Forschung & Lehre 12/2015

22. Jahrgang | 7,– $
www.forschung-und-lehre.de
Forschung 12 | 15
& Lehre
a l l e s wa s d i e w i s s e n s c h a f t bew e g t
1
1
1
0, 41
Familie im Wandel
| ab Seite 988
U N I V E R SI TÄT
Für Offenheit mit
Augenmaß
| ab Seite 1002
W ISSENSCH A F TSS P R AC H E
Die Kraft des Wortes
| ab Seite 1008
BE RU F U NGE N
Es wird eng
und enger
| ab Seite 1016
Großer
Akademischer
Stellenmarkt
| ab Seite 104
ALFRED-GROSSER-LEHRSTUHL
2016–2017
BEWERBUNG:
Voraussetzung sind eine Professur bzw.
Forschungsstelle an einer deutschen Universität oder
Forschungseinrichtung; ein abgeschlossenes
Doktoratsstudium, eine Habilitation oder ein vergleichbares
Zweitwerk, wissenschaftliche Veröffentlichungen und
Unterrichtserfahrung auf universitärer Ebene.
GASTPROFESSUREN IN PARIS UND NANCY
Der 1993 gegründete Alfred-Grosser-Lehrstuhl an
Sciences Po (Institut d’Études Politiques de Paris)
hat zum Ziel, die wissenschaftliche Zusammenarbeit
zwischen Frankreich und Deutschland zu verstärken.
Er richtet sich an Wissenschaftler aus folgenden
Bereichen:
đƫ
đƫ
đƫ
đƫ
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Politikwissenschaft
Volkswirtschaftslehre
Rechtswissenschaft
Zeitgeschichte
Soziologie
Die auf Französisch oder Englisch verfasste
Bewerbung, bestehend aus einem aussagekräftigen
Bewerbungsschreiben, einem tabellarischen Lebenslauf,
einer Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges,
einem Publikationsverzeichnis sowie konkreten
Vorschlägen für die Lehrveranstaltungen (Bibliographie,
Lehrverfahren), sollte bis zum 15. Februar 2016 per Post
an Herrn Francis Vérillaud, Stellvertrender Direktor von
Sciences Po, Direktor für internationale Angelegenheiten,
und parallel dazu per E-Mail an frank.stadelmaier@
sciencespo.fr gerichtet werden. Die Bewerbung sollte den
gewünschten Campus (Nancy oder Paris, oder Offenheit
für beide) explizit angeben.
Postadresse:
Sciences Po
27, rue Saint Guillaume
75337 PARIS - Cedex 07 France
Die Entlohnung erfolgt für ein Semester (sechs Monate)
auf der Basis der in Frankreich gültigen Regelung für
Hochschulprofessuren und ist abhängig von der
Qualifikation bzw. Berufserfahrung des zukünftigen
Lehrstuhlinhabers. Die Gehaltsspanne beträgt zwischen ca.
4.600 und 5.300 Euro brutto pro Monat.
Im Rahmen dieses Lehrstuhls werden für das
Universitätsjahr 2016–2017 folgende Gastprofessuren
ausgeschrieben:
1) eine einsemestrige Gastprofessur in Paris
2) eine einsemestrige Gastprofessur am dreisprachigen
undergraduate-Campus Nancy.
Von den Inhabern der beiden Gastprofessuren wird die
Durchführung von jeweils zwei bis drei Lehrveranstaltungen (auf Deutsch, Französisch und/oder Englisch)
erwartet. Die behandelten Themen sollten aktuelle
politische, soziale, juristische, wirtschaftliche und
kulturelle Entwicklungen in Deutschland
berücksichtigen.
NÄHERE INFORMATIONEN:
http://www.europe.sciences-po.fr/fr/chaire-alfred-grosser
KONTAKT:
Frank Stadelmaier, Centre Europe, DAIE,
[email protected]
S TA N D P U N K T
12|15 Forschung & Lehre
981
Sapere aude
Immer häufiger scheint
die Zensurschere ausgerechnet in den Köpfen jener ihr zweifelhaftes Werk zu verrichten, die zu den
freiesten in diesem
Lande zählen. Immer
öfter ist ausgerechnet
von Professoren oder
Rektoren und Präsidenten der alarmierende
Satz zu hören:
Heike Schmoll
Dr. h.c., ist Redakteurin der
„Ich kann das ja nicht
Frankfurter Allgemeinen
sagen“. Warum eigentZeitung für Schul- und
lich nicht? Weil sich
Hochschulpolitik sowie
manche Präsidenten
Fragen der wissenschaftohne Not zu Unterablichen Theologie.
teilungen des zuständigen Wissenschaftsministeriums machen?
Weil Zuwendungen und Drittmittelanträge dann
gefährdet sein könnten? Weil Anpassung und
geistiges Mitläufertum inzwischen zu einem Erfolgskriterium an Universitäten und Hochschulen
geworden sind? Weil das Gleichmaß eines kollektiven Geistes den intellektuellen Eigensinn längst
erstickt hat?
Hoffentlich ist das nicht der Fall. Wie wollen
eigentlich solche Hochschulleitungen und Hochschullehrer selbständig denkende und kreative,
jenseits der ausgetretenen Pfade des wissenschaftlichen „Mainstreams“ forschende und unbequem
fragende Jungwissenschaftler zur Entfaltung verhelfen, wenn sie selbst ständig vor irgendwelchen
eingebildeten Comments oder Phantasien der politischen Korrektheit in Deckung gehen? Leider
gibt es in der jüngsten Vergangenheit Beispiele für
Maßregelung durch Hochschulleitungen, für konkrete Benachteiligungen oder Schikanen durch
die eigenen Kollegen, wenn sich einer als nicht
angepasst erweist. Zum Glück gibt es immer noch
Ausnahmeerscheinungen, sowohl unter Hochschulpräsidenten wie Professoren. Zuweilen allerdings beschleicht den Beobachter der Verdacht,
dass es sich um eine aussterbende Spezies
handeln könnte.
Denn die sozialkollektive Verbiegung des Einzelgängertums, die Domestizierung des Eigenwillens, mithin die Einebnung aller Unterschiede,
ganz gleich ob erworben oder angeboren, scheint
längst zum Programm der Gesellschaft geworden
zu sein und gerade in den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen zu fragwürdiger Professionalisierung gelangt zu sein. Im Grunde zeigt das nur,
dass ausgerechnet die intellektuellen Versuchslabore, die offene Gesellschaften dringend brauchen,
längst von nicht-akademischen Maßstäben beherrscht sind. Die Vorstellung von der Universität
als Unternehmen hat ihre tiefen Spuren hinterlassen, doch es geht nicht nur um Ökonomisierung.
Der einzige Ort des wirklich freien Denkens ist
von einer gedanklichen Normierung erfasst, die
inzwischen alle Segmente der angeblich so pluralistischen Gesellschaft erfasst hat. Es ist bedenklich, wenn noch nicht einmal mehr die Freiesten
und ihren Möglichkeiten nach Unabhängigsten
merken, wie sehr sie sich in der kulturellen Normierung eingerichtet haben, wie sehr sie sich dem
Normdenken untergeordnet haben.
Die Universitäten müssen der Ort der freien
Rede und der freien Entfaltung bleiben. Es gibt
sonst schlechterdings keinen Grund mehr dafür,
dass sich die Gesellschaft die Brutstätten der intellektuellen Freiheit weiterhin leistet. Denn sowohl die Forschung als auch die Lehre könnten
durchaus andernorts organisiert werden. Es liegt
in der Hand der Verantwortlichen, die spezifischen
Möglichkeiten der Universität auch zu nutzen
und ihre Intellektualität nicht an Ketten zu legen.
Denn es geht um nicht mehr und nicht weniger
als um die Zukunft der Universitäten.
982
I N H A LT
Forschung & Lehre 12|15
Inhalt
Familie
S TA N D P U N K T
Heike Schmoll
981
Sapere aude
984
HRK fordert verlässlichen Mittelaufwuchs
FA M I L I E
Gunilla Budde
988
Foto: mauritius-images
NAC H R IC HTE N
Kraftentfaltung in der Krise
Familie aus historischer Sicht
Über die angebliche Krise der Familie
wird immer wieder gesprochen. Sie sei
eine überkommene, unzeitgemäße Lebensform. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen den Wandel der Familie
und zugleich, dass sie keinesfalls ein
„Auslaufmodell“ ist. Untersuchungen
aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.
Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 988
Rosemarie Nave-Herz
992
Unkenrufe
Ist die Familie ein „Auslaufmodell“?
Notburga Ott
996
Langfristige Vertragsbeziehungen
Der ökonomische Blick auf die Familie
Dokumentation
998
1000
Weichenstellungen
Ergebnisse einer Studie über die Aufgabenteilung
in Familie und Beruf
Universität
Familiengerechte Hochschulen
Eine Übersicht
U N I V E R S I TÄT
1002
Die vereinnahmte Universität
Ein Appell für Offenheit mit Augenmaß
S O Z I A LW I S S E N S C H A F T E N
Mathias Binswanger
1006
Sauerkrautsaft macht fremdenfeindlich!
Warum Experimente in Sozialwissenschaften zu
immer mehr unsinniger Forschung führen
WI SS E N SC HAFTSS P RAC H E
Dorothea Hofmann | Rubens Russomanno Ricciardi
1008
Die Kraft des Wortes
Plädoyer für den Gebrauch der Muttersprache
Foto: dpa-picture-alliance
Lambert T. Koch
Es ist ein altes Ansinnen, dass sich die
Universität vor allem an den Bedürfnissen, Erwartungen und Wünschen der
Gesellschaft ausrichten soll. Gegenwärtig wird dies mit selten erlebter Vehemenz von Wirtschaft und Politik gefordert. Wie weit kann die Universität sich
darauf einlassen, ohne ihren Wesenskern aufzugeben? Ein Appell für Offenheit mit Augenmaß.
Die vereinnahmte Universität . . . 1002
I N H A LT
12|15 Forschung & Lehre
Ingenieurgesetze
Foto: dpa-picture-alliance
INGENIEURE
Zurzeit werden in vielen Bundesländern die Ingenieurgesetze geändert. Sie
ebnen den Weg, die Definitionsmacht,
wer „Ingenieur“ ist, von den Hochschulen zu den Ingenieurkammern zu verlagern. Dies stößt auf die Kritik der Ingenieurwissenschaften. Eine Bestandsaufnahme und ein Appell an die Vernunft.
Wer ist ein Ingenieur? . . . . . . . . . . 1010
Hans-Ulrich Heiss
1010
Wer ist ein Ingenieur?
Kammern wollen berufliche Akkreditierung
U N I V E R S I TÄT S M A N A G E M E N T
Hans-Jürgen Gralke | Ewald Scherm
1012
Top-down oder nicht Top-down reicht nicht
Plädoyer für ein individualisiertes Management
von Universitäten
KLARTEXT
1014
Kein Irrtum
Ein E-Mail-Austausch zur Anwesenheitspflicht
in Nordrhein-Westfalen
Berufungsmarkt
uptberufliche Professoren
insgesamt*
nzahl
4 205
3 980
3 744
3 637
3 430
3 434
2 858
2 257
2 794
im Jahr
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
STE LLE N MAR KT
im Alter von
ausscheid
Anzahl
799
1 041
982
1 004
1 081
1 073
1 143
1 043
941
Der empirische Befund zur Arbeitsmarkt-Situation von Hochschullehrern
ist unbefriedigend, obwohl die Entwicklung des Berufungsmarkts für Hochschullehrer und Nachwuchswissenschaftler von essentieller Bedeutung ist.
Die Betrachtung von Ausschreibungen
freier Professuren kann hier Licht ins
Dunkel bringen. Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung.
Stellenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . 1016
Karriere-Praxis
Auch an den Universitäten nimmt die
Zahl derer zu, die sich ausgebrannt fühlen und an chronischem Erschöpfungssyndrom leiden. Ursache sind systemische Widersprüche; endogene, aber
auch übertriebene Eigenerwartungen
und ein falsches Leistungsethos.
Ausgebrannte Wissenschaftler. . . 1034
Angelika Wirth
1016
Es wird eng und enger
Der Stellenmarkt für Professuren im Jahr 2013
WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ?
Alexander Heisterkamp
1022
Was ist eigentlich Biophotonik?
Optische Methoden in Medizin und Biologie
KARRIERE-PRAXIS
Dietrich von der Oelsnitz
1034
Ausgebrannte Wissenschaftler
Ist die Arbeit in der Universität auszehrend?
RUBRIKEN
987
1024
1026
1028
1030
1032
1034
1036
1038
1046
1047
1048
1066
1067
1068
Fundsachen
Forschung: Ergründet und entdeckt
Zustimmung und Widerspruch
Lesen und lesen lassen
Entscheidungen aus der Rechtsprechung
Steuerrecht
Karriere-Praxis
Preise
Habilitationen und Berufungen
Rektoren, Präsidenten und Kanzler
Impressum und Informationsservice
Akademischer Stellenmarkt
Exkursion
Enigma
Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Heyo Klaus Kroemer
983
984
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre 12|15
Nachrichten
HRK fordert verlässlichen Mittelaufwuchs
B
und und Länder müssen die vor einem Jahr
realisierte GrundgesetzändeZAHL DES MONATS
2 798 463
Versuchstiere wurden im
Jahr 2014 für wissenschaftliche Zwecke verwendet.
Das sind fast 200 000 Tiere
weniger als im Jahr 2013.
Quelle: Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft,
18. November 2015
rung nun endlich mit Leben
füllen und eine Einigung
über gemeinsame Finanzierungsfelder herbeiführen. Das
fordert die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Grundfinanzierung, Overhead-Pauschale und Hochschulbau
seien dazu die geeigneten
Ansatzpunkte. Die Hochschulleitungen forderten einen kontinuierlichen und
verlässlichen Aufwuchs der
Grundmittel analog zur Finanzierung der außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Ebenso sei eine Verstetigung und deutliche Anhebung der so genannten Overhead-Pauschale zur Deckung
der indirekten Kosten bei öffentlich geförderten Drittmittelprojekten notwendig. Studien belegen laut HRK, dass
diese sich auf durchschnittlich über 40 Prozent der Projektsummen belaufen, gegenwärtig werden aber nur 22
Prozent abgedeckt. „Das ist
ein unhaltbarer Zustand“,
sagte HRK-Präsident Professor Horst Hippler. In immer
stärkerem Umfang müssten
Grundmittel für die Ausfinanzierung von Forschungsprojekten eingesetzt werden.
Hier werde Forschungsförderung auf Kosten der Lehre
betrieben.
Ein stärkeres finanzielles
Engagement des Bundes sei
auch bei Bau, Gebäudesanierung und technischer Infrastruktur dringend erforderlich, so die HRK. Aufgrund
der starken Nachfrage nach
einem
Hochschulstudium
werde die Raumsituation immer dramatischer und die
Studienbedingungen
verschlechterten sich zusehends.
Zudem erfordere die Digitalisierung Investitionen in
großem Stil, wie sie auf Dauer nur durch ein geschlossenes Engagement von Bund
und Ländern zu realisieren
seien.
U15 will zehn Exzellenzuniversitäten
G
erman U15, ein Zusammenschluss großer
deutscher Universitäten, hat
seine Vorstellungen für eine
Fortführung der Exzellenzinitiative konkretisiert. Demnach soll die dritte Förderli-
nie der Zukunftskonzepte
fortgeführt und mindestens
zehn „Spitzenstandorte“ für
eine neue Runde vorgesehen
werden. Zudem unterstützt
die Vereinigung die Idee
zweier Förderformate für Ex-
zellenzzentren. Exzellenzzentren sollten als Verbünde
unter Führung einer oder
mehrerer Universitäten an
bestehende Exzellenzcluster
anknüpfen oder neue Großprojekte sein. Im Falle ihrer
Bewährung sollten sie auch
in eine dauerhafte BundLänder-Finanzierung überführt werden können. Alle
neuen Förderformate müssten zudem in längeren Zeitintervallen angelegt werden.
Erhebliche Spreizung der Abiturnoten
S
chüler in Thüringen haben im vergangenen
Jahr im Durchschnitt die besten Abiturnoten in Deutschland erreicht. Mit einem Notenmittel von 2,16 steht Thüringen an der Spitze eines
Ländervergleichs der Kultusministerkonferenz der Abiturnoten im Schuljahr 2013/
2014, über den der Westdeutsche Rundfunk (WDR) bericht hat. Die besten Durchschnittsnoten nach Thüringen
verzeichneten
demnach
Brandenburg (2,31), Bayern
(2,33) und Sachsen (2,34).
Nordrhein-Westfalen lag mit
einem Wert von 2,50 im letzten Drittel. Noch dahinter la-
gen im Durchschnitt die Abiturienten in Rheinland-Pfalz,
Schleswig-Holstein (beide
2,54) und Niedersachsen
(2,61). Insgesamt legten laut
WDR in Nordrhein-Westfalen
im vergangenen Jahr 87 827
Schüler die Abiturprüfung an
Gymnasien, Gesamtschulen
und Berufsschulen ab. Davon
bestanden 2,8 Prozent (2 429)
nicht. 1 221 Abiturienten (1,43
Prozent) erreichten der Statistik zufolge die Spitzennote
1,0. Am höchsten lag der Anteil in Thüringen mit 2,79
Prozent und am niedrigsten
in Niedersachsen mit 0,78
Prozent.
Streit um Wissenschaftszeitvertragsgesetz
D
er Bundesrat hat Verbesserungen für den
vorliegenden Gesetzentwurf
der Bundesregierung zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes
(Wiss
ZeitVG) gefordert. Damit
folgt er Forderungen mehrerer Bundesländer. NordrheinWestfalen, Rheinland-Pfalz
sowie Berlin, Bremen, Hamburg und Niedersachsen stellten im Bundesrat Änderungsanträge zum Gesetzentwurf,
die weitergehende Reformen
fordern. Diese sehen unter
anderem eine Mindestbefristung von 24 Monaten vor.
Die Arbeitsbedingungen und
die Planbarkeit von Wissenschaftlerkarrieren soll verbessert werden.
Gegen den geplanten vollständigen Wegfall von Befristungsmöglichkeiten für das
nicht-wissenschaftliche und
nicht-künstlerische Personal
in Drittmittelprojekten an
Hochschulen hat sich die
Hochschulrektorenkonferenz
(HRK) gewandt. Die HRK
weist darauf hin, dass es projektbedingte nicht-wissenschaftliche Aufgaben gebe,
die nach Ende eines Projekts
entfielen, so dass eine Dauerbeschäftigung des entsprechenden Fachpersonals nicht
sinnvoll möglich sei. Daher
müsse eine an der Projektdauer orientierte Befristung
für nicht-wissenschaftliche
Mitarbeiter genauso möglich
sein wie für wissenschaftliches Personal.
Unterdessen haben sich
Bund und Länder noch nicht
auf eine gemeinsame Initiative für den wissenschaftlichen
Nachwuchs einigen können.
Beide hatten sich im Frühjahr
darauf verständigt, insbesondere „Tenure Track“-Professuren und damit Stellen mit
gesicherter Perspektive auf
eine Festanstellung zu schaffen. Nach einem Bericht des
„Tagesspiegels“ fordern jedoch inzwischen zwölf Länder mit von der SPD und
den Grünen geführten Wissenschaftsministerien darüber
hinaus, gemeinsam Dauerstellen für den Mittelbau an
Hochschulen zu finanzieren.
Dafür sollten neue Personalkategorien für „Daueraufgaben in der Wissenschaft“
entwickelt werden, heißt es
laut „Tagesspiegel“ in einem
Zwischenbericht der Staatssekretäre von Bund und Ländern. Der Bund, Bayern,
Hessen, das Saarland und
Sachsen-Anhalt wollten es
jedoch bei den Tenure-TrackProfessuren belassen und
lehnten neue Dauerstellen
im Mittelbau ab.
100 Millionen Euro für Flüchtlinge an Hochschulen
U
m Flüchtlingen, die studieren möchten und
hierfür ausreichende Qualifikationen mitbringen, den Zugang zum Studium zu ermöglichen, will das Bundesministerium für Bildung und
Forschung
(BMBF)
die
Hochschulen in den kommenden Jahren mit gezielten
Maßnahmen unterstützen.
Dafür stehen nach Angaben
des BMBF in den nächsten
Jahren rund 100 Millionen
Euro bereit, davon 27 Millionen Euro im kommenden
Jahr.
Das Maßnahmenpaket
wurde gemeinsam mit dem
Deutschen Akademischen
Austauschdienst
(DAAD)
entwickelt, der es in Kooperation mit den Hochschulen
umsetzen soll. So sollen die
Flüchtlinge künftig frühzeitig
und umfassend beraten werden, damit, sofern erfolgver-
985
NACHRICHTEN
12|15 Forschung & Lehre
sprechend, möglichst rasch
die Zulassungsverfahren für
deutsche Hochschulen durchlaufen werden können. Daher sollen die Kapazitäten
der Arbeits- und Servicestelle
für Internationale Studienbewerbungen (Uni-Assist e.V.)
ausgebaut und festgelegt werden, in welchen Fällen der
Bund für Flüchtlinge die Gebühren übernehmen kann.
Mit Tests soll die Studierfähigkeit von geflüchteten
Studienanfängern ermittelt
werden. Auch sollen Sprachkurse inkl. Einstufungstests
eingesetzt werden, für die
der Bund die Gebühren übernimmt. Weiter will der Bund
in den kommenden vier Jahren rund 2400 zusätzliche
Plätze jährlich an Studienkollegs und vergleichbaren
Einrichtungen der Hochschulen finanzieren, also rund
10 000 zusätzliche Plätze ins-
gesamt. Darüber hinaus sollen Studierendeninitiativen
unterstützt werden und eine
Webseite in mehreren Sprachen Informationen für Studierwillige Flüchtlinge bieten.
Geduldete und Inhaber
bestimmter humanitärer Aufenthaltstitel müssen laut
BMBF künftig nicht mehr eine Vierjahresfrist abwarten,
ehe sie BAföG-berechtigt
sind, sondern können bereits
nach 15 Monaten die Unterstützung beantragen. Ursprünglich war die Reduzierung der Frist im Zuge der
BAföG-Reform zum 1. August 2016 geplant, sie soll
jetzt aber schon zum 1. Januar 2016 in Kraft treten. Anerkannte Flüchtlinge, die studieren, haben bereits jetzt
die Möglichkeit, BAföG zu
beantragen.
K O M M E N TA R
Nervig
Das Gezerre um das WissZeitVG ist wohl unvermeidlich. Zwischen dem
Missstand, sich als „advanced talent“ von Kurzvertrag zu Kurzvertrag hangeln zu müssen, und den
Haushaltsnöten der Universitäten muss ein Ausgleich gefunden werden. Je
starrer dieser ausfällt, desto mehr wird er neue Ungerechtigkeiten schaffen,
zum Beispiel weil für 12,
aber nicht für 24 Monate
Geld vorhanden ist.
Nervig an dieser Reform
ist das Missverhältnis ihrer relativen Bedeutungslosigkeit für die Zukunft
des
wissenschaftlichen
Nachwuchses zum darum
entbrannten Ballyhoo. Die
viel beschworene Planbarkeit der wissenschaftlichen
Karriere hängt nur marginal an der Frage des Befristungsrechtes. Nicht der
Eingang zu „Wissenschaft
als Beruf“ ist das Problem,
sondern der verstopfte
Ausgang nach der Qualifikation. In 2013 gab es gerade mal 1 417 Ausschreibungen von Universitätsprofessuren. Die statistische Chance, als Postdoc
in Deutschland eine Universitätsprofessur zu erlangen, ist zu klein, zu
entmutigend und zu wenig
attraktiv. Das leider auch
schon wieder im Gezänk
befindliche Nachwuchsprogramm könnte bis 2027
1 000 zusätzliche Universitätsprofessuren schaffen.
Das würde die Lage um
ca. vier Prozent verbessern.
Darf man realistischerweise nicht mehr erwarten?
Das Herumschrauben am
Wissenschaftszeitvertragsgesetz kuriert Symptome,
aber nicht die Krankheit.
Michael Hartmer
986
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre 12|15
Fünf Prozent mehr Drittmittel pro Professur eingeworben
I
m Jahr 2013 warb eine
Professorin oder ein Professor an deutschen Universitäten (ohne medizinische
Einrichtungen/Gesundheitswissenschaften der Universitäten) im Durchschnitt Dritt-
mittel in Höhe von 255 400
Euro ein. Das waren fünf
Prozent mehr als im Vorjahr.
Das berichtet das Statistische
Bundesamt.
In anderen Hochschularten waren die durchschnittli-
Universitäten (ohne medizinische Einrichtungen/
Gesundheitswissenschaften der Universitäten) mit den
höchsten Drittmitteleinnahmen je Professor/-in 2013
Hochschule
U Stuttgart
TH Aachen
TU Bergakademie Freiberg
TU München
Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) – Bereich Hochschule
TU Berlin
TU Chemnitz
TU Dresden
TU Darmstadt
TU Clausthal
Drittmitteleinnahmen
Drittmitteleinnahmen
je Professor/-in*
insgesamt 2013
2013
2012
1 000 Euro
744,0
731,8
716,9
687,7
678,7
790,8
643,3
695,8
178 569
260 891
55 921
246 860
574,2
552,8
525,8
506,1
470,3
459,1
586,4
453,0
426,4
469,2
429,7
378,6
163 359
174 948
74 923
216 084
127 917
36 269
* In Vollzeitäquivalenten (VzÄ); ohne drittmittelfinanzierte und ohne nebenberufliche
Professorinnen/Professoren.
chen Drittmitteleinnahmen
eines Professors niedriger:
An den Fachhochschulen
(ohne Verwaltungsfachhochschulen) betrugen sie 30 300
Euro (plus 11,8 Prozent gegenüber 2012), an den Kunsthochschulen 17 400 Euro
(plus 15,3 Prozent). Im
Durchschnitt aller Hochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen) lagen die Drittmitteleinnahmen eines Professors im Jahr 2013 bei
173 000 Euro (plus 3,5 Prozent).
Von den fast 6,6 Milliarden Euro Drittmitteln, die
von den Universitäten (einschließlich medizinische Einrichtungen)
eingeworben
wurden, entfielen 24,7 Prozent auf die medizinischen
Einrichtungen. Nach Fächergruppen betrachtet bezogen
Universitätsprofessorinnen
und -professoren der Ingenieurwissenschaften
die
höchsten Drittmitteleinnahmen: Im Jahr 2013 erzielten
sie jeweils durchschnittlich
639 800 Euro (plus 6,5 Prozent gegenüber 2012). An
zweiter Stelle folgten die
Universitätsprofessoren der
Humanmedizin (ohne Gesundheitswissenschaften) mit
Einnahmen in Höhe von
550 800 Euro (minus 1,4
Prozent zum Vorjahr). Mit
117 100 Euro (plus 3,9 Prozent) waren die Drittmitteleinnahmen je Universitätsprofessur in den Rechts-,
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften deutlich niedriger. In den Sprach- und Kulturwissenschaften warben die
Professoren durchschnittlich
116 800 Euro ein (plus 7,0
Prozent).
DHV-Mitglieder beurteilen die Amtsführung von Entscheidungsträgern
D
er Deutsche Hochschulverband (DHV)
ruft seine Mitglieder wieder
dazu auf, die Führungsqualitäten des Rektors bzw. Präsidenten ihrer Hochschule sowie ihres jeweiligen Landeswissenschaftsministers und
der Bundesministerin für Bildung und Forschung zu bewerten.
Bis zum 18. Dezember
2015 haben alle DHV-Mitglieder Gelegenheit, sich mittels eines geschützten Passwortes an den Online-Abstimmungen zu beteiligen.
Das
Bewertungsverfahren
wurde in Zusammenarbeit
mit dem Zentrum für Evaluation und Methoden der
Universität Bonn entwickelt.
Die Auszeichnung „Wissenschaftsminister des Jah-
res“ und der Preis „Rektor/
Präsident des Jahres“ werden
im Rahmen der Wissenschaftsgala des DHV am 4.
April 2016 in Berlin verliehen. Zuletzt wurden im Jahr
2015 die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und
Kunst des Landes BadenWürttemberg, Theresia Bauer,
sowie der Präsident der Technischen Universität Kaisers-
lautern, Professor Dr. Helmut
J. Schmidt, geehrt. Der Preis
„Rektor/Präsident des Jahres“
ist mit einem Preisgeld von
10 000 Euro dotiert, das
„Santander Universitäten“
stiftet und der Preisträger
zweckgebunden für ein hochschulbezogenes Projekt verwenden soll.
Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverhandlungen
D
ie Universität Siegen
hat als siebte deutsche
Universität das Gütesiegel
des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) „Faire und
Transparente Berufungsverhandlungen“ erhalten. Mit
der Vergabe des Gütesiegels
will der DHV die Berufungskultur an Hochschulen verfeinern. Das Gütesiegel sei,
so der Präsident des DHV,
Professor Bernhard Kempen,
immer auch ein Signal nach
außen und eine Auszeichnung. Die umfängliche Analyse der Berufungsverhandlungen und des dahinterstehenden Verfahrens habe die
Universität in der Art und
Weise, wie Berufungsverhandlungen
durchgeführt
würden, bestätigt. Man habe
jedoch auch viele wertvolle
Hinweise und Empfehlungen
bekommen, denen man
schnell nachkommen werde,
teilte der Rektor der Universität Siegen, Herr Professor
Holger Burkhart, mit. Positiv
beurteilt wurden seitens des
DHV insbesondere Wertschätzung, ein gutes Verhandlungsklima und auch
das „Implacement“ der Neuberufenen. Die Universität
Siegen praktiziere eine „Politik der kurzen Wege“. Nachbesserungsbedarf sah der
DHV im Detail: Die Einrichtung eines Berufungsverfahrensmonitors sei wünschenswert, damit sich die Bewerberinnen und Bewerber über
den Stand ihres Verfahrens
jederzeit informieren könnten. Auch müsse man sich
Gedanken über mögliche
Modelle zur Perpetuierung
von Ausstattungszusagen machen.
FUNDSACHEN
12|15 Forschung & Lehre
987
Fundsachen
Einsicht
„Die Deutschen lieben ihr Gymnasium, wer sich daran vergreift, der überlebt das politisch nicht.“
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident
des Landes Baden-Württemberg; zitiert
nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom
13. November 2015
Freiheit
„Die akademische Freiheit ist die Freiheit, so viel lernen zu
dürfen, wie man nur will.“
Rudolf Virchow (1821 bis 1902)
Firlefanz
Sprache II
„Wen wundert es, dass die Studenten,
die mit semantischem Firlefanz wie
,Studierende’ um die Würde ihres Status gebracht werden, den verkürzten
Studiengängen nicht mehr als Mahnung entnehmen, auf Teufel komm raus
ein Masterstudium anzuhängen. Durch
Performanzorientierung, als soft skilltraining nicht selten als karrierebedeutsam offeriert, droht die Universität ihrer vornehmsten Aufgabe verlustig zu
gehen, disziplinspezifische Stoppregeln
einzuüben und das Hypothetische der
Wissenschaft, das faszinierende Drama
der Erkenntnisbildung zu schulen.“
„Nicht besser als der Jargon der Revoluzzer ist der Bologna-Jargon, den die
Hochschulen aus der Sprache der Unternehmensberater übernommen haben. Schlüsselwörter des akademischen
Betriebs sind heute Modularisierung,
Zertifizierung, Akkreditierung und Evaluation; jedes Leitbild einer Hochschule handelt von Vision, Innovation und
Transparenz; Creditpoints, Assessment,
Rankings, Peer-Review gehören zum
Alltagswortschatz von Studenten und
Wissenschaftlern. Hat dieses Imponierdeutsch oder Imponierenglisch eigentlich etwas mit Bildung und Wissenschaft zu tun? Wohl eher mit einer verwalteten Welt in neuem Gewand.“
Professor Tilman Allert; zitiert nach
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom
18. November 2015
Alternative
„(Japanische Studenten) äußern ihre
Meinung eigentlich erst dann, wenn sie
davon überzeugt sind, dass sie genau
wissen, worum es geht und sich quasi
das Recht erarbeitet haben, eine Meinung zu äußern.“
Professor Reinhard Zöllner; zitiert nach
www.dw.com vom 17. November 2015
Sprache I
„Anderswo erfordert ein philosophisches Werk die angestrengte Aufmerksamkeit seiner Leser doch nur für den
Gegenstand; in Deutschland gibt es fast
keines, dessen Verfasser nicht unverschämt genug wäre, ihnen auch noch
die Mühe des Erlernens einer neuen
Sprache zuzumuten, seiner eigenen
nemlich.“
Carl Gustav Jochmann,1828
Roland Kaehlbrandt; zitiert nach Die Zeit
vom 19. November 2015
Großmutter
„Man kann sehr erfolgreich ein Studium abschließen, ohne auch nur ein einziges Mal das Glück einer Erkenntnis
verspürt zu haben (...) So etwas wie
Glück der Erkenntnis ist in der akademischen Bildung nicht vorgesehen.
Vielleicht war es das nie, vielleicht verkläre ich da etwas. Bleibt trotzdem die
Frage: Warum sollte es kein Ziel sein
dürfen? Ich komme mir vor wie Humboldts Großmutter, wenn ich das
schreibe. Worte wie Persönlichkeitsbildung, Reife, Kritikfähigkeit, Urteilskrafttraining klingen im aktuellen akademischen Umfeld voller Kompetenzkompetenzen so altmodisch. Erstsemester mailten mir, sie seien ganz überrascht davon, dass das auch Ziele eines
Studiums sein könnten. Damit seien sie
noch nie konfrontiert worden.“
Dozentin Christiane Florin; zitiert nach
Die Zeit vom 19. November 2015“
Ziele
„Die Ziele einer Universität sind seit
600 Jahren die gleichen, ohne dass
der/die Rektor, Rektorin, Präsidentin
oder Präsident dies verändern könnte:
Forschung und Lehre auf hohem Niveau zu betreiben. Und hierfür sind die
Forschenden und Lehrenden selbst verantwortlich.“
Professor Margret Wintermantel,
Präsidentin des DAAD; zitiert nach
Der Tagesspiegel vom 20. November 2015
Mitteilung
„Wenn (die Wissenschaft) etwas Neues entdeckt, muß man
die Mitteilung hinnehmen, wie immer irritierend und störend
die Folgen sind.“
Niklas Luhmann; zitiert nach Die Wissenschaft der Gesellschaft
988
FA M I L I E
Forschung & Lehre 12|15
Kraftentfaltung in der Krise
Familie aus historischer Sicht
| G U N I L L A B U D D E | Die soziale Einheit der Familie
hat sich über die Jahrhunderte gewandelt. Dabei wurde sie bürgerlich idealisiert
oder von einer alternativen Generation zum Auslaufmodell erklärt. Die Rede von
der Krise der Familie hat als Topos Tradition. Heute gibt es eine Vielfalt familiärer
Varianten. Bedeutet das das Ende der Familie? Ein Beitrag aus historischer Perspektive.
M
it „macht“, so vermerkten
Konzept der Familie zu entwerfen.
die Grimms in ihrem WörZum zweiten, weil er Familie als Geterbuch, sei „seit dem befühls- und Verständigungsgemeinschaft
ginn des 18. jh.“ das Wort Familie „almit verbindendem Wertekanon und eilenthalben eingedrungen“ in den deutnem gewissen Maß an Intimität und
schen Wortschatz. Freilich, so betonte
Privatheit verstand. Beides, das Reden
der Artikel, noch „gleichbedeutend“ geund Schreiben über Familie sowie ihre
braucht mit dem bisher üblichen Begriff
emotionale Grundierung traten gegen
„haus“. Als Ende des 18. Jahrhunderts
Ende des 18. Jahrhunderts ihren SieFreiherr von Knigge
sich Gedanken „Über
»Luthers Anspruch, Ehe und Familie
den Umgang mit Menals rein ›weltlich Ding‹ aufzufassen,
schen“ machte, war der
Begriff „Familie“ in der
provozierte Widerstand.«
Welt
angekommen,
nun anders definiert
als das „Haus“, quantitativ entschlackt
geszug an und verliehen der Institution
einerseits, pathetisch aufgeladen andeeine neue Dimension.
rerseits:
„Die Mitglieder derselben Familie,
Die Luthers als Familiendurch ähnliche Organisation, gleichförrevolutionäre
mige Erziehung und gemeinschaftliches
Doch eine Familie setzte hier bereits
Interesse harmonisch gestimmt und anzwei Jahrhunderte früher markante Zeieinander geknüpft, fühlen füreinander,
chen. Als Bekräftigung seiner Lehre
was sie für Fremde nicht fühlen, und
wollte Martin Luther seinen Entschluss
fremder werden ihnen die Menschen, je
zur Familiengründung verstanden wismehr sich dieser Zirkel erweitert“.
sen, wie er in einem Brief kurz nach der
(Knigge).
Vermählung 1525 schrieb. Vor allem
Mit dieser Bemerkung zeigte sich
sein Anspruch, Ehe und Familie als rein
Knigge gleich doppelt innovativ: Zum
„weltlich Ding“ aufzufassen, provoziereinen, weil er sich bemüßigt fühlte, ein
te Widerstand. Zumal der Reformator
AUTORIN
Professor Gunilla Budde lehrt Deutsche und Europäische Geschichte des 19. und
20. Jahrhunderts an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und ist dort
zugleich Vizepräsidentin.
die Welt teilnehmen ließ am häuslichen
Glück. Familienweltbewegende neue
Erfahrungen wie Katharinas Stillprobleme, das Zahnen der Kleinsten und erste
Kinderlaute fanden Eingang in den regen Briefverkehr. Aus der Ehe wurde eine Familie, die bald wuchs. Sechs Kinder kamen zur Welt, weitere sechs der
verstorbenen Schwester wenig später
dazu. Lange ist die Familie Luther als
Parade-Pfarrfamilie gefeiert worden,
mit klarer Hierarchie und geschlechtsspezifischer Aufgabenteilung. Doch die
mehr als 20 Jahre jüngere Katharina
von Bora verkörperte kaum das Musterbild der biederen Pfarrfrau im Schatten.
Sie tätigte Geschäfte, bot Studenten
Quartier, braute Bier und organisierte
mit Bravour den großen Haushalt. Titel
„Herrin“ oder „Herr Doktor Käthe“,
mit denen Luther sie bedachte, waren
da kaum ironisch gemeint. Vielmehr
spiegeln sie ein häusliches Kräfteverhältnis auf Augenhöhe – fast schon eine
partnerschaftliche Allianz.
Ganz anders Luther als Vater. Hier
bezog er sich immer wieder auf das
kindliche Gehorsamsgebot und gab
sich, vor allem den Söhnen gegenüber,
als fordernder, überaus strenger Lehrmeister. Zwar bejubelt er die Geburt
des Stammhalters, bedenkt ihn auf Reisen mit einfühlsamen Briefen, doch
gleichzeitig setzt er ihn enormen Erwartungen aus. Zärtlichkeiten genießen
indessen die Töchter, die er dann, als
zwei als Kinder starben, zutiefst betrauerte. „Ambivalenz“, bringt es Dieter
Lenzen auf den Punkt, „in der Rolle
des Vaters wie in der des Ehemanns
scheint aus der Vita Martin Luthers heraus. Er ist ein Vater und auch ein Ehemann des Übergangs, in eine neue
Zeit.“ Dass er damit seiner Zeit um
Längen voraus war, zeigen die vielfältigen Gegenbewegungen der kommenden
FA M I L I E
989
Foto: picture-alliance
12|15 Forschung & Lehre
Jahrhunderte. Luthers Bespiel geriet
zum Auslöser zahlreicher Versuche
kirchlicher wie staatlicher Obrigkeiten,
die Familie in die Schranken zu weisen,
zu kontrollieren und zu reglementieren.
liale Traditionen auf oder wurden von
neuen langsam überlagert; die dörfliche
Gemeinschaft war keineswegs mehr eine „closed peasant society“. Mit dem rasanten Bevölkerungswachstum im Verein mit unterschiedlichen Erbrechtsvarianten wuchs die Zahl der unterbäuerlichen Schichten. Ländliches Familienleben zeigte sich zu dieser Zeit bereits
als außergewöhnlich vielgestaltig. Ein
nicht unerheblicher Teil der untersten
Schichten blieb lange oder immer ohne
Wandel der Familienformen im
19. Jahrhundert
So viel wir über das Alltags- und Gefühlsleben der Professorenfamilie aus
dem Wittenberg des 16. Jahrhunderts
wissen, so spekulativ müssen Aussagen
über die Befindlichkeit der großen Mehrheit der Familien aus»Am Ende des Ancien Régime
fallen, die bis weit ins 19. Jahrbrachen familiale Traditionen
hundert hinein mehrheitlich im
ländlichen Raum beheimatet waren. Bereits zuvor hatten unterschiedeigene Familie. Dies galt auch für die
lichste Varianten familialen ZusammenHandwerksgesellen, die als Aftermieter
lebens nebeneinander existiert, im Zuge
oder Schlafburschen beim Meister oder
der gesellschaftlichen Umbrüche des 19.
in anderen Familien lebten. Alle teilten
Jahrhunderts kamen weitere dazu. Wie
hingegen die Einheit von Produktion,
die Familien diese StrukturveränderunKonsumtion und Reproduktion unter
gen erfuhren und wahrnahmen, ist
einem Dach. Verwandte und Nicht-Verquellenmäßig schwer fassbar. Vermutwandte lebten und arbeiteten miteinanlich schickte man sich schlicht in die
der und teilten auch häufig die seltenen
Veränderungen, die man noch als wenig
arbeitsfreien Momente. Weniger auf
mitgestaltbar empfand. Dennoch: Am
Gewinn als auf die Sicherung der ExisEnde des Ancien Régime brachen famitenz war diese Gemeinschaft ausgerich-
„Der Sonntagsspaziergang“ (1841)
von Carl Spitzweg (1808 bis 1885)
tet, gleichsam eine Überlebensgemeinschaft mit wenig Spielraum. An der
Spitze stand das bäuerliche Ehepaar,
wobei Knechte und Tagelöhner dem
Hausherrn unterstanden, während die
Bäuerin die Mägde und Dienstmädchen
anwies. Wie es den Kindern des Hauses
erging, ist wenig bekannt. Selbstverständlich wurden die Nachkommen von kleinauf als Arbeitskräfte eingesetzt. Dies galt
auf.« erst Recht für die Heimarbeiterfamilien, wo die Tätigkeiten
weniger nach Alter und Geschlecht differierten. Wie sah es mit der elterlichen
Liebe aus? Die lange hohe Kindersterblichkeit hat vermuten lassen, dass sich
immunisierende
Verhärtungseffekte
einstellten und emotionale Einlassungen minimierten. Doch darf man die
Wortkargheit der Zeitgenossen wirklich
mit Gefühlsarmut gleichsetzen? Immerhin finden wir Zeugnisse, dass der Taufakt hohe Bedeutung besaß. Und selbst
totgeborene Kinder wurden mit Lei-
990
FA M I L I E
chenzug, Trauerrede und Glockengeläut geehrt. Von Lieblosigkeit zeugt das
nicht.
Forschung & Lehre 12|15
Frau und Kinder, einen Ruhehafen im
rastlosen Getriebe der bürgerlichen
Leistungsgesellschaft, die sie selbst
durch die Erziehung der kleinen Bürgerinnen und Bürger immer aufs Neue
herzustellen half.
Die „gute Kinderstube“, Synonym
für die bürgerliche Erziehung nach festen Spielregeln, was Jungen mussten
leise Klage, die Welt ist wieder schön.“
(Schlegel, Lucinde, 89) Man kann angesichts dieses Überschwangs nicht nur
eines Schlegels Verdacht schöpfen.
Das bürgerliche Familienideal
Wurde hier etwas schön geredet, um
Liebe als alleiniges Motiv der EheAnderes zu kaschieren? Da der familiaschließung und letztlich als einigendes
le Haushalt durch die Auslagerung der
Band aller Familienmitglieder: Dies war
Produktion eine zentrale Aufgabe verdann das erklärte, ja poetisch verklärte
lor, schien der Bedarf da, ihn neu sinnIdeal des neu aufhaft zu erfinden. Als Stätte der überkommenden Bürlegt-absichtsvollen Erziehungsaufgabe
»Das Familienbild, das zu Beginn des
gertums zu Beginn
er nun das Zentrum der Mutter19. Jahrhunderts aufkam, war aus der sollte
des 19. JahrhunKind-Dyade werden. Weiteres kam hinOpposition geboren.«
derts. Natürlich hatzu: Als Hüterin des auf der bürgerlichen
te das neue MenWerteskala weit oben platzierten Famischenbild der Aufklärung Mut gemacht,
und Mädchen nicht durften, sollte rüsliensinns gaben die Bürgerinnen Rhythsich nicht nur des eigenen Verstandes
ten für das erfolgreiche Mitwirken auf
mus und Tonfall des Familienlebens
zu bedienen, sondern neue Lebensentder bürgerlichen Bühne. Sie versorgte
vor, führten Regie über die familialen
würfe zu kreieren. Das Familienleitbild,
mit den notwendigen Regeln und ReAlltage und Festtage, bestritten den
das jetzt aufkam, war aus der Oppositiquisiten, die sich in einer bunten
Haushalt mit einem häufig wenig opuon geboren. Nicht in Gegnerschaft zu
Palette symbolischer Formen äußerten:
lenten Budget, inszenierten sich und
der Mehrheit der Haus- und Familienin Tischmanieren und Begrüßungsrituadie Familie bei Geselligkeiten, pflegten
formen auf dem Land, sondern gegen
len, in Anredeformen und Konversatiden Kontakt zur Verwandtschaft, bedie Familienpolitik des zeitgenössischen
onsmustern, in Konsumpraktiken und
währten sich als Krisenmanagerinnen
Adels. Diesem warf man vor, gänzlich
Kleiderordnungen. Hinter den Türen
und befehligten das Dienstmädchen.
emotionslos und allein aus dynastider Bürgerhäuser wurden diese geübt,
Zugleich Ausweis des bürgerlichen
schen Erwägungen Familien zu grünum bei öffentlichen Auftritten, auf dem
Status und Relikt einer vorbürgerlichen
den.
sonntäglichen Spaziergang oder bei
Gesellschaft hatte dieses in der BürgerSo heterogen das Bürgertum auftrat,
Gesellschaften repräsentiert werden zu
familie eine prekäre Stellung. Zumeist
so einig war man sich über Lebenskonkönnen.
in einer ländlichen Unterschichtsfamilizept und Wertehimmel. Gemeinsam
Doch die „Kinderstube“ war nicht
en sozialisiert, waren die blutjungen
verstand man sich als Träger der als
Frauen geübt in GeLeistungsgesellschaft konzipierten „bürnügsamkeit, befähigt
»So heterogen das Bürgertum auftrat,
gerlichen Gesellschaft“ und beschwor
zur Anpassung, beso einig war man sich über
den Abschied von geburtsständischen
reit zur UnterordLebenskonzept und Wertehimmel.«
Privilegien, obrigkeitsstaatlicher Gännung, zufrieden mit
gelung und klerikalem Deutungsmonokleinen Fluchten,
pol. Dagegen setzte man die Vision einur Metapher für den Erziehungserfolg.
gewohnt an harte Arbeit. Dennoch
ner von Vernunft, Individualität und
Gleichzeitig wurde die Existenz einer
blieben Spannungen nicht aus. Zu
Humanität bestimmten Gesellschaftseigens den Kindern zugedachten Sphäre
dicht lebte man nebeneinander, zwei
ordnung und eine eigene „bürgerliche
zum Symbol für die „Entdeckung der
Wertewelten prallten aufeinander,
Kultur“. Zu den Mosaiksteinen dieser
Kindheit“ (Philippe Ariès). Diese Idee
schnell gerieten Dienstmädchen in Ver„bürgerlichen Kultur“ gehörte eine podes kindlichen Eigenrechts und -bedarfs
dacht, Familiengeheimnisse preiszugesitive Grundhaltung gegenüber selbstging auf Rousseau zurück und fand
ben. Namentlich im ausgehenden 19.
bestimmter und regelmäßiger Arbeit soNiederschlag in einer aufblühenden
Jahrhundert war man von daher sehr
wie – damit eng verbunden – Tugenden
Spielzeugindustrie, im Aufschwung von
darauf bedacht, die Distanz zwischen
wie Fleiß und Sorgfalt, die PflichterfülKinderbüchern und dem Entstehen eiDienstmädchen und Kindern zu wahren
lung im beruflichen und privaten Alltag,
ner Kinderbekleidungsindustrie. Kir– was selten gelang.
die Neigung zur durchdachten Lebenschenfeste wurden zu Kinderfesten. Auf
führung, die Betonung von Erziehung
den Gemälden des 19. Jahrhunderts
Die Krise der Familie als
und Bildung, eine empathisch-emphatiblicken uns nun nicht mehr kleine ErDauerbrenner
sche Beziehung zur Welt der Kunst,
wachsene entgegen, sondern häufig ins
Eben diese wachsende Distanz zwiRespekt vor der Wissenschaft und nicht
Spiel vertiefte kleine Bürger, mit kindlischen Familie und Dienstboten nahmen
zuletzt die Konzeption und weitgehende
cher Physiognomie und Mimik. Die
sozialkonservative Zeitgenossen wie
Realisation eines spezifischen Familijetzt aufkommende Pädagogik half mit,
Wilhelm Heinrich Riehl (1823-1897)
enideals. Auf Neigung gegründet und
einen „cordon sanitaire“ (Alfred Kozum Anlass, ein verklärtes Bild des
durch Liebe verbunden, in Absetzung
schorke) um die Kindheit zu ziehen.
„Ganzen Hauses“ zu malen. Einträchzu Wirtschaft und Politik, sollte die FaParallel zur Aufwertung der Kinder
tig, so wurde er nicht müde in seinen
milie danach eine Gegen- und Komplevollzog sich eine Mythologisierung der
Bestsellern zu predigen, hätten hier
mentärwelt bilden, einen durch ausMutterrolle. Pädagogen, Ärzte und Genicht nur mehrere Generationen sonkömmliches Einkommen des männlilehrte legten vor, die Dichter gaben ihr
dern auch Familie und Gesinde zusamchen Familienoberhauptes und Dienstpoetisches Geleit „Du wirst Mutter
mengelebt. Mittlerweile wissen wir, dass
boten freigesetzten Raum der Muße für
seyn! – Lebe wohl Sehnsucht und du
hier eine nostalgische Retrofiktion ge-
FA M I L I E
12|15 Forschung & Lehre
991
Anzeige
schaffen wurde, von der Wirklichkeit
weit entfernt. Vielmehr bewährte sich
im Laufe des 19. Jahrhunderts sowohl
die Durchsetzungs- als auch die Strahlkraft des bürgerlichen Ideals. Auch die
mit der zunehmenden und schnell sich
etablierenden Industrialisierung entstehenden städtischen Lohnarbeiter sahen
im Konzept des männlichen Alleinernährers eine Wunschvision, auch wenn
die materielle Lage selbst einer Annäherung an das bürgerliche Modell enge
Grenzen setzte. Die wenigsten Arbeitermütter konnten es sich leisten, bei den
Kindern zu Hause zu bleiben, die ihrerseits vor allem die Straße als Lebensraum nutzten (Kocka, 272), die Wohnungen waren äußerst beengt, Privatsphäre fehlte, noch dazu da häufig familienfremde Kost- und Schlafburschen
den Familienkreis erweiterten.
