AWO aktuell Ausgabe 2-2015

Dachzeile
Nr. 62, Dezember 2015
aktuell
Zeitschrift der
Arbeiterwohlfahrt
Region Hannover e.V.
Regionskonferenz
Silke Lesemann ist
als AWO Vorsitzende
wiedergewählt
Arm im Alter
Fotoausstellung stellt
Betroffene in den
Mittelpunkt
Inhalt
Inhalt
Vorwort
3
Frauen
31 Reiten: neues Projektangebot im AWO Frauenhaus
Zum Jahreswechsel 2015/2016
Migration
Verband
32 Fachgespräch zum zehnjährigen Bestehen des
Zuwanderungsgesetzes
34 AWO betreibt Wohnhaus für Flüchtlinge
36 Neu: Flüchtlingsozialberatung in der Wedemark
37 Projekt „1001 Stärken – 1001 Berufsperspektiven“
Dr. Silke Lesemann als
AWO Vorsitzende wiedergewählt
7 Social Day bei der AWO
8 Fotoausstellung „Arm, Ärmer, Alt“
10 Behördenbegleitung auch in Gehrden
11 Ein voller Erfolg: der Kita-Qualitätstag
12 Auf nach Sylt ins Heim an der Düne
4
AWO Bundesweit
38 6. Sozialkonferenz der AWO in Hamburg
Menschen
kurz Notiert
14 AWO Verdienstmedaille an Siegfried Arndt
Ich bin dabei: Mitglied in der AWO
15 Neu bei der AWO
25 Jahre und mehr: Jubiläen
39 Aktuelles und Informationen
Die Ortsvereine in der Region
16 Vorgestellt: der Ortsverein Wennigsen
17 Vorgestellt: der Ortsverein Hannover Mitte-Süd
Senioren
18 50 Jahre Seniorenclub Gottfried-Keller-Straße
19 Interkulturelle Seniorenarbeit: Fahrt nach
Bremerhafen ins Auswandererhaus
21 Seniorenbeiratswahl: Die Kandidatinnen und
Kandidaten der AWO
Impressum
Familie
23 Gut angelaufen: das Elterncafé Munzeler Straße
Ein Haus für Familien: der AWO Treff List NordOst
Herausgeber:
Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V.
Wilhelmstraße 7, 30171 Hannover
Kinder
Verantwortlich i.S.d.P.:
24 Vorgestellt: die Krippe Försterkamp auf dem Kronsberg
25 „Essen statt vergessen“:
Projekt in der Kita Freudenthalstraße
26 60 Jahre Kita Burgwedeler Straße
27 40 Jahre Kita Elmstraße
28 45 Bobby-Cars auf einen Schlag
Kindermund
29 Projekt „TurnZirkus Phantasia“ im
Misburger Regenbogenschiff
30 Gelebte Bildung nach Early Excellence:
ein Praxisbeispiel
Burkhard Teuber, Geschäftsführer
Redaktion:
Gaby Kujawa (g.k.)
Tel.: 0511 8114-261
[email protected]
„AWO aktuell“ erscheint zweimal jährlich.
Überarbeitungen und Kürzungen eingereichter
Beiträge liegen im Ermessen der Redaktion.
Fotos:
Gaby Kujawa, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Satz und Gestaltung:
Gaby Kujawa
Druck: Liskow Druck und Verlag GmbH
Auflage: 4.600
www.awo-hannover.de
2
Dezember 2015_AWO aktuell
Dachzeile
Vorwort
Zum Jahreswechsel 2015/2016
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freundinnen und Freunde der AWO,
die AWO steht für soziale Arbeit mit Herz, aber sie
lebt auch die Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit,
Gleichheit und Gerechtigkeit. Unsere Leitsätze und
Werte sind gerade jetzt hochaktuell. Es mag niemanden verwundern, dass sich unser Verband schon seit
Jahren in der Flüchtlingshilfe und Migrationsarbeit
engagiert.
Die Verpflichtung zum menschenwürdigen Umgang
mit Geflüchteten ist uns bei der AWO Region Hannover e.V. vor dem Hintergrund unserer Werte und der
eigenen geschichtlichen Erfahrungen ein besonderes Anliegen. In der Bewältigung der
aktuellen Probleme kommt die AWO auf ihre ursprünglichen Wurzeln zurück – „die
Bekämpfung großer Not“.
Hand in Hand
Wir wollen helfen – und wir werden immer an der Seite derer stehen, die in Not sind.
Hand in Hand mit vielen tausenden engagierten Menschen.
Die AWO wird weiterhin dringend gebraucht. Ob als ehrenamtlicher Ortsverein oder
als professioneller sozialer Dienstleister und Bildungsträger – die AWO ist das soziale
Rückgrat der Region Hannover. Herzlichen Dank daher an alle, die sich im vergangenen Jahr ehren- oder hauptamtlich im Namen der AWO für die Menschen in unserer
Region eingesetzt haben.
Ich freue und bedanke mich über die Wiederwahl zur Vorsitzenden unseres Verbandes für weitere vier Jahre. Die kontinuierliche Verbesserung der AWO in allen
Bereichen lautet das einfach zu formulierende, aber mit aller Kraftanstrengung umzusetzende Ziel! Daran werden der frischgewählte Vorstand und die Geschäftsführung
gemeinsam und vertrauensvoll arbeiten.
Ich wünsche allen eine schöne Weihnachtszeit und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2016.
Ihre und eure Silke Lesemann
Dezember 2015_AWO aktuell
3
Verband
AWO Geschäftsführer Burkhard Teuber gratuliert Silke Lesemann zu ihrer Wiederwahl.
Im „Haus der Region“
Delegierte wählen neuen Vorstand
Dr. Silke Lesemann als AWO Regionsvorsitzende wiedergewählt
Am 14. November 2015 hat die Regionskonferenz der AWO Region Han- Ziel: Menschen für die
nover e.V. in Hannover stattgefunden. 135 Delegierte haben einen neuen AWO gewinnen
Vorstand gewählt und Arbeitsschwerpunkte für die Zukunft gesetzt.
Um 11 Uhr eröffnete Dr. Silke Lesemann, Vorsitzende der AWO Region
Hannover e.V., die Konferenz im Haus
der Region Hannover und begrüßte
die zahlreichen Gäste unter anderem
Edelgard Bulmahn (Vizepräsidentin
des Deutschen Bundestages), Caren
Marks (Parlamentarische Staatssekretärin Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend) und die
Ehrenvorsitzenden Inge Meyer und Dr.
Eckehart Peil.
Vor den offiziellen Grußworten gedachten alle Teilnehmenden in einer
Schweigeminute an die Verstorbenen
im Verband und an die vielen Opfer
des Terroranschlages in Paris, der in
der Nacht vom 13. auf den 14. November verübt wurde.
Cornelia Rundt (Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und
Gleichstellung) lobte in ihrem Grußwort
4
„Wir brauchen
Antworten der AWO“
die geleistete Arbeit. „Insbesondere die
Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, erfahren bei der
AWO besondere Unterstützung.“ Thomas Hermann (Erster Bürgermeister der
Landeshauptstadt Hannover) bedankte
sich bei der AWO für ihr großes Engagement: „Die AWO ist für uns eine
unverzichtbare Säule in der Stadt und
Region Hannover.“ Auch Hauke Jagau
(Präsident der Region Hannover) hob
die gute Zusammenarbeit hervor. Die
AWO passe auf und weise darauf hin,
was in dieser Gesellschaft nicht funktioniere. „Wir brauchen Antworten der
AWO, um die Gesellschaft im Sinne
unserer Ziele zu verändern“, darauf
verwies der stellvertretende Vorsitzende
des AWO Bezirksverbandes Hannover
Marco Brunotte.
Die AWO kämpft mit ehrenamtlichem
Engagement und Professionalität für
eine sozial gerechte Gesellschaft. „Wir
werden immer an der Seite derjenigen
stehen, die in Not sind“, betonte Lesemann auf der Regionskonferenz. Leider
werde es immer schwieriger, Menschen
zu finden, die bereit seien, sich aktiv für
die AWO vor Ort einzusetzen. In den
AWO Ortsvereinen gebe es derzeit nur
noch knapp 5.500 Mitglieder, vor vier
Jahren waren es noch über 6.200. Jüngere aktive Menschen für die AWO zu
gewinnen, sei unter anderem eine große Aufgabe für die Zukunft.
Vorstand und Geschäftsführung berichteten auf der Regionskonferenz
über die Arbeit der zurückliegenden
vier Jahre. „Wir können insgesamt auf
eine positive Entwicklung zurückblicken
und haben erfolgreiche Arbeit geleistet, betonte AWO Geschäftsführer
Burkhard Teuber. Das sei in erster Linie
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
zu verdanken mit ihrer vielschichtigen
Dezember 2015_AWO aktuell
Verband
Kompetenz, ihrer Einsatzbereitschaft
und ihrem Fachwissen. „Ziel für die
nächsten Jahre ist die kontinuierliche
Weiterentwicklung der sozialen Dienstleistungen in der Region Hannover.“
Arbeitsschwerpunkte
gesetzt
Die Delegierten haben auf der Regionskonferenz über verschiedene Sachanträge diskutiert, beraten und abgestimmt. Die sechs wichtigen Themen
sind:
1. Anhebung der Vergütung für gesetzlich Betreuende in den Betreuungsvereinen
Auf dem Podium, von links: Dirk von der Osten, Burkhard Teuber, Silke Lesemann
2. Bessere Rahmenbedingungen für
niedersächsische Kindertagesstätten
3. Bekämpfung von Armut
4. Chancengerechtes und leistungsstarkes Bildungssystem für alle Kinder
und Jugendliche
5. Deutschförderung geflüchteter und
zugewanderter Kinder und Jugendlicher/schulische Quereinsteiger
6. Integrationskurse für Flüchtlinge
Mit großer Mehrheit wurden Silke Lesemann, Birgit Merkel und Horst Schild
wiedergewählt. Neu hinzu gekommen
ist Knud Hendricks.
Als Gäste dabei, von links: Cornelia Rundt, Wolfgang Jüttner, Caren Marks, Marco Brunotte, Edelgard Bulmahn
Die Delegierten stimmen über verschiedene Sachanträge ab.
Dezember 2015_AWO aktuell
►
5
Verband
►
Der neu gewählte Vorstand
Vorstand:
Vorsitzende: Dr. Silke Lesemann
Stellvertreter/innen: Birgit Merkel (Hannover), Knud Hendricks
(Hannover) und Horst Schild (Barsinghausen).
Beitsitzer/innen:
Hans-Werner Blume (Osterwald),
Helga Büschking (Laatzen), KarlHeinz Dahlke (Schulenburg), Andreas Hammerschmidt (Hannover), Manfred Jonas (Hannover),
Horst Knoke (Hannover), Gudrun
Mennecke (Langenhagen), Gerda
Mirkovic (Wunstorf), Hans-Joachim Rauch (Lehrte), Petra Rudszuck (Hannover), Klaus-Georg
Schwarz (Laatzen), Rolf Steinhoff
(Hemmingen), Waltraud Wolf
(Hannover)
Die Stimmen werden ausgezählt.
Revisoren und Revisorinnen:
Wolfgang Dude (Laatzen), Artur
Geisler (Burgdorf), Anita Jacob
(Langenhagen), Holger Schöne
(Burgdorf)
Silke Lesemann und Burkhard Teuber bedanken sich bei Detlev Sprenz, der aus der Vorstandsarbeit ausscheidet, für die geleistete Arbeit.
„Wir wollen uns den großen Herausforderungen stellen“, so die Vorsitzende in
ihrem Schlusswort. „Die AWO ist und
bleibt das soziale Rückgrat der Region
Hannover.“
Zur Regionskonferenz waren nicht nur
die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeladen,
sondern auch die hauptamtlich tätigen
Fachbereichsleitungen sowie unterschiedliche Einrichtungsleitungen. „Ein
weiterer Baustein, um Haupt- und Ehrenamt im Verband zusammenzubringen“, betont Burkhard Teuber.
g.k.
Der neu gewählte Vorstand der AWO Region Hannover e.V.
6
Dezember 2015_AWO aktuell
Verband
Social Day bei der AWO
„Mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen“
Die
Wohnungsgenossenschaft
Heimkehr eG in Hannover hat am
15. September 2015 bei der
AWO Region Hannover e.V. einen
sogenannten „Social Day“ durchgeführt. 60 Beschäftigte haben sich
in Teams einen Tag lang in sieben
AWO Kindertagesstätten in verschiedenen Projekten engagiert.
In der AWO Kita Sylter Weg: Das Team
„Säge“ hat die Aufgabe, einen Picknicktisch
aus Holz zu bauen.
Jetzt freuen sich die Kita Sylter Weg
über einen Picknicktisch aus Holz, die
Kita Mühenkamp über eine Kräuterspirale, die Kita Schweriner Straße über
einen Barfußpfad, die Kita Gehägestraße über den mit Mosaiksteinen neu
gestalteten Betontrog, die Kita Levester
Straße über Stelzen, die Kita Tresckowstraße über einen Tipi aus wildem
Wein und die Kita Kapellenbrink über
die durchgeführte Sportolympiade.
Thomas Hermann (Erster Bürgermeister
der Landeshauptstadt Hannover) zeigte
Es gab nur Gewinner
sich vor Ort begeistert: „Mit der Aktion
werden mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Das Unternehmen engagiert sich sozial, die Mitarbeitenden
haben als Team eine Aufgabe zu lösen
und hinterher kommen alle zusammen
und reden darüber.“
Es war ein voller Erfolg, für die Kindertagesstätten der AWO, für die Teams
der Heimkehr und für die Kinder. „Es
gab nur Gewinner und wir freuen uns
auf weitere Social Days“, betonen
AWO Fachbereichsleiter/in Adalbert
Mauerhof und Gabriele Schuppe, die
den Social Day organisiert haben.
g.k.
Mehr Informationen:
Verbandsarbeit
Adalbert Mauerhof
Wilhelmstraße 7, 30171 Hannover
Tel.: 0511 8114-245
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Dezember 2015_AWO aktuell
Konzeption, Satz, Druck und Versand
von Periodika und Zeitschriften
7
Verband
Dr. Silke Lesemann: „Armut ist ein großes
gesellschafltiches Problem.“
Ausstellungseröffnung im Freizeitheim Vahrenwald
„Arm, Ärmer, Alt“
.
AWO zeigt Fotoausstellung an drei Standorten
Viele Menschen machen sich schon heute Sorgen, ob ihre Rente später
reichen wird, den eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Das ist begründet
– denn immer mehr alte Menschen sind bereits jetzt auf Grundsicherung
angewiesen. Auf diese alarmierende Entwicklung hat die AWO Region
Hannover e.V. mit der Fotoausstellung „Arm, Ärmer, Alt“ im Herbst dieses
Jahres aufmerksam gemacht.
Die Fotos der Fotografin Cynthia
Rühmekorf waren an drei Standorten in
Hannover, Laatzen und Langenhagen
jeweils für eine Woche ausgestellt. In
ihren Bildern wirft sie einen Blick in die
Lebenswelt armer älterer Menschen. Zu
sehen sind Betroffene mit ganz unterschiedlichen Lebensläufen, darunter
etwa eine ehemalige Kioskbesitzerin,
ein Künstler mit zwei Staatsexamen
und ein früher selbstständig tätiger Industriekaufmann. Ihnen gemein ist,
dass die Rente nicht reicht und sie auf
Grundsicherung angewiesen sind.
Die Betroffenen in den
Mittelpunkt stellen
„Mit der Ausstellung wollen wir auf das
Thema Altersarmut hinweisen und die
Viele Interessierte haben die Ausstellungsorte im Freizeitheim Vahrenwald, im Stadthaus
Laatzen und im Rathaus Langenhagen besucht.
