Ausgabe 78 – Herbst 2015 Effektive Rehwildbejagung Dr. Jürgen Friedle über den Vortrag von Hubert Kapp Hegegemeinschaft vs. Hegering Unterschiede und Musterantrag für Hegegemeinschaft Neues Logo für unsere Jägervereinigung Historische Entwicklung seit 1875 bis heute Sparkassen-Finanzgruppe Vorwort Gut für die Umwelt. Gut für die Region. Liebe Jagdkameradinnen, liebe Jagdkameraden! Seit gut einem halben Jahr bin ich nun im Amt des Kreisjägermeisters – und ich durchlebe eine spannende Zeit. Es macht mir viel Freude; ich fühle mich wohl in einem Kreis von engagierten Vorstandskollegen und mit vielen Kontakten in die Jägerschaft und die Öffentlichkeit. Damit Sie informiert sind, welche Themen den Vorstand und mich in den letzten Monaten beschäftigt haben, möchte ich kurz zusammenfassen: Inhalt 5 Jagdstrecken im Kreis Böblingen 5 Vortrag Schwarzwild 6 Logo-Historie 8 Hauptversammlung 2015 11 Organigramm der KJV 12 Jagdliche Steckbriefe der Kreisjägermeister 14 Nachsuchengespanne 16 Hundeführerlehrgang 2015 18 Jägerprüfung 2015 20 Naturschützer kämpfen um ihre Rechte – Demonstration in Stuttgart 23 Neuer Obmann Lernort Natur 24 Lernort Natur 26 Rehwildbejagung heute 30 Hegegemeinschaften 32 Nadelschießen 2015 34 Munition auf dem Schießstand 35 Mucken 36 Hegering 4 im Waldkindergarten 38 Geburtstagsfeier Karl Egeler Umweltförderung ist wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Sie ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder. Deshalb unterstützen wir viele Projekte, die sich für den Erhalt unserer Umwelt einsetzen. Damit ist die Sparkassenorganisation eine der ganz großen Umweltförderer in Deutschland. Kreissparkasse Böblingen. Gut für die Region. www.kskbb.de 2 39 Tontauben-Schießen Hegering 5 40 Wild aus der Region 41 Die besten Wildschwein-Rezepte Am Tage unserer Hauptversammlung ist die Durchführungsverordnung (DVO) des neues Jagd- und Wildtier-Management-Gesetz (JWMG) in Kraft getreten. Dies Gesetz verändert vieles; es gibt sicher sinnvolle Regelungen darin, aber auch viele Dinge, die uns die Jagd unnötig schwer machen. Ich persönlich empfinde bereits den Namen des Gesetzes als unpassend – weil ich Jagd, Natur und Management nicht so richtig in Deckung bringen will; aber das nur nebenbei. Als bürokratisches Monster sehe ich die Notwendigkeit zur Gründung von Hegegemeinschaften, um den Jungfuchs bereits im Mai bejagen zu dürfen. Unsere Hegegemeinschaft Oberes Gäu wird sich als erste dieses Themas annehmen – wir halten Sie auf dem Laufenden. Eigentlich haben wir nur neues Briefpapier gebraucht... Bei dieser Gelegenheit haben wir unser gedrucktes Erscheinungsbild an die Gestaltungsvorgaben des Landesjagdverbandes angepasst. Gleichzeitig zeigen wir Flagge – die Wahrung öffentlicher Interessen dokumentieren wir auch durch das Wappen des Landkreises. Mehr in der Jägerpost. Die Schusswaffe ist eines der wichtigsten Handwerkszeuge des Jägers – bestimmt aber das, das die höchsten Ansprüche an den verantwortungsvollen Umgang stellt. Es ist unsere Pflicht, sie gut zu beherrschen – dazu gehört für jeden Jäger auch die regelmäßige Übung auf dem Schießstand. Wir haben das Glück, die Anlage der Schützengilde Sindelfingen nutzen zu dürfen. Um möglichst vielen Mitgliedern die Übung auf dieser Anlage von höchstem Niveau zu ermöglichen, bieten wir neben den regulären Terminen am 1. Donnerstag in jedem Monat in diesem Jahr noch zusätzlich sechs Sonntagstermine. Mein Dank gilt den Schiessverantwortlichen Markus Koebler und Jürgen Neef, die das möglich machen. Für den Herbst haben wir den Laufenden Keiler instand gesetzt – jetzt ist es möglich, dass das ganze Jahr hindurch ohne Zusatzkosten auch mit großkalibrigen Waffen geschossen werden kann. Der Schießstand wird uns in diesem Jahr noch weiter beschäftigen: Bis 2016 müssen wir 3 Die Drückjagdsaison liegt vor uns, eine spannende und fordernde Variante der Jagd. Meine Empfehlung auch und vor allem für die Ausrichter der Jagden: Geht mal selber mit den Treibern durch! Im vergangenen Winter bin ich nach langen Jahren wieder mal mit den Treibern aufgebrochen und habe mich nicht nur viel bewegt, viel Spaß gehabt, sondern auch viel gelernt. Übrigens: Vergesst nicht, die Keilernadel zu schießen! Sie ist nicht nur im Mitgliedsbeitrag enthalten, sie ist auch bei vielen Jagdeinladungen gern gesehen oder sogar Pflicht. Also, einfach mal durchgehen, Die nächste Hauptversammlung findet am 19.03.2016 in der Bürgerhalle Tailfingen statt Mit Weidmannsheil Ihr und euer Handwerk hat goldene Farbe. Seit 1823. Claus G. Kissel Kreisjägermeister der Jägervereinigung Böblingen e.V. Schießtermine für 2015 ab Oktober Schießstand Mönchsbrunnen Donnerstags: Sonntags: Bericht der Wildforschungsstelle Die Streckenangaben für den Kreis beinhalten neben der Anzahl der erlegten Tiere auch die verendet aufgefundenen Tiere, sowie die Verkehrsverluste durch Straßenverkehr und Eisenbahn. So erklären sich auch die Streckenangaben für Wild ohne Jagdzeit. Der Wert der Jagdstatistik wird häufig verkannt. Die ersten Jagdstreckenaufzeichnungen in Baden-Württemberg reichen zurück bis ins Jahr 1582 und stammen aus dem Hause Fürstenberg. Für die Rekonstruktion ehemaliger Verbreitungsgebiete z.B. von Wolf, Bär, Luchs oder Rothirsch, die im Rahmen der Bearbeitung des Anfang 2005 erscheinenden Grundlagenwerks „Säugetiere Baden-Württemberg“ durchgeführt wurden, sind die Jagdstrecken häufig die einzigen Quellen, die überhaupt zur Verfügung stehen. 2500 2157 2000 1500 1000 761 728 500 118 28 0 Rotwild Rehwild Schwarzwild Feldhase 106 Fuchs Dachs 123 Wildenten Wildart Heute ist die Jagdstatistik die einzige langjährige und flächendeckende Informationsquelle über unsere Wildarten. Der Bedarf an Informationen über Wildtiere hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen und wird wahrscheinlich noch weiter steigen. Seit Gründung der Wildforschungsstelle in Aulendorf im Dezember 1987 werden die Jagdstrecken von der Wildforschungsstelle nach den Angaben des Kreisjagdamtes und der Forstdirektionen zusammengestellt. Seit 1996 war diese Aufgabe auch in der Durchführungsverordnung zum Landesjagdgesetz gesetzlich fixiert. Vortrag: Schwarzwild 18.00 - 20.00 Uhr 10.00 - 11.00 Uhr Bilder von Claus Kissel Vortrag über Schwarzwildproblematik & effektive Schwarzwildreduktion im Jahresverlauf Hegering 4 im Sulzbachtal, Schönaich Donnerstag, 01.10. Donnerstag, 08.10. (Laufender Keiler) Donnerstag, 15.10. (Laufender Keiler) Sonntag, 18.10. NEU Donnerstag, 22.10. (Laufender Keiler) Donnerstag, 05.11. Sonntag, 15.11. NEU Donnerstag, 03.12. Sonntag, 13.12. NEU Referent: Guido Dalüge, LAZBW Wildforschungsstelle Aulendorf Freitag, 19. Juni 2015 um 19:00 Uhr www.braumanufaktur.com 4 Jagdstrecken im Kreis Böblingen 2014-2015 Stückzahl einiges investieren, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Beispielsweise wird der Holzkugelfang auf Sand umgebaut werden. Hier wird die KJV eine fünfstellige Summe aufbringen müssen. Dies kann aus vorsorglich in der Vergangenheit angesammelten Rücklagen und gegebenenfalls einer moderaten Beitragserhöhung bestritten werden. Schoenbuch_AZ_A4_RZ.indd 1 S o S c H ö n k a n n B i e r Vergrämungsmaßnahmen: Wildradio, Ultraschall, Optische Abwehr, Verstänkerung Revierübergreifende Drückjagden mit geeigneten Hunden Einzeljagd: Kirrungen 4-5 Stück entlang von Wechseln in der Nähe von Mahlbäumen, optimieren durch Kameraunterstützung S e i n . 