Doch zumindest in dem klassenübergreifenden Diskurs der Zeitgenossen war das Thema „Familie“ spätestens
im Kaiserreich angekommen. Und damit auch das Phänomen, das das
Thema stets begleitete: Die Rede von
der Krise der Familie. Befeuert durch
gesellschaftliche Entwicklungen um die
Wende zum 20. Jahrhundert: Dazu gehörte das Aufstören der Geschlechterordnung durch Frauenbewegung und
Erstem Weltkrieg, aus dem Männer
und Väter – wenn überhaupt – geschwächt zurückkehrten. Dazu gehörte
eine Jugendbewegung, die vor allem die
Väter kritisch ins Visier nahm sowie
dann die NS-Diktatur, die zwar einerseits das überkommende Gender-Modell restaurierte und die „arische“ Mutterschaft zur Ikone erhob, aber andererseits, wie im Übrigen dann auch die
zweite Deutsche Diktatur der SED, zutiefst misstrauisch die abgeschottete
Privatsphäre der Familie betrachtete
und versuchte, mit Jugendorganisationen der Familie die Erziehungsaufgabe
zu entziehen, um sie damit kontrollierbar zu machen. Dazu gehörte natürlich
auch der Zweite Weltkrieg, der wiederum die Väter nahm und viele Familien
länger oder für immer vaterlos zurückließ.
Man könnte meinen, dass all diese
Szenarien bereits in der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts die Familie zum
Auslaufmodell degradiert hätten. Wir
wissen, ungeachtet der erweiterten Vielfalt familiärer Varianten heute, dass
vom Ende der Familie nicht die Rede
sein kann. Im Gegenteil: Die Familie
überlebte, weil sie besonders in Krisen
ihre Kraft entfaltet.
Die Internationale Balzan Stiftung freut sich, die Verleihung der diesjährigen und die
Ausschreibung der nächstjährigen Preise bekannt zu geben:
Balzan Preisträger 2015
Hans Belting (Deutschland)
für Geschichte der europäischen Kunst (1300-1700)
Francis Halzen (Belgien/USA)
für Astroteilchenphysik einschließlich der
Beobachtung von Neutrinos und Gammastrahlen
David Michael Karl (USA)
für Ozeanographie
Joel Mokyr (USA/Israel)
für Wirtschaftsgeschichte
Die Verleihung der Balzan Preise 2015 erfolgte am 13. November 2015 im Schweizer
Bundeshaus in Bern. Am Vortag fand in Zusammenarbeit mit den Akademien der Wissenschaften Schweiz am Sitz des Berner Generationen Haus das Interdisziplinäre Forum der
Balzan Preisträger 2015 statt.
Preissumme und Forschungsprojekte
Jeder Balzan Preis 2015 ist mit 750 000 Schweizer Franken dotiert. Die Hälfte davon muss –
vorzugsweise unter Beteiligung von Nachwuchswissenschaftlern – für Forschungsarbeiten,
Veröffentlichungen, Verbreitung, Instrumentenausrüstung, usw. bestimmt werden.
Balzan Preise 2016
2016 werden auf folgenden Gebieten Balzan Preise vergeben:
– Vergleichende Literaturwissenschaft
– Internationale Beziehungen: Geschichte und Theorie
– Molekulare und zellulare Neurowissenschaften, einschließlich Aspekte der
Entwicklung und Degeneration
– Angewandte Photonik
Universitäten und andere wissenschaftliche Institutionen werden eingeladen, dem Preisverleihungskomitee der Internationalen Balzan Stiftung bis 15. März 2016 Vorschläge für die
Preise 2016 mit folgenden Unterlagen einzureichen:
– Begründung des Vorschlags
– Lebenslauf mit Angabe von Nationalität, Geburtsdatum, -ort und -jahr sowie früheren und
gegenwärtigen akademischen und sonstigen Ämtern
– Liste der wichtigsten Veröffentlichungen
– Anschriften, Foto
Eigenkandidaturen werden nicht berücksichtigt.
Kontaktadresse:
Comitato Generale Premi
Presidente Salvatore Veca
Fondazione Internazionale Balzan „Premio“
Piazzetta Umberto Giordano 4, I-20122 Milano
Tel. +39-02-7600.2212, Fax +39-02-7600.9457
E-Mail: [email protected]
Ziel und Organisation der Balzan Stiftung
Die Internationale Balzan Stiftung verfügt über zwei Niederlassungen, die eine nach italienischem, die andere nach Schweizer Recht.
Die Internationale Stiftung Preis E. Balzan „Preis“, mit Sitz in Mailand, verfolgt das Ziel,
ohne Ansehen von Nationalität, Rasse oder Religion, die Kultur und Wissenschaften sowie
die verdienstvollsten humanitären Initiativen für den Frieden und die Brüderlichkeit unter den
Völkern zu fördern. Dies geschieht durch die alljährliche Verleihung von vier Preisen sowie –
im Abstand von nicht weniger als drei Jahren – eines Preises für Humanität, Frieden und
Brüderlichkeit unter den Völkern. Das Preisverleihungskomitee der Stiftung „Preis“
beschließt jährlich die Preisträger aus Kandidatenvorschlägen, die von international renommierten Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen (Universitäten, Forschungsinstituten, Akademien) sowie von namhaften Persönlichkeiten, deren sachliche Zuständigkeit vom Komitee
anerkannt ist, erbeten werden.
Die Internationale Stiftung Preis E. Balzan „Fonds“, mit Sitz in Zürich, bezweckt die Zusammenfassung, den Schutz und die Verwaltung der von Eugenio Balzan hinterlassenen
Vermögensmasse, um der Internationalen Stiftung Preis E. Balzan „Preis“ die zur
Verwirklichung ihres Zieles notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Im Unterschied zu anderen Preisen werden die Balzan Preise jedes Jahr in wechselnden
Fachgebieten der Natur- und Geisteswissenschaften vergeben. Dadurch können neue Forschungsrichtungen sowie wichtige, jedoch von anderen großen Preisen vernachlässigte
Forschungsbereiche gefördert werden.
Für weitere Informationen:
E-Mail: [email protected] – http://www.balzan.org/
992
FA M I L I E
Forschung & Lehre 12|15
Unkenrufe
Ist die Familie ein „Auslaufmodell“?
| R O S E M A R I E N A V E - H E R Z | In den letzten Jahren
hat sich die soziologische Forschung verstärkt dem Thema Familie gewidmet.
Eine der Aufgaben der Soziologie ist es, das Ausmaß und die Richtung des
familialen Wandels zu erforschen.
I
n der Soziologie gibt es keine allgemein anerkannte Definition von
Familie. Im Folgenden soll deshalb
mit Hilfe des hermeneutischen Verfahrens gefragt werden, durch welche essentiellen Kriterien sich „Familie“ von
anderen Lebensformen abgrenzen lässt.
Es gibt drei konstitutive Merkmale, die
gemeinsam nur für Familien gelten,
versalien“ oder „Grundmuster“ bezeichnet, sind in der Alltagspraxis –
trotz ihres gemeinsamen Kerns – starke
kulturabhängige Variationen und Begründungen gegeben.
Z.B. gilt in der islamischen Religion
das Solidaritätsprinzip als religiöse
Pflicht. In einigen afrikanischen Kulturen hat das familiale Solidaritätsprinzip
einen so hohen Stellenwert, dass das – was bei
»Familienhaushalte sind in den
uns den Tatbestand der
letzten 40 Jahren in eine
Korruption erfüllen würde
– dort die Einlösung der
Minoritätenstellung gerutscht.«
familialen
Solidaritätsnorm bedeutet. Aber auch
nicht für andere Lebensformen, und
in unseren säkularisierten Staaten ist es
zwar in allen Kulturen und zu allen
eine soziale Norm. Denn – im GegenZeiten. Das sind:
satz zu allen Unkenrufen über die Auf1. die biologisch-soziale Doppelnatur,
lösung der Familie – zeigen sehr viele
d.h. die Übernahme der Reproduktiempirische Untersuchungen, dass – unons- und Sozialisationsfunktion neben
abhängig von den gesetzlichen Bestimanderen, die kulturell variabel sind,
mungen – im hohen Maße materielle
2. die Generationsdifferenzierung (Elund immaterielle Unterstützungsleistuntern oder Mutter bzw. Vater/Kind
gen zwischen den familialen Generatio(er)/evtl. Großeltern oder auch Urnen fließen, zwar nicht immer mit posigroßeltern),
tiven Grundeinstellungen, aber dennoch
3. das zwischen ihren Mitgliedern bestesehr real!
hende spezifische Kooperations- und
Solidaritätsverhältnis, aus dem heraus
Quantitative Verteilung von
alle Rollendefinitionen festgelegt sind.
Familien im Vergleich zu
Im Rahmen dieser grundlegenden
anderen Lebensformen
Merkmale von Familie, auch als „UniDie Familienhaushalte in Deutschland
sind in den letzten 40 Jahren – wie in
AUTORIN
vielen europäischen Staaten – gegenüber anderen Lebensformen in eine MiRosemarie Nave-Herz ist Profesnoritätenstellung gerutscht. Nur noch
sorin (em.) am Institut für Sozioloca. ein Drittel aller Haushalte sind Fagie an der Universität Oldenburg
milienhaushalte.
mit dem Forschungsschwerpunkt
Dieser Trend ist – statistisch gesehen
Familiensoziologie.
– zunächst eine Folge des quantitativen
Anstiegs älterer und jüngerer Alleinlebender und der sehr stark gestiegenen
Zahl von Nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften ohne Kinder. Begründet
werden diese statistischen Entwicklungstrends in der Soziologie mit der
Individualisierungsthese, dem zugenommenen Traditionsverlust, mit den Opportunitätskosten (also der höheren Erwerbsquote von Frauen), den längeren
Ausbildungswegen, mit Partnerwahlproblemen u.a.m..
Ferner ist der statistische Rückgang
der Familienhaushalte – querschnittsmäßig gemessen – bedingt durch den
starken Anstieg von Eltern in der nachelterlichen Phase, deren Kinder das Elternhaus verlassen haben.
FA M I L I E
12|15 Forschung & Lehre
Selbstständigkeit und die sichere Planbarkeit von Kindern, Partnerschaftsprobleme, zuweilen auch eine ambivalente Haltung wegen fehlender Nutzeneindeutigkeit von Kindern in Abwägung
zu ihren physischen, zeitlichen und materiellen Kosten.
In der Öffentlichkeit und in den
Massenkommunikationsmitteln wird
häufig der Rückgang der Familiengründung in Zusammenhang mit dem Anstieg der Nichtehelichen-Lebensgemeinschaften gebracht, was auch eine gestiegene Kinderlosigkeit bewirkt hätte. In
Deutschland sind durchschnittlich 22
Prozent einer Frauengeneration zeit ih-
Lebenslaufanalysen zeigen, dass ca. 85
Prozent der deutschen Bevölkerung bis
zu ihrem 55 Lebensjahr mindestens einmal heiraten, manche sogar zwei- oder
sogar dreimal. Und 78 Prozent gründen
während ihres Lebens eine Familie.
Die Familiengründung wurde aber
in ein höheres Lebensalter verlegt. Die
Eltern sind heute weit älter als noch
vor 40 Jahren. In Deutschland beträgt
das Durchschnittsalter der Mütter bei
der Geburt ihres ersten Kindes heute
29 Jahre, vor 40 Jahren waren sie
durchschnittlich 23 Jahre alt.
Als Gründe für den Aufschub der
Familiengründung werden forschungsmäßig genannt: die längeren Ausbildungswege, die spätere wirtschaftliche
res Lebens kinderlos.
Doch viele empirische Untersuchungen, durchgeführt in den verschiedensten europäischen Staaten, belegen,
dass die Nichtehelichen-Lebensgemeinschaften Ehe und Familie nicht haben
obsolet werden lassen.
In einer repräsentativen Erhebung
über Nichteheliche-Lebensgemeinschaften in Deutschland wurde gefragt, ob
die Befragten ihren Lebenspartner später heiraten wollten: 33 Prozent wollten
ihren Partner später heiraten, 38 Prozent waren sich darüber noch unklar,
28 Prozent wollten zwar auch heiraten,
aber nicht den Partner, mit dem sie zusammen lebten. Nur zwei Prozent waren echte Ehegegner; hier handelte es
sich aber überwiegend um Ältere und
Geschiedene.
Foto: mauritius-images
Denn die eigentliche Familienphase,
d.h. die Zeit der Pflege und Versorgung
von Kindern, hat sich – trotz des längeren Verbleibens von Jugendlichen im
Elternhaus – verkürzt. Sie macht heute
nur noch ein Viertel der gesamten Lebenszeit aus. Die Verkürzung ist auf
die Reduktion der Kinderzahl in der
Familie und auf die höhere Lebenswahrscheinlichkeit der Menschen zurückzuführen.
Geht man nicht von Haushalten und
Querschnittsdaten aus, sondern von Lebensverlaufs- und Längsschnittdaten, ergibt sich in Bezug auf die Ehe- und Familiengründung ein anderes Bild: Denn
993
Quantitative Verteilung der
unterschiedlichen Familienformen in Deutschland
Auf quantitativer Ebene hat die biologische Zwei-Eltern-Familie im Vergleich zu anderen Familienformen
zeitgeschichtlich abgenommen, weswegen sie in Massenkommunikationsmitteln häufig als „Auslaufmodell“ bezeichnet wird.
Dagegen ist die Zahl der Ein-Eltern- und der Stieffamilien, der Patchwork-Familien sowie der homosexuellen Paare mit Kindern in den letzten
Jahrzehnten gestiegen. Dieser Tatbestand gilt für alle europäischen Staaten. Dennoch beträgt auch heute noch
der Anteil der Elternfamilien in Westdeutschland 76 Prozent von allen Familienformen. Etwas niedrigere Werte
weisen die neuen Bundesländer auf.
Zu betonen ist aber, dass diese familienstatistischen Trendverläufe von
den 1960er Jahren aus gemessen werden. In jener Zeit waren überall in
Westeuropa und in den USA so viele
Personen – wie noch nie zuvor in unserem Kulturkreis – verheiratet, waren
die Ehescheidungsquoten sehr gering.
Ferner war die Kinderzahl in der Familie damals noch relativ hoch (im
Durchschnitt drei bis vier). Zuvor –
und vor allem in der vorindustriellen
Zeit – waren die Familienformen weitaus vielfältiger. Selbst die PatchworkFamilie ist kein neuartiges Phänomen,
nur ihre Bezeichnung ist neu.
In den letzten 40 Jahren haben zudem bestimmte Familienformen sogar
abgenommen: die Alleinerziehenden
aufgrund von Verwitwung, die Adoptivund Pflegefamilien und die Mehrkinderfamilien. In Bezug auf die letztgenannte Familienform ist sogar eine
„Uniformierung“ von Familienformen
gegeben, weil heutzutage die ZweiKind-Familien mit 47 Prozent, gefolgt
von der Ein-Kind-Familie (= 26 Prozent) dominierend sind.
Zu erwähnen ist im Übrigen noch
ein – historisch völlig neuartiges – Phänomen: der Anstieg des Umfangs an
Drei- und Vier-Generationen-Familien,
eine Folge der höheren Lebenserwartung heute.
Die heutige subjektive
Bedeutung der Familie
Die Zwei-Eltern-Familie ist in Deutschland nicht nur quantitativ die dominan-
994
FA M I L I E
te Familienform, sondern ihr wird auch
und Familie hin? Die Ergebnisse empieine hohe subjektive Wertschätzung in
rischer Untersuchungen über die verurder Bevölkerung zuteil, wie aus zahlreisachenden Bedingungen für Ehescheichen demoskopischen Umfragen und
dungen zeigen, dass die Instabilität der
empirischen Untersuchungen hervorEhe – wenn auch nicht allein – gerade
geht. Ebenso für die Kinder belegen die
wegen ihrer hohen subjektiven Bedeuvielen neuen Kinderstudien deren weit
tung für den Einzelnen zugenommen
überwiegend positive Einschätzung zur
und dadurch die Belastbarkeit für unFamilie.
harmonische Partnerbeziehungen abgeDie Kernfamilie gilt als Ideal. Selbst
nommen hat. Die hohe Scheidungszahl
diejenigen, die in anderen Lebensforist also kein Indikator für ein Infrage
men leben, würden überwiegend das
stellen der Ehe als Lebensform, sondern
Leben in einer Eltern-Familie bevorzu– umgekehrt – für ihre hohe subjektive
gen, und die Mehrzahl von ihnen hat
Bedeutung. Aus empirischen Untersudie jetzige Lebensform nicht als bechungen geht ferner hervor, dass Gewusste alternative Lebensform zur „traschiedene die Ehe nicht allgemein in
ditionellen“ Eltern-Familie gewählt. Zu
Frage stellen, sondern nur ihre eigene,
fragen wäre: Warum genießt die Elternund zumeist auf eine neue harmonische
Familie diese hohe Wertschätzung?
Partnerbeziehung hoffen.
Die Antwort lautet: Kinder geben
Damit wird eine weitere familiale
dem Leben einen Sinn. – Ferner verVeränderungsdimension angesprochen:
spricht die Familie dem Einzelnen eine
In Bezug auf die Familie ist eine GeKompensation zur Arbeitswelt, ebenso
genläufigkeit zum allgemeinen Moderzum Bildungs- und
nisierungsprozess geAusbildungssystem,
geben. Wenn nämlich
»Kinder geben dem
die mit ihren zuals ein CharakteristiLeben einen Sinn.«
nehmenden Großkum des Modernisieorganisationsforrungsprozesses die
men, ihrer gestiegenen Anonymität,
Zunahme der Revisionsmöglichkeit von
Zweckrationalität u.a.m. beim Einzelindividuellen Entscheidungen genannt
nen das Bedürfnis nach Kleingemeinwird (z.B. kann ich jederzeit die Berufsschaften weckt, in denen er sich nicht
wahl verändern), dann gilt dies zwar im
als Rollenträger definiert, die eine
Hinblick auf die Ehe. Dagegen kann die
ganzheitliche Lebenswelt, ÜberschauVerbindung zum Kind von einem Elbarkeit, ein personales Angenommenternteil zwar durch die Scheidung gesein versprechen. In der Familiensoziolockert, aber kaum gekündigt werden.
logie wird diese Leistungserwartung an
Die Entscheidung zum Kind (vor allem
die Familie mit „Spannungsausgleichsfür Mütter) wurde so gut wie irreversifunktion“ bezeichnet.
bel. Noch bis Anfang des vorigen JahrMit der familialen „Spannungsaushunderts hätte z. B. die Weggabe von
gleichsfunktion“, mit dieser SehnsuchtsKindern an vermögende kinderlose Vererwartung an die Ehe und Familie, darf
wandte oder an die Kirche keine Verletaber nicht die Vorstellung von Familie
zung einer sozialen Norm bedeutet.
als eine Art „Sozialidylle“ verbunden
Durch diese – historisch neue – Unwerden, und zwar nicht nur deshalb,
kündbarkeit der Eltern-Kind-Beziehung
weil nicht alle und jede Spannung
und weiterhin durch die Verlängerung
durch die Familiensolidarität aufgefandes Verbleibens der Jugendlichen im
gen wird und aufgefangen werden
Elternhaus (wie nie zuvor in der Gekann, sondern weil Ehe und Familie
schichte unseres Kulturbereichs) ist –
auch selbstproduzierende Konfliktpoentgegen der These vom Bedeutungstenziale besitzen (z.B. in Form von Geverlust der Familie – eine verstärkte Fanerationen- oder Autoritätskonflikten).
milisierung zu konstatieren. Der GeErwähnt sei in diesem Zusammenhang,
setzgeber hat diese Entwicklung mit
dass – rein kriminalitätsstatistisch gesedem neuen Sorgerecht unterstützt.
hen – die Familie als der gefährlichste
Strukturelle familiale Veränderungen
Ort in unserer Gesellschaft angesehen
– bedingt durch andere gesellschaftliche
werden müsste: Überwiegend werden
Wandlungsprozesse (ökonomische, norMord, Totschlag, sexueller Missbrauch
mative, technische und medizinische) –
von Familienangehörigen gegenüber ansind also zu konstatieren.
deren Familienangehörigen begangen.
Strukturwandel bedeutet aber nicht
Weisen aber nicht die gestiegenen
Zerfall, nicht Untergang, nicht das Verund derzeitig hohen Scheidungszahlen
schwinden von Familie. Die strukturelauf einen Bedeutungsverlust von Ehe
len Veränderungen haben aber das Le-
Forschung & Lehre 12|15
ben in der Familie, die innerfamilialen
Beziehungen beeinflusst. Vor allem
sind die Ansprüche an die Familie in
unserer Gesellschaft gestiegen, obwohl
sie im Zuge des Modernisierungsprozesses – wie bekannt – viele ihrer Aufgaben an spezialisierte Institutionen
abgegeben hat (an Krankenhäuser, Bildungsinstitutionen usw.).
Die gestiegenen Leistungserwartungen an die Eltern
Unter strukturell-funktionalem Aspekt
– also makroperspektivisch – wird dieser familiale Wandel in der Soziologie
vielfach als Funktionsreduktion beschrieben. Verblieben sind der Ehe und
Familie die Funktionen:
– der Nachwuchssicherung (Geburt, Pflege und Erziehung von Kindern) und
– die psychische und physische Regeneration und Stabilisierung aller ihrer
Mitglieder (jung bis alt).
Die Auslagerung von früheren familialen Aufgaben hat aber zu keiner Entlastung der Eltern geführt. Im Gegenteil:
die Leistungserwartungen an die Eltern
sind in den letzten Jahrzehnten enorm
angestiegen, gleichgültig ob von außen
gefordert oder von ihnen selbst gewählt,
z.B:
– durch den Wandel der Erziehungsmethoden, nämlich durch die Versprachlichung der Erziehung,
– durch die Rückverlagerung von schulischen Funktionen an die Familie (in
Form der Hausaufgaben-Betreuung),
– durch die neuen Informations- und
Kommunikationsmittel,
– durch die ökonomische Belastung vieler Familien,
– durch die allgemeine Beschleunigungsdynamik der modernen Gesellschaft,
– durch die heutzutage notwendig gewordene Synchronisierung der Zeitstrukturen aller Mitglieder.
Ausblick
Familie zu leben, ist schwieriger geworden. Da es eine der Aufgaben der Soziologie ist, als Frühwarnsystem zu fungieren, d.h. auf zukünftige mögliche gesellschaftliche Entwicklungen und Konflikte hinzuweisen, muss vor weiteren Leistungserwartungen an das familiale System gewarnt werden, weil dann die Gefahr besteht, dass diese in Leistungsüberforderungen „umkippen“. Das
könnte nicht nur den Sozialisationsprozess der Kinder gefährden, sondern
auch die Leistungserfüllung anderer gesellschaftlicher Systeme, vor allem die
des Erwerbsarbeitssystems.
Wissen Sie, wie man „Berufungsliste“, „Blockseminar“
oder „Präsenzstudium“ ins Englische übersetzt?
Oder welche Entsprechung der Ausdruck „die Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen beantragen“
im Englischen findet? Dirk Siepmann | Wörterbuch Hochschule | Forschung, Lehre und Management | Deutsch –
Englisch | Englisch – Deutsch
NE U
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15. Dezember 2015
Gebundene Ausgabe, 2015, 476 S., 19,90 ¤ (D) inkl.
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Tel. 0228 902 66 66, Fax 0228 902 66 80 oder per Mail:
[email protected]
Dirk Siepmann ist Professor für Fachdidaktik des Englischen an der Univer sität
Osnabrück. Er verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in Fremdsprachendidaktik, Übersetzungswissenschaft und
Lexikographie.
996
FA M I L I E
Forschung & Lehre 12|15
Langfristige
Vertragsbeziehungen
Der ökonomische Blick auf die Familie
| N O T B U R G A O T T | Die ökonomische Sicht auf die
Familie irritiert zunächst, wenn man das Ideal der lebenslangen auf gegenseitige
Zuneigung gegründeten Gemeinschaft vor Augen hat. Doch ist diese Perspektive
für viele Aspekte dessen, was dem realen Familienleben zugrunde liegt, sehr erhellend.
A
us ökonomischer Sicht lassen
sich die Familienbeziehungen
als langfristige Vertragsbeziehungen beschreiben. Familiale Beziehungen werden von Menschen dann
eingegangen, wenn sie sich davon
einen Vorteil versprechen. Dabei dürfen
in modernen liberalen Gesellschaften
sowohl die Wahl des Partners als auch
die Entscheidung für Kinder als bewusster freiwilliger Akt angesehen werden. Neben den affektiven Beziehungen
die eine materielle wie auch immaterielle Absicherung in Risikofällen und
Lebensphasen mangelnder eigenständiger Versorgung bietet. Die Beziehungen
der Familienmitglieder untereinander
sind dabei durch im Grundsatz reziproke Austauschverhältnisse gekennzeichnet, die sowohl zwischen den Partnern
als auch zwischen den Generationen
unterschiedliche Interessen bedienen
und entsprechend unterschiedlich gestaltet sind.
Beides hat sich im
Zuge der wirtschaftli»Die Beziehungen der
chen Entwicklung verändert. Waren in der
Familienmitglieder untereinander
Vergangenheit die Wohlsind durch reziproke Austauschfahrtsgewinne durch eine
verhältnisse gekennzeichnet.«
gemeinsame Haushaltsführung und innerfamiliale
Spezialisierung
zwischen den beteiligten Personen darf
hoch, da der Konsum von Marktgütern
dabei die Familie auch als ökonomische
ein hohes Maß an komplementärer
Institution betrachtet werden, in der
Haushaltsproduktion verlangte, sind
durch langfristige Kooperation Wohlaufgrund der gestiegenen Markteinfahrtsgewinne für alle Familienmitgliekommen einerseits und den kostender entstehen. Die Familie ist hierbei
günstigeren Marktsubstituten und mosowohl Produktions- und Konsumgedernen Haushaltstechnologien anderermeinschaft, die durch arbeitsteiliges
seits viele Bereiche der Hausarbeit unWirtschaften eine hohe Wohlfahrtsprorentabel geworden. Unter solchen Beduktion sicherstellt, als auch Versichedingungen ist es dann effizient, die zur
rungs- und Versorgungsgemeinschaft,
Verfügung stehende Zeit verstärkt zur
Einkommenserzielung zu verwenden,
AUTORIN
wodurch eine wesentlich höhere Wohlfahrt für den gesamten Haushalt erzielt
werden kann. Lediglich im Falle der
Professor Notburga Ott lehrt
Sozialpolitik und InstitutionenKindererziehung, die nach wie vor sehr
ökonomik an der Ruhr-Univerzeitintensiv ist, gilt dies nicht, was
sität Bochum.
dann, sofern die Erwerbstätigkeit unterbrochen oder eingeschränkt wird,
nicht nur für den gesamten Haushalt
erhebliche Einkommenseinbußen zur
Folge hat, sondern für den kindererziehenden Partner auch mit einem individuellen Verlust an Berufserfahrung und
damit langfristig geringeren Einkommensmöglichkeiten verbunden ist, die
im Falle eines Scheiterns der Partnerschaft nach heutigem Unterhaltsrecht
kaum kompensiert werden. Sinkende
Geburtenziffern und eine steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen zeigen
sich dann als rationale Reaktion auf die
hohen Opportunitätskosten für die gesamte Familie und die asymmetrischen
individuellen Risiken. Die Forderung
nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist damit Ausdruck der Erfordernis, die Einkommenseinbußen und den
Verlust an Berufserfahrung möglichst
gering zu halten. Zwar sind Eltern bereit, für das Leben mit ihren Kindern
materielle Einschränkungen hinzunehmen, doch sollten diese nicht unnötig
hoch ausfallen. Eltern wünschen sich
daher vielfältige Möglichkeiten, Beruf
und Familienleben untereinander aufzuteilen. Dazu gehört die Möglichkeit,
Erwerbsunterbrechungen kurz zu halten, um die Berufschancen beider Partner zu erhalten, aber auch in zunehmendem Maße eine verstärkte Familienarbeit der Väter, was entsprechende
Möglichkeiten der Reduzierung der beruflichen Tätigkeit auch für Männer voraussetzt.
Das Austauschverhältnis zwischen
Eltern und Kindern stellt sich dagegen
ganz anders dar, da Eltern ihre Leistungen zu einem Zeitpunkt erbringen, zu
dem die Kinder noch nicht einwilligungsfähig sind. Sondern deren Entscheidungsfähigkeit entsteht ja gerade
erst durch die Bildungs- und Sozialisationsleistungen der Eltern. Diese sind –
auch wenn heutzutage überwiegend
der Wunsch nach einem Zusammenleben mit Kindern im Vordergrund steht
– mit gewissen Erwartungen an spätere
Unterstützung v.a. im Alter verbunden,
womit sich das Eltern-Kind-Verhältnis
auch als „Kreditvertrag“ interpretieren
lässt. Im traditionellen Familienverbund
wurde die Einhaltung dieses Vertrages
durch die Kinder, im Gegenzug für ihre
Humanvermögensbildung die Altersversorgung der Eltern zu übernehmen,
vor allem durch soziale Normen, aber
auch die emotionale Verbundenheit abgesichert, wobei Hinterlassenschaften
zusätzlich als Faustpfand dienen konnten. Mit Einführung eines Alterssicherungssystems, das zweifelsohne als Versicherung gegen Kinderlosigkeit, Zahlungs- und Leistungsunfähigkeit der
Kinder das Risiko von Altersarmut reduziert, und eines allgemeinen Bildungssystems wurde dieser Generationenvertrag auf die kollektive Ebene
verlagert. Die Investitionen in das Humanvermögen der nächsten Generation
werden von der gesamten Elterngene-
997
FA M I L I E
12|15 Forschung & Lehre
ration getragen: teilweise durch die öffentliche Hand mittels monetärer Transfers und Realleistungen, vor allem das
Bildungssystem, überwiegend jedoch
privat durch die Leistungen der Eltern.
Dabei besteht jedoch eine Schieflage
sowohl im inter- wie auch intragenerationellen Verhältnis, die durch Mängel
unseres Steuer- und Sozialen Sicherungssystems bedingt ist. So stehen den
privaten Investitionen der Eltern in das
Humanvermögen ihrer Kinder keine
entsprechenden „Rückzahlungen“ gegenüber. Das umlagebasierte Rentensystem verpflichtet die nächste Generation, aus den Erträgen dieser Investitionen nicht die jeweiligen Investoren,
d.h. einerseits die Eltern und andererseits die öffentliche Hand, anteilsmäßig
zu befriedigen, sondern die jeweils gerade Versicherten – weitgehend unabhängig davon, wie stark diese zur Humanvermögensbildung beigetragen haben. Damit werden diejenigen, die
keine Kinder erziehen, zu Begünstigten
des Systems und diejenigen, die wegen
Kindererziehung kürzere Versicherungszeiten und geringere Beiträge aufweisen,
zu Benachteiligten. Folge sind zu geringe Anreize für Investitionen in die Humanvermögensbildung der nächsten
Generation – sowohl auf privater wie
kollektiver Ebene. Angesichts dieser
Fehlanreize sollte es Hauptaufgabe der
Familienpolitik sein, die Leistungsbeziehungen zwischen und innerhalb der
Generationen systematisch zu überprüfen und das Verhältnis von Leistung
und Gegenleistung neu auszubalancieren. Hier gilt es, die vielfältigen Finanzierungsströme in systematischer und
vor allem transparenter Weise neu zu
ordnen.
Vertiefende Literatur:
Notburga Ott: Wie sichert man die Zukunft der
Familie? In: Goldschmidt, Nils (Hg.): Generationengerechtigkeit, Reihe: Untersuchungen zur
Ordnungstheorie und Ordnungspolitik, Tübingen: J.C.B. Mohr, 2009: 47-69.
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FA M I L I E
Forschung & Lehre 12|15
Weichenstellungen
Ergebnisse einer Studie über die Aufgabenteilung
in Familie und Beruf
| D O K U M E N T A T I O N | Wie verändert sich das Berufsleben von Eltern nach der Geburt ihrer Kinder? Wie wird Voll- oder Teilzeitberufstätigkeit aufgeteilt? Hat sich an dem klassischen Muster des Mannes als
Hauptverdiener und der Frau, die sich um die Kinder kümmert, etwas geändert?
Einige Einsichten einer Allensbachumfrage.
schnittliche Wochenarbeitszeit von 37
auf 25 Wochenstunden (von 37 auf 23
in Westdeutschland und von 38 auf 31
in Ostdeutschland).
Die meisten Elternpaare entscheiden
sich nach der Geburt weiterer Kinder
ach der Geburt des ersten
ersten Elternzeit ist eine Vollzeitarbeit
wieder für die gleiche ErwerbskonstelKindes und nach den teils
des Vaters und eine kürzere Teilzeitarlation, die beim ersten Kind gewählt
kürzeren,
teils
längeren
beit der Mutter (15 bis 24 Wochenwurde. 89 Prozent der Väter von zwei
Elternzeiten, verändern sich die Erstunden). Vor der Geburt des ersten
oder mehr Kindern und 66 Prozent der
werbskonstellationen der Elternpaare
Kindes waren lediglich vier Prozent
Mütter sind laut Bericht nach der Geerheblich. In vielen Familien reduzieren
der Paare in dieser Form berufstätig.
burt weiterer Kinder mit etwa demseldie Mütter ihre Berufstätigkeit oder
– In 14 Prozent der Familien ist der Vaben Erwerbsumfang in den Beruf zuscheiden ganz aus dem Beruf aus, wähter nach der ersten Elternzeit Vollzeit
rückgekehrt wie nach der Geburt des
rend die Väter Vollzeit berufstätig bleiberufstätig und die Mutter stundenersten Kindes. Bei jenen Müttern, die
ben. Die vor der Geburt bestehende
weise (unter 15 Wochenstunden). Vor
etwas verändert haben, glichen sich
Dominanz der Vollzeit/Vollzeit-Konder Geburt der Kinder ist diese KonVerlängerungen und Verkürzungen der
stellationen verliert sich und macht eistellation eine große Ausnahme (1
Arbeitszeit im Wesentlichen aus, so
ner Vielzahl unterschiedlicher Modelle
Prozent).
dass sich etwa die gleiche Verteilung
Platz. Vor allem bestimmen
der Erwerbskonstellationen
dann Konstellationen mit einer
einstellt wie nach der Ge»In vielen Familien reduzieren die
Vollzeitbeschäftigung des Vaburt des ersten Kindes
Mütter ihre Berufstätigkeit oder
ters und einer Teilzeitbeschäf(Schaubild).
tigung der Mutter das Bild,
Die Erwerbsquote von
scheiden ganz aus dem Beruf aus.«
wobei aber der zeitliche UmMüttern nahm im zurückfang dieser Teilzeitarbeit stark
liegenden Jahrzehnt bereits
variiert. Das sind einige der Einsichten,
– In 17 Prozent der Familien ist der Vadeutlich zu. Nach den Daten der falldie der Untersuchungsbericht zu einer
ter Vollzeit berufstätig und die Mutter
starken, jährlich aktualisierten Allensrepräsentativen Befragung von Elternist auch nach der Elternzeit nicht bebacher Markt- und Werbeträgeranalyse
paaren des Instituts für Demoskopie
rufstätig (Schaubild 1).
AWA wuchs der Anteil der ErwerbstätiAllensbach bietet. Weitere Ergebnisse:
Erwerbsmodelle mit einer längeren
gen unter den Müttern in PaarverbinTeilzeit des Vaters werden laut Bericht
dungen mit Kindern unter sechs Jahren
– Lediglich 15 Prozent der Paare behalzwar von fast einem Drittel der Eltern
zwischen 2005 und 2015 von 51 auf 59
ten nach der ersten Elternzeit die
gewünscht (30 Prozent), aber vorerst in
Prozent (hier einschließlich der NichtVollzeit/Vollzeit-Konstellation bei, in
nicht einmal jeder zwanzigsten Familie
berufstätigen in Elternzeit). Bei dieser
der vor der Geburt des ersten Kindes
realisiert: Nach der Elternzeit beim ersEntwicklung vergrößerte sich besonders
71 Prozent der Paare lebten.
ten Kind waren oder sind die Väter in
der Anteil der Teilzeit Berufstätigen mit
– 16 Prozent kombinieren nach der erslediglich vier Prozent der Familien mit
mehr als 15 Wochenstunden (2005: 24
ten Elternzeit die Vollzeitbeschäfti25 bis 34 Wochenstunden berufstätig.
Prozent, 2015: 33 Prozent). Daneben
gung des Vaters mit einer längeren
Die durchschnittliche Stundenzahl
vergrößerte sich aber auch die TeilgrupTeilzeit der Mutter (25 bis 34 Woder Berufstätigen verringere sich bei
pe der Vollzeit Berufstätigen (2005: 14,
chenstunden); vor der Geburt des ersden Männern von 43 auf 42 Stunden
2015: 17 Prozent). Dagegen verringerten
ten Kindes hatten 10 Prozent der Paaunmittelbar nach der Elternzeit, weil
sich die Anteile der nur stundenweise
re diese Konstellation.
auch ein Teil der Väter den ArbeitsumBeschäftigten (2005: 13, 2015: 9 Pro– Die häufigste, von 25 Prozent der Paafang reduziere. Bei den berufstätigen
zent) sowie der Nichtberufstätigen
re gewählte Konstellation nach der
Frauen verringere sich die durch(2005: 50, 2015: 41 Prozent). Von den
N
zugehörigen Vätern waren zu beiden
Zeitpunkten rund 90 Prozent berufstätig, in der Regel in Vollzeit. Die Konstellation von nichtberufstätiger Mutter
und alleinverdienendem Vater als Modell für eine längere Phase nach der
Geburt der Kinder ist im zurückliegenden Jahrzehnt also deutlich seltener geworden.
Durch diese Entwicklung wird nach
Ansicht der Demoskopen das vorherrschende Muster aber noch nicht außer
Kraft gesetzt. Nach wie vor wirke das
berufliche Zurückstecken der Mütter
beim ersten Kind lange nach. Das lasse
sich aus den Berufsverläufen von Frauen erkennen. Lediglich bis etwa zum
30. Lebensjahr sei die Mehrheit der
Frauen Vollzeit berufstätig. Danach liege der Anteil Vollzeit erwerbstätiger
Frauen deutlich unter 50 Prozent. Die
Weichenstellungen im Zusammenhang
mit der Familiengründung betreffen
Frauen nicht nur für eine kurze Phase,
sondern erwiesen sich für viele als berufs- und lebensprägend.
Die geringere Berufstätigkeit der
Mütter geht laut Bericht mit der Übernahme des weitaus größeren Teils der
Kinderbetreuung und der übrigen Familienarbeit einher. Zwar gingen die
Angaben von Müttern und Vätern über
ihren exakten Anteil an diesen Aufgaben auseinander. Nach Angaben der
Väter leisteten die Mütter in 70 Prozent
der Familien den größeren Teil der Kinderbetreuung, nach Angaben der Mütter
selbst in nicht weniger als 81 Prozent
der Familien. Der Befund sei aber unzweifelhaft: Mütter schultern nach wie
vor den größeren Teil der Aufgaben bei
der Betreuung, in 36 bzw. 62 Prozent
der Familien sogar den allergrößten
Teil oder fast alles.
Diese partielle Spezialisierung der
Elternteile, das heißt die vorrangige
Zuständigkeit des Vaters für die Berufs-
»Mütter schultern nach wie
größeren Teil der Aufgaben
Betreuung.«
arbeit und die vorrangige Zuständigkeit
der Mutter für Kinderbetreuung und
Familienarbeit, hält laut Allensbachbericht in vielen Familien lange Zeit an.
Dabei entspreche sie längst nicht immer
den Idealvorstellungen der Eltern, von
denen sich ein beträchtlicher Teil eine
weniger ungleiche Aufteilung von Familien- und Berufsarbeit wünsche.
999
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12|15 Forschung & Lehre
Erwerbskonstellationen vor der Geburt des ersten Kindes, nach der ersten Elternzeit
und nach der Elternzeit beim jüngsten Kind
Elternpaare mit zwei
oder mehr Kindern
Vor der Geburt
des ersten Kindes
Nach der
Elternzeit beim
ersten Kind
Nach der
Elternzeit beim
jüngsten Kind
Vater Vollzeit/
Mutter Vollzeit
(beide ab 35 Stunden)
67%
13%
11%
Vater Vollzeit/
Mutter längere Teilzeit
(ab 35 Stunden/
25 bis 35 Stunden)
11
12
13
Vater Vollzeit/
Mutter künzere Teilzeit
(ab 35 Stunden/
15 bis 24 Stunden)
5
24
24
Vater Vollzeit/
Mutter stundenweise
(ab 35 Stunden/bis 14 Stunden)
2
16
20
Vater Vollzeit/
Mutter nicht berufstätig
(ab 35 Stunden)
9
23
20
Konstellation mit Vater in
längerer Teilzeit
(25 bis 34 Stunden)
1
3
5
Sonstige
5
8
7
Väter
43
42
43
Mütter
37
24
23
Konstellation:
Durchschnittliche
Stundenzahl
berufstätiger
Basis: Bundesrepublik Deutschland, Elternpaare mit Kindern unter 6 Jahren; konkrete Angaben zu allen Zeitpunkten
Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7208 (2014) © IfD-Allensbach
Die Studie will deshalb die Weichenstellungen bei der Geburt des ersten Kindes besser verstehen und damit auch
vor den die Voraussetzungen
für Aufteilungen erkenbei der
nen, die den Idealvorstellungen möglichst aller Eltern entsprechen.
Dazu beschreibt die Untersuchung der
Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit beim ersten Kind die Ausgangsbedingungen der Paare, den Entscheidungsprozess, mit dem die Aufteilung
bestimmt wurde, die Motive und Einflussfaktoren auf die Aufteilung, nicht
realisierte Alternativen und Wünsche
zur Aufgabenteilung, die Bedingungen
für eine von einem Teil der Eltern gewünschte eher gleichgewichtige Verteilung sowie die Erwartungen an die Familienpolitik.
Quelle: „Weichenstellungen für die Aufgabenteilung in Familie und Beruf - Untersuchungsbericht zu einer repräsentativen Befragung von Elternpaarenim Auftrag des Bundesministeriums
für Familie,Senioren, Frauen und Jugend“ Die
Studie ist im Internet unter www.ifd-allensbach.de abrufbar. Zusammenfassende Darstellung: Felix Grigat
1000
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Forschung & Lehre 12|15
Familiengerechte Hochschulen
Zertifikatsträger
Alice Salomon Hochschule Berlin
Brandenburgische Technische Universität CottbusSenftenberg
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Duale Hochschule Baden-Württemberg Studienakademien Heidenheim, Heilbronn, Karlsruhe, Lörrach,
Mannheim, Mosbach, Ravensburg, Stuttgart,
Villingen-Schwenningen sowie das Präsidium
Eberhard Karls Universität Tübingen
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Fachhochschule Aachen
Fachhochschule Bielefeld
Fachhochschule Dortmund
Fachhochschule Düsseldorf
Fachhochschule Erfurt
Fachhochschule Kiel
Fachhochschule Mainz
Fachhochschule Stralsund
Fachhochschule Südwestfalen
Fachhochschule Worms
Frankfurt University of Applied Sciences
Freie Universität Berlin
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft
und Kunst, Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Hertie School of Governance
Hochschule Albstadt-Sigmaringen, AlbstadtSigmaringen-University
Hochschule Aschaffenburg
Hochschule Biberach
Hochschule Bochum
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Hochschule Bremen
Hochschule der Bundesagentur für Arbeit Mannheim,
Schwerin
Hochschule der Medien
Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung
Standort Brühl: Zentralbereich und FB Allgemeine
Innere Verwaltung
Hochschule Esslingen
Hochschule Fulda
Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
Hochschule für Angewandte Wissenschaften München
Hochschule für bildende Künste Hamburg
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
inkl. FITT gGmbH
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Hochschule Hannover
Hochschule Harz
Hochschule Heilbronn
Hochschule Landshut
Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Hochschule Magdeburg-Stendal
Hochschule Merseburg
Hochschule Mittweida
Hochschule Neu-Ulm
Hochschule Neubrandenburg
Hochschule Niederrhein Krefeld, Mönchengladbach
Zertifikat
seit
2007
letzte
Erteilung
15.3.2014
2009
2004
2007
2002
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14.3.2013
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2009
2011
2008
2011
2008
2014
2003
2006
2013
2009
2004
2007
2008
2005
2008
31.5.2015
15.3.2014
5.12.2012
5.12.2012
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31.8.2014
31.8.2014
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5.12.2013
5.12.2013
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31.5.2015
31.5.2015
2002
2008
2008
30.8.2012
31.8.2014
31.5.2015
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2015
2008
2007
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29.5.2013
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31.10.2015
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2011
29.5.2013
15.12.2014
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2006
2007
2005
2011
2006
2014
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15.3.2015
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29.5.2013
Zertifikat
Zertifikatsträger
seit
Hochschule Offenburg
2009
Hochschule Osnabrück
2012
Hochschule Ostwestfalen-Lippe
2014
Hochschule Pforzheim- Gestaltung, Technik, Wirtschaft
und Recht
2012
Hochschule Ravensburg-Weingarten
2015
Hochschule Reutlingen
2010
Hochschule Rhein-Waal
2015
Hochschule RheinMain – University of Applied
Sciences – Wiesbaden Rüsselsheim
2007
Hochschule Trier
2010
Hochschule Wismar – University of Applied
Sciences: Technology, Business and Design
2004
Humboldt-Universität zu Berlin
2009
Jade Hochschule Wilhelmshaven, Oldenburg, Elsfleth
2011
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
2008
Justus-Liebig-Universität Gießen
2005
Karlsruher Institut für Technologie – KIT
2010
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
2004
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
2009
Medizinische Hochschule Hannover
2005
Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden 2011
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
2005
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen 2009
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
2011
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg gesamte
Universität, ausgenommen den medizinischen Bereich
2010
SRH Hochschule Heidelberg
2010
Stiftung Universität Hildesheim
2008
Technische Hochschule Ingolstadt
2010
Technische Hochschule Köln
2011
Technische Hochschule Mittelhessen
2005
Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
2005
Technische Hochschule Wildau
2009
Technische Universität Bergakademie Freiberg
2014
Technische Universität Berlin
2008
Technische Universität CAROLO-WILHELMINA
zu Braunschweig
2007
Technische Universität Chemnitz
2006
Technische Universität Clausthal
2007
Technische Universität Darmstadt
2005
Technische Universität Dresden
2007
Technische Universität Hamburg-Harburg
2013
Technische Universität Kaiserslautern
2005
THD – Technische Hochschule Deggendorf
2007
Universität Bayreuth
2006
Universität Bielefeld
2006
Universität Bremen
2007
Universität des Saarlandes
2004
Universität Duisburg Essen
2010
Universität Erfurt
2005
Universität Hamburg Universität gesamt
(ohne Universitätsklinikum Eppendorf)
2010
Universität Hohenheim
2004
Universität Kassel
2006
Universität Konstanz
2006
Universität Mannheim
2006
Universität Osnabrück
2008
Universität Paderborn
2005
Universität Rostock
2009
Universität Siegen
2006
Universität Stuttgart
2012
Universität Trier
2002
Universität Ulm
2008
Universität Vechta
2013
Universität zu Lübeck
2008
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
2008
Westsächsische Hochschule Zwickau
2008
Zeppelin Universität
2013
letzte
Erteilung
5.12.2012
5.12.2012
15.3.2014
31.5.2015
15.3.2015
29.5.2013
31.8.2015
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15.3.2014
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15.3.2015
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30.8.2012
31.8.2014
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14.3.2013
Quelle: www.beruf-und-familie.de
Glanzlichter der
Wissenschaft 2015
Ein Almanach
Das
Weihn
ach
gesche tsnk!
Herausgegeben vom Deutschen Hochschulverband
2015. 184 S., geb. € 26,00 inkl. Porto (für Mitglieder
des Deutschen Hochschulverbandes 19,90 € inkl. Porto).
ISBN 978-3-8282-0623-6
Der Sammelband „Glanzlichter der Wissenschaft“ vereinigt herausragende Veröffentlichungen und Vorträge renommierter
Autoren, die im Laufe des Jahres 2015 entstanden sind. Sie spiegeln Entwicklungen, die über den Tag und das Jahr ihrer
Publikation hinaus Bedeutung behalten – als Beispiele für die kritische Auseinandersetzung mit den Themen unserer Zeit.
Inhaltsübersicht
Zwischen Boom und Krise
Ein Lagebericht über die Museen
Stephan Berg
Lektionen der Unruhe
Über das Bekannte, das unbekannt
geblieben ist
Ralf Konersmann
„Ich will nicht nur Zaungast sein“
Heinz Bude
TTIP: Von Gewinnern und Verlierern
Stephan Leibfried
Welt aus den Fugen
Udo Di Fabio
Idyll mit deutschen Hunden
Neil MacGregor
Unterwegs in allen Kulturen
Altamerikanistik bis Zoologie: Was der
„Nomade“ Alexander von Humboldt
mit seinen Reisen bewegt hat
Ottmar Ette
Männerbünde und weibliche Freiheit in
der Affengesellschaft
Julia Fischer
Eigengesetzlichkeit als Strukturprinzip
der Wissenschaft
– Einige kritische Begriffsreflexionen –
Max-Emanuel Geis
Die ewige Krise der Geisteswissenschaften – und wo ist ein Ende in Sicht?
Hans Ulrich Gumbrecht
„Über die Grenzen – Jacques Mourad
und die Liebe in Syrien“
Dankesrede anlässlich der Verleihung
des Friedenspreises des Deutschen
Buchhandels 2015
Navid Kermani
Leibniz oder: die Handschrift der Zukunft
Jürgen Mittelstraß
Familie im Spiegel der Wissenschaft:
Die Sicht einer Soziologin
Rosemarie Nave-Herz
Respect.
Ein Plädoyer für die gleiche Anerkennung
unterschiedlicher Wissenschaftskulturen
Julian Nida-Rümelin
Eine amerikanische Renaissance:
Princeton nach dem Krieg
Ulrich Raulff
Über Bildungsferne
Autobiografische Notizen
Roland Reichenbach
Eine Kriegserklärung an das Buch
Roland Reuß
Wie das Gehirn die Seele formt
Gerhard Roth
Chaos im Schreiben und Denken
Die Rechtschreibreform hat ruinöse
Folgen für Sprache und Denken.
Heike Schmoll
Homunkulus am Steuerknüppel
Autonome Autos fahren bald sicherer als
der Mensch. Rechtlich verantwortungsvoll handeln können sie jedoch nicht.
Es fehlt ihnen die Freiheit zur Wahl zwischen Gut und Böse.