8
Die AG Armut
Die Fotoausstellung wurde organisiert von der AG Armut der AWO
Region e.V. Die AG wurde vor über
zehn Jahren gebildet vor dem Hintergrund, dass Armut von Kindern,
Jugendlichen, Familien und älteren
Menschen stetig ansteigt. Der Auftrag der AG besteht aus der anhaltenden Notwendigkeit auf diesen
Negativ-Trend aufmerksam zu machen und mittels Maßnahmen und
Projekten
verbandsübergreifend
gegenzusteuern.
Die Mitglieder der AG: Christiane
Behrendt, Gesa Hagedorn, Dr. Isabell Möller, Silke Oppenhausen,
Adalbert Mauerhof, Horst Merkel,
Heike Rahlves, Jörg Reißmann, Sigurd Rohloff, Sabine Rosenmeier,
Edith Schneider, Susanne Walz
Betroffenen in den Mittelpunkt stellen“,
betonte AWO Vorsitzende Dr. Silke
Lesemann auf der Eröffnungsveranstaltung im Freizeitheim Vahrenwald. Die
Schere zwischen Arm und Reich gehe
weiter auseinander in Deutschland.
Ursachen seien arbeitsmarktpolitische
Schieflagen wie Arbeitslosigkeit oder
geringe Lohnkosten. Besonders davon
betroffen seien Frauen. Die AWO fordert schon seit Jahren politische Maßnahmen gegen Armut, wie zum Beispiel
die Schaffung einer einheitlichen Rentenversicherung.
Dezember 2015_AWO aktuell
Verband
Silke Oppenhausen im Gespräch mit Margrit Kube (Seniorenbeirat Laatzen): „Es
herrscht eine große Hemmschwelle bei
den Betroffenen.“
11.846 ältere Menschen ab 60 Jahren
haben 2014 in der Landeshauptstadt
Hannover Transferleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts bezogen.
Darauf verwies Dr. Silke Mardorf von
der Koordinationsstelle Sozialplanung
Stadt Hannover. Tendenz steigend,
jedes Jahr kämen circa fünf Prozent
hinzu. Außerdem würde es eine hohe
Dunkelziffer geben, so die Expertin.
Pro Grundsicherungsempfänger schätze man mindestens einen hinzu. Dass
Altersarmut ein verstecktes Thema ist,
bestätigte auch Jens-Peter Kruse vom
Seniorenbeirat Hannover. Alte Leute
seien verschämt. „Man erfährt es häufig erst in persönlichen Gesprächen.“
Mit den Menschen
ins Gespräch kommen
Diese Gespräche haben auch während
der Ausstellungswochen stattgefunden.
Vor Ort waren AWO Mitarbeitende
anwesend, um mit den Menschen ins
Gespräch zu kommen. Dabei ging es
häufig um die Frage, was es für Unterstützungsmöglichkeiten gibt und wie sie
beantragt werden können. Das Informationsmaterial und die mitgebrachten
Anträge zum Beispiel für Grundsicherung wurden gern mitgenommen. „Das
deutet darauf hin, dass es viel Unsicherheit und fehlende Informationen
gibt“, sagt AWO Mitarbeiterin Silke
Oppenhausen. „In den Gesprächen
haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass bei der Beantragung von
Grundsicherung nicht die Angehörigen
mit herangezogen werden.“ Die Angst
Dezember 2015_AWO aktuell
Adalbert Mauerhof im Gespräch mit Ernesto Nebot (SPD-Vorsitzender Laatzen): „Altersarmut fängt nicht erst im Rentenalter an.“
davor, den eigenen Kindern zur Last zu
fallen, hindere viele ältere Menschen
daran, sich Hilfe zu suchen.
Teilhabe ist sehr
eingeschränkt möglich
Welche Auswirkungen Altersarmut
hat, lässt sich auf den Bildern erahnen. Es fehlt Geld schon für alltägliche
Dinge, größere Anschaffungen sind
unmöglich. Es fehlt an günstigem und
seniorengerechtem Wohnraum. Pflegebedürftigkeit verschärft das Problem
noch einmal enorm. Eine Teilhabe am
sozialen und kulturellen Leben ist sehr
eingeschränkt möglich. Die Betroffenen
schränken ihre sozialen Kontakte ein,
da sie aus Kostengründen niemanden
zu sich einladen und auch keine Einladungen annehmen können, weil das
Geld für kleine Aufmerksamkeiten fehlt.
Rückzug und Vereinsamung sind die
Folge.
Auf Initiative des AWO Ortsvereinsvorsitzenden Detlev Sprenz wurde die
Ausstellung auch im Seniorenbeirat der
Stadt Hannover gezeigt.
Insgesamt haben 1.500 Menschen,
darunter Betroffene, Interessierte, Fachleute, Schulklassen und auch Fotografen die Ausstellung an den drei Orten
besucht. „Das große Interesse zeigt,
dass es uns gelungen ist, dem Thema
Altersarmut eine Stimme zu geben und
in den öffentlichen Blickpunkt zu stellen“, betonen Dr. Silke Lesemann und
AWO Geschäftsführer Burkhard Teuber und bedanken sich beim Organisationsteam für die erfolgreiche Durchführung.
g.k., Silke Oppenhausen
Mehr Informationen:
Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-178
[email protected]
Dr. Isabell Möller (AWO Verwaltungsleitung) im Gespräch mit Mirko Heuer (Bürgermeister Langenhagen).
Ausstellungseröffnung in Langenhagen
durch Gudrun Mennecke (AWO Vorstandsmitglied, Ratsvorsitzende Langenhagen) unter Beisein der Presse und SAT1.
9
Verband
Behördenbegleitung auch in Gehrden
AWO und Freiwilligen-Agentur Gehrden unterschreiben Vereinbarung
Bettina Richter, Calenberger Online News
Die AWO Region Hannover e.V. und
die Freiwilligen-Agentur Gehrden
haben eine Kooperation für das
Projekt „Behördenbegleitung und
Formularausfüllhilfe“ vereinbart.
Jeden Donnerstag von 14 bis 16
Uhr gibt es jetzt auch in Gehrden
die Möglichkeit, sich kostenlos
beim Ausfüllen von Formularen des
Jobcenters, des Arbeitsamtes, der
Kindergeldkasse und anderen Behörden beraten zu lassen.
Birgit Merkel und Peter Radike unterschreiben den Vertrag. Lidia Juodakiene und Stefan
Weinberger helfen beim Ausfüllen von Formularen.
Am 22. Oktober 2015 haben die stellvertretende AWO Vorsitzende Birgit
Merkel und Peter Radike von der Freiwilligenagentur-Gehrden die Kooperationsvereinbarung
unterschrieben.
Das Projekt „Behördenbegleitung und
Formularausfüllhilfe“ hat damit einen
dritten Standort in den Räumen der
Freiwilligen-Agentur Gehrden erhalten.
Armut vorbeugen durch
Unterstützung
mit den Antragsformularen überfordert
sind. Die Formularausfüllhilfe setzt an
Sandra Lazeta-Markanovic
Interkulturelle Begegnungs- und
Beratungsstätte
Horst-Fitjer-Weg 5, Hannover
Dienstag und Donnerstag:
9 bis 11.30 Uhr
Mehr Informationen:
Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-178
[email protected]
Freiwilligen Agentur Gehrden
Steinweg 16, Gehrden
Donnerstag:
14 bis 16 Uhr
Immer wieder verzichten Bürgerinnen
und Bürger darauf, ihnen zustehende Leistungen zu beantragen, weil sie
10
Die Ehrenamtlichen Lidia Juodakiene
und Stefan Weinberger stehen abwechselnd immer donnerstags in der
offenen Sprechstunde für Fragen und
Unterstützung zur Verfügung.
Sprechzeiten:
Ahrbergviertel/Hannover-Linden
Montag:
9 bis 11.30 Uhr
Dienstag:
14.30 bis 17 Uhr
„Das seit dem 15. Oktober 2012 laufende Projekt wird bisher sehr gut in
Hannover von allen Bevölkerungsgruppen angenommen“, sagt AWO
Projektkoordinatorin Sandra LazetaMarkanovic. Durch die enge Zusammenarbeit mit Peter Radicke, dem Koordinator der Gehrdener Tafel, sei die
Idee entstanden, das Angebot auch in
Gehrden anzubieten.
dieser Stelle an und bietet Unterstützung beim Ausfüllen dieser Anträge.
„Das Angebot der Formularausfüllhilfe
soll zur Vorbeugung von Armut beitragen“, betont Adalbert Mauerhof, AWO
Fachbereichsleiter Senioren.
Dezember 2015_AWO aktuell
Verband
Ein voller Erfolg
171 AWO Mitarbeitende auf dem Qualitätstag
Der AWO Fachbereich Kindertagesstätten hat am 2. Juli 2015 seinen Qualitätstag im Tagungszentrum Martha-Wissmann-Platz unter der Überschrift „Beteiligung und Beschwerdemanagement für Kinder – Partizipation“ durchgeführt. Auf dem Programm standen Vorträge, Workshops und
Präsentationen zum Thema.
Im Fachbereich wird seit Jahren in den
Arbeitskreisen an diesem Thema gearbeitet. „Die ersten Früchte sind sichtbar
und so hatten wir die Einrichtungsleitungen und die Mitarbeitenden in den
Kindertagesstätten gebeten, ihre Ansätze für einen Qualitätstag aufzubereiten
und einem größeren Publikum zu präsentieren und zu diskutieren“, berichtet
Heike Rahlves, stellvertretende AWO
Fachbereichsleiterin.
Best Practice in den
Kindertagesstätten
Auf dem Qualitätstag wurden Instrumente und Prozesse für Beteiligung und
Beschwerdemanagement in den AWO
Kindertagesstätten für unterschiedliche Altersgruppen vorgestellt und 'Best
Practice‘ gezeigt. „Wir wollten auch
„Kinder haben das Recht, an allen
sie betreffenden Entscheidungen
entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist
zugleich ihr Recht, sich nicht zu
beteiligen.“ (Artikel 12 UN-Kindercharta)
Mut machen für den Weg hin zu mehr
Beteiligung und den Ausbau von vorhandener Beteiligung“, sagt Rahlves.
Bereits auf dem Qualitätstag 2014 wurde deutlich, dass die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sich dem Thema angenähert haben, aber eine Umsetzung in
den Einrichtungen auch eine Veränderung im Tagesablauf nach sich zieht.
Um die Prozesse weiter gestalten zu
Viele Informationen und fachlicher Austausch.
können, bedarf es Informationen, theoretischen Input und Praxisbeispiele. Der
Qualitätstag 2015 sollte anregen, Mut
machen und Praxisbeispiele aufzeigen.
So war das Familienzentrum Petermannstaße mit dem Projekt „Beteiligung der Kinder bei der Mahlzeitengestaltung“ vertreten. Die Koordinatorinnen des Rucksackprojektes haben
ihren partizipativen Ansatz vorgestellt
und mit dem Publikum diskutiert. Die
Morgenrunde der Kita Gehägestraße
wurde praxisnah durchgeführt, und der
Gefühlswürfel wanderte diesmal durch
die Hände der Erwachsenen. Erzieherin Sabina Graß-Cremerius zeigte
einen Film über die Entwicklung eines
Kinderparlaments aus dem Hort des
Familienzentrums Misburger Regenbogenschiff. Partizipation heißt auch
Entscheidungen, die das eigene Leben
und das der Gemeinschaft betreffen, zu
fällen. Was das für die Kinder bedeutet, hat die Kita Kapellenbrink anhand
ihrer Kartengalerie „Wenn ich eine
Königin/ein König wäre … „ eindrücklich gezeigt. Die Kita Levester Straße
präsentierte zudem ihr Beschwerdemanagement – den Kummerkasten.
Eindrücke und Stimmen
der Teilnehmenden:
E
in gutes Konzept, weil die pädagogischen Fachkräfte und auch die Eltern so die Chance haben, sich auszutauschen. Das ist Beteiligung auf allen
Ebenen! (Meike Schmitz, Kita-Leiterin
Familienzentrum Gottfried-Keller-Straße)
I
ch finde es gut, weil hier alle zusammenkommen. (Melanie Malon, Erzieherin Kita Ahldener Straße)
►
Dezember 2015_AWO aktuell
11
Verband
►
I
ch finde es richtig lebendig. Qualitätsmanagement ist ja sonst eher ein trockenes Thema. Und heute kommen ganz
viele zum Qualitätstag, haben ganz
viele Fragen und wollen sich informieren. (Denise Damerau, Leiterin Krippe
Försterkamp)
Gesetzliche Grundlage
Das 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz sieht vor,
dass zur Sicherung der Rechte von
Kindern und Jugendlichen in der
Einrichtung geeignete Verfahren
der Beteiligung sowie der Möglichkeit der Beschwerde in persönlichen Anliegen Anwendung finden.
W
ir arbeiten schon viel mit Mitbestimmung. Im Vortrag „Partizipation im Hort“ haben wir gerade sehr
gute Anregungen für die Einrichtung
eines Kinderparlaments bekommen.
(Petra Hartmann und Vanessa Günter,
Erzieherinnen Hort Kita Voltmerstraße)
Begegnungen und
intensive Diskussionen
D
er Qualitätstag ist sehr ansprechend mit vielen Informationen
und Möglichkeiten sich auszutauschen.
(Heike Hachmeister, Erzieherin Krippe
Wilhelmstraße)
Der Qualitätstag 2015 ist mit 171 registrierten Besucherinnen und Besuchern
ein voller Erfolg“, freut sich Rahlves: „Er
Die Betriebserlaubnis der Einrichtung hängt davon ab, dass diese
Auflagen erfüllt sind.
war voll von Begegnungen, Inhalten,
intensiven Diskussionen und kleinen
und großen Mitmachern.“
g.k., Heike Rahlves
So haben die Bewohner das
„Heim an der Düne“ erlebt
Die Hinfahrt war abenteuerlich. Die
Bahn hatte wie üblich Verspätung.
Als wir nach mehrmaligem Umsteigen endlich in Westerland angekommen sind, haben wir einen Bus
nach Hörnum genommen. Angekommen im „Heim an der Düne“,
hatten wir zu neunt ein ganzes Haus
mit 28 Plätzen zur Verfügung. Das
Essen war sehr gut. Außerdem war
es schön, dass das Meer keine fünf
Minuten zu Fuß entfernt ist. So konnten wir auch das Meeresrauschen
hören. An einigen Tagen war die
Brandung so stark, dass man nicht
schwimmen gehen konnte. An anderen Tagen haben sich einige wenige
ins kalte Wasser getraut.
Der Ortskern war eine halbe Stunde
zu Fuß entfernt, dort gab es Restaurants, von denen wir eines besucht
haben. Die Fischgerichte waren sehr
lecker. Sehenswert im Ort waren der
Leuchtturm und der Hafen. Einmal
haben wir uns Fahrräder geliehen
und sind bis nach Westerland geradelt. Wir haben auch zwei Führungen genossen: durch die Dünen und
Salzwiesen, sowie durch ein Naturmuseum. Abends haben wir Gesellschaftsspiele gespielt.
Mehr Informationen:
Tageseinrichtungen für Kinder
Marienstraße 22, 30171 Hannover
Tel.: 0511 8114-204
[email protected]
Der Qualitätstag ist bei den Besucherinnen und Besuchern gut angekommen.
Manchmal hat uns das Wetter einen
Strich durch die Rechnung gemacht,
so mussten wir leider das Geo-Caching ausfallen lassen. Wenn es geregnet hat, hat es förmlich geschüttet.
Die Rückfahrt war angenehm. Nach
fünfstündiger Fahrt sind wir, zum
Glück ohne Umsteigen, in Hannover angekommen. Zuhause haben
wir den Strand und das Meer sehr
vermisst. Wir würden gerne wieder
dorthin reisen. Schön, dass solche
Fahrten möglich sind!
