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Monika Demartin
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Zur Ausstellung
Die 80er Jahre
in der Sammlung des MUSA. Pluralismus an der Schwelle
zum Informationszeitalter
Rückblickend auf das vierte Jahrzehnt seiner Sammlungsgeschichte untersucht das MUSA
die 1980er Jahre. Diese Phase der heftig diskutierten „Postmoderne“ ist vom Erstarken des
Kunstmarkts geprägt, der anfänglich vor allem auf die männlich dominierte Malerei der
„Neuen Wilden“ setzte. Ihre Vertreter waren Siegfried Anzinger, Erwin Bohatsch, Herbert
Brandl, Gunter Damisch, Alfred Klinkan, Alois Mosbacher, Thomas Reinhold, Hubert Scheibl,
Hubert Schmalix und Otto Zitko, die an die Gruppe der „Wirklichkeiten“ anknüpften.
Die große Aufmerksamkeit, die dieser internationalen Strömung zuteil wurde, lässt leicht
übersehen, dass sich daneben zahlreiche andere Richtungen etablierten. Die geometrische
Abstraktion als „Neue Geometrie“ oder „Neo Geo“ wurde als Gegenentwurf zur expressiven
Grundhaltung der figurativen Malerei gesehen, mit KünstlerInnen wie Martin Beck, Ernst
Caramelle, Franz Graf, H+H Joos, Dora Maurer, Beverly Piersol, Ingeborg G. Pluhar,
Gerwald Rockenschaub und Heimo Zobernig. Auch Kitsch und Ironie kamen häufig als
subversive Antistilmittel gegen eine zu sehr dem Kunstmarkt angepasste Haltung zum
Einsatz (Renate Bertlmann, Gudrun Kampl, Bernhard Tragut).
Politisch motivierte Kunst ist nicht wie in den 1970er Jahren mit dem Realismus verbunden,
sondern zeigt sich in scheinbar dem Neo Geo nahestehenden und der Medienkunst verbundenen Werken (Karin Hazelwander, Evelin Klein, Florentina Pakosta und Tim Sharp). Besonders
wichtig erscheint die Tendenz zur Entmaterialisierung der Kunst, die unter verschiedenen
Zielsetzungen vorangetrieben wurde, in der Schau wird dies vor allem im Raummodell der
Medienkünstlerin Romana Scheffknecht oder dem Lichtobjekt von Brigitte Kowanz sichtbar.
Die Bildhauerei wandelt sich in Objektkunst. Tone Fink, Michael Kienzer, Hans Kupelwieser
oder K.U.SCH., aber auch Oswald und Thomas Stimm, Peter Weibel, Franz West oder Erwin
Wurm verwenden neue Materialien wie Papiermaché, Holzlatten, Draht, Plastik, Gips und
Ton oder setzen vorhandene Möbel oder Kunststoffe und Metallplatten unter Strom (Walter
Ebenhofer, Claudia Märzendorfer). Die Fotografie hat sich erstmals nach 1945 einen prominenten Platz in der Wiener Kunst erkämpft mit bekannten Namen wie Lotte Hendrich-Hassmann,
Birgit Jürgenssen, Herwig Kempinger, Paul Albert Leitner, Elfriede Mejchar, Robert Zahornicky.
MUSA
Museum Startgalerie Artothek
Felderstraße 6 – 8
1010 Wien
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Die Zugangsweise der Konzeptkunst wird zum Teil auch auf Malerei (Johanna Kandl) und Grafik
(František Lesàk, Max Peintner, Gerlinde Wurth) angewandt. Der Computer beginnt seinen
Siegeszug als bildnerisches Mittel (Station Rose, Zelko Wiener). Im Bereich der neuen Medien
wie in der zeitlichen Verlängerung und Erweiterung des Wiener Aktionismus waren neben
Gerhard Rühm und Arnulf Rainer viele Künstlerinnen führend beteiligt, darunter Linda Christanell,
Rita Furrer, Angelika Kaufmann, Karin Mack und Margot Pilz.
Dieser künstlerische Pluralismus bildet sich auch in der Sammlung des MUSA ab. Unser Fokus
richtet sich einerseits auf das allgemeine Spektrum der Kunst dieser Zeit, andererseits darauf,
wieweit die genannten künstlerischen Phänomene Eingang in die Sammlung fanden.
In den 1980er Jahren gelang es der Kulturabteilung, eine allmähliche Professionalisierung im
Sammlungsmanagement herbeizuführen. Die Berufung einer Ankaufsjury, die ab 1986 mehrmals
jährlich Empfehlungen für die Ankäufe gab, ist ein Meilenstein in der Sammlungsgeschichte des
MUSA. Von 1980 bis 1989 wurden 3.142 Kunstwerke angekauft, ergänzt durch 69 Arbeiten im
Rahmen von „Kunst am Bau“.