14.09.2010 17:45:25 Uhr 5 Logo-Historie Erst 1978 erhielt der LJV BadenWürttemberg ein neues, eigenes Logo unter Verwendung des Landeswappens. Das damalige Staatsministerium Baden-Württemberg genehmigte dies. Artikel von Claus Kissel Neues Logo für die Kreisjägervereinigung – Unsere Jägervereinigung bekennt sich zum Landkreis Böblingen. Zwischen den beiden Weltkriegen, bereits im Jahre 1922, wurden die Württembergische Jägervereinigung und der Badische Bund Deutscher Jäger mit eigenem Logo gegründet. die auch als Geste zu verstehen ist, dass wir uns als Vereinigung der Jäger zum Landkreis gehörig fühlen und das Landratsamt sich zu uns bekennt – wurde unbürokratisch und zügig entsprochen. Auf diesem Wege nochmals herzlichen Dank an das Landratsamt Böblingen. So wurden in den letzten Monaten alle Vorstandsmitglieder mit neuem Briefpapier und Visitenkarten ausgestattet. Das Logo auf die Homepage eingepflegt und auch z.B. Kleidung wie PoloShirts beschafft die den Mitgliedern zum Kauf zur Verfügung gestellt werden. Alle drei Varianten, die je nach Einsatzzweck verwendet werden: Mit diesem Beitrag möchte ich etwas ausführlicher auf die Historie eingehen. Bereits 1875 erfolgte die Gründung des allgemeinen Deutschen Jagdschutzvereines Sektionen Württemberg und Baden. Man verwendete damals das BundesLogo. Dies war damals schon der allen bekannte Rehbockkopf – das „alte“ Signet der Böblinger Jäger das bei der Gründung 1924 vom Landesverband übernommen wurde. Und dieses Logo führten wir nun seit immerhin seit 91 Jahren. Das bereits vom Allgemeinen Deutschen Jagdschutzverein traditionell verwendete Hirschgeweih-Symbol als Jagdtrophäe wurde auch in der Deutschen Jägerschaft weiterhin gezeigt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde dieses durch Ergänzung eines Hakenkreuzes nazifiziert. Nachdem der zweite Weltkrieg vorbei war, wurde 1947 die Württembergisch-Badische Jägervereinigung, unter Wiederverwendung des Logos von 1922, gegründet. Im Jahr 1934 erfolgte die Auflösung der vorgenannten Vereine und die Gründung des Reichsjagdbundes. 6 1956 erfolgte dann schließlich die Gründung des heutigen Landesjagdverbandes Baden-Württemberg. Man übernahm das damalige DJV-Logo. Nachdem das Logo nunmehr 30 Jahre in Verwendung war, entschied sich unser Dachverband, der Landesjagdverband BadenWürttemberg e.V. zu einem umfangreichen Relaunch. So wurde 2009 dieser Auftritt moderner und frischer mit dem mittlerweile bekannten Logo in grün gestaltet. Für uns war es nun an der Zeit sich zum einen zum Landesjagdverband und zum anderen zum Landkreis Böblingen zu bekennen. Was lag näher, als den Landkreis zu bitten, das offizielle Wappen des Landkreises für unser Logo nutzen zu dürfen. Dieser Bitte – Quelle: Wikipedia und Landesjagdverband Baden-Württemberg 7 Hauptversammlung Kreisjägervereinigung 2015 Artikel von Werner Ruess (Kreiszeitung Böblinger Bote), Bilder von Regina Merklein/Armin Liese Eine Ära ist am Samstag bei der Hauptversammlung der KJV Böblingen in Weil im Schönbuch zu Ende gegangen. Nach 15 Amtsjahren trat Kreisjägermeister Peter Kirn altershalber zurück, mit ihm seine beiden Stellvertreter Udo Himmelmann und Hans-Dieter Köhnlein. Neben diesem Generationswechsel an der Spitze war die Versammlung in der Weiler Radsporthalle geprägt von zahlreichen Ehrungen und heftiger Kritik am neuen baden-württembergischen Jagdgesetz, das zum 1. April in Kraft getreten war und jetzt „Jagd- und Wildtiermanagementgesetz” heißt. Wobei die 165 Versammlungsteilnehmer – die KJV zählt 694 Mitglieder – einiges Sitzfleisch beweisen mussten. Über drei Stunden dauerte die Versammlung, nicht eingerechnet die vorangegangene Trophäenschau samt Besprechung. Schon die Grußworte nahmen rund 45 Minuten in Anspruch. Es sprachen Landrat Roland Bernhard, die frühere FDP-Landtags- und noch amtierende Kreisrätin Heiderose Berroth, der CDU-Landtagsabgeordnete Paul Nemeth, der Landtagsabgeordnete der Grünen Dr. Bernd Murschel sowie Bezirksjägermeister Jochen Sokolowski. Ein Grußwort des verhinderten SPD-Landtagsabgeordneten Florian Wahl verlas Peter Kirn. Formulierte Roland Bernhard seine Kritik am rot-grünen Gesetzeswerk noch relativ verhalten, so nahmen Berroth, Nemeth und Sokolowski kein Blatt vor den 8 Mund. Der Gesetzgeber habe die Aufgabe, Probleme zu lösen und nicht zu gängeln, sagte Bernhard. Bauern und Jäger hätten die Kulturlandschaft über Jahrhunderte geprägt, denen müsse man nicht sagen, wie Jagd funktioniert, sie seien die wahren Naturschützer. Er forderte die Jäger auf, ihre vielfältigen Aktivitäten in Sachen Hege, Pflege, Naturschutz, Jugendbildung und Bergung von Unfallwild vermehrt an die Öffentlichkeit zu bringen. Jäger und Landkreis hätten gemeinsame Ziele, so Bernhard weiter, und das Landratsamt werde den Spielraum, den das neue Gesetz biete, ,,zum Vorteil der Jägerschaft nutzen”. Auch Paul Nemeth verwies auf das vielfältige Engagement der Jäger. Die seien die wahren Fachkräfte. Es dürfe nicht sein, dass sich kleine Minderheiten wie Nabu und ökologischer Jagdverband durchsetzen. ,,Da wird der Bock zum Gärtner gemacht”, so Nehmet. Falls die CDU die Landtagswahl 2016 gewinne, werde dieses Gesetz innerhalb der ersten 100 Tage neu aufgerollt, versprach Nemeth. Wie Heiderose Berroth berichtete, hat Dr. Hans-Ulrich Rülke, Vorsitzender der FDPLandtagsfraktion, bei der Hauptversammlung der Kreisjägervereinigung Leonberg ein ähnliches Versprechen abgegeben, falls die Liberalen mitregieren. Wenn die grün-roten Regierungsparteien behaupteten, das Jagdgesetz sei dringend erneuerungsbedürftig gewesen, so sei dies schlicht falsch, sagte Heiderose Berroth. In der CDU/FDP-Ägide sei das Gesetz immer neuen Erfordernissen angepasst worden, aber eben in Zusammenarbeit mit dem Landesjagdverband und nicht gegen ihn. Als von „Ideologie und fehlendem Sachverstand’’ geprägtes Machwerk und BürokratieMonster bewertete Jochen Sokolowski das neue Gesetz. Neben anderen Passagen prangerte er die für März und April verordnete Jagdruhe im Wald an. In diesen beiden Monaten seien bisher 15 bis 20 Prozent der Wildschweine zur Strecke gekommen. Die nun zu befürchtende Zunahme der Population berge das Risiko einer Verbreitung der afrikanischen Schweinepest. In Polen und Litauen gebe es sie bereits und einen Impfstoff dagegen nicht. Dr. Murschel versuchte die Gesetzesnovelle zu verteidigen. Schließlich sei man der Jägerschaft entgegengekommen und habe nach dem ersten Entwurf noch zahlreiche Änderungswünsche eingearbeitet, und man werde noch eine ganze Menge Arbeit damit haben. Erfreuliche Nachrichten In seinem Rechenschaftsbericht kritisierte auch Peter Kirn das neue Gesetzeswerk heftig. Wenn die Initiatoren des Jagdverbots in den Monaten März und April damit argumentierten, dass das Wild in dieser Zeit dringend Ruhe brauche, um nicht gefüttert werden zu müssen, dann müssten diese auch akzeptieren, dass Spaziergänger, Jogger und Radfah- rer in dieser Zeit den Wald nur auf den Wegen betreten dürfen, Hunde an der Leine zu führen sind und der Holzeinschlag ruht. Da sei es geradezu widersinnig, wenn jetzt - in der Ruhezeit - die von der Landesforstverwaltung genehmigte Schönbuch Trophy ausgerichtet werde, bei der „1000 Mountainbiker und Läufer mit viel Gequake durch den Schönbuch rauschen”. Die Liste von Kirns Kritikpunkten war noch lang. So kritisierte er neben der verordneten Jagdruhe die Abschaffung des Kreisjagdamts, das Fütterungsverbot auch zur Notzeit, die teilweise neuen Jagdzeiten und die Einschränkung der Fuchsjagd, die seiner Meinung für die Ausbreitung von Räude und Tollwut sorgen wird. Wesentlich erfreulicher als die vorangegangenen Beiträge waren die Berichte von Norbert Zundl, dem Leiter des Bläsercorps, und Schatzmeister Uwe Kühne. Seit 2013 ist die Jagdhorn-Truppe von 16 auf 30 Mitglieder gewachsen. Die Finanzen sind geordnet, das vergangene Jahr schloss trotz einigen Investitionen in den Schießstand