Michaela Franz, Marcel Runge
(Bewohner/innen des AWO Wohnheims
Nordfelder Reihe)
12
Dezember 2015_AWO aktuell
Verband
Auf nach Sylt
Das AWO Heim an der Düne – nicht nur für Kinder- und Jugendgruppen
Wellen, Wind und Wattenmeer:
Das „Heim an der Düne“ in Hörnum liegt im südlichen Teil der Insel und hat einen eigenen Zugang
zum Strand. Zwei Gebäude mit
Vier- und Sechsbettzimmern bieten
Platz für 126 Gäste, die meistens
von Kinder- und Jugendgruppen
genutzt werden. Doch auch AWO
Mitarbeitende fahren aus ganz
unterschiedlichen Gründen in das
Ferienheim.
Betriebsausflug nach Sylt: das Team des AWO Weiterbildungszentrums
Die Bedingungen für Gruppenfahrten sind ideal. Im Haus stehen drei
Aufenthaltsräume zur Verfügung. Auf
der Terrasse sind zahlreiche Sitzgelegenheiten. Rund um das Gebäude
können Tischtennisplatten, ein Volleyballfeld, ein Sportplatz, ein Grillplatz
sowie Spielfelder für Mühle, Dame und
Schach genutzt werden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Fahrräder
und Spiele auszuleihen.
So hat das Team des AWO Weiterbildungszentrums ihren Betriebsausflug
im „Heim an der Düne“ verbracht. Am
25. September 2015 sind alle nach der
Arbeit gemeinsam nach Sylt gestartet.
„Wir hatten ein tolles Wochenende“,
sagt Einrichtungsleiterin Heike Seiker,
„mit schönen Ausflügen auf die Insel,
einer Schiffsfahrt in Richtung Amrum
und Föhr und einem Grillabend draußen auf dem Gelände.“
Auch die Bewohner/innen des AWO
Wohnheims Nordfelder Reihe verbrachten dort eine Freizeitwoche. Unter
der Leitung der AWO Mitarbeitenden
Iris Dettbarn und Marco Beckhuis waren sie fünf Tage auf Sylt. (Kasten links).
Das Ferienhaus ist von März bis Oktober geöffnet. Der Tagessatz für Kinder- und Jugendgruppen beträgt pro
Person 23,50 Euro inklusive Vollpension. Gruppen erhalten ab 20 Personen
entsprechende Freiplätze. Das Haus ist
teilweise barrierefrei zu erreichen.
g.k.
Mehr Informationen:
Familienbildung
Bettina Frenz
Tel.: 0511 21978-176
[email protected]
Sylt für Kinder - und Jugendgruppen
„Heim an der Düne“
in Hörnum auf Sylt
•
•
•
•
Informationen unter:
Dezember 2015_AWO aktuell
Freizeiten, Fahrten und Ferien für Kinder und Jugendliche
Gruppenräume und große Terrasse für allerlei Aktivitäten
Eigener Zugang zum Badestrand und auf kurzem Weg ins Wattenmeer
Bushaltestelle direkt vorm Haus
Jugendpflegeverein der AWO Region Hannover e.V., Deisterstr. 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511/ 219 78 - 176 - [email protected] - www.awo-hannover.de
13
Menschen
Verdienstmedaille an Siegfried Arndt
Siegfried Arndt, Vorstandsmitglied des
Ortsvereins Rethen-Koldingen-Reden
der AWO Region Hannover e.V., ist
für sein langjähriges Engagement in
der Arbeiterwohlfahrt geehrt worden.
Horst Knoke, Vorstandsmitglied des
AWO Bezirksverbandes Hannover
e.V., überreichte ihm am 5. Oktober
2015 im Familienzentrum der Stadt
Laatzen die Verdienstmedaille der Arbeiterwohlfahrt.
Siegfried Arndt ist seit dem 1. Januar
1992 Mitglied der Arbeiterwohlfahrt.
Von Beginn an war er im Vorstand
des AWO Ortsvereins aktiv und hat
als stellvertretender Vorsitzender, Kassierer und Leiter des Seniorentreffs in
der Fliederstraße den Ortsverein unterstützt. Darüber hinaus war er in den
überörtlichen Gremien der AWO vertreten: Vorstandsmitglied im damaligen
AWO Kreisverband Hannover Land
e.V. und dann bei der AWO Region
Hannover e.V.
Siegfried Arndt engagiert sich neben
den wöchentlichen Seniorentreffen
auch als fachkompetenter Helfer bei
den seit Anfang 2013 erfolgreich stattfindenden wöchentlichen ComputerSenioreneinsteigerkursen.
Horst Knoke, AWO Vorstandsmitglied hat
Siegfried Arndt (rechts im Bild) die Medaille
überreicht.
Ich bin dabei
AWO Mitglieder sind sozial- und verbandspolitisch aktiv, engagieren sich
ehrenamtlich oder treffen sich mit Gleichgesinnten zum geselligen Beisammensein und zur Freizeitgestaltung. Lesen Sie in „AWO aktuell“ was
die Menschen bewegt, in der AWO mitzumachen.
I
ch bin gerne Mitglied bei der AWO,
weil dadurch soziale Projekte auf regionaler, nationaler und internationa-
ler Ebene unterstützt werden. Des Weiteren engagiert sich die AWO gegen
rechts, was aktuell sehr wichtig ist.
Gunnar Lehmann ist Mitarbeiter im Fachbereich Verbandsarbeit und Mitglied im AWO
Stützpunkt Hannover-Nord.
J
ede Mitgliedschaft unterstützt soziales Engagement für Menschen, die
Hilfe benötigen: Kinder und Jugendliche, Migranten, Kranke, Menschen mit
Behinderung, ältere und sozial benachteiligte Menschen.
Ehrenamtlich Aktive sind in der Arbeiterwohlfahrt gleichermaßen willkommen wie passive Mitglieder, die mit
ihrem Mitgliedsbeitrag oder Spenden
soziale Arbeit und Hilfen der AWO
möglich machen.
Sind Sie interessiert? Dann rufen Sie
uns an!
Mehr Informationen:
Verbandsarbeit
Wilhelmstraße 7, 30171 Hannover
Tel.: 0511 8114-245
[email protected]
14
Dezember 2015_AWO aktuell
Menschen
Neu bei der AWO
Lendita Shaqiri hat im Oktober
2015 die Fachbereiche „Kinder, Jugend, Familie“ und „Frauen“ übernommen. Die 40-Jährige ist Volljuristin mit den Schwerpunkten Familien- und Sozialrecht und hat eine
Zusatzausbildung zur Mediatorin.
AWO aktuell: Wie sind Sie zur AWO gekommen?
Lendita Shaqiri: Ich habe mich immer für
die Verbandsarbeit interessiert. Als Juristin war ich bereits in der Vergangenheit für Verbände tätig und habe mich
dadurch mit sozial-, familien-, und
ausländerrechtlichen Themen befasst.
Bei der AWO habe ich konkret nach
Tätigkeiten gesucht und diese auf der
Homepage entdeckt. Die AWO war für
mich als Arbeitgeber attraktiv, weil ich
die sozialpolitische Arbeit und das Leitbild schätze.
AWO aktuell: Was sind Ihre Aufgaben?
Lendita Shaqiri: Den laufenden Geschäftsbetrieb zu übernehmen und mich
damit vertraut zu machen. Die beiden
Lendita Shaqiri und Yvonne Bestmann
Fachbereiche liegen nunmehr in einer
Hand, was sinnvoll ist, denn es gibt
viele Überschneidungen in den Themen, Aufgabengebieten und den Beratungsstellen. In meiner Arbeit werde ich
unterstützt durch meine Kollegin und
stellvertretende
Fachbereichsleitung
Yvonne Bestmann (Diplom-Pädagogin,
Personalentwicklerin). Durch ihre bisherige Arbeit bei der AWO kennt sie
den Verband gut.
?
AWO aktuell: Welche Themen stehen vorrangig an?
Lendita Shaqiri: Im Moment bin ich
hauptsächlich damit beschäftigt, mir
einen Überblick zu verschaffen, mich
einzuarbeiten, die Einrichtungen zu besuchen und die Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Im Bereich Frauen
geht es jetzt mit der Planung des Umzuges für das Frauenhaus im Jahr 2017
los.
AWO aktuell: Wie gefällt es Ihnen bei der
AWO?
Lendita Shaqiri: Gut! Es gefällt mir, für
die AWO tätig zu sein, weil ich die
Arbeit sinnvoll und wichtig finde. Der
Empfang war sehr herzlich und kollegial. Die Kolleginnen und Kollegen sind
sehr hilfsbereit.
AWO aktuell: Was machen Sie, wenn Sie
nicht arbeiten?
Lendita Shaqiri: Ich genieße die gemeinsame Zeit mit meiner vierjährigen Tochter, schwimme und lese gerne – wenn
ich dazu komme.
25 Jahre und mehr...
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind schon lange bei der AWO Region Hannover e.V. beschäftigt. In „AWO aktuell“ alle 25- und 30-jährigen Dienstjubiläen im Jahr 2015.
25-jähriges Dienstjubiläum hatten am
1. Januar Dorothea Vesper (Koordinierungs- und Beratungsstelle gegen
häusliche Gewalt), am 9. Januar Heike Hachmeister (Krippe Wilhelmstraße), am 17. Februar Silke Lambrecht
(Kita Herbartstraße), am 18. März Ute
Stansch (Kita Ratswiese), am 2. April,
Dorothea
Körner-Urzendnik
(Kita
Pfarrlandplatz), am 11. Mai Michaela Pauls (Kita Schweriner Straße), am
22. Mai Fatma Sassi (Kita Freytagstra-
Dezember 2015_AWO aktuell
ße), am 20. Juni Nardane Ünal (Kita
Herbartstraße), am 27. Juni Elke Hagge
(Familienbildung), am 1. Juli Lisa Sommer (Kita Petermannstraße), am 1. August Monika Behm-Achilles (Kita Bonhoefferstraße), am 1. September Marlies Eeten (Kita Bonhoefferstraße), am
16. Oktober Birgit von Dulat-Teichert
(Kita Schweriner Straße) und Veronika Faehr (Personalbuchhaltung), am
22. Oktober Irina Bier (Kita Elmstraße), am 1. November Carmen San-
tangelo (Kita Freudenthalstraße) und
Martin Trautz (Kita Edenstraße).
35-jähriges Dienstjubiläum hatten am
1. Juni Kirstin Heitmann (Kita Elmstraße), am 23. September Evelyn Totraku
(Fördergruppe) und am 1. Oktober
Wolfgang Bunde (Ambulant Betreutes
Wohnen).
Vorstand und Geschäftsführung gratulieren
den Jubilarinnen und Jubilaren und bedanken
sich für deren langjährige Treue.
15
Die Ortsvereine in der Region
Irmgard und Heinz-Dieter Hasenjäger
Vorgestellt:
Ortsverein Wennigsen
In der Gemeinde Wennigsen südwestlich von Hannover bietet der AWO
Ortsverein Wennigsen unter dem Motto „Nicht einsam, sondern gemeinsam“ den älteren Menschen ein abwechslungsreiches Programm. Ein
Großteil der Angebote findet in der Begegnungsstätte Hirtenstraße statt.
genießen es, mit anderen reden zu
können. „Für mich ist es das schönste,
wenn sie sich wohlfühlen und gerne
wiederkommen“, sagt Heinz-Dieter Hasenjäger.
Seit 1996 ist Heinz-Dieter Hasenjäger
Vorsitzender des kurz nach dem Krieg
gegründeten Ortsvereins. Gemeinsam
mit seiner Frau Irmgard plant und organisiert der 72-Jährige die Angebote
für die circa 80 Mitglieder und andere
interessierte Seniorinnen und Senioren.
stätte abstimmen, damit es keine Überschneidungen gibt“, betont Hasenjäger.
Computer-Kurse für ältere
Menschen
Persönlicher Abholservice
sichert Teilhabe
Zukünftig will der Ortsverein ComputerKurse speziell für ältere Menschen und
auch für Migranten in englischer und
deutscher Sprache anbieten. Unterstützung dafür erhält er von Reiner Luck
vom AWO Ortsverein Sehnde, der solche Kurse schon durchführt. Zehn Computer stehen bereits zur Verfügung.
100 Filme gespendet
Einmal im Monat findet eine Aktion des
Ortsvereins in der Begegnungsstätte
statt, wie das Ostercafé im März, das
Spargelessen im Juni, das Oktoberfest oder auch Vorträge und Filme,
zum Beispiel mit Heinz Rühmann und
Heinz Erhard. „Insbesondere die alten Filme kommen besonders gut an“,
sagt Heinz-Dieter Hasenjäger. Durch
die Spende von über 100 Filmen eines
AWO Mitglieds sei die Auswahl groß.
Die Veranstaltungen sind immer an unterschiedlichen Tagen und werden in
einem Jahresprogramm vorher angekündigt. „Wir müssen unsere Termine
rechtzeitig mit den anderen Nutzern
(DRK, Sozialverband) der Begegnungs-
16
Für diejenigen, die nicht mehr gut laufen können, bietet Hasenjäger einen
Abholservice an. „Neben unserem Telefon liegt eine Liste, in die wir eintragen, wer, wann und zu welcher Veranstaltung geholt werden muss“, berichtet
Irmgard Hasenjäger.“ Die Menschen
freuen sich, dabei sein zu können und
Der Vorstand
Heinz-Dieter und Irmgard Hasenjäger wünschen sich, dass das Interesse
der Menschen an der AWO weiterhin
bleibt und sie die Angebote nutzen.
„Einsamkeit ist für alte Menschen das
allerschlimmste.“
g.k.
Heinz-Dieter Hasenjäger: Vorsitzender
Bärbel Bahr: stellv. Vorsitzende
Mehr Informationen:
Diethard Maul: Kassenwart
Rolf Erbelding: Schriftführer
Irmgard Hasenjäger, Bernd Jansen,
Werner Langer: Beisitzer/innen
Ortsverein Wennigsen
Heinz-Dieter Hasenjäger
Gartenstraße 5, 30974 Wennigsen
Tel.: 05103 2708
[email protected]
Dezember 2015_AWO aktuell
Die Ortsvereine in der
Dachzeile
Region
von links: die Vorstandsmitglieder Rosemarie Wilk, Birgit Meier, Klaus Meier, Brigitte Kamma, Helferin Brigitte Mühlstätt. Nicht auf dem Bild: Ursula Juretzki
Vorgestellt:
Ortsverein Hannover Mitte-Süd
Unter den rund 130 Mitgliedern des AWO Ortsvereins Hannover Mitte-Süd
sind auch etliche Familien dabei, die die Angebote des Ortsvereins nutzen.
Einmal im Monat trifft sich der „harte Kern“ des Ortsvereins in der Südstadt zum Austausch und zur Planung der Aktivitäten.
Die Vorsitzende Birgit Meier und ihr
Mann Klaus Meier haben den Ortsverein 2001 gegründet: „Wir wurden gefragt, ob wir den 'weißen Fleck‘ in Hannovers Mitte durch die Gründung eines
Ortsvereins entfernen wollen.“ Seitdem
steuern die beiden mit Unterstützung
des Vorstandsteams die Geschicke des
Ortsvereins, obwohl sie im Jahr 2010
nach Celle gezogen sind. „Es hat sich
bisher niemand anderes gefunden.“
verein die Freizeit- und Seniorengruppe „Freunde Helgolands“. Einmal im
Jahr steht eine mehrtägige Fahrt auf
dem Programm und darüber hinaus
mehrere Tagesfahrten. „Das erste Reiseziel war Helgoland, daher auch der
Gruppenname“, sagt Birgit Meier. Dort
fahren nicht nur die Älteren mit, sondern auch Kinder und Familien.
