www.uts-germany.de 1040 KARRIERE an die University of Winchester/Großbritannien als (tenured) Senior Lecturer in Politics and Global Studies angenommen. Univ.-Prof. Dr. Klaus Zierer, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, hat einen Ruf an die Universität Augsburg auf eine W3-Professur für Schulpädagogik angenommen. Prof. Dr. Dariuš Zifonun, Alice Salomon Hochschule Berlin, habilitierte sich an der Technischen Universität Berlin in dem Fach Soziologie und hat zum Winterse- mester 2015/16 einen Ruf an die Philipps-Universität Marburg auf eine Professur für Angewandte Soziologie angenommen. Philologie und Kulturwissenschaften Sibylle Baumbach hat zum 1. Oktober 2015 eine Universitätsprofessur für Englische Literatur- und Kulturwissenschaft an der LeopoldFranzens-Universität Innsbruck angetreten und einen Ruf an die Universität Siegen auf eine W2-Professur für Anglistik sowie einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine W2-Professur für Engli- Forschung & Lehre 12|15 sche Literaturwissenschaft abgelehnt. teraturdidaktik zum 1. Oktober 2015 angenommen. Dr. Moritz Ege, Ludwig-Maximilians-Universität München, hat einen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen auf eine W2-Professur für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie angenommen. Prof. Dr. Birgit Kellner, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Österreichische Akademie der Wissenschaften in Wien als Direktorin des Instituts für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens angenommen. Dr. Ricarda Freudenberg, Friedrich-Schiller-Universität Jena, hat einen Ruf an die Pädagogische Hochschule Weingarten auf eine W3-Professur für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik mit Schwerpunkt Li- Prof. Dr. Henning Klöter, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die HumboldtUniversität zu Berlin auf eine W3-Professur für Neuere Sprachen und Literaturen Chinas angenommen. FAQ K A R R I E R E Wo werden Hochschullehrer versteuert, wenn sie grenzüberschreitend tätig sind? Die Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen Deutschland und den anderen Staaten weisen in den meisten Fällen das Besteuerungsrecht dem Staat zu, in dem Sie tätig sind. Als Durchbrechung dieses Tätigkeitsortsprinzips sehen einige Doppelbesteuerungsabkommen eine Ausnahmeregelung vor für Grenzgänger. Grenzgänger sind Arbeitnehmer, die ihren Wohnsitz im Grenzbereich zwischen zwei Staaten haben und in dem einen Staat arbeiten und in dem anderen Staat wohnen und damit über die Grenze pendeln. Dann kann die Besteuerung eines sog. Grenzgängers unter speziellen, in den verschiedenen DBAs unterschiedlich geregelten Voraussetzungen im Wohnsitzstaat erfolgen. Eine Sonderregelung sehen jedoch die meisten Doppelbesteuerungsabkommen regelmäßig für den öffentlichen Dienst vor. Für Bezüge, die an Angestellte oder Beamte des öffentlichen Dienstes (also an Hochschullehrer/innen staatlicher Hochschulen) geleistet werden, wird das Besteuerungsrecht dem Staat zugewiesen, der die Bezüge bezahlt – also dem sog. Kassenstaat. Ein in Deutschland beschäftigter Hochschullehrer, der in Frankreich wohnt, wird also in Deutschland besteuert (Art. 14 DBA). Diese Besteuerung wird damit begründet, dass es sich um eine hoheitliche Tätigkeit handelt. Es soll also unabhängig vom Wohn- oder Tätigkeitsort derjenige Staat das Besteuerungsrecht haben, der die Belastungen der Gehaltsaufwendungen trägt. Eine weitere Ausnahme ergibt sich z.B. für Frankreich aber dann, wenn der Betroffene nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, dann ist eine Besteuerung in Frankreich vorgesehen. Es ist also ganz entscheidend, das jeweilige Doppelbesteuerungsabkommen für jeden speziellen Fall zu Rate zu ziehen. Birgit Ufermann Prof. Dr. Jan de Ruiter, Universität Bielefeld, hat einen Ruf an die Tufts University in Medford/USA auf die Bridge Professorship for the Cognitive Sciences angenommen. Prof. Dr. Jens Scheiner, Georg-August-Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen auf eine W2-Professur für Offenbarung, Ratio und Identität: Bildung in der frühen und klassischen Zeit des Islams (vom 7. bis zum 13. Jh. n. Chr.) erhalten. Dr. Isabelle Stauffer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für die Fächer Neuere Deutsche Literatur sowie Komparatistik erteilt. PD Dr. Marcus Stiglegger, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, hat einen Ruf an die DEKRA Hochschule für Medien, Berlin, auf die Professur für Fernsehen und Film angenommen. Rechtswissenschaft Prof. Dr. Ivo Appel, Universität Hamburg, hat einen Ruf an die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer auf eine W3-Professur für Verwaltungsrecht und Verwaltungswissenschaften erhalten. PD Dr. Clemens Höpfner, Universität Konstanz und Universität zu Köln, hat einen Ruf an die EBS Law School Wiesbaden auf eine Professur für Bürgerliches Bonner Erklärung für Weltoffenheit und Toleranz Wissenschaft ist grundsätzlich grenzüberschreitend und international. Sie lebt vom Austausch von Ideen und der Begegnung von Menschen über alle Länderund Kulturgrenzen hinweg. Die Wissenschafts- und UN-Stadt Bonn ist ein Ort, an dem sich Deutschland und seine internationalen Partner auf allen Ebenen begegnen. In Bonn trifft sich die Welt, um über globale Herausforderungen zu beraten. Das Rheinland ist eine europäische Kernregion, in der schon immer ein reger Austausch der Völker und Kulturen gepflegt wurde. In einer Atmosphäre des friedlichen Miteinanders werden Fremde schnell zu Freunden. Das prägt unsere Region bis heute. Die Wissenschaftsregion Bonn steht in unserem Land und international für Freiheit, gegenseitigen Respekt und eine Kultur der Gastfreundschaft. Heute treten wir denjenigen entgegen, die diese Grundwerte unserer freien Gesellschaftsordnung in Frage stellen. Wir laden alle Angehörigen unserer Institutionen und alle Bürger ein, dies gemeinsam mit uns zu tun. Q Prof. Dr. Michael Hoch, Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Q Ashok-Alexander Sridharan, Oberbürgermeister der Stadt Bonn Q Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg Kreises Q Prof. Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Q Prof. Dr. Marcelo da Veiga, Rektor der Alanus Hochschule Q Prof. Dr. Jakob Rhyner, Vice-Rector in Europe, United Nations University Q Prof. Dr. Peter Thuy, Rektor der Internationale Hochschule Bad Honnef à Bonn Q Prof. Dr. Ulrich Benjamin Kaupp, Direktor Forschungszentrum caesar Q Professor Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft Q Prof. Dr. Pierluigi Nicotera, Direktor des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen Q Prof. Dr. Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz Q Professor Dr. Helmut Schwarz, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung Q Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes 1042 KARRIERE Recht und weitere Fächer sowie einen weiteren Ruf an die Ruhr-Universität Bo- chum auf eine W2-Professur für Bürgerliches Recht erhalten und abgelehnt und einen Ruf an die Universität Konstanz auf eine W3-Professur für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Unternehmensrecht angenommen. Prof. Dr. Martin Kment, LL.M., Universität Augsburg, hat einen Ruf an die Universität Bremen auf eine W3Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht (mit einem Schwerpunkt im Umweltrecht), erhalten. Prof. Dr. Rüdiger Krause, Georg-August-Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf eine W3-Professur für Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht abgelehnt. Prof. Dr. Bettina SchöndorfHaubold, Justus-Liebig-Universität Gießen, habilitierte sich an der Humboldt-Universität zu Berlin, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für die Fächer Öffentliches Recht, Europarecht und Verwaltungswissenschaft erteilt. Weiterhin hat sie Rufe an die Universität Bayreuth auf eine W3-Professur für Öffentliches Recht sowie an die Ruhr-Universität Bochum auf eine befristete W2-Professur für Öffentliches Recht abgelehnt und wurde zur W3-Universitätsprofessorin für Öffentliches Recht an der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt. Forschung & Lehre 12|15 Prof. Dr. Dominik Skauradszun, Hochschule Fulda, hat einen Ruf an die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen auf eine W2-Professur für Wirtschaftsrecht, insbesondere Arbeits- und Insolvenzrecht, abgelehnt. Prof. Stefan Vogenauer, MJur (Oxon.), University of Oxford, hat einen Ruf zum Wissenschaftlichen Mitglied des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt und zum Direk- tor am Institut angenommen. Er wurde zum Honorarpro- fessor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main ernannt. FAQ R E C H T Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. Zeno Enders, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf die W3-Professur für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Makroökonomie in Verbindung mit der Leitung der Abteilung Makroökonomie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin abgelehnt. Prof. Dr. Dietmar Grichnik, Universität St. Gallen/ Schweiz, hat einen Ruf an die Ludwig-Maximilians- Welche Möglichkeiten gibt es, nach Ablauf der 12-Jahres-Befristung an der Hochschule befristet beschäftigt zu werden? Grundsätzlich kann die nach dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz insgesamt zulässige Befristungsdauer von 12 bzw. 15 Jahren im Bereich der Medizin für das wissenschaftliche und künstlerische Personal bei der Betreuung eines oder mehrerer Kinder unter 18 Jahren um zwei Jahre je Kind verlängert werden (sog. familienpolitische Komponente). Insofern soll der Dreifachbelastung von Nachwuchswissenschaftlern durch Erbringung von wissenschaftlichen Dienstleistungen, eigener wissenschaftlicher Qualifizierung sowie Erziehungsaufgaben Rechnung getragen werden. Zu bedenken ist jedoch, dass es sich lediglich um eine Verlängerungsoption ohne Rechtsanspruch handelt. Darüber hinaus sieht das Gesetz vor, dass sich die jeweilige Dauer eines befristeten Arbeitsvertrages nach der 12-Jahres-Regelung im Einverständnis mit dem Mitarbeiter beispielsweise um Zeiten einer Beurlaubung für eine wissenschaftliche oder künstlerische Tätigkeit verlängert. Gleiches gilt z.B. für Zeiten der Inanspruchnahme von Elternzeit bzw. Zeiten des Mutterschutzes in dem Umfang, in dem eine Erwerbstätigkeit nicht erfolgte. Insofern besteht ein Rechtsanspruch auf Verlängerung. Nach Ausschöpfung der zulässigen Befristungsdauer der Arbeitsverträge vor oder nach abgeschlossener Promotion ist eine weitere Befristung von Arbeitsverträgen zulässig, wenn die Beschäftigung überwiegend aus Mitteln Dritter finanziert wird, die Finanzierung für eine bestimmte Aufgabe und Zeitdauer bewilligt ist und die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter überwiegend der Zweckbestimmung dieser Mittel entsprechend beschäftigt wird. Ferner ist eine befristete Beschäftigung nach Maßgabe des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) möglich. Voraussetzung ist regelmäßig das Vorliegen eines sachlichen Grundes z.B. dass der betriebliche Bedarf an der Arbeitsleistung nur vorübergehend besteht oder der Arbeitnehmer zur Vertretung eines anderen Arbeitnehmers beschäftigt wird. Juliane Lorenz Universität München auf einen Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre abgelehnt. Prof. Dr. Martin Hiebl habilitierte sich an der Johannes Kepler Universität Linz/ Österreich in dem Fach Betriebswirtschaftslehre und hat einen Ruf an die Universität Siegen auf eine W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Management Accounting and Control, angenommen. Dr. Henning Schröder, Universität Hamburg, hat einen Ruf der Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Corporate Finance erhalten. Dr. rer. Monika Schuhmacher, Universität Mannheim, hat einen Ruf an die JustusLiebig-Universität Gießen auf die W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Technologie-, Innovations- und Gründungsmanagement angenommen. KARRIERE 12|15 Forschung & Lehre PD Dipl.-Ing. Dr. Tobias Stern, Kompetenzzentrum Holz/Österreich, hat einen Ruf an die Karl-Franzens- Technische Universität Dresden auf eine W3-Professur für Didaktik der Mathematik erhalten. Prof. Dr. Walid Maalej, Universität Hamburg, hat einen Ruf der Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Informatik, insbesondere angewandte Softwaretechnik zum 1. November 2015 angenommen. Universität Graz/Österreich für das Fachgebiet Energieund Ressourceninnovation zum 1. Januar 2016 angenommen. Jun.-Prof. Dr. Christian Plessl, Universität Paderborn, hat einen Ruf an die Mathematik, Physik und Informatik Dr. Nathan Bowler, Universität Hamburg, hat einen Ruf der Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Diskrete Mathematik unter besonderer Berücksichtigung der Graphentheorie erhalten. Dr. Loredana Gastaldo, Universität Heidelberg, hat einen Ruf der Universität Heidelberg auf eine Junior-Professur für Experimentalphysik erhalten. PD Dr. Klaus Jung, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Stiftung Tierärztliche Prof. Dr. Brigitte Lutz-Westphal, Freie Universität Berlin, hat einen Ruf an die DR E I F R AG E N AN: Dr. Philipp Berens, Bernstein Center for Computational Neuroscience und Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience, Tübingen, Bernstein Preis 2015 mit 1,25 Mio. Euro Der Bernstein Preis ist einer der bestdotierten Nachwuchsauszeichnungen in Deutschland. Was planen Sie mit der Summe von 1,25 Mio. Euro? Ich habe vor, eine Nachwuchsgruppe aufzubauen, die sich mit der Modellierung von zelltyp-spezifischen neuronalen Berechnungen beschäftigt. Wir werden dazu die Bipolarzellen in der Netzhaut untersuchen. Diese sind einfach genug, so dass vollständige Modelle möglich scheinen; gleichzeitig sind ihre Antwortmuster komplex genug, um interessant zu sein. Dazu werden wir Verfahren aus dem maschinellen Lernen und der Statistik einsetzen. Sie untersuchen die Rolle und den Aufbau verschiedener Zelltypen in der Netzhaut des Auges. Inwieweit können Ihre Forschungsergebnisse Menschen helfen? Universität Paderborn auf die W2-Professur Hochleistungs-IT-Systeme angenommen. Dr. Thomas Schmidt, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Geometrische Partielle Differentialgleichungen zum 1. Februar 2016 angenommen. PD Dr. Alexander Schnurr, Technische Universität Dortmund, hat einen Ruf an die Universität Siegen auf eine W2-Professur für Stochastik angenommen. Prof. Dr. Ulrich T. Schwarz, Universität Freiburg, Institut für Angewandte Festkörperphysik (IFA) Freiburg, hat Hochschule Hannover auf eine W2-Professur für Genomics and Bioinformatics of Infectious Deseases angenommen. 1043 Wir betreiben Grundlagenforschung. Dennoch sind unsere Ergebnisse für klinische Fragestellungen von Interesse und können zum besseren Verständnis degenerativer Netzhauterkrankungen oder zur Entwicklung neuer Retinaimplantate beitragen. Wie beurteilen Sie die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland? Man muss sehr genau abwägen, welche Prioritäten man setzt und ob man alle Lebensentscheidungen der Wissenschaft unterordnen will. Ich glaube, vielfältige Lebensentwürfe können das Wissenschaftssystem bereichern. Dabei würden besser planbare Karrierewege mit transparenten Evaluationen und realistischen Dauerperspektiven natürlich helfen. zum 1. Oktober 2015 einen Ruf an die Technische Universität Chemnitz auf die W3-Professur für Experimentelle Sensorik angenommen. Dr. techn. Georg Steinhauser, Colorado State University, Fort Collins CO/USA, hat einen Ruf an die Leibniz Universität Hannover auf eine W2-Professur für Physikalische Radioökologie angenommen. Biologie, Chemie, Geowissenschaften und Pharmazie PD Dr. rer. nat. Jens Boch, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hat einen Ruf an die Leibniz Universität Hannover auf eine W2Professur für Pflanzenbiotechnologie angenommen. Dr. Selvan Demir, University of California, Berkeley, hat einen Ruf an die Georg-Au- 1044 KARRIERE Forschung & Lehre 12|15 gust-Universität Göttingen auf eine Junior-Professur für Anorganische Chemie angenommen. gen auf eine W2-Professur für Computational Chemistry and Biochemistry angenommen. Prof. Dr. Andre Franke, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf auf eine W3Professur für Medizinische Biometrie und Bioinformatik erhalten. Prof. Dr. Christian Melchers wurde am 22.10.2015 zum wissenschaftlichen Leiter des Forschungszentrums Nachbergbau an der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum ernannt. PD Dr. Oliver Gruss, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf eine W2-Professur für Genetik angenommen. Jun.-Prof. Dr.-Ing. Martin Kada, Universität Osnabrück, hat einen Ruf an die Ingenieurwissenschaften Prof. Dr.-Ing. Michael Beer, University of Liverpool/ Großbritannien, hat einen Ruf an die Leibniz Universität Hannover auf eine W3Professur für Sicherheitstheorie und Risikobewertung angenommen. Dr.-Ing. Jessica BurgnerKahrs, Leibniz Universität Hannover, hat einen Ruf der Leibniz Universität Hannover auf eine W2-Professur für Kontinuumsrobotik angenommen. Technische Universität Berlin auf eine W3-Professur im Fachgebiet Methodik der Geoinformationstechnik zum 1. Oktober 2015 angenommen. Prof. Dr. Holger Kreft, Georg-August-Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen auf eine W2-Professur für Biodiversity, Macroecology and Conservation Biogeographie angenommen. Dr. Peter Goerke-Mallet, Lehrbeauftragter für Vermessungskunde und Bergschadenskunde an der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum wurde am 22.10.2015 zum Honorarprofessor ernannt. Prof. Dr. Ricardo André Fernandes da Mata, Georg-August-Universität Göttingen, hat einen Ruf an die GeorgAugust-Universität Göttin- Dr.