mit einem Überschuss, und man hat eine stattliche Summe auf der hohen Kante, obwohl die Vereinigung 60 Prozent der Beiträge an den Landesjagdverband abführt. Die Entlastung aller Amtsträger war reine Formsache, ebenso die Abstimmung über eine überarbeitete Satzung. geborenen Claus Kissel gewinnen, der in Ehningen einen Betrieb mit 25 Mitarbeitern führt. Kissels Stellvertreter sind Dr. Jürgen Friedle, der im vergangenen Jahr in Abwesenheit kommissarisch eingesetzte und am vergangenen Samstag offiziell bestätigte Dr. Thomas Massler (54), sowie der am Samstag neu gewählte Ralf Grau (46). Die Wahlen erfolgten einstimmig. Veränderungen gab es noch auf weiteren Posten. So bestätigte die Versammlung einstimmig den im vergangenen Jahr für die Mitgliederverwaltung kommissarisch eingesetzten Markus Netzker. Nachfolger von Manfred Walker (78) als Gerätewart ist Klaus Racz. Die mit Peter Kirn aus dem Vorstand ausgeschiedenen Udo Himmelmann und Dieter Köhnlein können ebenfalls auf lange Amtszeiten zurück blicken. Himmelmann amtierte 21 Jahre als stellvertretender Kreisjägermeister, Köhnlein 17 Jahre. Außerdem leitete Himmelmann 18 Jahr die Jagdhundeausbildung, engagierte ebenso lange in der Jungjägerausbildung und betreute fünf Jahre die Geschäftsstelle der KJV-Geschäftsstelle. Köhnlein macht seit neun Jahren die Öffentlichkeitsarbeit. Hohe Auszeichnung Lang war am Samstag die Liste der zu Ehrenden. Die höchste Ehre wurde dem Kreisjägermeister Peter Kirn zuteil. Ihm überbrachte Bezirksjägermeister Jochen Sokolowski im Auftrag des Landesjagdverbands die „höchste Auszeichnung, die wir zu vergeben haben”, die Ehrennadel Sonderstufe Gold. Die Kreisjägervereinigung Böblingen würdigte Kirns Verdienste mit der Ernennung zum Ehren-Kreisjägermeister. Goldene Treuenadeln für 60-, 50- und 40-jährige Mitgliedschaft vergab der Deutsche Jagdverband an Willi Wencher, Gärtringen und Gottlob Maurer, Weil im Schönbuch (beide 60 Jahre), Rolf Jahn, Sindelfingen, Siegfried Baumann, Renningen (beide 50 Jahre), Eugen Däuble, Hildrizhausen, Manfred Braitmaier, Herrenberg, Alfried Ruckwied, Holzgerlingen, Ferdinand Siegle, Grafenau, Hartmut Fleischmann, Magstadt, Hans-Dieter Köhnlein, Schönaich (alle 40 Jahre); die silberne Treuenadel für 25-jähri- Neuer Kreisjägermeister Einen Generationswechsel an der Führungsspitze brachte die Jahreshauptversammlung zudem: Als seinen Nachfolger konnte Peter Kirn den 1966 in Herrenberg 9 Vorstands- ge Zugehörigkeit erhielten Peter Gaudi, Böblingen, Bernd Zieger, Holzgerlingen, Peter Wagner, Sindelfingen und Horst H. Scheibach, Weil der Stadt. Mit der Ehrennadel in Bronze bedachte der DJV Dr. Joachim Moritz. Außerdem zeichnete der LJV Hans-Dieter Köhnlein und Norbert Zundl mit der Verdienstnadel in Gold aus, Dr. Michael Schneider, Marc Müller und Gerd Häusler erhielten Silber. Zu Ehrenmitgliedern ernannte die Kreisjägervereinigung Lothar Körber, Sindelfingen, Helmut Westphal, Nagold, Helmut Hagen, Böblingen, Wolfgang Jacobi, Böblingen, Karl Egeler, Gäuielden, Eugen Wanner, Holzgerlingen und Walter Heller, Ehningen. Auch drei Nicht-Jägern wurde Ehre zuteil. An Heiderose Ber- Organigramm Jagdjahr 2015/2016 stv. Kreisjägermeister + Prüfungsvorsitzender Dr. Jürgen R. Friedle Hundewesen, Jungjägerausbildung stv. Kreisjägermeister Dr. Thomas Massler Hegeringe, Polizei Justitiar Dr. Michael Schneider stv. Kreisjägermeister Ralf Grau Schiesswesen stv. Kreisjägermeister n.n. …….. Schatzmeister Uwe Kühne Finanzen, Mitglieder Mitgliederverwaltung Markus Netzker roth, Landrat Roland Bernhard und den seit kurzem pensionierten ehemaligen Landrat-Stellvertreter Wolf Eisenmann überreichte Kirn die goldene Ehrennadel der Kreisjägervereinigung. Mit der anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens geschaffenen Auszeichnung würdigt die inzwischen 91 Jahre alten Vereinigung Persönlichkeiten, die sie nachhaltig unterstützt haben. Jagdhörner gesucht Das Bläsercorps sucht für die Ausbildung gebrauchte Fürst-Pless-/Parforcehörner. Kontakt: Bläserobmann Norbert Zundl, Tel.: 0176-78352870 Presse, PR & Internet Hans-Dieter Köhnlein Jägerpost Ausbildung Hegeringe Dorfladen · Haupstraße 23 · 71154 Nufringen Telefon (0 70 32) 96 99 36 Schriftführerin Stephanie Marquissee Jagdhornbläser Schiessen Weitere Sparten Jungjägerausbildung Gerhard Malisi Vertreter der Forsten HR 1 – Böblingen Uwe Fischer Bob Roberts* Schießobmann Markus Koebler Wildbiologe Helmut Kayser Biotope, Hege, Natur, Tierschutz Schießausbildung Heiko Eggert HR 2 – Sindelfingen Marc Müller Wolfgang Kramer* Schießstandbeauftrager Jürgen Neef stv. Schießobmann Jugendobmann Bastian Holzner Lernort Natur Hundeobmann Otto Benzinger HR 3 – Herrenberg Christian Renz Michael Holder* & Dr. Joachim Diedler* Junge Jäger Alexander Raab HR 4 – Schönbuchlichtung Dr. Joachim Moritz n.n.* Gerätewart Klaus Racz Jagdhornbläser Bläserobmann Norbert Zundl musikalischer Leiter Frank Wüst HR 5 – Gäu Otto Egerter Gerd Häußler* Öffnungszeiten: Montag geschlossen · Dienstag bis Freitag: 9.00 – 12.30 Uhr und 15.00 – 18.00 Uhr · Samstag: 9.00 – 13.00 Uhr 10 Kreisjägermeister Claus G. Kissel LJV, LRA, Nachbar-KJV, Junge Jäger, PR, **Geschäftsstelle • • • • • • • • Grüne Füllung = geschäftsführender Vorstand Blaue Füllung = Stabsfunktionen des KJM und Mitglied im erweiterten Vorstand Orange Füllung = erweiterter Vorstand Rote Füllung - keine satzungsgemäße Vorstandsfunktion (nur situativ bei VS-Sitzungen anwesend) Farbige Rahmen zeigen das Resort des Vorstandsmitglieds * stv. Hegeringleiter sind nur vertretungsweise Mitglied des erweiterten Vorstandes ** Die Geschäftsstelle wird im Jahr 2015/2016 durch Udo Himmelmann repräsentiert Orange Namen sind Vertreter der Jäger im Beirat der unteren Jagdbehörde (angemeldet) 11 Jagdliche Steckbriefe Geboren Juni 1966 in Herrenberg Geboren August 1950 in Roigheim/HN, südöstl. Odenwald Familienstand In fester Partnerschaft mit Regina Merklein, auch Jägerin, drei Kinder, 10, 12, 15 Jahre Familienstand In fester Partnerschaft mit Chris Neumaier, JF eine Tochter 22 J., CN: zwei Söhne 22 + 26 J. Wohnort privat Stuttgart-Botnang Wohnort privat Stuttgart-Degerloch Beruf Handwerksunternehmer Heizungen, Schwimmbäder & Bäder, Kissel GmbH Beruf Diplomchemiker, Schwerpunkt Biochemie Internat. Marketing Biopharmaindustrie, 2 Firmengründungen Jagschein seit 1986 bei der KJV BB Jagschein seit 2010 bei der KJV BB Revier Pächter des Reviers Ehningen 1b Funktion Prüfungsvorsitzender Jägerprüfung Lieblingsjagdart Pirsch im Gebirge und Drückjagd Kreisjägermeister Claus G. Kissel Mercedesstrasse 6 71139 Ehningen Telefon 07034-93700 Telefax 07034-937056 E-Mail: [email protected] Lieblingswild Schwarzwild, Gams Jagdhund Deutsche Bracke, Elvis (1 J) Motivation Nicht reden – sondern handeln mit Menschen aus der Mitte der Gesellschaft Vision Dass die Jäger zusammenstehen! Weitere Hobbys Kochen & Wein, Motorrad fahren Schwächen Geselligkeit und gutes Essen und dann noch auf die Jagd gehen Geboren Januar 1961 Motivation Machen, net lang schwätze! Weitere Hobbys Segelsport, Kochen & Wein, Rad & Cabrio fahren Schwächen zu wenig oft „Nein“ sagen Jagschein seit 1986 bei der KJV BB Revier Pächter des Reviers Bingen Lieblingsjagdart Pirsch Lieblingsjagdart Pirsch auf Fuchs und Schwarzwild Lieblingswild Schwarzwild, Reh 12 Telefon: 0711-765 15 66 Telefax: 0711-765 76 14 E-Mail: [email protected] Jagdhund Pepper, blauer Weimaraner, *März 2012 Beruf Dipl. Bauingenieur Stahlhändler Revier Begehungsschein im Revier Gültstein Schwächen siehe Hobbies Lieblingswild Schwarzwild, Reh Pfullinger Straße 49 70597 Stuttgart-Degerloch Wohnort privat Herrenberg Jagschein seit 1979 Motivation etwas