Medieninformation Presse & Öffentlichkeitsarbeit Monika Demartin 0699 195 855 08 [email protected] Zur Ausstellung Die 80er Jahre in der Sammlung des MUSA. Pluralismus an der Schwelle zum Informationszeitalter Rückblickend auf das vierte Jahrzehnt seiner Sammlungsgeschichte untersucht das MUSA die 1980er Jahre. Diese Phase der heftig diskutierten „Postmoderne“ ist vom Erstarken des Kunstmarkts geprägt, der anfänglich vor allem auf die männlich dominierte Malerei der „Neuen Wilden“ setzte. Ihre Vertreter waren Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Gunter Damisch, Alfred Klinkan, Alois Mosbacher, Thomas Reinhold, Hubert Scheibl, Hubert Schmalix und Otto Zitko, die an die Gruppe der „Wirklichkeiten“ anknüpften. Die große Aufmerksamkeit, die dieser internationalen Strömung zuteil wurde, lässt leicht übersehen, dass sich daneben zahlreiche andere Richtungen etablierten. Die geometrische Abstraktion als „Neue Geometrie“ oder „Neo Geo“ wurde als Gegenentwurf zur expressiven Grundhaltung der figurativen Malerei gesehen, mit KünstlerInnen wie Martin Beck, Ernst Caramelle, Franz Graf, H+H Joos, Dora Maurer, Beverly Piersol, Ingeborg G. Pluhar, Gerwald Rockenschaub und Heimo Zobernig. Auch Kitsch und Ironie kamen häufig als subversive Antistilmittel gegen eine zu sehr dem Kunstmarkt angepasste Haltung zum Einsatz (Renate Bertlmann, Gudrun Kampl, Bernhard Tragut). Politisch motivierte Kunst ist nicht wie in den 1970er Jahren mit dem Realismus verbunden, sondern zeigt sich in scheinbar dem Neo Geo nahestehenden und der Medienkunst verbundenen Werken (Karin Hazelwander, Evelin Klein, Florentina Pakosta und Tim Sharp). Besonders wichtig erscheint die Tendenz zur Entmaterialisierung der Kunst, die unter verschiedenen Zielsetzungen vorangetrieben wurde, in der Schau wird dies vor allem im Raummodell der Medienkünstlerin Romana Scheffknecht oder dem Lichtobjekt von Brigitte Kowanz sichtbar. Die Bildhauerei wandelt sich in Objektkunst. Tone Fink, Michael Kienzer, Hans Kupelwieser oder K.U.SCH., aber auch Oswald und Thomas Stimm, Peter Weibel, Franz West oder Erwin Wurm verwenden neue Materialien wie Papiermaché, Holzlatten, Draht, Plastik, Gips und Ton oder setzen vorhandene Möbel oder Kunststoffe und Metallplatten unter Strom (Walter Ebenhofer, Claudia Märzendorfer). Die Fotografie hat sich erstmals nach 1945 einen prominenten Platz in der Wiener Kunst erkämpft mit bekannten Namen wie Lotte Hendrich-Hassmann, Birgit Jürgenssen, Herwig Kempinger, Paul Albert Leitner, Elfriede Mejchar, Robert Zahornicky. MUSA Museum Startgalerie Artothek Felderstraße 6 – 8 1010 Wien +43 (0)1 4000 8400 www.musa.at Medieninformation Presse & Öffentlichkeitsarbeit Monika Demartin 0699 195 855 08 [email protected] Die Zugangsweise der Konzeptkunst wird zum Teil auch auf Malerei (Johanna Kandl) und Grafik (František Lesàk, Max Peintner, Gerlinde Wurth) angewandt. Der Computer beginnt seinen Siegeszug als bildnerisches Mittel (Station Rose, Zelko Wiener). Im Bereich der neuen Medien wie in der zeitlichen Verlängerung und Erweiterung des Wiener Aktionismus waren neben Gerhard Rühm und Arnulf Rainer viele Künstlerinnen führend beteiligt, darunter Linda Christanell, Rita Furrer, Angelika Kaufmann, Karin Mack und Margot Pilz. Dieser künstlerische Pluralismus bildet sich auch in der Sammlung des MUSA ab. Unser Fokus richtet sich einerseits auf das allgemeine Spektrum der Kunst dieser Zeit, andererseits darauf, wieweit die genannten künstlerischen Phänomene Eingang in die Sammlung fanden. In den 1980er Jahren gelang es der Kulturabteilung, eine allmähliche Professionalisierung im Sammlungsmanagement herbeizuführen. Die Berufung einer Ankaufsjury, die ab 1986 mehrmals jährlich Empfehlungen für die Ankäufe gab, ist ein Meilenstein in der Sammlungsgeschichte des MUSA. Von 1980 bis 1989 wurden 3.142 Kunstwerke angekauft, ergänzt durch 69 Arbeiten im Rahmen von „Kunst am Bau“. MUSA Museum Startgalerie Artothek Felderstraße 6 – 8 1010 Wien +43 (0)1 4000 8400 www.musa.at Medieninformation Presse & Öffentlichkeitsarbeit Monika Demartin 0699 195 855 08 [email protected] Bildlegende Heimo Zobernig Ohne