Ideen und Wünsche
werden realisiert
Der Ortsverein engagiert sich mit Aktionen und auf Veranstaltungen „Gegen Rechts“. Im Bündnis nehmen die
Mitglieder nicht nur gemeinsam mit anderen Organisationen an Kundgebun-
Immer am letzten Mittwoch im Monat
lädt der Ortsverein ab 19 Uhr zum
Stammtisch im „Restaurant zum Fuchsbau“ ein. Dort werden die Angebote
des Ortsvereins vorgestellt, und die
Teilnehmenden können Wünsche und
Bedarfe äußern und Ideen einbringen.
„Wir schauen immer, wie wir das verwirklichen können“, sagt Klaus Meier.
Dadurch entstehen immer wieder neue
Angebote, wie die Malgruppe, die sich
zwei Jahre lang getroffen hat.
Besonders am Herzen liegt dem Orts-
Dezember 2015_AWO aktuell
Engagiert „Gegen Rechts“
gen wie „Bunt statt Braun“ in Hannover
teil, sondern sind auch im Umkreis von
Celle engagiert. Birgit Meier ist Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft
Bergen-Belsen, die sich mit undemokratischen Entwicklungen und neofaschistischen Gefahren der Gegenwart
auseinandersetzt. So war der Ortsverein dieses Jahr an der Befreiungsfeier
in Bergen-Belsen beteiligt. Und Klaus
Meier ist im Vorstand der Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes – Bund
der Antifaschistinnen und Antifaschisten engagiert.
Ein offenes Ohr
Für die Zukunft wünscht sich der Ortsverein mehr Mitglieder, die aktiv mitwirken. „Dann können wir auch mehr
Veranstaltungen anbieten“, betont Birgit Meier. „Wir haben immer ein offenes Ohr und leben ein nettes Miteinander.“
g.k.
Der Vorstand
Birgit Meier: Vorsitzende
Mehr Informationen:
Klaus Meier: Kassenwart und
Schriftführer
Ortsverein Hannover Mitte-Süd
Birgit Meier
Rehbockstraße 3, 29225 Celle
Tel.: 05141 46822
[email protected]
Ursula Juretzki, Brigitte Kamma,
Rosemarie Wilk: Beisitzerinnen
17
Dachzeile
Senioren
AWO feiert Jubiläum
50 Jahre Seniorenclub Gottfried-Keller-Straße
Hans-Werner Blume
1965 wurde in der Gottfried-KellerStraße im Stadtteil List/Nordost ein
Seniorenclub der Arbeiterwohlfahrt
gegründet. Das 50jährige Jubiläum
wurde am 28. Oktober 2015 mit
zahlreichen Gästen in „Bachelle’s
Restaurant“ gefeiert.
Silke Lesemann hat Heidemarie Günther mit der AWO Verdienstmedaille ausgezeichnet.
Seit nunmehr 50 Jahren findet im Seniorenclub ein abwechslungsreiches
Programm mit Filmvorführungen, Vorträgen, Spiele- und Kaffeenachmittagen statt und ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe für die älteren Menschen
im Stadtteil.
„Ich finde es toll, dass ein Seniorenclub
50 Jahre auf dem Buckel hat“, lobte
Bürgermeister Thomas Herrmann in
seinem Grußwort die Kontinuität des
Clubs und das ehrenamtliche Engagement von Clubleiterin Heidemarie Günther. Mit einer besonderen Ehrung bekräftigte dieses Lob die Vorsitzende der
AWO Region Hannover e.V. Dr. Silke
Lesemann: Heidemarie Günther wurde
auf der Veranstaltung mit der AWO
Verdienstmedaille ausgezeichnet.
Seit 1980 wird der Seniorenclub von
Heidemarie Günther geleitet. Zusätzlich
zum wöchentlichen Mittwochstermin organisiert sie seit Mitte der 80iger Jahre
das legendäre „Frühstück mit Politik“,
an dem schon prominente Gäste wie
der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil oder der ehemalige
und neue Oberbürgermeister der Stadt
Hannover Herbert Schmalstieg und Stefan Schostok teilgenommen haben.
Ihre Feier – Meine Musik
Rudi Weber
Eine feste Säule der
offenen Seniorenarbeit
Seniorenclubs sind offene Gruppen, in
denen sich ältere Menschen regelmäßig treffen. „Aufgebaut wurde dieses
Format sozialer Teilhabe in den 60er
Jahren von verschiedenen Trägern sozialer Arbeit, weil es für ältere Menschen wenige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gab“, berichtet Diana
Jäger, Leiterin der AWO Seniorenarbeit. Die Seniorenclubs funktionieren
im Zusammenspiel zwischen ehrenamtlichen Gruppenleitungen, Helferinnen
und Hauptamtlichen. „Sie sind bei der
AWO, neben anderen Schwerpunkten wie Bildungsangeboten, Nachbarschaftstreffs, Gruppenfahrten oder
Besuchsdiensten, eine feste Säule der
offenen Seniorenarbeit“, betont AWO
Geschäftsführer Burkhard Teuber.
Diana Jäger
Musiker
Mehr Informationen:
Tanz- und Unterhaltungsmusik LIVE mit
Keyboard, Gitarre, Akkordeon und Gesang
Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-126
[email protected]
 05132 825810
Mail: [email protected]
Internet: www.rudi-weber.net
18
Dezember 2015_AWO aktuell
Senioren
Die Stufen der Identität verfolgen:
Besuch im Auswandererhaus Bremerhaven
Das Team der interkulturellen Seniorenarbeit der AWO hat am 2. November 2015 mit einer Gruppe von 13 Ehrenamtlichen das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven besucht. Die Idee, sich durch die Begegnung
mit Auswanderungsbiografien mit der eigenen Migrationserfahrung auseinanderzusetzen, konnte durch eine Spende der AWO Stiftung „Soziale
Zukunft“ verwirklicht werden.
Bei der interkulturellen Seniorenarbeit
der AWO Region Hannover e.V. sind
16 ehrenamtliche Gruppenleitungen
mit Migrationshintergrund tätig. Sie
kommen aus Deutschland, Russland,
der Ukraine, der Türkei, Marokko,
Kroatien, Slowenien und dem Iran. Sie
alle haben verschiedene Gründe gehabt, um nach Deutschland einzuwandern. „Schon lange bestand die Idee,
unseren ehrenamtlich Mitarbeitenden,
einen Besuch im Deutschen Auswandererhaus zu ermöglichen“, sagt AWO
Mitarbeiterin Fatma Taspunar. „Bisher
scheiterte es an den Eintritts- und Fahrtkosten, die viele nicht selber aufbringen
können.“
Eine Kondolenzspende an die AWO
Stiftung „Soziale Zukunft“ machte es
möglich, diesen Wunsch nun in die Tat
umzusetzen. Der langjährige Tourmanager der Scorpions, Michael Gehrke,
verstarb am 17. Januar 2015. Seine
Lebensgefährtin und die Band bedachten mit einer Kondulenzspende die Stiftung mit dem Zweck, ältere Menschen
zu unterstützen, die finanziell nicht gut
gestellt sind.
Im Deutschen Auswandererhaus begegnen Besucherinnen und Besucher
den bewegenden Familiengeschichten
von Auswanderern – und auch den
ereignisreichen Lebenswegen von Men-
Das Team der interkulturellen Seniorenarbeit begibt sich auf die Reise nach der eigenen
Identität.
schen, die seit dem 17. Jahrhundert
in Deutschland ein neues Zuhause gefunden haben. Ausgestattet mit einem
Boarding Pass, mit den Personalien
eines Auswanderers und eines Einwanderers machte sich die Gruppe gemeinsam mit dem Ozeandampfer auf den
Weg nach Amerika. Während der Reise konnten alle die einzelnen Stationen
ihrer“ Identität“ verfolgen. Abschied,
Aufbruch, Überfahrt und Ankunft: Wie
fühlt es sich an, die alte Heimat hinter
sich zu lassen und in ein neues Leben
aufzubrechen? Sie erfahren, wie sich
die Auswanderer als Einwanderer in
ihrer neuen Heimat einlebten, sich ein
neues Zuhause schufen und wo sie Arbeit fanden.
Sehr persönliche
Migrationsgeschichten
„Durch die Reise wurden die einzelnen Migrationsgeschichten sehr persönlich“, berichtet AWO Mitarbeiterin
Sandra Lazeta-Markanovic. Im Anschluss setzte sich die Gruppe in einer
moderierten Runde zusammen, um sich
über die eigenen Migrationserfahrungen auszutauschen. Dabei wurden die
Vielfältigkeit von Migrationsgeschichten und die Gemeinsamkeiten mit den
Flüchtlingen von damals und heute
deutlich.
Fatma Taspunar,
Sandra Lazeta-Markanovic
Mehr Informationen:
Interkulturelle Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-123
[email protected]
Dezember 2015_AWO aktuell
19
Senioren
Seniorenbeiratswahlen 2016
Die Kanditatinnen und Kanditaten der AWO
Alle fünf Jahre wird mit dem Seniorenbeirat eine offizielle Vertretung der Seniorinnen und Senioren der Landeshauptstadt Hannover gewählt. In der Zeit vom 14. Januar bis 10. Februar 2016 bekommen alle Menschen
ab 60 Jahren Wahlunterlagen zugeschickt, um die Mitglieder der Delegiertenvollversammlung zu wählen. Diese
Delegierten wiederum wählen die 13 Mitglieder des Seniorenbeirates. Für die AWO Region Hannover e.V. stellen
sich diese 27 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl.
Naciye Kis
Otto Eitner
Heidemarie Günther
„Menschen ab 60
sollen gerne in Hannover leben.“
Stadtbezirk 1:
Mitte
Stadtbezirk 2:
Vahrenwald-List
Lidia Juodakiene
Klaus Schumacher
Richard Narr
„Es ist wichtig, dass
die ältere Generation
eine Interessensvertretung hat.“
Stadtbezirk 3:
Bothfeld-Vahrenheide
Fritz Kracke
Stadtbezirk 4:
Buchholz-Kleefeld
Christa Weber
Wolfgang Brombach
Waltraud Wolf
Stadtbezirk 5:
Misburg-Anderten
Heinz-Jürgen Ellendt
Stadtbezirk 6:
Kirchrode-Bemerode-Wülferode
Horst Lampert
Klaus-Peter Rochall
Dietmar Nagel
Stadtbezirk 8:
Döhren-Wülfel
Stadtbezirk 7:
Süd-Bult
20
Dezember 2015_AWO aktuell
Senioren
Detlev Sprenz
Dr. Sylvia Knapp
Inge Flatt
„Ehrenamt ist nicht
nur Mühe, sondern
erweitert den Horizont
und hält jung und interessiert.“
Stadtbezirk 8:
Döhren-Wülfel
Stadtbezirk 9:
Ricklingen
Naime Cosar
Barbara Knoke
Erika Winger
„Ich bin gerne für
andere da.“
Stadtbezirk 10:
Linden-Limmer
Renate Deike
Günter A. Fischer
Hella Politze
„Ich möchte nach
meinen Möglichkeiten
helfen.“
!
Stadtbezirk 11:
Ahlem-Badenstedt-Davenstedt
Heidi Stolzenwald
Ilse Kröger
Jinev Menekse
Monika Praetel
Stadtbezirk13:
Nord
Stadtbezirk 12:
Herrenhausen-Stöcken
Unterschiedliche
Verbindungen zur AWO
Die Kandidierenden haben alle ganz
unterschiedliche Verbindungen zur
AWO: Sie sind in einem Ortsverein
engagiert oder beim Projekt Behördenbegleitung, sie leiten einen Club oder
einen Gesprächskreis, sie sind Kursteilnehmer oder Gruppenbegleitung von
Fahrten. Allen zusammen ist wichtig,
Dezember 2015_AWO aktuell
sich mit dem AWO Herz im Gepäck
für die Belange von älteren Menschen
einzusetzen.
Zukunft für die älteren Menschen einzusetzen.
Diana Jäger
Mehr Informationen:
Wir rufen alle Wahlberechtigten auf,
die Seniorenbeiratswahl zu nutzen,
damit der zukünftige Seniorenbeirat
ein starkes Mandat erhält, sich auch in
Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-126
[email protected]
21
Dachzeile
Die AWO Region Hannover e.V. bietet eine große Auswahl an Kur-, Erholungs- und Aktivangeboten für Menschen ab 50. Alle Angebote werden von erfahrenen
Gruppenbegleitungen betreut. Lesen Sie in „AWO aktuell“ eine Zusammenstellung der Angebote aus 2016.
Gemeinsam aktiv
Zeitraum
Preis je Person
Tagesausflüge:
Cuxhaven: Fischmarkt und Hafenrundfahrt Kloster Loccum und Heidelbeeren in Brokeloh
05.06.16
28.07.16
49,50 Euro
39,50 Euro
Wellness für Frauen: Bad Lauterberg
Nordseeinsel Borkum
Bad Bevensen Bad Wildungen
Bad Kissingen
14.03. – 19.03
467,00 Euro
23.04. – 11.05./
23.05. – 06.06.
999,00 Euro
04.07. – 18.07.
1.357,00 Euro
16.08. – 30.08.
1.125,00 Euro
09.09. – 23.09.
1.129,00 Euro
Rerik an der Ostsee
Bad Zwischenahn
04.06. – 11.06.
30.07. – 06.08.
Gesundheit und Heilung:
Kurzurlaub in Deutschland:
640,00 Euro
526,00 Euro
Urlaub im Ausland:
Frühling auf Mallorca
23.04. – 07.05.
Sie möchten mehr Informationen?
A
lle Angebote inklusive Transfer, erfahrener AWO Begleitung, Unterkunft, Verpflegung (inklusive Frühstück, Halbpension oder Vollpension), gemeinsame Unternehmungen,
Preise gelten für Doppelzimmer, teilweise kein Zuschlag für
Einzelzimmer. Ermäßigungen für AWO Mitglieder bei vielen
Fahrten. Programmänderungen vorbehalten.
22
1.352,00 Euro
AWO Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-177
[email protected]
www.awo-senioren.info
Dezember 2014_AWO aktuell
Familie
Gut angelaufen:
das Elterncafé im Flüchtlingswohnheim Munzeler Straße
Seit dem 1. Januar 2015 betreibt
die Familienbildung der AWO Region Hannover e.V. das vom Fachbereich Jugend und Familie der
Landeshauptstadt Hannover ins Leben gerufene Modellprojekt eines
Elterncafés in der Flüchtlingsunterkunft Munzeler Straße 25.
Die Angebote im Elterncafé sollen helfen, die soziale und familiäre Lebenssituation der
Flüchtlinge zu unterstützen und zu stärken.
In der Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil
Oberricklingen sind derzeit 51 Flüchtlinge aus 19 Ländern untergebracht.
„Durch das Elterncafé wird den Familien ein niedrigschwelliges Angebot
vorgehalten, um sich in der neuen Lebenssituation besser zurechtzufinden“,
sagt Beate Kopmann, die Leiterin der
AWO Familienbildung. Dazu gehörten
Begleitung bei Behördengängen, Mu-
sik- und Bewegungsgruppen für Kleinkinder, Beratung zu Erziehungsfragen,
gemeinsames Kochen, ein Nähkurs und
Ausflüge zum Kennenlernen der Stadt
Hannover. Die Angebote sollen helfen,
ihre soziale und familiäre Lebenssituation zu unterstützen und zu stärken.