-Ing. Boris Jutzi, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), habilitierte sich in dem Fach Bild- und Signalanalyse. Dr.-Ing. Malte Krack, Leibniz Universität Hannover, hat einen Ruf an die Universität Stuttgart auf die JuniorProfessur (Tenure Track) für Strukturmechanik der Flugzeugtriebwerke zum 1. Januar 2016 angenommen. Prof. Dipl.-Ing. Andreas Quednau, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, hat einen Ruf an die Leibniz Universität Hannover auf eine W3-Professur für Städtebauliches Entwerfen angenommen. Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler, Technische Universität Kaiserslautern, hat den Ruf an die RheinischWestfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) auf die Professur für Schienenfahrzeuge und Transportsysteme angenommen und wird am 1. Januar 2016 die Leitung des gleichnamigen Instituts übernehmen. Agrarwissenschaften, Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin Prof. Dr. agr. Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Müncheberg, hat einen Ruf an die GeorgAugust-Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Crop Production in the Tropics abgelehnt. Humanmedizin die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Kinderheilkunde erteilt. Dr. med. Thilo Flörkemeier, Medizinische Hochschule Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Orthopädie erteilt. PD Dr. med. Benedikt Fritzsching, Zentrum für Kinderund Jugendmedizin, Univer- sität Heidelberg, wird zum 24.11.2015 die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor der Universität Heidelberg verliehen. Prof. Dr. med. Hossein Ardeschir Ghofrani, Justus-Liebig-Universität Gießen, wurde zum W3-Universitätsprofessor für Pulmonary Vascular Medicine ernannt. PD Thomas Baden, Ph.D., Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Experimentelle Ophtalmologie erteilt. Prof. Dr. med. Oliver Gruber, Universitätsmedizin Göttingen, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf eine W3-Professur für Experimentelle Psychopathologie und Bildgebung angenommen. PD Dr. med. Christian Bahrs, Klinik für Unfallund Wiederherstellungschirurgie, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, wurde die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor verliehen. PD Dr. med. Martin Heni, Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Innere Medizin erteilt. Prof. Dr. Martin Canis, Universitätsmedizin Göttingen, hat einen Ruf an die GeorgAugust-Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erhalten. PD Dr. med. Martin Ebinger, Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm Dr. med. Katja Hüper, Medizinische Hochschule Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Radiologie erteilt. PD Dr. med. Volker R. Jacobs, MBA, Ltd. Ärztlicher Klinikmanager an der Frauenklinik des Salzburger Landeskrankenhauses (SALK) ist am 16. Oktober 2015 von OECKL. Wir schaffen Verbindungen. Schon an 2016 gedacht? OECKL.Deutschland 2016 ab Mitte Dezember 2015 im Handel jetzt vorbestellen [email protected] Professionelle Kommunikation an der Schnittstelle zwischen Politik, Bildung und Wissenschaft braucht die richtigen Kontakte: Die OECKL-Medien stellen die relevanten Akteure des öffentlichen Lebens vor - in Deutschland und Europa OECKL.Bücher - Die Klassiker für Deutschland und Europa OECKL.CD-ROM - Die Datenbank fürs Büro OECKL.Online - Die Datenbank für PC, Tablet, Smartphone OECKL.Adress - Für Ihre individuellen Mailings FESTLAND VERLAG Postfach 20 05 61 53135 Bonn Tel. (02 28) 36 20 22 Fax (02 28) 35 17 71 E-Mail: [email protected] I-Net: www.oeckl.de Neu: wöchentlicher Newsletter unter oeckl.de/news/ newsletter-anmelden.html KARRIERE der Technischen Universität München zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden. PD Dr. med. Claas Lahmann, Leitender Oberarzt, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, wurde zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Prof. Dr. med. Thorsten Langer, Universität zu Lübeck, hat zum 1. November 2015 den Ruf der Universität zu logie und Operative Intensivmedizin ernannt. PD Dr. med. Andreas Schatz, Katharinenhospital Klinikum Stuttgart, habilitierte sich an der Universität Tübingen, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Augenheilkunde erteilt. PD Dr. Simone Scheithauer, Universitätsmedizin Göttingen, hat einen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen auf eine W2-Professur für Krankenhaushygiene und Infektiologie angenommen. PD Dr. med. Marcus Schittenhelm, Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Innere Medizin erteilt. Lübeck auf die W2-Professur für Versorgungsforschung in der Pädiatrischen Onkologie angenommen. Prof. Dr. David Liebetanz, Universitätsmedizin Göttingen, hat einen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen auf eine W2-Professur (auf Zeit) für Experimental and Clinical Neurorehabilitation erhalten. PD Dr. med. Nikolaus Rieber, Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Kinder- und Jugendmedizin erteilt. PD Dr. rer. nat. Frank Rupp, Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Medizinische Werkstoffwissenschaften und Technologie erteilt. Prof. Dr. med. Michael Sander, Charité-Universitätsmedizin Berlin, wurde an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum W3-Universitätsprofessor für Anästhesio- Dr. Esther Schnettler, University of Glasgow, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Medizinische Entomologie erhalten. PD Dr. med. Matthis Synofzik, Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Neurologie erteilt. Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Gregor Szycik, Medizinische Hochschule Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Psychotherapie erteilt. Dr. Martin Uecker, University of California, Berkeley/ USA, hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W2Professur (auf Zeit) für Echtzeit-MRT angenommen. PD Dr. med. Andreas Winkelmann, Charité Universitätsmedizin Berlin, hat einen Ruf an die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) auf eine Professur für Anatomie angenommen. Forschung & Lehre 12|15 Rektoren, Präsidenten und Kanzler Professor Hans-Werner Huneke ist neuer Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Huneke trat am 1. Oktober 2015 für eine Amtszeit von sechs Jahren die Nachfolge von Professorin Dr. Anneliese Wellensiek an. Seit Oktober 2010 hatte er das Amt des Prorektors für Lehre und Studium an der Pädagogischen Hochschule Freiburg inne. Professorin Ulrike Beisiegel bleibt Präsidentin der Universität Göttingen. Der Senat der Hochschule stimmte mit großer Mehrheit für eine zweite Amtszeit, der Stiftungsausschuss Universität hat den Vorschlag einstimmig bestätigt. Beisiegel ist seit fast fünf Jahren Präsidentin der Universität Göttingen. Ihre achtjährige zweite Amtszeit beginnt am 1. Januar 2017. Professor Reiner Finkeldey ist neuer Präsident der Universität Kassel. Vorher war er Vizepräsident der Universität Göttingen. Finkeldey löst Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep ab, der aus Altersgründen ausscheidet und das Amt seit September 2000 innehatte Professorin Bettina Reitz ist neue Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Ihre Arbeit hat sie bereits am 1. Oktober 2015 aufgenommen. Sie war vorher Fernsehdirektorin des Bayerischen Rundfunks (BR). Die Hochschulwahlversammlung der FernUniversität in Hagen hat die Kanzle- rin Regina Zdebel für eine neue vierjährige Amtszeit ab 1. Oktober 2015 wiedergewählt. Kanzlerin in Hagen ist die gebürtige Kölnerin seit Januar 2001. Seit dem 1. Februar 2013 ist sie Sprecherin der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten des Landes NRW. Dr. Jens Peter Gaul wird neuer HRK-Generalsekretär und künftig die Geschäftsstelle der Hochschulrektorenkonferenz leiten. Gaul leitete seit 2007 die Kooperationsstelle der Wissenschaftsorganisationen (KoWi). Zuvor war er Direktor und Leiter des Bereichs “Perspektiven der Forschung” beim Foto: Susanna Heraucourt 1046 Vorstand der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er wird seine neue Aufgabe am 11. Januar 2016 übernehmen. Ihre Meldung über Habilitationen und Berufungen können Sie auch per E-Mail an Marita Burkhardt senden: [email protected] KARRIERE 12|15 Forschung & Lehre Impressum 22. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes (43 Jahrgänge) Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich Deutscher Hochschulverband 1047 Informationsservice Präsident: Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr. Vizepräsidenten: Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident) Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr. Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr. Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr. Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr. Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr. Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c. Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr. Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes: Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80 E-Mail: [email protected] Internet: www.hochschulverband.de Forschung & Lehre Redaktion: Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr., Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A. Design-Konzept: Agentur 42, Mainz Titelgrafik: Agentur 42, Mainz Grafik und Layout: Robert Welker Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hubert Detmer, Dr., Rechtsanwalt und stellvertretender Geschäftsführer im Deutschen Hochschulverband Juliane Lorenz, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes wird häufig die kürzere, männliche Schreibweise verwendet. Es wird betont, dass dies als Synonym für die männliche und weibliche Form vereinfacht verwendet wird und alle männlichen und weiblichen Personen gleichberechtigt angesprochen werden. Zitierweise: Forschung & Lehre Verlag und Redaktion: Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: (02 28) 902 66-15 Fax: (02 28) 902 66-90 E-Mail: [email protected] Internet: www.forschung-und-lehre.de Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Postfach 1452, 47594 Geldern Bezugsgebühr: Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto. Bankverbindung: Commerzbank AG Bonn IBAN: DE 77 3708 0040 0268 3672 00; BIC: DRESDEFF370 Anzeigenabteilung: Gabriele Freytag, Tel.: (0228) 902 66-39 Angelika Miebach, Tel.: (0228) 902 66-23 Sabine Engelke, Tel.: (0228) 902 66-59 Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Fax: (0228) 902 66-90 E-Mail: [email protected] Preisliste Nr. 44 vom 1.1.2015 Forschung & Lehre wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar. Druckauflage: 32.300 Exemplare (IVW 2/2015) Beilage: F&L -Jahresverzeichnis 2015 Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen: (Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680, E-Mail: [email protected]) Die Gesetze zur Reform der W-Besoldung des Bundes und der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin Brandenburg Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen stehen zusammen mit Informationen des DHV als pdf zur Verfügung unter www.hochschulverband.de – Infocenter – W-Portal. A 326 | Referentenentwurf (Stand: Juli 2015) und Gesetzentwurf der Bundesregierung (Stand: September 2015) eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes sowie Stellungnahme des DHV, 43 Seiten, 4,50 €. A 317 | Gesetzentwurf über die Feststellung des Haushaltsplans für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 Bayern und Stellungnahme des DHV, 20 Seiten, 3,- €. A 312 | Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des Landes Brandenburg vom 28.4.2014, 59 Seiten, 6,50 €. A 321 | Entwurf des 3. Hochschulreformgesetzes, Artikel 1, Änderung des Bremischen Hochschulgesetzes (Stand: 22.1. 2015) und Stellungnahme des DHV, 17 Seiten, 3,- €. A 322 | Entwurf eines Gesetzes zur Besoldungsanpassung Bremen (Stand: 5.5.2015) und Stellungnahme des DHV, 33 Seiten, 4,50 €. A 325 | Entwurf eines Hamburgischen Gesetzes zur Besoldungs- und Beamtenversorgungsanpassung 2015/2016 und zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Stand: Juli 2015) und Stellungnahme des DHV, 37 Seiten, 4,50 €. A 324 | Entwurf der Landesregierung Hessen für ein Gesetz zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften (Stand: Mai 2015) und Stellungnahme des DHV, 40 S.,4,50 €. A 323 | Anhörungsentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Beteiligungsstruktur innerhalb der Hochschulen Niedersachsen (Stand: 6.2.2015) und Stellungnahme des DHV, 47 Seiten, 4,50 €. A 315 | Hochschulzukunftsgesetz NRW vom 11. September 2014 (Lesefassung), 143 Seiten, 8,- €. A 326 | Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Hochschulgesetzes und anderer hochschulrechtlicher Vorschriften (Stand: Juni 2015) u. Entwurf eines Hochschulfreiheitsgesetzes Schleswig-Holstein (Stand: Mai 2015) und Stellungnahme des DHV, 65 S. 6,50 €. 1048 AKADEMISCHER STELLENMARKT Stellenmarkt Veranstaltungen Stiftungen | Preise Forschung & Lehre 12|15 Neurobiologie (Universität Stuttgart).................................................................1050 Pathologie (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) .....................1052 Simulation (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)............................................1055 Systematic Entomology (University of Hohenheim) ..................................1059 Translationale Onkologie (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)...........................................1055 Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften Gegenwartsbezogene Südasienwissenschaft (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)...........................................1059 Sound Studies (Universität zu Köln)..................................................................1055 Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin Innovative Verstärkungsmethoden mit Befestigungen – Junior Stiftungsprofessur (Universität Stuttgart) ...............................1054 Mathematikdidaktik mit Schwerpunkt Sonderpädagogik (Universität zu Köln) ................................................................................................1052 Naturwissenschaftsdidaktik mit Schwerpunkt Sonderpädagogik (Universität zu Köln)......................................................1051 Optoelektrophysiologische Medizintechnik – Stiftungsprofessur der Carl-Zeiss-Stiftung (Technische Universität Ilmenau)..........................................................................1059 Verwaltung | Management | Fachkräfte Professuren Geistes- und Sozialwissenschaften Alte Geschichte (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...........................1049 Ethik und Medizinethik (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn – Institut für Wissenschaft und Ethik IWE)...........................................................1056 Kirchenrecht (Theologische Fakultät Fulda) ....................................................1056 Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem Schwerpunkt qualitative Forschungsmethoden (Fachhochschule Dortmund)..................................................................................1051 Direktorin/Direktor der Stiftung Technische Informationsbibliothek (TIB) – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek verbunden mit der Universitätsprofessur für Data Science und Digital Libraries (Leibniz Universität Hannover/ Stiftung Technische Informationsbibliothek – TIB)...............................................1061 Direktorin/Direktor für das Helmholtz-Institut Münster (HI MS) „Ionenleitung in der Energiespeicherung“ verbunden mit einer Universitätsprofessur Funktionelle Polymere (Forschungszentrum Jülich/ Westfälische Wilhelms-Universität Münster)......................................................1062 Methoden der empirischen Sozialforschung: Dozent/in im Studienbereich Technik Mixed methods mit dem Schwerpunkt – Studiengang Technisches Management (Berufsakademie Sachsen – Staatliche Akademie Plauen) .............................1069 quantitative Verfahren (Fachhochschule Dortmund)............................1051 Musikwissenschaft Head of Entomology Department (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)...........................................1054 Soziologie und empirische Sozialforschung (University of Hohenheim) ......................................................................................1059 Präsidentin/Präsident (Hochschule Anhalt).................................................1063 (EBZ Business School – Bochum) ........................................................................1056 Verwaltungswissenschaften (Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg)......1052 Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs Naturwissenschaften | Medizin 12 fully funded Ph.D. student positions (Universität zu Köln) ................................................................................................1064 Augenheilkunde (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) .....................1058 