Rolf Schwartmann
Werte, die uns schützen
Sarah Spiekermann
Rede zum 70. Jahrestag des 8. Mai 1945
im Deutschen Bundestag
Heinrich August Winkler
Freiheit mit Maß
Barbara Zehnpfennig
Tierische Angst
Eine Analyse aus
evolutionsbiologischer Sicht
Josef H. Reichholf
Deutscher Hochschulverband · Rheinallee 18-20 · 53173 Bonn
E-Mail: [email protected] · Fax: 0228 / 902 66 80
1002
UNIVERSITÄT
Forschung & Lehre 12|15
Die vereinnahmte Universität
Ein Appell für Offenheit mit Augenmaß
| L A M B E R T T . K O C H | Wie weit sollte sich die heutige Universität auf die vielen Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche der Gesellschaft einstellen, ohne den eigenen Wesenskern aufzugeben? Eine Mahnung,
sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Verunsicherung breit gemacht. Antworten auf die immer komplexer anmutenden Zukunftsfragen sollen daher die
Universitäten geben: Die „großen gesellschaftlichen Herausforderungen“, wie
niversitäten standen zu allen
rung immer neuer Erwartungen und
die Bedrohungsszenarien gerne bezeichZeiten – mal mehr, mal weniAufgaben in der jetzigen Situation
net werden, sind längst zu einem Topos
ger – in einem Spannungsfeld
durchaus erklärlich. Noch nie in der
der aktuellen Hochschulpolitik geworzwischen Nützlichkeit den Geldgebern
Geschichte unseres Bildungssystems
den. In der öffentlichen Diskussion
gegenüber sowie ihren eigengesetzlichen
studierten so viele junge Menschen wie
spielt auffallender Weise kaum eine RolBildungs- und Forschungsaufgaben. Anheute – nämlich rund 50 Prozent eines
le, dass es entsprechende Herausfordelass dieses Beitrags ist eine hierzulande
Altersjahrgangs. Damit haben immer
rungen auch zu früheren Zeiten gab,
gerade recht kontrovers geführte Debatmehr Bürgerinnen und Bürger Studienoch, dass die Wissenschaft stets ganz
te um die angemessene Rolle unserer
rende in der Familie oder im Bekannwesentlich zur Lösungsfindung beigetraUniversitäten in der heutigen Geselltenkreis, was eine höhere Anteilnahme
gen hat.
schaft. Die Zahl derer, die einer im Verleicht begründen kann. Zunehmende
Auch aus der Wissenschaft selbst
gleich zum Bisherigen deutlich weitergeStudierendenzahlen bedeuten zugleich
kommen vermehrt Ansätze, die eine
henden Vereinnahmung von Hochschusteigende öffentliche Kosten, die es aus
stärkere Öffnung und Ausrichtung des
len für verschiedenste gesellschaftliche
Steuern zu decken gilt. Forderungen
universitären Systems auf die umgebenZiele und Aufgaben das Wort reden, ist
nach einem Mehr an Transparenz und
de Gesellschaft hin fordern. Nicht, dass
im Steigen begriffen. Gefordert werden
Partizipation sind auch deshalb nachalles so neu wäre, wie es begrifflich damehr Bürgersinn und eine Ausweitung
herkommt. Doch viele Initiati»Im Kern geht es fast überall
von sogenannten „Third Mission-Aktiviven waren bislang an deuttäten“. Als dritte Mission wird dabei, neschen Universitäten höchstens
um den Wunsch nach mehr
ben Lehre und Forschung, der recht undezentral, ohne curriculare
Einfluss.«
mittelbare Einsatz für die Gesellschaft
Verankerung oder systemativerstanden. Daneben proklamiert man
sche Unterstützung durch die
demokratischere und sozialere Universivollziehbar. Parallel dazu kommt entHochschulleitungen, vertreten. Bislang
täten, die Förderung nachhaltiger und
sprechend stärker wieder die Frage nach
hing es vor allem vom Einsatz einzelner
transformativer Hochschulstrukturen
Nutzen und Aufgaben von UniversitäDozentinnen und Dozenten ab, inwieund manches mehr. Im Kern geht es fast
ten auf, angefeuert auch durch die Erweit gesellschaftliches Engagement als
überall um den Wunsch nach mehr Einkenntnis, dass im Gefolge des globalen
bedeutsames Lehr-Lern-Ziel gesehen
fluss und Einbindung für unterschiedWettbewerbs Wissen als Ressource für
wird, Studierende sich unter Anleitung
lichste gesellschaftliche Akteure und
nationale und regionale Standorte ein
in sozialen Projekten einbringen, oder
Ideen.
immer wichtigerer Faktor wird. Zudem
soziales Unternehmertum praktisch einGanz allgemein gesprochen ist das
hat sich infolge der tatsächlichen oder
geübt wird – Ansätze, für die sich, dem
gestiegene Interesse der Gesellschaft an
in Teilen gefühlten Krisenpermanenz in
Angelsächsischen entlehnt, Begriffe wie
ihren Hochschulen und die Formulieder Gesellschaft ein latentes Gefühl der
„Service Learning“, „Community Engagement“ oder „Social Entrepreneurship“
AUTOR
eingebürgert haben.
Auch für den Bereich der kooperativen
Forschung gibt es diese neuen BeProfessor Lambert T. Koch ist seit sieben Jahren Rektor der Bergischen Universität
griffe: Gerne wird z.B. von „Community
Wuppertal und Mitglied im Sprecherkreis der nordrhein-westfälischen Rektorenkonferenz.
Research“ gesprochen, wenn es um Forschungsprozesse unter aktiver Einbeziehung der Bürgergesellschaft geht. So hat
U
UNIVERSITÄT
1003
Foto: picture-alliance
12|15 Forschung & Lehre
das baden-württembergische Wissenschaftsministerium bereits im Jahr 2011
ein Programm gestartet, aus dem zuletzt
eine Reihe sogenannter „Reallabore“
hervorgegangen ist. Im „Future City
Lab_Stuttgart“ etwa dient der Einzugsbereich Universität, Stadt und Region
Stuttgart als Experimentierraum für die
Erforschung und Entwicklung nachhaltiger Mobilitätsvisionen und -praktiken.
Als weiterer großer Aufgabenbereich
wird die Ausweitung der Zielgruppe höherer Bildung gesehen, auch als „Widening Participation“ bezeichnet. Indem
die Zugänge zur Universität und die
Studienformate vielfältiger werden,
kommt dem „Diversity Managament“
eine immer größere Bedeutung zu.
„First Generation Students“, Bildungsinländer, sozial Benachteiligte, Mädchen
in den sog. MINT-Fächern: das Interesse richtet sich auf verschiedenste Gruppen. Zur Nachwuchsgewinnung werden
Kinder- und Jugenduniversitäten eingerichtet. Der zunehmenden Bedeutung
älterer Menschen in unserer Gesellschaft wird mit Seniorenstudiums-Angeboten begegnet.
Kommt man zu einer Bewertung
dieser Formate und Bemühungen, so erscheinen sie in den allermeisten Fällen
durchaus sinnvoll und stellen an mancher Stelle in der Tat überfällige Antworten auf neue gesellschaftliche Situationen dar. Ohne Zweifel lassen sich etwa Tendenzen in der Medien- und Frei-
Mündigkeit und Motivation für gesellschaftliches Engagement entstehen zu
lassen. Leben wir doch in einer Zeit, da
es weniger an oberflächlichen Weltdeutungen mangelt, denn an der Fähigkeit
klug zu fragen und konstruktiv am gesellschaftlichen Wertediskurs teilzunehmen. All das prädestiniert und verpflichtet Universitäten bis zu einem gewissen Punkt, dazu
»Wissenschaftliche Erkenntnisbeizutragen, Entmündiprozesse lassen sich nicht einfach gungstendenzen in unserer
Gesellschaft entgegenzudemokratisch verhandeln.«
wirken. Zugleich ermöglicht die intensivere Begegzeitwelt erkennen, die nach einer Vernung von Universitäten mit Akteuren
wesentlichung der Bürgergesellschaft geder verschiedenen gesellschaftlichen
radezu rufen. Im Zeitalter der SinnsuSubsysteme wichtige Impulse für die
che können intelligente Formen einer
wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung
unmittelbareren Bildungspartizipation
und die Generierung von Forschungseine hervorragende Antwort sein. Mehr
ideen.
inhaltliche Kommunikation von UniverBei all diesen Chancen darf allersität und Gesellschaft befördert eine radings das System Universität nicht übertionale Durchdringung von Problemlafordert werden, womit wir bei den Risigen als Gegenentwurf zur Dosenkost
ken einer zu weitgehenden Entgrenzung
manch zeitgemäßer medialer Formate.
der hochschulischen Sphäre wären. DieEs geht darum, mitten im Informationsse Risiken resultieren aus den natürliüberfluss echtes Wissen und damit
chen Restriktionen der „Mission Gesell-
1004
UNIVERSITÄT
Forschung & Lehre 12|15
schaft“. Wer das System als Ganzes zur
versitärer Partner deutlich steigt. Dies ist
„Bürgeruniversität“ wandeln möchte,
einer von zahlreichen Hinweisen daübersieht die epistemischen Eigengerauf, dass Universitäten in angemessesetzlichkeiten von Wissenschaft. Diese
ner Weise auf veränderte Anforderunbenötigt zeit- und raumunabhängig stets
gen in ihrem Umfeld reagieren. Vieleinen geschützten Raum. Vor allem
leicht kann diese Einsicht manch überGrundlagenforschung braucht Momente
eifrige Politiker ermutigen, sich hier und
der Zweckfreiheit, entzieht sich Terminda mehr Zurückhaltung aufzuerlegen,
druck und Präsentationszwang. Ja,
damit nicht gut gemeinter Aktionismus
selbst die Versprachlichung des Neuen
am Ende dazu führt, dass inter- und
benötigt Zeit. Wissenschaftliche Ertransdisziplinäre Quantität durch fehkenntnisprozesse lassen sich nicht einlende disziplinäre Qualität erkauft wird.
fach demokratisch verhandeln. Auch eiIdeologisch überfrachtete Ansätze von
ne emotional noch so einsichtige MehrBürgeruniversität übersehen im Übrigen
heitsmeinung kann nicht das logische Schlussfolgern in unge»Grundlagenforschung braucht
heuer komplexen Wirkzusammenhängen ersetzen.
Momente der Zweckfreiheit.«
Wenn heute zurecht von vielen Seiten gefordert wird, interund transdisziplinäre Forschung
deutlich mehr zu fördern, weil offenleicht, dass sich komplexe Theorien,
sichtlich die Problemstellungen der ReaSprachspiele und Methoden in vielen
lität ebenfalls nicht an disziplinären
Fällen nicht zur Übertragung in die
Grenzen Halt machen, so muss auch
oben skizzierten Formate eignen. Es gilt,
hier beigepflichtet werden. Allerdings
sorgsam auszuwählen, was sich an der
benötigen Diskurse, die fach- und sysSchnittstelle zwischen Wissenschaft und
temübergreifend angelegt sind, viel GeGesellschaft einbringen, entwickeln und
duld und Sensibilität. Ist doch die Intefördern lässt. Dabei kann man nicht selgration unterschiedlicher disziplinärer
ten an vorhandene Strukturen von WisWissensbestände hoch anspruchsvoll
senschaft als Bürgerbewegung, die es in
und erfordert weitreichende sowie kosDeutschland spätestens seit der Aufklätenträchtige Anpassungen der inneren
rung gibt, anknüpfen.
Organisation von Hochschulen. Umso
Für Universitäten gibt es also durcherfreulicher ist es, dass die Zahl großer
aus treffliche Gründe, sich unter den
Verbundprojekte unter Beteiligung ververänderten Bedingungen unserer Tage
schiedener Disziplinen und außeruniin die Prozesse des Wandels in Richtung
Wissensgesellschaft mehr, systematischer und auch mit neuen Instrumenten
einzubringen. Gerade angesichts der
Versuchungen und manipulativen Gefährdungen der digitalen Welt mag man
dafür den – in dieser Übersetzung auf
Immanuel Kant zurückgehenden –
Leitspruch der Aufklärung als Motivation nehmen: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (urspr.
Horaz) In diesem Sinne lohnt sich der
Einsatz unserer „Professional Science“
zur Förderung der „Citizen Science“,
zumal auch umgekehrte Lerneffekte
winken. Entscheidend ist aber,
nicht zu übersehen, wie viel Aufwand und Einsatz es erfordert, eine universitäre „Mission Gesellschaft“ wirklich wirkungsvoll und
nachhaltig anzugehen. Mit der
Bürgergesellschaft in einen engen
und beidseitig Gewinn bringenden Austausch zu treten, bedarf neuer Kompetenzen. Was an dieser Schnittstelle geschieht, muss zu den ohnehin schon immens gewachsenen Aufgaben in der angestammten Lehre und Forschung kompatibel sein. Und nicht zuletzt gilt es,
zentrale Grundfreiheiten zu sichern, um
Wissenschaft vor einer Überforderung
durch Vereinnahmungen zu schützen: in
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Lehre und Studium die Freiheit der Persönlichkeitsentfaltung unserer Studierenden und in der Interaktion mit der
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Es gibt viele unter den 2,6 Millionen Studierenden, die über ihr Fachstudium hinaus in
Staat und Gesellschaft, Politik und Vereinen, vor allem aber ehrenamtlich und altruistisch
engagiert sind, häufig auch im studiennahen Bereich. Der Deutsche Hochschulverband
und das Deutsche Studentenwerk wollen diesen Studierenden öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen. Sie verleihen auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft 2016“ am
4. April 2016 in Berlin zum ersten Mal den Preis „Student/-in des Jahres“. Für die Auszeichnung in Betracht kommen Studierende bzw. Studierendenteams, die über die
Leistungen im Studium hinausgehendes, herausragendes Engagement vorweisen
können. Es besteht keine Beschränkung, in welcher Art und Weise dies gelungen ist. Das
Engagement kann, muss aber nicht im direkten Bezug zur Hochschule stehen.
Preissumme:
Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gestiftet. Das Preisgeld steht zur freien Verfügung.
Wer kann
vorgeschlagen werden?
Vorgeschlagen werden kann jeder Studierende einer deutschen Hochschule oder jeder
deutsche Studierende an einer ausländischen Hochschule, der sein Studium zum Ablauf
des Wintersemesters 2015/16 noch nicht abgeschlossen hat. Nominierungsberechtigt ist
jeder. Es kann eine Einzelperson oder eine Gruppe von Studierenden vorgeschlagen
werden. Die Studienrichtung ist unerheblich.
Vorschlagsfrist:
Die Frist zum Vorschlag endet am 31. Dezember 2015.
Unterlagen:
Vorschläge bedürfen der Schriftform. Zum Vorschlag gehört der Name des/der Vorgeschlagenen, die Hochschule, der er/sie angehört, und eine maximal zweiseitige Begründung des Vorschlags, die das Verdienst des/der Vorgeschlagenen skizziert. Aussagefähige
Unterlagen über die Leistung des/der Vorgeschlagenen können dem Vorschlag beigefügt
werden. Die Unterlagen sind an die Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes
zu richten:
Deutscher Hochschulverband
„Student/-in des Jahres“
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Auswahl der Preisträger:
Die Preisträgerin/den Preisträger wählt eine unabhängige, sechsköpfige Jury aus, die
Deutscher Hochschulverband und Deutsches Studentenwerk paritätisch besetzen. Die
Jury kann auch einen nicht vorgeschlagenen Studierenden/ein nicht vorgeschlagenes
Studierendenteam prämieren.
Ansprechpartner und
weitere Information:
Deutscher Hochschulverband
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Matthias Jaroch | Rheinallee 18-20 | 53173 Bonn
Tel.: 0228/90266-66
E-Mail: [email protected]
1006
S O Z I A LW I S S E N S C H A F T E N
Forschung & Lehre 12|15
Sauerkrautsaft macht
fremdenfeindlich!
Warum Experimente in Sozialwissenschaften zu
immer mehr unsinniger Forschung führen
| M A T H I A S B I N S W A N G E R | Die Forschungs- und
Drittmittelstärke einer Universität und eines Wissenschaftlers gilt heutzutage als
Zeichen für Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit. Doch ein genauerer Blick hinter die Kulissen und auf öffentlich präsentierte Forschung zeigt, dass die Ergebnisse einer kritischen Überprüfung nicht immer standhalten bzw. sogar unsinnig
sind.
W
er Sauerkrautsaft trinkt,
neigt zu fremdenfeindlichen und antisemitischen
Einstellungen und zeigt sich gegenüber
Behinderten weniger solidarisch. Das
haben jüngst Forscher um Professor
Claude Messner vom Institut für Marketing und Unternehmensführung an der
Universität Bern herausgefunden und
im Juli dieses Jahres in der Zeitschrift
Psychology (Nazis by Kraut A Playful
Application of Moral Self Licensing,
Psychology 6, S. 1 144-1149) publiziert.
Grundlage dieser Erkenntnis bildete ein
da Sauerkrautsaft als besonders gesund
gilt), dann kompensiert man dieses Verhalten nachher, indem man das Gefühl
hat, man hätte jetzt das Recht, sich auch
unmoralisch zu verhalten und dürfe deshalb jetzt fremdenfeindlich reagieren.
Als normal denkender Bürger würde
man zwar vermuten, dass Menschen,
die Sauerkrautsaft trinken müssen,
nachher einen übersäuerten Magen haben und deshalb der Welt gegenüber generell etwas unfreundlicher gesinnt sind.
Aber mit so naheliegenden Erklärungen
gibt sich die Wissenschaft nicht ab. Um
das festzustellen, bräuchte
»In heutigen auf Exzellenz
es ja gar kein Experiment.
getrimmten Universitäten geht es Also muss eine Erklärung
her, die, wenn sie nicht in
immer weniger um Erkenntnis.«
einer
wissenschaftlichen
Zeitschrift publiziert wäre,
Experiment. Von 111 Studenten erhielkein vernünftiger Mensch je ernsthaft in
ten ein Drittel Sauerkrautsaft, ein Drittel
Erwägung ziehen würde.
Nestea und ein Drittel nichts zu trinken.
Dieses Beispiel zeigt eindrücklich,
In der anschließenden Befragung unterwie in der Wissenschaft immer mehr
stützten die Sauerkrautsafttrinker häufiUnsinn erforscht wird. Es werden Antger Aussagen wie „Ausländer, die in der
worten auf Fragen gegeben, die nieSchweiz leben, belasten unser Sozialsysmand gestellt hat und deren Antwort
tem“. Dieses Ergebnis wird dann als ein
auch niemand wissen will. Aber das
„Beweis“ für „Moral Licensing“ interspielt keine Rolle, denn der Inhalt ist in
pretiert. Wenn man etwas Gutes tut (in
der Forschung oft nur noch Nebensadiesem Fall für die eigene Gesundheit,
che. Ob Menschen nach SauerkrautsaftAUTOR
Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule
Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Makroökonomie, Geldtheorie und die
Erforschung des Zusammenhangs zwischen Glück und Einkommen.
2010 erschien zu diesem Thema sein Buch „Sinnlose Wettbewerbe“.
konsum zu mehr Fremdenfeindlichkeit
neigen oder nicht, ist vollkommen irrelevant. Es zählt nur, dass Forschung betrieben wird, die zu Projekten und zu
Publikationen führt.
Was aber treibt Forscher dazu, sich
mit offensichtlichem Unsinn zu beschäftigen? In heutigen auf Exzellenz getrimmten Universitäten geht es immer weniger
um Erkenntnis. Moderne Universitäten
sind vielmehr einerseits FundraisingInstitutionen, die es darauf anlegen, möglichst viele Forschungsgelder für sich abzuzweigen. Und andererseits sind sie Publikationsfabriken, die versuchen, ihren
Publikationsoutput zu maximieren. Demzufolge ist der ideale Professor eine Mischung aus Fundraiser, Projektmanager
und Vielpublizierer, bei dem der messbare Beitrag zur wissenschaftlichen Exzellenz im Vordergrund steht.
Nicht wenige Universitäten, die sich
nach außen als großartige Tempel der
wissenschaftlichen Exzellenz darstellen,
sind intern zu Kindergärten verkommen, wo Professoren sich gegenseitig
mit Publikationslisten und der Menge
eingeworbener Forschungsgelder zu
übertrumpfen versuchen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit werden Projekt- und Publikationsolympiaden veranstaltet, wobei die Gewinner dann statt
Medaillen mit Elite- und Exzellenzstatus, Befreiung von Lehrverpflichtungen
und im „besten Fall“ auch noch mit höheren Salären belohnt werden. Und das,
obwohl viele Projekte und Publikationen für den Rest der Menschheit nicht
die geringste Bedeutung besitzen. Eine
Folge davon ist, dass Exzellenz durch
Nonsens entsteht. So ist die Publikation
des Artikels „Nazis by Kraut“ in der
Zeitschrift Psychology ein messbarer
Beitrag zur Exzellenz der Universität
Bern, obwohl der Inhalt Nonsens ist.
In dem künstlich geschaffenen,
12|15 Forschung & Lehre
S O Z I A LW I S S E N S C H A F T E N
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kompetitiven Umfeld der modernen
Universität müssen also permanent Projekte akquiriert und Artikel publiziert
werden, auch wenn man in Wirklichkeit
nichts zu sagen hat. Gerade Experimente haben sich in neuester Zeit als besonders geeignet erwiesen, um auch unsinnigen Ideen einen wissenschaftlichen
Charakter zu verleihen. Das funktioniert
vor allem aus folgenden Gründen:
– Experimente täuschen eine empirische Exaktheit vor, die derjenigen in
den Naturwissenschaften gleicht. Dabei wird übersehen, dass sich naturwissenschaftliche Experimente in den
meisten Fällen unter genau kontrollierbaren Bedingungen stets wiederholen lassen. Erst wenn ein Ergebnis
reproduzierbar ist, erhält es den Charakter eines empirisch erbrachten Beweises. In den Sozialwissenschaften
werden Experimente aber typischerweise nur einmal unter bestimmten
Bedingungen durchgeführt.
schend kommt deshalb bei praktisch
allen Experimenten immer das heraus, was die Forscher vorher als Hypothese formuliert haben.
Vor allem die Psychologie ist so zu
einem Massenprogramm von beliebigen
Experimenten verkommen, und hat ihren Ruf als Wissenschaft weitgehend
eingebüßt. Eine großangelegte Analyse
unter der Leitung des Psychologen Brian Nosek hat vor kurzem versucht, das
Problem zu beziffern. Die Ergebnisse
sind im Fachjournal „Science“ im August dieses Jahres erschienen (Estimating the reproducibility of psychological
science): Von 100 Studien, die 2008 in
drei Psychologie-Journalen erschienen
waren, ließen sich nur 39 bestätigen. Im
Klartext bedeutet dies: man kann den
größten Teil der Forschung in der Psychologie einfach vergessen.
Doch auch andere Sozialwissenschaften werden zunehmend von der
Experimenteuphorie erfasst. Das trifft
insbesondere auf die Wirtschaftswissenschaften zu. Dort
»Erst wenn ein Ergebnis
werden Experimente als eine
reproduzierbar ist, erhält es
Wiederannäherung an die Realiden Charakter eines empirisch tät gefeiert, nachdem die orthodoxe ökonomische Theorie imerbrachten Beweises.«
mer mehr zu realitätsferner Science Fiction geworden war.
– Experimente in Sozialwissenschaften
Doch mit dieser in Labors erzeugten
werden von anderen Forschern prakRealität ist es auch nicht immer weit
tisch nie repliziert, weil dies teuer und
her. Während die herkömmliche Ökouninteressant ist. Je höher die Kosten
nomie durch realitätsfremde Annahmen
eines Experiments sind, umso gerinzu Science Fiction wurde, wird die exger die Wahrscheinlichkeit, dass ein
perimentelle Ökonomie dadurch zu Scianderer Forscher das gleiche Experience Fiction, dass in Labors raffinierte
ment noch einmal durchführt. RePseudorealitäten geschaffen werden,
nommierte Forscher können sich deswelche sich an den gewünschten Forhalb durch besonders teure und aufschungsergebnissen orientieren.
wendige Experimente de facto dageUm den hier geschilderten Trend zu
gen absichern, dass ihr Ergebnis
immer mehr unsinniger Forschung
durch ein weiteres Experiment unter
durch Experimente zu durchbrechen,
gleichen Bedingungen falsifiziert wird.
müssen erstens die heute bestehenden
Es bringt für einen Forscher im Allgeperversen Anreize im Wissenschaftssysmeinen viel mehr Prestige, wenn er
tem eliminiert werden. Exzellenz darf
sich ein neues Experiment für eine annicht mehr anhand der Zahl der Publidere Hypothese ausdenkt.
kationen (bzw. Zitationen) und Projek– Experimente erlauben völlig willkürliten gemessen werden. Stattdessen muss
che Settings (als raffinierte Forder Inhalt wieder im Vordergrund steschungsdesigns bezeichnet), mit dehen. Und zweitens geht es darum, die
nen man gewünschte Resultate erreiReproduzierbarkeit der Resultate von
chen kann. Hypothetische SituatioExperimenten sicherzustellen. Resultate
nen liefern hypothetische Ergebnisse.
von Experimenten sollten erst dann in
Also lässt sich praktisch jede Hypoangesehenen Zeitschriften publizierbar
these durch ein ausgeklügeltes Experisein, wenn sie unter ähnlichen Bedinment bestätigen. Und wenn das Expegungen mehrfach reproduziert werden
riment nicht zum erwarteten Ergebnis
konnten. Entsprechende Standards
führt, wird das Setting eben solange
müssen erst noch festgelegt werden.
angepasst, bis sich das WunschresulDoch zumindest in der Psychologie wird
tat doch noch einstellt. Nicht überradas jetzt ernsthaft diskutiert.
30 June
and
1 July
2016
Kloster Seeon,
Germany
Full Paper
Submission deadline:
15 March 2016
Topics of Interest
include but are not
limited to
x
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x
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Software Engineering
(SE) curriculum design
Training, education,
and certification of SE
in adult education
New methods, techniques, best practices,
and experiences in SE
education
Illustrative examples
to highlight SE topics
in education
Evaluation and assessment of relevant
students’ skills
Assessment of different teaching models
Reflective learning in
SE education
Tools for SE education, both commercial
and public domain
Support of lifelong
learning of SE topics
Social and cultural
issues in SE education
Games and social
media in SE education
Distance learning,
online learning,
E-learning, and
MOOCs
Conference
Website
www.ecsee.eu
1008
WISSENSCHAFTSSPRACHE
Forschung & Lehre 12|15
Die Kraft des Wortes
Plädoyer für den Gebrauch der Muttersprache
D O R O T H E A H O F M A N N | R U B E N S R U S S O M A N N O R I C C I A R D I | Englisch ist die
Sprache, die den meisten Wissenschaftlern als Zweit- oder Drittsprache am geläufigsten ist. Das hat seinen unbestreitbaren Nutzen. Doch täuscht diese Selbstverständlichkeit darüber hinweg, dass Aus- und Endpunkt von Forschung und
Lehre immer die Muttersprache bleibt.
„Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind
nichts, als einzelne Wassertropfen. Alle
zusammen ergeben den Strom, der alles
hinwegreißt und den keine Kraft zurückfließen lassen kann.“
D
er Romantiker Adelbert von
Chamisso, Dichter und Botaniker, bezieht sich hier auf eine ganz besondere Kraft: die unwiderstehliche
Kraft
ausdrucksstarken
Sprachflusses, die selbstständig-kritisches Denken ermöglicht und stimuliert.
Doch wird diese Kraft sehr bald
brüchig werden, wenn schon das Wort,
der „logos“ also, diese Grundvoraussetzung jeden Sprechens, uns nicht mehr
selbst gehört. Wenn Sprache sich in etwas Geliehenes verwandelt, wird sie
uns unausweichlich entfremdet, sie ermüdet und verliert ihren Fluss bis hin
zu bloßer Oberflächlichkeit: Der Prozess des „outsourcings“, den wir im
Moment erleben führt in letzter Konsequenz bis zu einem „outsourcing“ des
Denkens.
In allen Diskussionen zur Internationalisierung hat die Frage nach dem
Englischen als einzigem Vermittlungsmedium höchste Priorität sowohl in
der universitären Lehre als auch in der
Forschung. Und falls man sich im Zuge
dessen nun darüber beklagt, dass ein
bedauerliches Schicksal Brasilien zu einer portugiesischen Kolonie gemacht
habe, anstatt zu einer angelsächsischen,
dann stellt man lediglich den Kolonialherrn in Frage, nicht aber die Kolonisierung an sich. Eine solche im Denken
vieler Kollegen immer noch vitale „Kolonial-Mentalität“ reduziert notwendigerweise „Internationalisierung“ auf eine Einbahnstraße, und das gilt ebenso
für die Idee, das Englische als einzige
Sprache nicht nur in Forschung und
und dem Kolonisierten. Ausgeblendet
wird dabei, dass eine wahre Internationalisierung in gegenseitigem Lernen
stattfindet, das erst möglich wird, wenn
beide Partner sich auf Augenhöhe begegnen, in einem Dialog von gleich zu
gleich, einem ebenbürtigen Dialog.
Es geht hier nicht um einen Diskurs
zum Thema Identität. Nach Adorno ist
Identität die „Urform ideologischer
Verzerrung“. Und eben so wenig wollen
wir hier irgendeine Form des Nationalismus
propagieren.
Nach Mario de Andra»Für die Forschung und für die
de ist Nationalismus
„eine politische TheoLehre bleibt immer die
rie, sogar in der Kunst.
Muttersprache entscheidend.«
Problematisch für die
Intelligenz ist sie geLehre, sondern sogar als offizielle Sprafährlich für die Gesellschaft.“ Dennoch
che der Universität zu verwenden. Lehgibt es keinen Grund, in Forschung
rende wie Studierende – ja sogar alle
und Lehre auf die Muttersprache zu
Verwaltungsangestellte wären dann zum
verzichten. Um ein historisches Beispiel
Gebrauch des Englischen verpflichtet.
anzuführen: der Briefwechsel zwischen
In diesem Mechanismus der EinseitigGalilei und Kepler wurde auf Latein
keit gewöhnen sich unsere ins Ausland
geführt, der Wissenschaftssprache der
gesandten Studenten und Forscher oft
damaligen Zeit. Gleichwohl arbeiteten
lediglich an fremde Technologien, die
beide innerhalb ihrer Institutionen
man anschließend teuer importieren
(auch) in ihren Muttersprachen, also
muss. Dadurch verfestigt sich eine Beitalienisch und deutsch. Um zu publiziehung wie zwischen einem Verkäufer
zieren oder einen Austausch mit Kolleund dem Kunden – also in anderen
gen aus anderen Ländern zu entwickeln
Worten: zwischen dem Kolonialherrn
ist sicherlich das Englische nützlich.
AUTOREN
Professor Dr. Dorothea Hofmann ist Komponistin und Musikwissenschaftlerin, sie lehrt Musikwissenschaft an der
Hochschule für Musik und Theater München; gefördert durch den DAAD war sie dieses Jahr als Gastprofessorin
für Komposition und Musikästhetik in Ribeirão Preto.
Professor Dr. Rubens Russomanno Ricciardi ist Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler, er ist der Leiter
des Fachbereiches Musik, Campus Ribeirão Preto/Universität São Paulo (FFCLRP-USP).
12|15 Forschung & Lehre
1009
WISSENSCHAFTSSPRACHE
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Doch für die Forschung – und noch
sehr viel entscheidender: für die Lehre
– bleibt immer die Muttersprache entscheidend.
Ist Nationalismus als solcher sicherlich gefährlich für eine Gesellschaft, so
ist es keinesfalls weniger gefährlich, die
akademische Sprache auf ein PidginEnglisch zu reduzieren, wie es in den
meisten Fällen geschieht, wenn nun
Englisch gesprochen respektive gestümpert wird. Denn dieses „Englisch“ ist
ein „Hotel-Flughafen-Englisch“, ein simplifiziertes Pseudo-„Kommunikations“Medium. Es ist „outgesourctes“, entfremdetes Denken, und mithin denkbar
weit entfernt von jeglichem „logos“, ein
Wortschatz, der ebenso limitiert wie
verzerrt und so missverständlich und
missverstanden ist, dass sogar das Englische selbst brüchig wird und Shakespeare sich im Grab herumdreht. Wer
tatsächlich die Universität zum Englischen als offizieller Sprache zwingt, der
wiederholt die Praxis des Kolonialismus
mithilfe des Pidgin – und nachdrücklich
sei hier daran erinnert, dass es außer
der wirtschaftlichen Kolonisierung auch
eine Kolonisierung des Bewusstseins
worden ist.“ Und er gibt uns ein ganz
selbstverständlich einleuchtendes Beispiel: „Unvorstellbar, eine Arbeit in
griechischer Philologie schreiben zu
wollen, ohne Deutsch zu können; denn
es gibt eine Vielzahl wichtiger Untersuchungen auf deutsch zu diesem Gebiet.“
Wie sieht es nun also aus, wenn man
auf dem Gebiet des Rechts zur Forschung lediglich die englische Sprache
verwendet, wenn doch unsere Rechtstradition auf dem römisch-deutschen
Rechtssystem fußt? Und wie in der Philosophie und den Künsten, wie auch in
anderen Geisteswissenschaften, wo die
grundlegenden Sprachen das Griechische und Lateinische sind, gefolgt
von Italienisch, Deutsch und Französisch. Erst danach folgen auch das Englische und das Spanische.
Aus einer historisch-philosophischen
Perspektive kann nichts den direkten
Zugang zu den Originalquellen ersetzen. Wenn wir uns ausschließlich des
Englischen als Vermittlungsmedium bedienen, dann werden wir durch eine
„outgesourcte“, entfremdete Sprache in
eine reduzierte Wahrnehmung verfallen,
die jegliche historisch-kulturelle Komplexität außer acht lässt.
Doch wir würden unseren
»Nichts kann den direkten
Studenten etwas schuldig
bleiben, wenn wir sie nicht
Zugang zu den Originalquellen
anspornen, ihre Forschunersetzen.«
gen von den originalen Gedanken der großen Autoren
gibt. Erst vor kurzem wurde dem
ausgehend zu entwickeln, und nicht
Rektor der Technischen Universität
nur mit Hilfe angelsächischer Zitate.
München für seine Entscheidung, künfDie großen Bücher der Menschheit
tig das Englische als die alleinige Spradurch Aufsätze in Zeitschriften mit hoche für alle Masterstudiengänge der TU
hem „impact-Faktor“, geschrieben in
einzuführen der Negativpreis des
einem Pidgin-Englisch zu ersetzen, er„Sprachpanschers 2015“ verliehen, den
weist sich nicht nur als geistige Selbstder Verein deutsche Sprache jährlich
kastration, sondern geradewegs als invergibt, ein Verein mit etwa 40 000
tellektueller Selbstmord. Denn unsere
Mitgliedern in 110 Ländern, dessen
Studierenden sollen die Kraft des WorZweck nicht auf nationalistischem, sontes, also des „Logos“ erreichen, den
dern auf wissenschaftlich-kulturellen
Fluss der eigenen Sprache und einen
Gebiet liegt.
kritischen Geist erlernen und entwiDie Verwendung lediglich englischer
ckeln dürfen: Und das bedeutet letztlich,
Literatur als Referenz führt uns zu
sie ihre eigenständige Position finden
einer verzerrten Wahrnehmung der
zu lassen und damit den Weg heraus
Theorie und wir werden niemals mit
aus der passiven Unterlegenheit des
unserem eigenen Verstand denken.
Konsumenten.
Umberto Eco weist deutlich genug darauf hin: „schließlich werden Übersetzungen den Gedanken des Autors nicht
immer gerecht – und eine Arbeit über
ihn schreiben heißt doch gerade, sein
wirkliches und ursprüngliches Denken
dort wieder zur Geltung bringen, wo es
Der Essay ist zuerst auf Portugiesisch erschiedurch Übersetzungen oder andere Fornen im Jornal da USP; er ist ins Deutsche übertragen worden von Dorothea Hofmann.
men der Weiterverbreitung verfälscht
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1010
INGENIEURE
Forschung & Lehre 12|15
Wer ist ein Ingenieur?
Kammern wollen berufliche Akkreditierung
| H A N S - U L R I C H H E I S S | Zurzeit werden in vielen
Bundesländern die Ingenieurgesetze geändert. Sie ebnen den Weg, die Definitionsmacht, wer „Ingenieur“ ist, von den Hochschulen zu den Ingenieurkammern zu verlagern. Dies stößt auf die Kritik der Ingenieurwissenschaften.
Eine Bestandsaufnahme und ein Appell an die Vernunft.
W
er ist ein Ingenieur? An
tern, indem Anerkennungsverfahren
dieser Frage entzünden
vereinfacht und beschleunigt werden.
sich im Rahmen der NoDie Umsetzung in nationales Recht soll
vellierung der Ingenieurgesetze heftige
bis 18. Januar 2016 erfolgen. Dies ist
Diskussionen. Genau genommen geht
der konkrete Anlass, der zu den aktueles um die Frage, wer die Berufsbezeichlen Novellierungen führte.
nung „Ingenieur“ tragen darf, die in
Um sicherzustellen, dass es trotz
Deutschland gesetzlich geschützt ist.
Länderzuständigkeit zu einer weitgeAuf Grund des Föderalismus fällt die
hend bundeseinheitlichen Umsetzung
Gesetzgebung den Ländern zu. Seit
der Richtlinie kommt, hat die Wirtmehr als 40 Jahren existieren in Deutschland Landes»Seit mehr als 40 Jahren
ingenieurgesetze, die sich
existieren in Deutschland
bislang inhaltlich wenig unterschieden. Nach den
Landesingenieurgesetze, die sich
noch geltenden Gesetzen
bislang wenig unterschieden.«
sind Absolventen naturwissenschaftlicher und ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge
schaftsministerkonferenz einen Ad-hocmit einer Dauer von mindestens drei
Arbeitskreis unter dem Vorsitz NordJahren und einem Umfang von mindesrhein-Westfalens eingerichtet. Die Emptens 180 ECTS direkt aus dem jeweilifehlungen werden noch im November
gen Gesetz heraus berechtigt, die Be2015 erwartet. Leider haben viele Bunrufsbezeichnung „Ingenieur“ zu führen
desländer sich entschlossen, diese Emp(Legaldefinition). Dies sollte so bleiben.
fehlungen nicht abzuwarten, sondern
sind mit eigenen und unterschiedlichen
Warum Novellierung?
Gesetzgebungsvorhaben vorgeprescht
Wegen des gesetzlichen Schutzes wird
und haben sich dabei offensichtlich von
Ingenieur als reglementierter Beruf im
den Zielen der jeweiligen LandesingeSinne der Berufsanerkennungsrichtlinie
nieurkammer leiten lassen.
2013/55 EU angesehen, deren Ziel es
Als Hintergrund ist wichtig zu wisist, die Mobilität in Europa zu erleichsen, dass die Bundesingenieurkammer
AUTOR
© Dahl
Professor Dr. Hans-Ulrich Heiß ist Vizepräsident für Studium und Lehre der TU Berlin
und Vorsitzender von 4ING, des Dachverbands der Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik.
bereits in ihrer 46. Kammerversammlung am 26. März 2010 weitreichende
Beschlüsse getroffen hatte, die neue
rechtliche Regelungen zum Ziel hatten,
wie z.B. die Einführung einer beruflichen Akkreditierung und eines Berufsausübungsrechts nach angelsächsischem
Vorbild, die Anerkennung der Kammern
als zuständige Stellen zum Führen der
Berufsbezeichnung sowie die Einführung eines Ingenieurregisters einschließlich der Ausgabe von Berufsausweisen.
Zu diesen Beschlüssen hatte 4ING zusammen mit HRK, Berufs- und Arbeitgeberverbänden bereits damals ablehnend Stellung genommen.
Mit der Umsetzung der EU-Richtlinie sahen die Landesingenieurkammern
eine gute Gelegenheit, die Beschlüsse
von 2010 in die Ingenieurgesetze einfließen zu lassen und sich erweiterte Zuständigkeiten und Geschäftsfelder zu
verschaffen.
Was sind die konkreten
Probleme?
Aktuell sind in zehn Bundesländern
Gesetzesentwürfe bekannt, die sich in
verschiedenen Verfahrensstadien befinden und die durch ihre jeweiligen Sonderwege dazu beitragen würden, den
deutschen Ingenieurarbeitsmarkt zu reglementieren und fragmentieren. In drei
Ländern davon konnte eine Allianz von
Hochschul-, Fachverbänden und Sozialpartnern das Verfahren stoppen.
Vielfach werden die Gesetzesentwürfe mit der Harmonisierung zwischen
Architekten- und Ingenieurrecht begründet. Das Architektenrecht stellt ein
Berufsausübungsrecht dar und ist kein
Beispiel für die Anpassung der Rechtslage bei den Ingenieuren. Zwischen Wirtschaft, Unternehmensverbänden, Fachverbänden, Wissenschaftsorganisationen, Hochschulverbünden und Diszip-
INGENIEURE
1011
Foto: dpa-picture-alliance
12|15 Forschung & Lehre
lin-Vertretern der verschiedenen HochDabei wäre es naheliegend gewesen,
auf Bachelor- und Masterstudiengänge
schultypen besteht Einigkeit, dass eine
die Anerkennung ausländischer Ingegeändert. Es ist eine Kernaufgabe der
solche Rechtslage bei den Ingenieuren
nieure nach dem Landes-BerufsqualifiHochschulen, die wesentlichen Eigenweder geboten noch sinnvoll ist.
kationsfeststellungsgesetz
(BQFG)
schaften eines Studiengangs zu definieMehrfach wurde versucht, durch indurchzuführen. Lediglich ein Land hat
ren und in Punkt 5.2 des Diploma Suphaltliche quantitative und qualitative
diesen Weg beschritten. Stattdessen
plement auch den beruflichen Status zu
Vorgaben für die Curricula der Studienwird vielfach ein Verfahren gewählt, das
dokumentieren. Dort wird festgelegt, ob
gänge die o.g. Legaldefinition massiv
die Anerkennung eher behindert als beein Studiengang zur Berufsbezeichnung
einzuengen. Solche Vorgaben behindern
fördert. Ebenso hätte man, um die inIngenieur führt. Die Akkreditierung
durch Festschreibung von Inhalüberprüft solche Festleten nicht nur die Weiterentwickgungen. Sie hat sich seit
»Es gibt überhaupt keinen Bedarf für
lung der Ingenieurstudiengänge.
vielen Jahren in der Quaeine hochschulfremde Überprüfung.«
Sie unterliegen auch erheblichen
litätssicherung bewährt.
verfassungsrechtlichen BedenWir sehen überhaupt keiken, da sie in die Hochschulautonomie
nerdeutsche Mobilität zu sichern und
nen Bedarf für eine weitere, hochschuleingreifen und die grundgesetzlich gebundesweite Standards für die Anerkenfremde Überprüfung, von wem auch imschützte Wissenschaftsfreiheit verletzen.
nung ausländischer Ingenieure zu gemer.
Das geht in einzelnen Fällen so weit,
währleisten, sich für eine bundeseinheitWir appellieren daher an die Ländass Hochschulen ihre Studiengänge
liche Stelle einsetzen können, die diese
derparlamente, die Gesetzesvorhaben
der Kammer zur Prüfung vorlegen solAnerkennung vornimmt, zumal es eine
zu stoppen, die Empfehlungen der Arlen, damit sie entscheide, ob es sich um
geeignete Stelle bereits gibt, nämlich die
beitsgruppe der Wirtschaftsministerkoneinen ingenieurwissenschaftlichen StuZentralstelle für Ausländisches Bilferenz abzuwarten und die massive Kridiengang handelt oder nicht. Dabei ist
dungswesen (ZAB). Stattdessen wird in
tik einer Allianz aus Fakultäts- und
in den Kammern lediglich der kleine
einzelnen Ländern versucht, ParallelFachbereichstagen, Berufsverbänden,
Teil der beratenden Ingenieure im Baustrukturen aufzubauen.
Gewerkschaften und Arbeitgeberverbereich organisiert, d.h. die Kammer
bänden, der HRK und des Akkreditievertritt nur einen Bruchteil der insgeWas ist zu tun?
rungsrats ernst zu nehmen und davon
samt tätigen Ingenieure und verfügt
Die deutsche Ingenieurausbildung war
abzusehen, parallele bürokratische
nicht über die Fachkompetenz, über
schon immer professionsorientiert und
Strukturen aufzubauen, die das eigentliStudiengänge des Maschinenbaus oder
führte zur Berufsbefähigung. Das hat
che Ziel der Änderung, nämlich Mobilider Elektrotechnik zu urteilen.
sich auch nicht durch die Umstellung
tät zu erleichtern, konterkarieren.
1012
UNIVERSITÄTSMANAGEMENT
Forschung & Lehre 12|15
Top-down oder
nicht Top-down reicht nicht
Plädoyer für ein individualisiertes Management
von Universitäten
| H A N S - J Ü R G E N G R A L K E | E WA L D S C H E R M |
Die Diskussion über die Leitung und Steuerung von Universitäten hält an. Gibt
es den einen richtigen Führungsstil für eine Universität? Oder sind Universitäten
Unikate, so dass jede einzelne den passenden für sich und ihre Träger, die Professorinnen und Professoren, finden muss?
D
er Diskurs über die passende
Form des Managements von
Universitäten hat zentrale Bedeutung für die Zukunft der Wissenschaften im Allgemeinen und für die
Universitäten im Besonderen. Dass er
geführt wird, ist gut. Erfreulich ist, dass
man dabei auf das für die Steuerung
zentrale Moment professoraler Autonomie fokussiert. Weniger erfreulich stellen sich die vertretenen Positionen dar,
die insbesondere um Entscheidungen
wie „Top-down oder nicht Top-down“
und „Zentralisierung oder Dezentralisierung“ kreisen und dabei durch persönliches Erfahrungswissen fundiert werden.
Der Beitrag des Potsdamer Präsidenten
Günther („Keine feudalistische Zentralsteuerung“, Forschung & Lehre 9/15), der
sich in seinen Ausführungen gegen die Position der Professoren Scholz und Stein
(„Sag mir, wo die Uni ist…“, Forschung &
Lehre 7/15) stellt, ist dafür eines der jüngeren Beispiele. Günther postuliert, dass eine
Top-down-Führung des Rektors/Präsidenten nicht systemadäquat, ja kontraproduktiv sei. Dem muss entgegengehalten werden, dass der ungefärbte Blick in die vielfältige Praxis des Universitätsmanagements eines Besseren belehrt. Es existieren tatsächlich Universitäten, die aus unterschiedlichen Gründen, beispielsweise, weil sie sich
Exzellenzuniversität nennen dürfen, als er-
folgreich zu bezeichnen sind und in denen
dieser Top-down-Führungsstil gelebt wird.
Will man sich den zentralen Fragen
des Universitätsmanagements widmen,
ist es nicht zielführend, den Diskurs auf
„Top-down oder nicht Top-down“ beziehungsweise „Zentralisierung oder Dezentralisierung“ zu reduzieren. Es gibt
andere gewichtige Aspekte des Managements von Universitäten.
Ein solcher Aspekt ist offensichtlich
die Diversität der Universitäten, wie sich
aus der Replik Günthers herauslesen
lässt. Wir müssen zur Kenntnis nehmen,
dass keine Universität wie die andere ist,
sondern jede hinsichtlich zentraler managementrelevanter Momente ein Unikat darstellt, vor dessen Hintergrund die
Frage nach dem „richtigen“ Management äußerst individuell beantwortet
werden muss. Darauf hat nicht zuletzt
Symanski eindrücklich hingewiesen, deren Forschungsergebnisse deutlich mehr
Beachtung finden sollten. Auf die Frage
„Top-down oder nicht Top-down?“
kann man nicht die eine richtige Antwort geben, weil diese die Einheitlichkeit
der Universitäten, ihrer Professoren und
Dekane unterstellen würde, die tatsächlich nicht existent ist. Und ganz offensichtlich unterscheiden sich die Universitäten der Professoren Scholz und Stein
in Saarbrücken und Siegen deutlich von
AUTOREN
Professor Dr. Ewald Scherm ist Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insb. Organisation und Planung, an der FernUniversität in Hagen.
Dr. Hans-Jürgen Gralke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand an
diesem Lehrstuhl.
der des Potsdamer Präsidenten Günther.
Man bekommt sehr unterschiedliche
Antworten, wenn man diejenigen, die im
Kern ihre Universität tragen, das heißt
die Wissenschaftler, insbesondere die
Professoren, danach fragt, wie das Idealbild ihrer Universität aussieht, wofür Universität im Allgemeinen und die eigene
Universität im Besonderen stehen sollte.
Das ist nicht nur ein sogenanntes Generationenproblem, wie einige Leitungspersönlichkeiten diese Diversität vereinfachend begründen wollen. Jede Universität besitzt einen Pool äußerst differenzierter Vorstellungen von dem Ideal der
Universität; die Wissenschaft selbst zieht
hier treffend den Vergleich mit einem Gemischtwarenladen. Und dieser universitäre Pool differenzierter Idealvorstellungen – das ist der entscheidende Punkt – variiert zwischen den Universitäten.
Dass die Vorstellungen der autonomen
und glücklicherweise schwer antastbaren
Professoren vom Ideal der Universität, wie
beispielsweise ihre Einstellungen zur Messung universitärer Leistung, von dem Management einer Universität ernsthaft zu beachten sind, wird immer dann deutlich,
wenn sich Professoren durch Managementhandeln in ihrer Identität bedroht sehen. Die professorale Macht wird dann genutzt, um Managemententscheidungen zu
verhindern oder sich ihnen stillschweigend
und auch unbeobachtet zu entziehen.
Was liegt also näher, als die individuellen Vorstellungen der mächtigen Professoren unabhängig von dem „Top-down oder
nicht Top-down“ ernst zu nehmen, die individuelle Intelligenz und den Impetus der
Lehrstühle, Institute und Fakultäten zu
nutzen, um so einen Beitrag zur Entwicklung tragfähiger Differenzierungsstrategien zu leisten? Was liegt ferner, als auf die
Frage nach dem richtigen Management
ausschließlich die Antwort „Top-down“
oder „nicht Top-down“ zu geben?
Seminartermine
Januar 2016
QUALITÄTSMANAGEMENT AN HOCHSCHULEN
Geschäftsstelle des DHV Bonn,
Dienstag, 19. Januar 2016, 10:00-18:00 Uhr
Referenten:
Prof. Dr. Georg Rudinger, Universität Bonn, Zentrum
für Evaluation und Methoden (ZEM)
Dipl.-Psych. Katharina Olejniczak, Universität Bonn,
Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM)
Themen:
• Evaluation von Lehre und Studium, Absolventenbefragungen
• Akkreditierung
• Rankings und Ratings
• Hochschulauswahlverfahren, Online-Self-Assessment
• Zielvereinbarungen
• Leistungsorientierte Mittelvergabe
• Formalisierte QM-Systeme
RECHTE UND PFLICHTEN IN GLEICHSTELLUNGSUND GENDERFRAGEN AN HOCHSCHULEN
Geschäftsstelle des DHV Bonn,
Dienstag, 26. Januar 2016, 11:00-17:00 Uhr
Referentinnen:
RA Dr. Vanessa Adam, Justitiarin für Arbeits- und
Hochschulrecht im Deutschen Hochschulverband
RA Dr. Juliane Lorenz, Justitiarin für Hochschul- und
Beamtenrecht im Deutschen Hochschulverband
Themen:
• Rechtliche Grundlagen von Gleichstellung, Gender und
Diversity an Hochschulen
• Arbeitsrechtliche Aspekte, Antidiskriminierungsrecht,
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
• Diskussion und Erfahrungsaustausch zu
Gleichstellungsfragen
KONFLIKTMANAGEMENT AN DER HOCHSCHULE
Kaiserin-Friedrich-Stiftung Berlin
Donnerstag/Freitag, 28./29. Januar 2016
1. Seminartag 10:00 Uhr bis 2. Seminartag 17:00 Uhr
Referent:
Dipl.-Psych. Rainer Osterhorn, Trainer und Berater für
Führung und Organisationsentwicklung, Hamburg
Themen:
• Grundlagen des Konfliktmanagement
• Konflikte mit Mitarbeitern
• Konflikte mit Kollegen und „Vorgesetzten“
• Konfliktmoderation
Informationen und Anmeldung:
Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected]
Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de
1014
KLARTEXT
Forschung & Lehre 12|15
Kein Irrtum
Ein E-Mail-Austausch zur Anwesenheitspflicht
in Nordrhein-Westfalen
E-Mail eines AStA-Vertreters einer
Universität in NRW
„Sehr geehrter Herr Prof. X.
Laut Ihrem Vorlesungsplan für die
Vorlesung: Einführung in die [...] verlangen Sie unter dem Punkt „Teilnahmeform
und Leistungsanforderungen in der Vorlesung“ eine aktive Teilnahme und kündigen eine Nutzung von Teilnehmerlisten
an. Dies ist nach der neuen Studienstruktur so nicht mehr gestattet und auch
nach der alten Studienstruktur nicht
mehr so gewünscht (laut Rektoratsaussage). Ich nehme an, dies ist ein veraltetes
Handout, und bitte Sie daher, dies zu aktualisieren und entsprechend im Kurs die
Anforderungen zu berichtigen.