Das Elterncafé ist an vier Tagen in der
Woche für jeweils zwei Stunden ge-
öffnet. In dieser Zeit werden die Eltern
durch eine Integrationslotsin beraten
und betreut. An zwei Nachmittagen
sind zusätzlich eine Erzieherin und
eine Sozialpädagogin vor Ort. Das Elterncafé wird gut angenommen. Damit
trage es einen wichtigen Baustein für
eine gelingende Integration bei, betont
Kopmann.
Mehr Informationen:
Familienbildung
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-170
[email protected]
Ein Haus für Familien:
der AWO Elterntreff List NordOst
Der AWO Elterntreff List NordOst ist ein offenes und kostenloses Angebot
für Familien mit Kleinkindern im Stadtteil List. In der Gorch-Fock-Straße
38 haben Eltern die Möglichkeit, sich in angenehmer Atmosphäre auszutauschen und zu Fragen rund um den Familienalltag zu informieren.
Mütter und Väter können hier andere
Eltern kennenlernen und neue Kontakte
knüpfen oder einfach nur in Ruhe etwas
essen, trinken oder lesen, während ihre
Kinder im Spielzimmer betreut werden.
In verschiedenen Gruppenangeboten
erhalten sie Tipps und Hilfen für den
Alltag. Sie treffen auf Gleichgesinnte und finden durch Freizeit- und Be-
Dezember 2015_AWO aktuell
schäftigungsangebote, wie Nähkurse,
Musik oder Kochen, Abwechslung und
Entspannung. Sprachkurse sowie persönliche Beratung und Unterstützung,
zum Beispiel in „Behördenangelegenheiten“, ergänzen das Angebot. Der Elterntreff engagiert sich im Quartier und
beteiligt sich an der Konzeption und
Durchführung gemeinsamer Aktivitäten
Der Elterntreff List Nord/Ost ist
von Montag bis Freitag jeweils von
9 bis 13 Uhr geöffnet: GorchFock-Straße 38, 30177 Hannover,
Tel. 0511 92013341
mit den vor Ort befindlichen Institutionen. „Wir freuen uns, dass unser Modellprojekt so gut angenommen wird“,
sagt AWO Geschäftsführer Burkhard
Teuber.
Christiane Adolph,
Bodo Sawatzki (Hospitant)
23
Kinder
Eine familiäre Atmosphäre
Krippen-Leiterin Denise Damerau (zweite
von links) mit ihrem Team.
Mitten im Wohngebiet Kronsberg
Kita im Stadtteil
Das Betreuungsangebot:
Vorgestellt: Krippe Försterkamp auf dem Kronsberg
In einer ehemaligen Pizzeria mitten im Wohngebiet Kronsberg des Stadtteils Bemerode liegt die Krippe Försterkamp der AWO Region Hannover
e.V. Die überschaubare Größe der eingruppigen Einrichtung bietet den
Kindern eine familiäre Atmosphäre.
Durch die Umgestaltung einer leer stehenden Pizzeria am Försterkamp konnte die Umnutzung zu einer Krippe im
Jahr 2007 gemeinsam mit der Stadt
Hannover, dem Nachbarschaftsverein
und der Firma Gundlach realisiert werden. Im damals noch neuen Stadtteil
wurden Krippenplätze dringend benötigt.
erholungsgebiet ist in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen. „Wir gehen
mit den Kindern sehr häufig raus und
erkunden den Stadtteil.“, betont Damerau. Beliebte Ziele bei den Kindern sind
zurzeit die Schafe, die auf den Wiesen
weiden, und die Bauarbeiter samt Baufahrzeugen, die gerade dabei sind, einen Park zu bauen.
Bezugspersonen im Blick
Die Raumbedingungen hatten die Planer damals vor besondere Aufgaben
gestellt. „Jetzt gibt die überschaubare Größe den Kindern Sicherheit und
ermöglicht ihnen jederzeit, ihre Bezugspersonen im Blick zu behalten“,
sagt Krippenleiterin Denise Damerau.
Im kleinen begrenzten Außengelände
können die Kinder draußen selbstständig spielen.
Die Kinder werden beteiligt
In der pädagogischen Arbeit wird großen Wert auf die Beteiligung der Kinder gelegt. Sie können selber entscheiden, beispielsweise was sie drinnen
oder draußen spielen möchten oder
auch bei den Mahlzeiten, was sie essen und trinken wollen. Die Angebote
ergeben sich aus den Interessen der
Kinder und werden deren Bedürfnissen
entsprechend entwickelt und umgesetzt.
Anfang des Jahres entstand daraus das
Musikprojekt „Musik im Blut“, in dem
die Kinder verschiedene Instrumente
ausprobieren konnten und auch selbst
welche gebaut haben.
Das gesamte Wohngebiet ist angelegt mit vielen schönen Plätzen in den
Innenhöfen, die Krippe umgeben von
kleinen Spielstraßen. Auch das Nah-
Eine zweite Ebene zum Spielen.
24
Die Angebote ergeben sich aus den Interessen der Kinder.
·· eine Krippe mit 15 Plätzen für
Kinder von 18 Monaten bis drei
Jahren
Neun Kinder haben einen Migrationshintergrund.
„Herkunftssprache richtig
sprechen lernen“
Mehr als die Hälfte der Kinder wachsen
mehrsprachig auf. „Wir haben den
Familien auf einem Informationsabend
versucht zu vermitteln, wie wichtig es für
die weitere Sprachbildung ist, dass ihre
Kinder zuhause ihre Herkunftssprachen
richtig sprechen lernen“, sagt Damerau.
In der Krippe würde konsequent
Deutsch gesprochen, so dass sie die
für sie erst einmal fremde Sprache dort
schnell lernten.
Die Krippe ist Mitglied in der Stadtteilrunde und beteiligt sich am Aufbau des
Bildungsnetzwerkes „BINE“, einer Kooperation zwischen den Kindertagesstätten und Schulen im Stadtteil.
Mehr Informationen:
g.k.
Krippe
Denise Damerau
Försterkamp 5 N, 30539 Hannover
Tel.: 0511 5199989
[email protected]
Die Kinder entscheiden selbst, was sie
essen und trinken wollen.
Dezember 2015_AWO aktuell
Kinder
„Essen statt vergessen“
Weiße Beete, gelbe Möhren und Blauschocker in der Kita Freudenthalstraße
Die Hortkinder der AWO Kindertagesstätte Freudenthalstraße im
Stadtteil Stöcken haben im Sommer
an einem ganz besonderen Projekt
teilgenommen: „Essen statt vergessen“ – ein von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt gefördertes Bildungsprojekt zum Thema
alte Gemüsesorten und biologische
Vielfalt.
Die Kinder haben ein Hochbeet mit alten
Gemüsesorten auf dem Außengelände der
Kindertagesstätte angelegt.
Ziel des Projektes ist es, Kinder mit
nachhaltigem Denken und Handeln
in Berührung zu bringen und sie vom
Nutzen biologischer Vielfalt zu überzeugen. „Die Botschaft ist einfach“, so
Kita-Leiterin Cornelia Hau: „Alte Obstund Gemüsesorten sollte man lieber essen statt vergessen.“
Verschiedene Module zum
Thema
Am 17. Juni 2015 ist das Projekt mit
einem Workshop unter der Leitung von
Projektleiterin Elke Witte aus Berlin in
der Kindertagesstätte gestartet. Hier
sind die Kinder zum ersten Mal mit
alten Gemüsesorten in Kontakt gekommen sind. So gab es beispielsweise fünf
verschiedene Sorten Tomaten zum Probieren.
Im Laufe des Projektes haben sich die
Hortkinder in verschiedenen Modulen
Dezember 2015_AWO aktuell
mit dem Thema auseinandergesetzt.
Neben mehreren Kochaktionen haben
die Kinder Blumentöpfe gebastelt, mit
Erde gefüllt und verschiedenen Basilikumsamen bepflanzt, ein Hochbeet mit
alten Gemüsesorten, darunter gelbe
Möhren, weiße Beete und Blauschokker, angelegt, einen Bioladen besucht,
Brot und Waffeln aus dem Urgetreide
Kamut gebacken und einen Marktstand
vorbereitet, an den sie zur Verkostung
selbsthergestellter Produkte eingeladen
haben. Die benötigten Materialien wurden von Elke Witte zu jedem wöchentlichen Treffen mitgebracht.
Die Kinder haben viel
gelernt
„Das Projekt war abwechslungsreich
und interessant“, berichtet Erzieherin
Sabine Günther. Die Kinder haben
viel über alte Gemüsesorten und deren
Zubereitung gelernt. Als Erinnerung
bekam jedes Kind eine eigene Projektmappe mit allen Kochrezepten.
Sabine Günther, Erzieherin
Kamutwaffeln als Dessert
Den Abschluss des Projektes bildete am
29. Juli 2015 ein gemeinsames Kochen
und Essen mit den Eltern und Kindern.
Das Menü: Tomaten mit Kräuterquark,
bunte Ofenkarotten, Brot und als Dessert Kamutwaffeln.
Mehr Informationen:
Kindertagesstätte
Freudenthalstraße 74, 30419 Hannover
Tel.: 0511 791314
kita.freudenthalstrasse@awo-hannover.
de
25
Kinder
Viel los in 60 Jahren
Kita Burgwedeler Straße feiert Jubiläum
Die AWO Kindertagesstätte Burgwedeler Straße hat am 11. Juli
2015 ihr 60-jähriges Jubiläum gefeiert. Unter dem Motto „Wir freuen uns tierisch“ wurde ein großes
Sommerfest veranstaltet.
Die große Tiershow auf dem Außengelände, an der alle Kinder beteiligt waren.
Auf dem passend zum Motto geschmückten Außengelände konnte KitaLeiterin Magdalena Augustyn zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und
kooperierenden Institutionen begrüßen.
Die stellvertretende AWO Vorsitzende Birgit Merkel, Erster Bürgermeister
Thomas Hermann und Bezirksbürgermeister Harry Grunenberg sprachen in
ihren Grußworten zur Geschichte der
Kita, zur Erweiterung des Hauses und
zum Leitungswechsel (die langjährige
Kita-Leiterin Dorothea Scholz ist 2014
in den Ruhestand gegangen). Sie alle
bedankten sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Kita-Team und dem engagierten Elternbeirat.
Krippe, Kindergarten und
Hort von Anfang an
Die 1955 im Stadtteil Bothfeld erbaute
Kindertagesstätte schaut auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurück.
„Es ist nicht alltäglich, dass eine Kita
60stes Jubiläum feiert“, sagt AWO
Geschäftsführer Burkhard Teuber. Die
Einrichtung verfügt von Anfang an
über ein Krippen-, Kindergarten- und
Hortangebot mit Früh- und Spätdienst.
Birgit Merkel: „Mit dem Betreuungsangebot trug die Kindertagesstätte bereits 1955 maßgeblich dem Gedanken
Rechnung, Familie und Beruf besser zu
vereinbaren.“
von links: Birgit Merkel, Thomas Hermann, Harry Grunenberg und Magdalena Augustyn
..
Nach den umfangreichen Anbau- und
Umbauarbeiten im Jahr 2013 werden in der Einrichtung insgesamt 110
Kinder, davon 30 Krippenkinder, 50
Kindergartenkinder und 30 Hortkinder
betreut. Im Januar 2012 wurde die Einrichtung zum offiziellen zertifizierten
Yoga-Kindergarten – dem ersten in der
Stadt Hannover.
Eine Reise durch die
Jahrzehnte
Auf dem Fest gab es jede Menge Aktionen. Nach der großen Aufführung
der Kinder und dem Verzehr der Geburtstagstorte konnten die Gäste eine
Fotosafari erleben, in verschiedenen
Gehegen Tiere streicheln, sich schminken lassen oder Tiermasken basteln.
Die Stellwände zur Geschichte der
Kita animierten viele Besucher, sich
auf eine Reise durch die verschiedenen
Jahrzehnte zu begeben. „Es war eine
rundum gelungene Jubiläumsfeier mit
vielen Gästen, einem tollen Programm
und das alles bei schönstem Sonnenschein“, freut sich Kita-Leiterin Magdalena Augustyn: „Summerfeeling pur.“
g.k.
Mehr Informationen:
Kindertagesstätte
Burgwedeler Straße 91, Hannover
Tel. 0511 6497797
[email protected]
26
Dezember 2015_AWO aktuell
Kinder
Fest vernetzt im Stadtteil
40 Jahre Kita Elmstraße
Die AWO Kindertagesstätte Elmstraße hat am 12. Juni 2015 ihr 40-jähriges Bestehen mit vielen Gästen aus
Politik, Verwaltung und kooperierenden Institutionen gefeiert.
In der Einrichtung werden 103 Kinder
aus 25 Nationen betreut. Die Kindertagesstätte ist seit 2011 auch Familienzentrum und ein zentraler Anlaufpunkt
im Stadtteil Sahlkamp. „Wir können
Kindern und Familien ein umfangreiches Leistungsspektrum anbieten“, betonte Kirstin Heitmann, die seit 23 Jahren die AWO Einrichtung leitet, in ihrer
Rede.
„An der richtigen Stelle“
Hortkind Gabriel zeigt sein aus Mosaiksteinen hergestelltes Porträt. Die Hortkinder haben
anlässlich des Jubiläums im Rahmen eines Kunstprojektes Porträts erstellt, die jetzt die Außenfassade der Kita verschönern.
von links: Petra de Buhr (SPD Ratsfrau Hannover Herrenhausen-Stöcken), Dirk von der
Osten (stellvertretender AWO Geschäftsführer), Kirstin Heitmann (Einrichtungsleiterin),
Harry Grunenberg (Bezirksbürgermeister Vahrenheide/Sahlkamp)
Der Stadtteil Sahlkamp ist geprägt
durch komplexe Problemlagen mit vielen Großwohnsiedlungen, einer hoher
Arbeitslosenquote und einem hohen
Migrantenanteil und ist im Bundesprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen.
„Somit sind wir als AWO mit unserem
Leitbild von Solidarität, Toleranz und
Gerechtigkeit hier im Sahlkamp an der
richtigen Stelle“, sagte der stellvertretende AWO Geschäftsführer Dirk von
der Osten auf der Jubiläumsfeier.
Regine Kramarek, Bürgermeisterin von
Hannover, und Bezirksbürgermeister
Harry Grunenberg, bedankten sich in
ihren Reden bei Kirstin Heitmann für
die erfolgreiche Arbeit mit den Kindern
im Stadtteil.
g.k.
Mehr Informationen:
Kindertagesstätte und Familienzentrum
Elmstraße 2, 30657 Hannover
Tel. 0511 602629
[email protected]
Dezember 2015_AWO aktuell
27
Kinder
45 Bobby-Cars auf einen Schlag
Extremsportler spendet Kinderfahrzeuge an AWO Kitas
Die Kindertagesstätten der AWO
Region Hannover e.V. freuen sich
über eine Spende von 45 BobbyCars. Der in der Region Hannover
lebende Extremsportler Matthias
Herzog hatte bei einem Wettkampf
in Kanada Gelder eingesammelt
und Bobby-Cars des AutoreifenHerstellers Fulda erhalten. Die
Fahrzeuge wurden am 17. Juli 2015
auf dem Sommerfest des Familienzentrums Gottfried-Keller-Straße
an die AWO übergeben.
Bobby-Car-Rennen auf dem Sommerfest.
Höhepunkt des Festes waren die
Bobby-Car-Rennen auf dem Hof der
Kita, die nach der offiziellen Übergabe ausgetragen wurden. Die neuen
Bobby Cars wurden nicht nur von den
Kindern, sondern auch von Prominenten aus Sport, Funk und Fernsehen so
richtig ausgefahren. Zum Abschluss der
Rennen fand eine Siegerehrung statt.
Die kleinen und großen Teilnehmenden
hatten jede Menge Spaß“, freut sich
Einrichtungsleiterin Meike Schmitz.
40 werden auf die Kindertagesstätten
der AWO verteilt.