Fertigungstechnik (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) ...................1057 Junior Research Group Leaders Fertigungsverfahren verbunden mit der Leitung der in the Max Planck Center for Visual Computing Hauptabteilung Fertigungstechnik (Direktor/Direktorin) and Communication (Max-Planck-Institut für Informatik – Saarbrücken)........................................1065 der Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT) (Universität Bremen) ................................................................................................1053 Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in am Schwerpunkt Geographie (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) .................1049 Marketing und Distributionsmanagement (Georg-August-Universität Göttingen)..................................................................1063 Grundlagen der Informatik, Compilerbau (Fachhochschule Dortmund)..................................................................................1054 Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in für das Fachgebiet Hochfrequenztechnik und Photonik Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management (Technische Universität Berlin)..............................................................................1058 (Universität Duisburg-Essen)..................................................................................1064 12|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 1049 Forschungsförderung | Preise Balzan Preise 2016 (Internationale Balzan Stiftung) .....................................991 Deutscher Studienpreis (Körber-Stiftung) ........................................................U3 Schöller-Forschungsprofessor/in (Schöller Senior Fellow) für renommierte Wissenschaftler/innen (Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft) ...........1060 Schöller-Nachwuchswissenschaftler/in (Schöller Fellow) für aufstrebende Wissenschaftler/innen (auch Habilitanden, Post-Doktoranden und herausragende Doktoranden) (Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft) ...........1060 Alfred-Grosser-Lehrstuhl 2016-2017 (Sciences Po – Paris)..................U2 Student/-in des Jahres (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft).....1005 Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen für Professuren gewinnen. Am Institut für Klassische Altertumskunde der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist zum 01. Oktober 2016 eine W2-Professur für Alte Geschichte (Nachfolge Prof. Dr. J. Wiesehöfer) wiederzubesetzen. Ausstellungen | Veranstaltungen ECSEE - European Conference Software Engineering Education 2016 (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Neu-Ulm)................................1007 LEARNTEC - Zukunft Lernen. (Messe Karlsruhe) ..................................997 TeleGen - Kunst und Fernsehen (Kunstmuseum Bonn) ..........................U4 PROFESSUREN Am Geographischen Institut der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist zum 1. Oktober 2016 eine W2-Professur für Geographie (Nachfolge Prof. Dr. Jürgen Pohl) zu besetzen. Die Bewerberin bzw. der Bewerber soll in der Forschung im Bereich der Sozialgeographie insbesondere der Theoriebildung international ausgewiesen sein. In der Lehre soll sie/er die gesamte Breite der Humangeographie einschließlich der Ausbildung von Methoden der empirischen Sozialforschung vertreten. (UZQVFKWLVWHLQH$QVFKOXVVIlKLJNHLWDQHLQHVRGHUPHKUHUH3UR¿OIHOGHUGHV Geographischen Instituts, bevorzugt im Schwerpunkt „Risiko“, und zu Forschungen an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Umwelt. Die Kooperation innerhalb des Instituts, in der Fachgruppe Erdwissenschaften und in den verschiedenen Fakultäten der Universität ist von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus wird eine aktive Beteiligung an der Ausgestaltung des Geoverbunds ABC/J (Aachen, Bonn, Köln, Jülich) erwartet. Die Mitwirkung an PhD-, Master- und Bachelorstudiengängen der Geographie sowie die Durchführung von Lehrveranstaltungen auch in englischer Sprache sind unerlässlich. Die Beteiligung an der akademischen Selbstverwaltung auf allen Ebenen ist obligatorisch. Voraussetzung für die Einstellung sind eine Habilitation bzw. gleichwertige wissenschaftliche Leistungen. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 Hochschulgesetz (HG NRW). Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerberinnen und Bewerber werden gebeten, sich mit den üblichen UnterODJHQ /HEHQVODXI 'DUVWHOOXQJ GHV EHUXÀLFKHQ :HUGHJDQJV 6FKULIWHQYHUzeichnis unter Beilage der fünf wichtigsten Publikationen) sowie mit einem Forschungs- und Lehrkonzept bis zum 6. Januar 2016 an den Vorsitzenden der Fachgruppe Erdwissenschaften der Math.-Nat. Fakultät der Universität Bonn, Herrn Prof. Dr. G. Menz, Meckenheimer Allee 166, D-53115 Bonn zu wenden. Bitte alle Unterlagen auch in digitaler Form (in einer PDF) an [email protected]. Vorausgesetzt wird eine möglichst breite Vertretung des Faches Alte Geschichte in Forschung und Lehre (in den BA-/MA-Studiengängen im Fach Geschichte), erforderlich ist mindestens ein Schwerpunkt im Bereich der Griechischen Geschichte (von der archaischen Epoche bis in die hellenistische Zeit). Ausdrücklich erwünscht ist zudem mindestens ein Schwerpunkt im Bereich der Geschichte des Alten Orients und seiner Beziehungen zur griechisch-römischen Welt. Die Bereitschaft zur Kooperation mit den Schwerpunktvorhaben der Fakultät (Graduiertenschule Human Development in Landscapes, Johanna Mestorf Academy, Zentrum für Afrikanische und Asiatische Studien, Collegium Philosophicum o. ä.) sowie die Bereitschaft zur Drittmitteleinwerbung und zur Gremienarbeit wird erwartet. Sehr erwünscht ist der Nachweis der Kompetenz in mindestens einer Sprache des Alten Orients. Erforderlich ist der Nachweis wissenschaftlicher Leistungen im Rahmen einer Juniorprofessur oder durch eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen. Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche Befristung nach § 63 Abs. 1 des Hochschulgesetzes des Landes Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem Stichwort „Berufungsverfahren“. Die Beteiligung an Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung wird erwartet. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil der Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu erhöhen und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt. Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber bei entsprechender Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt. Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben. Auf die Vorlage von Lichtbildern/ Bewerbungsfotos verzichten wir ausdrücklich und bitten daher, hiervon abzusehen. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien akademischer Zeugnisse) richten Sie bitte in Schriftform und zusätzlich als CD-Rom (pdf-Format) unter Angabe der Privat- und Dienstadresse mit Telefonnummer und E-Mail bis zum 08. Januar 2016 an das Dekanat der Philosophischen Fakultät der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel, Olshausenstraße 40, 24098 Kiel. 1050 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 STELLENANZEIGEN | PREISE Bewerbungsfrist läuft noch bis: Forschung & Lehre 11 | 2015 Allgemeine Sprachwissenschaft (Georg-August-Universität Göttingen) .................................................11.12.15 Anästhesiologie und Intensivtherapie (Universitätsmedizin Rostock) ...............................................................11.12.15 Didaktik der Informatik (Universität Siegen)..............................24.12.15 Director (Max-Planck-Gesellschaft) .....................................................15.12.15 Fachdidaktik der Alten Sprachen (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................07.12.15 Iranistik (Georg-August-Universität Göttingen) .................................11.12.15 IT-Sicherheit (Leibniz Universität Hannover) ..................................11.12.15 Maschinelles Lernen (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) ....11.12.15 Neuro-Gastroenterologie (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) ...................................10.12.15 Paläontologie und Stratigraphie (Technische Universität Bergakademie Freiberg) ...............................31.12.15 Persönlichkeitspsychologie, Diagnostik und Beratung (FernUniversität in Hagen)...............................................10.12.15 Politikwissenschaft – Schwerpunkt Internationale Meerespolitik (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...........11.12.15 Präsidentin/Präsident (Bauhaus-Universität Weimar) ..............29.02.16 Ressourcenmanagement und Abfalltechnik (Universität Kassel) ..................................................................................10.12.15 Smart Systems Integration – Georg H. Endress Professur in Personalunion mit einer Tätigkeit bei Hahn-Schickard in Villingen-Schwenningen (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)..................................................11.12.15 Sozialwissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziale Dynamik in Küsten- und Meeresgebieten (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................11.12.15 Translationale Implantologie (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)..................................................10.12.15 Ur- und Frühgeschichte (Georg-August-Universität Göttingen) .................................................11.12.15 Am Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme der Fakultät 4 Energie-, Verfahrens- und Biotechnik der Universität Stuttgart ist die W3-Professur „Neurobiologie“ baldmöglichst zu besetzen. Mit der Professur ist die kollegiale Leitung des Instituts für Biomaterialien und biomolekulare Systeme verbunden. Die Forschungstätigkeit des Stelleninhabers/der Stelleninhaberin soll auf einem aktuellen Gebiet der Neurobiologie liegen, bevorzugt im Bereich der experimentellen, molekularen und systemischen Neurobiologie. Dabei sind anwendungsbezogene Aspekte, z. B. die Entwicklung therapeutischer Konzepte oder pharmazeutische Anwendungen, erwünscht. Die Professur vertritt in der Lehre das Gebiet der Humanund Tierphysiologie in den Bachelor- und Masterstudiengängen Technische Biologie. Sie ist darüber hinaus an den Studiengängen Medizintechnik, Systembiologie (geplant), Technische Kybernetik und Simulation Technology beteiligt. Die Professur ist in dem kollegial geleiteten Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme angesiedelt. Eine Beteiligung an der zentralen Einheit für Organismenkultur der Fakultät „Energie-, Verfahrens- und Biotechnik“ wird erwartet. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in der neurobiologischen Forschung international bestens ausgewiesen ist, einschlägige Erfahrungen in der Lehre sowie im tierexperimentellen Arbeiten besitzt und eine erfolgreiche Drittmitteleinwerbung nachweisen kann. Die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit natur- und ingenieurwissenschaftlichen Disziplinen sowie dem Stuttgart Research Center for Systems Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer (Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung)...............................26.02.16 Ausschreibung 2016/2017 – 20 Fellowships (Mercator Program Center for International Affairs (MPC) und Studienstiftung des deutschen Volkes).............................................20.12.15 College of Europe – Postgraduierten-Masterstudiengänge 2016-2017 (Europäische Bewegung Deutschland e.V.) ........................................31.01.16 Glanzlichter setzen – Alexander von HumboldtProfessur stärkt Forschungsstandort Deutschland (Alexander von Humboldt-Stiftung) ........................................15.04.16/15.10.16 Preis der Humboldt-Universität für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Mittelalterlichen Geschichte (Michael-und-Claudia-Borgolte-Stiftung)....................31.12.15 Forschung & Lehre 10 | 2015 Ingenieurgeologie und Umweltgeotechnik (Technische Universität Bergakademie Freiberg) ...............................31.12.15 Neutestamentliche Exegese und Theologie (Theologische Hochschule Ewersbach) ................................................15.03.16 Praktische Theologie (Theologische Hochschule Ewersbach) ..15.03.16 Biology (SRCSB) wird erwartet. Ein Beitrag zur Forschung mit den Schwerpunkten Systembiologie oder Pharmazeutische Biotechnologie ist erwünscht. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Darstellung der Lehrtätigkeit, Forschungsschwerpunkte, Publikationsliste) sind bis 15. Januar 2016 einzusenden an das Dekanat der Fakultät Energie-, Verfahrens- und Biotechnik, Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart oder dekanat@ f04.uni-stuttgart.de. Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener Personen. Nähere Informationen unter: www.uni-stuttgart.de/ dual-career/ AKADEMISCHER STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre 1051 In der Fachgruppe der Didaktiken der Mathematik und der Naturwissenschaften der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Professur (W1, ohne Tenure Track) für Naturwissenschaftsdidaktik mit Schwerpunkt Sonderpädagogik zu besetzen. Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll in mindestens einer Naturwissenschaftsdidaktik wissenschaftlich ausgewiesen sein (Didaktik der Biologie, der Chemie, der Geographie, der Physik, des Sachunterrichts). Die Forschung soll in Projekten zum Lehren und Lernen naturwissenschaftlichen Wissens unter den Schwerpunkten „(theoriegeleitete) Diagnose und (individuelle) Förderung“ und/oder „sonderpädagogische Förderung“ liegen bzw. gelegt werden. Wünschenswert ist auch ein Interesse an speziellen Fragen der Inklusion. Die Mithilfe in der Lehre wird im Rahmen der individuellen Möglichkeiten gefordert. Sie umfasst die fachliche und didaktische Ausbildung von Studierenden des betreffenden Faches an Grundschulen, an Haupt-/Realschulen und für sonderpädagogische Förderung. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 36 des Hochschulgesetzes NRW. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium in mindestens einem der oben genannten naturwissenschaftlichen Fächer, pädagogische Eignung, Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Gewünscht sind mehrjährige schulpraktische oder entsprechend andere didaktische Erfahrungen. Die Juniorprofessur ist grundsätzlich zunächst auf drei Jahre mit der Möglichkeit der Verlängerung um weitere drei Jahre nach positiver Zwischenevaluation befristet. Die Lehrverpflichtung beträgt in der ersten Anstellungsphase 4 Semesterwochenstunden, in der zweiten Anstellungsphase nach der Zwischenevaluation 5 Semesterwochenstunden. Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenund Lehrveranstaltungsverzeichnis, Lehrevaluationsergebnisse zusammen mit 3 aussagekräftigen Publikationen im pdf-Format (falls vorhanden), Urkunden über akademische Prüfungen und Ernennungen) sowie einer ausgefüllten Kurzübersicht Ihrer Vita (siehe http://www.mathnat. uni-koeln.de/mnfapplication.html) bevorzugt via E-Mail - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht zurücksenden werden - bis 08.01.2016 an den Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Herrn Prof. Dr. Ansgar Büschges, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, [email protected]. www.uni-koeln.de Universität zu Köln Lebensraum & Wissenslandschaft: Metropole Ruhr. Der Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften sucht eine Professorin/ einen Professor für das Fach Methoden der empirischen Sozialforschung: Mixed methods mit dem Schwerpunkt quantitative Verfahren sowie eine Professorin/ einen Professor für das Fach Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem Schwerpunkt qualitative Forschungsmethoden www.fh-dortmund.de/stellen BKK Innovationspreis Gesundheit 2015 (BKK Landesverband Süd) ......................................................................31.12.15 Communicator-Preis 2016 (Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG)...........................................08.01.16 Innovationspreis (Stiftung Familie Klee) .........................................15.01.16 Wissenschaftlerrückkehrprogramm (German Scholars Organization e.V. und Carl-Zeiss-Stiftung).......ganzjährig Forschung & Lehre 8 | 2015 Georg Forster-Forschungspreis (Alexander von Humboldt-Stiftung) .....................................................15.01.16 Forschung & Lehre 9 | 2015 Berthold Leibinger Innovationspreis 2016 (Berthold Leibinger Stiftung) ..................................................................31.12.15 Max-Planck-Forschungspreis 2016 zum Thema Organismische Biologie (Alexander von Humboldt-Stiftung und Max-Planck-Gesellschaft) .......................................................................15.01.16 Forschung & Lehre 5 | 2015 Kirchenrecht (Universität Würzburg) .................................................15.12.15 Feodor Lynen-Forschungsstipendium (Alexander von Humboldt-Stiftung) ..................................................ganzjährig 1052 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 Am Seminar für Mathematik und ihre Didaktik der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine An der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) ist in der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) die Professur W 3 Verwaltungswissenschaften ab 01.10.2017 zu besetzen. Die Bewerberin/Der Bewerber soll in der Verwaltungswissenschaft ausgewiesen sein und das Fach in Forschung und Lehre in den politik- und wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor- und Master-Studiengängen der Fakultät für WiSo sowie in den interdisziplinären Studienanteilen (ISA) vertreten. Neben einer interdisziplinären Kooperationsbereitschaft und sozialwissenschaftlicher Methodenkompetenz sind Kenntnisse des Staats- und Verwaltungshandelns in mindestens einem Politikfeld sowie einschlägige Forschungsarbeiten zur politischen Steuerung bzw. Governance im institutionellen Gefüge des europäischen Mehrebenensystems erwünscht. Besonderer Wert wird neben einer hervorragenden Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit, ausgewiesen durch einschlägige Publikationen, auf die didaktische Eignung gelegt. Wünschenswert sind Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln. &KG*577PK$Y*DKGVGVH×T1Hſ\KGTCPY¼TVGTKPPGPWPF1Hſ\KGTCPY¼TVGT UQYKG1Hſ\KGTGGKPYKUUGPUEJCHVNKEJGU5VWFKWOOKV$CEJGNQTWPF/CUVGT abschlüssen an, das mit verkürzten Regelstudienzeiten nach dem Trimestersystem durchgeführt und durch interdisziplinäre Studienanteile (ISA) ergänzt wird. Es wird erwartet, dass die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber die 5VWFKGTGPFGP CWH DGTWƀKEJG 6¼VKIMGKVGP KPPGTJCND WPF CW²GTJCND FGT Bundeswehr, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden erfordern, vorbereitet und darüber hinaus Aufgaben auf dem Gebiet der Weiterbildung sowie Lehrangebote im Bereich ISA übernimmt. Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Jeder Dienstposten steht weiblichen und männlichen Bewerbern gleicherOC²GPQHHGP&KG*577PK$Y*JCVUKEJFKGDGTWƀKEJG(ÑTFGTWPIXQP Frauen zum Ziel gesetzt. Daher werden Bewerbungen von Frauen beUQPFGTUDGITײV Professur (W1 ohne Tenure Track) für Mathematikdidaktik mit Schwerpunkt Sonderpädagogik zu besetzen. Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll in der Mathematikdidaktik wissenschaftlich ausgewiesen sein. Der Schwerpunkt der Forschung soll in Projekten zum Lehren und Lernen mathematischen Wissens unter den Schwerpunkten „(theoriegeleitete) Diagnose und (individuelle) Förderung“ sowie „sonderpädagogische Förderung“ liegen bzw. gelegt werden. Die Lehre umfasst die fachliche und didaktische Ausbildung von Lehramtsstudierenden im Fach Mathematik, an Grundschulen, an Haupt-/Realschulen und für sonderpädagogische Förderung. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 36 des Hochschulgesetzes NRW. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Mathematik, pädagogische Eignung, Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Gewünscht sind mehrjährige schulpraktische oder entsprechend andere didaktische Erfahrungen. Die Juniorprofessur ist grundsätzlich zunächst auf drei Jahre mit der Möglichkeit der Verlängerung um weitere drei Jahre nach positiver Zwischenevaluation befristet. Die Lehrverpflichtung beträgt in der ersten Anstellungsphase 4 Semesterwochenstunden, in der zweiten Anstellungsphase nach der Zwischenevaluation 5 Semesterwochenstunden. Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnis, Lehrevaluationsergebnisse (falls vorhanden), 3 aussagekräftige Publikationen im pdf-Format, Urkunden über akademische Prüfungen und Ernennungen) sowie einer ausgefüllten Kurzübersicht Ihrer Vita (siehe http://www.mathnat. uni-koeln.de/mnfapplication.html) bevorzugt via E-Mail - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht zurücksenden werden - bis 08.01.2016 an den Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Herrn Prof. Dr. Ansgar Büschges, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, [email protected]. www.uni-koeln.de Universität zu Köln Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte ausschließlich in elektronischer Form unter Nennung der Kennziffer (WiSo-102) bis zum 08.01.2016 an: Helmut-Schmidt-Universität Universität der Bundeswehr Hamburg - Personaldezernat Postfach 70 08 22, 22008 Hamburg ([email protected]) An der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn ist am Institut für Pathologie (Direktor: Prof. Dr. med. Glen Kristiansen) eine www.hsu-hh.de DHV-SEMINARE »BERUFUNGSVERHANDLUNGEN EFFEKTIV FÜHREN« Seminartermine unter: www.karriere-und-berufung.de W2-Professur für Pathologie unbefristet zu besetzen. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine international ausgewiesene Persönlichkeit, die über umfangreiche Expertise in translationaler Tumorforschung verfügt und die unsere gewebebasierte onkologische Forschung weiter verstärkt. Wir erwarten, dass der/die Kandidat/-in uns beim Ausbau der molekularen Forschung und Diagnostik unterstützt, insbesondere Erfahrungen mit Anwendungen der Tiefensequenzierung sind willkommen. Eine Beteiligung an der Lehre und die Zusammenarbeit mit den Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät einschließlich des CIO Köln-Bonn werden ebenfalls erwartet. Erfahrung in der Leitung einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe und der Nachweis einer erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln sowie die Habilitation oder eine gleichwertige wissenschaftliche Leistung werden vorausgesetzt (gemäß § 36 Hochschulgesetz NRW). 'LH$Q]HLJHULFKWHWVLFKDQKHUYRUUDJHQGTXDOL¿]LHUWH.DQGLGDWHQDXV0HGL]LQ RGHU1DWXUZLVVHQVFKDIWHQ)U0HGL]LQHULQQHQLVWEHLHQWVSUHFKHQGHU4XDOL¿ kation (Facharzt/-ärztin für Pathologie) eine Beteiligung an der Krankenversorgung im Rahmen der pathologischen Diagnostik (Oberarzt/-ärztin, perspektivisch stellvertretende Institutsleitung) erforderlich. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis und maximal 10 Sonderdrucke sowie unter Beifügung eines Bewerberbogens (www.ukb.uni-bonn.de/dekanat/bewerberbogen) sind bis zum 31. Dezember 2015 zu richten an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Herrn Prof. Dr. med. N. Wernert, Universitätsklinikum Bonn, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn. AKADEMISCHER STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre Als mittelgroße Universität mit 250 Professuren und 19.000 Studierenden hat sich die UNIVERSITÄT BREMEN als eine von elf Universitäten im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt. Sie überzeugte mit einem ambitionierten Zukunftskonzept und gehört zu den Exzellenzuniversitäten. Im Fachbereich 4 – Produktionstechnik - Maschinenbau und Verfahrenstechnik ist zum 1.10. 2017 eine Professur (Bes. Gr. W3) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit · Kennziffer: P464/15 für das Fachgebiet Fertigungsverfahren zu besetzen. Die Professur ist verbunden mit der Leitung der Hauptabteilung Fertigungstechnik (Direktor/ Direktorin) der Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT) Die Universität Bremen und die Stiftung Institut für Werkstofftechnik arbeiten erfolgreich in Lehre und Forschung zusammen und nutzen ihre Ressourcen gemeinsam. Das IWT umfasst die Hauptabteilungen Fertigungstechnik, Verfahrenstechnik und Werkstofftechnik und wird von der Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik und dem Land Bremen getragen. Die Leiter der Hauptabteilungen sind zugleich Professoren im Fachbereich Produktionstechnik der Universität. Der/Die Stelleninhaber/in soll im Fachbereich die Lehre im Bachelor- und Masterstudium der Studiengänge Produktionstechnik, Systems Engineering und Wirtschaftsingenieurwesen auf dem Gebiet der Technologie der Fertigungsverfahren mit Schwerpunkt auf trennenden und umformenden Technologien wahrnehmen. Es wird erwartet, dass Lehrveranstaltungen sowohl in deutscher als auch englischer Sprache angeboten werden. Im Bereich der Forschung wird eine Persönlichkeit aus dem Bereich Technologie der spanenden Fertigung gesucht, die in mehreren der folgenden Gebiete t 8FSLTUPGGPSJFOUJFSUF'FSUJHVOHTWFSGBISFOGàSBOUSJFCTUFDIOJTDIF#BVUFJMF[#;BIOSÊEFSVOE8ÊM[MBHFS t 3FTTPVSDFOFGm[JFOUF'FSUJHVOHTLPO[FQUFNJUCFTPOEFSFN'PLVTBVG,àIMTDINJFSTUPGGF t 6MUSBQSÊ[JTFNFDIBOJTDIF'FSUJHVOHTWFSGBISFO[VS)FSTUFMMVOHPQUJTDIFSVOENJLSP NFDIBOJTDIFS Komponenten. ausgewiesen ist. Einschlägige Erfahrungen in der Drittmittelakquisition auf nationaler und europäischer Ebene sowie in der Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen werden vorausgesetzt. Im Rahmen der Forschungstätigkeit als Direktor/in der Hauptabteilung Fertigungstechnik in der Stiftung Institut für Werkstofftechnik sind in enger Koopera-tion und Abstimmung mit den beiden anderen Hauptabteilungen für Werkstofftechnik und Verfahrenstechnik Aspekte der werkstofforientierten Fertigung sowohl grundlegend als auch in der anwendungsorientierten Verbundforschung und in der industriellen Auftragsforschung abzudecken. Es wird erwartet, dass die Bewerberin/der Bewerber wesentliche Impulse für die weitere wissenschaftliche Entwicklung und Gestaltung der genannten Bereiche liefert. Weiterhin wird erwartet, dass sie/er sich in den laufenden Sonderforschungsbereich „Prozesssignaturen“ (SFB/TR136) federführend und in den Wissenschaftsschwerpunkt „Materialwissenschaften“ an der Universität Bremen maßgeblich und mit Projekten einbringt. Einstellungsvoraussetzungen sind didaktische Eignung sowie die Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit benachbarten Fachgebieten und Fachbereichen sowie industriellen Forschungsvereinigungen wird vorausgesetzt. Neben nachgewiesener Forschungserfahrung sind Erfahrungen in der Industrie wünschenswert. Die Universität Bremen bietet neben einem angenehmen kollegialen Arbeitsklima ein lebendiges wissenschaftliches Umfeld, in welchem sich sowohl innerfachliche wie interdisziplinäre Kooperationen entfalten können. Die Universität Bremen und das IWT beabsichtigen, den Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich zu erhöhen, und fordern deshalb Wissenschaftlerinnen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Außerordentlich begrüßt werden internationale Bewerbungen und Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Migrationshintergrund. Schwerbehinderten Bewerberinnen/Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben. Bei Fehlen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen kann die Einstellung im Angestelltenverhältnis erfolgen. Die Berufung erfolgt unter Zugrundelegung von § 18 BremHG. Nähere Auskünfte erteilen der Dekan des Fachbereichs 4, Prof. Dr. A. von Gleich, unter 0421/218 64880 oder [email protected] oder Prof. Dr.-Ing. H.-W. Zoch, Geschäftsführender Direktor des IWT, unter 0421/218 51300 oder [email protected] des IWT. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sowie einer Darstellung Ihrer Forschungsinteressen und -pläne richten Sie bitte bis zum 31.12.2015 unter Angabe der Kennziffer P464/15 an: Universität Bremen Fachbereich 4 – Produktionstechnik – Maschinenbau & Verfahrenstechnik – Postfach 33 04 40 · 28334 Bremen Zusätzlich wird darum gebeten, die Bewerbungsunterlagen (ohne Urkunden) in elektronischer Form (im pdf-Format) an folgende Adresse zu senden: [email protected] 1053 1054 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 In der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Universität Stuttgart ist die Junior-Stiftungsprofessur „Innovative Verstärkungsmethoden mit Befestigungen“ Lebensraum & Wissenslandschaft: Metropole Ruhr. Der Fachbereich Informatik sucht eine Professorin/ einen Professor für das Fach Grundlagen der Informatik, Compilerbau www.fh-dortmund.de/stellen Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt Verbreitete Auflage: 32.193 IVW geprüft – 3. Quartal 2015 (W1 ohne Tenure; Stifter: łO?DANSANGA$I>% K($ =I&JOPEPQPBÐN4ANGOPKBBAEI=QSAOAJVQI,GPK>AN VQ>AOAPVAJ QBC=>A@AN0PAHHAJEJD=>ANEJ>VS@AO0PAHHAJEJD=>ANO ist es, neue Ansätze in der Befestigungs- und WerkstoffPA?DJEG@QN?DEJPAN@EOVELHEJ¼NAAJCA7QO=IIAJ=N>AEP mit anderen Instituten und wissenschaftlichen EinrichPQJCAJ>AOKJ@ANO@AN*=PANE=HLNÐBQJCO=JOP=HP@AN 2JERANOEP¼P0PQPPC=NPVQANBKNO?DAJ 3KJ@AJASAN>ANEJJAJQJ@ASAN>ANJSEN@ANS=NPAP dass sie neue Wege dahingehend aufzeigen, wie die Befestigungstechnik durch interdisziplinäre BetrachPQJCOSAEOAJ BÐN JAQA JSAJ@QJCOCA>EAPA =@=LPEANP QJ@=JCAS=J@PSAN@AJG=JJ!EA3ANSAJ@QJCJAQAN EJJKR=PERAN *=PANE=HEAJ QJ@ JO¼PVA OKHH DEAN>AE AEJ zentraler Schwerpunkt für die zukünftigen Forschungs=N>AEPAJOAEJ $AOQ?DPSEN@AEJA-ANOÌJHE?DGAEP@EASEOOAJO?D=BPHE?D EIANAE?D@AO=QEJCAJEAQNSAOAJOK@AN@AO*=O?DEJAJ>=QO=QOCASEAOAJEOP(AJJPJEOOAEJ=J@ANAJANAE?DAJĠV@AN"HAGPNKPA?DJEGK@AN@AN&JBKNI=PEG SAN@AJ>ACNÐnP 7Q@AJQBC=>AJ@AN'QJEKNLNKBAOOQNCADÌNP=QnAN@AI@EAAPAEHECQJC=J@AN)ADNAEJO>AOKJ@ANAEJ@AJ =?DAHKNQJ@*=OPANOPQ@EAJC¼JCAJ@AN#=GQHP¼P Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 51 )=J@AODK?DO?DQHCAOAPV=@AJ4ÐNPPAI>ANC In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine W 3-Professur für Musikwissenschaft zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Bewerber/-innen müssen im Bereich der historischen Musikwissenschaft in ihrer ganzen Breite ausgewiesen sein, Kenntnisse kulturwissenschaftlicher Perspektiven vorweisen können sowie medienwissenschaftlichen FragestelOXQJHQJHJHQEHURIIHQVHLQ(U6LHVROOWH]XGHPPLWPHWKRGLVFKHU5HÀH[LRQ und medienästhetischen Fragestellungen vertraut sein. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, an bestehenden und neu zu entwickelnden musikwissenschaftlichen Studiengängen sowie bei der Verwaltungs- und Gremienarbeit mitzuwirken. Initiative und Beteiligung bei der Einwerbung von Forschungsprojekten sowie eine Fortführung und Stärkung der Vernetzung der Abteilung im regionalen und internationalen Umfeld werden erwartet. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn oder in die Region zu legen. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Lehrevaluationen, Zeugnis- und Urkundenkopien) dem Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn (Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form (eine SGI'DWHL PLW PD[ 0% DQ [email protected]) bis zum 15. Januar 2016 einzureichen.“ EPPA NE?DPAJ 0EA &DNA =QOO=CAGN¼BPECAJ ASAN>QJCOQJPANH=CAJĠAEJO?DHEAnHE?D!=NOPAHHQJC@AOSEOOAJO?D=BP HE?DAJ4AN@AC=JCOQJ@@AN)ADNP¼PECGAEP-Q>HEG=PEKJO HEOPASEOOAJO?D=BPHE?DAI(KJVALP LAN"*=EHK@ANLAN -KOPĠ@=JJAEJO?DHEAnHE?D!=PAJPN¼CAN@AN@EA!KGQIAJPAAP?=HOL@B!=PAEAJPD¼HP >EOVQI15. Januar 2016 =J!AG=JEJ-NKB!N&JC2HNEGA(QDHI=JJ#=GQHP¼PBÐN Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Universität 0PQPPC=NP-B=BBAJS=H@NEJC0PQPPC=NP@AG=JĤ BQJEOPQPPC=NP@AAESAEPANAJ#N=CAJSAJ@AJ0EA OE?D>EPPA=J@=O#=GQHP¼PO>ÐNKĠ1AH !EA2JERANOEP¼P0PQPPC=NPRANBÐCPÐ>ANAEJ!Q=H =NAAN -NKCN=II VQN 2JPANOPÐPVQJC @AN -=NPJANEJJAJ QJ@ -=NPJAN >ANQBAJAN -ANOKJAJ +¼DANA &JBKNI=PEKJAJ QJPANġDPPLġSSSQJEOPQPPC=NP@A@Q=H?=NAAN AKADEMISCHER STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre 1055 Am Musikwissenschaftlichen Institut der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Juniorprofessur (W1) für Sound Studies (ohne Tenure Track) Albert-Ludwigs-Universität Freiburg zu besetzen. Der Gegenstandsbereich der Professur umfasst die elektroakustische Musik, ihre Geschichte und Werkanalyse, aktuelle Sound-Technologien in ihrer künstlerischen Verwendung, Grenzbereiche des Musikalischen (Sounddesign, Geräuschkunst, Klanginstallationen), Audiovisualität sowie Radiokunst und akustische Kunst unter Einschluss entsprechender theoretischer Ansätze. Zu den Aufgaben gehört darüber hinaus die Betreuung des Klangstudios mit dem Archiv multiphoner elektroakustischer Kompositionen seit 1950 und der dazugehörigen Mehrkanal-Anlagen. Erwartet wird zudem die Mitwirkung am Forschungsprojekt Komposition und Musikwissenschaft im Dialog mit dem Konzertzyklus Raum-Musik. Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll zugleich neueren wissenschaftlichen und künstlerischen Entwicklungen wie Acoustic Ecology, Digital Art, Game Studies und Interactive Audio Rechnung tragen und damit den Brückenschlag zu den beiden benachbarten Disziplinen der Fächergruppe 1 (Kunstgeschichte, Medienkultur und Theater) gewährleisten. Es wird Mitwirkung in der Lehre in den Studiengängen des Musikwissenschaftlichen Instituts sowie im neu zu konzipierenden MA inter artes erwartet. Im dritten Jahr nach Dienstantritt ist eine Zwischenevaluation vorgesehen, auf deren Grundlage über eine Verlängerung um weitere drei Jahre entschieden wird. Das Lehrdeputat umfasst vier Semesterwochenstunden in der ersten Qualifizierungsphase sowie fünf Semesterwochenstunden in der zweiten Qualifizierungsphase. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 36 des Hochschulgesetzes NRW. Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnis, Lehrevaluationsergebnisse (falls vorhanden), Urkunden über akademische Prüfungen und Ernennungen) - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht zurücksenden werden - bis 04.12.2015 an den Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln. www.uni-koeln.de Universität zu Köln www.academics.de An der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn ist an der Klinik für Innere Medizin III (Onkologie, Hämatologie und Rheumatologie, Direktor Professor Dr. med. P. Brossart) eine W2-Professur für Translationale Onkologie unbefristet zu besetzen. Gesucht wird ein/-e auf dem Gebiet molekularer und zellulärer Mechanismen von malignen Erkrankungen international ausgewiesene/-r Naturwissenschaftler/-in oder Mediziner/-in. Dies soll durch exzellente international sichtbare Publikationen sowie Drittmitteleinwerbungen belegt sein. Erwartet werden die Mitwirkung in den Forschungsverbünden der Medizinischen Fakultät, dem Exzellenzcluster ImmunoSensation, dem Comprehensive Cancer Center (CIO Köln Bonn) sowie Sonderforschungsbereichen. Die Professur wird in die studentische Lehre der Medizinischen Klinik III sowie Ausbildung/Betreuung von Doktoranden eingesetzt. Sie soll sich auch an der geplanten interdisziplinären Vorlesung für Onkologie im CIO beteiligen. Die Universität Bonn bietet ein hervorragendes wissenschaftliches Umfeld mit einer Vielzahl zentraler Einrichtungen, welche die Professur nutzen kann. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes medizinisches oder naturwissenschaftliches Studium und die Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen gemäß § 36 Hochschulgesetz NRW. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerberinnen/Bewerber werden gebeten, die üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis und max. 10 Sonderdrucke) sowie unter Beifügung eines Bewerberbogens (www.ukb.uni-bonn.de/dekanat/ bewerberbogen) bis zum 31. Dezember 2015 an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Herrn Prof. Dr. Nicolas Wernert, Haus 372, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn, zu senden. Am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Technischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist die Universitätsprofessur (W3) für Simulation zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Die Professur soll sich schwerpunktmäßig mit den Grundlagen und der Methodenentwicklung für numerische Simulationsverfahren befassen. Dies umfasst zum Beispiel gitterbasierte und gitterfreie Diskretisierungsverfahren und Methoden zur skalenübergreifenden Modellierung von Mikrosystemen mit Schwerpunkt auf der mesoskaligen Ebene. Es wird erwartet, dass die entsprechenden Arbeiten breite Anwendungsperspektiven im Kontext der Forschungsschwerpunkte der Technischen Fakultät, insbesondere jenen des Instituts für Mikrosystemtechnik, bieten. Sie sollen nicht primär von spezifischen Anwendungsfragen getrieben werden. Wechselwirkungen mit vorhandenen Aktivitäten bieten sich z.B. in den Bereichen der multiphysikalischen Mikrosysteme, der multiskaligen Materialien, der Neurotechnologie und der Computergraphik an. Perspektiven zur Zusammenarbeit mit den Simulationsaktivitäten an den lokalen Fraunhofer-Instituten werden begrüßt. Ebenso ist es von Vorteil, Knowhow in die Exzellenzcluster der Albert-Ludwigs-Universität (BrainLinks-BrainTools und BIOSS) einbringen zu können. In der Lehre beteiligt sich die Professur an der deutsch- und englischsprachigen Ausbildung zur Ingenieurin bzw. zum Ingenieur der Mikrosystemtechnik auf Bachelor- und Masterniveau an der Technischen Fakultät. Gesucht wird eine wissenschaftlich international ausgewiesene Persönlichkeit. Neben einer sehr guten internationalen Vernetzung werden von den Bewerberinnen und Bewerbern Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln, auch über Industriekooperationen, und die Bereitschaft zur Mitwirkung bei der Akquise koordinierter Forschungsvorhaben bzw. zur Mitarbeit bei solchen Vorhaben erwartet. Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen bzw. Professoren sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und eine herausragende Promotion. Über die Promotion hinausgehende wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel durch eine Habilitation nachgewiesen werden, werden erwartet (§ 47 Landeshochschulgesetz (LHG)). Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg fördert Frauen und fordert sie deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. Die Universität bekennt sich nachdrücklich zu dem Ziel einer familiengerechten Hochschule. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Folgende Bewerbungsunterlagen werden erbeten: • Lebenslauf • Zeugnisse und Urkunden • Vollständiges Schriften-und Vortragsverzeichnis • Aussagekräftige Darstellung der Forschung • Lehrkompetenzportfolio (Die hierfür zu verwendende Vorlage finden Sie unter http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/ lehrkompetenzportfolio-formblatt.doc) Bitte bewerben Sie sich mit dem Ausdruck Ihres Bewerbungsformulars (http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/bewerbungsbogen_ deutsch.pdf) und den o.g. Unterlagen und Belegen bis spätestens 15.01.2016. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an folgende Adresse: Dekan der Technischen Fakultät, Universität Freiburg, Georges-Köhler-Allee 101, 79110 Freiburg. Bitte senden Sie zusätzlich eine elektronische Version Ihrer Bewerbung an [email protected] Weitere Informationen zum Berufungsverfahren finden Sie im Berufungsleitfaden, abrufbar unter: http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/berufungsleitfaden.pdf 1056 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 STELLENAUSSCHREIBUNG Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn richtet am Institut für Wissenschaft und Ethik (IWE) eine W2-Professur für Ethik und Medizinethik ein. Es ist beabsichtigt, die Professur im unbefristeten Angestelltenverhältnis zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Die Hauptaufgabe der Professur besteht darin, am IWE und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) sowie der Medizinischen Fakultät die etablierte Forschung und Lehre im Bereich der Ethik, der medizinischen Ethik und der Forschungsethik weiterzuführen und auszubauen. Die EBZ Business School – University of Applied Sciences ist eine staatlich anerkannte private Fachhochschule, die von den Verbänden der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft getragen wird. Sie startete zum Wintersemester 2008/2009 mit zwei Bachelorstudiengängen der Fachrichtungen „Business Administration“ und „Real Estate“ sowie einem Masterstudiengang „Real Estate Management“. Seit dem Wintersemester 2012/2013 wird zudem der interdisziplinäre Masterstudiengang „Projektentwicklung“ angeboten, der sich gleichermaßen an Architekten, Bauingenieure und Ökonomen richtet. Die Arbeitsschwerpunkte der Professur sollen in der Konzeption und Durchführung von Projekten der Praktischen Philosophie und Ethik, insbesondere der Medizinethik und Forschungsethik sowie in der interdisziplinären Lehre liegen. PROFESSUR SOZIOLOGIE UND EMPIRISCHE SOZIALFORSCHUNG Erwartet wird zudem die Mitwirkung bei der konzeptionellen Weiterentwicklung des Jahrbuchs für Wissenschaft und Ethik. mit den Schwerpunkten Wohnen, Raum und Stadt Einstellungsvoraussetzungen (gemäß § 36 HG NRW) sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Master, Magister oder Staatsexamen), Promotion sowie eine Habilitation oder habilitationsadäquate Leistungen im Bereich der Ethik, Erfahrungen in der interdisziplinären Arbeit auch auf internationaler Ebene, insbesondere die Bereitschaft zur Kooperation mit Partnern aus der Medizin und den Naturwissenschaften. Die Fähigkeit und Bereitschaft zur akademischen Lehre sowie erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln werden ebenfalls vorausgesetzt. Darüber hinaus sind Erfahrungen in der Personalführung erforderlich. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerbungen mit Lebenslauf, Publikationsliste und einer kurzen Darstellung der bisherigen Forschungsvorhaben werden bis zum 18. Dezember 2015 an den Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Abteilung 1.1, 53012 Bonn erbeten. An der Theologischen Fakultät Fulda ist zum 1. April 2017 der Lehrstuhl für Kirchenrecht (W 3) neu zu besetzen. Die Theologische Fakultät Fulda ist eine Einrichtung des Bischöflichen Stuhls Fulda mit den Standorten Fulda und Marburg. Sie bietet die Studiengänge Magister Theologiae, Bachelor »Studien in Katholischer Theologie« sowie Katholische Religion (Lehramt an Gymnasien) an. Dem Lehrstuhlinhaber/der Lehrstuhlinhaberin kommt die gesamte Vertretung des Fachs in Lehre und Forschung zu. Einstellungsvoraussetzungen sind Promotion (Dr. theol./Dr. iur. can.) und Habilitation in Kirchenrecht oder vergleichbare Qualifikationen. Erfahrungen durch Tätigkeiten im kirchlichen Gerichtsbereich und im Bereich der Verwaltungskanonistik sind von Vorteil. Eine Mitwirkung in der zweiten Bildungsphase der pastoralen Berufe wird erwartet. Entsprechend dem Leitbild unserer Fakultät legen wir Wert auf Kooperationsbereitschaft und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dienstort ist Fulda. Der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin nimmt seinen/ihren Wohnsitz in oder in der Nähe von Fulda. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse u. Urkunden in Kopie, Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnisse, ggf. Lehrevaluationsergebnisse) sind bis zum 12. Februar 2016 an das Rektorat der Theologischen Fakultät Fulda, Eduard Schick Platz 2, D 36037 Fulda, zu richten. Ihre Aufgaben: Vertretung des Fachgebiets in allen Studiengängen der EBZ Business School Übernahme der Verantwortung für die Weiterentwicklung von Studiengängen und Studienschwerpunkten Begleitung sowie Akquisition von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung Vernetzung mit nationalen und internationalen Partnern Ihres Fachgebiets Sie erfüllen folgende Anforderungen: abgeschlossenes Studium der Soziologie bzw. der Sozialwissenschaften und Promotion mit Fokus auf Soziologie des Wohnens sowie Raum- und Stadtsoziologie Lehrerfahrung im Hochschulbereich und ausgeprägte didaktische Fähigkeiten Kenntnisse in der Vermittlung und Anwendung von quantitativen Methoden der empirischen Sozialforschung fachrelevante wissenschaftliche Publikationen auf hohem Niveau mindestens fünfjährige einschlägige Berufserfahrung, davon mindestens drei Jahre außerhalb der Hochschule gutes Englisch und eventuell Auslandserfahrung hohe Sozialkompetenz, Teamfähigkeit und Kollegialität Gesucht wird eine Persönlichkeit, die sich mit dem Leitbild und den Zielen unserer Hochschule identifiziert. Individuelle Betreuung der Studierenden, Praxisnähe sowie exzellente Qualität und Forschungsorientierung in der Lehre werden vorausgesetzt. Die Bewerberinnen und Bewerber müssen die „Einstellungsvoraussetzungen für Professoren und Professorinnen an Fachhochschulen“ gemäß § 36 Hochschulzukunftsgesetz NRW erfüllen. Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an die Vergütungsgruppe W 2 mit der Möglichkeit, leistungsbezogene Zulagen zu erhalten. Unsere Hochschule strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert daher qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt. Die Beschreibung der Aufgaben hat Ihr Interesse geweckt und Sie finden sich in dem angegebenen Profil wieder? Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum 31.12.2015, vorzugsweise per E-Mail an die kommissarische Rektorin der EBZ Business School, Frau Prof. Dr. Sigrid Schaefer: [email protected]. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern unter der Telefonnummer 0234 9447-625 zur Verfügung. EBZ Business School – University of Applied Sciences Springorumallee 20, 44795 Bochum www.e-b-z.de AKADEMISCHER STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre Am Institut für Mechatronik der Fakultät für Technische Wissenschaften der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist die Stelle einer/eines UNIVERSITÄTSPROFESSORIN / UNIVERSITÄTSPROFESSORS FÜR FERTIGUNGSTECHNIK gemäß § 98 UG 2002 in Form eines auf fünf Jahre befristeten privatrechtlichen Arbeitsverhältnisses mit der Universität zu besetzen. Bei positiver Evaluierung gem. § 14 Abs. 7 UG sowie nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten und der Zustimmung der zuständigen Gremien ist beabsichtigt, das Arbeitsverhältnis zu entfristen. AUFGABEN Die zu berufende Persönlichkeit soll das Fach Fertigungstechnik mit Schwerpunkt Mechatronik in Forschung und Lehre engagiert vertreten und in einem oder mehreren der im Folgenden genannten Bereiche deutliche wissenschaftliche Akzente setzen. Das Forschungsgebiet der Professur umfasst die Grundlagen- und angewandte Forschung der Fertigungstechnik mit Fokussierung auf Mechatronik. Mögliche Profilierungen liegen in den Bereichen: • Innovative Fertigungsverfahren und Fertigungssysteme • Produktion der Zukunft und Industrie 4.0 • Werkzeugmaschinen und Werkzeugtechnologie • Präzisionsbearbeitung • Implantatfertigung • Prozessanalyse und Prozessoptimierung Die enge Zusammenarbeit mit den Professuren des Instituts für Mechatronik sowie mit fachverwandten Arbeitsbereichen der Fakultät für Technische Wissenschaften und dem Department für Biomedizinische Informatik & Mechatronik der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) in Hall in Tirol wird erwartet. Die Forschungsaktivitäten sollen sowohl national als auch international finanzierte Projekte in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung in enger Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Institutionen und der Industrie einschließen. Die Lehre umfasst die Abhaltung von Lehrveranstaltungen in deutscher und englischer Sprache und die Betreuung von Studierenden in den gemeinsam mit der UMIT durchgeführten Bachelor- und Masterstudien Mechatronik sowie die Mitwirkung an den weiteren von der Fakultät angebotenen Bachelor- und Masterstudien und im Doktoratsstudium der Technischen Wissenschaften. Insbesondere sollen die Studierenden mit den Grundlagen der Fertigungstechnik, der rechnergestützten Konstruktion und Produktentwicklung sowie mit der Anwendung und dem Entwicklungspotenzial der Fertigungstechnik in der Praxis vertraut gemacht werden. Informationen zum Studienangebot finden Sie auf der Ausschreibungshomepage (siehe unten). Die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung wird vorausgesetzt. ANSTELLUNGSERFORDERNISSE a) eine der Verwendung entsprechende abgeschlossene inländische oder gleichwertige ausländische Hochschulbildung; b) einschlägige Lehrbefugnis (Habilitation) oder gleichzuhaltende Eignung; c) Publikationen in führenden internationalen referierten Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Fertigungstechnik; d) Praktische Erfahrung im Bereich der Fertigungstechnik; e) Einbindung in die internationale Forschung; f) interdisziplinäres Arbeiten im Bereich der Mechatronik; g) facheinschlägige Auslandserfahrung; h) ausgeprägte didaktische Fähigkeiten; i) Erfahrung in der Einwerbung von Forschungsmitteln; j) Qualifikation zur Führungskraft. Bewerbungen müssen bis spätestens 28. Jänner 2016 bei der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Fakultäten Servicestelle, Standort Technikerstraße 17, A-6020 Innsbruck ([email protected]) eingelangt sein. Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck strebt eine Erhöhung des Frauenanteiles an und lädt deshalb qualifizierte Frauen zur Bewerbung ein. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig aufgenommen. Die Bewerbungsunterlagen sollen jedenfalls enthalten: Lebenslauf mit einer Beschreibung des wissenschaftlichen und beruflichen Werdeganges, Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, der Vorträge sowie der sonstigen wissenschaftlichen Arbeiten und Projekte, Beschreibung abgeschlossener, laufender und geplanter Forschungstätigkeiten und die fünf wichtigsten Publikationen. Ergänzend sind die Unterlagen unter Verwendung des auf der unten angeführten Homepage verfügbaren Bewerbungsformulars zusammenzufassen. Die Bewerbungsunterlagen sind jedenfalls digital (CD, E-Mail usw.) beizubringen. Die Papierform ist optional. Für diese Position ist eine Einreihung in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für ArbeitnehmerInnen der Universitäten und ein Mindestentgelt von brutto € 4.782,40/Monat (14 mal) vorgesehen. Ein in Abhängigkeit von Qualifikation und Erfahrung höheres Entgelt und die Ausstattung der Professur sind Gegenstand von Berufungsverhandlungen. Darüber hinaus bietet die Universität zahlreiche attraktive Zusatzleistungen (http://www.uibk.ac.at/universitaet/zusatzleistungen/). Laufende Informationen über den Stand des Verfahrens finden Sie unter http://www.uibk.ac.at/fakultaeten-servicestelle/standorte/technikerstrasse/berufung/index.html Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Tilmann MÄRK Rektor 1057 1058 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 An der Augenklinik und Poliklinik am Universitätsklinikum der JuliusMaximilians-Universität Würzburg ist die Stelle für eine / einen Universitätsprofessorin / Universitätsprofessor der Bes.Gr. W 2 für Augenheilkunde (Kinderophthalmologie, Strabologie und Neuroophthalmologie) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Mit der Besetzung der Professur an der Universitätsaugenklinik (Direktor: Univ.Prof. Dr. J. Hillenkamp) soll der bestehende klinische Schwerpunkt der Kinderophthalmologie, Strabologie und Neuroophthalmologie weiter ausgebaut werden. Gesucht wird eine klinisch und wissenschaftlich hervorragend ausgewiesene, fachlich wie menschlich überzeugende Persönlichkeit, die ihren klinischen und operativen Schwerpunkt in die Kinderophthalmologie, Strabologie und Neuroophthalmologie legt. Besondere klinische Expertise in den Bereichen der Endokrinen Orbitopathie und der Frühgeborenenretinopathie wird vorausgesetzt. Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt im Bereich der Augenärztlichen Versorgungsforschung in Entwicklungsländern ist erwünscht. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Medizinstudium, Approbation als Ärztin/Arzt, Anerkennung als Ärztin/Arzt für Augenheilkunde, pädagogische Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation bzw. gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können, nachgewiesen oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht wurden. Mit der Professur ist die Leitung einer in die Augenklinik fachlich und organisatorisch eingebundenen Sektion „Kinderophthalmologie, Strabologie und Neuroophthalmologie“ verbunden. Es ist beabsichtigt, die Vergütung der mit der Professur zusammenhängenden klinischen Aufgaben durch einen Zusatzvertrag zu regeln, der fixe und variable Vergütungsbestandteile vorsieht. Die Bewerberin / der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen gemäß Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich). Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden ein entsprechendes Engagement. Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbungen sind mit den im „Merkblatt zu Berufungsverfahren“ (Download unter http://www.dekanat.medizin.uni-wuerzburg.de/) geforderten Unterlagen bis zum 28.12.2015 zu richten an den Dekan der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Herrn Professor Dr. M. Frosch Josef-Schneider-Straße 2 / Haus D 7 D-97080 Würzburg Forschung & Lehre Ze r i i a e i 00 au i am i ien erech e hoch ch u e 1/4 Seite – 652 € 10|13 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 867 1/3 Seite – 823 € 6|13 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 507 1/2 Seite – 1.169 € 8|13 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 685 1/1 Seite – 2.046 € 2|14 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 153 A L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E G T An der Hochschule für Technik Stuttgart ist in der Fakultät Vermessung, Informatik und Mathematik zum Wintersemester 2014/2015 (01.09.2014) eine Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen. Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt ist zum nächstmöglichen Termin eine Professur für Angewandte Mathematik (Bes. Gr. W2) Kennziffer 533 Professur (W3) „Energieinformationsnetze (Kenn.-Nr. 271) und -systeme“ zu besetzen. Die mit dieser Professur verbundene Lehrtätigkeit hat ihren Schwerpunkt in unseren anwendungsorientierten Bachelorund Master-Studiengängen Mathematik mit den Vertiefungsrichtungen Industriemathematik/Industrielle Geometrie sowie Finanz- und Versicherungsmathematik. Von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber wird eine besondere Beteiligung an den Lehrveranstaltungen des Grundstudiums, insbesondere im Fach Analysis, erwartet. Darüber hinaus sollen eigene Projekterfahrungen in den oben genannten Vertiefungsrichtungen vorliegen und genutzt werden, um einschlägige angewandte Forschung zu betreiben. Vorausgesetzt wird ein Hochschulabschluss in Mathematik. Die Beteiligung an der Grundausbildung in anderen Studiengängen und die Übernahme von englischsprachigen Lehrveranstaltungen sind für uns selbstverständlich. Ausführliche Informationen zu den Einstellungsvoraussetzungen sowie dienstlichen Aufgaben der Professorinnen und Professoren finden Sie unter www.hft-stuttgart.de/Einstellungsvoraussetzungen. Die Bewerbungsfrist endet am 20.10.2013. Weitere inhaltliche Auskünfte zur Stellenbeschreibung erhalten Sie vom Prodekan der Fakultät und vom Studiendekan des Master-Studiengangs Mathematik ([email protected] bzw. [email protected], Telefon Sekretariat: +49 (0)711 8926-2526). zu besetzen. An der Universitätsmedizin Rostock ist eine W3-Professur für Neurologie (Nachfolge Prof. Dr. med. R. Benecke) an der Klinik und Poliklinik für Neurologie unbefristet gem. § 61 Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern (LHG M-V) zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/Der Inhaber der Professur ist Direktorin/Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie. Die Klinik und Poliklinik für Neurologie verfügt über 88 Betten, eine neurologische Notaufnahme, eine Stroke Unit und eine neurologische Intensivstation. Der/Die Stelleninhaber/ -in muss in der Lage sein, dass gesamte Fach Neurologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik sind cerebrovaskuläre Erkrankungen, Erkrankungen der Basalganglien, autoimmunologische Erkrankungen (MS) und die tiefe Hirnstimulation. Entsprechende klinische und wissenschaftliche Erfahrungen und Fertigkeiten werden erwartet. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören dazu die Habilitation im Fach Neurologie oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Neurologie sowie die hochschulpädagogische Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein. !" #$ Licht und Materie“ und „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ an, die die Bewerberin/der Bewerber verstärken soll. Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissen % %&'*%+02 34 Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, Befähigung 7 9 3 Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf : 2; sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock, Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-HeydemannStr. 8, 18057 Rostock, einzureichen. Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter <==33> 3===%=? =% 3 heruntergeladen werden kann, beizufügen. Bewerbungskosten können vom Land Mecklenburg-Vorpommern leider nicht übernommen werden. Es wird eine herausragende Persönlichkeit gesucht, die das Fach in Forschung und Lehre vertritt. Erwartet wird auch eine angemessene Beteiligung an der Grundlagenausbildung. Die Schwerpunkte in der Forschung sollen auf mehr als einem der folgenden Gebiete liegen: • Energieinformationsnetze für Energieerzeugung, -verteilung und -nutzung • Informations- und Kommunikationstechnologien für die Integration Erneuerbarer Energien und die effiziente Energieanwendung • Innovative Dienste der Energieerzeugungsanlagen, Netzkomponenten, Verbraucher und Verbrauchsgeräte • Kommunikationsprotokolle und -technologien für Energieinformationssysteme • Intelligentes Energiemanagement in Gebäuden und für Städte • Selbstorganisation und Adaptivität der Energieinformationsnetze und -systeme Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, eine ausgezeichnete Promotion, didaktische Fähigkeiten und exzellente wissenschaftliche Arbeitsergebnisse. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mindestens einem der oben genannten Forschungsgebiete besonders ausgewiesen sein. Eine mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in der Industrie, in der Energieversorgung oder in der außeruniversitären Forschung ist erwünscht. Die Bereitschaft zur Kooperation im Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt wird erwartet; insbesondere muss die Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Datentechnik und der Energietechnik des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt erfolgen. Auch die Mitarbeit an Forschungsschwerpunkten der TU Darmstadt wird erwartet. Darüber hinaus ist didaktische Eignung Voraussetzung. Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61 und 62 Hessisches Hochschulgesetz. Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf, sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlag für drei mögliche Gutachter unter Angabe der Kenn-Nummer an den Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik, Merckstr. 25, 64283 Darmstadt, E-Mail: [email protected], zu senden. Nähere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Tel. 06151-166150, E-Mail: [email protected] Bewerbungsfrist: 30.09.2013 STANDARDFORMATE Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten: )N7ILHELMSHAVEN/LDENBURGUND%LSÛETHSTUDIERENDERZEITRUNDJUNGE-ENSCHENDIE,USTAUF:UKUNFTHABEN0ROFESSORINNENUND0ROFESSORENBETREUENSIEDABEIPERSÎNLICHUNDINDIVIDUELL$IE*ADE(OCHSCHULEFÎRDERTEIGENVERANTWORTLICHESUNDPRAXISORIENTIERTES,ERNENKRITISCHES$ENKENUNDDIE%NTWICKLUNGUNKONVENTIONELLER,ÎSUNGEN!KADEMISCHE!USBILDUNGVERBINDETSIEMIT DEM%RWERBVON3CHLÔSSELQUALIÚKATIONENUNDETHISCHER+OMPETENZ$IE(OCHSCHULEENGAGIERTSICHAKTIVFÔR#HANCENGLEICHHEIT LEHREN/FORSCHEN – NEU ENTDECKEN! KOMMEN SIE ALS PROFESSORIN ODER PROFESSOR AN DIE JADE HOCHSCHULE! !NDER*ADE(OCHSCHULE7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETHSINDAMStudienort Wilhelmshaven im &ACHBEREICH)NGENIEURWISSENSCHAFTEN zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stellen zu besetzen: 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET -ASCHINENELEMENTE+ENNZIFFER)&, Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus und Erfahrungen auf dem Gebiet der Maschinenelemente, bevorzugt im Flugzeugbau. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfaches sind Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen zu den Lehrveranstaltungen Maschinenelemente und CAD wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Kenntnisse im Umgang mit 3D-CAD-Systemen erwartet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET !UTONOME3YSTEMEINDER-EERESTECHNIK+ENNZIFFER)&, Die Jade Hochschule baut in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einen Schwerpunkt „Meerestechnik“ am Studienort Wilhelmshaven auf. Dazu wird an der Jade Hochschule ein Bachelorstudiengang „Meerestechnik“ angeboten. Die Hochschule sucht zum Aufbau dieses Studiengangs eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem ingenieurwissenschaftlichen Studium einschließlich Promotion. Das zugehörige Lehrgebiet beinhaltet u. a. Vorlesungen über Messplattformen und Unterwasserfahrzeuge. Fundierte Kenntnisse und umfangreiche Berufserfahrungen in der Meerestechnik, bevorzugt aus der maritimen Robotik, werden vorausgesetzt. Die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit beim Aufbau der mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam geplanten Studienangebote auf dem Gebiet der Meerestechnik wird vorausgesetzt. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden ebenfalls Forschungsaktivitäten und Technologietransfer auf dem Gebiet der Meerestechnik in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. 0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET 0RODUKTIONSTECHNIK+ENNZIFFER)&, Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus mit Schwerpunkt in der Fertigungs- oder Produktionstechnik. Neben den Lehrveranstaltungen im Bereich der Produktionstechnik sind Vorlesungen und Übungsveranstaltungen im Bereich der Handhabungstechnik und Fügetechnik, bevorzugt Schweißtechnik, sowie im Grundlagenbereich wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im Internet unter www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. 04421 985-2975 angefordert werden. $IE(OCHSCHULEISTBESTREBTDEN&RAUENANTEILAUCHBEIMWISSENSCHAFTLICHEN0ERSONALZUERHÎHENUNDFORDERTDESHALBQUALIÚZIERTE&RAUENAUFSICH zu bewerben. Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. 0441 7708-3226. $IE"EWERBUNGEN3CHWERBEHINDERTERWERDENBEISONSTGLEICHER%IGNUNGUND1UALIÚKATIONBEVORZUGTBERÔCKSICHTIGT2ICHTEN3IE)HRE"EWERBUNG bitte mit den üblichen Unterlagen UNTER!NGABEDERJEWEILIGEN+ENNZIFFER bis zum an den Präsidenten der Jade Hochschule 7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETH Dr. habil. Elmar Schreiber Friedrich-Paffrath-Straße 101 26389 Wilhelmshaven www.jade-hs.de Attraktiver Print/Online-Preis für Forschung & Lehre und academics.de 12|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 1059 In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine W 1-Professur für Gegenwartsbezogene Südasienwissenschaft (tenure track) zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Bewerberinnen und Bewerber sollten über profunde Kenntnisse der jüngeren gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen in Südasien verfügen und eine moderne indische Sprache, vorzugsweise Hindi/Urdu, beherrschen. Erwünscht sind darüber hinaus Erfahrungen in der universitären Lehre sowie längere Aufenthalte vor Ort. Erwartet wird die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Planung und Durchführung von Verbundforschungsprojekten, insbesondere zur Kooperation mit den Abteilungen des Instituts für Orient- und Asienwissenschaften. Der/Die Stelleninhaber/-in soll sich durch selbstständige Wahrnehmung von Aufgaben in Forschung und Lehre in ihrem/seinem Fachgebiet für die Tätigkeit HLQHV+RFKVFKXOOHKUHUVZHLWHUTXDOL¿]LHUHQ'LHDNWLYH%HWHLOLJXQJDQGHU'RNtorandenausbildung in der Bonn International Graduate School - Oriental and Asian Studies (BIGS-OAS) wird ebenso erwartet wie der Aufbau eines 2-FachBA-Programms und eines Masterschwerpunktes „Modernes Indien“. Juniorprofessorinnen und -professoren werden für die Dauer von drei Jahren beschäftigt; eine Verlängerung um weitere drei Jahre ist bei positiver Evaluation möglich wie die Überführung auf eine W 2-Professur nach Ablauf der sechs Jahre. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW) (abgeschlossene, sehr gute Promotion in Indologie, Südasienwissenschaften oder einem verwandten Fach und pädagogische Eignung). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn oder in die Region zu legen. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Lehrevaluationen, Zeugnis- und Urkundenkopien) dem Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn (Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form (eine pdfDatei mit max. 5 MB an [email protected]) bis zum 15. Januar 2016 einzureichen. In der Fakultät für Informatik und Automatisierung der TU Ilmenau ist eine Junior-Stiftungsprofessur der Carl-Zeiss-Stiftung „Optoelektrophysiologische Medizintechnik“ (W1) zum 01. April 2016 für einen Zeitraum von max. 6 Jahren zu besetzen. Zur Bewerbung werden Wissenschaftler/-innen aufgefordert, die auf dem Gebiet der biomedizintechnischen Optoelektrophysiologie in der Forschung ausgewiesen sind und das Gebiet in der Lehre selbstständig vertreten können. Die Stiftungsprofessur ist dem Institut für Biomedizinische Technik und Informatik zugeordnet. Der Bewerber/Die Bewerberin sollte in mehr als einem der folgenden Gebiete wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen sein: z modellbasierte, farbkanalselektive Stimulation des visuellen Systems am Menschen, z Anwendung elektrophysiologischer Funktionsdiagnostik zur Analyse und Erkennung pathologischer Veränderungen des Sehapparats, z methodische sowie technologische Umsetzung optoelektrophysiologischer Prinzipien in der Ophthalmologie, z Anwendung elektrooptischer Strahlformung zur zeitlich-räumlichen Analyse der retinalen Gefäßregulation, z Entwicklung und Anwendung von physikalisch-optischen Prinzipien der Bildfeldumlenkung zur Rehabilitation von Gesichtsfeldausfällen. 'LH 3URIHVVXU ZLUNW DQ GHU IDFKVSH]L¿VFKHQ$XVELOGXQJ LP 6WXGLHQJDQJ %LRPHGL]LQLVFKH Technik der Technischen Universität Ilmenau mit. Es werden Kompetenzen und Motivation zur interdisziplinären und intersektoralen wissenschaftlichen Arbeit erwartet, ebenso wie die Bereitschaft zur Beteiligung an der akademischen Selbstverwaltung. 9RUDXVJHVHW]WZHUGHQHLQHDXVJH]HLFKQHWHZLVVHQVFKDIWOLFKH4XDOL¿NDWLRQVRZLHGLGDNWLVFKH Befähigung und Erfahrungen in Lehre und Forschung gemäß § 82 des Thüringer Hochschulgesetzes. Die Technische Universität Ilmenau ist Träger des TOTAL E-Quality-Prädikats. Sie fordert Frauen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Die Universität leistet aktive Unterstützung bei der Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und der Verlegung des Lebensmittelpunktes in die Nähe des Dienstortes. Sie informiert über Arbeitgeber in der Technologieregion Ilmenau(UIXUW-HQDLP=XVDPPHQKDQJPLWEHUXÀLFKHQ:QVFKHQGHVIDPLOLlUHQ/HEHQVSDUWQHUV 6FKZHUEHKLQGHUWHKDEHQEHLJOHLFKHU(LJQXQJ%HIlKLJXQJXQGIDFKOLFKHU4XDOL¿NDWLRQ9RUUDQJ bei der Einstellung. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Publikationsliste einschließlich ausgewählter Sonderdrucke und Verzeichnisse der gehaltenen Lehrveranstaltungen sowie eine Zusammenstellung der bearbeiteten Projekte und der internationalen Kontakte) sind bitte bis zum 31. Dezember 2015 zu richten an den Dekan der Fakultät für Informatik und Automatisierung, Technische Universität Ilmenau, Postfach 10 05 65. The Faculty of Natural Sciences invites applications for the position of a Professor of Systematic Entomology at the Institute of Zoology. The appointment follows the Jülich model. The University of Hohenheim grants an academic leave of absence immediately following the appointment which allows for holding a position at the State Museum of Natural History Stuttgart (SMNS). The SMNS invites applications for the position of a Head of Entomology Department The appointment is a joint procedure by the SMNS and the University of Hohenheim. The State Museum of Natural History Stuttgart (SMNS) is one of the largest natural history museums in Germany. In research and education, it closely collaborates with the University of Hohenheim (UHOH). We are seeking a scientist with excellent team working skills and a strong desire to conduct research at a high international level including interdisciplinary projects. The successful candidate ZLOOXQLWHSURYHQH[SHUWLVHLQRUJDQLVPLFELRORJ\ZLWKDVFLHQWL¿F focus on systematics, phylogenetics, morphology, taxonomy or biodiversity of insects. We expect a strong motivation to pursue collection-based research, to take on the leadership of the Entomology Department at the SMNS, and to teach systematic and evolutionary entomology at all university levels. The professorship will be hosted at the Department of Zoology at the UHOH. In collaboration with the SMNS, the University maintains a dynamic and strong research environment for studies on systematics, biodiversity and evolution of insects. The main workplace will be at the State Museum of Natural History Stuttgart. Salary will follow E 15 TV-L (German civil service salary scale). UHOH and SMNS strive to increase the proportion of women and therefore we especially encourage the application RIKLJKO\TXDOL¿HGIHPDOHVFLHQWLVWV:KHQHTXDOO\TXDOL¿HG and suitable for the position, handicapped applicants will be preferentially considered. Scientists are invited to submit their application at https://www. uni-hohenheim.de/prof-appt-portal before 15.01.2016. The following documents should be included: CV, references, publication list, teaching experience, collection experience, research outlook (max. 3 pages), and a list of acquired external funding. Please also provide electronic copies of 3 key publications. For further information, contact the director of the State Museum of Natural History Stuttgart, Prof. Dr. Johanna Eder ([email protected]), or at the University of Hohenheim, Prof. Dr. Johannes Steidle ([email protected]). www.uni-hohenheim.de 4 1060 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 12|15 Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft Ausschreibung Schöller-Fellowships 2016 Das Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg dient der Stärkung eines verantwortungsvollen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht das Bestreben, mittels Dialog und Projekten den strategischen Wissenschaftsschwerpunkt „Zusammenhalt stiften – Wandel gestalten – Innovation umsetzen“ der Universität Erlangen-Nürnberg aufzugreifen und Nürnberger Spitzenforschung im internationalen Kontext zu vernetzen. Hierfür werden für das Jahr 2016 erneut Fellowships am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften in den folgenden zwei Kategorien ausgeschrieben: Schöller-Forschungsprofessor/in (Schöller Senior Fellow) für renommierte Wissenschaftler/innen Schöller-Nachwuchswissenschaftler/in (Schöller Fellow) für aufstrebende Wissenschaftler/innen (auch Habilitanden, Post-Doktoranden und herausragende Doktoranden) Das Schöller Forschungszentrum stellt seinen Fellows Mittel in Höhe von max. 50.000 € pro Schöller-Forschungsprofessor/in bzw. max. 20.000 € pro Schöller-Nachwuchswissenschaftler/in zur Durchführung eines Forschungsvorhabens zur Verfügung. Die Fellows sind dazu angehalten, ihre Erfahrung und Kompetenz in den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften einzubringen. Bewerbungen werden per Post (im Original) und gleichzeitig per E-Mail (in Kopie) an den Vorstand des Schöller Forschungszentrums erbeten. Das Bewerbungsformular sowie weiterführende Informationen zu den ausgeschriebenen Fellowships können auf der Internet-Seite des Forschungszentrums abgerufen werden. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2015. Interessierte Wissenschaftler/innen können sich bei Rückfragen an Herrn Dr. Sebastian Sprenger ([email protected]) wenden. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft Prof. Dr. Michael Amberg Prof. Dr. Kathrin M. Möslein Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg E-Mail: [email protected] www.schoeller-forschungszentrum.de AKADEMISCHER STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre 1061 VERWALTUNG MANAGEMENT FACHKRÄFTE Im Rahmen einer gemeinsamen Berufung mit der Leibniz Universität Hannover ist zum 01.10.2016 die Stelle der/des Direktorin/Direktors BERUFSAKADEMIE SACHSEN Staatliche Studienakademie Plauen Die Staatliche Studienakademie Plauen als eine von sieben Studienakademien der Berufsakademie Sachsen zählt mit den Hochschulen zu den Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs. Sie führt Studierende in dreijährigen praxisintegrierten Dualen Studiengängen zum Abschluss Bachelor of Arts, Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering. Dazu werden in jedem Semester eine Theoriephase zum wissenschaftlich fundierten Wissenserwerb an der Staatlichen Studienakademie und eine Praxisphase zur Wissensanwendung beim Praxispartner durchlaufen. Folgende Stelle mit Vollzeitbeschäftigung (1,0 VZÄ), Vergütung TV-L E 14 ist unter dem haushaltsrechtlichen Genehmigungsvorbehalt zum frühestmöglichen Zeitpunkt neu zu besetzen: Dozent/-in im Studienbereich Technik Studiengang Technisches Management (Kennziffer 2015/07) Die Bewerber/-innen vertreten die Fachgebiete des Betreibens und der Instandhaltung von Anlagentechnik und gebäudetechnischer Ausrüstung in Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Einrichtungen des Gesundheitswesens. In der Lehre sind insbesondere folgende Fachgebiete zu vertreten: - Betrieb, Bewirtschaftung und Instandhaltung von Anlagentechnik und gebäudetechnischer Ausrüstung, - Besonderheiten der gebäudetechnischen Ausrüstung und der Anlagentechnik in Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie Unternehmen des produzierenden Gewerbes unter dem Fokus spezi ¿VFKHUK\JLHQLVFKHUXQGUHFKWOLFKHU$QIRUGHUXQJHQ - Fertigungsanlagen in Unternehmen des produzierenden Gewerbes, - betriebswirtschaftliche Bewertung von Prozessen der Instandhaltung, - experimentelle Untersuchungen an der betrieblichen Anlagentechnik. Von Vorteil sind zudem praktische und theoretische Erfahrungen bzw. Kenntnisse auf den Gebieten des Prozess- und Qualitätsmanagements, der Informationstechnologien und der Automatisierungstechnik. Erwartet wird, dass die Bewerber/-innen interdisziplinär Lehrinhalte vermitteln können und in der Lage sind, die wechselseitigen Abhängigkeiten von technischen und betriebswirtschaftlichen Prozessen als Gegenstand der Lehre zu behandeln. Die Bewerber/-innen sind bereit, Praktika konzeptionell auszuarbeiten und derartige Lehrveranstaltungen zu halten. Von den Bewerbern/-innen wird weiterhin erwartet: - Bereitschaft zur Einarbeitung in angrenzende Lehrgebiete, - Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der Studieninhalte, - Betreuung von Studierenden und Unterstützung bei der Organisation von Studienabläufen, - kommunikative Fähigkeiten bei der Zusammenarbeit mit Praxispartnern, - Bereitschaft zur Beteiligung an Weiterbildungsangeboten (insb. auch E-Learning). Alle Bewerber/-innen müssen die folgenden Einstellungsvoraussetzungen erfüllen: 1. abgeschlossenes Hochschulstudium des entsprechenden Wissenschaftsgebietes, 2. pädagogische Eignung, die in der Regel durch Erfahrungen in der Lehre und Ausbildung durch eine Lehrprobeveranstaltung nachgewiesen wird, 3. besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, 4. besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Kenntnisse und 0HWKRGHQLQHLQHUPLQGHVWHQVMlKULJHQHLQVFKOlJLJHQEHUXÀLFKHQ3UD[LVYRQGHUPLQGHVWHQV drei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein sollen. +DXSWEHUXÀLFKHQ'R]HQWHQLQQHQNDQQQDFKHUIROJUHLFKHU%HZlKUXQJIUGLH=HLWGHU=XJHK|ULJNHLW zum Lehrkörper der akademische Titel „Professor/-in“ verliehen werden. Die Staatliche Studienakademie begrüßt ausdrücklich auch die Bewerbung von Frauen. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Berufungen bzw. Einstellungen erfolgen im Angestelltenverhältnis. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges, der fachpraktischen Berufserfahrungen und Lehrtätigkeit sowie beglaubigte Kopien von Urkunden und Zeugnissen über akademische Grade und von Prüfungs- und Arbeitszeugnissen, Nachweis wissenschaftlicher Leistungen und Veröffentlichungen, etc.) sind innerhalb von 6 Wochen nach Erscheinen der Anzeige unter der oben genannten Kennziffer an folgende Anschrift zu richten: Berufsakademie Sachsen Staatliche Studienakademie Plauen Prof. Dr. Lutz Neumann Melanchthonstraße 1/3, 08523 Plauen Die nächsten Anzeigenschlusstermine: Forschung & Lehre Ausgabe 1/2016 18. Dezember 2015 Alles was die Wissenschaft bewegt Ausgabe 2/2016 21. Januar 2016 der Stiftung Technische Informationsbibliothek (TIB) Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek zunächst befristet auf fünf Jahre zu besetzen. Eine wiederholte Bestellung ist möglich. Die Stelle ist verbunden mit einer unbefristeten Universitätsprofessur (BesGr. W3 NBesO) für Data Science und Digital Libraries an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Die Technische Informationsbibliothek (TIB) ist die Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik und somit ein wichtiger Teil der vom Bund und von allen Bundesländern finanzierten nationalen wissenschaftlichen Infrastruktur. Die TIB wird zum 01.01.2016 in eine Stiftung des öffentlichen Rechts des Landes Niedersachsen überführt und übernimmt dann auch den Betrieb der Universitätsbibliothek der Leibniz Universität Hannover (LUH). Die Stiftung wird über 400 Beschäftigte und über einen Etat von ca. 40 Mio. Euro verfügen. Sie ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und erbringt grundlegende überregional und international bedeutsame forschungsbasierte Dienstleistungen für ihre Fachgebiete. Beabsichtigt ist, die Professur im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen und das Amt der Direktorin/des Direktors auf fünf Jahre zu vergeben, mit der Möglichkeit der Verlängerung. Die Professur ist mit einer Lehrverpflichtung in Höhe von 2 Semesterwochenstunden an der Leibniz Universität verbunden. Der/Die Bewerber/in sollte im Bereich Data Science und Digital Libraries, in einem oder mehreren der Schwerpunkte t 4VDIFVOE*OGPSNBUJPO3FUSJFWBMJOUFYUVFMMFOVOEOJDIUUFYUVFMMFO Materialien ebenso wie in Forschungsdaten t ,OPXMFEHF%JTDPWFSZVOE.BTDIJOFMMFT-FSOFO t 7JTVBM"OBMZUJDTVOE)VNBO$PNQVUFS*OUFSBDUJPOGàS%JHJUBMF#JCMJPUIFLFO t %BUFONBOBHFNFOUVOE8JTTFOTSFQSÊTFOUBUJPOJN,POUFYU%JHJUBMF Bibliotheken in Forschung und Lehre hervorragend ausgewiesen sein. Fachübergreifende Zusammenarbeit auch in der Fakultät und im Rahmen des Forschungszentrums L3S ist erwünscht, die Bereitschaft zur Einwerbung von Drittmitteln wird vorausgesetzt. In der Lehre ist eine Mitarbeit in den Masterstudiengängen Informatik sowie Internet Technologies and Information Systems erwünscht. Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit zur Leitung der TIB. Sie soll die Steuerung der Entwicklung innovativer Dienstleistungen und ihrer technischen *OGSBTUSVLUVSCFUSFJCFOVOENBHFCMJDIBOEFS8FJUFSFOUXJDLMVOHEFS ,PPQFSBUJPOEFS;FOUSBMFO'BDICJCMJPUIFLFOJOOFSIBMCEFS-FJCOJ[(FNFJOTDIBGU und der Aufgaben einer modernen Universitätsbibliothek mitwirken. Durch ihre Tätigkeit soll das Gewicht der TIB in nationalen und internationalen Gremien verstärkt werden. Die Leitungsfunktion stellt hohe Anforderungen an Management, Arbeits- und Führungsstil und Innovations- und Planungskompetenz. Sie erfordert außerdem eine hohe Belastbarkeit und überdurchschnittliches &OHBHFNFOU,FOOUOJTTFJOEFS#JCMJPUIFLTC[X'BDIJOGPSNBUJPOTJOGSBTUSVLUVS werden vorausgesetzt. Vertrautheit mit internationalen Partnereinrichtungen ist erforderlich, um gemeinsam mit einem leistungsfähigen Team die erfolgreiche Entwicklung der TIB fortzuführen. Sehr gute Englischkenntnisse sind daher genauso Voraussetzung wie sehr gute Deutschkenntnisse. Die Aufgaben im Allgemeinen und die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus dem Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG). Einzelheiten werden auf Anfrage erläutert. Die Stelle ist nicht teilzeitgeeignet. Die Leibniz Universität Hannover hat sich das strategische Ziel gesetzt, den "OUFJMWPO'SBVFOEFVUMJDI[VFSIÛIFO8JTTFOTDIBGUMFSJOOFOXFSEFOEFTIBMC nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Bewerbungen von 8JTTFOTDIBGUMFSJOOFOVOE8JTTFOTDIBGUMFSOBVTEFN"VTMBOETJOEBVTESàDLMJDI erwünscht. Das Leitbild der Leibniz Universität Hannover misst insbesondere der intensiven Beratung und Betreuung der Studierenden und der Einbindung der Universität in der Region und Niedersachsen neben der internationalen Orientierung von -FISFVOE'PSTDIVOHFJOFOIFSWPSSBHFOEFO8FSUCFJ%FTIBMCFSXBSUFUTJFWPO den Professorinnen und Professoren, dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren Lebensmittelpunkt in die Region Hannover legen. Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt. Für Auskünfte stehen Ihnen Herr Direktor Uwe Rosemann (Tel. 0511 762-2531, [email protected]) und Herr Prof. Udo Lipeck (Tel. 0511 762-4951, [email protected]) gern zur Verfügung. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.01.2016 an die Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik Appelstr. 11, 30167 Hannover, www.uni-hannover.de/jobs 1062 AKADEMISCHER STELLENMARKT Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster ist mit rund 43.000 Studierenden, ca. 7.000 Beschäftigten und einem Jahres etat von rund 620 Mio. € eine der größten Universitäten in Deutschland und betreibt naturwissenschaftliche Spitzen for schung in den Fachbereichen Medizin, Mathematik / Informatik, Physik, Biologie, Chemie und Pharmazie sowie Geowissenschaften. Forschung & Lehre 12|15 Das Forschungszentrum Jülich betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung und stellt sich drängenden Fragen der Gegenwart sowie vielfältigen Aufgaben im Forschungsmanagement. Es leistet Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Energie und Umwelt sowie Information und Gehirn. Mit mehr als 5.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört es als Mitglied der HelmholtzGemeinschaft zu den großen interdisziplinären Forschungszentren Europas. Das Forschungszentrum Jülich sucht im Rahmen eines gemeinsamen Berufungsverfahrens mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) eine/einen international ausgewiesene/n Wissenschaftler/in als DIREKTORIN/DIREKTOR für das Helmholtz-Institut Münster (HI MS) „Ionenleitung in der Energiespeicherung“ verbunden mit einer W3 – Universitätsprofessur „Funktionelle Polymere“ am Fachbereich 12 Chemie und Pharmazie der WWU. Das HI MS wird durch das Forschungszentrum Jülich in Kooperation mit der WWU und der RWTH Aachen betrieben. Die Stelle ist nach dem „Jülicher Modell“ mit einer W3 – Universitätsprofessur am Fachbereich Chemie und Pharmazie der WWU verbunden. Der Dienstort ist Münster. Im HI MS arbeiten Forscherinnen und Forscher des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen und der WWU zusammen. Der thematische Schwerpunkt des HI MS liegt im Bereich Synthese, Charakterisierung und Prozessierung von Elektrolytkomponenten für elektrochemische Energiespeicher. Die Ausschreibung wendet sich an eine auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie international ausgewiesene Forscherpersönlichkeit, die die Synthese von innovativen funktionellen Polymeren sowie deren Struktur-Eigenschaftsbeziehungen auf höchstem Niveau, insbesondere für elektrochemische Anwendungen weiterentwickeln kann. Eine hohe Anschlussfähigkeit an die Forschungsaktivitäten des Instituts für Energie- und Klimaforschung (IEK) am Forschungszentrum Jülich mit seinen entsprechenden elektrochemisch, materialwissenschaftlich bzw. verfahrenstechnisch orientierten Institutsbereichen und an die Forschungsaktivitäten der WWU, insbesondere an das MEET Batterieforschungszentrum und an den Fachbereich Chemie und Pharmazie wird angestrebt. Eine Mitwirkung im Vorstand des MEET Batterieforschungszentrums ist erwünscht. Vorausgesetzt werden Fähigkeiten zur Leitung eines Instituts sowie Bereitschaft zu wissenschaftlichen Kooperationen innerhalb des HI MS, sowie mit den relevanten Instituten des Forschungszentrums Jülich und den Kolleginnen und Kollegen der WWU wie auch der RWTH Aachen. Neben der Beteiligung an den Lehraufgaben des Fachbereichs Chemie und Pharmazie wird die aktive Einbindung in die bestehenden interdisziplinären Projekte im Bereich der Batterie- und Energiematerialien sowie eine aktive Drittmitteleinwerbung und Mitarbeit beim Aufbau koordinierter Projekte erwartet. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, Promotion, didaktische Eignung und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Einrichtung oder im Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit in Wirtschaft, Verwaltung oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im In- oder Ausland erbracht worden sind. Die WWU und das Forschungszentrum Jülich verfolgen eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich begrüßt. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter Menschen sind ausdrücklich erwünscht und werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Die WWU trägt das Zertifikat audit familiengerechte hochschule, das Forschungszentrum Jülich wurde mit dem audit berufundfamilie ausgezeichnet. Beide Einrichtungen bieten Unterstützung für Dual-Career-Paare an. Bewerbungen in englischer Sprache mit den üblichen Unterlagen (CV, Kopien von Zeugnissen und Urkun den, Publikationsliste, Lehrerfahrung, kurze Darstellung der bisherigen Forschungsaktivitäten einschließlich Aufstellung der Drittmittel, Forschungskonzept für die ausgeschriebene Position), vorzugsweise per E-Mail, erbittet bis zum 11.01.2016 der Vorstand der Forschungszentrum Jülich GmbH 52425 Jülich [email protected] Weitere Informationen unter www.fz-juelich.de und www.uni-muenster.de 1063 AKADEMISCHER STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER POSTDOKTORANDEN DOKTORANDEN Hochschule Anhalt Die Hochschule Anhalt mit ihren Standorten in Bernburg, Dessau und Köthen bietet innovative Forschung und Lehre auf internationalem Niveau sowie beste Studien- und Lebensqualität. 71 Bachelor- und Masterstudiengänge bereiten über 8.000 - davon über 2.000 internationale - Studierende an sieben Fachbereichen mit umfangreichen Lehrangeboten und hohem Forschungsaufkommen in den Bereichen Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften, Life Sciences, Informatik, Architektur und Design auf einen gelungenen Berufsstart vor. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist die Stelle der/des Präsidentin/Präsidenten wieder zu besetzen. Die Hochschule Anhalt sucht eine sehr gut vernetzte, strategisch denkende Persönlichkeit mit integrativer Führungskompetenz, die mit Begeisterung die künftige Hochschulentwicklung aktiv mitgestaltet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden vielfältige Erfahrungen in der Leitung wissenschaftlicher Einrichtungen erwartet, um die Potentiale der Hochschule Anhalt für innovative und interdisziplinäre Lehre und Forschung weiterentwickeln zu können. Zur Präsidentin oder zum Präsidenten kann bestellt werden, wer eine abgeschlossene Hochschulausbildung besitzt und aufgrund einer mehrjährigen verantSKNPHE?DAJ >ANQŃE?DAJ 1¼PECGAEP EJO>AOKJ@ANA EJ 4EOOAJO?D=BP 4ENPO?D=BP 3ANS=HPQJCK@AN/A?DPOLŃACAANS=NPAJH¼OOP@=OOOEAK@ANAN@AJQBC=>AJ des Amtes gewachsen ist. Die Präsidentin oder der Präsident leitet die Hochschule und vertritt sie nach außen. Die weiteren Aufgaben und Befugnisse sowie die Rechtsstellung sind im Hochschulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) geregelt. Die Präsidentin bzw. der Präsident wird vom erweiterten Senat der Hochschule Anhalt aufgrund des Wahlvorschlages einer vom Senat eingesetzten Findungskommission gewählt. Der bisherige Amtsinhaber tritt aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl an. Die Präsidentin oder der Präsident ist bei Vorliegen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen Beamtin oder Beamter auf Zeit. Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Die Wiederwahl ist möglich. Die Besoldung erfolgt nach Besoldungsgruppe W 3 der Besoldungsordnung W des Besoldungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt zuzüglich eines FunktionsLeistungsbezuges. Die Besoldung erfolgt im Rahmen der rechtlichen und haushaltwirtschaftlichen Voraussetzungen. Die Hochschule Anhalt strebt die Erhöhung des Anteils von Frauen in LeitungsBQJGPEKJAJ=JQJ@BKN@ANPMQ=HEłVEANPA#N=QAJ=QO@NÐ?GHE?DVQAEJANASAN>QJC auf. Für Schwerbehinderte gelten bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung die Bestimmungen des SGB IX. Schriftliche Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen sind bis zum 11.01.2016 zu richten an den Vorsitzenden der Findungskommission Am Schwerpunkt Marketing und Distributionsmanagement ist zum 01.04.2016 eine Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin/ Wissenschaftlicher Mitarbeiter (75 % Arbeitszeit, E 13 TV-L) befristet für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen. Die Stelle ist der Professur für 0DUNHWLQJLQVE.RQVXPHQWHQIRUVFKXQJ3URI'U<DVHPLQ%R]WX÷VRZLH GHU-XQLRUSURIHVVXUIU4XDQWLWDWLYHV0DUNHWLQJ3URI'U7LOO'DQQHZDOG zugeordnet. Ihre Aufgaben • Mitarbeit in der Lehre • Mitarbeit in einem der Forschungsschwerpunkte Wir bieten Ihnen • Teilnahme an einem strukturierten Doktorandenprogramm • Konstruktives Arbeitsumfeld mit ausgeprägtem Teamgeist • Aktive Förderung der Teilnahme an internationalen Konferenzen und Workshops • Attraktiver Forschungsstandort mit ausgewiesenem Marketingschwerpunkt 'HWDLOOLHUWH,QIRUPDWLRQHQ]XUDXVJHVFKULHEHQHQ6WHOOH¿QGHQ Sie auf der Homepage der Universität Göttingen unter: http:// www.uni-goettingen.de/de/305402.html?cid=11048 Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert GDKHUTXDOL¿]LHUWH)UDXHQQDFKGUFNOLFK]XU%HZHUEXQJDXI6FKZHUEHKLQGHUWH Menschen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 09.01.2016 an: 3URI'U<%R]WX÷3URIHVVXUIU0DUNHWLQJLQVE.RQVX mentenforschung, Georg-August-Universität Göttingen, Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen, E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Norbert Gerhards Hochschule Anhalt Fachbereich 3 Bauhausstr. 8 06846 Dessau Aus dem Hause Alternative Karrierewege für Wissenschaftler — gibt es die? Auch auf der wissenschaftlichen Laufbahn muss es nicht immer geradeaus gehen. academics.de unterstützt Sie! Das Karriereportal für Wissenschaft & Forschung 1064 AKADEMISCHER STELLENMARKT The Cologne/Bonn area has emerged as a leading global research centre with a stellar constellation of institutes and scientists dedicated to ageing research. These include the University of Cologne Excellence Cluster on Stress Responses in Aging-Associated Diseases (CECAD), the University Hospital Cologne, the Max Planck Institute for Biology of Ageing, the Max Planck Institute for Metabolism Research, and the Center of Advanced European Studies and Research (caesar) in Bonn. Together, we invite young scientists of exceptional talent to apply for 12 fully funded Ph.D. student positions in our structured Ph.D. training programme of the Cologne Graduate School of Ageing Research (CGA) starting from October 1st, 2016. The initial contract is limited until September 30th, 2019. Payment is based on the German TVL-13 scale (65 %) if terms and conditions under collective bargaining law are fulfilled or on the support contract of the Max Planck Society (Promotionsfördervertrag, sui generis). Our goal is to train a new generation of biomedical scientists who will make fundamental scientific discoveries in the basic biology of ageing and may translate them into improvements in health and life for people as they grow older. The programme includes an excellent infrastructure for training and research by internationally recognized scientists in new facilities with state-of-the-art technologies. The Ph.D. project can be carried out in one of the four partner institutes. The programme is complemented by seminars and courses in ageing research, hands-on method courses, writing and presentation training as well as practical career development opportunities. We offer - Outstanding interactive research environment for ageing research - Interdisciplinary and structured Ph.D. programme in English - Intensive support for international students We are seeking highly qualified students holding a M.Sc. or equivalent degree with a background in Cell / Molecular Biology, Biochemistry, Genetics, Biophysics, Bioinformatics, Translational Medicine or a related field. Applicants should be fluent in written and spoken English and should have completed their degree by the start of the programme in October 2016. The University of Cologne is an equal opportunities employer. Applications of women are thus especially encouraged; applications of disabled persons will be given preferential treatment to those of other candidates with equal qualifications. The application deadline is February 12th, 2016. To apply or to obtain further information about the programme and the partner institutes, please visit our website and apply online via the application platform at http://www.ageing-grad-school.de. For further questions, please contact Dr. Katharina Costa Rodrigues ([email protected]). www.uni-koeln.de Universität zu Köln Forschung & Lehre 12|15 Wir sind eine der jüngsten Universitäten Deutschlands und denken in Möglichkeiten statt in Grenzen. Mitten in der Ruhrmetropole entwickeln wir an 11 Fakultäten Ideen mit Zukunft. Wir sind stark in Forschung und Lehre, leben Vielfalt, fördern Potenziale und engagieren uns für eine Bildungsgerechtigkeit, die diesen Namen verdient. Offen im Denken Die Universität Duisburg-Essen sucht am Campus Essen in der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management, eine/n wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlichen Mitarbeiter an Universitäten (Entgeltgruppe 13 TV-L) Ihre Aufgabenschwerpunkte: Als wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlicher Mitarbeiter engagieren Sie sich in Forschungsprojekten der Wirtschaftsinformatik, wobei Sie die Möglichkeit zur Promotion erhalten. Darüber hinaus übernehmen Sie Aufgaben in der Lehre sowie der akademischen Selbstverwaltung, insbesondere im Rahmen der Unterstützung des Studiengangsbeauftragten der Wirtschaftsinformatik sowie in der Studienberatung. Weitere Informationen zur Stelle und zu dem gewünschten Profil finden Sie unter https://www.goo.gl/oXUlvF Besetzungszeitpunkt: 01.01.2016 oder später Vertragsdauer: 24 Monate mit der Option auf Verlängerung Arbeitszeit: 100 % Prozent einer Vollzeitstelle Bewerbungsfrist: 03.01.2016 Die Universität Duisburg-Essen verfolgt das Ziel, die Vielfalt ihrer Mitglieder zu fördern (s. http://www.uni-due.de/diversity). Sie strebt die Erhöhung des Anteils der Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert deshalb einschlägig qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter i. S. des § 2 Abs. 3 SGB IX sind erwünscht. Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer 671-15 an Herrn Prof. Dr. Frederik Ahlemann, Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, 45117 Essen, Telefon: 0201 183-4250, E-Mail: [email protected]. Informationen über die Fakultät und die ausschreibende Stelle finden Sie unter: www.wiwi.uni-due.de/ www.sitm.wiwi.uni-due.de/ www.uni-due.de „Man muss Glück teilen, um es zu multiplizieren.“ Marie von Ebner-Eschenbach www.sos-kinderdoerfer.de 1065 AKADEMISCHER STELLENMARKT 12|15 Forschung & Lehre Federal Ministry of Education and Research The Max Planck Institute for Informatics, as the coordinator of the Max Planck Center for Visual Computing and Communication (MPC-VCC), invites applications for Junior Research Group Leaders in the Max Planck Center for Visual Computing and Communication The Max Planck Center for Visual Computing and Communications offers young scientists in information technology the opportunity to develop their own research program addressing important problems in areas such as • image communication • human machine interface • computer graphics • distributed multimedia • geometric computing architectures • imaging systems • multimedia networking • computer vision • visual media security. The center includes an outstanding group of faculty members at Stanford’s Computer Science and Electrical Engineering Departments, the Max Planck Institute for Informatics, and Saarland University. The program begins with a preparatory 1-2 year postdoc phase (Phase P) at the Max Planck Institute for Informatics, followed by a two-year appointment at Stanford University (Phase I) as a visiting assistant professor, and then a position at the Max Planck Institute for Informatics as a junior research group leader (Phase II). However, the program can be entered flexibly at each phase, commensurate with the experience of the applicant. Applicants to the program must have completed an outstanding PhD. Exact duration of the preparatory postdoc phase is flexible, but we typically expect this to be about 1-2 years. Applicants who completed their PhD in Germany may enter Phase I of the program directly. Applicants for Phase II are expected to have completed a postdoc stay abroad and must have demonstrated their outstanding research potential and ability to successfully lead a research group. Reviewing of applications will commence on 01 Jan 2016. The final deadline is 31 Jan 2016. Applicants should submit their CV, copies of their school and university reports, list of publications, reprints of five selected publications, names of 3-5 references, a brief description of their previous research and a detailed description of the proposed research project (including possible opportunities for collaboration with existing research groups at Saarbrücken and Stanford) to: Prof. Dr. Hans-Peter Seidel Max Planck Institute for Informatics, Campus E 1 4, 66123 Saarbrücken, Germany; Email: [email protected] The Max Planck Center is an equal opportunity employer and women are encouraged to apply. Additional information is available on the website http://www.mpc-vcc.org Wissenschaftliche Mitarbeiter, Postdoktoranden und Doktoranden Für die Ausschreibungen Ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter, Postdoktoranden und Doktoranden bieten wir Ihnen mit Forschung & Lehre und academics.de die doppelte Plattform für eine optimale Reichweite. Veröffentlichen Sie diese Anzeigen zu einem attraktiven Preis. Weitere Informationen: Telefon: 0228/902 66-23 bzw. -59 E-Mail: [email protected] EXKURSION Forschung & Lehre 12|15 Exkursion „Smombie“ Das Jugendwort des Jahres 2015 as Jugendwort des Jahres 2015 lautet „Smombie“. „Smombie“ ist aus den Wörtern Smartphone und Zombie zusammengesetzt und beschreibt laut Spiegel jemanden, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt. Smombie wurde aus einer Liste von zehn Wörtern, die in die engere Wahl kamen, gewählt: D merkeln rumoxidieren Earthporn Smombie bambus Tinderella Discopumper Swaggetarier Augentinnitus shippen Foto: dpa-picture-alliance 1066 In einer Online-Abstimmung hatte laut Spiegelbericht das Verb „merkeln“ vorn gelegen, das so viel bedeutet wie „nichts tun, keine Entscheidung treffen, keine Äußerung von sich geben“. Eine vom Langenscheidt-Verlag zusammengesetzte Jury fällte aber letztlich die Entscheidung, welches Wort gewann. Zu den nominierten Wörtern für das Jugendwort 2015 gehörten auch „Discopumper“ (jemand, der nur trainiert, um im Klub gut auszusehen), „Dia Bolo“ (hässliches Selfie), „Maulpestoj“ (übler Mundgeruch) und „bambus“ (cool, krass). Die Jugendwort-Wahl steht laut Bericht immer wieder in der Kritik. Es werde bisweilen bezweifelt, ob junge Leute tatsächlich so reden. Anregend oder lustig empfänden dennoch viele die zur Auswahl gestellten Begriffe. Lösung: 1. Staatliches Bauhaus Dessau, 2. Universität Düsseldorf, 3. TU Chemnitz, 4. Universität Leipzig, 5. RWTH Aachen 4 5 Fotos: mauritius-images 1 3 2 Orte der Wissenschaft Enigma 12|15 Forschung & Lehre 1067 ENIGMA 1068 ZU ENDE GEDACHT Zu Ende gedacht Forschung & Lehre 12|15 Die Zeit meines Studiums ... war eine wichtige Orientierungs- und Entwicklungsphase mit viel zu wenig individueller Gestaltungsmöglichkeit. Wissenschaftler sind Menschen, ... denen wir nach sorgfältiger Auswahl maximalen Freiraum geben sollten. Wenn ich Wissenschaftsminister wäre, ... würde ich versuchen, den individuellen Freiraum der Wissenschaftler zu vermehren. Der Fortschritt von Wissenschaft und Technik ... ist unverzichtbare Basis einer Zukunft mit gerechter Verteilung des Wohlstands. Hier sollten die Universitäten konzeptionell eine wichtige Rolle spielen. Sie sind heute zu unpolitisch. STEC KB R I E F Professor Dr. Heyo Klaus Kroemer Ich beginne meinen Tag ... mit einem Frühstück mit meiner Frau und der Lektüre einer regionalen und einer überregionalen Tageszeitung (auf Papier). Meine besten Einfälle habe ich ... beim Joggen oder unter einer heißen Dusche. Wenn ich einen Rat brauche, ... kann ich mich auf ein dichtes Netzwerk von Kollegen und Freunden fest verlassen. Am meisten ärgere ich mich ... über Ablehnung von Fortschritt und Innovation, wenn sich hinter vermeintlich objektiven Kriterien offensichtlicher Eigennutz verbirgt. Das nächste Buch, das ich lesen will, ... ist The Singularity is near von Ray Kurzweil. Wenn ich das Fernsehen anschalte, ... gibt es entweder Nachrichten oder einen Tatort. Energie tanke ich ... beim Lesen oder beim Sport. Wenn ich mehr Zeit hätte, ... würde ich häufiger verreisen. Mit einer unverhofften Million würde ich ... einen Think Tank gründen, der sich mit den Folgen der Entwicklung der Informationstechnologie für unser Gesundheitssystem beschäftigt. Ich frage mich manchmal, ... wo die Universitätsmedizin in zehn Jahren sein wird, wenn sich das Vergütungssystem der Krankenversorgung nicht ändert. Die Wahrheit zu finden ... ist unmöglich. Das Bewusstsein von der eigenen Vergänglichkeit ... ist täglicher Anhalt, die geschenkte Zeit sinnvoll zu nutzen. Kreativität entsteht ... durch Freiräume und Kommunikation. Freude an meinem Beruf ... ist die wichtigste Voraussetzung für gute Leistungen. Alter: 55 Jahre Familiäres: verheiratet mit Susanne Kroemer, drei erwachsene Söhne Berufliches: Studium der Pharmazie an der TU Braunschweig 19781983; Promotion in Pharmakologie 1986; Postdoc Zeit in der Klinischen Pharmakologie an der Vanderbilt University/Nashville 1987 1989; Senior Postdoc am Dr. Margarete Fischer Bosch Institut für Klinische Pharmakologie Stuttgart 1989-1998; Habilitation für Pharmakologie Universität Tübingen 1992; C4 Professur Pharmakologie der medizinischen Fakultät der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald 1998 -2012; seit 2012 W3 Professur für Pharmakologie und Personalisierte Medizin / Universitätsmedizin Göttingen; 2000 – 2003 und 2004-2012 Dekan der medizinischen Fakultät Greifswald; seit 2012 Dekan und Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen. Seit 2012 Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT). 1993 Paul Martini Preis. n e t s e B n e d Von n e t s g i t h c i W e di anz gesucht v le e R it m n e n o ti a rt se Dis Der Deutsche Studienpreis zeichnet Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aller Disziplinen für substanzielle und innovative Forschungsbeiträge von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung aus. Teilnehmen können alle, die im Jahr 2015 ihre Promotion mit einem exzellenten Ergebnis abgeschlossen haben. Die drei Spitzenpreise sind mit je 25.000 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 1. März 2016. Infos und Teilnahmebedingungen unter www.studienpreis.de -USEUMSMEILE &RIEDRICH%BERT!LLEE "ONN )NFO WWWKUNSTMUSEUMBONNDE 4ELE'EN +UNSTUND&ERNSEHEN ¯ !BB#AROLINE(AKE-/.)4/2)))$ETAIL'L~CKSRAD#0RINTXCM GEFyRDERTDURCHDIE FUNDEDBYTHE'ERMAN&EDERAL #ULTURAL&OUNDATION
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