Mit freundlichen Grüßen,
(Frau Y, in Vertretung des AStA)“
Antwort von Professor X an der
gleichen Universität in NRW
„Liebe Frau Y. (AStA),
ich komme heute auf Ihre E-Mail
zurück.
Ja, es stimmt, dass ich in meiner Vorlesung immer mal wieder (3-5 mal pro
Semester) Listen herumgebe, in die ich
die TeilnehmerInnen bitte, sich namentlich einzutragen. Wer auf keiner der Listen auftaucht, das wissen die Studierenden, bekommt von mir am Ende des Semesters auch keine „Studienleistung“
(sic!) individuell verbucht. Das könnte
ich nicht verantworten. In Zweifelsfällen bitte ich Studierende, auch solche,
die mich einfach per E-Mail anschreiben und um Verbuchung von Punkten
bitten, obwohl sie nie irgendwo erschienen sind, mir persönlich Auskunft zu
geben, welches die Grundlage ist, auf
der sie erwarten, von mir etwas verbucht zu bekommen.
Meine Praxis ist dabei die pragmati-
sche Lösung eines Problems: Denn dieAlso nun sagen Sie mir bitte: Fordert
se Grundlagenveranstaltung impliziert
der AStA mich tatsächlich auf, die AnStudienleistungen (!), die ich individuforderungen an die Studienleistung in
ell vergeben und deren Bescheinigung
der Veranstaltung hochzuziehen? Und
ich verantworten können muss. Dazu
würde dies dann formalistisch so sein
muss ich mindestens herausfinden könmüssen, um einem Erlass zu entsprenen, wer denn diejenigen sind, die sie
chen, oder gäbe es auch nachvollziehbatatsächlich erbracht haben bzw. gar
re Gründe, die ich an die Studierenden
nicht erbracht haben können (im
weitergeben könnte und bestenfalls
Durchschnitt gibt es ja zwischen elekauch selbst verstehen könnte?
tronischer Anmeldung und tatsächliWas ich derzeit verstehe, ist – mit Karl
cher Teilnehmerzahl eine Verlustquote
Kraus – gesprochen, dies: Es gibt Dinge,
von um die 30 Prozent). Und man
die kommen als fertige Satire zur Welt.
kann die Studienleistung, die zu dieser
Sie würden sich übrigens komplett
Vorlesung nun mal dazu gehört, nur erirren, wenn Sie meinen würden, ich
bringen, wenn man anwesend ist, denn
würde Anwesenheitskontrollen irgendsie lautet in der inkriminierten Grundwie gut finden oder gar schätzen.
lagenveranstaltung: Regelmäßig anweWir sind ja nicht in der Schule, sonsend sein, mitdenken, eigene Notizen
dern in einer tertiären Bildungseinrichmachen! Ertung. Und die heißt
»Es gibt Dinge, die kommen seit Jahrhunderten
sichtlich sind
die AnfordeUniversität
und
als fertige Satire zur Welt.«
rungen in der
sollte
möglichst
Vorlesung niedrigschwellig angesetzt,
auch noch unter erschwerten Studienbesogar geringer als gemäß Modulhanddingungen (eben großen Studierendenbuch – im Unterschied zu den zugehözahlen) so aufgefasst werden – auch
rigen Übungen, die auf den Grundlawenn sich heute Bürokraten in Ministegen aufbauen: dort werden dann
rien ganz eigene – oder möglicherweise:
mündliche und schriftliche Leistungen
gar keine – Vorstellungen davon maerwartet.
chen, wie eigentlich akademisches LehParadoxerweise müsste nun Ihre Inren und Lernen in Universitäten funktervention, die im – wohl nur vermeinttioniert und funktionieren kann.
lich klaren – Interesse von Studierenden
Ich habe in dieser Sache übrigens
antritt, zur Konsequenz haben, dass ich
bereits mit dem Justiziar gesprochen.
Studienleistungen auch in der Vorlesung
Da diese Veranstaltung „Studienleisselbst „sichtbar“ abprüfen müsste, z.B.
tungen“ impliziert, wird eine Lösung sidurch Hochladen der Notizen im
cher nicht einfach im Verzicht auf die
Stud.IP oder, was mir als Form aber
Prüfung von Voraussetzungen bestehen
ganz fern liegt, durch Klausur. Denn
können. Eine formal „saubere“ Lösung
Formen mündlicher Präsentation von
wird für dieses Semester sicher nicht
einer hohen Zahl von TeilnehmerInnen
mehr erreichbar sein. Das wurde auch
in der Vorlesung abzufordern, würde
dort nicht anders gesehen. Aber es wird
dieser Veranstaltung den Kern ihres Sinkeine irgendwie „billigere“ sein können,
nes nehmen und, um das Geringste zu
wenn sie gefunden ist. Soviel steht auch
sagen, sie für die TeilnehmerInnen nicht
fest.
interessanter und attraktiver machen.
mit freundlichen Grüßen, Prof. X.“
6.
LIOBA WERTH KLAUS SEDLBAUER
UN
Anzeige
VE
RÄ
ND
ER
IN FORSCHUNG UND LEHRE
PROFESSIONELL AGIEREN
Die Leiter von Lehrstühlen stehen heute vor neuen Herausforderungen. Längst sind sie nicht mehr nur Wissenschaftler,
sondern zu Managern geworden. Sie sehen sich gestiegenen
Ansprüchen der Studierenden, einer zunehmenden Internationalisierung der Forschungslandschaft, der Beschaffung von
Drittmitteln und einer entsprechenden Außendarstellung in
der Öffentlichkeit gegenüber.
Mit dem Handbuch „In Forschung
und Lehre professionell agieren“
haben die Autoren ein Werk geschaffen, das anhand von Checklisten, Vorlagen, Leitfäden und vielen
Beispielen aus der Praxis zeigt, wie
mit den neuen Anforderungen
souverän, professionell und ergebnisorientiert umgegangen werden kann.
INHALT
TEIL 1 beschäftigt sich mit dem internen Management eines Lehrstuhls. Neben Hinweisen für die
ersten 100 Tage bei Übernahme eines
Lehrstuhls liefert das Kapitel wertvolle Tipps zur persönlichen Arbeitsmethodik, für ein effektives Arbeitsmanagement oder zur Ausrichtung
und Strukturierung eines Lehrstuhls.
Konkrete Checklisten erleichtern die
Organisation von internen Veranstaltungen sowie den Umgang mit Sitzungen und Arbeit in Gremien.
In TEIL 2 dreht sich alles um Präsentieren und Moderieren. Die klassischen Aspekte der Rhetorik und Präsentationsgestaltung werden ebenso
behandelt wie der Einsatz von
Medien und unterschiedlichen Moderationsmethoden oder das eigene
Auftreten und die damit verbundene
Außenwirkung.
TEIL 3 widmet sich dem Umgang mit
Studierenden im Rahmen der Lehre.
Dazu zählen die Bewertung von Prüfungsleistungen sowie eine verständliche Anleitung zur Erstellung von
Hausarbeiten, Referaten und Abschlussarbeiten.
TEIL 4 betrachtet die Forschungsarbeit am Lehrstuhl: Hier geht es um
die Planung und Ausrichtung von
Forschungsprojekten, deren Organisation und Beantragung sowie um
das Publizieren. Da Patente in den
Universitäten eine zunehmende Rolle
spielen, finden sich auch hierzu
wichtige Tipps.
In TEIL 5 zeigen die Autoren, wie eine
gezielte Öffentlichkeits- und Medienarbeit funktioniert und die Planung
von öffentlichen Events gelingt.
Abgerundet wird das Kapitel durch
einen „Lehrstuhl-Knigge.“
DIE AUTOREN
Prof. Dr. Lioba Werth und Prof. Dr.
Klaus Sedlbauer sind beide Lehrstuhlinhaber an verschiedenen Universitäten, in unterschiedlichen Fachbereichen. Beide sind in ihren Forschungseinrichtungen tagtäglich mit
Fragen des Managements befasst
und stellen mit diesem Buch ihren
Wissens- und Erfahrungsschatz vor.
TE
AU
F
LA
GE
STIMMEN ZUM BUCH
„Das vorliegende Buch eröffnet
thematisches Neuland. Es fasst
profunde Kenntnisse und
Erfahrungen in der Forschungsorganisation zusammen und bringt
hilfreiche Botschaften auf den
Punkt.“
PROF. DR. WOLFGANG HERRMANN,
PRÄSIDENT DER TECHNISCHEN
UNIVERSITÄT MÜNCHEN
„Daher kann ich dieses Buch jeder
ambitionierten Führungskraft in
Forschungseinrichtungen zur
Nutzung empfehlen.“
PROF. DR. HANS-JÖRG BULLINGER,
PRÄSIDENT A.D. DER
FRAUNHOFERGESELLSCHAFT
„Durch den kurzweiligen
Schreibstil macht es zudem Spaß,
sich der Welt des Forschungsmanagements zu nähern. Das Buch
ist eine praktische Hilfe für die
Arbeit jeder Forschungs- und
Entwicklungsabteilung.“
PETER ZÜRN, SPRECHER
DER KONZERNFÜHRUNG
DER WÜRTH-GRUPPE
LIOBA WERTH
KLAUS SEDLBAUER
IN FORSCHUNG UND LEHRE
PROFESSIONELL AGIEREN
Lioba Werth ist habilitierte DiplomPsychologin, hat an der Universität
Hohenheim den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationspsychologie inne und leitet ein Unternehmen
für Beratung, Coaching und Training
(auch im wissenschaftlichen Bereich).
Klaus Sedlbauer studierte Physik,
promovierte in Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, hat den
Lehrstuhl für Bauphysik an der TU
München inne und leitet das Fraunhofer-Institut für Bauphysik. In seinem Ingenieurbüro und seiner Firma
beschäftigt er sich mit Aufgaben aus
der Baupraxis.
BEQUEM BESTELLEN
Deutscher Hochschulverband, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
oder per E-Mail: [email protected]
oder per Fax: 0228-90 266 80
Gebunden, sechste unveränderte
Auflage 2015, 100 Abb., 844 Seiten,
79,- € (D) inkl. Porto; für Mitglieder
des DHV zum Sonderpreis von 70,00 €
inkl. Porto. ISBN: 978-3-924066-97-0
1016
STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
Es wird eng und enger
Der Stellenmarkt für Professuren im Jahr 2013
| A N G E L I K A W I R T H | Wie hat sich der Berufungsmarkt für Hochschullehrer in jüngster Zeit entwickelt? Wie können Trends zu beruflichen Perspektiven von Nachwuchswissenschaftlern festgestellt werden?
Nach wie vor ist die Datenlage zur Arbeitsmarkt-Situation von Hochschullehrern
relativ unzureichend. Vor diesem Hintergrund kommt der Betrachtung von Ausschreibungen freier Professuren eine besondere Bedeutung zu. Diese und andere Indikatoren, wie die Entwicklung des Professorenbestands oder der Habilitationszahlen, geben Hinweise auf strukturelle Entwicklungen.
M
it der vorliegenden Untersuchung des Stellenmarktes für Professuren im Jahr
2013 liegen aktuelle Daten einer Untersuchungsreihe vor, die seit 1999 in unregelmäßigen Abständen und seit 2009 im
Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt
wird. Analysiert wurde die Anzahl der
vakanten Professuren an Universitäten
unter Zugrundelegung des Ausschreibungsdienstes des Deutschen Hochschulverbandes. Diese und weitere für
die Einschätzung von Berufungschancen erhebliche Daten (wie z.B. die Entwicklung der Professoren- oder Habilitationszahlen), die ebenfalls beleuchtet
werden, enthalten fächerspezifische
Hinweise zu Chancen und Risiken des
wissenschaftlichen Nachwuchses.
Ausschreibungen
Insgesamt hat die Anzahl ausgeschriebener Universitätsprofessuren 2013 im
Vergleich zu den vorherigen Berichtsjahren merklich abgenommen (Tab. 1).
Im Gegensatz zum Jahr 2009, das mit
einer Rekordzahl von 1 856 Vakanzen
im Zeichen der Exzellenzinitiative
stand und noch von einem vermehrten
AUTORIN
Angelika Wirth, M.A., ist Mitglied
der Geschäftsstelle des Deutschen
Hochschulverbandes.
Anteil altersbedingt ausscheidender
Professoren gekennzeichnet war, belief
sich die Zahl im Jahr 2013 nur noch auf
1 417 Stellen und stand damit an zweitletzter Stelle aller Berichtsjahre seit
1999.
Wie verteilten sich die Vakanzen auf
die Fächer? Ein einheitliches Bild ergab
sich bei der Entwicklung der Ausschreibungszahlen seit 1999 in keinem Fach.
Vielfach zeigten sich größere Schwankungen in den einzelnen Disziplinen,
d.h. Fächer, die in einem Jahr einen Aufschwung erlebten, hatten einige Zeit später wieder mit Marktsättigungstendenzen zu kämpfen. Dies macht auch Prognosen hinsichtlich zukünftiger Chancen
auf dem Arbeitsmarkt schwierig.
Waren zwischen 2009 und 2011 vor
allem in den Disziplinen Pädagogik,
Wirtschaftswissenschaften und Humanmedizin 2009 überproportional viele
Stellen ausgeschrieben, wurden im Berichtsjahr 2013 die Karten neu gemischt. Pädagogik und Wirtschaftswissenschaften büßten im Vergleich zum
vorherigen Berichtsjahr mehr als 30
Prozent ein, in der Humanmedizin waren es fast 22 Prozent. Auch die – allerdings wesentlich kleinere – Fächergruppe Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften verlor mehr als ein Drittel
an freien Stellen im Gegensatz zum
vorherigen Berichtsjahr, und die Disziplinen Physik/Astronomie sowie Philosophie büßten mehr als ein Viertel ein.
Dagegen legten vor allem Biologie, die
Sozialwissenschaften sowie die Geowissenschaften mit rund einem Drittel
mehr Stellen erheblich zu. Auf ein Plus
von etwa 20 Prozent kamen die Kunstund Kulturwissenschaften, Rechtswissenschaften und Psychologie. Die jeweils größten Zu- und Abnahmen waren in den kleinsten Fächern (Pharmazie – 62,5 Prozent, Veterinärmedizin
+ 75,0 Prozent) zu verzeichnen. Da aufgrund geringer Masse bereit kleinere
Fluktuationen relativ hohe prozentuale
Abweichungen zur Folge haben, sind
allerdings in diesen Fällen die Daten
weniger aussagekräftig.
Professurenzahlen
Aufgrund der uneinheitlichen Entwicklung bei den Ausschreibungen empfiehlt
sich ein Blick auf weitere für den Stellenmarkt relevante Einflussfaktoren.
Wie stand es um die Entwicklung der
Professurenzahlen in den letzten Jahren?
Im Vergleich zu den sinkenden Ausschreibungszahlen legte 2013 der Professorenbestand an den Universitäten
(incl. Pädagogischen Hochschulen und
Theologischen Hochschulen) weiter zu
(Grafik 1). Dieser Entwicklungstrend
war bereits seit einigen Jahren Zeit zu
beobachten. Nachdem die Professurenzahlen zwischen 1999 und 2006 stark
gesunken waren, kletterten sie ab 2007
in die Höhe. Während also der Kulminationspunkt bei den Ausschreibungen
im Jahr 2009 lag, war der Aufwärtstrend
bei den Professuren (durch den Fächerausbau und bedingt durch die zeitlich
nachgelagerten Stellenbesetzungen)
auch in den darauffolgenden Jahren
noch stark sichtbar.
Auch fächerspezifisch zeichnete sich
ein Aufwärtstrend bei den Professurenzahlen ab (Tab. 2). Allerdings ist hier
darauf hinzuweisen, dass seit 2002 von
seiten des Statistischen Bundesamtes
auch die Juniorprofessuren bei den Professurenzahlen mit erfasst werden. Allein für das Jahr 2013 müssen daher
1 597 Juniorprofessuren abgezogen werden.
Im Vergleich zum Berichtsjahr 2011
waren 2013 kaum Rückgänge zu verzeichnen, lediglich die Theologie und
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften wiesen ein geringes Minus auf.
Die größten Zunahmen erfolgten in den
Fächern Philosophie mit mehr als 10
Prozent und Psychologie (fast 9 Prozent).
Aus Altersgründen ausscheidende Professoren
In diesem Zusammenhang stellt die Anzahl der jährlich aus Altersgründen ausscheidenden Professoren eine weitere
wichtige Größe bei der Untersuchung
des Stellenmarktes dar (Tab. 3). Während in der ersten Dekade dieses Jahrtausends jährlich etwa 1 000 Professoren aus Altersgründen ausschieden und
dadurch vermehrt Stellen freimachten
(die Altersausscheidensquoten lagen
zwischen 4,1 Prozent und 5,0 Prozent),
rutschten die Zahlen zwischen 2010
und 2012 auf unter 600 pro Jahr und
schmälerten damit die Chancen auf eine freie Professur (Quoten von 2,4 Prozent bis 2,6 Prozent). Erst 2013 war mit
635 aus Altersgründen ausscheidenden
Professoren wieder eine leichte Veränderung der Situation zu beobachten,
was sich in der Quote allerdings nur minimal bemerkbar macht.
Prospektiv wird die Anzahl der jährlich aus Altersgründen ausscheidenden
Professoren sukzessive weiter steigen
und damit vermutlich wieder positivere
Signale für den Stellenmarkt setzen.
Nach den Prognosen des Statistischen
Bundesamtes wird die Zahl der aus Altersgründen ausscheidenden Professoren im Jahr 2023 bei 837 liegen. Damit
dürften auch die Ausschreibungszahlen
in den nächsten Jahren wieder in die
Höhe gehen, solange nicht andere Faktoren wie Stellenkürzungen oder Fächerverlagerungen Einfluss nehmen.
1017
STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
Grafik 1: Hauptberufliche Professoren ohne Juniorprofessoren
(C4, C3, C2, W3, W2) 1999 bis 2013 an Universitäten (incl.
Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen)
22 319
22 176
21 946
21 902
21 738
21 668
21 575
21 349
21 326
21 135
20 832
20 748
20 863
20 651
20 161
1999
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4.
Mehr als die Hälfte aller Habilitationen erfolgte in der Humanmedizin, was
auf die Größe dieser Fächergruppe und
den traditionell hohen Stellenwert dieser Qualifikation für diese Disziplin zurückzuführen ist. In der Fächergruppe
Sozialwissenschaften/Sozialwesen verdoppelte sich die Anzahl der Habilitationen gegenüber 2011. Weitere signifikante Zunahmen waren in den Bereichen Rechtswissenschaften, Agrar-,
Forst- und Ernährungswissenschaften
sowie in Physik/Astronomie zu verzeichnen. Allerdings waren in diesen
Fächergruppen 2011 die Zahlen so
stark gesunken, dass hier eher von einem Erholungseffekt gesprochen werden kann. Einen besonders starken
Rückgang bei den Habilitationen gab es
in den Bereichen Pädagogik, Biologie
und Mathematik.
Die seit 2005 zurückgehenden Habilitationszahlen bedeuten jedoch nicht,
dass weniger Nachwuchswissenschaftler
auf den Markt strömen. Sie ist vielmehr
Ausdruck eines stärkeren Einflusses alternativer Karrierewege. Die Anzahl außeruniversitärer Nachwuchsgruppen
und die Zahl der Juniorprofessoren nahmen in den letzten Jahren deutlich zu.
Wie sieht das konkret aus? Ein Vergleich im Abstand von fünf Jahren zeigt,
wie sich in diesen Bereichen die Zahlen
entwickelten: Während nach Angaben
der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz („Pakt für Forschung und Innovation: Monitoring-Bericht 2015“) die Anzahl der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Emmy-Noether-Gruppen im Jahr 2009 noch bei 194
lag, waren es 2013 bereits 325. Im gleichen Zeitraum wuchsen die selbststän-
Grafik 2: Habilitationen insgesamt (1999 bis 2013)
2 128
1 926
2 199
2 302
2 209
2 283
2 001
1 983
1 881
1 800
1 820
1 755
1 863
Neuhabilitierte, Nachwuchsgruppenleiter und Juniorprofessoren
Wie stellt sich die Situation auf der Bewerberseite dar? Insgesamt schlossen
2013 1 567 Wissenschaftler ihre Habilitation ab, im Gegensatz zum Beginn der
2000er Jahre ein deutlicher Rückgang
(Grafik 2).
1999
1 646
1 567
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4.
1018
STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
Tabelle 1: Ausschreibungen von Universitätsprofessuren*
Fächergruppe / Fachbereich
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften
Biologie
Chemie
Geowissenschaften, Geographie
Geschichte
Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften
Informatik
Ingenieurwissenschaften
Kunst- und Kulturwissenschaften / Sport
Mathematik
Pädagogik (incl. Sonderpädagogik)
Pharmazie
Philosophie
Physik, Astronomie
Politikwissenschaften
Psychologie
Rechtswissenschaften
Sozialwissenschaften, Sozialwesen
Sprach- und Literaturwissenschaften
Theologie
Veterinärmedizin
Wirtschaftswissenschaften
Insgesamt
Bewegung
Bewegung
2011-2013 absolut 2011-2013 in %
1999
2002
2003
2004
2005
2009
2011
2013
22
68
55
34
32
249
63
162
82
55
44
16
16
58
17
27
63
27
79
43
12
98
27
82
75
45
48
256
109
166
90
73
78
10
23
80
22
30
83
25
118
47
16
112
31
67
77
52
39
293
78
137
95
68
64
7
24
85
12
30
58
46
111
40
4
104
21
52
83
46
39
252
79
136
89
80
65
10
15
81
21
36
68
21
105
32
9
107
13
78
92
58
40
299
78
148
113
73
69
8
13
99
24
39
71
45
116
41
9
98
33
78
70
44
55
343
61
167
121
90
101
11
23
81
31
65
82
53
131
36
7
173
35
62
49
26
31
308
60
134
101
91
102
8
15
60
26
40
59
47
93
28
4
159
23
83
56
34
32
241
60
140
123
79
63
3
11
43
21
48
71
62
76
31
7
110
-12
21
7
8
1
-67
0
6
22
-12
-39
-5
-4
-17
-5
8
12
15
-17
3
3
-49
-34,3
33,9
14,3
30,8
3,2
-21,8
0,0
4,5
21,8
-13,2
-38,2
-62,5
-26,7
-28,3
-19,2
20,0
20,3
31,9
-18,3
10,7
75,0
-30,8
1 322
1 615
1 522
1 447
1 624
1 856
1 538
1 417
-121
-7,9
* C4-, C3-, W3- und W2-Professuren an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen)
Quelle: Ausschreibungsdienst des Deutschen Hochschulverbandes
Tabelle 2: Hauptberufliche Professoren*
Fächergruppe / Fachbereich
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften
Biologie
Chemie
Geowissenschaften, Geographie
Geschichte
Humanmedizin (incl. Zahnmedizin) /
Gesundheitswissenschaften
Informatik
Ingenieurwissenschaften
Kunst- und Kulturwissenschaften / Sport
Mathematik
Pädagogik (incl. Sonderpädagogik)
Pharmazie
Philosophie
Physik, Astronomie
Politikwissenschaften
Psychologie
Rechtswissenschaften
Sozialwissenschaften, Sozialwesen
Sprach- und Literaturwissenschaften
Theologie
Veterinärmedizin
Wirtschaftswissenschaften
2013
Bewegung
Bewegung
2011-2013 absolut 2011-2013 in %
1999
2002
2003
2004
2005
2009
2011
542
987
951
773
657
531
953
907
739
662
540
970
919
729
670
533
956
925
708
652
472
966
895
698
623
435
992
916
n.e.
n.e.
455
1 069
967
n.e.
733
452
1 103
1 005
741
751
-3
34
38
n.e.
18
-0,7
3,2
3,9
n.e.
2,5
3 260
601
2 620
1 271
1 187
948
148
302
1 191
281
531
904
508
1 748
754
180
1 389
3 139
739
2 439
1 234
1 162
846
169
297
1 147
284
552
892
527
1 704
706
179
1 474
3 178
782
2 367
1 281
1 158
848
163
298
1 125
313
552
903
504
1 637
686
183
1 432
3 239
838
2 358
1 297
1 152
795
166
320
1 111
319
559
922
509
1 647
686
179
1 420
3 114
860
2 318
1 292
1 114
772
168
300
1 092
310
577
917
518
1 607
658
179
1 450
3 015
944
2 332
n.e.
1 138
791
163
332
1 164
305
545
944
n.e.
1 678
658
n.e.
1 660
3 250
992
2 481
1 408
1 197
867
n.e.
339
1 239
328
575
964
529
1 753
669
n.e.
n.e.
3 329
1 021
2 537
n.e.
n.e.
891
n.e.
375
1 284
350
626
993
563
n.e.
660
n.e.
n.e.
79
29
56
n.e.
n.e.
24
n.e.
36
45
22
51
29
34
n.e.
-9
n.e.
n.e.
2,4
2,9
2,3
n.e.
n.e.
2,8
n.e.
10,6
3,6
6,7
8,9
3,0
6,4
n.e.
-1,3
n.e.
n.e.
n.e. = nicht ermittelbar (Zahlen nicht vorhanden oder unter Datenschutz).
* an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen). Ab 2002 incl. Juniorprofessoren. Nicht berücksichtigt: Bereiche, die keinem
bestimmten Fach zugeordnet werden können (z.B. Zentrale Einrichtungen).
Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4
1019
STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
Tabelle 3: Ausscheiden von Professoren aus Altersgründen
digen Nachwuchsgruppen in den Forschungsorganisationen von 400 auf 530.
Auch die Zahl der Juniorprofessuren
nahm laut Statistischem Bundesamt
kräftig zu (von 994 auf 1 597).
Stellt man zusammenfassend die
auf unterschiedliche Weise qualifizierten Nachwuchswissenschaftler der
Zahl der im jeweiligen Jahr aus Altersgründen ausgeschiedenen Professoren
gegenüber – unter Vernachlässigung
des Umstandes, dass nicht jede aus Altersgründen freiwerdende Professur
auch automatisch neu besetzt wird –
kamen 2009 auf eine Professur fast vier
qualifizierte Nachwuchswissenschaftler,
2013 waren es sechs (Tab. 5). Die Konkurrenzsituation für berufungsfähige
Nachwuchswissenschaftler ist somit
deutlich ausgeprägter. Dabei ist auch
zu bedenken, dass auf jede freiwerdende Professur zusätzlich Bewerber aus
dem Ausland, je nach Fach Bewerber
aus der Industrie, auf andere Weise
Qualifizierte und die in den Vorjahren
nicht zum Zuge gekommenen Bewerber hinzu zu addieren sind. Schätzungen gehen davon aus, dass auf jede ausgeschriebene
Universitätsprofessur
über 40 Bewerbungen von formal und
inhaltlich qualifizierten Wissenschaftlern eingehen.
Hauptberufliche Professoren
insgesamt*
Anzahl
24 205
23 980
23 744
23 637
23 430
23 434
22 858
22 257
22 794
23 023
22 988
23 289
23 914
24 081
24 496
im Alter von 65 Jahren (vorauss.)
ausscheidende Professoren*
im Jahr
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Anzahl
799
1 041
982
1 004
1 081
1 073
1 143
1 043
941
1 039
902
594
563
597
635
im Jahr
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
673
640
670
704
786
741
813
846
865
837
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
Quote
3,3%
4,3%
4,1%
4,2%
4,6%
4,6%
5,0%
4,7%
4,1%
4,5%
3,9%
2,6%
2,4%
2,5%
2,6%
* an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen) und Kunsthochschulen
(ohne Juniorprofessoren).
Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4
Ausschreibungsquoten
Um weitere Aussagen zur Angebotsund Nachfragesituation zu treffen, werden Ausschreibungsquoten ermittelt.
Die Ausschreibungsquoten beschreiben
das Verhältnis zwischen der Zahl der
Vakanzen und der Professorenzahlen
insgesamt, und lassen damit – zumin-
Tabelle 4: Habilitationen (fachspezifisch)
Fächergruppe / Fachgebiet
Agrar-, Forst-, und Ernährungswissenschaften
Biologie
Chemie
Geowissenschaften, Geographie
Geschichte
Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften
Informatik
Ingenieurwissenschaften
Kunst- und Kulturwissenschaften / Sport
Mathematik
Pädagogik (incl. Sonderpädagogik)
Pharmazie
Philosophie
Physik, Astronomie
Politikwissenschaften
Psychologie
Rechtswissenschaften
Sozialwissenschaften, Sozialwesen
Sprach- und Literaturwissenschaften
Theologie
Veterinärmedizin
Wirtschaftswissenschaften
Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R. 4.4
1999
2002
2003
2004
2005
2009
2011
2013
45
126
74
76
54
625
56
64
70
85
33
14
34
129
31
49
55
38
110
53
16
83
37
131
80
64
93
849
51
92
92
70
43
14
45
142
37
50
73
29
147
43
29
84
35
109
88
61
70
873
40
79
86
57
37
8
46
110
26
52
67
54
140
51
21
94
33
105
74
73
87
910
29
84
105
72
36
15
40
106
28
61
67
47
119
68
21
98
43
90
53
38
61
856
35
82
67
62
43
4
28
86
27
56
64
44
106
49
14
85
21
72
50
50
49
816
44
66
68
48
29
7
31
63
26
42
45
26
117
42
20
81
15
70
34
40
43
799
21
65
52
43
24
9
26
38
17
41
28
12
80
33
14
52
24
50
32
32
54
789
27
68
39
31
15
10
20
60
21
61
45
24
66
32
15
47
Bewegung
Bewegung
2011-2013 absolut 2011-2013 in %
9
-20
-2
-8
11
-10
6
3
-13
-12
-9
1
-6
22
4
20
17
12
-14
-1
1
-5
60,0
-28,6
-5,9
-20,0
25,6
-1,3
28,6
4,6
-25,0
-27,9
-37,5
11,1
-23,1
57,9
23,5
48,8
60,7
100,0
-17,5
-3,0
7,1
-9,6
1020
STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
Tabelle 5: Verhältnis altersbedingt ausscheidender Professoren zu
Nachwuchswissenschaftlern
Altersbedingt ausscheidende Professoren*
Wissenschaftlicher Nachwuchs
davon
Habilitationen
Juniorprofessoren*
Nachwuchsgruppen
zusammen
Verhältnis
2009
902
2013
635
1 820
994
594
3 408
1 567
1 597
855
4 019
3,8
6,3
* an Universitäten und Kunsthochschulen
Quelle: Statistisches Bundesamt FS 11, R 4.4, GWK-Monitoring-Bericht 2015
dest tendenziell – Schlüsse auf die Entwicklung des Marktes zu. Sie dürfen allerdings nicht überinterpretiert werden.
Denn nicht jeder bereits Berufene bewirbt sich auf eine Professur. Darüber
hinaus bleiben andere potentielle Bewerber (Nachwuchswissenschaftler, Bewerber aus der Industrie oder dem Ausland etc.) in der Statistik unberücksichtigt. Eine weitere Einschränkung: Bei
großen Fächergruppen sind die Quoten
aussagekräftiger als bei kleineren. Zudem zieht eine Abnahme der Professurenzahlen die Ausschreibungsquote automatisch nach oben, d.h. eine hohe
Quote kann nicht zwangsläufig als positives Signal gewertet werden. Vor die-
sem Hintergrund sind die Ausschreibungsquoten zwar ein wichtiger Parameter für die Betrachtung des Stellenmarktes, sollten jedoch ebensowenig
isoliert betrachtet werden wie die anderen bereits erwähnten messbaren Indikatoren wie Altersstruktur der Professoren, Habilitationen etc.
Wie Tab. 6 zeigt, fiel die durchschnittliche Ausschreibungsquote im
Jahr 2013 auf den niedrigsten Stand seit
1999. Sie lag nur noch bei 5,8 Prozent
und verringerte sich damit merklich gegenüber dem vorherigen Berichtsjahr
2011, in dem die Quote bei 6,6 Prozent
lag. Noch deutlicher wird das Gefälle im
Vergleich mit dem Rekordjahr 2009:
Hier lag die Quote bei 8,4 Prozent, womit rein statistisch gesehen 12 Professoren auf eine Vakanz entfielen. 2013 waren es 17 Professoren – die Berufungschancen somit insgesamt weniger gut.
Im Hinblick auf die fächerspezifische Situation muss zunächst darauf
hingewiesen werden, dass 2013 in sechs
Fällen keine Ausschreibungsquoten ermittelbar waren, da die entsprechenden
Professurendaten fehlen. Dies ist insofern bedauerlich als es sich meistenteils
um größere Fächergruppen (Sprachund Literaturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften) handelt. Die
höchste Quote, die für das Jahr 2013
notiert werden konnte, belegte mit 11
Prozent die Fächergruppe Sozialwissenschaften. Hier korreliert die Quote mit
dem Zuwachs bei Ausschreibungs-, Professoren- und Habilitationszahlen und
lässt auf eine positive Entwicklung
schließen. Auf Platz 2 folgte das Fach
Psychologie, das bereits in den vorherigen beiden Berichtsjahren überdurchschnittlich abgeschnitten hatte und
2013 einhergehend mit einer Zunahme
bei den Professoren eine Ausschreibungsquote von 7,7 Prozent aufwies. Dahinter rangierten das Fach Biologie mit
7,5 Prozent, das wiederum in den beiden
Berichtsjahren nur unterdurchschnittlich platziert war, sowie auf Platz 4 die
Tabelle 6: Ausschreibungsquoten (Verhältnis Ausschreibungen zum Professurenbestand) 1999 bis 2013
Fächergruppe / Fachgebiet
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften
Biologie
Chemie
Geowissenschaften, Geographie
Geschichte
Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften
Informatik
Ingenieurwissenschaften
Kunst- und Kulturwissenschaften, Sport
Mathematik
Pädagogik (incl. Sonderpädagogik)
Pharmazie
Philosophie
Physik, Astronomie
Politikwissenschaften
Psychologie
Rechtswissenschaften
Sozialwissenschaften, Sozialwesen
Sprach- und Literaturwissenschaften
Theologie
Veterinärmedizin
Wirtschaftswissenschaften
Durchschnitt*
1999
2002
2003
2004
2005
2009
2011
4,1%
6,9%
5,8%
4,4%
4,9%
7,6%
10,5%
6,2%
6,5%
4,6%
4,6%
10,8%
5,3%
4,9%
6,0%
5,1%
7,0%
5,3%
4,5%
5,7%
6,7%
7,1%
5,1%
8,6%
8,3%
6,1%
7,3%
8,2%
14,7%
6,8%
7,3%
6,3%
9,2%
5,9%
7,7%
7,0%
7,7%
5,4%
9,3%
4,7%
7,5%
6,7%
8,9%
7,6%
5,7%
6,9%
8,4%
7,1%
7,0%
9,2%
10,0%
5,8%
7,4%
5,9%
7,5%
4,3%
8,1%
7,6%
3,8%
5,4%
6,4%
9,1%
7,3%
5,8%
2,2%
7,3%
3,9%
5,4%
9,0%
6,5%
6,0%
7,8%
9,4%
5,8%
6,9%
6,9%
8,2%
6,0%
4,7%
7,3%
6,6%
6,4%
7,4%
4,1%
6,4%
4,7%
5,0%
7,5%
2,8%
8,1%
10,3%
8,3%
6,4%
9,6%
9,1%
6,4%
8,7%
6,6%
8,9%
4,8%
4,3%
9,1%
7,7%
6,8%
7,7%
8,7%
6,7%
6,2%
5,0%
6,8%
7,6%
7,9%
7,6%
n.e.
n.e.
11,4%
6,5%
7,2%
n.e
7,9%
12,8%
6,7%
6,9%
7,0%
10,2%
11,9%
8,7%
n.e.
7,8%
5,5%
n.e.
10,4%
7,7%
5,8%
5,1%
n.e.
4,2%
9,5%
6,0%
5,4%
7,2%
7,6%
11,8%
n.e.
4,4%
4,8%
7,9%
7,0%
6,1%
8,9%
5,3%
4,2%
n.e.
n.e.
5,1%
7,5%
5,6%
4,6%
4,3%
7,2%
5,9%
5,5%
n.e.
n.e.
7,1%
n.e.
2,9%
3,3%
6,0%
7,7%
7,2%
11,0%
n.e.
4,7%
n.e.
n.e.
2013
6,0%
7,5%
7,0%
6,7%
7,6%
8,4%
6,6%
5,8%
n.e. = nicht ermittelbar (Zahlen nicht vorhanden oder unter Datenschutz)
*auf Basis der Gesamtprofessuren (ab 2002 incl. Juniorprofessuren) an Universitäten (incl. Pädagogische Hochschulen und Theologische Hochschulen)
STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
größte Fächergruppe Humanmedizin
(7,2 Prozent). Die Medizin konnte in allen Berichtsjahren eine überdurchschnittliche Quote aufweisen.
Im Mittelfeld bewegten sich die Informatik, Politikwissenschaften, Chemie
und Ingenieurwissenschaften. In der Informatik blieben die Ausschreibungszahlen in Vergleich zu den vorherigen
beiden Berichtsjahren konstant, während die Professurenzahlen stiegen. In
den anderen genannten Disziplinen waren die Ausschreibungszahlen bei ebenfalls gestiegenen Professurenzahlen volatil bzw. sinkend (Politikwissenschaften).
Den letzten Platz der Rangskala belegte Philosophie mit einer Ausschreibungsquote von 2,9 Prozent. Bereits seit
dem Berichtsjahr 2004 waren hier nur
unterdurchschnittliche Ausschreibungsquoten zu verzeichnen, wobei allerdings
die seit dem Berichtsjahr 2009 zu beobachtende Zunahme der Professurenzahlen zu beachten ist, die die Ausschrei-
bungsquoten nach unten senkte. Auch
die Physik/Astronomie war nur mit einer schwachen Quote von 3,3 Prozent
vertreten. Nachdem diese Disziplin (wie
auch andere naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie oder Biologie) im Berichtsjahr 2005 überdurchschnittlich
abgeschnitten hatte, ging es in den darauffolgenden Berichtsjahren kontinuierlich bergab. Im genannten Zeitraum
hatten sich die Ausschreibungszahlen
mehr als halbiert, während die Zahl der
Professuren beträchtlich gestiegen war.
Kamen 2005 11 Professuren auf eine
freie Stelle, waren es 2013 30, also fast
das Dreifache.
Fazit
Viele Entwicklungen auf dem akademischen Arbeitsmarkt sind nur mit Mühe
nachzeichenbar;
Prognosen
noch
schwieriger. Die bereits in der Stellenmarkt-Auswertung für das Berichtsjahr
2011 geäußerte Vermutung, dass sich
die Zahl der ausgeschriebenen Univer-
1021
sitätsprofessuren auch in späteren Berichtsjahren weiter reduzieren könnten
(F&L 12/2013, S. 1 007), hat sich allerdings bestätigt. In Zeiten geringerer Altersausscheidensquoten ergeben sich
Blockadeeffekte für den Stellenmarkt.
Die Situation wird sich voraussichtlich
erst wieder in etwa fünf Jahren leicht
entspannen, wenn mehr Professoren altersbedingt ausscheiden. Allerdings haben andere Faktoren wie Stelleneinsparungen, Umwidmungen von Professuren oder die Dauer der Wiederbesetzung von Professuren einen unkalkulierbaren Einfluss auf den Stellenmarkt.
Umgekehrt bleibt die Hoffnung, dass
sich durch eine politisch gewollte und
finanzierte Erhöhung von Universitätsprofessuren die Lage verbessert (vgl.
F&L 5/2015, S. 371.). Bei allen notwendigen Einschränkungen und Unsicherheiten im Einzelnen: Die Lage für den
wissenschaftlichen Nachwuchs ist zurzeit sichtlich angespannt.
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1022
WA S I S T E I G E N T L I C H … ?
Forschung & Lehre 12|15
Was ist eigentlich Biophotonik?
Optische Methoden in Medizin und Biologie
| A L E X A N D E R H E I S T E R K A M P | Mittels neuer
optischer Verfahren lassen sich Krankheiten früher und besser diagnostizieren
und therapieren. Durch Nutzen von optischen Technologien werden auch neue
Impulse für die Biotechnologie und Life Sciences gegeben.
bung von Zell- und Gewebebestandteilen in Echtzeit möglich (Karpf et al),
um eventuelle Infektionen, Gefäßerkrankungen oder andere wichtige Biomarker farbstofffrei zu erkennen (Popp
et al.). Grundlage ist die Wechselwirkung der Photonen mit den Biomolekülen, die spektroskopisch, zeitaufgelöst
oder durch Wellenmischung (siehe Abbildung 1) und weitere Methoden ausgewertet werden kann und so Aufschlüsse über Gewebe- und Zellbestandteile geben kann. Durch Kombination mit Nanopartikeln kann die
Sensitivität dieser Methoden bis auf das
Niveau einzelner Moleküle erhöht werden.
as das Messer nicht heilt,
kroskopischen Bereich geht. So lässt
heilt das Feuer…“, dieses Zisich der Laser und allgemeiner die Photat des griechischen Arztes
tonik nicht mehr nur als sehr präzises,
Hippokrates (ca. 460-370 v. Chr.) zeigt
schädigungsarmes Lichtskalpell einsetdie besondere Stellung des Feuers in
zen, sondern eröffnet im Bereich von
der Medizin der Antike auf. Bestimmte
Mikroskopie und Bildgebung völlig
Eigenschaften des Lasers ähneln denen
neue Wege in der Diagnose und Erfordes Feuers: Die Möglichkeit, Energie
schung von Krankheiten.
lokalisiert und selektiv in bestimmte
Beispiele solcher Fortschritte auf
Gewebe oder Zellen berührungslos und
dem Gebiet der Optik sind die sogesomit steril zu applizieren, eröffnet
nannten Superresolution-Verfahren, die
neue Wege in der Diagnose und Theradas klassische Beugungslimit durchpie.
brochen haben und die Bildgebung
Bereits kurz nach seiner Erfindung
von lebenden Strukturen im Bereich
Welchen Anwendungsbezug
Anfang der 60er Jahre wurde der
einiger 10 Nanometer (Hell et al.) erhat die Biophotonik?
Laser daher in der Medizin sehr erlauben. In Kombination mit den FortDie Biophotonik ist durch die Zielsetfolgreich in der Augenheilkunde eingeschritten auf dem Gebiet der Molekuzung des Gebiets, der frühen Diagnose,
setzt. Mit fortschreitender Entwicklung
larbiologie können im Rahmen der
der Behandlung und dem verbesserten
hat sich der Einsatzbereich seitdem
Fluoreszenzmikroskopie über genetisch
Verständnis von Krankheitsbildern,
auf eine Vielzahl von
eng verknüpft mit der AnAnwendungen innerwendung, da letztlich die
»Die Anwendungen der Biophotonik
halb der Medizin, insZielsetzungen verschiedeumfassen nahezu alle Bereiche der
besondere in jüngster
ner Verfahren maßgeblich
Zeit durch Fortschritte
durch die klinische AnLebenswissenschaften und der Medizin.«
in Optik, Molekularwendung oder offene Frabiologie und Nanogen in Diagnose und Thetechnologie, extrem ausgedehnt.
erzeugte Fluoreszenzfarbstoffe, sogerapie vorgegeben werden. Die oben anDer Bereich der Biophotonik geht
nannte Fusionsproteine, Bestandteile
gesprochene Sensitivität lässt sich in
aus diesen Entwicklungen hervor und
lebender Zellen, spezifisch angefärbt
vielen Gebieten anwenden und bekonzentriert sich dabei insbesondere
und hochauflösend und dynamisch begründet dann wiederum den Bedarf
auf die Bausteine des Lebens, wie Zelobachtet werden.
neuer Therapieoptionen bei einer entlen und Moleküle, im Gegensatz zu der
Auch ohne Anfärbungen ist beisprechend frühen Diagnose. Das
eher klassischen Lasermedizin, in der
spielsweise über Raman-basierte MeBMBF hat daher die Förderinitiative
es um klinische Anwendungen im mathoden eine chemisch selektive BildgeBiophotonik geschaffen, in der Anwendungen photonischer Verfahren in enAUTOR
ger Kooperation von Wissenschaft und
Industrie erforscht werden. Die Anwendungen umfassen dabei nahezu alAlexander Heisterkamp ist Professor für Biophotonik an der Leibniz Universität
Hannover. Als Physiker entwickelt er optische Technologien in den Lebenswissenle Bereiche der Lebenswissenschaften
schaften und der Medizin.
und der Medizin, wie beispielsweise
hochauflösende Vor-Ort-Analytik im
W
12|15 Forschung & Lehre
WA S I S T E I G E N T L I C H … ?
1023
Abbildung: A. Heisterkamp / T. Ehmke / M. Ochs
Fortschritt durch interdisziplinäre Zusammenarbeit
Nur durch Zusammenwirken der verschiedenen Disziplinen von Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften
und Medizin kann ein Fortschritt auf
dem Gebiet der Biophotonik erreicht
werden, und es können neue Wege eröffnet werden. Am Standort Hannover
bildet sich diese Zusammenarbeit in einer Vielzahl von koordinierten Forschungsprogrammen ab, wie beispielsweise den Exzellenzclustern REBIRTH
und Hearing-for-all, sowie dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung
(DZL) und dem jüngst neu geschaffenen Forschungsbau NIFE, dem Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung. Indem sich die verschiedenen Disziplinen auf eine Sprache verständigen und austauschen, entstehen
so auch neue Möglichkeiten und Perspektiven für die Forschung in jeder
einzelnen Disziplin.
Abbildung 1 oben: Farbstofffreie Bildgebung von Lungengewebe (Pleura einer Schweinelunge,
rot: Elastinfasern (Autofluoreszenz), grün: nichtlineares Signal der Kollagenfasern, Kooperation
AG Ochs, MHH, DZL). unten: Farbstofffreie Bildgebung an einer Zelllinie, Vierwellen-Mischsignal
(a), nichtlineare Fluoreszenz (b) des Stoffwechsels, Signal der intrazellulären Vesikel und Lipide
über 3. Harmonische, Überlagerung aller Signale (d). Skalierung 5μm
Bereich der Medizin, Schadstoffanalytik im Trinkwasser; molekulare Diagnostik und hoch-sensitiver Nachweis
von Zellen oder photonische Verfah-
dingte Makuladegeneration). Vor allem
die letztgenannten Erkrankungen spielen in einer alternden Gesellschaft eine
immer größere Rolle. Eine möglichst
frühzeitige Erkennung ist bei
»Optische Methoden erlauben es heute,
all diesen Krankheitsbildern
dem Leben auf subzellulärer Ebene
wichtig, aber in
zuzusehen.«
Bereichen
wie
z.B. der trockeren zu Nachweis und Therapie von
nen Makuladegeneration existieren bismultiresistenten Keimen.
lang keine echten Therapieoptionen,
Besondere Fortschritte erhofft man
optische Verfahren böten sich jedoch
sich unter anderem bei den großen
aufgrund der leichten Zugänglichkeit
Volkskrankheiten, wie Herz-Kreislaufgeradezu an.
erkrankungen, Krebserkrankungen, Demenz, Diabetes mellitus und Erkrankungen der Netzhaut (wie die altersbe-
Neue Wege in Biologie
und Medizin
Die Verbindung von grundlegender
Physik, wie zum Beispiel die nichtlineare Anregung von Ladungsträgern an
Molekülen, mit medizinischen Fragestellungen und Vorgängen in der Biologie übt eine besondere Faszination aus.
Optische Methoden erlauben es heutzutage, dem Leben auf subzellulärer
Ebene zuzusehen und zu lernen. Zahlreiche berühmte Physiker haben bereits
zuvor in dem interdisziplinären Gebiet
von Physik und Biologie gearbeitet, wie
das immer noch lesenswerte Buch von
Erwin Schrödinger „Was ist Leben?“
zeigt, in dem der Nobelpreisträger lange vor der Entdeckung der DNA über
die mögliche Weitergabe der Erbinformation in Zellen spekuliert. Auch Richard Feynman, ein Pionier in der
Quantenoptik und ebenfalls Nobelpreisträger, war seinerzeit Mitglied im
sogenannten RNA-Tie Club, der die
Entschlüsselung der Protein-Synthese
aufklären wollte. Die mechanistische
Herangehensweise aus der Physik auf
die Prozesse des Lebens anzuwenden
und Methoden zu schaffen, die in Biologie und Medizin neue Wege ermöglichen, bleiben ein spannendes Forschungsgebiet.
1024
FORSCHUNG
Forschung & Lehre 12|15
Ergründet
und entdeckt
Antibiotikaresistenzen
D
mit 11,8 Prozent unter dem
europäischen Mittelwert, der
bei ca. 18 Prozent stagniert.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit stünden seit einigen
Jahren die Gram-negativen
Erreger. Dazu gehörten u.a.
Escherichia coli, die z.B.
Harnwegsinfektionen verursachen, und Klebsiella pneumoniae, die im Krankenhaus
zu Lungenentzündung und
zu Sepsis (Blutvergiftung)
führen könnten. Bei Escheri-
Foto: picture-alliance
ie Situation bei Antibiotikaresistenzen ist
dem
Robert-Koch-Institut
(RKI) zufolge in Deutschland
vergleichsweise weniger angespannt als in vielen anderen europäischen Staaten.
Wie das Institut berichtet, ist
einer der wichtigsten Erreger
von
Krankenhausinfektionen, Methicillin-resistenter
Staphylococcus
aureus
(MRSA), in Deutschland
weiterhin rückläufig und liegt
chia coli z.B. sei die Resistenz
gegenüber Cephalosporinen
der dritten Generation – eine
wichtige Gruppe von breit
wirksamen Antibiotika – in
Deutschland bereits auf über
zehn Prozent gestiegen. Internationale Kooperationen
und Maßnahmen in allen
Ländern sind dem RobertKoch-Institut zufolge unbedingt notwendig. So spielten
z.B. bei Darmbakterien, die
sog. Extended Spectrum Beta-Lactamasen (ESBL) bilden und damit eine wichtige
Gruppe von Antibiotika unwirksam machten, Auslandsreisen eine Rolle. Studien
hätten gezeigt, dass bis zu 30
Prozent der Reiserückkehrer
aus Regionen mit hoher
ESBL-Verbreitung (z.B. Asien
und indischer Subkontinent)
mit ESBL-bildenden Escherichia coli kolonisiert seien.
www.rki.de/antibiotikaresistenz
Jugendsexualität 2015
W
ährend sexuelle Aktivitäten unter 14-Jährigen insgesamt mit durchschnittlich sechs Prozent
noch die Ausnahme sind, hat
im Alter von 17 Jahren mehr
als die Hälfte der Jugendlichen Geschlechtsverkehr-Erfahrung. Im Alter von 19 Jahren haben 90 Prozent der jungen Frauen deutscher Herkunft das „erste Mal“ erlebt.
Junge Frauen mit ausländischen Wurzeln sind im Alter
von 21 Jahren zu gut zwei
Dritteln sexuell aktiv geworden. Für junge Männer gilt
dies erst zwei bzw. drei Jahre
später. Dies sind einige Ergebnisse der Studie „Jugendsexualität 2015“ der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung. Das Verhütungsverhalten hat sich der Studie
zufolge verbessert: Über 90
Prozent der sexuell aktiven
jungen Menschen sprächen
mit ihrem Partner oder ihrer
Partnerin über Verhütung.
Während 1980 29 Prozent
der Jungen und 20 Prozent
der Mädchen keine Verhütungsvorkehrungen
beim
„ersten Mal“ trafen, sind es
heute sechs bis acht Prozent.