„Die unverhoffte Spende von 45 Bobby-Cars entlastet unseren Etat enorm“,
sagt Heike Rahlves, stellvertretende
AWO Fachbereichsleiterin: Fünf bleiben im Familienzentrum, die anderen
Kindertagesstätte und Familienzentrum
Gottfried-Keller-Straße 13, 30655
Hannover, Tel. 0511 602629
[email protected]
baut. Und er ist ein echter Maler und
hat alles gestreift angemalt.“
Lars: „Aber ich dachte, dein Vater ist
Polizist?“
Hendrick: „Ja, er ist drei Sachen. Und
auch noch Krankenwagenlenker. Und
mein Papa hat auch das Spielzeug hier
gekauft.“
Marcel: „Das ganze Spielzeug?“
Hendrick: „Nee, nicht das Ganze. Ein
bisschen hat auch der Kindergarten
gekauft.“
Marcel: „Ja, und auch die Arbeiterwohlfahrt.“
g.k.
Mehr Informationen:
Kindermund
Hendrick (4 Jahre) erzählt seinen Freunden:
„Mein Papa ist Polizist. Der kann Leute einsperren. Manchmal bringt er
seine Pistole und die Handschellen
mit. Mein Papa ist auch Rettungsschwimmer. Und er ist noch Waldarbeiter. Da kann er die Bäume umwerfen. Mein Papa hat so einen großen
Hammer. Damit hat er eine Hütte ge-
28
Delfingruppe, AWO Kita Edenstraße
Dezember 2015_AWO aktuell
Kinder
„TurnZirkus Phantasia“
Fabelwesen unterwegs im Misburger Regenbogenschiff
Das Gelände des AWO Familienzentrums Misburger Regenbogenschiff hat sich vom 5. bis 7. Juni 2015 in eine
bunte Zirkuslandschaft verwandelt. Nach dem Erfolg im letzten Jahr fand das Kooperationsprojekt „TurnZirkus“
dieses Jahr unter dem Motto „Phantasia“ statt.
waren alle mit Feuereifer dabei. In den
Workshops wurden die Kinder von ausgebildeten Trainern, Zirkuspädagogen
und Artisten angeleitet. Sie haben Figuren einstudiert, die Choreographien
mit den Trainern besprochen und die
Kostüme vorbereitet. Unter dem Motto
„Phantasia“ sind hinter den Kulissen,
Monster und Drachen, glitzernde Feen
und Zauberer entstanden.
Den Abschluss der Zirkustage bildete
die Zirkusvorstellung am 7. Juli 2015.
Rund 200 Gäste waren der Einladung gefolgt und versammelten sich
erwartungsvoll vor dem Zirkuszelt. Mit
großem Applaus wurden die Akrobaten, Seiltänzer, Clowns, Zauberer und
Seilspringer begrüßt. Die Kinder zeigten mit viel Elan und Konzentration
ihre Kunststücke, während die Trainer
die Daumen drückten. Der dreitägige
„TurnZirkus“ endete anschließend mit
einem gemütlichen Grillfest und Köstlichkeiten vom Buffet.
Die Kinder waren mit Feuereifer dabei.
Das Kooperationsprojekt „TurnZirkus“
der AWO Familienzentren Misburger
Regenbogenschiff und Schweriner Straße, des Niedersächsischen Turnerbundes und dem Netzwerk für Zirkuskünste
CircO hatte Kinder und Jugendliche
zwischen sechs und 14 Jahren zu Zirkustagen eingeladen mit dem Ziel, das
Gelernte gemeinsam in einer abschließend Zirkusvorstellung zu zeigen. „Einen Auftritt selbst mit zu gestalten, ist
für alle Beteiligten ein beeindruckendes
Erlebnis“, sagt Sabrina Ennen, Koordinatorin des AWO Familienzentrums
Schweriner Straße. Die Freude an der
eigenen Leistung im Zusammenspiel
mit der Gruppe stärke dabei sowohl
die Teamfähigkeit als auch die eigene
Selbstsicherheit.
Dezember 2015_AWO aktuell
Von Artisten angeleitet
Insgesamt 60 Kinder aus zehn verschiedenen Stadtteilen haben an den
Workshops zu Akrobatik, Balance,
Zauberei/Clownerie und Seilkunst
(dem sogenannten Rope Skipping), teilgenommen. Trainiert wurde von Freitag
bis Sonntagnachmittag. Trotz der Hitze
Zirkus ist eine Kunstform ohne
Grenzen. CircO Hannover bietet
Kinder- und Jugendzirkusgruppen
Bühnen für ihre Kunst. Nirgendwo
kommen so viele Sprachen, ethnische und kulturelle Milieus am gleichen Ort zusammen wie im Zirkus.
Großer Dank gilt den Förderern, die
das Projekt finanziell unterstützt und
ermöglicht haben: die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung, der Bezirksrat
Buchholz-Kleefeld und Misburg-Anderten, die Sparkasse Hannover sowie der
AWO Ortsverein Misburg. Ein großes
Dankeschön auch an alle Ehrenamtlichen und Eltern, die während der Zirkustage unterstützend dabei waren.
Sabrina Ennen
Mehr Informationen:
Familienzentrum
Schweriner Straße 22, 30625
Hannover, Tel. 0511 7605637
[email protected]
29
Kinder
Gelebte Bildung nach Early Excellence
Ein Beispiel aus der Praxis
Grundlage der pädagogischen Arbeit in den 43 Kindertagesstätten
der AWO Region Hannover e.V. ist
der „Niedersächsische Orientierungsplan für Bildung, Betreuung
und Erziehung für Kinder“ und die
inhaltliche
Schwerpunktsetzung
nach dem Situationsansatz. Dabei
fließen auch Elemente aus der Early Excellence Pädagogik mit in die
Arbeit ein. Wie das im Kindergartenalltag aufgenommen wird, zeigt
ein Beispiel der Kita Ibykusweg im
Familienzentrum Misburger Regenbogenschiff.
Julian freut sich über die vielen an ihn adressierten Briefe.
Vor über einem Jahr fragte mich Julian, ob er mit mir die Post reinholen
dürfte. Ich ließ ihn mitgehen, den Briefkasten mit dem Schlüssel öffnen, die
Briefe heraus nehmen und sie mit mir
Early Excellence Pädagogik
Im Mittelpunkt des pädagogischen
Handelns stehen die kindlichen
Bildungsprozesse als individuelle Leistung des Kindes. Diese gilt
es zu erkennen und das Kind individuell zu fördern. Eltern und
Erzieher/innen gehen dabei eine
neue Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ein, in der die Eltern
gleichberechtigt mitarbeiten. Verknüpft wird dies mit Bildungs- und
Beratungsangeboten. Ziel soll die
bestmögliche Grundlage (early excellence) für einen guten Start in das
selbstbestimmte Leben sein.
30
gemeinsam sortieren und öffnen. Dabei schaute Julian mich an und sagte:
„Ach, Sabine, ich würde auch so gerne
einmal Post bekommen.“ Da hatte ich
die Idee, dass alle Kolleginnen ihm einen Brief schreiben könnten und in den
Kita-Briefkasten legen oder auch richtig
per Post schicken.
Mehr Post als jemals zuvor
In den folgenden Tagen bekam Julian mehr Post als jemals zuvor. Seine
Augen leuchteten, als er die an ihn
adressierten Briefe aus dem Briefkasten
nahm. Er hüpfte und rannte mit den
Briefen wedelnd zu seiner Erzieherin
und rief schon von weitem: „Freweini,
ich hab Post!“ Die Briefe mussten sofort
vorgelesen werden. Dann kam er zu
mir ins Büro und umarmte mich. „Machen wir gleich Post?“, fragte er. Nachmittags sah ich ihn mit Freweini auf
dem Außengelände die Briefe immer
wieder durchlesen. Dabei hüpfte er von
einem Bein auf das andere. Als seine
Mutter kam, musste sie ihm alle auch
noch einmal vorlesen.
Die nächsten Tage empfing er mich
schon morgens an der Eingangstür,
um mit mir gemeinsam nach Post zu
schauen. Die Mutter bedankte sich einige Tage später bei mir für diese Aktion. Seitdem ist es eine feste Konstante
geworden, dass Julian und manchmal
auch andere Kinder gemeinsam täglich
mit mir die Post holen, sie öffnen und
sortieren. Vor einigen Tagen sagte er
mir, dass es toll war, als er die ganzen
Briefe bekommen hat. Da müssen wir
wohl bald wieder Briefe schreiben…
Sabine Normann
Mehr Informationen:
Familienzentrum
Misburger Regenbogenschiff
Sabine Normann
Ibykusweg 3, 30629 Hannover
Tel.: 0511 5865083
[email protected]
Dezember 2015_AWO aktuell
Frauen
Frauen
Reiterlebnis – Vertrauen stärken
Neues Projektangebot im AWO Frauenhaus
Nach gründlichen Vorbereitungen ist es geschafft! Seit dem Frühjahr 2015
wird die Projektidee „Reiterlebnis – Vertrauen stärken“ des Frauenhauses
der AWO Region Hannover e.V. in der Reitanlage Salzhemmendorf umgesetzt.
Neben den vielen anderen Angeboten
im Frauenhaus sollen mit dem neuen
Reitangebot das Selbstbewusstsein und
das Selbstwertgefühl der Frauen zusätzlich gefördert werden. „Wir sind
dieses Jahr zum ersten Mal im Frühling
mit den Teilnehmerinnen zu der Reitanlage nach Salzhemmendorf gefahren“,
berichtet Ute Vesper, Leiterin des Frauenhauses.
Nach einem Rundgang über den Hof
mit Besichtigung der Reitanlage und
einer Einführung in das Leben und Verhalten von Pferden wurden die Pferde
mit Hilfe von fachkundigen Reiterinnen
zum Ausreiten fertig gemacht: Hufe
auskratzen, striegeln, satteln und tren-
Ein starker Faktor im
Heilungsprozess
sen. „Die Frauen und Kinder konnten
sich auf dem in ländlicher Idylle gelegenem Gelände wunderbar erholen und
abschalten“, so Vesper.
„Durch die traumatisierenden Gewalterfahrungen, denen die Bewohnerinnen des Frauenhauses und deren Kinder ausgesetzt waren, ist deren Selbstvertrauen und Selbstwertempfinden
nachhaltig angegriffen“, sagt Vesper.
Den Kontakt zu Pferden angstfrei zu
erleben und zu gestalten, sei für sie ein
starker Faktor im Heilungsprozess seelischer Verwundungen.
Martin Schemm.pixelio.de
Das Reiten und der Kontakt mit den Pferden stärken das Selbstvertrauen und das eigenständige verantwortliche Handeln.
Im Februar waren die Mitarbeiterinnen
des AWO Frauenhauses zum Kennenlernen des Reitens und des Reitstalls mit
seinen vielseitigen Angeboten für „Kontakt mit Pferden“ nach Salzhemmendorf
gekommen. „Meine Mitarbeiterinnen
waren begeistert“, berichtet Vesper,
die selbst aktive Reiterin ist. „Schon im
Vorfeld werte ich dieses gemeinsame
Erlebnis, unter team- und gesundheitsfördernden Aspekten, als deutlichen
Erfolg.“
Auf der Suche
nach Sponsoren
Das Reiten und der Kontakt mit den
Pferden stärken das Selbstvertrauen
und das eigenständige verantwortliche Handeln. Für die Stabilisierung der
Frauen und Kinder im Frauenhaus ist
das Projektangebot „Pferd“ daher sicherlich ein Meilenstein auf dem Weg
in eine von mehr Unabhängigkeit und
angstfreiem Handeln geprägten Lebensphase.
Ute Vesper: „Wir wünschen uns, dass
wir dieses Angebot zukünftig einmal im
Monat durchführen können und sind
auf der Suche nach weiteren Sponsoren.“ Aktuell wird das Projekt von
Catherine Nail Company GmbH gesponsort, die explizit Frauenhäuser und
Frauenberatungsstellen unter dem Titel
„We Can Do It!“ unterstützt.
Ute Vesper
Mehr Informationen:
Frauenhaus
Postfach 810601, 30506 Hannover
Tel.: 0511 221102
[email protected]
Dezember 2015_AWO aktuell
31
Migration
„Es gibt Handlungsbedarf“
Fachgespräch zum zehnjährigen Bestehen des Zuwanderungsgesetzes
Die Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege (AGW) hat am 22. September 2015 ein Fachgespräch mit
dem Titel „10 Jahre Zuwanderungsgesetz und die Rolle der Migrationsdienste – Auswirkungen für Stadt und die
Region Hannover“ durchgeführt. Fachleute haben ihre Erfahrungen im Neuen Rathaus vor mehr als 80 Gästen
aus Politik, Verbänden, Behörden und Organisationen vorgestellt und Handlungsbedarfe diskutiert.
Fachleute diskutieren künftige Herausforderungen und lokale Lösungsansätze im Bereich von Zuwanderung und Integration.
Auf dem Fachgespräch wurden nicht
nur die Entwicklungen der letzten Jahre
aufgezeigt, sondern vor allem künftige Herausforderungen und lokale Lösungsansätze im Bereich von Zuwanderung und Integration diskutiert. Auch
unter der Fragestellung: „Können wir
die aktuellen Herausforderungen meistern, oder brauchen wir jetzt, zehn
Jahre nach Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes, eine Neufassung – vielleicht sogar ein völlig neues Einwanderungsgesetz, wie es viele Politiker/
innen und im Integrationsmanagement
Beteiligte fordern.
man der Realität ins Auge blicken und
sich angesichts der rapide steigenden
Flüchtlingszahlen den Herausforderungen stellen. „Wir reden hier nicht mehr
von einer Bewältigung, sondern davon,
wie wir zu einem geregelten System der
Einwanderung kommen.“
Der AGW Vorsitzende Ulrich Werkmeister betonte in seiner Begrüßung die
Notwendigkeit der Mittelerhöhung für
Zur Arbeitsgemeinschaft der freien
Wohlfahrtspflege AGW gehören:
Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonisches
Werk und Der Paritätische.
„Hannover ist eine Einwanderungsstadt“, sagte Oberbürgermeister Stefan Schostok in seinem Grußwort
zum Fachgespräch. Außerdem müsse
32
die Migrationsberatung. Hinzu komme
die Notwendigkeit, gemeinsame Ideen
zu entwickeln, um den neuen Herausforderungen in der Migrationsarbeit zu
begegnen.“
„Gesetz ist mindestens
renovierungsbedürftig“
Für Wolfgang Barth, Abteilungsleiter
Migration und Interkulturelle Öffnung
beim AWO Bundesverband, ist klar:
„Das Zuwanderungsgesetz ist mindestens renovierungsbedürftig.“ Er kritisierte, dass an allen positiven Entwicklungen in der Bundesrepublik, die Eingewanderten nur zum Teil partizipieren
würden. Die Verantwortung sei nicht
bei den Eingewanderten zu suchen,
Dezember 2015_AWO aktuell
Migration
sondern in den Strukturen und den Bedingungen. Der Alltag müsse so organisiert werden, dass sie überall dabei
sein können.
Über die Grenzen und Möglichkeiten
des Zuwanderungsgesetzes referierte
Kai Weber, Geschäftsführer Niedersächsischer Flüchtlingsrat. „Das Gesetz
steuert und begrenzt den Zuzug von
Ausländern.“ Es biete die Möglichkeiten, das Aufenthaltsrecht zu verweigern
beziehungsweise zu beenden und sei
teilweise gestaltet als Sanktionsmittel,
so der Referent. Das Gesetz ändere zunächst wenig an den Lebensbedingungen der Flüchtlinge.
