OBERLEDINGERLAND GENERAL-ANZEIGER, SEITE 5 „Abschiebung wäre eine Katastrophe“ LESERBRIEF „Es wäre unmenschlich“ ASYL Wolfgang Winterbur kämpft dafür, dass die Familie Suleiman in Flachsmeer bleiben kann Mit der drohenden Abschiebung der Familie Suleiman befasst sich INGRID BROICH aus Burlage: Auch ich fände es, wie von Gabi Sohn beschrieben, unmenschlich, Familie Suleiman, die in ihrer Heimat im Nordirak grausame Massaker durch die Terrororganisation IS erlebt hat und nach einer dramatischen Flucht nach acht Monaten über Ungarn nach Flachsmeer kam, wieder nach Ungarn abzuschieben. Die Nordiraker sollen nach dem Willen der Behörden Ende August nach Ungarn ausreisen. VON HENRIK ZEIN FLACHSMEER - Ein Wechselbad der Gefühle durchlebt zurzeit die Familie Suleiman aus Flachsmeer. Die irakischen Flüchtlinge leben seit etwa einem halben Jahr in Westoverledingen. Doch weil sie auf ihrer achtmonatigen Flucht bereits in Ungarn einen Asylantrag gestellt hatten, sollen sie nun dorthin zurückkehren (der GA berichtete). Vor wenigen Tagen hat die Familie einen Brief vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erhalten, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass sie am 31. August nach Budapest ausgeflogen werden soll. Betroffen von der Aufforderung sind Mutter Fatima und ihre vier Kinder Munif, Asrin, Munir und Hanadi. Die beiden Schwager und die Schwägerin können zunächst weiter in Deutschland bleiben. Der ehrenamtliche Helfer Wolfgang Winterbur kümmert sich um die Suleimans. „Es wäre eine Katastrophe für die Familie, wenn sie abgeschoben wird“, sagt der 64-jährige Rentner. Er werde nun alle Hebel in Bewegung setzen, um das zu verhindern. „Glücklicherweise haben wir jetzt noch zehn Wochen Zeit“, so Winterbur. Enttäuschend endete bereits Leserbriefe sind der Redaktion willkommen, auch wenn nicht alle veröffentlicht werden können. Sie sollten nicht länger sein als 60 Druckzeilen (30 Schreibmaschinen-Zeilen zu je 52 Anschlägen). Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Briefe ohne Namen, Adresse und Unterschrift des Verfassers werden nicht veröffentlicht. Für Rückfragen bitte die Telefonnummer angeben. Fünf der acht Familienmitglieder aus dem Irak sollen von Flachsmeer nach Ungarn abgeschoben werden. Wolfgang Winterburg (2. von links) will das verhindern und kämpft für den Verbleib der Asylbewerber. BILD: ZEIN der Versuch, auf juristischem Wege den Verbleib in Westoverledingen einzuklagen. „Das wurde ganz deutlich abgelehnt“, so Winterbur. Unterstützung haben die irakischen Flüchtlinge jetzt auch von der SPD-Landtagsabgeordneten Johanne Modder aus Bunde erhalten. In einem Brief an den Präsiden- ten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Dr. Manfred Schmidt, setzt sich die Vorsitzende der SPDLandtagsfraktion für den Verbleib der Familie in Flachsmeer ein. „Wir hoffen sehr, dass das hilft“, so Winterbur. Inwieweit die Ankündigung der ungarischen Regierung, das sogenannte Dub- lin-Abkommen auszusetzen und alle Grenzen für Flüchtlinge zu schließen, sich auf den konkreten Fall Suleiman auswirken wird, kann zurzeit niemand sagen. „Da können wir nur abwarten“, berichtet Winterbur. Nach Angaben des Flachsmeerers sei die Familie zurzeit psychisch sehr ange- schlagen. „Als sie von dem Ausreisetermin gehört haben, waren sie alle total niedergeschlagen“, so Winterbur. An dem besagten Tag konnten die drei jüngsten Kinder nicht zur Schule gehen. „Doch ich habe ihnen gesagt, dass sie jetzt stark sein müssen und kämpfen sollen“, so Winterbur. Wie die Lage in Ungarn besonders Flüchtlingen gegenüber ist, ist hinlänglich bekannt. Hier