Je nach Herkunft leisteten Eltern unterschiedliche Aufklärungsarbeit. Aktuell sprachen
der Studie zufolge 63 Prozent
der Mädchen und 51 Prozent
der Jungen deutscher Herkunft mit ihren Eltern über
Verhütung, 41 Prozent der
Mädchen und 36 Prozent der
Jungen aus Elternhäusern mit
Migrationshintergrund. Die
repräsentative Studie „Jugendsexualität 2015“ wurde
zum achten Mal durchgeführt.
GrundwasserKartierung
E
in internationales Forscherteam unter Beteiligung der Universität Göttingen hat das Gesamtvolumen
des Grundwassers auf der Erde kartiert. Demnach gibt es
etwa 23 Millionen Kubikkilometer Grundwasser auf dem
Planeten. Diese 23 Millionen
Kubikkilometer entsprächen
einer 180 Meter tiefen Bedeckung der Erdoberfläche mit
Wasser, schreiben die Wissenschaftler. Weniger als
sechs Prozent davon seien allerdings modernes Grundwasser, also Grundwasser,
das während der Dauer eines
menschlichen Lebens erneuert wird. Der weitaus größere
Teil ruhe in tiefen Schichten.
Die größten Vorräte modernen Grundwassers befinden
sich im Amazonasbecken,
dem Kongo, Indonesien und
in Gebirgen wie den Rocky
Mountains, die geringsten in
trockenen Gebieten wie der
Sahara. Erkenntnisse über
die Menge des modernen
Grundwassers auf der Erde
seien von großer Bedeutung,
weil es im Gegensatz zu älterem, stagnierendem Grundwasser eine erneuerbare Ressource sei, schreiben die Wissenschaftler. Gleichzeitig sei
modernes Grundwasser aber
auch anfälliger gegenüber
den Auswirkungen des Klimawandels oder menschlichen Eingriffen in das Ökosystem.
Tom Gleeson et al., DOI: 10.1038/
ngeo2590
FORSCHUNG
12|15 Forschung & Lehre
Spermienkonkurrenz
J
e größer die Tiere einer
bestimmten Art sind,
desto wichtiger ist die Zahl
der Spermien und nicht deren Länge. Zu diesem
Schluss kommen Forscher
der Universitäten Zürich und
Stockholm, die den Einfluss
der Spermienkonkurrenz auf
die Evolution der Spermien
bei 100 Säugearten verglichen haben. Diese Konkurrenz entsteht, wenn sich
Weibchen
mit
mehreren
Männchen paaren und deren
zahlreiche Spermien um die
Befruchtung der wenigen Eier wetteifern. Mit steigender
Körpergröße erhöht sich der
Selektionsdruck auf die gesamten Investitionen in Ejakulate, und die Spermienzahl
wird immer wichtiger als die
Spermienlänge. Dies hänge
mit
dem
voluminöseren
weiblichen Geschlechtstrakt
zusammen, in dem die Spermien eher verloren gehen
oder „verdünnt“ würden. Die
Spermienlänge oder -geschwindigkeit wirkt sich den
Forschern zufolge bei großen
Arten wohl erst dann aus,
wenn überhaupt genügend
Spermien in die Nähe der Eier gelangten. Bei kleinen Arten ist die zurückzulegende
Strecke der Spermien kürzer
und das Verlustrisiko viel
kleiner, so dass große Spermien eher von Vorteil sind.
Aus diesem Grund fände
man wohl die komplexesten
Spermienformen bei kleinen
und nicht bei großen Arten.
So seien die Spermien von
Mäusen und Ratten etwa
doppelt so lang wie jene der
größeren Raubtiere, Huftiere,
Primaten oder gar Wale.
Spermien sind der Wissenschaft seit etwa 350 Jahren
bekannt und gehören zu den
vielfältigsten Zellen überhaupt.
Stefan Lüpold/John Fitzpatrick,
DOI: 10.1098/rspb.2015.2122
1025
Tabakatlas 2015
I
m Norden Deutschlands
gibt es mehr Raucher als
im Süden. Das geht aus dem
neuen „Tabakatlas“ des Deutschen Krebsforschungszentrums hervor. Demnach haben Berlin und Bremen die
höchsten Raucheranteile unter beiden Geschlechtern. In
Baden-Württemberg rauchen
die wenigsten Männer, in
Sachsen die wenigsten Frauen. Seit 2005 liegt der Raucheranteil unter den 25- bis
69-Jährigen stabil bei etwa 30
Prozent (Frauen) und 35 Prozent (Männer). Der Raucheranteil unter jungen Erwach-
Möbelpacker
Werk-, Personenschutzfachkräfte, Detektive
Reinigungs- und Entsorgungsberufe
Transportgeräteführer
Hotel-, Gaststättenkaufleute
Berufe in der Gästebetreuung
Tiefbauberufe
Bauhilfsarbeiter
Maler, Lackierer
Köche
85,3 %
55,4 %
54,4 %
53,8 %
52,9 %
52,2 %
52,1 %
51,5 %
51,3 %
51,0 %
Verwaltungsfachleute im gehobenen Dienst
Apotheker
Ingenieure des Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugsbaus
Elektroingenieure
Fachkräfte in der Land- und Tierwirtschaft
Chemiker, Physiker, Mathematiker
Berufe in der Seelsorge
Ärzte
Gymnasiallehrer
Hochschullehrer
16,8 %
16,5 %
15,3 %
15,0 %
14,5 %
14,3 %
13,9 %
13,8 %
13,3 %
13,2 %
Werk-, Personenschutzfachkräfte, Detektivinnen
Berufskraftfahrerinnen
Wächterinnen, Aufseherinnen
Malerinnen, Lackiererinnen
Berufe in der Gästebetreuung
Restaurantfachfrauen, Stewardessen
Eisenbahnbetriebspersonal
Helferinnen in der Krankenpflege
Hotel-, Gaststättenkauffrauen
Maschinen-, Anlageführerinnen
Grund-, Haupt-, Real-, Sonderschullehrerinnen
Bauingenieurinnen
Landwirtschaftliche Berufe
Ärztinnen
Chemikerinnen, Physikerinnen, Mathematikerinnen
Gymnasiallehrerinnen
Architektinnen, Raumplanerinnen
Berufe in der Seelsorge
Ingenieurinnen ohne Fachrichtungsangabe
Apothekerinnen
50,5 %
49,4 %
47,0 %
42,6 %
42,1 %
42,0 %
41,5 %
41,4 %
40,5 %
40,5 %
13,6 %
13,2 %
12,6 %
11,1 %
10,9 %
10,8 %
8,9 %
8,5 %
8,0 %
6,2 %
Die Berufsgruppen mit den zehn höchsten und den zehn niedrigsten
Raucheranteilen bei Männern (blau) und Frauen (rot).
Quelle: Tabakatlas 2015
senen und insbesondere unter Minderjährigen sinkt stetig. Im Jahr 2004 rauchten
rund 44 Prozent der jungen
Erwachsenen zwischen 18
und 25 Jahren, 2014 waren es
noch rund 30 Prozent. Allerdings probieren Minderjährige zunehmend gesundheitsgefährdende neue Trends wie
E-Inhalationsprodukte und
Wasserpfeife aus. Wie weiter
aus dem Tabakatlas hervorgeht, versuchen rund 65 Prozent der Raucher im Laufe
ihres Lebens, das Rauchen
aufzugeben. Wer mit 25 bis
34 Jahren mit dem Rauchen
aufhört, gewinnt zehn Lebensjahre. Doch auch ein
Rauchstopp im Alter lohnt
sich: Wer mit 55 bis 64 Jahren aufhört, gewinnt immer
noch vier Lebensjahre. Rund
80 Milliarden Euro kostet
das Rauchen die Gesellschaft
jährlich. Davon sind etwa ein
Drittel Kosten für das Gesundheitssystem
(direkte
Kosten) und zwei Drittel
Kosten für die Volkswirtschaft durch Produktionsausfälle und Frühverrentung (indirekte Kosten). Im Jahr
2013 starben in Deutschland
121 000 Menschen an den
Folgen des Rauchens: das
entspricht 13,5 Prozent aller
Todesfälle.
Kopf oder Bauch?
O
b wir im Alltag eher
mit dem Bauch oder
mit dem Kopf entscheiden,
hängt nicht so sehr davon ab,
welcher
Entscheidungstyp
wir sind. Vielmehr spielt vor
allem der Inhalt der Entscheidung eine große Rolle
und ob wir uns in dem Bereich auskennen. Zu diesem
Schluss kommt eine Studie
von Wissenschaftlern des
MPI für Bildungsforschung
und der Universität Basel.
Demnach entscheiden Men-
schen bei Kleidung, Restaurants und der Partnerwahl
eher intuitiv, also aus dem
Bauch heraus; bei Themen
wie Medizin, Elektronik und
Urlaub setzen sie eher auf
wissensbasierte
Abwägungen. Somit könne man auch
nicht von dem Kopf- oder
Bauchentscheider sprechen,
wie es häufig angenommen
werde. Hätten Menschen in
einem bestimmten Bereich
recht viel Erfahrung, dann
vertrauten sie bei solchen
Entscheidungen eher auch
ihrem Bauchgefühl. Das Vorurteil, dass Frauen lieber mit
dem Bauch entscheiden als
Männer, wurde nicht bestätigt.
T. Pachur, M. Spaar et al., DOI:
10.1016/j.jarmac.2015.07.006
Vera Müller
1026
LESERFORUM
Forschung & Lehre 12|15
Zustimmung
und Widerspruch
Heft 9/15: Keine
feudalistische
Zentralsteuerung
Hochschulstruktur
Wer als Professor keinen Chef haben will,
sollte Nordrhein-Westfalens
Universitäten
meiden, denn hierzulande ist der Präsident
der Universität qua Gesetz „Chef“ der Professoren. Die einfachen Professoren bilden
in NRW eine Art „mittleres Management“ und sind mit der von ihnen geleiteten Unterabteilung (historisierend oft
als „Lehrstuhl“ bezeichnet) insbesondere
damit beschäftigt, durch die Beschaffung
von möglichst viel Drittmitteln Bonuspunkte zu erwerben, und zwar materiell
(zusätzliche Forschungsmittel, Gehaltssteigerungen) und immateriell (Reputationssteigerung). Das gehobene Management, die Abteilungsleiter (Dekane), die
in NRW systemadäquat nicht ohne die
Zustimmung des Präsidenten installiert
werden können, bildet mit dem Präsidium ein dichtes, von unten und von außen kaum einsehbares Netzwerk, das
von oben durch den Aufsichtsrat (Hochschulrat genannt) befestigt wird, man
kann auch sagen: zementiert wird.
Der Senat hat so gut wie keinen Einfluss mehr in wichtigen Angelegenheiten,
er ist ein Fremdkörper in der unternehmensförmigen Hochschule, ein systemisch weitgehend unnötig gewordenes
Gesprächsgremium, das in erster Linie
Berichte entgegennimmt. Der Personalrat, im Unterschied zum Betriebsrat eines Unternehmens vergleichbarer Bedeutung, ist nicht im Aufsichtsrat vertreten – da die Universität ja anders strukturiert sei und andere Ziele habe als ein
Wirtschaftsunternehmen. Hier wird u.U.
auch die „Wissenschaftsfreiheit“ bemüht,
allerdings umgedeutet zur Freiheit der
Hochschulleitung, die Wissenschaftsproduktion (und die Wissenschaftler) mehr
oder minder autokratisch zu steuern.
Das hier beschriebene Modell der
nordrhein-westfälischen
Universität,
wie sie heute strukturiert ist, hat nichts
mehr zu tun mit einer seit langem beseitigten Universität, in der ein Rektor vom
Senat, also von der Hochschule selbst,
gewählt, als primus inter pares (keineswegs als „Grüß-August“) die Beschlüsse
des Kollegialgremiums Senat ausführte
– nach eingehender Diskussion, die er
mit Sachargumenten aus der den FachEinzelinteressen übergeordneten Sicht
des Rektorats zu führen hatte.
Hochschulautonomie (als Verfügung der Hochschule über Budget und
Personal/Berufungen) gibt es in NRW
schon lange. Jedoch wurde über eine
neuere, „liberal“ bestimmte Gesetzgebung eine ungesunde und wissenschaftsinadäquate Machtkonzentration
an der Hochschulspitze ermöglicht, wie
sie in kaum einem anderen Bundesland
zu finden ist, und diese „unternehmerische Hochschule“ besteht – mit geringfügigen Abmilderungen durch die jüngste Gesetzesnovelle – in NordrheinWestfalen bis auf weiteres fort.
Wissenschaft als vermarktbares Produkt, welches ein mehr oder minder
korrumpierbares Management in möglichst großen und bequem bewerbbaren
(„international sichtbaren“) Quantitäten zu erzeugen sucht, weil das Marktvorteile bringt? Oder planmäßige Suche
nach Erkenntnis, nach Wahrheit, in
Freiheit, notfalls auch Einsamkeit? In
einer Universität, für welche die Gesellschaft die Mittel bereitstellt, damit Wissenschaft nicht der Käuflichkeit und
Außensteuerung verfällt? In einer Universität mit einer Organisationsform, in
der der einzelne Forscher Freiraum
auch zu „unnützer“ Forschung erhält,
die sich nicht in die von der Hochschulleitung verordnete „Marke“ einpasst?
Erst die Zukunft wird zeigen, welches System das „richtigere“ gewesen
sein wird. Es bleibt zu hoffen, dass die
Diskussion zu diesem Thema noch
nicht abgeschlossen ist.
Klarstellung: Hier wird nicht der
Zustand einer individuellen Universität
beschrieben, sondern ein Zustand, den
das nordrhein-westfälische Hochschulgesetz (leider) ermöglicht.
Sibylle Schwantag, Universität Siegen und
GEW/Fachgruppe Hochschule und Forschung
NRW
Heft 9/15: Der
gefesselte Professor
Feedback
Der Autor schildert drastisch die negativen Auswirkungen einer studentischen
Evaluation, wenn diese „nicht wissenschaftlich fundiert“ ist und vor allem einen „mitentscheidenden Charakter“
hat. Ich halte es aber für falsch, mit
solch einem Szenario das Kind mit dem
Bade auszuschütten:
Ich erlebe die studentische Evaluation nur durchweg positiv. Ich bin erst
vor sechs Jahren aus der Industrie an
die Universität gekommen und hatte
wenig Ahnung von der Lehre (es fragt
sich, warum ich dennoch berufen wurde). Mit der regelmäßigen Evaluation
(nach meinem Gefühl sogar nicht besonders wissenschaftlich aufgebaut)
und vor allem mit den Freitextkommentaren der Studenten habe ich die Vorlesungen von Jahr zu Jahr verbessern
können. Jetzt sind die Studenten auch
wirklich zufrieden. Ich lese nach jedem
Semester immer wieder sehr neugierig
die Evaluationen und freue mich über
viel Lob, was man sonst als Professor in
Vorlesungen eher selten bekommt. Viele Maßnahmen können wir sofort auf
Wirksamkeit überprüfen. Manche studentische Kommentare haben mich
auch in eine falsche Richtung geschickt,
die ich aber im Folgejahr sofort wieder
korrigieren konnte.
Auch bei Praktika, die meine Doktoranden betreuen, oder bei Gastdozenten habe ich eine gute Rückmeldung
und kann dort helfend oder auch
manchmal fordernd eingreifen.
Nachdem aus Kapazitätsgründen
das Verfahren auf einen Dreijahresrhythmus umgestellt wurde, haben meine Doktoranden beschlossen, die Evaluation dennoch eigenständig jedes Mal
durchzuführen, um immer wieder ein
Feedback zu erhalten.
Mein Resümee: Weg mit der Kontrolle, aber Evaluationen unbedingt als
persönliches Feedback nutzen.
Professor Dr. Markus Lienkamp, Technische
Universität München
25 Jahre
Wiedervereinigung
Die nach der Wiedervereinigung geborenen Generationen können oft mit Ost-West-Gegensätzen oder „Ossi“ und „Wessi“
nicht mehr viel anfangen. Andere, insbesondere gesamteuropäische oder globale Fragen sind für die neuen Generationen wichtiger als ehemalige Gegensätze. Bedeutet dies, dass die Einheit
vollendet ist? Ist die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse geglückt? Wie stellt sich die Situation in der Wissenschaft
und an den Hochschulen in den neuen Ländern dar?
Die neue Buchdokumentation „25 Jahre Wiedervereinigung“
des Deutschen Hochschulverbandes geht diesen Fragen nach
und versammelt dazu Stimmen aus Wissenschaftsorganisationen, von Historikern und Zeitzeugen:
쮿 Johanna Wanka: 25 Jahre Innovation in den Neuen Ländern
– ein retrospektiver Ausblick
쮿 Horst Hippler: Zusammengewachsen, nicht vereinnahmt
쮿 Matthias Kleiner: Mit dem Rückenwind der Wiedervereinigung
쮿 Jürgen Mlynek: Welch ein Glück...
쮿 Olaf Bartz: Rückblick und Resümee aus der Perspektive des
Wissenschaftsrates
쮿 Bernhard Kempen: Die Wiedervereinigung als bleibender
Auftrag
쮿 Roland Jahn: Hinter jeder Akte steht ein menschliches
Schicksal
쮿 Dagmar Schipanski: Anmerkung zur 25-jährigen Entwicklung der Wissenschaftslandschaft im vereinten Deutschland
쮿 Hans Joachim Meyer: Vom Zentralismus zur Globalisierung
쮿 Thomas Petersen: Das Ende der „Mauer in den Köpfen“
쮿 Anita Krätzner-Ebert: Der Einfluss des Ministeriums für
Staatssicherheit auf die Universitäten und Hochschulen in der
DDR
쮿 Gunnar Berg: Die Wiedervereinigung und die Altersversorgung der Hochschullehrer
쮿 Andreas Rödder: Ist die deutsche Einheit Geschichte?
쮿 Raj Kollmorgen: Die deutsche Einheit als vollendetes oder
unabschließbares politisches Projekt?
Deutscher Hochschulverband
Rheinallee 18-20
53173 Bonn
[email protected]
Fax: 0228 / 902 66 80
Forum
25 Jahre Wiedervereinigung
Heft 85
März 2015
Herausgegeben vom
Deutschen Hochschulverband Bonn
Erschienen in der Reihe „Forum“,
Heft 85, März 2015, 138 Seiten
ISBN: 978-3-944941-01-1
Preis: 11,80 Euro incl. Porto
(für Mitglieder des Deutschen
Hochschulverbandes
9,80 Euro incl. Porto)
1028
BÜCHER
Forschung & Lehre 12|15
Lesen und
lesen lassen
Gelungenes Wagnis
B
ücher über Mathematik zu schreiben, ist oft eine riskante Sache.
Nämlich dann, wenn man sich mit diesen Büchern nicht in erster Linie an
Leserinnen und Leser vom Fach wendet.“ So beginnt das hier anzuzeigende
Buch „Im Kopf die Unendlichkeit“ des
Saarbrücker Philosophen und Wissenschaftstheoretikers Ulrich Nortmann.
Dieses Buch unterscheidet sich sehr
von normalen Wissenschaftspublikationen: Es riskiert nämlich etwas, es ist
unglaublich vielfältig in der Wahl seiner
Stilmittel, seiner Verbindungen, seinem
nicht nachlassenden Versuch, die Begeisterung des Autors für die Mathematik weiterzugeben. Es ist voller Dialoge,
notwendigerweise auch Formeln, und
überrascht in jedem Kapitel neu. In seinem Wagnischarakter könnte man es in
der Literatur am ehesten mit dem Tristram Shandy vergleichen.
Das Buch verführt zur Intensivlektüre. Man lese nur die Abschnitte über
den „bissigen Außenseiter“ Gottlob
Frege, Kurt Gödel oder den fiktiven
Dialog zwischen Platon und dem (fiktiven) Empiriker Empeirikos. Zum Innehalten laden die Fotos von Mathematikern und anderen in der Mitte des Buches ein, denen prägnante Texte beigefügt sind. Doch verlangt der Autor auch
einiges. Leichter zugängliche Kapitel
wechseln ab mit solchen, die eine harte
Nuss zu knacken geben. Aber es ist ein
gutes Zeichen für ein Buch, wenn es
Denkgewohnheiten und Sichtweisen
der Leser nicht einfach bestätigt, sondern auch irritiert.
Am Ende redet der Autor Hochschulpolitikern und Universitätsverantwortlichen ins Gewissen: Gute Wissenschaft entstehe da, wo wissenschaftsfähige Fragestellungen auf den Nägeln
brennen. Nicht da, wo es nötig erscheine, solche erst herbeizureden. Sie entstünden nicht von oben, nicht um irgendwelcher show-Effekte wie der Initialisierung von turns willen. Konsequent plädiert Nortmann daher für
mehr Grundlagenforschung in der Mathematik, ja, sie könne durchaus „wieder“ ein wenig philosophischer, wie
BÜCHER ÜBER
WISSENSCHAFT
auch die Philosophie hier und da mathematischer sein. Ein ungewöhnliches,
sehr lesens- und empfehlenswertes
Buch.
Ulrich Nortmann: Im Kopf die
Unendlichkeit: Fesselung und
Entfesselung des Denkens
durch Mathematik, mentis-Ver-
Anke Burkhardt / Sigrun Nickel
(Hg.): Die Juniorprofessur
Neue und alte Qualifizierungswege im Vergleich. Nomos
erlag, Baden-Baden 2015,
455 Seiten, 34,90 €.
Thomas de Padova: Allein
gegen die Schwerkraft
Einstein 1914-1918. Hanser Verlag, München 2015, 312 Seiten,
21,90 €.
lag, Münster 2015, 422 Seiten,
39,80 €.
Felix Grigat
Momentaufnahme
K
ann man die Faszination der Wissenschaft visuell vermitteln? Ja,
man kann. Das zeigen die 53 Bilder, die
von der Jungen Akademie zu einem Kalender für das Jahr 2016 zusammengestellt wurden. Die Bilder entstammen einem internationalen Fotowettbewerb,
den die Junge Akademie mit den Jungen
Akademien der Niederlande, Russlands,
Schottlands und Schwedens ausgerichtet
hatte. Woche für Woche gewährt jeweils
ein Foto einen schlaglichtartigen Einblick
in ein Forschungsgebiet. Zu sehen sind
z.B. Menschen, die im Rahmen von ethnologischen Studien fotografiert wurden,
oder Tiere, wie z.B. eine Orchideenbiene,
deren Flugkünste zur Entwicklung effizienter Flugkontrollsysteme erforscht
werden. Viele Bilder sind unter dem Mikroskop entstanden, etwa das mittels
Rastertunnelmikroskopie produzierte
Bild einer nanometergroßen Solarzelle.
Die außergewöhnlichen Fotos wirken
wie eine Momentaufnahme aus einer
wissenschaftlichen Fragestellung. Auf der
Rückseite des Kalenderblattes erläutern
die Wissenschaftler in wenigen Sätzen,
was auf dem Bild zu sehen ist und was
es für sie selbst bedeutet. Wenn dort
etwa von der „ungeheuren Schönheit
von Gebilden, die dem menschlichen
Auge normalerweise verborgen bleiben“,
die Rede ist, klingt an, was den Reiz der
Wissenschaft ausmacht.
Sybille Baumbach/Junge
Akademie (Hg.): Faszination
Wissenschaft. Kalender 2016,
Thorbecke Verlag,Ostfildern,
19,99 €.
Ina Lohaus
Otto Hüther / Georg Krücken:
Hochschulen
Fragestellungen, Ergebnisse und
Perspektiven der sozialwissenschaftlichen Hochschulforschung.
Springer Verlag, Heidelberg 2015,
357 Seiten, 39,99 €.
Ute Klammer / Christian Ganseuer: Diversity Management
Kernaufgabe der künftigen Hochschulentwicklung. Waxmann Verlag, Münster 2015, 164 Seiten,
24,90 €.
Heike Kröpke: Tutoren erfolgreich im Einsatz
Ein praxisorientierter Leitfaden
für Tutoren und Tutorentrainer.
Verlag utb, Stuttgart 2015,
164 Seiten, 16,99 €.
Ines Langemeyer/Martin Fischer/
Michaela Pfadenhauer (Hg.):
Epistemic and Learning
Cultures
Wohin sich Universitäten entwickeln. Verlag Beltz Juventa,
Weinheim 2015, 310 Seiten,
29,95 €.
Ariane Neumann: Die Exzellenzinitiative
Deutungsmacht und Wandel im
Wissenschaftssystem. Springer
Verlag, Heidelberg 2015, 397 Seiten, 49,99 €.
Peter Wehling / Stefan Böschen:
Nichtwissenskulturen und
Nichtwissensdiskurse
Über den Umgang mit Nichtwissen in Wissenschaft und Öffentlichkeit. Nomos Verlag, BadenBaden 2015, 234 Seiten, 44,- €.
Agentur 42 | Foto: Axel Stephan
Köpfe die Wissen schaffen
Das Vermeiden von Spekulationen, die
außerhalb unseres bestehenden Wissens
liegen, halte ich für fortschrittsfeindlich.
Durch Resignation haben wir zu keiner
Zeit neue Erkenntnisse erworben.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen
Nobelpreisträger für Medizin 2008
Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
DHV-Ehrenmitglied seit 2010
1030
RECHT
Forschung & Lehre 12|15
Entscheidungen
Keine Offenlegungspflicht
D
Foto: mauritius-images
ie Universität zu Köln war vom
Kläger unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz (IFG NRW)
verklagt worden, eine Rahmenvereinbarung mit dem Pharmaunternehmen
Bayer Pharma AG offenzulegen, in der
es um die gemeinsame Auswahl und
NRW sei ebenso weitreichend zu verstehen wie derjenige der Wissenschaftsfreiheit in Art. 5 Abs. 3 Grundgesetz. Der in
Rede stehende Rahmenvertrag regele
Forschungs- und Lehrangelegenheiten
jedenfalls in Gestalt von unmittelbar
wissenschaftsrelevanten Angelegenheiten. Dass die Auswahl der einzelnen
Forschungsprojekte auf der Grundlage
der Rahmenvereinbarung erst später erfolge, sei für die Qualifizierung als unmittelbar wissenschaftsrelevante
Angelegenheit
und damit die Anwendung des § 2 Abs. 3 IFG
NRW unerheblich.
Auch § 71a Hochschulgesetz
NordrheinWestfalen (HG NRW),
der
Regelungen
zur
Transparenz bei der Forschung mit Drittmitteln
statuiere, stehe dem nicht
entgegen. Diese Regelung
begründe keinen Informationsanspruch
eines
Dritten, sondern (lediglich) eine objektiv-rechtliche Informationsverpflichtung der Hochschule.
Durchführung von pharmazeutischen
Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
auf dem Gebiet der Kardiologie, der
Onkologie, der Augenheilkunde, der
Neurologie, der Psychiatrie und der
Kinderheilkunde sowie um die Einrichtung eines Graduiertenkollegs für
„Pharmakologie und Therapieforschung“ ging. Mit Urteil vom 18.8.2015
hat nun das Oberverwaltungsgericht
für das Land Nordrhein-Westfalen
(OVG NRW) die klageabweisende erstinstanzliche Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln bestätigt.
In den Urteilsgründen führten die
Richter aus, dass die streitige Rahmenvereinbarung unter den Anwendungsbereich des § 2 Abs. 3 IFG NRW falle.
Diese Bestimmung nehme die Tätigkeit
von Hochschulen im Bereich Forschung
und Lehre von konkreten Informationsansprüchen nach dem IFG NRW aus.
Die Vorschrift habe das Ziel, zu verhindern, dass es durch einen Informationszugang zu einer Gefährdung der Grundrechtsposition von Wissenschaft und
Forschung komme. Der Begriff „Forschung und Lehre“ in § 2 Abs. 3 IFG
OVG NRW, Urteil v. 18.8.2015, 15 A 97/13
Gastprofessorin für
Sozialmedizin
D
ie Klägerin begehrt vor dem Verwaltungsgericht die Weiterführung
des Titels „Gastprofessorin für Sozialmedizin“, der ihr seitens der Ukrainischen Freien Universität (UFU), einer
privaten Universität mit Sitz im Freistaat
Bayern, mit Urkunde vom 21.11.2011
übertragen worden war. Nachdem die
Klägerin diese Urkunde dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vorgelegt
hatte, wurde ihr bescheinigt, der in der
Urkunde verliehene akademische Grad
dürfe in Deutschland mit dem Zusatz
„der Ukrainischen Freien Universität
München“ geführt werden. Einige Monate später nahm das Ministerium diesen Bescheid zurück, da es sich bei dem
Titel „Gastprofessorin für Sozialmedizin“ nicht um einen akademischen
Grad, sondern um eine hochschulinterne Funktionsbeziehung handele. Der
UFU sei im Rahmen ihrer institutionellen Anerkennung lediglich eingeräumt
worden, die Führung solcher von der
UFU verliehenen akademischen Grade
sei (staatlicherseits) genehmigt. Infolgedessen sei der die Klägerin begünstigende Ursprungsbescheid rechtswidrig. Die
Bezeichnung „Gastprofessur“ sei zum
einen kein akademischer Grad im
Sinne des Hochschulgesetzes, zum anderen aber auch keine akademische
Würde. Das Recht, bspw. nach Ausscheiden aus einem Beamtenverhältnis
als Professor oder Juniorprofessor eine
bestimmte Bezeichnung (z.B. „Professor“) als akademische Würde zu führen,
sei im bayerischen Hochschulrecht abschließend geregelt. Gleiches gelte für
die Frage, wer sich „Professor“ in einer
genehmigten nichtstaatlichen Hochschule nennen dürfe. Im Umkehrschluss sei
ohne eine gesetzliche Regelung das
Führen einer akademischen Würde wie
die eines „Gastprofessors“, bei der zudem eine Verwechslungsgefahr mit der
Bezeichnung „Professor“ bestehe, unzulässig. Die Rücknahmeentscheidung sei
ferner von einer ordnungsgemäßen Ermessensausübung getragen. Der Beklagte habe zutreffend darauf hingewiesen,
dass akademische Grade und Titel eine
besondere wissenschaftliche Qualifikation ihrer Inhaber dokumentierten. Die
Öffentlichkeit müsse darauf vertrauen
können, dass eine Berechtigung des Inhabers zur Führung bestehe. In diesem
Zusammenhang müsse auch der Strafbarkeit des unbefugten Führens von
akademischen Graden und Titeln Rechnung getragen werden. Selbst der Vortrag, es handele sich bei der Klägerin
um eine renommierte Wissenschaftlerin,
rechtfertige nicht das Führen eines Titels, der im Gesetz nicht vorgesehen sei.
VG Würzburg, Urteil vom 20.5.2015, W 2 K
13.1080 – nicht rechtskräftig –
Hubert Detmer
LE S E R S E RVIC E
Die Entscheidungen der Rubrik
„Recht“ können in vollem
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1032
STEUERRECHT
Forschung & Lehre 12|15
Steuerrecht
aktuell
Studienentgelte
D
Foto: mauritius-images
ie Tochter des Steuerpflichtigen
studierte nach ihrem Abitur an einer privaten Fachhochschule im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Kommunikations- und Medienmanagement
(Bachelor of Science). Die Hochschule
finanziert sich im Wesentlichen durch
Studienentgelte. In der Einkommensteuererklärung für das
Streitjahr machte der
Steuerpflichtige die von
ihm getragenen Studienentgelte als Sonderausgaben nach § 10 Abs. 1
Nr. 9 EStG geltend. Das
Finanzamt und das Finanzgericht
Münster
lehnten den Sonderausgabenabzug ab. Hochschulen
unterfielen
grundsätzlich nicht dem
sachlichen Anwendungsbereich der Schulgesetze,
sondern demjenigen der
Hochschulgesetze der
Länder und seien auch
nicht dem verfassungsrechtlichen Schutzbereich des Art. 7 Abs. 4
GG zugewiesen. Die
Neufassung durch das
Jahressteuergesetz 2009
habe diese Zweiteilung
zwischen Schulen und
Hochschulen nicht in
Frage gestellt. Im Gesetzgebungsverfahren habe der Gesetzgeber explizit seinen Willen, Hochschulen – einschließlich Fachhochschulen –
nicht dem Begriff der „Schule“ im
Sinne des Einkommensteuergesetzes
zuzuordnen, verdeutlicht.
Des Weiteren stellte das Finanzgericht Münster klar, dass der an der
Fachhochschule belegte Studiengang
keine Vermittlung eines allgemeinbildenden Schulabschlusses bzw. eines berufsbildenden Berufsabschlusses sei. Bei
erfolgreichem Abschluss des Studiums
werde ein „Bachelor of Science“ verliehen. Hierbei handele es sich nicht um
eine Berufsbezeichnung, sondern um
einen akademischen Grad.
Der Ausschluss privater Hochschulen von der steuerlichen Begünstigung
sei – so das Finanzgericht Münster –
auch gerechtfertigt. Bei der Vorschrift
handele es sich um eine Lenkungsbzw. Subventionsnorm, die im Hinblick
auf die Förderung der von ihr erfassten
Privatschulen diene. Sie solle im Wesentlichen Zeiträume der gesetzlichen
Schulpflicht der Kinder und – bei typi-
sierender Betrachtung – ebenso Zeiten
abdecken, in denen Entgelte für Bildungsmaßnahmen der Kinder unmittelbar durch die Eltern erfolgten. Der Besuch einer Hoch- bzw. Fachhochschule
knüpfe dagegen an einen allgemeinbildenden Schulabschluss an; die Aufwendungen hierfür lägen oftmals – einerlei
ob öffentliche oder private Hochschule
– bereits in der Finanzierungsverantwortung des studierenden Kindes. Insofern sei der Sonderausgabenabzug
ausgeschlossen. Wegen grundsätzlicher
Bedeutung sei jedoch die Revision zugelassen.
Finanzgericht Münster, Urteil vom 14.8.2015
– 4 K 1563/15 E (Revision: Az.: BFH: X R 32/15)
Fachzeitschriften/
Umzugskosten
D
er Abzug von Kosten für den Erwerb von Fachzeitschriften erfordert den Nachweis, dass die Kosten für
den Erwerb dieser Arbeitsmittel dem
Steuerpflichtigen sowohl in eigener
Person als auch in dem Veranlagungszeitraum entstanden sind, für den er sie
geltend macht. Kaufbelege (wie etwa
Quittungen, Kassenbons oder Rechnungen mit Überweisungsnachweis)
konnte der Steuerpflichtige im vorliegenden Fall nicht vorlegen. Das Gericht
konnte deshalb nicht mit dem gebotenen Maß seiner Überzeugung feststellen, dass die Aufwendungen
tatsächlich angefallen seien.
Der Umstand allein, dass
der Steuerpflichtige die streitigen Zeitschriften möglicherweise noch in seinem
Besitz habe, bedeute noch
nicht, dass der Steuerpflichtige sie auch selbst erworben
habe.
Umzugskosten eines Arbeitnehmers sind nicht
schon deshalb als Werbungskosten bei den Einkünften
aus nichtselbstständiger Arbeit absetzbar, weil der Wohnungswechsel die Einrichtung eines abgeschlossenen
Arbeitszimmers ermögliche.
Im vorliegenden Fall seien
die streitigen Umzugskosten
deshalb nicht als Werbungskosten bei den Einkünften
aus nichtselbstständiger Arbeit absetzbar, weil sich im
Streitfall die Wegezeiten zur
Arbeitsstätte verlängert hätten. Für eine berufliche Veranlassung sei eine betriebliche Anordnung für den erforderlichen Bezug
einer neuen Wohnung und die finanzielle Beteiligung des Arbeitgebers an
den Umzugskosten erforderlich. Das
Gericht prüfte wegen der fehlenden
Unterlagen daraufhin nicht mehr, ob
der Abzug der Umzugskosten schon
deshalb zu versagen sei, weil dem Steuerpflichtigen in den Räumen seines Arbeitgebers bereits ein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung stand. Im Ergebnis
konnte eine ausschließlich berufliche
Veranlassung nicht festgestellt werden.
Finanzgericht Baden-Württemberg, Urteil
vom 29.7.2014 – 6 K 767/14 – rechtskräftig
Birgit Ufermann
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gekündigt wird..
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written notice to the end of the year.
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4 packages incl. shipping and handling costs
for the distribution inside of Germany for 130 €.
Frühlingsboten
Ambassadors of spring
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Hurra, der Frühling ist da! Verkosten Sie unsere
frischen, fruchtigen „Frühlingsboten“ und genießen
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Zustellung Ende März
Hooray, spring is here. Taste our fresh, fruity
“ambassadors of spring” abs enjoy the first
warm rays of sun.
Delivery End of March
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Wines for the barbecue season
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Zustellung Ende Mai
A summer barbecue is one of life`s simple
pleasures. Enjoy our wine recommendations
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nach Hause und lassen Sie in Begleitung unserer
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1034
KARRIERE-PRAXIS
Forschung & Lehre 12|15
Ausgebrannte
Wissenschaftler
Ist die Arbeit in der Universität
auszehrend?
| D I E T R I C H V O N D E R O E L S N I T Z | Seit 2003 sind Erkrankungen der Psyche die Hauptursache für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem
Erwerbsleben (derzeit rund 40 Prozent). Die eigenen Ressourcen reichen nicht
mehr aus, um den spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes auf Dauer
gerecht werden zu können. Frustration, Demotivation und immer häufiger chronische Erschöpfungssyndrome sind die Folge – auch an Universitäten. Ursache
sind systemische Widersprüche des Hochschulbetriebs; endogene, aber auch
übertriebene Eigenerwartungen und ein falsches Leistungsethos.
V
iele Organisationen formulieren
heute Ansprüche und Erwartungen,
die auf Seiten ihrer Mitglieder zu großen
Belastungen führen. In Unternehmen
führen Arbeitsverdichtung, das Streben
nach maximaler Rendite und schier unbegrenzte zeitliche und geographische
Flexibilität auf der Beschäftigtenseite zu
wachsenden psychischen und sozialen
Kosten. In Verwaltungen bedingen Arbeitsmonotonie und regulative Fremdbestimmung, gepaart mit kaum vorhandenen Aufstiegs- oder Entwicklungsmöglichkeiten eine gewisse Sinnleere
bzw. emotionale Überlastung. Langfristig
brennen Körper und Seele aus, soziale
Netze zerreißen. Das gesamte Ursachenpaket summiert sich für das Jahr
2014 in Deutschland auf sagenhafte 60
Millionen Fehltage durch Burnout.
Ein immer größerer Stressor ist in
Unternehmen wie Behörden auch die
Furcht vor dem Verlust des ArbeitsplatAUTOR
Professor Dietrich von der Oelsnitz ist Leiter des Instituts für
Unternehmensführung an der
Technischen Universität Braunschweig.
zes bzw. eine allgemeine Zukunftsangst.
Dies betrifft im akademischen Bereich
insbesondere die Nachwuchswissenschaftler. Die erratischen Bildungsreformen des letzten Jahrzehnts sowie
stetig gewachsene Erwartungen an die
Drittmitteleinwerbung (vgl. dazu Forschung & Lehre 2/15, S. 108 f.), an internationale Konferenzauftritte oder
Publikationen hinterlassen hier, im Verbund mit den typischerweise prekären
Beschäftigungsverhältnissen, deutliche
Spuren. Zwar gibt es politische Tendenzen, wieder vermehrt Dauerstellen für
Mitarbeiter und Dozenten einzurichten
(zum WissZeitVG vgl. F&L 1/15, S. 30
ff.) – aber die Sorge um eine spätere
Festanstellung, idealerweise an einem
eigenen Lehrstuhl, bleibt bestehen und
hängt für die meisten wie ein Damoklesschwert nicht nur über der Berufs-,
sondern der gesamten Lebensplanung.
Eine politisch flankierte Karriereförderung des Nachwuchses sucht man immer noch vergeblich.
Das Job-Demand-ControlModell
Die moderne Dienstleistungsgesellschaft
schafft offenbar immer häufiger Arbeitsbedingungen, die unsere psy-
chischen Funktionen überfordern und
Daueranspannung auslösen. Immer
mehr Menschen haben – auch an der
Universität – Kontakt mit schwierigen
Kunden (oder deren Eltern) bzw. arbeiten in Teams mit ambivalenten Charakteren und hohem Gruppendruck. Die
universitären Strukturen bergen oft unklare Verantwortlichkeiten.
Auffallend ist, dass psychische Erkrankungen dann gehäuft auftreten,
wenn am Arbeitsplatz eine Kombination von niedriger Situationskontrolle
und gleichzeitig hoher Arbeitsbelastung
bzw. Arbeitsbedeutung auftritt. Eine
Krankenschwester, die bei jedem Klingeln eines Patienten aufspringen und
möglicherweise an der Grenze zwischen
Leben und Tod arbeiten muss, leidet
unter dieser speziellen Belastungskonstellation. Dito ein Lehrer, dessen Autonomie mehr und mehr durch Lehrpläne, Didaktik-Vorgaben und politische
Inklusionsanforderungen beschnitten
wird. Analog sind Hochschuldozenten
längst keine reinen Forscher mehr, sondern in der Regel auch Repetitoren, Erzieher, Animateure und Motivationskünstler. Hinzu kommen: wachsende
Bürokratie (Lehrbericht, Forschungsbericht, Genderbericht) und Überregulierung – Klausuren oder Masterarbeiten
müssen in einer festen Zeitspanne korrigiert werden; und nach dem Willen
einiger Kultusminister sind demnächst
Obergrenzen der Durchfallquote einzuhalten. Eine derartige Arbeitssituation
kann durchaus „stressen“!
Einen wichtigen Baustein der Burnout-Forschung bietet in diesem Sinne
das sog. Anforderungs-Kontroll-Modell,
welches in den 1980er Jahren von dem
Medizinsoziologen Robert Karasek zusammen mit dem schwedischen Mediziner Thores Theorell entwickelt wurde.
Es beschreibt die oben erwähnte Arbeitskonstellation als besonders auszehrend. Dabei werden die „demands“
durch Faktoren wie Leistungsdruck,
ständige Unterbrechungen, anstrengende Parallelarbeiten, enge Vorgaben,
physikalische Faktoren (Lautstärke, Hitze) oder auch die Möglichkeit repräsentiert, dass kleine Fehler weitreichende Folgen haben können. Situationen
von hoher Arbeitsbelastung und gleichzeitig niedrigem Einfluss auf den operativen Arbeitsprozess trifft man insofern
längst nicht mehr nur in automatisierten
oder hierarchiedominierten Unternehmen, sondern zunehmend auch im öffentlichen Dienst an (Altenpflege, Polizei, klassische Verwaltung). Die Wahr-
KARRIERE-PRAXIS
12|15 Forschung & Lehre
1035
Foto: mauritius-images
aus eigenem Antrieb sein Belastungskonto.
Der äußere Druck lässt sich immer
schwieriger vom eigenen Druck unterscheiden. Mit derart angeeigneten
Denkmustern gebieten wir aber nur
scheinbar selbst über uns und unser Leben – in Wirklichkeit ist vielen Beschäftigten der Imperativ einer an den
Betriebsbelangen ausgerichteten Lebensführung mittlerweile in Fleisch und
Blut übergegangen.
scheinlichkeit einer psychischen Erkrankung steigt in diesem beruflichen
Setting signifikant an (zu den typischen
Phasen des Krankheitsverlaufs – Idealismus, Ernüchterung, Frustration und
Apathie – vgl. Unger/Kleinschmidt
2011, S. 96 ff.).
Hinzu kommt ein Phänomen, das
auch normale Beschäftigte in Unternehmen zunehmend bedrängt: die nahezu
lückenlos geschlossene Kette der Arbeitskontrollen. Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt („Industrie 4.0“) bleibt kaum
noch eine Leistungsdelle unentdeckt,
kaum noch eine Produktivitätsreserve
unerschlossen. Die Datenbrille erfasst
alles – wer kooperiert mit wem wie lange und wie erfolgreich? Und von den
neuen Cloud-Mitarbeitern, die – Symptom für das zerfallende Konstrukt Unternehmung – nicht mehr festangestellt
sind, sondern irgendwo in der Peripherie
sitzen und dem Auftraggeber gewünschte „Produkte“ zuarbeiten, heißt es, dass
der Computerbildschirm alle 15 Minuten ein Kontrollfoto von ihnen schießt.
So weit sind wir an den Hochschulen noch nicht. Aber auch in der Wissenschaft wird der Mensch immer mehr
vermessen, beziffert, verglichen. So
blüht das Rankingunwesen: Zeitschriften (und Zeitschriftenbeiträge) werden
nach ihrem impact bewertet; Lehrstühle,
Fakultäten, ganze Universitäten nach
Drittmitteleinwerbung, Zitationserfolgen, Gleichstellungsquote und Promotionsziffern gereiht. Und die vor kurzem
noch gepriesene Deregulierung der Universitäten droht durch die aktuelle ReRegulierung wieder abgewickelt zu werden (vgl. auch F&L 9/14, S. 722 ff.).
Selbstoptimierung und fremdbestimmte Sinnsteuerung
Die Gründe für negative Entwicklungen
liegen aber nicht immer in der restringierenden Außenwelt – zum Burnout
gehört spiegelbildlich auch der Workaholismus, verstanden als suchthafte
Neigung, die Erwerbsarbeit und ihren
Stellenwert für das eigene Leben zu
überhöhen. Auch dieses Phänomen ist
für die universitäre Welt natürlich
keine Unbekannte. Nicht selten sind es
hier die „Führungskräfte“ selbst, die
sich wissentlich oder unwissentlich
über Gebühr ausbeuten – was im Extrem bis zum Verlust der Kontrolle
über das eigene Verhalten führen kann.
Zwar liegt dem keine klassische Aufstiegsmotivation mit dem Erreichen immer höherer „Dienstgrade“ zugrunde,
aber auch – oder gerade – Intrinsiker
sind zumindest latent immer in der Gefahr, im urtypischen Perfektionsstreben
kein Ende mehr zu finden: Der eigene
Aufsatz ist immer noch weiter zu verbessern, das Gutachten für den Kollegen noch weiter zu fundieren und dem
Studenten noch schnell die drängende
Mail höflich zu beantworten. Der Extrinsiker bremst seinen Einsatz, wenn
ihm die äußeren Belohnungen nicht
mehr zusagen; der eigenmotivierte Doktorand oder Lehrstuhlinhaber überzieht
Fazit
Orientiert an amerikanischen BusinessStandards, findet die persönliche Selbstfindung und Selbstbestätigung bei vielen
nicht mehr im Privatleben, sondern am
Arbeitsplatz statt. Ein chronischer Erschöpfungszustand wird von diesem
Angestelltentypus eher als Zeichen der
eigenen Schaffensfreude und Unersetzlichkeit gedeutet. Auch der Wissenschaftsbetrieb macht hier keine Ausnahme. Ungeachtet des konkreten Einzelfalls, der durch spezielle Bedingungen gekennzeichnet ist, lässt sich auch
an den Universitäten ein ungutes Zusammenwirken von systemischen und
persönlichen Ursachen beobachten.
Lassen sich die typischen BiotopBedingungen vom einzelnen Lehrstuhlinhaber, vom Nachwuchswissenschaftler, vom technischen oder administrativen Personal im sog. Mittelbau nachhaltig verändern? Die verhaltenstherapeutische Schule – die hübsche Schwester der Psychoanalyse – hält hier einen
vielzitierten Rat bereit: Love it or leave
it! Dieses Ignorieren exogener Änderungspotenziale kann natürlich nicht
überzeugen. Einerseits sind Hochschulen öffentliche Quasi-Unternehmen, die
sich immer stärker einer ökonomistischen Steuerungslogik unterworfen sehen (und seit Max Weber wissen wir
außerdem, dass Bürokratien eben stahlharte Gehäuse sind). Andererseits sind
nur wenige Dinge im privaten wie im
öffentlichen Leben wirklich alternativlos. Hochschulgesetze, Anreizsysteme
und Finanzpläne kann man ändern.
Sich selbst aber auch.
L I T E R AT U R
Oelsnitz, D. von der/Schirmer, F./Wüstner, K. (Hrsg.) (2014): Die auszehrende Organisation. Leistung und Gesundheit in einer anspruchsvollen Arbeitswelt, Wiesbaden.
Unger, H.-P./Kleinschmidt, C. (2011): Bevor der Job krank macht,
6. Aufl., München
KARRIERE
Forschung & Lehre 12|15
Preise
Sechs Forscher aus dem Ausland sollen 2016 den höchstdotierten internationalen
Forschungspreis Deutschlands erhalten:
Professor Till Winfried Bärnighausen, Epidemiologe an
der Harvard University, soll
künftig an der Universität
Heidelberg arbeiten,
Professor Sven Bernecker,
Philosoph an der University
of California in Irvine, an der
Universität zu Köln,
Professor William CrawleyBoevey, Mathmatiker von
der University of Leeds, an
der Universität Bielefeld,
Professor Heinrich Jasper,
Molekularbiologe am Buck
Institute for Research on
Aging in Novato wurde von
der Universität Jena zusammen mit dem Leibniz-Institut
für Alternsforschung – FritzLipmann-Institut vorgeschlagen,
Professor Felix Kübler, Ökonom an der Universität Zürich und am Swiss Finance
Institute, soll künftig an der
Universität Bonn forschen,
Professor Wolfgang Wernsdorfer, Physiker am Institut
Néel, CNRS in Grenoble,
soll an das Karlsruher Institut für Technologie wechseln.
Der mit jeweils bis zu fünf
Millionen Euro dotierte Preis
wird von der Alexander von
Humboldt-Stiftung vergeben
und vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung
finanziert.
Dr. Petra Bacher, Charité –
Universitätsmedizin Berlin,
erhält die mit 50.000 Euro
dotierte Auszeichnung von
der Christiane-Herzog-Stiftung.
Swiss Bridge Award
Der mit jeweils 10.000 Euro
dotierte Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen
und -wissenschaftler geht an
Dr. Jessica Burgner-Kahrs,
Universität Hannover, und
Professor Holger Kreft, Universität Göttingen.
DECHEMA-Preis
Professor Andreas Trumpp,
Deutsches Krebsforschungszentrum in Heidelberg, und
Professor Joerg Huelsken,
École polytechnique fédérale
de Lausanne, erhalten die
mit 500.000 Schweizer Franken dotierte Auszeichnung
von der Swiss Bridge Stiftung.
Berliner Wissenschaftspreis
Lautenschläger-Forschungspreis
Professor Carolin Rotter,
Universität Duisburg-Essen,
erhält die mit 30.000 Euro
dotierte Auszeichnung von
der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung.
Professor Axel Michaels,
Universität Heidelberg, erhält die von Dr. h.c. Manfred
Lautenschläger gestiftete
Auszeichnung, die mit
250.000 Euro dotiert ist.
Göteburg-Preis
Professor Peter Hennicke,
ehemals Präsident des Wuppertalinstituts für Klima, Umwelt, Energie, sowie Beate
Weber-Schuerholz, ehemalige Oberbürgermeisterin von
Heidelberg, und Dr. Jeremy
Leggett, britischer Solarenergieunternehmer, erhalten die
mit einer Million Schwedischen Kronen dotierte Auszeichnung vom schwedischen
Energieminister.
Heinrich-Wieland-Preis
Professor Gero Miesenböck,
Universität Oxford, erhält die
mit 100.000 Euro dotierte
Auszeichnung von der Boehringer Ingelheim Stiftung.
Foto: Universität Oxford
Alexander von HumboldtProfessuren – Preisträger
2016
Christiane-HerzogForschungspreis
Professor Peter Hegemann,
HU Berlin, erhält die Auszeichnung des Regierenden
Bürgermeisters, die mit
40.000 Euro dotiert ist.
Professor Stefan Heinrich,
TU Hamburg, wird von der
Gesellschaft für Chemische
Kurt-Hartwig-Siemers-Wissenschaftspreis
Foto: privat
1036
Technik und Biotechnologie
ausgezeichnet und erhält ein
Preisgeld in Höhe von
20.000 Euro.
Preis der Péter HorváthStiftung
Golo-Mann-Preis
Dr. Florian Hojak, TU München, wird von der Péter
Horváth-Stiftung ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld
in Höhe von 25.000 Euro.