positiv verändern wollen Lieblingsjagdart Drückjagd, Ansitz am frühen Morgen Familienstand getrennt, zwei Kinder, 12 und 15 Jahre. Beruf Wirtschaftsingenieur, Schwerpunkt Marketing Transformation und Operations bei IBM Europa Jagdhund Little Foot, Parsell Russel Terrier Stv. Kreisjägermeister Dr. Jürgen R. Friedle Geboren November 1969 in Böblingen Familienstand verheiratet mit Karin Maßler, ein Sohn geb. 1996, eine Tochter geb. 1998 Weitere Hobbys Golf, Ski alpin Revier Begehungsschein bei Günther Riewe, Jagdbogen II Magstadt Lieblingswild Schwarzwild, Fuchs Stv. Kreisjägermeister Dr. Thomas Maßler Luitgardweg 6 71083 Herrenberg Telefon 07032-7845703 E-Mail: [email protected] Jagdhund DD Hündin, Aloa (8 J) Motivation Jagen mit Sinn und Verstand Weitere Hobbys Fussball, Skifahren, mit Freunden grillen Schwächen immer unter Strom, außer im Wald Stv. Kreisjägermeister Ralf Grau Bismarckstraße 8 71083 Herrenberg Telefon 0173/3787255 E-Mail: [email protected] 13 Unsere Nachsuchengespanne Artikel von Otto Benzinger, Bilder von Claus Kissel, S. & G. Zimmermann, Marc Mödinger Sehr geehrte Freunde des Waidwerks, ich möchte in diesem Artikel einige Worte zum Thema Nachsuchengespanne verlieren. Mit der Ausbildung zu geeigneten Nachsuchenhunden erfüllen wir einen wesentlichen Beitrag zur Waidgerechtigkeit unserer Jagd und handeln im Sinne des Tierschutzes. Angefangen von den Kursen zum Erlangen der Brauchbarkeit über die Verbandsprüfungen bilden wir unsere treuen Jagdbegleiter zu wertvollen Hilfen nach und vor dem Schuss aus. Nutzen Sie jede Möglichkeit, mit Ihrem Hund zu üben – auch wenn das Stück sicher in Reichweite im letzten Wundbett liegt, und teilen sie die Freunde mit Ihrem Hund bei erfolgreicher Nachsuche. In jedem Jägerleben kommt dann der Punkt, an dem die Nachsuche sich schwieriger gestaltet als gewünscht. Jetzt sind Spezialisten gefordert. Nachdem nicht jeder Jäger auf einen ausgebildeteten und erfahren Schweiß- Sybille Zimmermann, Ausweis Nr.: 03-05-SZ und Gunnar Zimmermann, Ausweis Nr. 03-04-GZ beide wohnhaft in Sindelfingen Telefon: 07031-808081 Mobil: 0177-2994692 ...mit BGS-Rüde Moritz von der Hünenburg Rufname („Loisl“), der am 28.08.2010 die Vorprüfung und am 27. November 2011 die Hauptprüfung beim Klub für Bayrische Gebirgsschweißhunde (KBGS) erfolgreich abgelegt hat. 14 hund zurück greifen kann, ernennt jede KJV ausgebildete Nachsucheführer. Grundlage für eine erfolgreiche Nachsuche ist das Verhalten des Schützen. Vor allem gilt es, Ruhe zu bewahren. Konzentriert Sehen und Hören ist nun das Gebot der Stunde. Der Stand und ggf. der Anschuss wird verbrochen. Zeichnet sich Anhand der Pirschzeichen oder des Zeichnen des Stückes eine schwierige Nachsuche ab, so sollte man ein Nachsuchegespann rufen. Die erfolgreiche Nachsuche sinkt oder steigt mit dem Verhalten des Schützen am Anschuss. Gut gemeintes eigenes Nachsuchen in der näheren Umgebung macht es dem Hund schwerer, die richtige Fährte anzufallen. Je nach geschilderter Situation und Zeichnung des Stückes kann eine kurze Bergungsnachsuche mit Abstand von 100m bis 200m direkt durchgeführt werden. Alle übrigen schwierigen Fälle werden frühestens nach vier Stunden oder besser erst am nächsten Tag durchgeführt. Nun ein paar Worte zu den Randbedingungen der Nachsuchegespanne. Die Hundeführer müssen im Besitz eines gültigen Jagdscheines sein. Die Hunde haben Ihre Fähigkeit auf spezifischen Prüfungen nachgewiesen, wie z.B. der Verbandsschweißprüfung. Die Nachsucheführer sind zur Verschwiegenheit verpfichtet: Was im Revier ist, bleibt im Revier. Das Gespann kann bzw. soll von einer bewaffneten Begleitperson unterstützt werden. Beide sind über Zusatzversicherungen des LJV versichert (Weitere Infos können auf der Homepage LJV abrufen werden). Die Ernennung zum Nachsucheführer erfolgt mittels Vorschlag des Kreisjägermeisters in Abstimmung mit dem Hundeobmann. Die offizielle Anerkennung erfolgt vom LJV. Die Bestätigung bleibt gültig, solange das Nachsuchengespann mindestens 15 Nachsucheneinsätze im Jagdjahr durchführt. Der Nachsuchenführer hat einen Leistungsnachweis für das abgelaufene Jagdjahr nach Muster zu führen und jährlich beim Landesjagdverband vorzulegen. In unserer KJV haben wir zwei Nachsuchegespanne: Sybille und Gunnar Zimmermann mit BGSRüde Alf von Wolfsborn, sowie Herr Jörg Bürglin mit BGS-Rüde Moritz von der Hünenburg und seinem JGT-Rüden Finn als Begleithund. Jörg Bürglin Ausweis Nr.: 03-06-JB in Hildrizhausen E-Mail: [email protected] Mobil: 0152-33532146 ...mit BGS-Rüde Alf von Wolfsborn, der am 11.9.2012 im Allgäu Buchenberg die Vorprüfung vom Klub für Bayrische Gebirgsschweißhunde (KBGS) erfolgreich abgelegt hat. Jörg Bürglin ist seit 2 Jahren bestätigter Jagdaufseher und unser neuer, vom LJV bestätigter Nachsuchenführer. „Egal ob es darum geht, in der Nacht noch ein Stück nachzusuchen (sofern dies bei Nacht noch Sinn macht) oder eine langwierige Suche am nächsten Tag – man kann mich jeder Zeit Mobil unter 0152-33532146 anrufen! Ich bin wie alle anderen Nachsuchenführer ehrenamtlich unterwegs und zum absoluten Stillschweigen verplichtet. Mein Motto: Solange der Hund noch will und Herrchen noch kann” Scheuen Sie sich nicht, anzurufen – unseren Gespannen ist kein Weg zu weit und bei Ihnen bleibt bei positver wie negativer Nachsuche das Gefühl zurück, alles gemacht zu haben, um unserem Anspruch der tierschutzgerechten Jagd Nachdruck verliehen zu haben. l l l l Bodenbeläge aller Art Gardinen Tapeten Sonnenschutz ttäätt aauus ... i i l l a a u u Q Q rrhhaanndd ... Meeiissttee M err sseeiitt üübbeen !! hr en 5600 JJaahr Sollten beide Gespanne nicht erreichbar sein, so hilft das Hundeobmannteam Otto Benzinger, Tel.: 0160-8670374, sowie Klaus Pflieger, Tel.: 0172-6006736 gerne weiter. Mit kräftigem Ho Rüd HO Ihr Hundeobmann Otto Benzinger l l l l Polstern Tischwäsche Insektenschutz Naturfarben auf Wunsch Klaus Schrade Raumausstattung Hauptstraße 24 71154 Nufringen 07032 82366 Fax 07032 83521 [email protected] www.schrade-raumausstattung.de 15 Hundeführerlehrgang mit Brauchbarkeitsprüfung 2015 Artikel von Christoph Pflüger, Bilder von Dieter Köhnlein Auch in diesem Jahr bot die KJV Böblingen wieder einen Hunderführerlehrgang an. Wie auch in den vergangenen Jahren wurde der Lehrgang vom Zwiegespann Otto Benzinger, Hundeobmann der KJV, und seinem Partner Klaus Pflieger geleitet. Ort des Geschehens war der Braunacker zwischen Dettenhausen und Waldenbuch. Schon bei der Anmeldung am 7. März 2015 machte Otto klar, dass ihm ein kameradschaftliches Miteinander eine Herzensangelegenheit ist: „Wir sind hier im Kurs alle per du. Wem das nicht passt, der kann sich beschweren; aber es wird nicht viel nützen“ Leider kam dieser Aspekt im Verlaufe dieses Kurses nach Benzingers Empfinden etwas zu kurz. Vor allem der Freitag-abendliche Besuch des Gasthauses Lamm im Dettenhausen nach Ende der Übungseinheiten war so schwach angenommen wie noch nie. Zur Ehrenrettung der Teilnehmer muss an dieser Stelle aber bemerkt werden, dass gerne nach getaner Arbeit noch gegrillt oder doch zumindest ein Radler getrunken wurde. 