Wachstum verpflichtet

09-10-2015
Dr. David Eberhart
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Wachstum verpflichtet (Berlin) – Heute veröffentlichte das Amt für Statistik Berlin‐Brandenburg die Zahlen zur Bevölkerungs‐
entwicklung 2014. Demnach ist die Einwohnerzahl Berlins um rund 48.000 gestiegen. Hierzu Maren Kern, Vorstand beim BBU Verband Berlin‐Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.: „Das kräfti‐
ge Wachstum ist Segen, aber auch Verpflichtung für Berlin. Wachstum braucht ein Zuhause. Berlin muss jetzt Bauhauptstadt werden. Hier gab es im letzten Jahr schon große Fortschritte. Angesichts der Ent‐
wicklungen reichen sie aber nicht mehr aus. Wir müssen noch eine ordentliche Schippe zulegen, vor allem bei der Baulandversorgung und bei der Überprüfung der Baustandards.“ In einem ersten Schritt sei die Anpassung der Wachstumsprognosen des Stadtentwicklungsplans (StEP) Wohnen notwendig. Kern: „Die Prognosezahlen sind Grundlage für die Neubauziele der Stadt, aber auch für alle weiteren Planungen zur Entwicklung der Infrastruktur. Angesichts des starken Geburtenüberschus‐
ses geht es dabei insbesondere auch um die mittelfristigen Planungen zu Kitas und Schulen.“ Noch! Mehr! Neubau! Allein aus dem Bevölkerungswachstum 2014 ergebe sich ein rechnerischer Neubaubedarf von mindestens 20.000 Wohnungen. Mit Blick auf die große Zahl von Kindern sowie des Zuzugs aus Krisenregionen gehe es dabei vor allem um bezahlbaren und sozial verträglichen Neubau. Drei Faktoren nannte Kern dabei als vordringlich: ‐
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Versorgung mit Bauland: „Mehr Neubau geht nur mit mehr Bauland. Der verhinderte Neubau von heute ist die Wohnungsnot von morgen“, so Kern. Absenkung von Baustandards: Ständig steigende staatliche Auflagen vor allem zu energetischen Standards treiben die Baukosten. Mittlerweile mehren sich aber auch in der Politik Stimmen, die beispielsweise ein Moratorium für die nächste Stufe der Energieeinsparverordnung fordern. Aus gutem Grund: Denn die nach derzeitiger Planung zum 1. Januar 2016 in Kraft tretende EnEV 2014 würde Neubau um weitere sieben Prozent teurer machen. Kern: „Bei einer Durchschnittswohnung | BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. | Lentzeallee 107 | 14195 Berlin
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können das schnell 10.000 Euro sein.“ Auch mit Blick auf die Landesbauordnung Berlin mahnte Kern zu größtmöglichem Augenmaß. Ausreichende Baukapazitäten: „Die vielen neuen Wohnungen müssen auch von irgendjemandem gebaut werden. Deshalb müssen die Baukapazitäten sowohl bei den Bauunternehmen als auch in den Bauämtern im Blick behalten werden“, erläuterte Kern. Erschwerend komme hinzu, dass nun in ganz Deutschland mit einer weiter anziehenden Baukonjunktur zu rechnen sei – mit entspre‐
chenden Auswirkungen auf die Auslastung von Baubetrieben und die Baupreise. Wer ist der BBU? Unter dem Dach des BBU sind rund 350 öffentliche, genossenschaftliche, private und kirchliche Woh‐
nungsunternehmen der Länder Berlin und Brandenburg vereint. Die BBU‐Mitgliedsunternehmen bewirt‐
schaften gut 1,1 Millionen Wohnungen. Das sind rund 40 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast 50 Prozent der Mietwohnungen im Land Brandenburg. Seite 2 von 2