Professor Werner Dahlheim,
zuletzt TU Berlin, erhält die
mit 15.000 Euro dotierte
Auszeichnung von der Golo
Mann-Gesellschaft.
Tierschutzforschungspreis
Baden-Württemberg
Hengstberger-Preis
Professor Thomas Braunbeck, Universität Heidelberg,
wird vom Land Baden-Württemberg ausgezeichnet und
erhält ein Preisgeld in Höhe
von 25.000 Euro.
Wissenschaftspreis
Niedersachsen
Professor Emmanuelle
Charpentier, Max-PlanckInstitut für Infektionsbiologie in Berlin und Medizinische Hochschule Hannover
sowie Helmholtz-Zentrum
für Infektionsforschung in
Braunschweig, erhält die
mit 25.000 Euro dotierte
Auszeichnung vom Niedersächsischen Ministerium
für Wissenschaft und Kultur.
Dr. Markus Wettstein, Universität Heidelberg, im Team
mit Dr. Elżbieta Kuźma,
University of Exeter (Großbritannien) sowie Dr. Anne
Mahringer und Dr. Manish
Sreenivasa, beide Universität
Heidelberg, erhalten die von
Dr. Klaus-Georg Hengstberger gestiftete Auszeichnung.
Die drei Auszeichnungen
sind mit jeweils 12.500 Euro
dotiert.
Otto-Kirchheimer-Preis
Professor (em.) Ulrich von
Alemann, Universität Düsseldorf, erhält die von Harald Friese und Gudrun
Hotz-Friese gestiftete Auszeichnung, die mit 10.000
Euro dotiert ist.
+++')((&'($ $" Forschung & Lehre - Leserreisen
STUDIENREISE VOM 3. BIS 10. MAI 2016
Apulien
Kathedralen, Trulli und Stauferburgen
Verehrte Leserinnen und Leser,
REISELEISTUNGEN
begleiten Sie uns im Mai auf eine Studienreise nach Apulien und entdecken
Sie den Kulturreichtum und die Naturschönheit dieser sonnenverwöhnten
Landschaft im Süden Italiens. Zwischen Adria und Ionischem Meer
erzählen mächtige Burgen und mittelalterliche Kathedralen eindrucksvoll
aus den bewegten Zeiten des Mittelalters, als Stauferkaiser Friedrich II. in
Apulien lebte und die Region prägte. Weithin sichtbar beherrscht sein
achteckiges Castel del Monte die weite Küstenebene. Die majestätische
Festung ist in Europa einmalig und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Einen interessanten Einblick in das antike Erbe Süditaliens vermittelt der
Besuch der von griechischen Siedlern gegründeten Hafen- und Handelsstadt Tarent, im Altertum bedeutendes Zentrum von „Magna Graecia“. Bis
heute rätselhaft geblieben sind die Ursprünge der berühmten Trulli. Die in
Trockenbauweise errichteten Wohnhäuser werden von weiß gestrichenen
Kuppeln überdacht. Astrologische und religiöse Zeichen verweisen auf
uralte Traditionen und
den
überlieferten
Vieste
●
Monte Sant’ Angelo
Volksglauben
ihrer
Adriatisches Meer
Manfredonia ●
Bewohner. Reich verMargherita
di
Savoia
●
zierte Paläste aus dem
Barletta
●
typischen hellen TuffCastel
● Trani
del Monte
stein schmücken die
●
Bari
●
Bitonto
Altstadt von Lecce,
Castellana Grotte Alberobello
die als „Florenz des
Otranto
●
●
Locorotondo
Altamura ● Gioia
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Barock“ gilt.
Brindisi
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Fluggesellschaft nach Bari
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Umfangreiches Besichtigungsprogramm
Imbiss mit regionalen Produkten
Unterbringung in ausgesuchten Hotels der Vier-Sterne-Kategorie
Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer
Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Telefon, Klimaanlage
und Sat-TV
Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen
Im Rahmen der Halbpension landestypisches Abschiedsabendessen
in einem Trulli-Restaurant
Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur
Reisepreissicherungsschein
●
●
●
Basento
●
Matera
Zu den landschaftlichen Höhepunkten
Lecce
dieser vielseitigen und
abwechslungsreichen
Ionisches Meer
Studienreise gehören
das naturgeschützte
Kalksteinmassiv des Gargano, die Tropfsteinhöhlen von Castellana und die
Höhlenwohnungen der in einer Felsenschlucht gelegenen Provinzstadt
Matera. Zwei ausgewählte Standorthotels der Vier-Sterne-Kategorie in
Margherita di Savoia am Golf von Manfredonia und in Alberobello
gewährleisten einen geruhsamen und entspannten Reiseverlauf.
Tarent
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Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.328,–
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München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.428,–
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Weitere Abflughäfen auf Anfrage möglich.
WEITERE LESERREISEN 2016
Andalusien
Baltikum
Bregenzer
Festspiele
Rumänien
|
|
|
|
Studienreise vom 16. bis 25. März 2016
Studienreise vom 15. bis 23. Juli 2016
Musikalische KulturReise
vom 9. bis 14. August 2016
| Studienreise vom 14. bis 22. September 2016
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Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.
1038
KARRIERE
Forschung & Lehre 12|15
Habilitationen
und Berufungen
Theologie
Prof. Dr. Tobias Georges,
Georg-August-Universität
Göttingen, hat einen Ruf an
die Georg-August-Universität
Göttingen auf eine W2-Professur für Piety and Paideia:
Religious Traditions and Intellectual Culture in the
World of the Roman Empire
(from the First to the Fourth
Century) angenommen.
Dr. des. Sonja Keller, Universität Zürich/Schweiz, hat
einen Ruf an die Universität
Hamburg auf eine JuniorProfessur für Praktische
Theologie mit dem Schwerpunkt Kybernetik zum
1. April 2016 angenommen.
Prof. Dr. Ilona Nord, Universität Paderborn, hat einen
Ruf an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg
auf einen Lehrstuhl für
Evangelische Theologie, Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts
angenommen.
Philosophie und
Geschichte
Racheli Haliva, McGill University Montreal, hat einen
Ruf an die Universität Hamburg auf eine Junior-Professur für Jüdische Philosophie
und Religion zum 16. Dezember 2015 angenommen.
PD Dr. Stefanie Knöll, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, habilitierte sich, und
es wurde ihr die Lehrbefähigung und Lehrbefugnis für
das Fach Mittlere und Neuere Kunstgeschichte erteilt.
PD Dr. Ulrich Niggemann,
Philipps-Universität
Hochschule Berlin auf eine
W2-Professur für Logopädie
nen Ruf an die Universität
Leipzig auf eine Junior-Professur für Schulpädagogik
mit dem Schwerpunkt Mediendidaktik angenommen.
PD Dr. rer. pol. Heiko Beyer, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, habilitierte
sich, und es wurde ihm die
Lehrbefugnis für das Fach
Soziologie erteilt.
PD Dr. phil. Marco Dohle,
Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf, habilitierte sich,
und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Kommunikations- und Medienwissenschaft erteilt.
Marburg, habilitierte sich,
und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Neuere
und Neueste Geschichte erteilt.
PD Dr. Andreas Rüther,
Ruhr-Universität Bochum,
wurde von der Universität
Bielefeld die Bezeichnung
außerplanmäßiger Professor
für Mittelalterliche Geschichte verliehen.
Dr. Moritz Schulz, Universität Tübingen, hat einen Ruf
an die Universität Hamburg
auf eine Junior-Professur für
Theoretische Philosophie
zum 1. März 2016 angenommen.
Prof. Dr. Mohammad Reza
Farzanegan, Philipps-Universität Marburg, hat einen
Ruf an die Friedrich-Alexander-Universität ErlangenNürnberg auf die W3-Professur für Wirtschaft und Gesellschaft des Nahen Ostens
abgelehnt und das Bleibeangebot der Philipps-Universität Marburg angenommen.
Prof. Dr. Markus Heinrichs,
Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg, hat einen Ruf an
und Angewandte Therapiewissenschaft angenommen.
Prof. Dr. Vera King, Universität Hamburg, hat einen Ruf
an die Goethe-Universität
Frankfurt am Main auf eine
W3-Professur für Soziologie
und psychoanalytische
Sozialpsychologie in Verbindung mit der Leitung des
entsprechenden Schwerpunkts und der Position einer Direktorin am SigmundFreud-Institut angenommen
und das Bleibeangebot der
Universität Hamburg
abgelehnt.
Dr. Harry Kullmann, Universität Bielefeld, hat einen Ruf
an die Universität Siegen auf
eine W2-Professur für
Erziehungswissenschaft mit
dem Schwerpunkt Schulund Unterrichtsentwicklung
in der Sekundarstufe
angenommen.
Prof. Dr. Mareike Kunter,
Goethe-Universität Frankfurt
am Main, hat einen Ruf an
die University of Cambridge
als Professor for Education
Gesellschaftswissenschaften
Prof. Dr. Clemens Albrecht,
Universität Koblenz-Landau,
hat einen Ruf an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf eine W3Professur für Kultursoziologie angenommen.
Dr. Petra Anders, HumboldtUniversität zu Berlin, hat ei-
die Universität Wien/Österreich auf den Lehrstuhl für
Klinische Psychologie abgelehnt und das Bleibeangebot
der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg angenommen.
Prof. Dr. paed. Thorsten
Herbst, Universität zu Köln,
hat einen Ruf an die IB
(in the field of Psychology of
Education) abgelehnt und
das Bleibeangebot der Goethe-Universität Frankfurt am
Main angenommen.
KARRIERE
12|15 Forschung & Lehre
PD Dr. Mark Lutter, Universität zu Köln, wurde die
tätsprofessorin für die Psychologie des Lehrens und
Lernens ernannt.
PD Dr. phil. Michael Pfeifer,
Technische Universität Dortmund, habilitierte sich in
dem Fach Erziehungswissen-
Prof. Dr. Joseph Richter-Mackenstein, Fachhochschule
Kiel, habilitierte sich an der
Europa-Universität Flensburg in dem Fach Psychologie mit Schwerpunkt Beratungspsychologie.
Lehrbefugnis für das Fach
Soziologie erteilt.
Prof. Dr. Conny Melzer, Universität Bremen (Vertretungsprofessur) hat einen
Ruf an die Universität zu
Köln auf eine W2-Professur
für Sonderpädagogische
Grundlagen angenommen.
Prof. Dr. Susanne Narciss,
Technische Universität Dresden, wurde zur W3-Universi-
tät Mainz, hat einen Ruf an
die Bergische Universität
Wuppertal auf eine W2-Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften abgelehnt
und das Bleibeangebot der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf eine W2-Professur für Fachdidaktik Sozialkunde/Politik angenommen.
schaft mit dem Schwerpunkt
empirische Bildungsforschung und Schulentwicklung.
Prof. Dr. Kerstin Pohl, Johannes Gutenberg-Universi-
Prof. Dr. Nicolas Rohleder,
Brandeis University Waltham/USA, hat einen Ruf an
die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
auf eine W3-Professur mit
Leitung des Lehrstuhls
1039
Gesundheitspsychologie
angenommen.
Dr. Katja Scharenberg, Universität Bern/Schweiz, hat
einen Ruf an die Pädagogische Hochschule Weingarten
auf eine Junior-Professur für
Soziologie zum 1. Oktober
2015 angenommen.
Dr. Maximilian Terhalle,
Vertretungsprofessor Internationale Politik (W3) an der
FernUniversität in Hagen,
hat zum 1.9.2015 einen Ruf
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LEIPZIG
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MÜNCHEN
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OSNABRÜCK
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www.uts-germany.de
1040
KARRIERE
an die University of Winchester/Großbritannien als
(tenured) Senior Lecturer in
Politics and Global Studies
angenommen.
Univ.-Prof. Dr. Klaus Zierer,
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, hat einen Ruf
an die Universität Augsburg
auf eine W3-Professur für
Schulpädagogik angenommen.
Prof. Dr. Dariuš Zifonun,
Alice Salomon Hochschule
Berlin, habilitierte sich an
der Technischen Universität
Berlin in dem Fach Soziologie und hat zum Winterse-
mester 2015/16 einen Ruf an
die Philipps-Universität Marburg auf eine Professur für
Angewandte Soziologie angenommen.
Philologie und
Kulturwissenschaften
Sibylle Baumbach hat zum
1. Oktober 2015 eine Universitätsprofessur für Englische Literatur- und Kulturwissenschaft an der LeopoldFranzens-Universität Innsbruck angetreten und einen
Ruf an die Universität Siegen
auf eine W2-Professur für
Anglistik sowie einen Ruf an
die Universität Bayreuth auf
eine W2-Professur für Engli-
Forschung & Lehre 12|15
sche Literaturwissenschaft
abgelehnt.
teraturdidaktik zum 1. Oktober 2015 angenommen.
Dr. Moritz Ege, Ludwig-Maximilians-Universität München, hat einen Ruf an die
Georg-August-Universität
Göttingen auf eine W2-Professur für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie
angenommen.
Prof. Dr. Birgit Kellner, Universität Heidelberg, hat einen
Ruf an die Österreichische
Akademie der Wissenschaften in Wien als Direktorin
des Instituts für Kultur- und
Geistesgeschichte Asiens
angenommen.
Dr. Ricarda Freudenberg,
Friedrich-Schiller-Universität
Jena, hat einen Ruf an die
Pädagogische Hochschule
Weingarten auf eine W3-Professur für Deutsche Sprache
und Literatur und ihre Didaktik mit Schwerpunkt Li-
Prof. Dr. Henning Klöter,
Universität Göttingen, hat
einen Ruf an die HumboldtUniversität zu Berlin auf
eine W3-Professur für
Neuere Sprachen und Literaturen Chinas angenommen.
FAQ K A R R I E R E
Wo werden Hochschullehrer versteuert,
wenn sie grenzüberschreitend tätig sind?
Die Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen
Deutschland und den anderen Staaten weisen in den
meisten Fällen das Besteuerungsrecht dem Staat zu, in
dem Sie tätig sind. Als Durchbrechung dieses Tätigkeitsortsprinzips sehen einige Doppelbesteuerungsabkommen
eine Ausnahmeregelung vor für Grenzgänger. Grenzgänger sind Arbeitnehmer, die ihren Wohnsitz im Grenzbereich zwischen zwei Staaten haben und in dem einen
Staat arbeiten und in dem anderen Staat wohnen und
damit über die Grenze pendeln. Dann kann die Besteuerung eines sog. Grenzgängers unter speziellen, in den
verschiedenen DBAs unterschiedlich geregelten Voraussetzungen im Wohnsitzstaat erfolgen.
Eine Sonderregelung sehen jedoch die meisten Doppelbesteuerungsabkommen regelmäßig für den öffentlichen Dienst vor. Für Bezüge, die an Angestellte oder Beamte des öffentlichen Dienstes (also an Hochschullehrer/innen staatlicher Hochschulen) geleistet werden,
wird das Besteuerungsrecht dem Staat zugewiesen, der
die Bezüge bezahlt – also dem sog. Kassenstaat. Ein in
Deutschland beschäftigter Hochschullehrer, der in
Frankreich wohnt, wird also in Deutschland besteuert
(Art. 14 DBA). Diese Besteuerung wird damit begründet,
dass es sich um eine hoheitliche Tätigkeit handelt. Es
soll also unabhängig vom Wohn- oder Tätigkeitsort derjenige Staat das Besteuerungsrecht haben, der die Belastungen der Gehaltsaufwendungen trägt. Eine weitere
Ausnahme ergibt sich z.B. für Frankreich aber dann,
wenn der Betroffene nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, dann ist eine Besteuerung in Frankreich vorgesehen.
Es ist also ganz entscheidend, das jeweilige Doppelbesteuerungsabkommen für jeden speziellen Fall zu Rate
zu ziehen.
Birgit Ufermann
Prof. Dr. Jan de Ruiter, Universität Bielefeld, hat einen
Ruf an die Tufts University
in Medford/USA auf die
Bridge Professorship for the
Cognitive Sciences
angenommen.
Prof. Dr. Jens Scheiner,
Georg-August-Universität
Göttingen, hat einen Ruf an
die Georg-August-Universität
Göttingen auf eine W2-Professur für Offenbarung, Ratio
und Identität: Bildung in der
frühen und klassischen Zeit
des Islams (vom 7. bis zum
13. Jh. n. Chr.) erhalten.
Dr. Isabelle Stauffer, Johannes Gutenberg-Universität
Mainz, habilitierte sich, und
es wurde ihr die Lehrbefugnis für die Fächer Neuere
Deutsche Literatur sowie
Komparatistik erteilt.
PD Dr. Marcus Stiglegger,
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, hat einen Ruf an
die DEKRA Hochschule für
Medien, Berlin, auf die Professur für Fernsehen und
Film angenommen.
Rechtswissenschaft
Prof. Dr. Ivo Appel, Universität Hamburg, hat einen Ruf
an die Deutsche Universität
für Verwaltungswissenschaften Speyer auf eine W3-Professur für Verwaltungsrecht
und Verwaltungswissenschaften erhalten.
PD Dr. Clemens Höpfner,
Universität Konstanz und
Universität zu Köln, hat
einen Ruf an die EBS Law
School Wiesbaden auf eine
Professur für Bürgerliches
Bonner Erklärung
für Weltoffenheit und
Toleranz
Wissenschaft ist grundsätzlich grenzüberschreitend und international.
Sie lebt vom Austausch von Ideen und der Begegnung von Menschen über alle Länderund Kulturgrenzen hinweg.
Die Wissenschafts- und UN-Stadt Bonn ist ein Ort, an dem sich Deutschland und seine
internationalen Partner auf allen Ebenen begegnen. In Bonn trifft sich die Welt, um über
globale Herausforderungen zu beraten. Das Rheinland ist eine europäische Kernregion,
in der schon immer ein reger Austausch der Völker und Kulturen gepflegt wurde.
In einer Atmosphäre des friedlichen Miteinanders werden Fremde schnell zu Freunden.
Das prägt unsere Region bis heute. Die Wissenschaftsregion Bonn steht in unserem Land
und international für Freiheit, gegenseitigen Respekt und eine Kultur der Gastfreundschaft.
Heute treten wir denjenigen entgegen, die diese Grundwerte unserer freien Gesellschaftsordnung in Frage stellen. Wir laden alle Angehörigen unserer Institutionen und alle Bürger
ein, dies gemeinsam mit uns zu tun.
Q Prof. Dr. Michael Hoch, Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Q Ashok-Alexander Sridharan, Oberbürgermeister der Stadt Bonn
Q Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg Kreises
Q Prof. Dr. Hartmut Ihne, Präsident der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Q Prof. Dr. Marcelo da Veiga, Rektor der Alanus Hochschule
Q Prof. Dr. Jakob Rhyner, Vice-Rector in Europe, United Nations University
Q Prof. Dr. Peter Thuy, Rektor der Internationale Hochschule Bad Honnef à Bonn
Q Prof. Dr. Ulrich Benjamin Kaupp, Direktor Forschungszentrum caesar
Q Professor Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Q Prof. Dr. Pierluigi Nicotera, Direktor des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative
Erkrankungen
Q Prof. Dr. Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz
Q Professor Dr. Helmut Schwarz, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung
Q Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes
1042
KARRIERE
Recht und weitere Fächer
sowie einen weiteren Ruf an
die Ruhr-Universität Bo-
chum auf eine W2-Professur
für Bürgerliches Recht erhalten und abgelehnt und einen
Ruf an die Universität Konstanz auf eine W3-Professur
für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Unternehmensrecht angenommen.
Prof. Dr. Martin Kment,
LL.M., Universität Augsburg,
hat einen Ruf an die Universität Bremen auf eine W3Professur für Öffentliches
Recht, insbesondere Verwaltungsrecht (mit einem
Schwerpunkt im Umweltrecht), erhalten.
Prof. Dr. Rüdiger Krause,
Georg-August-Universität
Göttingen, hat einen Ruf an
die Freie Universität Berlin
auf eine W3-Professur für
Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht abgelehnt.
Prof. Dr. Bettina SchöndorfHaubold, Justus-Liebig-Universität Gießen, habilitierte
sich an der Humboldt-Universität zu Berlin, und es
wurde ihr die Lehrbefugnis
für die Fächer Öffentliches
Recht, Europarecht und Verwaltungswissenschaft erteilt.
Weiterhin hat sie Rufe an die
Universität Bayreuth auf eine W3-Professur für Öffentliches Recht sowie an die
Ruhr-Universität Bochum
auf eine befristete W2-Professur für Öffentliches Recht
abgelehnt und wurde zur
W3-Universitätsprofessorin
für Öffentliches Recht an der
Justus-Liebig-Universität
Gießen ernannt.
Forschung & Lehre 12|15
Prof. Dr. Dominik Skauradszun, Hochschule Fulda, hat
einen Ruf an die Hochschule
für Wirtschaft und Umwelt
Nürtingen-Geislingen auf eine W2-Professur für Wirtschaftsrecht, insbesondere
Arbeits- und Insolvenzrecht,
abgelehnt.
Prof. Stefan Vogenauer,
MJur (Oxon.), University of
Oxford, hat einen Ruf zum
Wissenschaftlichen Mitglied
des Max-Planck-Instituts für
Europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt und zum Direk-
tor am Institut angenommen.
Er wurde zum Honorarpro-
fessor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main ernannt.
FAQ R E C H T
Wirtschaftswissenschaften
Prof. Dr. Zeno Enders, Universität Heidelberg, hat einen
Ruf an die Freie Universität
Berlin auf die W3-Professur
für Volkswirtschaftslehre mit
dem Schwerpunkt Makroökonomie in Verbindung mit
der Leitung der Abteilung
Makroökonomie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin
abgelehnt.
Prof. Dr. Dietmar Grichnik,
Universität St. Gallen/
Schweiz, hat einen Ruf an
die Ludwig-Maximilians-
Welche Möglichkeiten gibt es, nach Ablauf
der 12-Jahres-Befristung an der Hochschule
befristet beschäftigt zu werden?
Grundsätzlich kann die nach dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz insgesamt zulässige Befristungsdauer von 12
bzw. 15 Jahren im Bereich der Medizin für das wissenschaftliche und künstlerische Personal bei der Betreuung
eines oder mehrerer Kinder unter 18 Jahren um zwei
Jahre je Kind verlängert werden (sog. familienpolitische
Komponente). Insofern soll der Dreifachbelastung von
Nachwuchswissenschaftlern durch Erbringung von wissenschaftlichen Dienstleistungen, eigener wissenschaftlicher Qualifizierung sowie Erziehungsaufgaben Rechnung
getragen werden. Zu bedenken ist jedoch, dass es sich
lediglich um eine Verlängerungsoption ohne Rechtsanspruch handelt. Darüber hinaus sieht das Gesetz vor,
dass sich die jeweilige Dauer eines befristeten Arbeitsvertrages nach der 12-Jahres-Regelung im Einverständnis
mit dem Mitarbeiter beispielsweise um Zeiten einer Beurlaubung für eine wissenschaftliche oder künstlerische
Tätigkeit verlängert. Gleiches gilt z.B. für Zeiten der Inanspruchnahme von Elternzeit bzw. Zeiten des Mutterschutzes in dem Umfang, in dem eine Erwerbstätigkeit
nicht erfolgte. Insofern besteht ein Rechtsanspruch auf
Verlängerung. Nach Ausschöpfung der zulässigen Befristungsdauer der Arbeitsverträge vor oder nach abgeschlossener Promotion ist eine weitere Befristung von
Arbeitsverträgen zulässig, wenn die Beschäftigung überwiegend aus Mitteln Dritter finanziert wird, die Finanzierung für eine bestimmte Aufgabe und Zeitdauer bewilligt ist und die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter
überwiegend der Zweckbestimmung dieser Mittel entsprechend beschäftigt wird. Ferner ist eine befristete Beschäftigung nach Maßgabe des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) möglich. Voraussetzung ist regelmäßig
das Vorliegen eines sachlichen Grundes z.B. dass der betriebliche Bedarf an der Arbeitsleistung nur vorübergehend besteht oder der Arbeitnehmer zur Vertretung
eines anderen Arbeitnehmers beschäftigt wird.
Juliane Lorenz
Universität München auf einen Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre abgelehnt.
Prof. Dr. Martin Hiebl habilitierte sich an der Johannes
Kepler Universität Linz/
Österreich in dem Fach Betriebswirtschaftslehre und
hat einen Ruf an die Universität Siegen auf eine W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere
Management Accounting
and Control, angenommen.
Dr. Henning Schröder, Universität Hamburg, hat einen
Ruf der Universität Hamburg
auf eine Junior-Professur für
Corporate Finance erhalten.
Dr. rer. Monika Schuhmacher, Universität Mannheim,
hat einen Ruf an die JustusLiebig-Universität Gießen
auf die W3-Professur für Betriebswirtschaftslehre mit
dem Schwerpunkt Technologie-, Innovations- und Gründungsmanagement angenommen.
KARRIERE
12|15 Forschung & Lehre
PD Dipl.-Ing. Dr. Tobias
Stern, Kompetenzzentrum
Holz/Österreich, hat einen
Ruf an die Karl-Franzens-
Technische Universität Dresden auf eine W3-Professur
für Didaktik der Mathematik
erhalten.
Prof. Dr. Walid Maalej, Universität Hamburg, hat einen
Ruf der Universität Hamburg
auf eine W2-Professur für Informatik, insbesondere angewandte Softwaretechnik zum
1. November 2015 angenommen.
Universität Graz/Österreich
für das Fachgebiet Energieund Ressourceninnovation
zum 1. Januar 2016 angenommen.
Jun.-Prof. Dr. Christian
Plessl, Universität Paderborn, hat einen Ruf an die
Mathematik,
Physik und
Informatik
Dr. Nathan Bowler, Universität Hamburg, hat einen Ruf
der Universität Hamburg auf
eine W2-Professur für Diskrete Mathematik unter besonderer Berücksichtigung
der Graphentheorie erhalten.
Dr. Loredana Gastaldo, Universität Heidelberg, hat einen
Ruf der Universität Heidelberg auf eine Junior-Professur für Experimentalphysik
erhalten.
PD Dr. Klaus Jung, Universität Göttingen, hat einen Ruf
an die Stiftung Tierärztliche
Prof. Dr. Brigitte Lutz-Westphal, Freie Universität Berlin, hat einen Ruf an die
DR E I F R AG E N AN:
Dr. Philipp Berens,
Bernstein Center for Computational
Neuroscience und Werner Reichardt
Centre for Integrative Neuroscience,
Tübingen, Bernstein Preis 2015 mit
1,25 Mio. Euro
Der Bernstein Preis ist einer der bestdotierten Nachwuchsauszeichnungen in Deutschland. Was planen Sie
mit der Summe von 1,25 Mio. Euro?
Ich habe vor, eine Nachwuchsgruppe aufzubauen, die
sich mit der Modellierung von zelltyp-spezifischen neuronalen Berechnungen beschäftigt. Wir werden dazu die
Bipolarzellen in der Netzhaut untersuchen. Diese sind
einfach genug, so dass vollständige Modelle möglich
scheinen; gleichzeitig sind ihre Antwortmuster komplex
genug, um interessant zu sein. Dazu werden wir Verfahren aus dem maschinellen Lernen und der Statistik einsetzen.
Sie untersuchen die Rolle und den Aufbau verschiedener
Zelltypen in der Netzhaut des Auges. Inwieweit können
Ihre Forschungsergebnisse Menschen helfen?
Universität Paderborn auf
die W2-Professur Hochleistungs-IT-Systeme angenommen.
Dr. Thomas Schmidt, Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, hat einen Ruf an die Universität
Hamburg auf eine W2-Professur für Geometrische Partielle Differentialgleichungen
zum 1. Februar 2016 angenommen.
PD Dr. Alexander Schnurr,
Technische Universität Dortmund, hat einen Ruf an die
Universität Siegen auf eine
W2-Professur für Stochastik
angenommen.
Prof. Dr. Ulrich T. Schwarz,
Universität Freiburg, Institut
für Angewandte Festkörperphysik (IFA) Freiburg, hat
Hochschule Hannover auf eine W2-Professur für Genomics and Bioinformatics of Infectious Deseases angenommen.
1043
Wir betreiben Grundlagenforschung. Dennoch sind unsere Ergebnisse für klinische Fragestellungen von Interesse und können zum besseren Verständnis degenerativer Netzhauterkrankungen oder zur Entwicklung neuer
Retinaimplantate beitragen.
Wie beurteilen Sie die Situation des wissenschaftlichen
Nachwuchses in Deutschland?
Man muss sehr genau abwägen, welche Prioritäten man
setzt und ob man alle Lebensentscheidungen der Wissenschaft unterordnen will. Ich glaube, vielfältige Lebensentwürfe können das Wissenschaftssystem bereichern. Dabei würden besser planbare Karrierewege mit
transparenten Evaluationen und realistischen Dauerperspektiven natürlich helfen.
zum 1. Oktober 2015 einen
Ruf an die Technische Universität Chemnitz auf die
W3-Professur für Experimentelle Sensorik angenommen.
Dr. techn. Georg Steinhauser, Colorado State University, Fort Collins CO/USA, hat
einen Ruf an die Leibniz
Universität Hannover auf eine W2-Professur für Physikalische Radioökologie angenommen.
Biologie, Chemie,
Geowissenschaften und
Pharmazie
PD Dr. rer. nat. Jens Boch,
Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg, hat einen
Ruf an die Leibniz Universität Hannover auf eine W2Professur für Pflanzenbiotechnologie angenommen.
Dr. Selvan Demir, University
of California, Berkeley, hat
einen Ruf an die Georg-Au-
1044
KARRIERE
Forschung & Lehre 12|15
gust-Universität Göttingen
auf eine Junior-Professur für
Anorganische Chemie angenommen.
gen auf eine W2-Professur
für Computational Chemistry and Biochemistry
angenommen.
Prof. Dr. Andre Franke,
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, hat einen Ruf an
die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf auf eine W3Professur für Medizinische
Biometrie und Bioinformatik
erhalten.
Prof. Dr. Christian Melchers
wurde am 22.10.2015 zum
wissenschaftlichen Leiter des
Forschungszentrums Nachbergbau an der Technischen
Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum ernannt.
PD Dr. Oliver Gruss, Universität Heidelberg, hat einen
Ruf an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität
Bonn auf eine W2-Professur
für Genetik angenommen.
Jun.-Prof. Dr.-Ing. Martin
Kada, Universität Osnabrück, hat einen Ruf an die
Ingenieurwissenschaften
Prof. Dr.-Ing. Michael Beer,
University of Liverpool/
Großbritannien, hat einen
Ruf an die Leibniz Universität Hannover auf eine W3Professur für Sicherheitstheorie und Risikobewertung
angenommen.
Dr.-Ing. Jessica BurgnerKahrs, Leibniz Universität
Hannover, hat einen Ruf der
Leibniz Universität Hannover auf eine W2-Professur
für Kontinuumsrobotik
angenommen.
Technische Universität Berlin auf eine W3-Professur im
Fachgebiet Methodik der
Geoinformationstechnik
zum 1. Oktober 2015 angenommen.
Prof. Dr. Holger Kreft,
Georg-August-Universität
Göttingen, hat einen Ruf an
die Georg-August-Universität
Göttingen auf eine W2-Professur für Biodiversity, Macroecology and Conservation
Biogeographie angenommen.
Dr. Peter Goerke-Mallet,
Lehrbeauftragter für Vermessungskunde und Bergschadenskunde an der Technischen Fachhochschule Georg
Agricola zu Bochum wurde
am 22.10.2015 zum Honorarprofessor ernannt.
Prof. Dr. Ricardo André Fernandes da Mata, Georg-August-Universität Göttingen,
hat einen Ruf an die GeorgAugust-Universität Göttin-
Dr.-Ing. Boris Jutzi, Karlsruher Institut für Technologie
(KIT), habilitierte sich in
dem Fach Bild- und Signalanalyse.
Dr.-Ing. Malte Krack, Leibniz Universität Hannover,
hat einen Ruf an die Universität Stuttgart auf die JuniorProfessur (Tenure Track) für
Strukturmechanik der Flugzeugtriebwerke zum 1. Januar 2016 angenommen.
Prof. Dipl.-Ing. Andreas
Quednau, Staatliche Akademie der Bildenden Künste
Stuttgart, hat einen Ruf an
die Leibniz Universität Hannover auf eine W3-Professur
für Städtebauliches Entwerfen angenommen.
Prof. Dr.-Ing. Christian
Schindler, Technische Universität Kaiserslautern, hat
den Ruf an die RheinischWestfälische Technische
Hochschule Aachen
(RWTH) auf die Professur
für Schienenfahrzeuge und
Transportsysteme angenommen und wird am 1. Januar
2016 die Leitung des gleichnamigen Instituts übernehmen.
Agrarwissenschaften,
Ernährungswissenschaften,
Veterinärmedizin
Prof. Dr. agr. Sonoko
Dorothea Bellingrath-Kimura, Leibniz-Zentrum für
Agrarlandschaftsforschung
(ZALF) e.V., Müncheberg,
hat einen Ruf an die GeorgAugust-Universität Göttingen auf eine W3-Professur
für Crop Production in the
Tropics abgelehnt.
Humanmedizin
die Lehrbefugnis für das
Fachgebiet Kinderheilkunde
erteilt.
Dr. med. Thilo Flörkemeier,
Medizinische Hochschule
Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Orthopädie erteilt.
PD Dr. med. Benedikt Fritzsching, Zentrum für Kinderund Jugendmedizin, Univer-
sität Heidelberg, wird zum
24.11.2015 die Bezeichnung
außerplanmäßiger Professor
der Universität Heidelberg
verliehen.
Prof. Dr. med. Hossein Ardeschir Ghofrani, Justus-Liebig-Universität Gießen, wurde zum W3-Universitätsprofessor für Pulmonary Vascular Medicine ernannt.
PD Thomas Baden, Ph.D.,
Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für das
Fachgebiet Experimentelle
Ophtalmologie erteilt.
Prof. Dr. med. Oliver Gruber, Universitätsmedizin
Göttingen, hat einen Ruf an
die Universität Heidelberg
auf eine W3-Professur für
Experimentelle Psychopathologie und Bildgebung
angenommen.
PD Dr. med. Christian
Bahrs, Klinik für Unfallund Wiederherstellungschirurgie, Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen,
wurde die Bezeichnung außerplanmäßiger Professor
verliehen.
PD Dr. med. Martin Heni,
Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für das
Fachgebiet Innere Medizin
erteilt.
Prof. Dr. Martin Canis, Universitätsmedizin Göttingen,
hat einen Ruf an die GeorgAugust-Universität Göttingen auf eine W3-Professur
für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erhalten.
PD Dr. med. Martin Ebinger,
Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm
Dr. med. Katja Hüper, Medizinische Hochschule Hannover, wurde die Lehrbefugnis
für das Fach Radiologie erteilt.
PD Dr. med. Volker R. Jacobs, MBA, Ltd. Ärztlicher
Klinikmanager an der Frauenklinik des Salzburger Landeskrankenhauses (SALK)
ist am 16. Oktober 2015 von
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KARRIERE
der Technischen Universität
München zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden.
PD Dr. med. Claas Lahmann, Leitender Oberarzt,
Klinik für Psychosomatische
Medizin und Psychotherapie,
Klinikum rechts der Isar,
Technische Universität München, wurde zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Prof. Dr. med. Thorsten Langer, Universität zu Lübeck,
hat zum 1. November 2015
den Ruf der Universität zu
logie und Operative Intensivmedizin ernannt.
PD Dr. med. Andreas
Schatz, Katharinenhospital
Klinikum Stuttgart, habilitierte sich an der Universität
Tübingen, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für das
Fachgebiet Augenheilkunde
erteilt.
PD Dr. Simone Scheithauer,
Universitätsmedizin Göttingen, hat einen Ruf an die
Georg-August-Universität
Göttingen auf eine W2-Professur für Krankenhaushygiene und Infektiologie angenommen.
PD Dr. med. Marcus Schittenhelm, Universität Tübingen, habilitierte sich, und es
wurde ihm die Lehrbefugnis
für das Fachgebiet Innere
Medizin erteilt.
Lübeck auf die W2-Professur
für Versorgungsforschung in
der Pädiatrischen Onkologie
angenommen.
Prof. Dr. David Liebetanz,
Universitätsmedizin Göttingen, hat einen Ruf an die
Georg-August-Universität
Göttingen auf eine W2-Professur (auf Zeit) für Experimental and Clinical Neurorehabilitation erhalten.
PD Dr. med. Nikolaus Rieber, Universität Tübingen,
habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für
das Fachgebiet Kinder- und
Jugendmedizin erteilt.
PD Dr. rer. nat. Frank Rupp,
Universität Tübingen, habilitierte sich, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für das
Fachgebiet Medizinische
Werkstoffwissenschaften und
Technologie erteilt.
Prof. Dr. med. Michael Sander, Charité-Universitätsmedizin Berlin, wurde an der
Justus-Liebig-Universität
Gießen zum W3-Universitätsprofessor für Anästhesio-
Dr. Esther Schnettler, University of Glasgow, hat einen
Ruf an die Universität Hamburg auf eine W2-Professur
für Medizinische Entomologie erhalten.
PD Dr. med. Matthis Synofzik, Universität Tübingen,
habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für
das Fachgebiet Neurologie
erteilt.
Dipl.-Psych. Dr. rer. nat.
Gregor Szycik, Medizinische
Hochschule Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das
Fach Psychotherapie erteilt.
Dr. Martin Uecker, University
of California, Berkeley/ USA,
hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W2Professur (auf Zeit) für
Echtzeit-MRT angenommen.
PD Dr. med. Andreas Winkelmann, Charité Universitätsmedizin Berlin, hat einen
Ruf an die Medizinische
Hochschule Brandenburg
Theodor Fontane (MHB) auf
eine Professur für Anatomie
angenommen.
Forschung & Lehre 12|15
Rektoren,
Präsidenten
und Kanzler
Professor Hans-Werner Huneke ist neuer Rektor der
Pädagogischen Hochschule
Heidelberg. Huneke trat am
1. Oktober 2015 für eine
Amtszeit von sechs Jahren
die Nachfolge von Professorin Dr. Anneliese Wellensiek
an. Seit Oktober 2010 hatte
er das Amt des Prorektors
für Lehre und Studium an
der Pädagogischen Hochschule Freiburg inne.
Professorin Ulrike Beisiegel
bleibt Präsidentin der Universität Göttingen. Der Senat
der Hochschule stimmte mit
großer Mehrheit für eine
zweite Amtszeit, der Stiftungsausschuss Universität
hat den Vorschlag einstimmig bestätigt. Beisiegel ist
seit fast fünf Jahren Präsidentin der Universität Göttingen. Ihre achtjährige zweite Amtszeit beginnt am 1. Januar 2017.
Professor Reiner Finkeldey
ist neuer Präsident der Universität Kassel. Vorher war
er Vizepräsident der Universität Göttingen. Finkeldey
löst Prof. Dr. Rolf-Dieter
Postlep ab, der aus Altersgründen ausscheidet und das
Amt seit September 2000 innehatte
Professorin Bettina Reitz ist
neue Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und
Film in München. Ihre Arbeit hat sie bereits am 1. Oktober 2015 aufgenommen.
Sie war vorher Fernsehdirektorin des Bayerischen Rundfunks (BR).
Die Hochschulwahlversammlung der FernUniversität in Hagen hat die Kanzle-
rin Regina Zdebel für eine
neue vierjährige Amtszeit ab
1. Oktober 2015 wiedergewählt. Kanzlerin in Hagen ist
die gebürtige Kölnerin seit
Januar 2001. Seit dem 1. Februar 2013 ist sie Sprecherin
der Kanzlerinnen und Kanzler der Universitäten des
Landes NRW.
Dr. Jens Peter Gaul wird
neuer HRK-Generalsekretär
und künftig die Geschäftsstelle der Hochschulrektorenkonferenz leiten. Gaul
leitete seit 2007 die Kooperationsstelle der Wissenschaftsorganisationen (KoWi). Zuvor war er Direktor und Leiter des Bereichs “Perspektiven der Forschung” beim
Foto: Susanna Heraucourt
1046
Vorstand der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er
wird seine neue Aufgabe am
11. Januar 2016 übernehmen.
Ihre Meldung über Habilitationen und Berufungen können
Sie auch per E-Mail an Marita Burkhardt senden:
[email protected]
KARRIERE
12|15 Forschung & Lehre
Impressum
22. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes
(43 Jahrgänge)
Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes
ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich
Deutscher Hochschulverband
1047
Informationsservice
Präsident:
Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.
Vizepräsidenten:
Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident)
Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.
Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.
Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.
Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.
Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.
Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.
Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.
Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,
Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hochschulverband.de
Forschung & Lehre
Redaktion:
Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,
Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.
Design-Konzept: Agentur 42, Mainz
Titelgrafik: Agentur 42, Mainz
Grafik und Layout: Robert Welker
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Hubert Detmer, Dr., Rechtsanwalt und stellvertretender Geschäftsführer
im Deutschen Hochschulverband
Juliane Lorenz, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband
Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband
Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht
in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes wird häufig die kürzere, männliche
Schreibweise verwendet. Es wird betont, dass dies als Synonym für die männliche und
weibliche Form vereinfacht verwendet wird und alle männlichen und weiblichen Personen gleichberechtigt angesprochen werden.
Zitierweise: Forschung & Lehre
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Preisliste Nr. 44 vom 1.1.2015
Forschung & Lehre wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar.
Druckauflage:
32.300 Exemplare (IVW 2/2015)
Beilage:
F&L -Jahresverzeichnis 2015
Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen:
(Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680,
E-Mail: [email protected])
Die Gesetze zur Reform der
W-Besoldung des Bundes
und der Länder
Baden-Württemberg,
Bayern,
Berlin
Brandenburg
Bremen,
Hamburg,
Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen,
NRW,
Rheinland-Pfalz,
Saarland
Sachsen,
Sachsen-Anhalt,
Schleswig-Holstein und
Thüringen
stehen zusammen mit Informationen des DHV als pdf
zur Verfügung unter
www.hochschulverband.de
– Infocenter – W-Portal.
A 326 | Referentenentwurf
(Stand: Juli 2015) und Gesetzentwurf der Bundesregierung (Stand: September
2015) eines Ersten Gesetzes
zur Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes
sowie Stellungnahme des
DHV, 43 Seiten, 4,50 €.
A 317 | Gesetzentwurf über
die Feststellung des Haushaltsplans für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 Bayern
und Stellungnahme des DHV,
20 Seiten, 3,- €.
A 312 | Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des
Landes Brandenburg vom
28.4.2014, 59 Seiten, 6,50 €.
A 321 | Entwurf des 3. Hochschulreformgesetzes, Artikel
1, Änderung des Bremischen
Hochschulgesetzes (Stand:
22.1. 2015) und Stellungnahme des DHV, 17 Seiten, 3,- €.
A 322 | Entwurf eines Gesetzes zur Besoldungsanpassung
Bremen (Stand: 5.5.2015) und
Stellungnahme des DHV, 33
Seiten, 4,50 €.
A 325 | Entwurf eines
Hamburgischen Gesetzes
zur Besoldungs- und Beamtenversorgungsanpassung
2015/2016 und zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Stand: Juli 2015)
und Stellungnahme des
DHV, 37 Seiten, 4,50 €.
A 324 | Entwurf der Landesregierung Hessen für ein Gesetz zur Änderung hochschulrechtlicher Vorschriften (Stand:
Mai 2015) und Stellungnahme des DHV, 40 S.,4,50 €.
A 323 | Anhörungsentwurf
eines Gesetzes zur Stärkung
der Beteiligungsstruktur innerhalb der Hochschulen
Niedersachsen (Stand:
6.2.2015) und Stellungnahme
des DHV, 47 Seiten, 4,50 €.
A 315 | Hochschulzukunftsgesetz NRW vom 11. September 2014 (Lesefassung),
143 Seiten, 8,- €.
A 326 | Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des
Hochschulgesetzes und anderer hochschulrechtlicher
Vorschriften (Stand: Juni
2015) u. Entwurf eines
Hochschulfreiheitsgesetzes
Schleswig-Holstein (Stand:
Mai 2015) und Stellungnahme des DHV, 65 S. 6,50 €.
1048
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Stellenmarkt
Veranstaltungen
Stiftungen | Preise
Forschung & Lehre 12|15
Neurobiologie (Universität Stuttgart).................................................................1050
Pathologie (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) .....................1052
Simulation (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)............................................1055
Systematic Entomology (University of Hohenheim) ..................................1059
Translationale Onkologie
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)...........................................1055
Juniorprofessuren: Geistes- und Sozialwissenschaften
Gegenwartsbezogene Südasienwissenschaft
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)...........................................1059
Sound Studies (Universität zu Köln)..................................................................1055
Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin
Innovative Verstärkungsmethoden mit Befestigungen
– Junior Stiftungsprofessur (Universität Stuttgart) ...............................1054
Mathematikdidaktik mit Schwerpunkt Sonderpädagogik
(Universität zu Köln) ................................................................................................1052
Naturwissenschaftsdidaktik mit Schwerpunkt
Sonderpädagogik (Universität zu Köln)......................................................1051
Optoelektrophysiologische Medizintechnik
– Stiftungsprofessur der Carl-Zeiss-Stiftung
(Technische Universität Ilmenau)..........................................................................1059
Verwaltung | Management | Fachkräfte
Professuren
Geistes- und Sozialwissenschaften
Alte Geschichte (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...........................1049
Ethik und Medizinethik
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn –
Institut für Wissenschaft und Ethik IWE)...........................................................1056
Kirchenrecht (Theologische Fakultät Fulda) ....................................................1056
Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem
Schwerpunkt qualitative Forschungsmethoden
(Fachhochschule Dortmund)..................................................................................1051
Direktorin/Direktor
der Stiftung Technische Informationsbibliothek (TIB) –
Leibniz-Informationszentrum Technik und
Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek
verbunden mit der Universitätsprofessur für
Data Science und Digital Libraries
(Leibniz Universität Hannover/
Stiftung Technische Informationsbibliothek – TIB)...............................................1061
Direktorin/Direktor
für das Helmholtz-Institut Münster (HI MS)
„Ionenleitung in der Energiespeicherung“
verbunden mit einer Universitätsprofessur
Funktionelle Polymere (Forschungszentrum Jülich/
Westfälische Wilhelms-Universität Münster)......................................................1062
Methoden der empirischen Sozialforschung:
Dozent/in im Studienbereich Technik
Mixed methods mit dem Schwerpunkt
– Studiengang Technisches Management
(Berufsakademie Sachsen – Staatliche Akademie Plauen) .............................1069
quantitative Verfahren (Fachhochschule Dortmund)............................1051
Musikwissenschaft
Head of Entomology Department
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)...........................................1054
Soziologie und empirische Sozialforschung
(University of Hohenheim) ......................................................................................1059
Präsidentin/Präsident (Hochschule Anhalt).................................................1063
(EBZ Business School – Bochum) ........................................................................1056
Verwaltungswissenschaften
(Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg)......1052
Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs
Naturwissenschaften | Medizin
12 fully funded Ph.D. student positions
(Universität zu Köln) ................................................................................................1064
Augenheilkunde (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) .....................1058
Fertigungstechnik (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) ...................1057 Junior Research Group Leaders
Fertigungsverfahren verbunden mit der Leitung der
in the Max Planck Center for Visual Computing
Hauptabteilung Fertigungstechnik (Direktor/Direktorin)
and Communication
(Max-Planck-Institut für Informatik – Saarbrücken)........................................1065
der Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT)
(Universität Bremen) ................................................................................................1053 Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in am Schwerpunkt
Geographie (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) .................1049
Marketing und Distributionsmanagement
(Georg-August-Universität Göttingen)..................................................................1063
Grundlagen der Informatik, Compilerbau
(Fachhochschule Dortmund)..................................................................................1054 Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in für das Fachgebiet
Hochfrequenztechnik und Photonik
Wirtschaftsinformatik und Strategisches IT-Management
(Technische Universität Berlin)..............................................................................1058
(Universität Duisburg-Essen)..................................................................................1064
12|15 Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
1049
Forschungsförderung | Preise
Balzan Preise 2016 (Internationale Balzan Stiftung) .....................................991
Deutscher Studienpreis (Körber-Stiftung) ........................................................U3
Schöller-Forschungsprofessor/in (Schöller Senior Fellow)
für renommierte Wissenschaftler/innen (Dr. Theo und
Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft) ...........1060
Schöller-Nachwuchswissenschaftler/in (Schöller Fellow)
für aufstrebende Wissenschaftler/innen
(auch Habilitanden, Post-Doktoranden und
herausragende Doktoranden) (Dr. Theo und
Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft) ...........1060
Alfred-Grosser-Lehrstuhl 2016-2017 (Sciences Po – Paris)..................U2
Student/-in des Jahres (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft).....1005
Die Christian-Albrechts-Universität will mehr qualifizierte Frauen
für Professuren gewinnen.
Am Institut für Klassische Altertumskunde der Philosophischen
Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist zum
01. Oktober 2016 eine
W2-Professur für Alte Geschichte
(Nachfolge Prof. Dr. J. Wiesehöfer)
wiederzubesetzen.
Ausstellungen | Veranstaltungen
ECSEE - European Conference Software Engineering
Education 2016
(Hochschule für Angewandte Wissenschaften Neu-Ulm)................................1007
LEARNTEC - Zukunft Lernen. (Messe Karlsruhe) ..................................997
TeleGen - Kunst und Fernsehen (Kunstmuseum Bonn) ..........................U4
PROFESSUREN
Am Geographischen Institut der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen
Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist zum
1. Oktober 2016 eine
W2-Professur für Geographie
(Nachfolge Prof. Dr. Jürgen Pohl)
zu besetzen.
Die Bewerberin bzw. der Bewerber soll in der Forschung im Bereich der Sozialgeographie insbesondere der Theoriebildung international ausgewiesen sein.
In der Lehre soll sie/er die gesamte Breite der Humangeographie einschließlich der Ausbildung von Methoden der empirischen Sozialforschung vertreten.
(UZQVFKWLVWHLQH$QVFKOXVVIlKLJNHLWDQHLQHVRGHUPHKUHUH3UR¿OIHOGHUGHV
Geographischen Instituts, bevorzugt im Schwerpunkt „Risiko“, und zu Forschungen an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Umwelt. Die Kooperation innerhalb des Instituts, in der Fachgruppe Erdwissenschaften und in den
verschiedenen Fakultäten der Universität ist von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus wird eine aktive Beteiligung an der Ausgestaltung des Geoverbunds
ABC/J (Aachen, Bonn, Köln, Jülich) erwartet.
Die Mitwirkung an PhD-, Master- und Bachelorstudiengängen der Geographie
sowie die Durchführung von Lehrveranstaltungen auch in englischer Sprache
sind unerlässlich. Die Beteiligung an der akademischen Selbstverwaltung auf
allen Ebenen ist obligatorisch.
Voraussetzung für die Einstellung sind eine Habilitation bzw. gleichwertige wissenschaftliche Leistungen. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach
§ 36 Hochschulgesetz (HG NRW).
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerberinnen und Bewerber werden gebeten, sich mit den üblichen UnterODJHQ /HEHQVODXI 'DUVWHOOXQJ GHV EHUXÀLFKHQ :HUGHJDQJV 6FKULIWHQYHUzeichnis unter Beilage der fünf wichtigsten Publikationen) sowie mit einem
Forschungs- und Lehrkonzept bis zum 6. Januar 2016 an den Vorsitzenden
der Fachgruppe Erdwissenschaften der Math.-Nat. Fakultät der Universität Bonn, Herrn Prof. Dr. G. Menz, Meckenheimer Allee 166, D-53115
Bonn zu wenden. Bitte alle Unterlagen auch in digitaler Form (in einer PDF)
an [email protected].