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Bildlegende
Heimo Zobernig
Ohne Titel,
1988, Öl auf Leinwand,
100 x 100 cm
Linda Christanell,
Karin Mack, Margot Pilz
aus der Fotoinstallation
„Wir über uns“, 1982,
Schwarzweißfoto,
30 x 45 cm
Robert Zahornicky
aus der Serie „Puzzle“:
Anka H, 1986,
Fotocollage (Polaroid
SX-70) auf Karton,
65 x 48 cm
Florentina Pakosta
Lenkrad (Franz
Vranitzky), 1987,
Öl auf Leinwand,
84 x 69 cm
© MUSA, © Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7)
Herbert Brandl
und Franz West
Herbert Brandl,
1988,
Papiermaché, Acryl,
Eisenkette,
180 x 90 x 67 cm
Birgit Jürgenssen
Körperprojektion
(Der Magier Houdini),
1988, Farbfoto,
50 x 70 cm
Siegfried Anzinger
Ochs und Vogelspinne,
1986, Eitempera auf
Leinwand,
140 x 100 cm
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Mit Werken von
Robert Adrian X, Christiane Adrian-Engländer, Siegfried Anzinger, Martin Beck,
Renate Bertlmann, Franz Blaas, Tassilo Blittersdorff, Erwin Bohatsch, Herbert Brandl,
Ernst Caramelle, Eva Choung-Fux, Linda Christanell, Josef Dabernig, Gunter Damisch,
Walter Ebenhofer, Loys Egg, Tone Fink, Thomas Freiler, Rita Furrer, Ingeborg G. Pluhar,
Tibor Gáyor, Franz Graf, Ilse Haider, Karin Hazelwander, Hermann J. Hendrich,
Lotte Hendrich-Hassmann, Lore Heuermann, H + H Joos, Martha Jungwirth,
Birgit Jürgenssen, Leander Kaiser, Gudrun Kampl, Johanna Kandl, Angelika Kaufmann,
Herwig Kempinger, Josef Kern, Michael Kienzer, Evelin Klein, Alfred Klinkan, Kiki Kogelnik,
Peter Kogler, Karl Heinz Koller, Brigitte Kowanz, Hans Kupelwieser, K.U.SCH.,
Paul Albert Leitner, František Lesàk, Karin Mack, Mara Mattuschka, Dora Maurer,
Claudia Märzendorfer, Elfriede Mejchar, Alois Mosbacher, Walter Obholzer,
Florentina Pakosta, Max Peintner, Hubert Pfaffenbichler, Franz Pichler, Walter Pichler,
Beverly Piersol, Margot Pilz, Lisl Ponger, PRINZGAU/podgorschek, Arnulf Rainer,
Werner Reiterer, Thomas Reinhold, Gerwald Rockenschaub, Gerhard Rühm,
Romana Scheffknecht, Hubert Scheibl, Roman Scheidl, Hubert Schmalix, Zbyněk Sekal,
Tim Sharp, Hubert Sielecki, Station Rose, Oswald Stimm, Thomas Stimm, Ingeborg Strobl,
Jochen Traar, Bernhard Tragut, Jana Wisniewski, Erwin Wurm, Gerlinde Wurth,
Robert Zahornicky, Otto Zitko, Heimo Zobernig
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MUSA
●ist das Museum für die seit 1951 bestehende Sammlung zeitgenössischer Kunst der Stadt
Wien – mit 35.000 Objekten aller Sparten von rund 4.500 Künstlerinnen und Künstlern
●bietet jeden Samstag um 14.00 Uhr eine Gratisführung durch die aktuelle Ausstellung an
●veranstaltet Kunstvermittlungsprogramme für Schulen und interessierte Gruppen nach
Voranmeldung unter T: +43 (0)1 4000 84 754 bzw. [email protected]
●organisiert Führungen für Personen mit Behinderungen
●bietet Zusatzveranstaltungen zu allen Ausstellungen
●ist die Startgalerie, Fördereinrichtung und Präsentationsfläche mit 10 Ausstellungen
pro Jahr, die junge Künstler/innen der Öffentlichkeit vorstellt
●ist die Artothek, in der Kunstbegeisterte gegen eine geringe Leihgebühr Grafiken für
den privaten Wohnbereich entlehnen können (€ 2,50 pro Bild und Monat)
●Schenken leicht gemacht – mit dem Geschenkgutschein der Artothek
●bietet freien Eintritt zu sämtlichen Ausstellungen und Veranstaltungen
Informationen zu den aktuellen Ausstellungen, Veranstaltungen und
zum Kunstvermittlungsprogramm finden Sie unter www.musa.at
MUSA Museum Startgalerie Artothek
Felderstraße 6 – 8, 1010 Wien (neben dem Rathaus)
Di, Mi, Fr 11–18 Uhr
Do 11– 20 Uhr
Sa 11–16 Uhr
So, Mo, Feiertage geschlossen
barrierefreier Zugang
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© Ein Projekt der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7), 1082 Wien, Friedrich-Schmidt-Platz 5
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