Titel, 1988, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm Linda Christanell, Karin Mack, Margot Pilz aus der Fotoinstallation „Wir über uns“, 1982, Schwarzweißfoto, 30 x 45 cm Robert Zahornicky aus der Serie „Puzzle“: Anka H, 1986, Fotocollage (Polaroid SX-70) auf Karton, 65 x 48 cm Florentina Pakosta Lenkrad (Franz Vranitzky), 1987, Öl auf Leinwand, 84 x 69 cm © MUSA, © Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) Herbert Brandl und Franz West Herbert Brandl, 1988, Papiermaché, Acryl, Eisenkette, 180 x 90 x 67 cm Birgit Jürgenssen Körperprojektion (Der Magier Houdini), 1988, Farbfoto, 50 x 70 cm Siegfried Anzinger Ochs und Vogelspinne, 1986, Eitempera auf Leinwand, 140 x 100 cm MUSA Museum Startgalerie Artothek Felderstraße 6 – 8 1010 Wien +43 (0)1 4000 8400 www.musa.at Medieninformation Presse & Öffentlichkeitsarbeit Monika Demartin 0699 195 855 08 [email protected] Mit Werken von Robert Adrian X, Christiane Adrian-Engländer, Siegfried Anzinger, Martin Beck, Renate Bertlmann, Franz Blaas, Tassilo Blittersdorff, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Ernst Caramelle, Eva Choung-Fux, Linda Christanell, Josef Dabernig, Gunter Damisch, Walter Ebenhofer, Loys Egg, Tone Fink, Thomas Freiler, Rita Furrer, Ingeborg G. Pluhar, Tibor Gáyor, Franz Graf, Ilse Haider, Karin Hazelwander, Hermann J. Hendrich, Lotte Hendrich-Hassmann, Lore Heuermann, H + H Joos, Martha Jungwirth, Birgit Jürgenssen, Leander Kaiser, Gudrun Kampl, Johanna Kandl, Angelika Kaufmann, Herwig Kempinger, Josef Kern, Michael Kienzer, Evelin Klein, Alfred Klinkan, Kiki Kogelnik, Peter Kogler, Karl Heinz Koller, Brigitte Kowanz, Hans Kupelwieser, K.U.SCH., Paul Albert Leitner, František Lesàk, Karin Mack, Mara Mattuschka, Dora Maurer, Claudia Märzendorfer, Elfriede Mejchar, Alois Mosbacher, Walter Obholzer, Florentina Pakosta, Max Peintner, Hubert Pfaffenbichler, Franz Pichler, Walter Pichler, Beverly Piersol, Margot Pilz, Lisl Ponger, PRINZGAU/podgorschek, Arnulf Rainer, Werner Reiterer, Thomas Reinhold, Gerwald Rockenschaub, Gerhard Rühm, Romana Scheffknecht, Hubert Scheibl, Roman Scheidl, Hubert Schmalix, Zbyněk Sekal, Tim Sharp, Hubert Sielecki, Station Rose, Oswald Stimm, Thomas Stimm, Ingeborg Strobl, Jochen Traar, Bernhard Tragut, Jana Wisniewski, Erwin Wurm, Gerlinde Wurth, Robert Zahornicky, Otto Zitko, Heimo Zobernig MUSA Museum Startgalerie Artothek Felderstraße 6 – 8 1010 Wien +43 (0)1 4000 8400 www.musa.at Medieninformation Presse & Öffentlichkeitsarbeit Monika Demartin 0699 195 855 08 [email protected] MUSA ●ist das Museum für die seit 1951 bestehende Sammlung zeitgenössischer Kunst der Stadt Wien – mit 35.000 Objekten aller Sparten von rund 4.500 Künstlerinnen und Künstlern ●bietet jeden Samstag um 14.00 Uhr eine Gratisführung durch die aktuelle Ausstellung an ●veranstaltet Kunstvermittlungsprogramme für Schulen und interessierte Gruppen nach Voranmeldung unter T: +43 (0)1 4000 84 754 bzw. [email protected] ●organisiert Führungen für Personen mit Behinderungen ●bietet Zusatzveranstaltungen zu allen Ausstellungen ●ist die Startgalerie, Fördereinrichtung und Präsentationsfläche mit 10 Ausstellungen pro Jahr, die junge Künstler/innen der Öffentlichkeit vorstellt ●ist die Artothek, in der Kunstbegeisterte gegen eine geringe Leihgebühr Grafiken für den privaten Wohnbereich entlehnen können (€ 2,50 pro Bild und Monat) ●Schenken leicht gemacht – mit dem Geschenkgutschein der Artothek ●bietet freien Eintritt zu sämtlichen Ausstellungen und Veranstaltungen Informationen zu den aktuellen Ausstellungen, Veranstaltungen und zum Kunstvermittlungsprogramm finden Sie unter www.musa.at MUSA Museum Startgalerie Artothek Felderstraße 6 – 8, 1010 Wien (neben dem Rathaus) Di, Mi, Fr 11–18 Uhr Do 11– 20 Uhr Sa 11–16 Uhr So, Mo, Feiertage geschlossen barrierefreier Zugang +43 (0)1 4000 8400 [email protected] www.musa.at © Ein Projekt der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7), 1082 Wien, Friedrich-Schmidt-Platz 5 MUSA Museum Startgalerie Artothek Felderstraße 6 – 8 1010 Wien +43 (0)1 4000 8400 www.musa.at
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