Vorausgesetzt wird eine möglichst breite Vertretung des Faches
Alte Geschichte in Forschung und Lehre (in den BA-/MA-Studiengängen im Fach Geschichte), erforderlich ist mindestens ein
Schwerpunkt im Bereich der Griechischen Geschichte (von der
archaischen Epoche bis in die hellenistische Zeit). Ausdrücklich
erwünscht ist zudem mindestens ein Schwerpunkt im Bereich
der Geschichte des Alten Orients und seiner Beziehungen zur
griechisch-römischen Welt. Die Bereitschaft zur Kooperation
mit den Schwerpunktvorhaben der Fakultät (Graduiertenschule
Human Development in Landscapes, Johanna Mestorf Academy,
Zentrum für Afrikanische und Asiatische Studien, Collegium
Philosophicum o. ä.) sowie die Bereitschaft zur Drittmitteleinwerbung und zur Gremienarbeit wird erwartet. Sehr erwünscht
ist der Nachweis der Kompetenz in mindestens einer Sprache
des Alten Orients. Erforderlich ist der Nachweis wissenschaftlicher Leistungen im Rahmen einer Juniorprofessur oder durch
eine Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen.
Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 61 und eine mögliche
Befristung nach § 63 Abs. 1 des Hochschulgesetzes des Landes
Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Nähere Informationen
hierzu finden Sie auf der Homepage www.uni-kiel.de unter dem
Stichwort „Berufungsverfahren“. Die Beteiligung an Aufgaben
der akademischen Selbstverwaltung wird erwartet.
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist bestrebt, den Anteil
der Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu erhöhen
und fordert deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger
Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt.
Die Hochschule setzt sich für die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen ein. Daher werden schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber bei entsprechender Eignung, Befähigung
und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt.
Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben. Auf die Vorlage von Lichtbildern/
Bewerbungsfotos verzichten wir ausdrücklich und bitten daher,
hiervon abzusehen.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Kopien akademischer Zeugnisse) richten Sie bitte in Schriftform und zusätzlich
als CD-Rom (pdf-Format) unter Angabe der Privat- und Dienstadresse mit Telefonnummer und E-Mail bis zum 08. Januar 2016
an das Dekanat der Philosophischen Fakultät der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel, Olshausenstraße 40, 24098 Kiel.
1050
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
STELLENANZEIGEN | PREISE
Bewerbungsfrist läuft noch bis:
Forschung & Lehre 11 | 2015
Allgemeine Sprachwissenschaft
(Georg-August-Universität Göttingen) .................................................11.12.15
Anästhesiologie und Intensivtherapie
(Universitätsmedizin Rostock) ...............................................................11.12.15
Didaktik der Informatik (Universität Siegen)..............................24.12.15
Director (Max-Planck-Gesellschaft) .....................................................15.12.15
Fachdidaktik der Alten Sprachen
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................07.12.15
Iranistik (Georg-August-Universität Göttingen) .................................11.12.15
IT-Sicherheit (Leibniz Universität Hannover) ..................................11.12.15
Maschinelles Lernen (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) ....11.12.15
Neuro-Gastroenterologie
(Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) ...................................10.12.15
Paläontologie und Stratigraphie
(Technische Universität Bergakademie Freiberg) ...............................31.12.15
Persönlichkeitspsychologie, Diagnostik und
Beratung (FernUniversität in Hagen)...............................................10.12.15
Politikwissenschaft – Schwerpunkt Internationale
Meerespolitik (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)...........11.12.15
Präsidentin/Präsident (Bauhaus-Universität Weimar) ..............29.02.16
Ressourcenmanagement und Abfalltechnik
(Universität Kassel) ..................................................................................10.12.15
Smart Systems Integration – Georg H. Endress
Professur in Personalunion mit einer Tätigkeit
bei Hahn-Schickard in Villingen-Schwenningen
(Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)..................................................11.12.15
Sozialwissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziale
Dynamik in Küsten- und Meeresgebieten
(Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) ............................................11.12.15
Translationale Implantologie
(Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)..................................................10.12.15
Ur- und Frühgeschichte
(Georg-August-Universität Göttingen) .................................................11.12.15
Am Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme
der Fakultät 4 Energie-, Verfahrens- und Biotechnik der Universität Stuttgart ist die
W3-Professur „Neurobiologie“
baldmöglichst zu besetzen.
Mit der Professur ist die kollegiale Leitung des Instituts für
Biomaterialien und biomolekulare Systeme verbunden.
Die Forschungstätigkeit des Stelleninhabers/der Stelleninhaberin soll auf einem aktuellen Gebiet der Neurobiologie liegen,
bevorzugt im Bereich der experimentellen, molekularen und
systemischen Neurobiologie. Dabei sind anwendungsbezogene Aspekte, z. B. die Entwicklung therapeutischer Konzepte
oder pharmazeutische Anwendungen, erwünscht.
Die Professur vertritt in der Lehre das Gebiet der Humanund Tierphysiologie in den Bachelor- und Masterstudiengängen Technische Biologie. Sie ist darüber hinaus an den
Studiengängen Medizintechnik, Systembiologie (geplant),
Technische Kybernetik und Simulation Technology beteiligt.
Die Professur ist in dem kollegial geleiteten Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme angesiedelt. Eine
Beteiligung an der zentralen Einheit für Organismenkultur der
Fakultät „Energie-, Verfahrens- und Biotechnik“ wird erwartet.
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in der neurobiologischen
Forschung international bestens ausgewiesen ist, einschlägige Erfahrungen in der Lehre sowie im tierexperimentellen
Arbeiten besitzt und eine erfolgreiche Drittmitteleinwerbung
nachweisen kann. Die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit natur- und ingenieurwissenschaftlichen
Disziplinen sowie dem Stuttgart Research Center for Systems
Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer
(Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung)...............................26.02.16
Ausschreibung 2016/2017 – 20 Fellowships
(Mercator Program Center for International Affairs (MPC)
und Studienstiftung des deutschen Volkes).............................................20.12.15
College of Europe –
Postgraduierten-Masterstudiengänge 2016-2017
(Europäische Bewegung Deutschland e.V.) ........................................31.01.16
Glanzlichter setzen – Alexander von HumboldtProfessur stärkt Forschungsstandort Deutschland
(Alexander von Humboldt-Stiftung) ........................................15.04.16/15.10.16
Preis der Humboldt-Universität für hervorragende
Leistungen auf dem Gebiet der Mittelalterlichen
Geschichte (Michael-und-Claudia-Borgolte-Stiftung)....................31.12.15
Forschung & Lehre 10 | 2015
Ingenieurgeologie und Umweltgeotechnik
(Technische Universität Bergakademie Freiberg) ...............................31.12.15
Neutestamentliche Exegese und Theologie
(Theologische Hochschule Ewersbach) ................................................15.03.16
Praktische Theologie (Theologische Hochschule Ewersbach) ..15.03.16
Biology (SRCSB) wird erwartet. Ein Beitrag zur Forschung mit
den Schwerpunkten Systembiologie oder Pharmazeutische
Biotechnologie ist erwünscht.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50
Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien, Darstellung der Lehrtätigkeit, Forschungsschwerpunkte, Publikationsliste) sind bis 15. Januar 2016 einzusenden
an das Dekanat der Fakultät Energie-, Verfahrens- und Biotechnik, Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart oder dekanat@
f04.uni-stuttgart.de.
Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm
zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener
Personen. Nähere Informationen unter: www.uni-stuttgart.de/
dual-career/
AKADEMISCHER STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
1051
In der Fachgruppe der Didaktiken der Mathematik und der Naturwissenschaften
der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln
ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
Professur (W1, ohne Tenure Track)
für Naturwissenschaftsdidaktik
mit Schwerpunkt
Sonderpädagogik
zu besetzen.
Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll in mindestens einer Naturwissenschaftsdidaktik
wissenschaftlich ausgewiesen sein (Didaktik der Biologie, der Chemie, der Geographie, der Physik,
des Sachunterrichts). Die Forschung soll in Projekten zum Lehren und Lernen naturwissenschaftlichen Wissens unter den Schwerpunkten „(theoriegeleitete) Diagnose und (individuelle)
Förderung“ und/oder „sonderpädagogische Förderung“ liegen bzw. gelegt werden. Wünschenswert ist auch ein Interesse an speziellen Fragen der Inklusion.
Die Mithilfe in der Lehre wird im Rahmen der individuellen Möglichkeiten gefordert. Sie umfasst die fachliche und didaktische Ausbildung von Studierenden des betreffenden Faches an
Grundschulen, an Haupt-/Realschulen und für sonderpädagogische Förderung.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 36 des Hochschulgesetzes NRW. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium in mindestens einem der oben
genannten naturwissenschaftlichen Fächer, pädagogische Eignung, Promotion sowie zusätzliche
wissenschaftliche Leistungen. Gewünscht sind mehrjährige schulpraktische oder entsprechend
andere didaktische Erfahrungen.
Die Juniorprofessur ist grundsätzlich zunächst auf drei Jahre mit der Möglichkeit der Verlängerung um weitere drei Jahre nach positiver Zwischenevaluation befristet. Die Lehrverpflichtung beträgt in der ersten Anstellungsphase 4 Semesterwochenstunden, in der zweiten Anstellungsphase nach der Zwischenevaluation 5 Semesterwochenstunden.
Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen
werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenund Lehrveranstaltungsverzeichnis, Lehrevaluationsergebnisse zusammen mit 3 aussagekräftigen Publikationen im pdf-Format (falls vorhanden), Urkunden über akademische Prüfungen
und Ernennungen) sowie einer ausgefüllten Kurzübersicht Ihrer Vita (siehe http://www.mathnat.
uni-koeln.de/mnfapplication.html) bevorzugt via E-Mail - keine Originale, da wir die Unterlagen
nicht zurücksenden werden - bis 08.01.2016 an den Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Herrn Prof. Dr. Ansgar Büschges,
Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, [email protected].
www.uni-koeln.de
Universität
zu Köln
Lebensraum &
Wissenslandschaft:
Metropole Ruhr.
Der Fachbereich
Angewandte
Sozialwissenschaften
sucht eine Professorin/
einen Professor für das Fach
Methoden der empirischen
Sozialforschung: Mixed methods
mit dem Schwerpunkt
quantitative Verfahren
sowie eine Professorin/
einen Professor für das Fach
Methoden der empirischen
Sozialforschung mit dem
Schwerpunkt qualitative
Forschungsmethoden
www.fh-dortmund.de/stellen
BKK Innovationspreis Gesundheit 2015
(BKK Landesverband Süd) ......................................................................31.12.15
Communicator-Preis 2016
(Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG)...........................................08.01.16
Innovationspreis (Stiftung Familie Klee) .........................................15.01.16
Wissenschaftlerrückkehrprogramm
(German Scholars Organization e.V. und Carl-Zeiss-Stiftung).......ganzjährig
Forschung & Lehre 8 | 2015
Georg Forster-Forschungspreis
(Alexander von Humboldt-Stiftung) .....................................................15.01.16
Forschung & Lehre 9 | 2015
Berthold Leibinger Innovationspreis 2016
(Berthold Leibinger Stiftung) ..................................................................31.12.15
Max-Planck-Forschungspreis 2016
zum Thema Organismische Biologie
(Alexander von Humboldt-Stiftung und
Max-Planck-Gesellschaft) .......................................................................15.01.16
Forschung & Lehre 5 | 2015
Kirchenrecht (Universität Würzburg) .................................................15.12.15
Feodor Lynen-Forschungsstipendium
(Alexander von Humboldt-Stiftung) ..................................................ganzjährig
1052
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
Am Seminar für Mathematik und ihre Didaktik der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
An der Helmut-Schmidt-Universität/Universität
der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H)
ist in der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) die
Professur W 3
Verwaltungswissenschaften
ab 01.10.2017 zu besetzen.
Die Bewerberin/Der Bewerber soll in der Verwaltungswissenschaft ausgewiesen sein und das Fach in Forschung und Lehre in den politik- und
wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor- und Master-Studiengängen der
Fakultät für WiSo sowie in den interdisziplinären Studienanteilen (ISA)
vertreten.
Neben einer interdisziplinären Kooperationsbereitschaft und sozialwissenschaftlicher Methodenkompetenz sind Kenntnisse des Staats- und Verwaltungshandelns in mindestens einem Politikfeld sowie einschlägige
Forschungsarbeiten zur politischen Steuerung bzw. Governance im institutionellen Gefüge des europäischen Mehrebenensystems erwünscht.
Besonderer Wert wird neben einer hervorragenden Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit, ausgewiesen durch einschlägige Publikationen,
auf die didaktische Eignung gelegt. Wünschenswert sind Erfahrungen in
der Einwerbung von Drittmitteln.
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abschlüssen an, das mit verkürzten Regelstudienzeiten nach dem Trimestersystem durchgeführt und durch interdisziplinäre Studienanteile (ISA)
ergänzt wird.
Es wird erwartet, dass die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber die
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Bundeswehr, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und
Methoden erfordern, vorbereitet und darüber hinaus Aufgaben auf dem
Gebiet der Weiterbildung sowie Lehrangebote im Bereich ISA übernimmt.
Die Einstellungsvoraussetzungen und die dienstrechtliche Stellung von
Professorinnen und Professoren richten sich nach dem Bundesbeamtengesetz. In das Beamtenverhältnis kann berufen werden, wer am Tag der
Ernennung das 50. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.
Jeder Dienstposten steht weiblichen und männlichen Bewerbern gleicherOC²GPQHHGP&KG*577PK$Y*JCVUKEJFKGDGTWƀKEJG(ÑTFGTWPIXQP
Frauen zum Ziel gesetzt. Daher werden Bewerbungen von Frauen beUQPFGTUDGITײV
Professur (W1 ohne Tenure Track)
für Mathematikdidaktik mit
Schwerpunkt Sonderpädagogik
zu besetzen.
Die Stelleninhaberin bzw. der Stelleninhaber soll in der Mathematikdidaktik wissenschaftlich
ausgewiesen sein. Der Schwerpunkt der Forschung soll in Projekten zum Lehren und Lernen
mathematischen Wissens unter den Schwerpunkten „(theoriegeleitete) Diagnose und (individuelle) Förderung“ sowie „sonderpädagogische Förderung“ liegen bzw. gelegt werden.
Die Lehre umfasst die fachliche und didaktische Ausbildung von Lehramtsstudierenden im Fach
Mathematik, an Grundschulen, an Haupt-/Realschulen und für sonderpädagogische Förderung.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 36 des Hochschulgesetzes NRW. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Mathematik, pädagogische
Eignung, Promotion sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Gewünscht sind mehrjährige schulpraktische oder entsprechend andere didaktische Erfahrungen.
Die Juniorprofessur ist grundsätzlich zunächst auf drei Jahre mit der Möglichkeit der Verlängerung um weitere drei Jahre nach positiver Zwischenevaluation befristet. Die Lehrverpflichtung beträgt in der ersten Anstellungsphase 4 Semesterwochenstunden, in der zweiten
Anstellungsphase nach der Zwischenevaluation 5 Semesterwochenstunden.
Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen
werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Bitte richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnis, Lehrevaluationsergebnisse (falls vorhanden), 3 aussagekräftige Publikationen im pdf-Format, Urkunden über akademische Prüfungen und Ernennungen) sowie einer ausgefüllten Kurzübersicht Ihrer Vita (siehe http://www.mathnat.
uni-koeln.de/mnfapplication.html) bevorzugt via E-Mail - keine Originale, da wir die Unterlagen
nicht zurücksenden werden - bis 08.01.2016 an den Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Herrn Prof. Dr. Ansgar Büschges,
Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln, [email protected].
www.uni-koeln.de
Universität
zu Köln
Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt
berücksichtigt.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte ausschließlich in elektronischer Form
unter Nennung der Kennziffer (WiSo-102) bis zum 08.01.2016 an:
Helmut-Schmidt-Universität
Universität der Bundeswehr Hamburg
- Personaldezernat Postfach 70 08 22, 22008 Hamburg
([email protected])
An der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn ist am Institut für Pathologie (Direktor: Prof. Dr. med. Glen
Kristiansen) eine
www.hsu-hh.de
DHV-SEMINARE
»BERUFUNGSVERHANDLUNGEN
EFFEKTIV FÜHREN«
Seminartermine unter:
www.karriere-und-berufung.de
W2-Professur für Pathologie
unbefristet zu besetzen.
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir eine international ausgewiesene
Persönlichkeit, die über umfangreiche Expertise in translationaler Tumorforschung verfügt und die unsere gewebebasierte onkologische Forschung weiter
verstärkt. Wir erwarten, dass der/die Kandidat/-in uns beim Ausbau der molekularen Forschung und Diagnostik unterstützt, insbesondere Erfahrungen mit
Anwendungen der Tiefensequenzierung sind willkommen.
Eine Beteiligung an der Lehre und die Zusammenarbeit mit den Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät einschließlich des CIO Köln-Bonn
werden ebenfalls erwartet. Erfahrung in der Leitung einer wissenschaftlichen
Arbeitsgruppe und der Nachweis einer erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln
sowie die Habilitation oder eine gleichwertige wissenschaftliche Leistung werden
vorausgesetzt (gemäß § 36 Hochschulgesetz NRW).
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RGHU1DWXUZLVVHQVFKDIWHQ)U0HGL]LQHULQQHQLVWEHLHQWVSUHFKHQGHU4XDOL¿
kation (Facharzt/-ärztin für Pathologie) eine Beteiligung an der Krankenversorgung im Rahmen der pathologischen Diagnostik (Oberarzt/-ärztin, perspektivisch
stellvertretende Institutsleitung) erforderlich.
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden,
Schriftenverzeichnis und maximal 10 Sonderdrucke sowie unter Beifügung eines
Bewerberbogens (www.ukb.uni-bonn.de/dekanat/bewerberbogen) sind bis zum
31. Dezember 2015 zu richten an den Dekan der Medizinischen Fakultät der
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Herrn Prof. Dr. med. N.
Wernert, Universitätsklinikum Bonn, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn.
AKADEMISCHER STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
Als mittelgroße Universität mit 250 Professuren und 19.000 Studierenden hat sich die
UNIVERSITÄT BREMEN als eine von elf Universitäten im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt. Sie überzeugte mit einem ambitionierten Zukunftskonzept und gehört zu den
Exzellenzuniversitäten.
Im Fachbereich 4 – Produktionstechnik - Maschinenbau und Verfahrenstechnik ist zum 1.10. 2017 eine
Professur
(Bes. Gr. W3) im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit · Kennziffer: P464/15 für das Fachgebiet
Fertigungsverfahren
zu besetzen. Die Professur ist verbunden mit der
Leitung der Hauptabteilung Fertigungstechnik (Direktor/
Direktorin) der Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT)
Die Universität Bremen und die Stiftung Institut für Werkstofftechnik arbeiten erfolgreich in Lehre und
Forschung zusammen und nutzen ihre Ressourcen gemeinsam. Das IWT umfasst die Hauptabteilungen Fertigungstechnik, Verfahrenstechnik und Werkstofftechnik und wird von der Arbeitsgemeinschaft
Wärmebehandlung und Werkstofftechnik und dem Land Bremen getragen. Die Leiter der Hauptabteilungen sind zugleich Professoren im Fachbereich Produktionstechnik der Universität.
Der/Die Stelleninhaber/in soll im Fachbereich die Lehre im Bachelor- und Masterstudium der
Studiengänge Produktionstechnik, Systems Engineering und Wirtschaftsingenieurwesen auf dem Gebiet
der Technologie der Fertigungsverfahren mit Schwerpunkt auf trennenden und umformenden Technologien wahrnehmen. Es wird erwartet, dass Lehrveranstaltungen sowohl in deutscher als auch englischer
Sprache angeboten werden.
Im Bereich der Forschung wird eine Persönlichkeit aus dem Bereich Technologie der spanenden
Fertigung gesucht, die in mehreren der folgenden Gebiete
t 8FSLTUPGGPSJFOUJFSUF'FSUJHVOHTWFSGBISFOGàSBOUSJFCTUFDIOJTDIF#BVUFJMF[#;BIOSÊEFSVOE8ÊM[MBHFS
t 3FTTPVSDFOFGm[JFOUF'FSUJHVOHTLPO[FQUFNJUCFTPOEFSFN'PLVTBVG,àIMTDINJFSTUPGGF
t 6MUSBQSÊ[JTFNFDIBOJTDIF'FSUJHVOHTWFSGBISFO[VS)FSTUFMMVOHPQUJTDIFSVOENJLSP
NFDIBOJTDIFS Komponenten.
ausgewiesen ist. Einschlägige Erfahrungen in der Drittmittelakquisition auf nationaler und europäischer Ebene sowie in der Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen werden vorausgesetzt. Im
Rahmen der Forschungstätigkeit als Direktor/in der Hauptabteilung Fertigungstechnik in der Stiftung
Institut für Werkstofftechnik sind in enger Koopera-tion und Abstimmung mit den beiden anderen
Hauptabteilungen für Werkstofftechnik und Verfahrenstechnik Aspekte der werkstofforientierten
Fertigung sowohl grundlegend als auch in der anwendungsorientierten Verbundforschung und in der
industriellen Auftragsforschung abzudecken.
Es wird erwartet, dass die Bewerberin/der Bewerber wesentliche Impulse für die weitere wissenschaftliche Entwicklung und Gestaltung der genannten Bereiche liefert. Weiterhin wird erwartet, dass
sie/er sich in den laufenden Sonderforschungsbereich „Prozesssignaturen“ (SFB/TR136) federführend
und in den Wissenschaftsschwerpunkt „Materialwissenschaften“ an der Universität Bremen
maßgeblich und mit Projekten einbringt.
Einstellungsvoraussetzungen sind didaktische Eignung sowie die Habilitation oder gleichwertige
wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können. Die
Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit benachbarten Fachgebieten und Fachbereichen sowie
industriellen Forschungsvereinigungen wird vorausgesetzt. Neben nachgewiesener Forschungserfahrung sind Erfahrungen in der Industrie wünschenswert.
Die Universität Bremen bietet neben einem angenehmen kollegialen Arbeitsklima ein lebendiges
wissenschaftliches Umfeld, in welchem sich sowohl innerfachliche wie interdisziplinäre Kooperationen
entfalten können.
Die Universität Bremen und das IWT beabsichtigen, den Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich
zu erhöhen, und fordern deshalb Wissenschaftlerinnen ausdrücklich auf, sich zu bewerben. Außerordentlich begrüßt werden internationale Bewerbungen und Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern mit Migrationshintergrund. Schwerbehinderten Bewerberinnen/Bewerbern wird
bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben.
Bei Fehlen der beamtenrechtlichen Voraussetzungen kann die Einstellung im Angestelltenverhältnis
erfolgen. Die Berufung erfolgt unter Zugrundelegung von § 18 BremHG.
Nähere Auskünfte erteilen der Dekan des Fachbereichs 4, Prof. Dr. A. von Gleich, unter 0421/218
64880 oder [email protected] oder Prof. Dr.-Ing. H.-W. Zoch, Geschäftsführender Direktor des
IWT, unter 0421/218 51300 oder [email protected] des IWT.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sowie einer Darstellung Ihrer Forschungsinteressen und
-pläne richten Sie bitte bis zum 31.12.2015 unter Angabe der Kennziffer P464/15 an:
Universität Bremen
Fachbereich 4 – Produktionstechnik – Maschinenbau & Verfahrenstechnik –
Postfach 33 04 40 · 28334 Bremen
Zusätzlich wird darum gebeten, die Bewerbungsunterlagen (ohne Urkunden) in elektronischer Form
(im pdf-Format) an folgende Adresse zu senden: [email protected]
1053
1054
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
In der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Universität Stuttgart ist die
Junior-Stiftungsprofessur
„Innovative Verstärkungsmethoden mit Befestigungen“
Lebensraum &
Wissenslandschaft:
Metropole Ruhr.
Der Fachbereich
Informatik
sucht eine Professorin/
einen Professor für das Fach
Grundlagen der Informatik,
Compilerbau
www.fh-dortmund.de/stellen
Forschung
& Lehre
Alles was die Wissenschaft bewegt
Verbreitete Auflage: 32.193
IVW geprüft – 3. Quartal 2015
(W1 ohne Tenure; Stifter:
łO?DANSANGA$I>% K($
=I&JOPEPQPBÐN4ANGOPKBBAEI=QSAOAJVQI,GPK>AN
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QBC=>A@AN0PAHHAJEJD=>ANEJ>VS@AO0PAHHAJEJD=>ANO
ist es, neue Ansätze in der Befestigungs- und WerkstoffPA?DJEG@QN?DEJPAN@EOVELHEJ¼NAAJCA7QO=IIAJ=N>AEP
mit anderen Instituten und wissenschaftlichen EinrichPQJCAJ>AOKJ@ANO@AN*=PANE=HLNÐBQJCO=JOP=HP@AN
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dass sie neue Wege dahingehend aufzeigen, wie die
Befestigungstechnik durch interdisziplinäre BetrachPQJCOSAEOAJ BÐN JAQA JSAJ@QJCOCA>EAPA =@=LPEANP
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zentraler Schwerpunkt für die zukünftigen Forschungs=N>AEPAJOAEJ
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Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 51
)=J@AODK?DO?DQHCAOAPV=@AJ4ÐNPPAI>ANC
In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine
W 3-Professur für Musikwissenschaft
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.
Bewerber/-innen müssen im Bereich der historischen Musikwissenschaft in
ihrer ganzen Breite ausgewiesen sein, Kenntnisse kulturwissenschaftlicher
Perspektiven vorweisen können sowie medienwissenschaftlichen FragestelOXQJHQJHJHQEHURIIHQVHLQ(U6LHVROOWH]XGHPPLWPHWKRGLVFKHU5HÀH[LRQ
und medienästhetischen Fragestellungen vertraut sein.
Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, an bestehenden und neu zu entwickelnden musikwissenschaftlichen Studiengängen sowie bei der Verwaltungs- und
Gremienarbeit mitzuwirken. Initiative und Beteiligung bei der Einwerbung von
Forschungsprojekten sowie eine Fortführung und Stärkung der Vernetzung der
Abteilung im regionalen und internationalen Umfeld werden erwartet.
Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn oder in die Region zu legen.
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf,
Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Lehrevaluationen,
Zeugnis- und Urkundenkopien) dem Dekan der Philosophischen Fakultät
der Universität Bonn (Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form (eine
SGI'DWHL PLW PD[ 0% DQ [email protected]) bis zum
15. Januar 2016 einzureichen.“
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Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Universität
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AKADEMISCHER STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
1055
Am Musikwissenschaftlichen Institut der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
Juniorprofessur (W1)
für
Sound Studies
(ohne Tenure Track)
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
zu besetzen.
Der Gegenstandsbereich der Professur umfasst die elektroakustische Musik, ihre Geschichte
und Werkanalyse, aktuelle Sound-Technologien in ihrer künstlerischen Verwendung, Grenzbereiche des Musikalischen (Sounddesign, Geräuschkunst, Klanginstallationen), Audiovisualität sowie Radiokunst und akustische Kunst unter Einschluss entsprechender theoretischer
Ansätze. Zu den Aufgaben gehört darüber hinaus die Betreuung des Klangstudios mit dem
Archiv multiphoner elektroakustischer Kompositionen seit 1950 und der dazugehörigen
Mehrkanal-Anlagen. Erwartet wird zudem die Mitwirkung am Forschungsprojekt Komposition
und Musikwissenschaft im Dialog mit dem Konzertzyklus Raum-Musik.
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber soll zugleich neueren wissenschaftlichen und künstlerischen Entwicklungen wie Acoustic Ecology, Digital Art, Game Studies und Interactive
Audio Rechnung tragen und damit den Brückenschlag zu den beiden benachbarten Disziplinen
der Fächergruppe 1 (Kunstgeschichte, Medienkultur und Theater) gewährleisten.
Es wird Mitwirkung in der Lehre in den Studiengängen des Musikwissenschaftlichen Instituts
sowie im neu zu konzipierenden MA inter artes erwartet.
Im dritten Jahr nach Dienstantritt ist eine Zwischenevaluation vorgesehen, auf deren Grundlage über eine Verlängerung um weitere drei Jahre entschieden wird. Das Lehrdeputat umfasst vier Semesterwochenstunden in der ersten Qualifizierungsphase sowie fünf Semesterwochenstunden in der zweiten Qualifizierungsphase.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen des § 36 des Hochschulgesetzes NRW.
Bewerbungen schwerbehinderter Menschen sind erwünscht. Schwerbehinderte Menschen
werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht.
Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriften- und
Lehrveranstaltungsverzeichnis, Lehrevaluationsergebnisse (falls vorhanden), Urkunden über
akademische Prüfungen und Ernennungen) - keine Originale, da wir die Unterlagen nicht
zurücksenden werden - bis 04.12.2015 an den Dekan der Philosophischen Fakultät der
Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln.
www.uni-koeln.de
Universität
zu Köln
www.academics.de
An der Medizinischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn ist an der Klinik für Innere Medizin III (Onkologie, Hämatologie und Rheumatologie, Direktor Professor Dr. med. P. Brossart) eine
W2-Professur für Translationale Onkologie
unbefristet zu besetzen.
Gesucht wird ein/-e auf dem Gebiet molekularer und zellulärer Mechanismen
von malignen Erkrankungen international ausgewiesene/-r Naturwissenschaftler/-in oder Mediziner/-in. Dies soll durch exzellente international sichtbare
Publikationen sowie Drittmitteleinwerbungen belegt sein.
Erwartet werden die Mitwirkung in den Forschungsverbünden der Medizinischen
Fakultät, dem Exzellenzcluster ImmunoSensation, dem Comprehensive Cancer
Center (CIO Köln Bonn) sowie Sonderforschungsbereichen. Die Professur wird
in die studentische Lehre der Medizinischen Klinik III sowie Ausbildung/Betreuung
von Doktoranden eingesetzt. Sie soll sich auch an der geplanten interdisziplinären
Vorlesung für Onkologie im CIO beteiligen.
Die Universität Bonn bietet ein hervorragendes wissenschaftliches Umfeld mit
einer Vielzahl zentraler Einrichtungen, welche die Professur nutzen kann.
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes medizinisches oder naturwissenschaftliches Studium und die Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen gemäß § 36 Hochschulgesetz NRW.
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerberinnen/Bewerber werden gebeten, die üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis und max. 10 Sonderdrucke)
sowie unter Beifügung eines Bewerberbogens (www.ukb.uni-bonn.de/dekanat/
bewerberbogen) bis zum 31. Dezember 2015 an den Dekan der Medizinischen
Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Herrn
Prof. Dr. Nicolas Wernert, Haus 372, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn,
zu senden.
Am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Technischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist die
Universitätsprofessur (W3) für Simulation
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.
Die Professur soll sich schwerpunktmäßig mit den Grundlagen und
der Methodenentwicklung für numerische Simulationsverfahren befassen. Dies umfasst zum Beispiel gitterbasierte und gitterfreie Diskretisierungsverfahren und Methoden zur skalenübergreifenden Modellierung von Mikrosystemen mit Schwerpunkt auf der mesoskaligen Ebene. Es wird erwartet, dass die entsprechenden Arbeiten
breite Anwendungsperspektiven im Kontext der Forschungsschwerpunkte der Technischen Fakultät, insbesondere jenen des Instituts
für Mikrosystemtechnik, bieten. Sie sollen nicht primär von spezifischen Anwendungsfragen getrieben werden. Wechselwirkungen mit
vorhandenen Aktivitäten bieten sich z.B. in den Bereichen der multiphysikalischen Mikrosysteme, der multiskaligen Materialien, der
Neurotechnologie und der Computergraphik an. Perspektiven zur
Zusammenarbeit mit den Simulationsaktivitäten an den lokalen
Fraunhofer-Instituten werden begrüßt. Ebenso ist es von Vorteil,
Knowhow in die Exzellenzcluster der Albert-Ludwigs-Universität
(BrainLinks-BrainTools und BIOSS) einbringen zu können.
In der Lehre beteiligt sich die Professur an der deutsch- und englischsprachigen Ausbildung zur Ingenieurin bzw. zum Ingenieur der
Mikrosystemtechnik auf Bachelor- und Masterniveau an der Technischen Fakultät.
Gesucht wird eine wissenschaftlich international ausgewiesene Persönlichkeit. Neben einer sehr guten internationalen Vernetzung werden von den Bewerberinnen und Bewerbern Erfahrungen in der Einwerbung von Drittmitteln, auch über Industriekooperationen, und
die Bereitschaft zur Mitwirkung bei der Akquise koordinierter Forschungsvorhaben bzw. zur Mitarbeit bei solchen Vorhaben erwartet.
Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen bzw. Professoren
sind neben den allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen ein
abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung und
eine herausragende Promotion. Über die Promotion hinausgehende
wissenschaftliche Leistungen, die in der Regel durch eine Habilitation nachgewiesen werden, werden erwartet (§ 47 Landeshochschulgesetz (LHG)).
Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg fördert Frauen und fordert
sie deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. Die Universität bekennt
sich nachdrücklich zu dem Ziel einer familiengerechten Hochschule.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Folgende Bewerbungsunterlagen werden erbeten:
• Lebenslauf
• Zeugnisse und Urkunden
• Vollständiges Schriften-und Vortragsverzeichnis
• Aussagekräftige Darstellung der Forschung
• Lehrkompetenzportfolio (Die hierfür zu verwendende Vorlage
finden Sie unter http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/
lehrkompetenzportfolio-formblatt.doc)
Bitte bewerben Sie sich mit dem Ausdruck Ihres Bewerbungsformulars (http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/bewerbungsbogen_
deutsch.pdf) und den o.g. Unterlagen und Belegen bis spätestens
15.01.2016.
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an folgende Adresse:
Dekan der Technischen Fakultät, Universität Freiburg, Georges-Köhler-Allee 101, 79110 Freiburg. Bitte senden Sie zusätzlich eine elektronische Version Ihrer Bewerbung an [email protected]
Weitere Informationen zum Berufungsverfahren finden Sie im Berufungsleitfaden, abrufbar unter:
http://www.zuv.uni-freiburg.de/formulare/berufungsleitfaden.pdf
1056
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
STELLENAUSSCHREIBUNG
Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn richtet am Institut für
Wissenschaft und Ethik (IWE) eine
W2-Professur für Ethik und Medizinethik
ein.
Es ist beabsichtigt, die Professur im unbefristeten Angestelltenverhältnis zum
nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.
Die Hauptaufgabe der Professur besteht darin, am IWE und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften
(DRZE) sowie der Medizinischen Fakultät die etablierte Forschung und Lehre
im Bereich der Ethik, der medizinischen Ethik und der Forschungsethik weiterzuführen und auszubauen.
Die EBZ Business School – University of Applied Sciences ist eine
staatlich anerkannte private Fachhochschule, die von den Verbänden der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft getragen wird.
Sie startete zum Wintersemester 2008/2009 mit zwei Bachelorstudiengängen der Fachrichtungen „Business Administration“
und „Real Estate“ sowie einem Masterstudiengang „Real Estate
Management“.
Seit dem Wintersemester 2012/2013 wird zudem der interdisziplinäre Masterstudiengang „Projektentwicklung“ angeboten,
der sich gleichermaßen an Architekten, Bauingenieure und
Ökonomen richtet.
Die Arbeitsschwerpunkte der Professur sollen in der Konzeption und Durchführung von Projekten der Praktischen Philosophie und Ethik, insbesondere der
Medizinethik und Forschungsethik sowie in der interdisziplinären Lehre liegen.
PROFESSUR SOZIOLOGIE UND
EMPIRISCHE SOZIALFORSCHUNG
Erwartet wird zudem die Mitwirkung bei der konzeptionellen Weiterentwicklung
des Jahrbuchs für Wissenschaft und Ethik.
mit den Schwerpunkten Wohnen, Raum und Stadt
Einstellungsvoraussetzungen (gemäß § 36 HG NRW) sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Master, Magister oder Staatsexamen), Promotion
sowie eine Habilitation oder habilitationsadäquate Leistungen im Bereich der
Ethik, Erfahrungen in der interdisziplinären Arbeit auch auf internationaler
Ebene, insbesondere die Bereitschaft zur Kooperation mit Partnern aus der
Medizin und den Naturwissenschaften.
Die Fähigkeit und Bereitschaft zur akademischen Lehre sowie erfolgreiche
Einwerbung von Drittmitteln werden ebenfalls vorausgesetzt. Darüber hinaus
sind Erfahrungen in der Personalführung erforderlich.
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerbungen mit Lebenslauf, Publikationsliste und einer kurzen Darstellung
der bisherigen Forschungsvorhaben werden bis zum 18. Dezember 2015 an
den Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Abteilung 1.1, 53012 Bonn erbeten.
An der Theologischen Fakultät Fulda ist zum 1. April 2017 der
Lehrstuhl für Kirchenrecht (W 3)
neu zu besetzen.
Die Theologische Fakultät Fulda ist eine Einrichtung des Bischöflichen Stuhls Fulda mit den Standorten Fulda und Marburg. Sie bietet
die Studiengänge Magister Theologiae, Bachelor »Studien in Katholischer Theologie« sowie Katholische Religion (Lehramt an Gymnasien) an. Dem Lehrstuhlinhaber/der Lehrstuhlinhaberin kommt die
gesamte Vertretung des Fachs in Lehre und Forschung zu.
Einstellungsvoraussetzungen sind Promotion (Dr. theol./Dr. iur. can.)
und Habilitation in Kirchenrecht oder vergleichbare Qualifikationen.
Erfahrungen durch Tätigkeiten im kirchlichen Gerichtsbereich und
im Bereich der Verwaltungskanonistik sind von Vorteil.
Eine Mitwirkung in der zweiten Bildungsphase der pastoralen Berufe
wird erwartet.
Entsprechend dem Leitbild unserer Fakultät legen wir Wert auf Kooperationsbereitschaft und interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Dienstort ist Fulda. Der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin nimmt
seinen/ihren Wohnsitz in oder in der Nähe von Fulda.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse
u. Urkunden in Kopie, Schriften- und Lehrveranstaltungsverzeichnisse, ggf. Lehrevaluationsergebnisse) sind bis zum
12. Februar 2016
an das Rektorat der Theologischen Fakultät Fulda, Eduard Schick
Platz 2, D 36037 Fulda, zu richten.
Ihre Aufgaben:
‡ Vertretung des Fachgebiets in allen Studiengängen der EBZ
Business School
‡ Übernahme der Verantwortung für die Weiterentwicklung
von Studiengängen und Studienschwerpunkten
‡ Begleitung sowie Akquisition von drittmittelfinanzierten
Forschungsprojekten
‡ Mitwirkung in der akademischen Selbstverwaltung
‡ Vernetzung mit nationalen und internationalen Partnern
Ihres Fachgebiets
Sie erfüllen folgende Anforderungen:
‡ abgeschlossenes Studium der Soziologie bzw. der Sozialwissenschaften und Promotion mit Fokus auf Soziologie des
Wohnens sowie Raum- und Stadtsoziologie
‡ Lehrerfahrung im Hochschulbereich und ausgeprägte
didaktische Fähigkeiten
‡ Kenntnisse in der Vermittlung und Anwendung von quantitativen Methoden der empirischen Sozialforschung
‡ fachrelevante wissenschaftliche Publikationen auf hohem
Niveau
‡ mindestens fünfjährige einschlägige Berufserfahrung, davon
mindestens drei Jahre außerhalb der Hochschule
‡ gutes Englisch und eventuell Auslandserfahrung
‡ hohe Sozialkompetenz, Teamfähigkeit und Kollegialität
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die sich mit dem Leitbild und
den Zielen unserer Hochschule identifiziert. Individuelle Betreuung der Studierenden, Praxisnähe sowie exzellente Qualität und
Forschungsorientierung in der Lehre werden vorausgesetzt.
Die Bewerberinnen und Bewerber müssen die „Einstellungsvoraussetzungen für Professoren und Professorinnen an Fachhochschulen“ gemäß § 36 Hochschulzukunftsgesetz NRW erfüllen.
Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an die Vergütungsgruppe
W 2 mit der Möglichkeit, leistungsbezogene Zulagen zu erhalten.
Unsere Hochschule strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen
am wissenschaftlichen Personal an und fordert daher qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei ansonsten
im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher
Leistung bevorzugt eingestellt.
Die Beschreibung der Aufgaben hat Ihr Interesse geweckt und
Sie finden sich in dem angegebenen Profil wieder?
Dann senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum
31.12.2015, vorzugsweise per E-Mail an die kommissarische
Rektorin der EBZ Business School, Frau Prof. Dr. Sigrid Schaefer:
[email protected].
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern unter der Telefonnummer
0234 9447-625 zur Verfügung.
EBZ Business School – University of Applied Sciences
Springorumallee 20, 44795 Bochum
www.e-b-z.de
AKADEMISCHER STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
Am Institut für Mechatronik der Fakultät für Technische Wissenschaften der
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist die Stelle einer/eines
UNIVERSITÄTSPROFESSORIN / UNIVERSITÄTSPROFESSORS FÜR
FERTIGUNGSTECHNIK
gemäß § 98 UG 2002 in Form eines auf fünf Jahre befristeten privatrechtlichen Arbeitsverhältnisses mit der Universität zu besetzen. Bei positiver Evaluierung gem. § 14 Abs. 7 UG sowie nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten und der Zustimmung der zuständigen Gremien ist beabsichtigt, das Arbeitsverhältnis zu entfristen.
AUFGABEN
Die zu berufende Persönlichkeit soll das Fach Fertigungstechnik mit Schwerpunkt Mechatronik in Forschung
und Lehre engagiert vertreten und in einem oder mehreren der im Folgenden genannten Bereiche deutliche wissenschaftliche Akzente setzen.
Das Forschungsgebiet der Professur umfasst die Grundlagen- und angewandte Forschung der Fertigungstechnik mit Fokussierung auf Mechatronik. Mögliche Profilierungen liegen in den Bereichen:
•
Innovative Fertigungsverfahren und Fertigungssysteme
•
Produktion der Zukunft und Industrie 4.0
•
Werkzeugmaschinen und Werkzeugtechnologie
•
Präzisionsbearbeitung
•
Implantatfertigung
•
Prozessanalyse und Prozessoptimierung
Die enge Zusammenarbeit mit den Professuren des Instituts für Mechatronik sowie mit fachverwandten Arbeitsbereichen der Fakultät für Technische Wissenschaften und dem Department für Biomedizinische Informatik &
Mechatronik der Privaten Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik
(UMIT) in Hall in Tirol wird erwartet.
Die Forschungsaktivitäten sollen sowohl national als auch international finanzierte Projekte in der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung in enger Kooperation mit anderen wissenschaftlichen Institutionen
und der Industrie einschließen.
Die Lehre umfasst die Abhaltung von Lehrveranstaltungen in deutscher und englischer Sprache und die Betreuung von Studierenden in den gemeinsam mit der UMIT durchgeführten Bachelor- und Masterstudien Mechatronik sowie die Mitwirkung an den weiteren von der Fakultät angebotenen Bachelor- und Masterstudien und im
Doktoratsstudium der Technischen Wissenschaften. Insbesondere sollen die Studierenden mit den Grundlagen
der Fertigungstechnik, der rechnergestützten Konstruktion und Produktentwicklung sowie mit der Anwendung
und dem Entwicklungspotenzial der Fertigungstechnik in der Praxis vertraut gemacht werden. Informationen
zum Studienangebot finden Sie auf der Ausschreibungshomepage (siehe unten).
Die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung wird vorausgesetzt.
ANSTELLUNGSERFORDERNISSE
a) eine der Verwendung entsprechende abgeschlossene inländische oder gleichwertige ausländische Hochschulbildung;
b) einschlägige Lehrbefugnis (Habilitation) oder gleichzuhaltende Eignung;
c) Publikationen in führenden internationalen referierten Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Fertigungstechnik;
d) Praktische Erfahrung im Bereich der Fertigungstechnik;
e) Einbindung in die internationale Forschung;
f) interdisziplinäres Arbeiten im Bereich der Mechatronik;
g) facheinschlägige Auslandserfahrung;
h) ausgeprägte didaktische Fähigkeiten;
i) Erfahrung in der Einwerbung von Forschungsmitteln;
j) Qualifikation zur Führungskraft.
Bewerbungen müssen bis spätestens 28. Jänner 2016 bei der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Fakultäten Servicestelle, Standort Technikerstraße 17, A-6020 Innsbruck ([email protected]) eingelangt sein.
Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck strebt eine Erhöhung des Frauenanteiles an und lädt deshalb qualifizierte Frauen zur Bewerbung ein. Frauen werden bei gleicher Qualifikation vorrangig aufgenommen.
Die Bewerbungsunterlagen sollen jedenfalls enthalten: Lebenslauf mit einer Beschreibung des wissenschaftlichen
und beruflichen Werdeganges, Liste der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, der Vorträge sowie der sonstigen
wissenschaftlichen Arbeiten und Projekte, Beschreibung abgeschlossener, laufender und geplanter Forschungstätigkeiten und die fünf wichtigsten Publikationen. Ergänzend sind die Unterlagen unter Verwendung des auf der
unten angeführten Homepage verfügbaren Bewerbungsformulars zusammenzufassen. Die Bewerbungsunterlagen sind jedenfalls digital (CD, E-Mail usw.) beizubringen. Die Papierform ist optional.
Für diese Position ist eine Einreihung in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für ArbeitnehmerInnen der Universitäten und ein Mindestentgelt von brutto € 4.782,40/Monat (14 mal) vorgesehen. Ein in Abhängigkeit von Qualifikation und Erfahrung höheres Entgelt und die Ausstattung der Professur sind Gegenstand von
Berufungsverhandlungen. Darüber hinaus bietet die Universität zahlreiche attraktive Zusatzleistungen
(http://www.uibk.ac.at/universitaet/zusatzleistungen/).
Laufende Informationen über den Stand des Verfahrens finden Sie unter
http://www.uibk.ac.at/fakultaeten-servicestelle/standorte/technikerstrasse/berufung/index.html
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Tilmann MÄRK
Rektor
1057
1058
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
An der Augenklinik und Poliklinik
am Universitätsklinikum der JuliusMaximilians-Universität Würzburg
ist die Stelle für eine / einen
Universitätsprofessorin / Universitätsprofessor
der Bes.Gr. W 2
für Augenheilkunde
(Kinderophthalmologie, Strabologie und Neuroophthalmologie)
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.
Mit der Besetzung der Professur an der Universitätsaugenklinik (Direktor: Univ.Prof. Dr. J. Hillenkamp) soll der bestehende klinische Schwerpunkt der Kinderophthalmologie, Strabologie und Neuroophthalmologie weiter ausgebaut werden.
Gesucht wird eine klinisch und wissenschaftlich hervorragend ausgewiesene,
fachlich wie menschlich überzeugende Persönlichkeit, die ihren klinischen und
operativen Schwerpunkt in die Kinderophthalmologie, Strabologie und Neuroophthalmologie legt. Besondere klinische Expertise in den Bereichen der Endokrinen
Orbitopathie und der Frühgeborenenretinopathie wird vorausgesetzt. Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt im Bereich der Augenärztlichen Versorgungsforschung
in Entwicklungsländern ist erwünscht.
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Medizinstudium, Approbation als Ärztin/Arzt, Anerkennung als Ärztin/Arzt für Augenheilkunde, pädagogische Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der
Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird sowie zusätzliche
wissenschaftliche Leistungen, die durch eine Habilitation bzw. gleichwertige
wissenschaftliche Leistungen, die auch außerhalb des Hochschulbereichs
erbracht sein können, nachgewiesen oder im Rahmen einer Juniorprofessur
erbracht wurden.
Mit der Professur ist die Leitung einer in die Augenklinik fachlich und organisatorisch eingebundenen Sektion „Kinderophthalmologie, Strabologie und Neuroophthalmologie“ verbunden. Es ist beabsichtigt, die Vergütung der mit der
Professur zusammenhängenden klinischen Aufgaben durch einen Zusatzvertrag
zu regeln, der fixe und variable Vergütungsbestandteile vorsieht.
Die Bewerberin / der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen
gemäß Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).
Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und
Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden ein
entsprechendes Engagement.
Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in
Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung.
Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.
Bewerbungen sind mit den im „Merkblatt zu Berufungsverfahren“ (Download
unter http://www.dekanat.medizin.uni-wuerzburg.de/) geforderten Unterlagen
bis zum 28.12.2015 zu richten an den
Dekan der Medizinischen Fakultät
der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Herrn Professor Dr. M. Frosch
Josef-Schneider-Straße 2 / Haus D 7
D-97080 Würzburg
Forschung
& Lehre
Ze r i i a e i 00
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10|13 Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
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AKADEMISCHER STELLENMARKT
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Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
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Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
153
A L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E G T
An der Hochschule für Technik Stuttgart ist in der Fakultät
Vermessung, Informatik und Mathematik zum Wintersemester
2014/2015 (01.09.2014) eine
Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen.
Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der
TU Darmstadt ist zum nächstmöglichen Termin eine
Professur für Angewandte Mathematik
(Bes. Gr. W2) Kennziffer 533
Professur (W3) „Energieinformationsnetze
(Kenn.-Nr. 271)
und -systeme“
zu besetzen.
Die mit dieser Professur verbundene Lehrtätigkeit hat ihren
Schwerpunkt in unseren anwendungsorientierten Bachelorund Master-Studiengängen Mathematik mit den Vertiefungsrichtungen Industriemathematik/Industrielle Geometrie sowie
Finanz- und Versicherungsmathematik.
Von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber wird eine
besondere Beteiligung an den Lehrveranstaltungen des Grundstudiums, insbesondere im Fach Analysis, erwartet. Darüber
hinaus sollen eigene Projekterfahrungen in den oben genannten
Vertiefungsrichtungen vorliegen und genutzt werden, um
einschlägige angewandte Forschung zu betreiben. Vorausgesetzt wird ein Hochschulabschluss in Mathematik. Die Beteiligung an der Grundausbildung in anderen Studiengängen und die
Übernahme von englischsprachigen Lehrveranstaltungen sind
für uns selbstverständlich.
Ausführliche Informationen zu den Einstellungsvoraussetzungen
sowie dienstlichen Aufgaben der Professorinnen und Professoren finden Sie unter www.hft-stuttgart.de/Einstellungsvoraussetzungen. Die Bewerbungsfrist endet am 20.10.2013.
Weitere inhaltliche Auskünfte zur Stellenbeschreibung erhalten
Sie vom Prodekan der Fakultät und vom Studiendekan des Master-Studiengangs Mathematik ([email protected]
bzw. [email protected], Telefon Sekretariat:
+49 (0)711 8926-2526).
zu besetzen.
An der Universitätsmedizin Rostock ist eine
W3-Professur für Neurologie
(Nachfolge Prof. Dr. med. R. Benecke)
an der Klinik und Poliklinik für Neurologie unbefristet gem. § 61 Landeshochschulgesetz
Mecklenburg-Vorpommern (LHG M-V) zu besetzen. Für die Wahrnehmung der Aufgaben
in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein privatrechtlicher Dienstvertrag
mit der Universitätsmedizin geschlossen. Die Inhaberin/Der Inhaber der Professur ist
Direktorin/Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie.
Die Klinik und Poliklinik für Neurologie verfügt über 88 Betten, eine neurologische Notaufnahme, eine Stroke Unit und eine neurologische Intensivstation. Der/Die Stelleninhaber/
-in muss in der Lage sein, dass gesamte Fach Neurologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu vertreten. Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte der Klinik sind
cerebrovaskuläre Erkrankungen, Erkrankungen der Basalganglien, autoimmunologische
Erkrankungen (MS) und die tiefe Hirnstimulation. Entsprechende klinische und wissenschaftliche Erfahrungen und Fertigkeiten werden erwartet.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 LHG M-V. Insbesondere gehören
dazu die Habilitation im Fach Neurologie oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen,
die Facharztanerkennung für das Fachgebiet Neurologie sowie die hochschulpädagogische
Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein.