17 Hundeführer/Innen waren angetreten, um ihre Hunde und auch sich selbst auf die Prüfung vorzubereiten. Es war alles vertreten vom Erstlingsführer bis zum versierten alten Hasen. Begonnen wurde jeder Übungstag am Freitag auf dem Parkplatz. Hier lernten viele der Hunde erst einmal bei geöffnetem Kofferraum dort ruhig zu verbleiben. Dann ging es aufs Feld. Dort wurden von mit allen Leinenführigkeit, das Sitz und Down sowie die Schussfestigkeit geübt. Sodann trennte sich der Kurs in zwei Gruppen. Zum ersten Mal überwog die Anzahl der Gespanne, die die Brauchbarkeit für Schalenwildreviere, also auch die Übernachtfährte, und nicht die volle Brauchbarkeit – also Schweiß-, Feld- und Wasserarbeit – anstrebten. Die Aspiranten der vollen Brauchbarkeit erweiterten dann die Disziplinen um den Apport und die Freiverlorensuche mit Kanin und Ente im Feld. Die Arbeit im Wasser fand an gesonderten Terminen statt. Im Anschluss an die freitaglichen Übungseinheiten wurden am Abend noch die Übernachtfährten für die Schalenwildgespanne mit Rinderblut getupft. Die Teilnehmer der vollen Brauchbarkeit tupften ihre Tagfährte am nächsten Morgen. Es wurden hierzu Zweierteams gebildet, die sich ihre Fährten gegenseitig vorbereiteten. Am Ende der Fährten fanden die Hunde immer etwas Besonderes – ob Käse, Schwarzwurst oder Saitenwürstchen – das sie anspornen sollte, das Ausarbeiten der Schweißfährte gerne für ihren Rudelchef zu erledigen. Dann und wann brachten die Teilnehmer, ob mit oder ohne Hund, die Ausbilder zum Schwitzen und gelegentlich auch in Rage. Den ersten kalten Kasten Bier für Fehltritte durfte ein Hundeführer „spenden“, der im sichtlich nervösen Zustand bei der ersten Übungseinheit mit der Waffe den jagdlichen Anschlag der Flinte recht freizügig auslegte. Ausbilder Klaus Pflieger schüttelte nicht selten fassungslos den Kopf, ob der stets paraten Ausreden der Hundeführer-/innen, warum nun wieder einmal bestimmte Übungen zuhause funktioniert haben und warum es nun im Kurs gerade mal wieder nicht klappt. Ein Hund, eine Steirische Rauhhaarbracke, hatte die ersten Wochen besonders eines im Sinn: Winseln und jaulen und heulen. Der Hundeführer befolgte zwar alle Ratschläge, wie dem Vierbeiner dies auszutreiben sei, selbigen kümmerten aber all die Maßnahmen recht wenig. Erst als der Rauhhaarige mit allerlei Spritzgeräten, gefüllt mit Zitronenwasser, bearbeitet wurde, stellte sich der Erfolg ein und das lästige Gewinsel hatte bald ein Ende. Für Klaus war allerdings ein Jäger, der seinen Hund mit Wasserpistolen und derlei Dingen mehr disziplinierte, dann doch schon fast zu viel des Guten. Im Verlauf des Kurses ging ein Gespann an einen anderen Kurs verloren. Zwei Hunde waren mit dem Schießen alles andere als einverstanden und traten somit leider nicht zur Prüfung an. 16 Der 18. Juli war der Tag der Vorprüfung. Hier wurde der gesamte Prüfungsablauf einmal durchgespielt. Bei wem sich hier noch Nachholbedarf zeigte, der hatte nun gerade einmal eine Woche Zeit, vor der eigentlichen Prüfung, die Schwachstellen bei sich und dem Hund auszubessern. Die Prüfung selbst fand am 25.7.2015 statt, Treffpunkt war das Gasthaus Lamm in Dettenhausen. Hier wurden die Prüflinge ihren Richtern zugeteilt. Danach ging es los zum Prüfungsgelände Braunacker. Ausgerechnet an diesem Tage fegte heftiger Wind durch Feld und Wald. Manch ein Hundeführer machte sich Gedanken, ob die Hunde auf der Fährte bleiben würden. Oder würden die Vierbeiner je nach Wind meterweit rechts oder links der Fährte arbeiten. Allen Befürchtungen zum Trotz machten die Hunde ihre Arbeit sehr gut. Dank gilt allen Prüfern, die, wie Sie selbst vor Beginn der Prüfung sagten, nicht urteilen, sondern bewerten wollten. Mit dieser Aus- legungsweise wurden sie ihrer verantwortungsvollen Aufgabe mehr als gerecht. Nach der Prüfung ging es zur Weiler Hütte, wo die Urkunden übergeben wurden. Anwesend war auch Kreisjägermeister Claus Kissel, der noch einmal die Wichtigkeit und große Bedeutung der Jagdhundeausbildung betonte. Ganz besonderen Dank soll an dieser Stelle dem Ausbilderteam Otto Benzinger und Klaus Pflieger ausgesprochen werden. Beide bieten eine solide und von großem Wissen untermauerte Ausbildung. An Ottos streckenweise robuste Art gewöhnte man sich schnell, da diese beim einen oder anderen dann und wann einmal einfach von nöten ist. Beide Ausbilder verstehen es zu vermitteln, dass hier Gebrauchshunde ausgebildet werden und dies eine ernst zu nehmende Angelegenheit ist, da es schließlich um den Umgang mit Hund und Wild geht. Ho Rüd Ho, euer Christoph Pflüger 17 Jägerprüfung 2015 Artikel und Bilder von Dieter Köhnlein Wir gratulieren mit „Waidmannsheil” den frischgebackenen Jungjägern. Am 11. Mai war der Termin der letzten Prüfungs-Aufgabe, (mündlich-praktisch) bei der KJV BB. Unter dem PrüfungsVorsitz von stv. KJM Dr. Jürgen Friedle hatten die Prüflinge die letzte Hürde der Jägerprüfung genommen um einen Jagdschein lösen zu können. 21 Teilnehmern konnten dann am Abend die Zeugnisse mit dem Vermerk „BESTANDEN” überreicht werden. Die Zeugnis-Übergabe, sowie, den Prüflingen die schon Mitglied in der KJV waren, wurde auch der Jägerbrief von KJM Claus Kissel und dem Prüfungsvorsitzenden überreicht.Nun dürft ihr euch Jagdscheininhaber nennen und dafür von mir ein herzliches Waidmannsheil und willkommen in der Gilde der Jägerschaft. Ihr habt mit Eurer bestandenen Prüfung das Recht erworben, der schönen Passion des Jagens nachzugehen. Ihr übernehmt aber als ausgebildete Jäger viel mehr Pflichten als Rechte, die aber kein Außenstehender sieht oder wahrhaben will: Ihr dürft als Jagdschein-Inhaber jetzt Waffen besitzen und führen. Ihr dürft vom Jagdgesetz festgelegte Tiere erlegen. Das sind Rechte, die früher nur dem Hochadel zustanden. Aber nicht jeder unserer Mitmenschen mag uns deshalb. Und dabei wird übersehen, dass das Erlegen eines Tieres, nur den kleinsten Teil der Jagdausübung ausmacht. Kein Nichtjäger sieht den riesigen Aufwand, der mit der Jagd verbunden ist, darum sind wir älteren Jäger auch froh, dass immer wieder jüngere nachkommen zum Mithelfen. Und in den Augen der Öffentlichkeit haben wir alle ein ganz besonderes Problem: Wenn etwas passiert, sind es immer „die Jäger”, es ist nie der Einzelne. Wir sind ständig in der Sippenhaft der Allgemeinheit. Wenn ein Jäger droht, einen wildernden Hund zu erschießen, sind alle Jäger Hundemörder. Wenn ein Jäger – wie schon des öfteren in der Presse stand – gegen Richtlinen verstößt, dann sind es alle Jäger, die sich ungesetzlich verhalten. Wir teilen unsere Reviere mit Spaziergängern mit und ohne Hunden, mit Mountainbikern, mit Reitern, Joggern, Pilzsammlern, und alle haben das Recht auf Betreten des Waldes. Wir müssen akzeptieren, dass auch alle diese Nichtjäger ein Recht haben, den Wald zu betreten. Und da diese Nichtjäger keine so exzellente Ausbildung wie Ihr genossen haben, wissen sie auch nicht, was sie anrichten, wenn sie Ihren Hund streunen lassen, mit dem Mountainbike durch die Dickung brechen oder die Pilze in den Einständen suchen. Hier hilft manchmal ein freundlicher Hinweis, manchmal auch nicht. Aber auch hier gilt: Wenn einer von uns seinem Unmut freien Lauf lässt, dann ist es die ganze Jägerschaft, die als ungehobelt gilt. Zum Waidwerk gehört auch sehr stark unser Brauchtum. Das Brauchtum ist entstanden durch Jahrhunderte alte erprobte und eingebürgerte Sitten und Gebräuche, die das Waidwerk mit dem stimmungsvollen Gehalt einer hohen Jagdkultur erfüllen. Keine Form der Naturnutzung ist älter und mit längeren Traditionen behaftet als die Jagd. In dieser langen kulturellen Tradition und Entwicklung der Jagd sind Bräuche entstanden, die zum Teil noch heute für den zünftigen Jäger kennzeichnend sind. Das gilt vor allem für die Jägersprache, oder erlegtes Wild nach erfolgreicher Jagd in besonderer 18 Weise „zur Strecke zu legen”, das ist einer der ältesten Bräuche und eine Geste der Achtung vor dem erbeuteten Wild und der Kreatur. Man sollte solche Dinge wie das Brauchtum weiterpflegen und erhalten, denn das unterscheidet uns von den nur Jagdscheininhabern! In diesem Sinne nochmals einen Glückwunsch und ein Waidmannsheil zur erfolgreich bestandenden Jägerprüfung! Wir wissen