in Flachsmeer fühlt sich die Familie wohl und hat sich voll integriert, was vor allem Wolfgang Winterbur zu verdanken ist, der ihnen Wohnung und freundschaftliche Unterstützung bietet. Während die meisten von uns die Bilder von sterbenden Flüchtlingen im Mittelmeer im Fernsehen nur voller Entsetzen und Bedauern ansehen und zur Tagesordnung übergehen, hat Winterbur für eine Familie Verantwortung übernommen und setzt sich für sie ein, als ob es seine eigene Familie wäre. Damit ist er für uns alle zum Vorbild geworden. Es bleibt also zu hoffen, dass die die Familie Suleiman in Flachsmeer bleiben kann. Anzeige Beeindruckendes Theater geboten KULTUR Jugendliche brachten ein eigenes Stück auf die Bühne „Hinter der Fassade“ war jetzt im Fehntjer Forum in Westrhauderfehn zu sehen. Für die Darsteller gab es viel Lob. WESTRHAUDERFEHN / HWE - Eine beeindruckende Vorstellung bot das Tag-Jugendtheater jetzt im Fehntjer Form in Westrhauderfehn. Mit dem Theaterstück „Hinter der Fassade“ konnten die sechs Jugendlichen aus den Gemeinden Rhauderfehn, Ostrhauderfehn und Westoverledingen das Publikum begeistern. Die 55 Zuschauer sparten am Ende der Vorstellung nicht mit Applaus. Ein Jahr lang hatten sich Aaron Groen, Elso Stratmann, Jarno Behrens, Sarah Schmidt, Lars Boos und Hannes Meiners, die auch für die Idee zu diesem Stück verantwortlich zeichneten, gezielt auf diesen Tag vorbereitet. Lars Boos kümmerte sich um den Schnitt und den Ton. Für Verstärkung gesucht Die Jugendgruppe sucht nach den Sommerferien noch weitere Mitspieler. Interessenten können sich bei Gertrud Auge unter der Telefonnummer 0491/929338 oder per E-Mail an [email protected] melden. die Filmaufnahmen am Deich wurde ein Quadrokopter eingesetzt. In dem Stück geht es um Straffälligkeit bei Jugendlichen und welche kleinen Auslöser große Wirkungen erzeugen können. In dem Stück geht es um einen Medienvertreter, der sich für die Geschichten der Jugendlichen, die im Jugendknast einsitzen, interessiert. Doch die unterschiedlichen Charaktäre der junge Leute geben aus seiner Sicht nicht so viel her, so dass er sich dazu entschließt, ein Drama daraus zu machen. Als die Jugendlichen aus der Jugendstrafanstalt entlassen werden, stiftet er sie zu einem Überfall auf die Europäische Zentralbank an. Der Überfall misslingt und die Geschichte nimmt kein gutes Ende. Nicht nur das Publikum, auch Dr. Norbert Knitsch von der Theaterpädagogischen Arbeitsgemeinschaft (Tag), zeigte sich begeistert. „Ich nehme die Gruppe mit zur Hochschule Emden und lasse sie dort das Stück vor Studenten aufführen“, so Knitsch. Er möchte das Theaterstück auch den Schulen vorstellen. Das Tag-Jugendtheater ist ein Projekt im Rahmen der präventiven Arbeit. „Das war super toll gespielt. Ich bin begeistert. Die Jugendlichen haben sich auch bei Texthängern gegenseitig geholfen und dies gekonnt überspielt“, ergänzte Gertrud Auge, die Regie bei diesem Stück führte. VON MICHEL BIS MUTTI Mit dem Niedersachsen-Ticket Über Hamburg blicken oder sich mal in der Heimat blicken lassen – jetzt einsteigen für 23 € sowie 4 € je Mitfahrer. Ideal für Gruppe Weitere Ausflugstipps und Tickets unter www.niedersachsenticket.de 23 € 4 € Das Tag-Jugendtheater, zu dem (von links) Aaron Groen, Elso Stratmann, Hannes Meiners, Jarno Behrens, Lars Boos und Sarah Schmidt gehören, begeisterte mit dem Stück BILD: WEERS „Hinter der Fassade“. Ticket gilt innerhalb der Verkehrsverbünde auch in und in Osnabrück (Tarifzone 100) 4€ nreisen 4€ 4€ Persönlich erstellt für: Volksbank Rhauderfehn DONNERSTAG, DEN 25. JUNI 2015
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