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Licht und Materie“ und „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ an, die die
Bewerberin/der Bewerber verstärken soll.
Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissen
%
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34
Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben.
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, Befähigung
7
9
3
Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen
Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung und Lehre, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren unter Beifügung von fünf
: 2;
sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin Rostock, Herrn Prof. Dr. med. Emil C. Reisinger, Ernst-HeydemannStr. 8, 18057 Rostock, einzureichen.
Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter
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3===%=?
=%
3
heruntergeladen werden kann, beizufügen.
Bewerbungskosten können vom Land Mecklenburg-Vorpommern leider nicht übernommen
werden.
Es wird eine herausragende Persönlichkeit gesucht, die das Fach in
Forschung und Lehre vertritt. Erwartet wird auch eine angemessene
Beteiligung an der Grundlagenausbildung.
Die Schwerpunkte in der Forschung sollen auf mehr als einem der
folgenden Gebiete liegen:
• Energieinformationsnetze für Energieerzeugung, -verteilung und
-nutzung
• Informations- und Kommunikationstechnologien für die Integration
Erneuerbarer Energien und die effiziente Energieanwendung
• Innovative Dienste der Energieerzeugungsanlagen, Netzkomponenten, Verbraucher und Verbrauchsgeräte
• Kommunikationsprotokolle und -technologien für Energieinformationssysteme
• Intelligentes Energiemanagement in Gebäuden und für Städte
• Selbstorganisation und Adaptivität der Energieinformationsnetze
und -systeme
Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Universitätsstudium, eine
ausgezeichnete Promotion, didaktische Fähigkeiten und exzellente
wissenschaftliche Arbeitsergebnisse.
Die Bewerberinnen und Bewerber sollen auf mindestens einem der
oben genannten Forschungsgebiete besonders ausgewiesen sein. Eine
mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in der Industrie, in der Energieversorgung oder in der außeruniversitären Forschung ist erwünscht.
Die Bereitschaft zur Kooperation im Fachbereich Elektrotechnik und
Informationstechnik der TU Darmstadt wird erwartet; insbesondere
muss die Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Datentechnik
und der Energietechnik des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt erfolgen. Auch die Mitarbeit an
Forschungsschwerpunkten der TU Darmstadt wird erwartet. Darüber
hinaus ist didaktische Eignung Voraussetzung.
Die Einstellung erfolgt im außertariflichen Angestelltenverhältnis
mit einer qualifikationsabhängigen Vergütung in Anlehnung an die
W-Besoldung. Diese wird zwischen Bewerber/in und Hochschulleitung
verhandelt. Professorinnen und Professoren, die bereits in einem
Beamtenverhältnis stehen, können in einem solchen weiterbeschäftigt
werden. Es gelten ferner die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 61
und 62 Hessisches Hochschulgesetz.
Die Technische Universität Darmstadt strebt eine Erhöhung des Anteils
der Frauen am Personal an und fordert deshalb besonders Frauen auf,
sich zu bewerben. Bewerberinnen oder Bewerber mit einem Grad der
Behinderung von mindestens 50 oder diesen Gleichgestellte werden bei
gleicher Eignung bevorzugt.
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen sowie einem Vorschlag
für drei mögliche Gutachter unter Angabe der Kenn-Nummer an den
Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik,
Merckstr. 25, 64283 Darmstadt, E-Mail: [email protected],
zu senden. Nähere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Tel. 06151-166150,
E-Mail: [email protected]
Bewerbungsfrist: 30.09.2013
STANDARDFORMATE
Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten:
)N7ILHELMSHAVEN/LDENBURGUND%LSÛETHSTUDIERENDERZEITRUNDJUNGE-ENSCHENDIE,USTAUF:UKUNFTHABEN0ROFESSORINNENUND0ROFESSORENBETREUENSIEDABEIPERSÎNLICHUNDINDIVIDUELL$IE*ADE(OCHSCHULEFÎRDERTEIGENVERANTWORTLICHESUNDPRAXISORIENTIERTES,ERNENKRITISCHES$ENKENUNDDIE%NTWICKLUNGUNKONVENTIONELLER,ÎSUNGEN!KADEMISCHE!USBILDUNGVERBINDETSIEMIT
DEM%RWERBVON3CHLÔSSELQUALIÚKATIONENUNDETHISCHER+OMPETENZ$IE(OCHSCHULEENGAGIERTSICHAKTIVFÔR#HANCENGLEICHHEIT
LEHREN/FORSCHEN – NEU ENTDECKEN! KOMMEN SIE ALS
PROFESSORIN ODER PROFESSOR AN DIE JADE HOCHSCHULE!
!NDER*ADE(OCHSCHULE7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETHSINDAMStudienort Wilhelmshaven im &ACHBEREICH)NGENIEURWISSENSCHAFTEN
zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stellen zu besetzen:
0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET
-ASCHINENELEMENTE+ENNZIFFER)&,
Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus und Erfahrungen auf dem
Gebiet der Maschinenelemente, bevorzugt im Flugzeugbau. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfaches sind Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen zu den Lehrveranstaltungen Maschinenelemente und CAD wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Kenntnisse
im Umgang mit 3D-CAD-Systemen erwartet. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der
Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.
0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET
!UTONOME3YSTEMEINDER-EERESTECHNIK+ENNZIFFER)&,
Die Jade Hochschule baut in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einen Schwerpunkt „Meerestechnik“ am Studienort Wilhelmshaven auf. Dazu wird an der Jade Hochschule ein Bachelorstudiengang „Meerestechnik“ angeboten.
Die Hochschule sucht zum Aufbau dieses Studiengangs eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem ingenieurwissenschaftlichen Studium einschließlich Promotion. Das zugehörige Lehrgebiet beinhaltet u. a. Vorlesungen über Messplattformen und Unterwasserfahrzeuge. Fundierte Kenntnisse
und umfangreiche Berufserfahrungen in der Meerestechnik, bevorzugt aus der maritimen Robotik, werden vorausgesetzt.
Die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit beim Aufbau der mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg gemeinsam geplanten Studienangebote auf dem Gebiet der Meerestechnik wird vorausgesetzt. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden ebenfalls Forschungsaktivitäten
und Technologietransfer auf dem Gebiet der Meerestechnik in Zusammenarbeit mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg erwartet. Gute
englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.
0ROFESSUR"ES'R7FÔRDAS'EBIET
0RODUKTIONSTECHNIK+ENNZIFFER)&,
Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium des Maschinenbaus mit Schwerpunkt in der Fertigungs- oder Produktionstechnik. Neben den Lehrveranstaltungen im Bereich der Produktionstechnik sind Vorlesungen und Übungsveranstaltungen im Bereich der Handhabungstechnik und Fügetechnik, bevorzugt Schweißtechnik, sowie im Grundlagenbereich wahrzunehmen. Von den
Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten im Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und
die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im Internet unter
www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. 04421 985-2975 angefordert werden.
$IE(OCHSCHULEISTBESTREBTDEN&RAUENANTEILAUCHBEIMWISSENSCHAFTLICHEN0ERSONALZUERHÎHENUNDFORDERTDESHALBQUALIÚZIERTE&RAUENAUFSICH
zu bewerben. Bei weiteren Rückfragen wenden Sie sich bitte an das Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. 0441 7708-3226.
$IE"EWERBUNGEN3CHWERBEHINDERTERWERDENBEISONSTGLEICHER%IGNUNGUND1UALIÚKATIONBEVORZUGTBERÔCKSICHTIGT2ICHTEN3IE)HRE"EWERBUNG
bitte mit den üblichen Unterlagen UNTER!NGABEDERJEWEILIGEN+ENNZIFFER bis zum an den
Präsidenten
der Jade Hochschule
7ILHELMSHAVEN/LDENBURG%LSÛETH
Dr. habil. Elmar Schreiber
Friedrich-Paffrath-Straße 101
26389 Wilhelmshaven
www.jade-hs.de
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12|15 Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
1059
In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist eine
W 1-Professur für Gegenwartsbezogene
Südasienwissenschaft (tenure track)
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen.
Bewerberinnen und Bewerber sollten über profunde Kenntnisse der jüngeren
gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen in Südasien verfügen und eine moderne indische Sprache, vorzugsweise Hindi/Urdu, beherrschen. Erwünscht sind darüber hinaus Erfahrungen in der universitären Lehre
sowie längere Aufenthalte vor Ort. Erwartet wird die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Planung und Durchführung von Verbundforschungsprojekten, insbesondere zur Kooperation mit den Abteilungen des
Instituts für Orient- und Asienwissenschaften.
Der/Die Stelleninhaber/-in soll sich durch selbstständige Wahrnehmung von
Aufgaben in Forschung und Lehre in ihrem/seinem Fachgebiet für die Tätigkeit
HLQHV+RFKVFKXOOHKUHUVZHLWHUTXDOL¿]LHUHQ'LHDNWLYH%HWHLOLJXQJDQGHU'RNtorandenausbildung in der Bonn International Graduate School - Oriental and
Asian Studies (BIGS-OAS) wird ebenso erwartet wie der Aufbau eines 2-FachBA-Programms und eines Masterschwerpunktes „Modernes Indien“.
Juniorprofessorinnen und -professoren werden für die Dauer von drei Jahren
beschäftigt; eine Verlängerung um weitere drei Jahre ist bei positiver Evaluation möglich wie die Überführung auf eine W 2-Professur nach Ablauf der
sechs Jahre.
Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW) (abgeschlossene, sehr gute Promotion in Indologie, Südasienwissenschaften oder
einem verwandten Fach und pädagogische Eignung). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn
oder in die Region zu legen.
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf,
Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen, Lehrevaluationen,
Zeugnis- und Urkundenkopien) dem Dekan der Philosophischen Fakultät der
Universität Bonn (Am Hof 1, D-53113 Bonn) in elektronischer Form (eine pdfDatei mit max. 5 MB an [email protected]) bis zum 15. Januar
2016 einzureichen.
In der Fakultät für Informatik und Automatisierung der TU Ilmenau ist eine
Junior-Stiftungsprofessur
der Carl-Zeiss-Stiftung
„Optoelektrophysiologische
Medizintechnik“ (W1)
zum 01. April 2016 für einen Zeitraum von max. 6 Jahren zu besetzen.
Zur Bewerbung werden Wissenschaftler/-innen aufgefordert, die auf dem Gebiet der biomedizintechnischen Optoelektrophysiologie in der Forschung ausgewiesen sind und das Gebiet in der
Lehre selbstständig vertreten können. Die Stiftungsprofessur ist dem Institut für Biomedizinische
Technik und Informatik zugeordnet.
Der Bewerber/Die Bewerberin sollte in mehr als einem der folgenden Gebiete wissenschaftlich
hervorragend ausgewiesen sein:
z
modellbasierte, farbkanalselektive Stimulation des visuellen Systems am Menschen,
z
Anwendung elektrophysiologischer Funktionsdiagnostik zur Analyse und Erkennung pathologischer Veränderungen des Sehapparats,
z
methodische sowie technologische Umsetzung optoelektrophysiologischer Prinzipien in der
Ophthalmologie,
z
Anwendung elektrooptischer Strahlformung zur zeitlich-räumlichen Analyse der retinalen
Gefäßregulation,
z
Entwicklung und Anwendung von physikalisch-optischen Prinzipien der Bildfeldumlenkung
zur Rehabilitation von Gesichtsfeldausfällen.
'LH 3URIHVVXU ZLUNW DQ GHU IDFKVSH]L¿VFKHQ$XVELOGXQJ LP 6WXGLHQJDQJ %LRPHGL]LQLVFKH
Technik der Technischen Universität Ilmenau mit. Es werden Kompetenzen und Motivation
zur interdisziplinären und intersektoralen wissenschaftlichen Arbeit erwartet, ebenso wie die
Bereitschaft zur Beteiligung an der akademischen Selbstverwaltung.
9RUDXVJHVHW]WZHUGHQHLQHDXVJH]HLFKQHWHZLVVHQVFKDIWOLFKH4XDOL¿NDWLRQVRZLHGLGDNWLVFKH
Befähigung und Erfahrungen in Lehre und Forschung gemäß § 82 des Thüringer Hochschulgesetzes.
Die Technische Universität Ilmenau ist Träger des TOTAL E-Quality-Prädikats. Sie fordert
Frauen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Die Universität leistet aktive Unterstützung bei der
Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und der Verlegung des Lebensmittelpunktes
in die Nähe des Dienstortes. Sie informiert über Arbeitgeber in der Technologieregion Ilmenau(UIXUW-HQDLP=XVDPPHQKDQJPLWEHUXÀLFKHQ:QVFKHQGHVIDPLOLlUHQ/HEHQVSDUWQHUV
6FKZHUEHKLQGHUWHKDEHQEHLJOHLFKHU(LJQXQJ%HIlKLJXQJXQGIDFKOLFKHU4XDOL¿NDWLRQ9RUUDQJ
bei der Einstellung.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Publikationsliste einschließlich ausgewählter Sonderdrucke und Verzeichnisse der gehaltenen Lehrveranstaltungen sowie eine Zusammenstellung der bearbeiteten Projekte und der internationalen
Kontakte) sind bitte bis zum 31. Dezember 2015 zu richten an den Dekan der Fakultät für
Informatik und Automatisierung, Technische Universität Ilmenau, Postfach 10 05 65.
The Faculty of Natural Sciences invites applications for the
position of a
Professor of
Systematic Entomology
at the Institute of Zoology. The appointment follows the Jülich
model. The University of Hohenheim grants an academic leave
of absence immediately following the appointment which allows
for holding a position at the State Museum of Natural History
Stuttgart (SMNS).
The SMNS invites applications for the position of a
Head of
Entomology Department
The appointment is a joint procedure by the SMNS and the
University of Hohenheim.
The State Museum of Natural History Stuttgart (SMNS) is one of
the largest natural history museums in Germany. In research and
education, it closely collaborates with the University of Hohenheim
(UHOH).
We are seeking a scientist with excellent team working skills and
a strong desire to conduct research at a high international level
including interdisciplinary projects. The successful candidate
ZLOOXQLWHSURYHQH[SHUWLVHLQRUJDQLVPLFELRORJ\ZLWKDVFLHQWL¿F
focus on systematics, phylogenetics, morphology, taxonomy or
biodiversity of insects. We expect a strong motivation to pursue
collection-based research, to take on the leadership of the Entomology Department at the SMNS, and to teach systematic and
evolutionary entomology at all university levels.
The professorship will be hosted at the Department of Zoology at
the UHOH. In collaboration with the SMNS, the University maintains a dynamic and strong research environment for studies on
systematics, biodiversity and evolution of insects.
The main workplace will be at the State Museum of Natural History Stuttgart. Salary will follow E 15 TV-L (German civil service
salary scale). UHOH and SMNS strive to increase the proportion
of women and therefore we especially encourage the application
RIKLJKO\TXDOL¿HGIHPDOHVFLHQWLVWV:KHQHTXDOO\TXDOL¿HG
and suitable for the position, handicapped applicants will be
preferentially considered.
Scientists are invited to submit their application at https://www.
uni-hohenheim.de/prof-appt-portal before 15.01.2016. The
following documents should be included: CV, references, publication list, teaching experience, collection experience, research
outlook (max. 3 pages), and a list of acquired external funding.
Please also provide electronic copies of 3 key publications.
For further information, contact the director of the State Museum
of Natural History Stuttgart, Prof. Dr. Johanna Eder
([email protected]), or at the University of
Hohenheim, Prof. Dr. Johannes Steidle
([email protected]).
www.uni-hohenheim.de
4
1060
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre 12|15
Dr. Theo und Friedl Schöller
Forschungszentrum für
Wirtschaft und Gesellschaft
Ausschreibung Schöller-Fellowships 2016
Das Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
dient der Stärkung eines verantwortungsvollen Handelns in Wirtschaft und Gesellschaft. Im Mittelpunkt steht das
Bestreben, mittels Dialog und Projekten den strategischen Wissenschaftsschwerpunkt „Zusammenhalt stiften –
Wandel gestalten – Innovation umsetzen“ der Universität Erlangen-Nürnberg aufzugreifen und Nürnberger
Spitzenforschung im internationalen Kontext zu vernetzen. Hierfür werden für das Jahr 2016 erneut Fellowships
am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften in den folgenden zwei Kategorien ausgeschrieben:
Schöller-Forschungsprofessor/in (Schöller Senior Fellow)
für renommierte Wissenschaftler/innen
Schöller-Nachwuchswissenschaftler/in (Schöller Fellow)
für aufstrebende Wissenschaftler/innen
(auch Habilitanden, Post-Doktoranden und herausragende Doktoranden)
Das Schöller Forschungszentrum stellt seinen Fellows Mittel in Höhe von max. 50.000 € pro Schöller-Forschungsprofessor/in bzw. max. 20.000 € pro Schöller-Nachwuchswissenschaftler/in zur Durchführung eines Forschungsvorhabens zur Verfügung. Die Fellows sind dazu angehalten, ihre Erfahrung und Kompetenz in den Fachbereich
Wirtschaftswissenschaften einzubringen.
Bewerbungen werden per Post (im Original) und gleichzeitig per E-Mail (in Kopie) an den Vorstand des Schöller
Forschungszentrums erbeten. Das Bewerbungsformular sowie weiterführende Informationen zu den ausgeschriebenen Fellowships können auf der Internet-Seite des Forschungszentrums abgerufen werden.
Die Bewerbungsfrist endet am 31. Dezember 2015.
Interessierte Wissenschaftler/innen können sich bei Rückfragen an Herrn Dr. Sebastian Sprenger
([email protected]) wenden.
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft
Prof. Dr. Michael Amberg
Prof. Dr. Kathrin M. Möslein
Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg
E-Mail: [email protected]
www.schoeller-forschungszentrum.de
AKADEMISCHER STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
1061
VERWALTUNG
MANAGEMENT
FACHKRÄFTE
Im Rahmen einer gemeinsamen Berufung mit der Leibniz Universität Hannover
ist zum 01.10.2016 die Stelle der/des
Direktorin/Direktors
BERUFSAKADEMIE
SACHSEN
Staatliche Studienakademie Plauen
Die Staatliche Studienakademie Plauen als eine von sieben Studienakademien der Berufsakademie
Sachsen zählt mit den Hochschulen zu den Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs. Sie führt
Studierende in dreijährigen praxisintegrierten Dualen Studiengängen zum Abschluss Bachelor of
Arts, Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering.
Dazu werden in jedem Semester eine Theoriephase zum wissenschaftlich fundierten Wissenserwerb
an der Staatlichen Studienakademie und eine Praxisphase zur Wissensanwendung beim Praxispartner
durchlaufen.
Folgende Stelle mit Vollzeitbeschäftigung (1,0 VZÄ), Vergütung TV-L E 14 ist unter dem haushaltsrechtlichen Genehmigungsvorbehalt zum frühestmöglichen Zeitpunkt neu zu besetzen:
Dozent/-in im Studienbereich Technik Studiengang Technisches Management
(Kennziffer 2015/07)
Die Bewerber/-innen vertreten die Fachgebiete des Betreibens und der Instandhaltung von Anlagentechnik und gebäudetechnischer Ausrüstung in Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie
Einrichtungen des Gesundheitswesens.
In der Lehre sind insbesondere folgende Fachgebiete zu vertreten:
- Betrieb, Bewirtschaftung und Instandhaltung von Anlagentechnik und gebäudetechnischer Ausrüstung,
- Besonderheiten der gebäudetechnischen Ausrüstung und der Anlagentechnik in Einrichtungen
des Gesundheitswesens sowie Unternehmen des produzierenden Gewerbes unter dem Fokus spezi ¿VFKHUK\JLHQLVFKHUXQGUHFKWOLFKHU$QIRUGHUXQJHQ
- Fertigungsanlagen in Unternehmen des produzierenden Gewerbes,
- betriebswirtschaftliche Bewertung von Prozessen der Instandhaltung,
- experimentelle Untersuchungen an der betrieblichen Anlagentechnik.
Von Vorteil sind zudem praktische und theoretische Erfahrungen bzw. Kenntnisse auf den Gebieten
des Prozess- und Qualitätsmanagements, der Informationstechnologien und der Automatisierungstechnik.
Erwartet wird, dass die Bewerber/-innen interdisziplinär Lehrinhalte vermitteln können und in der
Lage sind, die wechselseitigen Abhängigkeiten von technischen und betriebswirtschaftlichen Prozessen
als Gegenstand der Lehre zu behandeln. Die Bewerber/-innen sind bereit, Praktika konzeptionell
auszuarbeiten und derartige Lehrveranstaltungen zu halten.
Von den Bewerbern/-innen wird weiterhin erwartet:
- Bereitschaft zur Einarbeitung in angrenzende Lehrgebiete,
- Mitarbeit bei der Weiterentwicklung der Studieninhalte,
- Betreuung von Studierenden und Unterstützung bei der Organisation von Studienabläufen,
- kommunikative Fähigkeiten bei der Zusammenarbeit mit Praxispartnern,
- Bereitschaft zur Beteiligung an Weiterbildungsangeboten (insb. auch E-Learning).
Alle Bewerber/-innen müssen die folgenden Einstellungsvoraussetzungen erfüllen:
1. abgeschlossenes Hochschulstudium des entsprechenden Wissenschaftsgebietes,
2. pädagogische Eignung, die in der Regel durch Erfahrungen in der Lehre und Ausbildung durch
eine Lehrprobeveranstaltung nachgewiesen wird,
3. besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer
Promotion nachgewiesen wird,
4. besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Kenntnisse und
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drei Jahre außerhalb des Hochschulbereiches ausgeübt worden sein sollen.
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zum Lehrkörper der akademische Titel „Professor/-in“ verliehen werden.
Die Staatliche Studienakademie begrüßt ausdrücklich auch die Bewerbung von Frauen. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Berufungen bzw. Einstellungen erfolgen im Angestelltenverhältnis.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Darstellung des wissenschaftlichen Werdeganges, der fachpraktischen Berufserfahrungen und Lehrtätigkeit sowie beglaubigte
Kopien von Urkunden und Zeugnissen über akademische Grade und von Prüfungs- und Arbeitszeugnissen, Nachweis wissenschaftlicher Leistungen und Veröffentlichungen, etc.) sind innerhalb von
6 Wochen nach Erscheinen der Anzeige unter der oben genannten Kennziffer an folgende Anschrift
zu richten:
Berufsakademie Sachsen
Staatliche Studienakademie Plauen
Prof. Dr. Lutz Neumann
Melanchthonstraße 1/3, 08523 Plauen
Die nächsten
Anzeigenschlusstermine:
Forschung
& Lehre
Ausgabe
1/2016
18. Dezember 2015
Alles was die Wissenschaft bewegt
Ausgabe
2/2016
21. Januar 2016
der Stiftung Technische Informationsbibliothek (TIB)
Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und
Universitätsbibliothek
zunächst befristet auf fünf Jahre zu besetzen. Eine wiederholte Bestellung ist
möglich.
Die Stelle ist verbunden mit einer unbefristeten
Universitätsprofessur (BesGr. W3 NBesO)
für Data Science und Digital Libraries
an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik an der Gottfried
Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Die Technische Informationsbibliothek (TIB) ist die Deutsche Zentrale
Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik
und Physik und somit ein wichtiger Teil der vom Bund und von allen Bundesländern finanzierten nationalen wissenschaftlichen Infrastruktur.
Die TIB wird zum 01.01.2016 in eine Stiftung des öffentlichen Rechts des Landes
Niedersachsen überführt und übernimmt dann auch den Betrieb der
Universitätsbibliothek der Leibniz Universität Hannover (LUH). Die Stiftung wird
über 400 Beschäftigte und über einen Etat von ca. 40 Mio. Euro verfügen. Sie ist
Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und erbringt grundlegende überregional und
international bedeutsame forschungsbasierte Dienstleistungen für ihre
Fachgebiete.
Beabsichtigt ist, die Professur im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen
und das Amt der Direktorin/des Direktors auf fünf Jahre zu vergeben, mit der
Möglichkeit der Verlängerung. Die Professur ist mit einer Lehrverpflichtung in
Höhe von 2 Semesterwochenstunden an der Leibniz Universität verbunden.
Der/Die Bewerber/in sollte im Bereich Data Science und Digital Libraries, in
einem oder mehreren der Schwerpunkte
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Materialien ebenso wie in Forschungsdaten
t ,OPXMFEHF%JTDPWFSZVOE.BTDIJOFMMFT-FSOFO
t 7JTVBM"OBMZUJDTVOE)VNBO$PNQVUFS*OUFSBDUJPOGàS%JHJUBMF#JCMJPUIFLFO
t %BUFONBOBHFNFOUVOE8JTTFOTSFQSÊTFOUBUJPOJN,POUFYU%JHJUBMF
Bibliotheken in Forschung und Lehre hervorragend ausgewiesen sein.
Fachübergreifende Zusammenarbeit auch in der Fakultät und im Rahmen des
Forschungszentrums L3S ist erwünscht, die Bereitschaft zur Einwerbung von
Drittmitteln wird vorausgesetzt. In der Lehre ist eine Mitarbeit in den Masterstudiengängen Informatik sowie Internet Technologies and Information Systems
erwünscht.
Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit zur Leitung der TIB. Sie soll die
Steuerung der Entwicklung innovativer Dienstleistungen und ihrer technischen
*OGSBTUSVLUVSCFUSFJCFOVOENB•HFCMJDIBOEFS8FJUFSFOUXJDLMVOHEFS
,PPQFSBUJPOEFS;FOUSBMFO'BDICJCMJPUIFLFOJOOFSIBMCEFS-FJCOJ[(FNFJOTDIBGU
und der Aufgaben einer modernen Universitätsbibliothek mitwirken. Durch ihre
Tätigkeit soll das Gewicht der TIB in nationalen und internationalen Gremien
verstärkt werden. Die Leitungsfunktion stellt hohe Anforderungen an
Management, Arbeits- und Führungsstil und Innovations- und Planungskompetenz. Sie erfordert außerdem eine hohe Belastbarkeit und überdurchschnittliches
&OHBHFNFOU,FOOUOJTTFJOEFS#JCMJPUIFLTC[X'BDIJOGPSNBUJPOTJOGSBTUSVLUVS
werden vorausgesetzt. Vertrautheit mit internationalen Partnereinrichtungen ist
erforderlich, um gemeinsam mit einem leistungsfähigen Team die erfolgreiche
Entwicklung der TIB fortzuführen. Sehr gute Englischkenntnisse sind daher
genauso Voraussetzung wie sehr gute Deutschkenntnisse.
Die Aufgaben im Allgemeinen und die Einstellungsvoraussetzungen ergeben
sich aus dem Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG). Einzelheiten werden
auf Anfrage erläutert.
Die Stelle ist nicht teilzeitgeeignet.
Die Leibniz Universität Hannover hat sich das strategische Ziel gesetzt, den
"OUFJMWPO'SBVFOEFVUMJDI[VFSIÛIFO8JTTFOTDIBGUMFSJOOFOXFSEFOEFTIBMC
nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Schwerbehinderte Bewerberinnen
und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Bewerbungen von
8JTTFOTDIBGUMFSJOOFOVOE8JTTFOTDIBGUMFSOBVTEFN"VTMBOETJOEBVTESàDLMJDI
erwünscht.
Das Leitbild der Leibniz Universität Hannover misst insbesondere der intensiven
Beratung und Betreuung der Studierenden und der Einbindung der Universität
in der Region und Niedersachsen neben der internationalen Orientierung von
-FISFVOE'PSTDIVOHFJOFOIFSWPSSBHFOEFO8FSUCFJ%FTIBMCFSXBSUFUTJFWPO
den Professorinnen und Professoren, dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren
Lebensmittelpunkt in die Region Hannover legen.
Bewerberinnen und Bewerber, die zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung
das 50. Lebensjahr schon vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.
Für Auskünfte stehen Ihnen Herr Direktor Uwe Rosemann (Tel. 0511 762-2531,
[email protected]) und Herr Prof. Udo Lipeck
(Tel. 0511 762-4951, [email protected]) gern zur Verfügung.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum
15.01.2016 an die
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik
Appelstr. 11, 30167 Hannover, www.uni-hannover.de/jobs
1062
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster
ist mit rund 43.000 Studierenden, ca. 7.000 Beschäftigten und einem Jahres etat von rund
620 Mio. € eine der größten Universitäten in
Deutschland und betreibt naturwissenschaftliche Spitzen for schung in den Fachbereichen
Medizin, Mathematik / Informatik, Physik, Biologie, Chemie und Pharmazie sowie Geowissenschaften.
Forschung & Lehre 12|15
Das Forschungszentrum Jülich betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung und stellt sich drängenden Fragen der Gegenwart sowie vielfältigen
Aufgaben im Forschungsmanagement. Es leistet
Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher
Herausforderungen in den Bereichen Energie
und Umwelt sowie Information und Gehirn. Mit
mehr als 5.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört es als Mitglied der HelmholtzGemeinschaft zu den großen interdisziplinären
Forschungszentren Europas.
Das Forschungszentrum Jülich sucht im Rahmen eines gemeinsamen Berufungsverfahrens mit der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) eine/einen international ausgewiesene/n
Wissenschaftler/in als
DIREKTORIN/DIREKTOR
für das Helmholtz-Institut Münster (HI MS)
„Ionenleitung in der Energiespeicherung“
verbunden mit einer
W3 – Universitätsprofessur „Funktionelle Polymere“ am Fachbereich 12 Chemie und Pharmazie der WWU.
Das HI MS wird durch das Forschungszentrum Jülich in Kooperation mit der WWU und der RWTH Aachen
betrieben. Die Stelle ist nach dem „Jülicher Modell“ mit einer W3 – Universitätsprofessur am Fachbereich
Chemie und Pharmazie der WWU verbunden. Der Dienstort ist Münster.
Im HI MS arbeiten Forscherinnen und Forscher des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen und der
WWU zusammen. Der thematische Schwerpunkt des HI MS liegt im Bereich Synthese, Charakterisierung und Prozessierung von Elektrolytkomponenten für elektrochemische Energiespeicher.
Die Ausschreibung wendet sich an eine auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie international
ausgewiesene Forscherpersönlichkeit, die die Synthese von innovativen funktionellen Polymeren sowie
deren Struktur-Eigenschaftsbeziehungen auf höchstem Niveau, insbesondere für elektrochemische Anwendungen weiterentwickeln kann.
Eine hohe Anschlussfähigkeit an die Forschungsaktivitäten des Instituts für Energie- und Klimaforschung
(IEK) am Forschungszentrum Jülich mit seinen entsprechenden elektrochemisch, materialwissenschaftlich bzw. verfahrenstechnisch orientierten Institutsbereichen und an die Forschungsaktivitäten der WWU,
insbesondere an das MEET Batterieforschungszentrum und an den Fachbereich Chemie und Pharmazie
wird angestrebt. Eine Mitwirkung im Vorstand des MEET Batterieforschungszentrums ist erwünscht.
Vorausgesetzt werden Fähigkeiten zur Leitung eines Instituts sowie Bereitschaft zu wissenschaftlichen
Kooperationen innerhalb des HI MS, sowie mit den relevanten Instituten des Forschungszentrums Jülich
und den Kolleginnen und Kollegen der WWU wie auch der RWTH Aachen. Neben der Beteiligung an den
Lehraufgaben des Fachbereichs Chemie und Pharmazie wird die aktive Einbindung in die bestehenden
interdisziplinären Projekte im Bereich der Batterie- und Energiematerialien sowie eine aktive Drittmitteleinwerbung und Mitarbeit beim Aufbau koordinierter Projekte erwartet.
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, Promotion, didaktische
Eignung und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen, die im Rahmen einer Juniorprofessur, einer
Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin oder als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Hochschule oder außeruniversitären Einrichtung oder im Rahmen einer wissenschaftlichen
Tätigkeit in Wirtschaft, Verwaltung oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im In- oder Ausland
erbracht worden sind.
Die WWU und das Forschungszentrum Jülich verfolgen eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich
begrüßt. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt,
sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen geeigneter
schwerbehinderter Menschen sind ausdrücklich erwünscht und werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Die WWU trägt das Zertifikat audit familiengerechte hochschule, das Forschungszentrum Jülich wurde mit dem audit berufundfamilie ausgezeichnet. Beide Einrichtungen bieten
Unterstützung für Dual-Career-Paare an.
Bewerbungen in englischer Sprache mit den üblichen Unterlagen (CV, Kopien von Zeugnissen und Urkun
den, Publikationsliste, Lehrerfahrung, kurze Darstellung der bisherigen Forschungsaktivitäten einschließlich Aufstellung der Drittmittel, Forschungskonzept für die ausgeschriebene Position), vorzugsweise per
E-Mail, erbittet bis zum 11.01.2016 der
Vorstand der Forschungszentrum Jülich GmbH
52425 Jülich
[email protected]
Weitere Informationen unter
www.fz-juelich.de und www.uni-muenster.de
1063
AKADEMISCHER STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER
POSTDOKTORANDEN
DOKTORANDEN
Hochschule Anhalt
Die Hochschule Anhalt mit ihren Standorten in Bernburg, Dessau und Köthen
bietet innovative Forschung und Lehre auf internationalem Niveau sowie beste
Studien- und Lebensqualität. 71 Bachelor- und Masterstudiengänge bereiten
über 8.000 - davon über 2.000 internationale - Studierende an sieben Fachbereichen mit umfangreichen Lehrangeboten und hohem Forschungsaufkommen
in den Bereichen Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften, Life Sciences,
Informatik, Architektur und Design auf einen gelungenen Berufsstart vor.
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist die Stelle der/des
Präsidentin/Präsidenten
wieder zu besetzen.
Die Hochschule Anhalt sucht eine sehr gut vernetzte, strategisch denkende
Persönlichkeit mit integrativer Führungskompetenz, die mit Begeisterung die
künftige Hochschulentwicklung aktiv mitgestaltet. Von den Bewerberinnen und
Bewerbern werden vielfältige Erfahrungen in der Leitung wissenschaftlicher
Einrichtungen erwartet, um die Potentiale der Hochschule Anhalt für innovative
und interdisziplinäre Lehre und Forschung weiterentwickeln zu können.
Zur Präsidentin oder zum Präsidenten kann bestellt werden, wer eine abgeschlossene Hochschulausbildung besitzt und aufgrund einer mehrjährigen verantSKNPHE?DAJ >ANQŃE?DAJ 1¼PECGAEP EJO>AOKJ@ANA EJ 4EOOAJO?D=BP 4ENPO?D=BP
3ANS=HPQJCK@AN/A?DPOLŃACAANS=NPAJH¼OOP@=OOOEAK@ANAN@AJQBC=>AJ
des Amtes gewachsen ist.
Die Präsidentin oder der Präsident leitet die Hochschule und vertritt sie nach
außen. Die weiteren Aufgaben und Befugnisse sowie die Rechtsstellung sind
im Hochschulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) geregelt. Die
Präsidentin bzw. der Präsident wird vom erweiterten Senat der Hochschule
Anhalt aufgrund des Wahlvorschlages einer vom Senat eingesetzten Findungskommission gewählt. Der bisherige Amtsinhaber tritt aus Altersgründen nicht
mehr zur Wahl an.
Die Präsidentin oder der Präsident ist bei Vorliegen der beamtenrechtlichen
Voraussetzungen Beamtin oder Beamter auf Zeit. Die Amtszeit beträgt vier Jahre.
Die Wiederwahl ist möglich.
Die Besoldung erfolgt nach Besoldungsgruppe W 3 der Besoldungsordnung W
des Besoldungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt zuzüglich eines FunktionsLeistungsbezuges. Die Besoldung erfolgt im Rahmen der rechtlichen und haushaltwirtschaftlichen Voraussetzungen.
Die Hochschule Anhalt strebt die Erhöhung des Anteils von Frauen in LeitungsBQJGPEKJAJ=JQJ@BKN@ANPMQ=HEłVEANPA#N=QAJ=QO@NÐ?GHE?DVQAEJANASAN>QJC
auf. Für Schwerbehinderte gelten bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher
Leistung die Bestimmungen des SGB IX.
Schriftliche Bewerbungen mit aussagekräftigen Unterlagen sind bis zum
11.01.2016 zu richten an den Vorsitzenden der Findungskommission
Am Schwerpunkt Marketing und Distributionsmanagement ist zum 01.04.2016
eine Stelle als
Wissenschaftliche Mitarbeiterin/
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
(75 % Arbeitszeit, E 13 TV-L)
befristet für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen. Die Stelle ist der Professur für
0DUNHWLQJLQVE.RQVXPHQWHQIRUVFKXQJ3URI'U<DVHPLQ%R]WX÷VRZLH
GHU-XQLRUSURIHVVXUIU4XDQWLWDWLYHV0DUNHWLQJ3URI'U7LOO'DQQHZDOG
zugeordnet.
Ihre Aufgaben
• Mitarbeit in der Lehre
• Mitarbeit in einem der Forschungsschwerpunkte
Wir bieten Ihnen
• Teilnahme an einem strukturierten Doktorandenprogramm
• Konstruktives Arbeitsumfeld mit ausgeprägtem Teamgeist
• Aktive Förderung der Teilnahme an internationalen Konferenzen und
Workshops
• Attraktiver Forschungsstandort mit ausgewiesenem Marketingschwerpunkt
'HWDLOOLHUWH,QIRUPDWLRQHQ]XUDXVJHVFKULHEHQHQ6WHOOH¿QGHQ
Sie auf der Homepage der Universität Göttingen unter: http://
www.uni-goettingen.de/de/305402.html?cid=11048
Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen
Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert
GDKHUTXDOL¿]LHUWH)UDXHQQDFKGUFNOLFK]XU%HZHUEXQJDXI6FKZHUEHKLQGHUWH
Menschen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum
09.01.2016 an: 3URI'U<%R]WX÷3URIHVVXUIU0DUNHWLQJLQVE.RQVX
mentenforschung, Georg-August-Universität Göttingen, Platz der Göttinger
Sieben 3, 37073 Göttingen, E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Norbert Gerhards
Hochschule Anhalt
Fachbereich 3
Bauhausstr. 8
06846 Dessau
Aus dem Hause
Alternative Karrierewege für
Wissenschaftler — gibt es die?
Auch auf der wissenschaftlichen Laufbahn
muss es nicht immer geradeaus gehen.
academics.de unterstützt Sie!
Das Karriereportal für Wissenschaft & Forschung
1064
AKADEMISCHER STELLENMARKT
The Cologne/Bonn area has emerged as a leading global research centre with a stellar
constellation of institutes and scientists dedicated to ageing research. These include the
University of Cologne Excellence Cluster on Stress Responses in Aging-Associated Diseases
(CECAD), the University Hospital Cologne, the Max Planck Institute for Biology of Ageing, the
Max Planck Institute for Metabolism Research, and the Center of Advanced European Studies
and Research (caesar) in Bonn.
Together, we invite young scientists of exceptional talent to apply for
12 fully funded Ph.D. student
positions
in our structured Ph.D. training programme of the Cologne Graduate School of Ageing
Research (CGA) starting from October 1st, 2016. The initial contract is limited until
September 30th, 2019. Payment is based on the German TVL-13 scale (65 %) if terms
and conditions under collective bargaining law are fulfilled or on the support contract
of the Max Planck Society (Promotionsfördervertrag, sui generis).
Our goal is to train a new generation of biomedical scientists who will make fundamental
scientific discoveries in the basic biology of ageing and may translate them into improvements
in health and life for people as they grow older.
The programme includes an excellent infrastructure for training and research by internationally
recognized scientists in new facilities with state-of-the-art technologies. The Ph.D. project can
be carried out in one of the four partner institutes. The programme is complemented by
seminars and courses in ageing research, hands-on method courses, writing and presentation
training as well as practical career development opportunities.
We offer
- Outstanding interactive research environment for ageing research
- Interdisciplinary and structured Ph.D. programme in English
- Intensive support for international students
We are seeking highly qualified students holding a M.Sc. or equivalent degree with a background in Cell / Molecular Biology, Biochemistry, Genetics, Biophysics, Bioinformatics,
Translational Medicine or a related field. Applicants should be fluent in written and spoken
English and should have completed their degree by the start of the programme in October 2016.
The University of Cologne is an equal opportunities employer. Applications of women are
thus especially encouraged; applications of disabled persons will be given preferential
treatment to those of other candidates with equal qualifications.
The application deadline is February 12th, 2016. To apply or to obtain further information
about the programme and the partner institutes, please visit our website and apply online
via the application platform at http://www.ageing-grad-school.de. For further questions,
please contact Dr. Katharina Costa Rodrigues ([email protected]).
www.uni-koeln.de
Universität
zu Köln
Forschung & Lehre 12|15
Wir sind eine der jüngsten Universitäten Deutschlands und denken in Möglichkeiten statt in Grenzen.
Mitten in der Ruhrmetropole entwickeln wir an
11 Fakultäten Ideen mit Zukunft. Wir sind stark in
Forschung und Lehre, leben Vielfalt, fördern Potenziale und engagieren uns für eine Bildungsgerechtigkeit, die diesen Namen verdient.
Offen im Denken
Die Universität Duisburg-Essen sucht am Campus Essen in der Fakultät
für Wirtschaftswissenschaften, Fachgebiet Wirtschaftsinformatik und
Strategisches IT-Management, eine/n
wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlichen Mitarbeiter an Universitäten
(Entgeltgruppe 13 TV-L)
Ihre Aufgabenschwerpunkte:
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlicher Mitarbeiter engagieren Sie sich in Forschungsprojekten der Wirtschaftsinformatik, wobei
Sie die Möglichkeit zur Promotion erhalten. Darüber hinaus übernehmen
Sie Aufgaben in der Lehre sowie der akademischen Selbstverwaltung,
insbesondere im Rahmen der Unterstützung des Studiengangsbeauftragten
der Wirtschaftsinformatik sowie in der Studienberatung.
Weitere Informationen zur Stelle und zu dem gewünschten Profil finden Sie
unter https://www.goo.gl/oXUlvF
Besetzungszeitpunkt: 01.01.2016 oder später
Vertragsdauer:
24 Monate mit der Option auf Verlängerung
Arbeitszeit:
100 % Prozent einer Vollzeitstelle
Bewerbungsfrist:
03.01.2016
Die Universität Duisburg-Essen verfolgt das Ziel, die Vielfalt ihrer Mitglieder
zu fördern (s. http://www.uni-due.de/diversity). Sie strebt die Erhöhung
des Anteils der Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert
deshalb einschlägig qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes bei
gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen geeigneter
Schwerbehinderter und Gleichgestellter i. S. des § 2 Abs. 3 SGB IX sind
erwünscht.
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte unter
Angabe der Kennziffer 671-15 an Herrn Prof. Dr. Frederik Ahlemann,
Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften,
45117 Essen, Telefon: 0201 183-4250,
E-Mail: [email protected].
Informationen über die Fakultät und die
ausschreibende Stelle finden Sie unter:
www.wiwi.uni-due.de/
www.sitm.wiwi.uni-due.de/
www.uni-due.de
„Man muss Glück teilen, um es
zu multiplizieren.“
Marie von Ebner-Eschenbach
www.sos-kinderdoerfer.de
1065
AKADEMISCHER STELLENMARKT
12|15 Forschung & Lehre
Federal Ministry
of Education
and Research
The Max Planck Institute for Informatics, as the coordinator of the Max Planck Center for Visual Computing and
Communication (MPC-VCC), invites applications for
Junior Research Group Leaders
in the Max Planck Center for Visual Computing and Communication
The Max Planck Center for Visual Computing and Communications offers young scientists in information technology the opportunity to develop their own research program addressing important problems in areas such as
•
image communication
•
human machine interface
•
computer graphics
•
distributed multimedia
•
geometric computing
architectures
•
imaging systems
•
multimedia networking
•
computer vision
•
visual media security.
The center includes an outstanding group of faculty members at Stanford’s Computer Science and Electrical Engineering Departments, the Max Planck Institute for Informatics, and Saarland University.
The program begins with a preparatory 1-2 year postdoc phase (Phase P) at the Max Planck Institute for Informatics, followed by a two-year appointment at Stanford University (Phase I) as a visiting assistant professor, and
then a position at the Max Planck Institute for Informatics as a junior research group leader (Phase II). However,
the program can be entered flexibly at each phase, commensurate with the experience of the applicant.
Applicants to the program must have completed an outstanding PhD. Exact duration of the preparatory postdoc phase is flexible, but we typically expect this to be about 1-2 years. Applicants who completed their PhD in
Germany may enter Phase I of the program directly. Applicants for Phase II are expected to have completed a
postdoc stay abroad and must have demonstrated their outstanding research potential and ability to successfully
lead a research group.
Reviewing of applications will commence on 01 Jan 2016. The final deadline is 31 Jan 2016. Applicants should
submit their CV, copies of their school and university reports, list of publications, reprints of five selected publications, names of 3-5 references, a brief description of their previous research and a detailed description of the
proposed research project (including possible opportunities for collaboration with existing research groups at
Saarbrücken and Stanford) to:
Prof. Dr. Hans-Peter Seidel
Max Planck Institute for Informatics,
Campus E 1 4, 66123 Saarbrücken, Germany;
Email: [email protected]
The Max Planck Center is an equal opportunity employer and women are encouraged to apply.
Additional information is available on the website http://www.mpc-vcc.org
Wissenschaftliche Mitarbeiter,
Postdoktoranden und Doktoranden
Für die Ausschreibungen Ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter,
Postdoktoranden und Doktoranden bieten wir Ihnen mit
Forschung & Lehre und academics.de die doppelte Plattform
für eine optimale Reichweite.
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Weitere Informationen:
Telefon: 0228/902 66-23 bzw. -59
E-Mail: [email protected]
EXKURSION
Forschung & Lehre 12|15
Exkursion
„Smombie“
Das Jugendwort des Jahres 2015
as Jugendwort des Jahres 2015 lautet
„Smombie“. „Smombie“ ist aus den Wörtern Smartphone und Zombie zusammengesetzt
und beschreibt laut Spiegel jemanden, der von
seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er
nur noch auf sein Smartphone starrt.
Smombie wurde aus einer Liste von zehn Wörtern, die in die engere Wahl kamen, gewählt:
D
merkeln
rumoxidieren
Earthporn
Smombie
bambus
Tinderella
Discopumper
Swaggetarier
Augentinnitus
shippen
Foto: dpa-picture-alliance
1066
In einer Online-Abstimmung hatte laut Spiegelbericht das Verb „merkeln“ vorn gelegen, das so
viel bedeutet wie „nichts tun, keine Entscheidung treffen, keine Äußerung von sich geben“.
Eine vom Langenscheidt-Verlag zusammengesetzte Jury fällte aber letztlich die Entscheidung,
welches Wort gewann.
Zu den nominierten Wörtern für das Jugendwort
2015 gehörten auch „Discopumper“ (jemand,
der nur trainiert, um im Klub gut auszusehen),
„Dia Bolo“ (hässliches Selfie), „Maulpestoj“
(übler Mundgeruch) und „bambus“ (cool, krass).
Die Jugendwort-Wahl steht laut Bericht immer
wieder in der Kritik. Es werde bisweilen bezweifelt, ob junge Leute tatsächlich so reden. Anregend oder lustig empfänden dennoch viele die
zur Auswahl gestellten Begriffe.
Lösung: 1. Staatliches Bauhaus Dessau, 2. Universität Düsseldorf, 3. TU Chemnitz, 4. Universität Leipzig, 5. RWTH Aachen
4
5
Fotos: mauritius-images
1
3
2
Orte der Wissenschaft
Enigma
12|15 Forschung & Lehre
1067
ENIGMA
1068
ZU ENDE GEDACHT
Zu Ende gedacht
Forschung & Lehre 12|15
Die Zeit meines Studiums ...
war eine wichtige Orientierungs- und
Entwicklungsphase mit viel zu wenig
individueller Gestaltungsmöglichkeit.
Wissenschaftler sind Menschen, ...
denen wir nach sorgfältiger Auswahl
maximalen Freiraum geben sollten.
Wenn ich Wissenschaftsminister
wäre, ...
würde ich versuchen, den individuellen
Freiraum der Wissenschaftler zu vermehren.
Der Fortschritt von Wissenschaft und
Technik ...
ist unverzichtbare Basis einer Zukunft
mit gerechter Verteilung des Wohlstands. Hier sollten die Universitäten
konzeptionell eine wichtige Rolle spielen. Sie sind heute zu unpolitisch.
STEC KB R I E F
Professor Dr. Heyo Klaus Kroemer
Ich beginne meinen Tag ...
mit einem Frühstück mit meiner Frau
und der Lektüre einer regionalen und
einer überregionalen Tageszeitung (auf
Papier).
Meine besten Einfälle habe ich ...
beim Joggen oder unter einer heißen
Dusche.
Wenn ich einen Rat brauche, ...
kann ich mich auf ein dichtes Netzwerk von Kollegen und Freunden fest
verlassen.
Am meisten ärgere ich mich ...
über Ablehnung von Fortschritt und
Innovation, wenn sich hinter vermeintlich objektiven Kriterien offensichtlicher Eigennutz verbirgt.
Das nächste Buch, das ich lesen
will, ...
ist The Singularity is near von Ray
Kurzweil.
Wenn ich das Fernsehen anschalte, ...
gibt es entweder Nachrichten oder
einen Tatort.
Energie tanke ich ...
beim Lesen oder beim Sport.
Wenn ich mehr Zeit hätte, ...
würde ich häufiger verreisen.
Mit einer unverhofften Million
würde ich ...
einen Think Tank gründen, der
sich mit den Folgen der Entwicklung der Informationstechnologie
für unser Gesundheitssystem beschäftigt.
Ich frage mich manchmal, ...
wo die Universitätsmedizin in zehn
Jahren sein wird, wenn sich das
Vergütungssystem der Krankenversorgung nicht ändert.
Die Wahrheit zu finden ...
ist unmöglich.
Das Bewusstsein von der eigenen
Vergänglichkeit ...
ist täglicher Anhalt, die geschenkte
Zeit sinnvoll zu nutzen.
Kreativität entsteht ...
durch Freiräume und Kommunikation.
Freude an meinem Beruf ...
ist die wichtigste Voraussetzung für
gute Leistungen.
Alter: 55 Jahre
Familiäres: verheiratet mit Susanne Kroemer, drei erwachsene
Söhne
Berufliches: Studium der Pharmazie an der TU Braunschweig 19781983; Promotion in Pharmakologie 1986; Postdoc Zeit in der Klinischen Pharmakologie an der Vanderbilt University/Nashville 1987 1989; Senior Postdoc am Dr. Margarete Fischer Bosch Institut für
Klinische Pharmakologie Stuttgart
1989-1998; Habilitation für Pharmakologie Universität Tübingen
1992; C4 Professur Pharmakologie der medizinischen Fakultät
der Ernst Moritz Arndt Universität
Greifswald 1998 -2012; seit 2012
W3 Professur für Pharmakologie
und Personalisierte Medizin / Universitätsmedizin Göttingen;
2000 – 2003 und 2004-2012 Dekan
der medizinischen Fakultät Greifswald; seit 2012 Dekan und Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen.
Seit 2012 Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT).
1993 Paul Martini Preis.
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Dis
Der Deutsche Studienpreis zeichnet Nachwuchswissenschaftlerinnen
und Nachwuchswissenschaftler aller Disziplinen für substanzielle
und innovative Forschungsbeiträge von besonderer gesellschaftlicher
Bedeutung aus. Teilnehmen können alle, die im Jahr 2015 ihre Promotion
mit einem exzellenten Ergebnis abgeschlossen haben. Die drei Spitzenpreise
sind mit je 25.000 Euro dotiert. Einsendeschluss ist der 1. März 2016.
Infos und Teilnahmebedingungen unter
www.studienpreis.de
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FUNDEDBYTHE'ERMAN&EDERAL
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