18. April 20 h 19. April 20 h

Stimmen zum Stück
Stimmen zum Stück
‚Verrücktes Blut‘ ist eine Amok-Komödie
vom Zusammenprall der Kulturen.
Die Story des Stücks basiert auf einem
französischen Film mit Isabelle Adjani
aus dem Jahr 2007.
Der Dramaturg Jens Hillje, früher mal
einer der Chefs der Berliner Schaubühne,
und der Regisseur Nurkan Erpulat haben
daraus einen aberwitzigen Theaterspaß gemacht, ein well-made play voller
überraschender Wendungen und greller
Scherze. Hier wird Theater einmal als
aktuelle politische Kunstform begriffen,
als Abfolge von Befreiungsschlägen, die
den Zuschauer zum Lachen bringen und
ihm doch das eigene Denken nicht abnehmen wollen.
So verhandeln Erpulat und Hillje hier
zum Beispiel den so genannten Ehrenmord aus verletzter männlicher Eitelkeit nicht am Beispiel durchgeknallter
Muslime, sondern an dem des Heldenpaars Ferdinand und Luise in Schillers
„Kabale und Liebe“. Die Pointe aber,
auf die das ganze Stück hinausläuft, besteht darin, dass die Lehrerin den Weg
der Aggression wählt, weil sie auf blutige Vergeltung für die Schandtaten ihres
brutalsten Schülers aus ist, während die
Jungs und Mädels ihrer Klasse plötzlich
nach den Werten der Aufklärung kreischen und eine zweite Chance für den
Schurken fordern. So praktiziert „Verrücktes Blut“ auf brutal komische Weise
jene „ästhetische Erziehung“, die in der
Theater-AG-Stunde ursprünglich auf
dem Lehrplan stand ...
Kulturbühne
Offenbach
von Jens Hillje,
Nurkan Erpulat
(Wolfgang Höbel, Berliner Festspiele, Theatertreffen
2011)
KONTAKT UND INFO:
Kulturbühne Offenbach
Carmen Lutz
[email protected]
Auf Anfrage spielen wir auch
gerne in Schulen!
h
0
2
l
i
r
p
A
.
18 ril 20 h
1Im9Ku.ltuArzepntrum Offenbach
der A5b€endkasse
Karten nu7r€anerm
.
Wer ist dabei?
Sonja KelichPetra Wünschel
HasanRaoul Bisson
Musa Marlon Bisson
HakimSandro Wünschel
FeritJulian Kern
MariamAnnika Busch
LatifaLoreen Wünschel
RegieCarmen Lutz
AssistenzAnne Seidel
LayoutIngrid Bouché
Inhalt
Stimmen zum Stück
„Schauplatz Klassenzimmer.
Projekttag Friedrich Schiller.
Sonia Kelich, hoch motiviert und mit
Reclam-Heften unter dem Arm, bemüht
sich ihren Schülern Schillers idealistische
Vorstellung vom klassischen deutschen
Theater zu vermitteln. Doch Bastian, Hakim
und Musa randalieren und boykottieren
den Unterricht. Da fällt plötzlich in einem
Gerangel eine Pistole aus Musas Tasche.
Sonia Kelich zögert nur kurz, dann
nimmt sie die Waffe an sich und zwingt
die Schüler mit vorgehaltener Pistole,
„Räuber“ und „Kabale und Liebe“ zu
spielen. Mit dieser Geiselnahme beginnt
nicht nur ein abgründiger Tanz der Genres vom Thriller über die Komödie zum
Melodrama, sondern auch die lustvolle
und provokante Dekonstruktion aller vermeintlich klaren Rollen und Identitäten.“
„‘Verrücktes Blut‘ ist das
Stück der Stunde: ein
Spiel, das mit sozialem
Sprengstoff jongliert.“
http://www.goethe.de/kue/the/nds/
nds/aut/erj/de8984156.htm
Frankfurter Allgemeine Zeitung