alle, schließlich hat das jeder von uns schon durchgemacht, dass von Euch in den vergangenen Monaten viel Fleiß und Energie in die Jägerprüfung investiert wurde. Allen ein Waidmannsheil und immer guten Anblick. Stellvertretend für alle Ausbilder, wurde von den Jungjägern, Ausbildungsleiter Gerhard Malisi ein Geschenk überreicht. E-Mail: [email protected] 19 Staatlich geprüfte Naturschützer kämpfen um ihre Rechte Artikel von Tanja Schneider, Bilder von Armin Liese (LJV) Ein Bus nach dem anderen trifft am Stuttgarter Schlossplatz ein. Die Türen der Busse öffnen sich und die Menge an Menschen, die aussteigen, scheint kein Ende zu nehmen. Allmählich bildet sich ein orange-grünes Meer aus Menschen vor dem Schlossplatz. Neben ein paar Polizeistreifen am Rande des Platzes warten Passanten gespannt darauf, was passiert. Mittwoch, 4. März 2015: Fünf vor zwölf erhellte der Klang von rund 450 Jagdhornbläserinnen und -bläsern den Platz um das Stuttgarter Schloss – Gänsehautfeeling, gefolgt von Lockgeräuschen und lautem Hundegebell, das den vollen Klang noch verstärkte. All der Lärm, den die insgesamt über 3.000 Jägerinnen und Jäger erzeugten, galt der grün-roten Landesregierung. Insbesondere jedoch dem Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, Alexander Bonde. Wenige Tage zuvor hatte er die Grünröcke mit heftiger Kritik und der Beschimpfung als „Katzenkiller“ vor der Gesellschaft an den Pranger gestellt. Das ließen sich die Jägerinnen und Jäger, die aus ganz Baden-Württemberg zur Großkundgebung auf den Stuttgarter Schlossplatz gekommen waren, nicht einfach gefallen. Sie hatten zahlreiche Banner und Schilder mitgebracht, um ihre Forderungen zum Ausdruck zu bringen und ihrem Ärger Luft zu machen. Streitpunkt war die Durchführungsverordnung (DVO), die die praktische Umsetzung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetztes (JWMG) regeln sollte. Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann kritisierte die DVO in seiner Eröffnungsrede und richtete seine Worte gezielt an die führenden Politiker aller Fraktionen im Landtag, die sich um das Rednerpult in Form eines Drückjagdbockes versammelt hatten: „Die Natur funktioniert anders, als sich das viele Naturschutzromantiker vorstellen.“ Das brachten unter anderem auch die grell orangenen Schilder inmitten des menschlichen Jägermeers zum Ausdruck: „Tierschutz braucht Jäger!“, „Wir lassen uns nicht die Läufe verbiegen!“ oder „Öko-Lebensmittel vom Jäger!“, um nur einige der Parolen zu nennen. 20 Ministerialdirektor Wolfgang Reimer und SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel waren sich einig. Die Entwicklung der DVO war politisch und juristisch korrekt. Nach lauten „Buuuh“-Rufen seitens der Jägerschaft fügten sie jedoch hinzu, dass wesentliche Kritikpunkte nachgebessert werden sollten. Die FDP war da anderer Meinung: Friedrich Bullinger, Jagdexperte der FDP, warf der rot-grünen Landesregierung vor, dass „die ganze Wahrheit stets durch die Hintertür im Wege der Verordnung“ an den Tag gelange und man versuche, „am Landtag vorbei“ Dinge durchzusetzen, die im Plenum nicht besprochen wurden. FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke bringt die Sache nochmals auf den Punkt und verspricht: „Bei einem Regierungswechsel 2016 wird dieses Jagdgesetz in den ersten 100 Tagen verschwinden.“ Jubelschreie und tosender Applaus hallten durch die Menge. Auch die Vertreter der CDU, mit Spitzenkandidat Guido Wolf und dem CDU-Abgeordneten Wolfgang Reuther, waren der Meinung, das Gesetz könne besser gemacht werden. „Jäger sind die einzig wirklich geprüften Naturschützer“, so Reuther. Er wirft der Landesregierung vor, „politisch willkürlich“ in die Jagd einzugreifen. Schließlich können die Jägerinnen und Jäger am besten einschätzen, wie es um das Wild und die Natur stehe. Als Beispiel nannte er in diesem Zusammenhang unter anderem die verkürzten Jagdzeiten für Füchse. Grün-Rot wies die Vorwürfe der Opposition zurück und betonte, dass die DVO die Grundsätze des Gesetzes weiterführe und konkretisiere. Gegen diese Aussage positionierte sich Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes, und schilderte die Auswirkungen auf Bundesebene. Für ihn seien insbesondere die Verbote zur Fallenjagd und Fütterung nicht hinnehmbar. Gekürt wurde sein Redebeitrag mit einem dreifachen Horrido der Jägerschaft. Dass die Fallenjagd ein Thema war, was vor allem die Gegner der grünen Zunft beschäftigte, war unschwer zu erkennen. Am Rande des orange-grünen Jägermeers hatten sich einige Gegendemonstranten versammelt, die, mit Fuchsmasken verkleidet und teilweise in Käfigen sitzend, immer wieder einen Sprechgesang anstimmten: „Jäger sind Mörder, Jäger sind Mörder...” Gegen die Masse der Grünröcke hatten sie jedoch kaum Chancen, von der Landesregierung gehört zu werden – zumindest an diesem Tag. Angesichts der Novellierung hatten die Jagdgegner bisher nämlich Einiges erreicht: Beispielsweise sollten die Jagdzeiten auf den Fuchs verkürzt und die Fallenjagd verboten werden. In diesem Zusammenhang wurde des Öfteren über den Stand der Jäger in der Gesellschaft diskutiert. Wer stand im Mittelpunkt der Gesellschaft? Die Jäger oder die von der Jagd unberührten Bürger? Ein Thema, das der Vizepräsident des Landesbauernverbandes, Gerhard Glaser, aufgriff. Er betonte in seiner Rede die gelebte Misstrauenskultur in der Gesellschaft und äußerte den Wunsch nach mehr 21 Kompetenz in der Politik, denn „Landwirte wie Jäger schützen durch nützen.” Dass dieses Statement noch nicht flächig bei der Gesellschaft angekommen ist, spür(t)en die Jägerinnen und Jäger deutlich. Am Rande des Schlossplatzes hatte der Landesjagdverband einen Stand aufgestellt, in dem Flyer auslagen, um die vorbeigehen- den Passanten über die Jagd und die aktuelle Verärgerung der Jägerschaft aufzuklären. Neben der ein oder anderen kritischen Bemerkung waren es hauptsächlich interessierte Bürger, die an den Stand kamen, um mit den Grünröcken ins Gespräch zu kommen. Am Morgen machte sogar eine Kindergartengruppe Halt, um der Bläsergruppe der Kreisjägervereinigung Böblingen ihre Auf- merksamkeit zu schenken. Umso größer und glänzender wurden die Kinderaugen jedoch, als einer der Bläser den Kindern anbot, in sein Jagdhorn zu pusten. Nach der Kundgebung gab Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann sein Feedback: „Die Politik hat begriffen, dass Sie nur mit und nicht gegen uns, die kompetenten und geprüften Anwender des Jagdrechts, den Schutz von Wild, Jagd und Natur sowie der Land- und Forstwirtschaft erreichen kann.” Am 1. April 2015 trat das neue Landesjagdgesetz in Kraft. In Baden-Württemberg gilt grundsätzlich nur noch das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) samt Durchführungsverordnung (DVO). Die wichtigsten Neuregelungen sind: • Aussetzen von Wildtieren • Entgeltlicher/unentgeltlicher Jagderlaubnisschein • Fangjagd • Fütterung • Jagdliche Einrichtungen • Jagdzeiten • Kirrung • Mindestpachtzeit • Sachliche Verbote • Schalenmodell • Straftaten • Verringerung der Störung und Beunruhigung von Wildtieren • Wildfolge • Wildschaden • Wildtiermonitoring • Wildtierschutz Weitere Infos finden Sie unter: www.landesjagdverband.de → Jagd und Recht → Jagdgesetznovelle → Aktuell → Leitfaden zu den wichtigsten Regelungen des JWMG und der DVO 22 Neuer Obmann im Fachbereich Lernort Natur Artikel von Bastian Holzner viel Spaß und Freunde veranstaltete ich schon zweimal einen Naturtag im Kindergarten Deckenpfronn. Hallo liebe Mitglieder der KJV Böblingen, mein Name ist Bastian Holzner und ich bin seit August 2015 neuer (kommissarischer) Obmann der KJV Böblingen für den Fachbereich Lernort Natur. Ich bin 33 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Töchter im Alter von vier und sechs Jahren. Beide Mädels begleiten mich sogar schon ab und zu auf einen Ansitz. Wohnhaft sind wir in Deckenpfronn. Die Jägerprüfung habe ich 2013 abgelegt und jage seitdem mit einem Begehungsschein im Revier Deckenpfronn Süd bei den Herren Wilfried Schneider, Manfred Diether und Herbert Stöffler. Im August 2013 besuchte ich an der Landesjagdschule am Dornsberg den Kurs „Lernort-Natur“. Mit Nachdem der bisherige Obmann Marc Mödinger sein Amt zur Verfügung gestellt hat, kam unser Kreisjägermeister Claus Kissel auf mich zu und fragte mich ob ich mir vorstellen könnte in Zukunft das Amt des Lernort NaturObmannes zu übernehmen. Nach kurzer Überlegungsphase und Rücksprache mit meiner Familie sagte ich: „JA, ich möchte das Amt sehr gerne Übernehmen, JA, ich will Kindern, aber auch Erwachsenen, welche keine Erfahrung mit der Jagd haben, dieses Thema näher bringen.