Migrationsdienste leisten
essenziellen Beitrag
Alle Beteiligten waren sich einig, dass
die Migrationsdienste einen essenziellen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe von Eingewanderten leisten. Dies
bestätigten auch die Ergebnisse der
Forschungsstudie „Zehn Jahre Migrati-
Vor zehn Jahren wurde Zuwanderung und Integration in Deutschland erstmals in einem Gesetz
geregelt. Nach langwierigen politischen Verhandlungen trat am
1. Januar 2005 das „Gesetz zur
Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung und zur Regelung des Aufenthalts
und der Integration von Unionsbürgern
und Ausländern“ (Zuwanderungsgesetz) in Kraft.
Rechtsanwalt Dündar Kelloglu, stellvertretender Bürgermeister der Stadt
Lehrte, zeigte beispielhaft die Unzulänglichkeiten des Gesetzes auf. „So
macht unsere Rechtsordnung erheblich
Unterschiede zwischen verschiedenen
Gruppen von Eingewanderten.“ Da
werde zwischen anerkannten Flüchtlingen, Flüchtlingen im Anerkennungsverfahren, Unionsbürgern oder Drittstaatsangehörigen differenziert. Diese
Differenzierung in der Beratung, in der
Inanspruchnahme von Diensten aus der
Regelversorgung sowie für den Zugang
zu Integrationskursen verhindere deren
erfolgreiche Eingliederung.
Die
Migrationsberatungsdienste
übernehmen eine zentrale Rolle bei
der Integration von Einwanderern
und bei der Gestaltung der kommunalen Integrationspolitik.
onsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)“, die eine hohe Zufriedenheit
der Ratsuchenden mit der Beratung
zeigen. Außerdem konnte in der überwiegenden Mehrheit der Beratungsfälle
eine spürbare Verbesserung der Lage
der Ratsuchenden erzielt werden.
Durch die veränderte Zuwanderung
und die Erwartungen an die Migrationsdienste sei klar, dass die Finanzierung insbesondere der MBE durch den
Bund wachsen müsse. „Damit die MBE
ihre wichtigen Aufgaben erfüllen kann,
braucht es eine verstärkte Bundesförderung“, darüber waren sich die Podiumsteilnehmenden einig. Als eigenständiges Instrument der Integrationspolitik
müsse die MBE bedarfsgerecht ausgestattet werden.
g.k., Nezir Begovic
Mehr Informationen:
Beratungszentrum für Integrations- und
Migrationsfragen (BIM)
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.:0511 21978-138
[email protected]
Knitterfrei
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Gardinenservice ● Haushaltswäsche ● Abholung/Bringdienst
Schulenburger Landstraße 232
30419 Hannover
Telefon und Fax: 0511 748880
Dezember 2015_AWO aktuell
33
Migration
„Wir helfen uns gegenseitig“
AWO betreibt Wohnhaus für Flüchtlinge in Lehrte
Die AWO Region Hannover e.V. ist
seit dem 1. September 2015 Träger
des Flüchtlingswohnhauses in Lehrte. Die ersten drei sudanesischen
Familien sind am 10. September
eingezogen. Mittlerweile ist das
Wohnhaus Manskestraße mit 59
Bewohner und Bewohnerinnen voll
belegt.
AWO Mitarbeiterin Meryem Kirli (Mitte): „Die Gemeinschaft untereinander funktioniert gut..
Die Stadt Lehrte hat die alten Gebäude
der Stadtwerke innerhalb vier Monaten
umbauen lassen und neue Unterkünfte
geschaffen, inklusive einer Großküche,
Sanitäranlagen und Wäscheräumen.
„Der Standard ist vergleichsweise gut
und wir können hier gut arbeiten“, betont AWO Geschäftsführer Burkhard
Teuber. „Ich sehe gute Chancen für die
Integration der Flüchtlinge.“
„Wir haben uns ganz bewusst für die
Bezeichnung Wohnhaus entschieden“, sagt AWO Fachbereichsleiterin
Gabriele Schuppe: „Denn hier wohnen
Menschen.“ 44 Erwachsene und 15
Minderjährige aus dem Sudan haben
im Wohnhaus nach ihrer Flucht eine
neue Unterkunft gefunden und werden
durch die AWO mit zwei Sozialarbeiter- und drei Assistenzstellen betreut.
sei es, arabisch sprechende Psychologen zu bekommen“, berichtet Sozialarbeiterin Meryem Kirli. Viele Flüchtlinge
benötigten aufgrund ihrer Erlebnisse
psychologische Hilfen.
Zum Team gehören des Weiteren zwei
Reinigungskräfte, ein Hausmeister und
viele ehrenamtlich Tätige, darunter
auch junge Männer aus dem Sudan,
die letztes Jahr selbst als Asylbewerber
in Lehrte angekommen sind. „Ich freue
mich, dass sie ihren Landsleuten hier
im Wohnhaus mit Rat und Tat zur Seite
stehen“, sagt Schuppe.
Die Flüchtlinge verpflegen sich im
Wohnhaus selber. Sie bereiten das
Das Wohnhaus Manskestraße 19
Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel
Hilfe bei der Einrichtung von Konten,
Behördengänge, Vermittlung der Kinder in Kindertagesstätten und Schulen
oder auch die Vereinbarung von Arztterminen. Ganz besonders schwierig
34
Dezember 2015_AWO aktuell
Migration
Ein normales Leben
im eigenen Rhythmus
Essen in der Gemeinschaftsküche zu,
legen ihre Essenszeiten selber fest und
versuchen ein ganz normales Leben in
ihrem eigenen Rhythmus führen. Die
Gemeinschaft funktioniere sehr gut, betont Kirli: „Die Flüchtlinge kommen gut
miteinander aus und unterstützen und
helfen sich gegenseitig.“
Im Haus finden wöchentliche Angebote für die Kinder, wie zum Beispiel ein
Malkurs oder ein Mundharmonikakurs,
statt. Durch Spenden waren und sind
Aktionen möglich, wie der Besuch einer Vorstellung des Zirkus Roncalli, ein
Heimspiel von Hannover 96 oder auch
ein Bowlingabend. Zusätzlich werden
Sprachkurse für die Kinder und Erwachsenen angeboten. Darüber hinaus
nutzen die Flüchtlinge die Angebote
des gut funktionierenden Netzwerkes
„Lehrte hilft“.
In der Gemeinschaftsküche können sich die Flüchtlinge selber verpflegen.
„Für die Zukunft ist geplant, gemeinsam
mit den Flüchtlingen einen Spielplatz
auf dem Gelände zu bauen“, berichtet Schuppe. Auch sollen Fitnessgeräte
vom Unternehmen Wohnungsbau Lehrte, dem Eigentümer der Gebäude, in
den Garagen aufgestellt werden.
„Aufgrund des hohen Einsatzes der
Stadt Lehrte und vieler haupt- und ehrenamtlichen AWO Mitarbeitenden ist
es gelungen, das Wohnhaus Manskestraße innerhalb weniger Wochen für
die Flüchtlinge aufzubauen und einzurichten“, sagt Teuber. Auch ehemalige
AWO Mitarbeitende wurden aktiviert.
Insbesondere der Einsatz von Ute von
der Brelie mit ihren Erfahrungen als Leiterin des ehemaligen AWO Füchtlingswohnheim Vinnhorster Weg habe dazu
beigetragen.
Angekommen in Lehrte.
g.k.
Mehr Informationen:
Fachbereich Qualifizierung, Bildung,
Teilhabe
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-131
[email protected]
Dezember 2015_AWO aktuell
35
Migration
Neues Angebot:
. Zu den Aufgaben gehören:
Dezentrale Flüchtlingsberatung in der Wedemark
Seit dem 12. Oktober 2015 bietet die AWO Region Hannover e.V. dezentrale Sozialberatung von Flüchtlingen in der Wedemark an.
Die für die Beratung der Flüchtlinge
in der Wedemark zuständige DiplomSozialpädagogin Esther Kretschmer
bringt eine Menge Erfahrungen mit. Sie
hat im Jugendamt Hamburg Eimsbüttel
als fallverantwortliche Sachbearbeiterin
der Hilfeplanung mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gearbeitet. Bei
ihrer Arbeit in der dezentralen Flüchtlingssozialberatung wird sie durch den
Assistenten Mubarek Beshara unterstützt. Er hat eine juristische Ausbildung
im Sudan absolviert und bringt zusätzlich seine eigene Flüchtlingsgeschichte
in die Arbeit mit den Klienten ein.
Kurze Wege
für die Flüchtlinge
Das Beratungs-Team sitzt zentral im
Rathaus der Gemeinde Wedemark.
Das bedeutet für die Flüchtlinge kurze
Wege. So können sie am Tag der Beratung über die Asylbewerberleistungen
durch die Gemeinde Wedemark gleich
auch die Sozialberatung im Nebenraum in Anspruch nehmen.
Vermitteln in
Sprachkurse vor Ort
„Wir helfen auch gerne vor Ort bei
Fragen zum täglichen Leben, zum
Beispiel bei der Erstorientierung in
der Gemeinde“, sagt Kretschmer. Die
AWO Mitarbeitenden stehen in regem
Kontakt zu Ehrenamtlichen und vermitteln in Sprachkurse, die die vielen ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürger
in der Wedemark anbieten. Darüber
hinaus betreuen sie durch tägliche Besuche die erste Gruppenunterkunft in
der Wedemark, in der momentan 15
alleinstehende Männer untergebracht
Mubarek Beshara und Esther Kretschmer führen die Sozialberatung in der Wedemark durch.
·· bedarfs- und ressourcenorientierte Einzelfallberatung (CaseManagement)
·· Beratung zu asyl- und ausländerrechtlichen Fragen
·· Unterstützung bei der Wohnungssuche, Kindergartenplätzen, Schulen
·· Beratung zu Angeboten der
beruflichen Eingliederung
·· Vermittlung in Deutschkurse
·· Unterstützung bei Antragsstellungen und Zusammenarbeit bei
Behörden und Ämtern
·· Mitarbeit in fachbezogenen
Netzwerken in der Wedemark
·· Unterstützung in Alltagsfragen
(Rücksprache mit Vermietern)
Sprechstunde:
Montag:
12 bis 15:30 Uhr
Freitag:
8:30 bis 12 Uhr
Dienstag bis Donnerstag:
nach Absprache
Fritz-Sennheiser-Platz 1
30900 Wedemark
Tel. 05130 581-246
[email protected]
[email protected]
sind. Durch die Einbindung in das Beratungszentrum für Integrations- und
Migrationsfragen erhalten sie dort kollegiale Unterstützung und haben regelmäßig Austausch.
Nezir-Bajdo Begovic
Mehr Informationen:
Beratungszentrum für Migrations- und
Integrationsfragen (BIM)
Deisterstr. 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-138
[email protected]
36
Dezember 2015_AWO aktuell
Migration
1001 Stärken – 1001 Berufsperspektiven
Angebote zur beruflichen Orientierung von Frauen mit Migrationsgeschichte
Die Teilnehmerinnen haben neue berufliche Erwerbsperspektiven für sich entwickelt.
Das bereits im Jahr 2013 erfolgreich
verlaufene Projekt “1001 Stärken
– 1001 Berufsperspektiven“ konnte zum zweiten Mal erfolgreich
bei der AWO Region Hannover
e.V. durchgeführt werden. Ziel ist
es, die beruflichen Potenziale von
Frauen mit Migrationsgeschichte zu
aktivieren und deren Informationsund Kenntnisstand über mögliche
Berufsfelder zu erhöhen.
Das vom Niedersächsischen Landesamt
für Soziales, Jugend und Familie finanziell unterstützte Projekt beinhaltete
zwölf Gesprächsrunden, die zweimal
monatlich stattgefunden haben. Die
zwölf Teilnehmerinnen waren zwischen
27 und 50 Jahren und stammten aus
sieben unterschiedlichen Herkunftsländern.
Durch Themen, wie zum Beispiel Gender und kulturell untypische Berufswe-
Dezember 2015_AWO aktuell
ge, sollten sie neue Erwerbsperspektiven entwickeln und an bestehende
Ausbildungs-, Qualifizierungs- und Beratungsangebote herangeführt werden.
Für die aus Litauen stammende Rasa
ist klar, dass sie nach dem Besuch des
Integrationskurses eine Ausbildung als
Straßenbahnfahrerin machen wird.
Eine andere Teilnehmerin hat bereits
mit der Ausbildung zur Altenpflegerin
begonnen.
Mit Kinderbetreuung
Die angebotene Kinderbetreuung ermöglichte auch den Müttern die Teilnahme am Projekt. Durch die Kooperation mit der Migrationsberatung für
Erwachsene (MBE) und dem Jugendmigrationsdienst (JMD) der AWO konnten die Teilnehmerinnen bei Bedarf
sozialpädagogische Beratung in Anspruch nehmen.
Nezir-Bajdo Begovic
Teilnahme an berufsbezogener Sprachförderung
Die Teilnahme an berufsbezogener
Sprachförderung des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge, Aufnahme
einer
sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung, Teilnahme am Integrationskurs, Beginn eines Anerkennungsverfahrens der ausländischen Berufsabschlüsse und nicht zuletzt die Klarheit
bezüglich der beruflichen Ziele sind
weitere Ergebnisse des Projektes.
Mehr Informationen:
Beratungszentrum für Migrations- und
Integrationsfragen (BIM)
Deisterstr. 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-138
[email protected]
37
AWO bundesweit
Sozialkonferenz der AWO
Auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit
Unter dem Titel „Vom Frauenwahlrecht zur Gleichstellungspolitik –
Geschichte bewegt Zukunft“ fand am 19. September 2015 in Hamburg
die 6. Sozialkonferenz der AWO statt.
„So freudig und gern wir alle in der
Gegenwart stehen sollen, um darin
das Unsrige zu tun – und um daran
zu wachsen – so wichtig ist es doch
auch, immer wieder zurückzuschauen, die Gegenwart an der Vergangenheit zu prüfen und sich an dem,
was daran gut war, neu zu orientieren. Nicht, um in der Vergangenheit
zu verharren, sondern immer wieder
erneut für die Zukunft bereit zu sein.“
(Marie Juchacz 1955/56)
Diese Worte von Marie Juchacz
beschreiben den Kern der 6. Sozialkonferenz der AWO in Hamburg
sehr treffend: Mit Gründung der
Arbeiterwohlfahrt vor fast 100 Jahren bis heute ist in der Frauen- und
Gleichstellungspolitik – auch unter
großer Initiative der AWO – viel erreicht worden und trotz allem bedarf
es weiterer Schritte und Entwicklungen. „Wir müssen neue Bündnisse
zwischen den Generationen und
Geschlechtern schließen, um wirkliche
Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen.
Mit der diesjährigen Sozialkonferenz
haben wir dafür einen wichtigen Beitrag getan“, fasste Wilhelm Schmidt,
Vorsitzender des Präsidiums des AWO
Bundesverbandes e.V., die Ergebnisse
der Konferenz zusammen. Der Erste
Bürgermeister Hamburgs Olaf Scholz
wies auf die gesamtgesellschaftliche
Bedeutung hin und forderte auch die
Männer auf, sich als Verbündete im
Voranbringen von Frauen- und Gleichstellungspolitik zu begreifen.
Gleichstellung realisieren
Auf der Grundlage der Leitbegriffe
diskutierten die rund 270 Delegierten
in Arbeitsgruppen über Themen wie
Lohngerechtigkeit oder körperliche
und finanzielle Selbstbestimmung. Als
Vertreterinnen für die AWO Region
Hannover e.V. waren die stellvertretende Vorsitzende Birgit Merkel und Ver-
Die Sozialkonferenz wurde mit
dem Film „Meine Herren und
Damen – Wie AWO Frauen die
Gesellschaft verändert haben“
eröffnet. Die Dokumentation ist
zu sehen bei youtube unter
https://www.youtube.com/watch?v=
r1pjzmxl1Ps
waltungsleiterin Dr. Isabell Möller
dabei. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass Veränderungen
in der Arbeits- und Sozialpolitik notwendig seien, um die Gleichstellung
zu realisieren und nicht „überholte
Rollenvorstellungen“ zu fördern. Die
Ergebnisse der Konferenz fließen ein
in die „Hamburger Erklärung“, in
welcher die Position der AWO zur
Geschlechtergerechtigkeit niedergeschrieben wird. Im Schlusswort resümierte Christiane Reckmann, Präsidiumsmitglied des AWO Bundesverbandes e.V., dass es gelungen
sei mit der Sozialkonferenz „eine
Brücke zwischen den frauenpolitischen Wurzeln der AWO und der
Gegenwart zu schlagen.“
Dr. Isabell Möller
Dr. Isabell Müller
38
Dezember 2015_AWO aktuell
kurz notiert
Fortbildung für Alltagsbegleiter
Karin Bangwa.pixelio.de
entwickeln. Im Fokus standen Themen
wie „Kommunikation- und Gesprächsführungsstrategien bei Demenz“ und
eine Ideenwerkstatt für Betreuungsangebote. Für das nächste Jahr sind weitere Fortbildungsangebote zum Thema
Demenz geplant.
Im Fokus stehen Themen wie „Kommunikation- und Gesprächsführungsstrategien bei
Demenz“.
A
nfang Oktober fand erstmals im
Weiterbildungszentrum der AWO
Region Hannover e.V. eine zweitägige
Fortbildung für Alltagsbegleiter (Betreuungskräfte für demenziell Erkrankte)
statt. Diese gesetzlich vorgeschriebene
Jahresfortbildung ermöglichte es den
17 Teilnehmenden aus verschiedenen
AWO Einrichtungen die berufliche Praxis zu reflektieren und die erworbenen
Kenntnisse sowie die eigenen Vorgehensweisen zu vertiefen und weiterzu-
Zusätzlich bildet das Weiterbildungszentrum ab dem Frühjahr 2016 Interessierte zu Alltagsbegleitern in einer
zertifizierten Qualifizierungsmaßnahme aus. Zu den Aufgaben gehören
unter anderem die Unterstützung von
Menschen mit Demenz bei alltäglichen
Aktivitäten, wie Spaziergänge, Gesellschaftsspiele, Lesen oder Basteln. Im
Anschluss können diese Kräfte in stationären Einrichtungen und ambulanten
Diensten Arbeit finden.
Mehr Informationen:
Ambulaner Pflegedienst, Caroline
Billert, Tel.: 0511 260925-41
AWO Weiterbildungszentrum, Heike
Seiker, Tel.: 0511 21978-119
Gleichstellungsausschuss bei der AWO Frauenberatung in Lehrte
Z
wölf Mitglieder des Gleichstellungsausschusses der Region Hannover
und die Gleichstellungsbeauftragte Petra Mundt mit ihrem Team haben am
15. September 2015 die AWO Frauenberatungsstelle in Lehrte besucht, um
sich ein Bild über die Arbeit zu machen. Themen waren insbesondere, wie
viele Frauen die Beratungsstelle nutzen,
aus welchen Gemeinden sie kommen
und mit welchen Anliegen. AWO Mitarbeiterin Brigitte Mende wies auf den
vielfältigen Aufgabenbereich in der Beratung hin und erläuterte die Angebote.
Mehr Informationen:
Frauenberatungsstelle
Goethestraße 8, 31275 Lehrte
Tel.: 05132 832434
[email protected]
Dezember 2015_AWO aktuell
Mitglieder des Gleichstellungsausschusses mit Petra Mundt (vierte von links) zu Besuch in
Lehrte bei Brigitte Mende, Leiterin der AWO Frauenberatungsstelle.
39
kurz notiert
Hohe Nachfrage bei den AWO Wohnprojekten
entwickeln wollen (siehe auch „AWO
aktuell“ Juni 2015). Für die Standorte List und Kronsberg gibt es bereits
Gruppentreffen, zu denen weitere Interessierte herzlich eingeladen sind. Wer
sich für das Wohnprojekt in Gehrden
interessiert, kann sich bei der AWO Seniorenarbeit melden und wird dann zu
einer ersten Informationsveranstaltung
eingeladen.
Für die zukünftigen Mieterinnen und
Mieter entstehen an den jeweiligen
Standorten barrierefreie Wohnungen
und ein Gemeinschaftsbereich, der von
dem Wohnprojekt für Treffen, Feste und
Familienfeiern genutzt werden kann.
Es entstehen barrierefreie Wohnungen mit Gemeinschaftsbereichen.
D
ie AWO begleitet unter der Überschrift „4 gewinnt“ vier gemeinschaftliche Wohnprojekte an unter-
Mehr Informationen:
schiedlichen Standorten für Menschen
ab 55 Jahren, die gemeinsam Ideen
für ein nachbarschaftliches Miteinander
Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-178
[email protected].
Anregungen oder Kritik an „AWO aktuell“?
Sagen Sie uns Ihre Meinung per E-Mail: [email protected]
Das neue AWO Programm
für Senioren ist da
Wir haben ein vielfältiges Programm
zusammengestellt mit Kursen, Gruppenfahrten, Ausflügen und Informationsveranstaltungen. Bei uns finden Sie
ein buntes Angebot, mit dem Sie in Gemeinschaft mit anderen Menschen aktiv
sein können!
Wie wäre es, den Frühling auf Mallorca zu genießen oder es sich im Wellness-Urlaub gut gehen zu lassen? Mit
uns können Sie sich auch durch den
neuen Anbau des Sprengelmuseums
führen lassen und sich anschließend mit
italienischem Essen stärken. In unseren
Sportkursen werden Sie feststellen, wie
hilfreich Bewegung im Wasser oder
Wirbelsäulengymnastik ist. Auch für
Ihre Fragen rund um die Computerwelt
finden Sie in unseren Kursen Antworten.
40
Mehr Informationen:
Seniorenarbeit
Deisterstraße 85 A, 30449 Hannover
Tel.: 0511 21978-123
Das gesamte Programm finden Sie
auch im Internet unter
www.awo-senioren.info
Dezember 2015_AWO aktuell
kurz notiert
Aktionstag Stromspar-Check PLUS
Der Stromspar-Check PLUS ist eine Energieberatung, die den Menschen hilft,
mit kleinen Änderungen viel Energie
einzusparen. Dabei werden passende
Soforthilfen wie schaltbare Steckdosenleisten, energiesparende Beleuchtung
oder Wasserstrahlregler sofort installiert. Außerdem gibt es einen Zuschuss
in Höhe von 150 Euro zu einem neuen
Kühlgerät der Energieeffizienzklasse
A+++, wenn das bisherige Modell im
Haushalt älter als zehn Jahre ist und ein
neues Gerät im Vergleich zum bisherigen 200 kWh weniger pro Jahr verbraucht.
Stromsparberater Detlev Lemhöfer tauscht eine alte Glühbirne aus.
I
n der Einrichtung Carré Spierenweg
– Begleitetes Wohnen für allein erziehende Mütter, Väter und Schwangere
der AWO Region Hannover e.V. wurde
am 30. Oktober 2015 eine umfangrei-
che Energiesparberatung durchgeführt.
16 Haushalte haben die Gelegenheit
genutzt und sich anlässlich des bundesweiten Aktionsstages Stromspar-Check
PLUS beraten lassen.
Mehr Informationen:
Anmeldungen für einen StromsparCheck unter Tel. 0511 21978-169
oder per E-Mail an [email protected].
AWO rennt zum 18ten Mal
5
60 Kinder, über 170 Läuferinnen
und Läufer und mehr als 130 Helfende: Fast 900 Menschen waren im
April während des HAJ HannoverMarathon-Wochenende für die AWO
Region Hannover e.V. im Einsatz. Am
nächsten Marathonwochenende, das
am 9. und 10. April 2016 stattfindet,
ist die AWO zum 18. Mal mit vielen
Aktionen unter dem Motto „AWO gegen Ausgrenzung – unsere Sprache ist
Integration“ dabei.
Die Online-Anmeldungen für die Läufe
können ab sofort unter http://portale.awohannover.de getätigt werden. Wichtiger
Hinweis: Bitte unter der Rubrik 'Verein‘
AWO rennt! eintragen und unter der
Rubrik 'Unternehmershirt‘ eine Größe
für das AWO-Shirt angeben.
Helferinnen und Helfer gesucht!
Wer möchte AWO rennt unterstützen?
Das Team sucht Helfende, die Lust ha-
Dezember 2015_AWO aktuell
Unter dem Motto „AWO gegen Ausgrenzung - unsere Sprache ist Integration“ im Einsatz.
ben, für zwei Stunden Brötchen zu belegen, Obst zu schneiden, Kuchen und
Getränke auszugeben, bei der Standbetreuung mitzumachen, auf- und/
oder abzubauen oder Startnummern
für den Kinderlauf herauszugeben.
Mehr Informationen:
Geschäftsstelle
Wilhelmstraße 7, 30171 Hannover
Tel.: 0511 8114-200
[email protected]
41
kurz notiert
AWO übernimmt Freiwilligenzentrum in Barsinghausen
in der Trägerschaft war. „Die Initiative
ist vom AWO Ortsverein Barsinghausen ausgegangen. Es war uns wichtig,
dass das Freiwilligenzentrum die Arbeit
fortsetzen kann“, sagte der stellvertretende AWO Vorsitzende Horst Schild
bei der Vertragsunterzeichnung.
hinten von links: Günter Gottschalk (AWO Ortsvereinsvorsitzender), daneben das Team des
Freiwilligenzentrums; vorne: Horst Schild, Marc Lahmann, Burkhard Teuber
A
m 19. November 2015 hat die
AWO Region Hannover e.V. mit
der Stadt Barsinghausen eine Vereinbarung über die gemeinsame Träger-
schaft des Freiwilligenzentrums in Barsinghausen unterzeichnet. Damit tritt
die AWO die Rechtsnachfolge des Arbeiter-Samariter-Bundes an, der bisher
AWO Geschäftsführer Burkhard Teuber erinnerte daran, dass die AWO
bei der Gründung von Freiwilligenzentren federführend war. „Damit hat
die AWO einen weiteren Knotenpunkt
des bürgerschaftlichen Engagements
in Barsinghausen übernommen und
soziale Verantwortung gezeigt“, freut
sich AWO Fachbereichsleiter Adalbert
Mauerhof.
„Mit der AWO haben wir einen kompetenten Kooperationspartner gefunden“,
betonte Marc Lahmann, Bürgermeister
der Stadt Barsinghausen.
Mehr Informationen:
Ambulanter Pflegedienst, Ricklinger Straße 9, 30449 Hannover
Tel.: 0511 260925-0 [email protected]
Pflegedienst in
neuen Räumen
D
er ambulante Pflegedienst der
AWO ist umgezogen. Seit dem
1. Oktober 2015 ist das Pflegeteam
in den neuen Räumen der ehemaligen
Hautklinik in Hannover-Linden zu erreichen: Ricklinger Straße 9, 30449 Hannover, Tel. 0800 3020800 (kostenfrei).
Die bisherigen Räume im Ahrbergviertel werden umgebaut und unter anderem vom Assessment-Center genutzt.
42
Dezember 2015_AWO aktuell
Dachzeile
Zeigen Sie Ihr Herz!
Werden Sie Mitglied der
Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V.
Wilhelmstraße 7, 30171 Hannover
Telefon 0511 8114-356, Fax -250
[email protected]
www.awo-hannover.de
Beitritts- und Änderungsmeldung
zur Arbeiterwohlfahrt
Name
WM
Geschlecht
Vorname
Straße und Hausnummer
Postleitzahl
„Die AWO ist es wert!“
„Wir sind ein Mitgliederverband, der für eine sozial gerechte
Gesellschaft kämpft und politischen Einfluss nimmt. Dieses
Ziel verfolgen wir mit ehrenamtlichem Engagement und
professionellen Dienstleistungen.“ (Leitbild)
Wohnort
Wir helfen
Geburtsdatum
Telefon
·
·
·
·
E-Mail
Ich beantrage die Einzelmitgliedschaft.
Ich beantrage die Familienmitgliedschaft für mich und folgende
Familienmitglieder*):
Kindern und Jugendlichen
Familien in schweren Krisensituationen
bedrängten Frauen und Männern
alten oder pflegebedürftigen Menschen
Wir tun nachhaltig etwas
* Bitte Name, Geburtsdatum und Geschlecht (W/M )angeben
·
·
·
·
·
Als Monatsbeitrag zahle ich 25,00/20,00/15,00/10,00/7,50/5,00/4,00/3,00/2,50 €
(Zutreffendes unterstreichen).
Der Mindestbeitrag einer Familienmitgliedschaft beträgt 4,00 Euro.
Was haben Sie persönlich von der Mitgliedschaft?
Bankverbindung
· Die Sicherheit, dass Ihnen die AWO zur Seite steht.
Bank/Kreditinstitut
· Ermäßigungen auf Kurse, Fortbildungen, Freizeitangebote und Reisen.
Kontoinhaber/in (falls abweichend vom o.g. Namen)
· Sie können auf langjährige Erfahrungen und moderne Fachlichkeit bauen.
IBAN DE
gegen Jugendarbeitslosigkeit
für den sozialen Frieden
gegen Vereinsamung, Isolierung und Verzweiflung
für lebendige Stadtteile
gegen Ausgrenzung
· Einflussnahme durch aktive ehrenamtliche Mitgliedschaft.
BIC
IBAN und BIC können dem Kontauszug entnommen werden:
(IBAN = internationale Kontonummer, BIC = internationale Bankidentifikation)
· Sie erhalten Spenden- und Beitragsbescheinigungen
für Ihre Steuererklärung.
Einzugserlaubnis für den Mitgliedsbeitrag jeweils jährlich/
halbjährlich/vierteljährlich (bitte nicht Zutreffendes streichen)
Je mehr Mitglieder wir sind, desto mehr Gewicht hat
unsere Stimme in der Gesellschaft. Desto eher haben
wir gesellschafts- und sozialpolitischen Einfluss. Und
desto eher können wir Menschen helfen, die unsere
Hilfe brauchen.
Einzug über:
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.
Blücherstr. 62/63, 10961 Berlin
Gläubiger-Identifikationsnummer:
DE55ZMV00000145352
- Kombimandat Einzugsermächtigung
Ich ermächtige die Arbeiterwohlfahrt widerruflich, den genannten Monatsbeitrag bei Fälligkeit durch Lastschrift von meinem angegebenen Konto
einzuziehen. Ich kann diese Einzugsermächtigung widerrufen.
SEPA-Lastschriftmandat
Ich ermächtige die Arbeiterwohlfahrt, den genannten Monatsbeitrag mittels Lastschrift von meinem angegebenen Konto einzuziehen. Zugleich
weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Arbeiterwohlfahrt auf mein Konto gezogene Lastschrift einzulösen.
Hinweise: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten
dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Von dem ersten Einzug einer SEPA-Basis-Lastschrift wird mich die Arbeiterwohlfahrt
über den Einzug in dieser Verfahrensart unterrichten.
Dezember 2015_AWO
Ort, Datum,aktuell
Unterschrift 43
Dachzeile
„Alter ist Freiheit, Vernunft,
Klarheit, Liebe.“ Leo N. Tolstoi
Zuhause im Alter
Unsere Angebote in und um Hannover
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und Freizeitangebote
Pflegeberatung
nach § 45 SGB XI
Soziale Dienste Bezirk Hannover gGmbH Wohnen & Pflegen • www.awo-wup.de
Jugend- und Sozialdienste gGmbH • www.awo-js-hannover.de
ambulante Dienste gGmbH • www.awo-pflegedienst.de
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