“ Da ich voll berufstätig bin, kann ich allerdings nicht alleine alle Anfragen der Kindergärten und Schulen im Jahr abdecken. Darum würde ich gerne um mich herum ein kleines Kompetenz-Team bilden, in welchem ein bis zwei Mitglieder aus jedem Hegering beteiligt sind. Wenn also jemand Interesse und Spaß daran hat, mit Kindern zu arbeiten, oder Fragen zum Thema Lernort Natur, hat darf er oder sie sich sehr gerne bei mir melden. Meine Ziele/Motivation: Das Wissen um die Natur und die Tiere des Waldes geht bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen immer mehr zurück. Hier möchte ich aktiv eingreifen und die Begeisterung und Neugierde vor allem bei Kindern wecken und fördern, um realistisch die Zusammenhänge von Natur und Umwelt verstehen zu lernen. Im Besonderen möchte ich das Prinzip der nachhaltigen Nutzung vermitteln. Es gilt im Wald und auf der Jagd, dass nur so viel aus der Natur entnommen wird, wie dauerhaft auch wieder nachwachsen kann. In diesem Sinne und weiterhin viel Waidmannsheil, Ihr neuer Obmann für Lernort Natur Bastian Holzner Bastian Holzner Obmann Lernort Natur Gärtringer Str. 21/1 75392 Deckenpfronn Telefon: 07056/200870 Mobil: 0176/62669891 E-Mail: [email protected] 23 Dackel Joschi und das Jagdhorn im Wald Ein Tag im Deckenpfronner Kindergarten Die Kinder der Villa Kunterbunt konnten es vorletzte Woche im Wald kaum erwarten, bis es endlich Mittwoch war und uns der Jäger wie angekündigt im Wald besuchte. Herr Egeler hatte zuvor schon kurz mal bei uns vorbei geschaut, um zu sehen, wo unsere Waldwoche stattfindet. Die Kinder waren gespannt darauf, was er wohl mitbringen würde, und natürlich auch auf seinen Hund Joschi. Es waren dann auch alle sehr überrascht, als Herr Egeler gleich zu Beginn seines Besuchs das Jagdhorn herausholte, uns zur Begrüßung ein Lied vorspielte und Joschi mitsingen konnte! Einen singenden Dackel hatten wir alle noch nie zuvor gesehen. Am 07. Mai veranstaltete ich einen Lernort-Natur-Tag für die Kinder des Deckenpfronner Kindergarten in der Schulstraße. Unterstützt wurde ich hierbei von den Gültlinger Jägern Marlen und Maik Bernhardt, die mit ihrem kleinen Münsterländer Moses den Kindern erklärten und anhand einer Wildschleppe zeigten, für was der Jäger einen Jagdhund benötigt. Artikel von C. Rühle, Bilder von Hartmut Egeler Ein kleines ausgestopftes Rehkitz, zwei Hasen und einen kleinen Frischling hatte Herr Egeler ebenfalls mit dabei, genauso wie Felle größerer Tiere, um sie den Kindern zu zeigen und sie streicheln zu lassen. Er erzählte den Kindern ausführlich von den mitgebrachten Tieren, und auf großen Tafeln war dargestellt, wie die einzelnen Tiere leben, was sie z.B. fressen, wer ihre natürlichen Feinde sind und wie sie ihre Jungen bekommen und großziehen. Etwa eine Stunde lang berichtete Herr Egeler über die Tiere und beantwortete all die vielen Fragen der Kinder. Natürlich wollten diese auch ganz viel über den Beruf und die Aufgaben des Jägers erfahren, und warum denn Tiere auch manchmal geschossen werden müssen. Herr Egeler gab umfassend Auskunft über alles, was die Kinder interessierte, und so war es ein sehr informativer und gelungener Besuch bei uns im Wald. Wir möchten uns dafür bei Hartmut Egeler ganz herzlich bedanken und freuen uns darauf, ihn in einer unserer nächsten Waldwochen wieder einladen zu dürfen! Artikel von Bastian Holzner Aufgeteilt in drei Gruppen ging es zuerst eine kleine Runde in den Wald. Hierbei wurde unter anderem der Unterschied zwischen einem Laub- und Nadelbaum erklärt und Hochsitze besichtigt. Während der Waldrunde stellten die neugierigen Kinder viele Fragen und endeckten dabei sogar einen Wildwechsel und Trittsiegel von Rehwild und Fuchs. Am Waldrand kam man an einem eingezäunten Maisfeld vorbei, anhand welchem wir den Kindern erklärten, dass dieser Zaun zum Schutz vor Wildschaden durch Wildschweine sei. Am Ende der Strecke stand dann der LernortNatur-Anhänger der Kreisjägervereinigung Calw mit verschiedenen Präparaten und Schautafeln der heimischen Wildtiere. An diesem angekommen durften die Kinder die Tiere benennen, die sie kannten. Dabei erklärten wir den Kindern noch die jeweiligen Wildtiere und deren Lebensweise. Zwischendurch wurden verschiedene Spiele gespielt, wie z.B. 1, 2 oder 3. Bei diesem Spiel wurden verschiedene Fragen zu Rehwild, Schwarzwild und Fuchs gestellt; wie z.B.: „Bei welchem Tier nennt man die Jungen Frischlinge?“ Die Kinder sollten sich dann hinter das gesuchte Wildtierpräparat stellen. Zum Schluss sangen die Kinder uns Jägern noch das Lied „Fuchs, du hast die Ganz gestohlen“ vor. Als Abschiedsgeschenk bekam jedes Kind ein Lesezeichen, einen Ansteckpin und ein Bestimmungsheftchen mit allen heimischen Wildtieren von der Jägerinitiative Lernort-Natur geschenkt. Ein Dank gilt hierbei noch der KJV Calw für die kostenlose Bereitstellung des LeNa-Mobils. Bastian Holzner Obmann Lernort Natur 24 25 Rehwildbejagung heute Artikel von Dr. Jürgen Friedle, Bilder von Dieter Köhnlein Vortrag von Herrn Hubert Kapp am 21.05.2015 im Hotel Römerhof in Gültstein. Es waren ca. 120 Vereinsmitglieder anwesend, die Vortrag und anschliessende Diskussion mit großem Beifall belohnten. Es wurde kein Eintrittsgeld erhoben, da der LJV und die KJV ein Budget für solche Veranstaltungen haben. Zur Person: Hubert Kapp ist Förster im Bereich Schluchsee, führt seit 1979 Jagdhunde und ist ein sehr erfahrener Jäger. Mit seinem Hund ist er im Team anerkannter Nachsuchenführer in der Schweißhundestation Südschwarzwald. Sein Revier umfasst 1750 ha und beschäftigt zahlreiche Jagdausführungsberechtigte. Nachdem wir letztes Jahr bei Erich Marek, einem Experten für Blattjagd, die Flötentöne lernen konnten und fast jeder einen Rottumtaler Locker mitgenommen hat, war es jetzt Zeit für einen allgemeinen Vortrag über moderne Rehwildbejagung im Wald. Zunächst war dieser Vortrag für dieses Jahr in unserer KJV zweimal auf der Agenda, nämlich in Hegering 2 und 5. Es war klar, dass dies nicht sinnvoll ist, und so konnten wir einen gemeinsamen Termin und im Hegering 3 ein geeignetes Lokal finden, sodass für alle Vereinsmitglieder eine vertretbare Anfahrtszeit bestand. Die Schwierigkeiten in seinem Revier bestehen daraus den Naturschutz, den Touristenansturm und die Jagd unter einen Hut zu kriegen Es gibt zwar sehr viele Wanderer, die tagtäglich durch den Wald streifen, aber eben meist tagsüber. Da gibt es einen Unterschied zu den Revieren bei uns, wo durch die Nähe der Besiedelung die Störungen durch Wanderer, Radler und Reiter von früh morgens bis in die Dunkelheit hinein erfolgt. 26 Hubert Kapp verschafft sich eine gute Übersicht zu den Standplätzen, indem er seine Jäger verpflichtet, alle Sichtungen von Rehwild in eine Revierkarte einzutragen. So ist er nach wenigen Wochen in der Lage, die Bejagung optimal zu planen. Zur gezielten Bejagung helfen auch Erkenntnisse zum Lebensrhythmus des Rehwilds, die bereits 1979 in der Pirsch publiziert wurden. Grundvoraussetzung für den Erfolg neben der Beherrschung des jagdlichen Handwerks ist, dass man sich mit den örtlichen Gewohnheiten des Rehwildes auskennt. Einstände, jahreszeitlich verschieden bevorzugte Äsungsplätze und die Hauptwechsel müssen bekannt sein. Allerdings sind deutliche Wechsel ein Zeichen für hohe Rehwilddichten! Richtig angelegte Wildäsungsflächen erleichtern die Jagd wesentlich, falls entsprechende, die Hauptwindrichtung berücksichtigende Hochsitze vorhanden sind. Ein zeit- und kostenintensiver, „repräsentativer” Kanzelbau ist im Wald für die Rehwildbejagung nicht erforderlich. Mit dem gleichen Aufwand lassen sich leicht drei wintertaugliche Hochsitze bauen. Die Kenntnis der Rehwild-Aktivitäten und ihre Schwankungen kann entscheidend dazu beitragen, die Jagdeinsätze möglichst effektiv zu gestalten. Hier bieten sich für den Rehjäger gewissermaßen als Abfallprodukt der Wissenschaft die „Beobachtbarkeitskurven im Jahreslauf ” und „Äsungsaktivitätskurven im Tagesverlauf ” nach Ellenberg an. Sicherlich nur Tendenzen, wie so oft, wenn es sich um lebende Materie handelt – wo bliebe sonst der Reiz der Rehjagd – aber für viele Jäger, die ständig mit offenen Augen vor Ort sind, Bestätigung für Erfolge und Misserfolge. ÜBERSICHT: Lebensrhythmus des Rehwilds Die Darstellung zeigt einen Wechsel von hoher und geringer Beobachtbarkeit im Jahresablauf. Vier Ruheperioden im Sommer, Herbst, Spätsommer, Winter In diesen Phasen werden die Rehe seltener gesehen und die Wahrscheinlichkeit, ein Stück zu erlegen, ist relativ gering. Diese Ruheperioden werden unterbrochen von Vier Aktivperioden im Frühjahr, Frühherbst, Hochsommer, Spätherbst Diese Perioden hoher Aktivität sind physiologisch bedingt und können durch soziale Verhaltensweisen verstärkt und gedämpft werden. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, Rehe in Anblick zu bekommen, sehr groß und diese Zeiten müssen genutzt werden, wenn das Wetter passt. Als jagdlich erfolgversprechende Monate sind zu nennen: • Mai bis Mitte Juni • September bis Anfang Oktober • November und Dezember Die Blattzeit ist reine Vergnügungsjagd und für die Gesamtstrecke mit max. 5-10% absolut bedeutungslos! Übrigens eine für skandinavische Jäger aus Fairnessgründen undenkbare Jagdzeit! ÜBERSICHT: Äsungsaktivität im Tagesverlauf Die vorliegenden Äsungsaktivitätskurven wurden von Ellenberg 1972 ermittelt. Sie zeigen bei einer „noch relativ geringen Wilddichte von 28 Rehen pro 100 ha Wald” (19 Böcke, 17 Geißen auf 130 ha Wald) die an Kraftfutterautomaten mit Futterschreibern registrierten Fressaktivitäten des „Durchschnittsrehes” am „Durchschnittstag” eines Monats. Übertragen auf den praktischen Jagdbetrieb bedeutet also zunehmende Äsungsaktivität unter natürlichen Bedingungen, verstärktes Ziehen zur Nahrungssuche und damit erhöhte Beobachtbarkeit. Ergebnisse: Allgemein: Das Rehwild zeigt ganzjährig die höchsten Äsungsaktivitäten in der Dämmerung und bei Nacht! Sommerrhythmus: Nur von Mai bis August mit Schwerpunkt Mai/ Juni treten bemerkenswert hohe Äsungsaktivitäten bis in den Vormittag auf. Winterrhythmus: Ab September gehen die Hauptaktivitäten auf die Dämmerungs- und Nachtzeit zurück. „Die Rehe haben die Schusszeit im Kopf!” Zur Feistzeit im November und teilweise Dezember ist um die Mittagszeit ein jagdlich bedeutendes Äsungsaktivitätsmaximum mit einem zusätzlich kleinen Gipfel am frühen Nachmittag erkennbar. Die „günstigen” bzw. „sehr günstigen” Jagdzeiten wurden an Hand einer Rehwildstrecke von 76 Rehen (15 Stück/100 ha/Jahr) in 5 Jagdjahren und der mehrfachen Anzahl von Einzelbeobachtungen 27 Die Monate Mai und Juni müssen ganz im Zeichen der Bejagung der 1-jähringen „Rehnomaden” stehen, besonders dann, wenn der Kitzabschuss im Herbst vorher zu niedrig war. Juli/August • Familienwiedergutmachung – daheim bleiben, Urlaub genießen • Nachlese bei Jährlingen und erwachsenen Böcken • Ende August nach Geißen und Kitzen umsehen Die Monate Juli/August sind für den Jäger eine echte Feistzeit, die nur von den 14 Tagen der Blattzeit Ende Juli bis ca. 10. August unterbrochen wird. Der passionierte Rehjäger wird die Faulheit der territorialen Böcke kurz vor der Brunft zur Nachlese bei den wieder besser sichtbaren Jährlingen nutzen. Die Brunft jedoch sollte nur zur schonenden Bejagung der erwachsenen Bocke dienen. auf einer 100 ha großen Testfläche in einem Kiefern-Heide-Revier auf Burgsandstein ermittelt. Sie dürften für viele Waldreviere, auch in unserer Region zutreffen. • • Zusammenfassung einer gezielten Bejagung mit „günstigen“ Jagdzeiten nach Monatsgruppen • Mai/Juni • Konzentration auf Jährlinge und Schmalrehe • Jährlinge und Schmalrehe im • 28 • Zweifelsfalle immer schießen Erwachsene Böcke im Zweifelsfalle immer laufen lassen Nach Knopfbockecken (Ausweichplatz für 1-jährige Nomaden suchen) Markierte Einstände meiden = territorialer Bock! Minisprünge beachten = 2 - 4 meistens 1-jährige Rehe Bei Kälte, Wind und Regen am Schreibtisch ausruhen („Wenn der Wind jagt, jagt der Jäger nicht”). September/Oktober • Sofort mit Aufgang der Schusszeit mit Kitzen und Geißen beginnen • Ziel bis Ende Oktober: 65 % Abschusserfüllung bei Kitzen, Geißen, Schmalrehen • Jedes schwache Kitz plus Geiß • Generell das schwächere Zwillingskitz • Während des Haarwechsels Wetterempfindlichkeit beachten Im September bis Mitte Oktober halten sich „günstige” und „sehr günstige” Jagdzeit morgens und abends die Waage. Im Zweifelsfall morgens jagen. Empfehlenswert ist es nach „Geißenplätzen”, das sind die bevorzugten Äsungsplätze, zu jagen und weniger nach Einständen. Entscheidend ist die Witterung. Warmes, sonniges und ruhiges Herbstwetter fördert die Rehwildaktivität. Kühles, regnerisches und dabei windiges Wetter drosselt gerade während des Haarwechsels die Aktivität und verschiebt sie für die Jahreszeit ungewohnt früh in die späten Dämmerungsstunden. Mit abnehmendem Tageslicht ziehen die Rehe immer später und die übliche „Rehflaute” wird spätestens Mitte Oktober eintreten. Eine Ausnahme bilden windstille Hochnebeltage, da hierbei anscheinend für die Rehe die „Dämmerung vorverlegt” wird. November/Dezember • Konsequente Abschusserfüllung durch Zahlabschuss • Gezielt nach „Rehwetter” jagen: Frost! Schnee! Sonne! Bis Mitte November setzt sich je nach Witterung gewöhnlich die „Rehflaute” fort. Im November wird es erst wieder nach den ersten Nachtfrösten und vor allen Dingen nach dem ersten Schneefall erfolgversprechend. Während die Rehe abends fast ausnahmslos zu spät ziehen, bummeln sie morgens nach Frost und Schnee mit einsetzendem Büchsenlicht lange „unschlüssig” hin und her. Wo man vorher über Wochen fast kein Reh mehr gesehen hat, sieht man sie nun überall recht vertraut vor allem bei Sonne auf den bekannten Wechseln ziehen. Daueransitz an den Hauptwechseln bis gegen 9 Uhr vormittags und an windgeschützten, von der Sonne beschienenen Äsungsplätzen um die Mittagszeit bringt manche alte Geiß mit Kitz zur Strecke. Bei strengem, länger anhaltendem Frost und geschlossener Schneedecke ziehen die Rehe als typische Energiesparer, sie haben gewissermaßen „Sonntagsfahrverbot”, ganz schlecht. Sie zeigen sich dagegen bei geringem Frost und Schnee gerne in den späten Vormittagsstunden und am frühen Nachmittag auf sonnenbeschienenen Äsungsplätzen. Januar Der Januar ist in reinen Waldrevieren bei leichter Schneedecke und Frost der ideale Drückjagdmonat. Er ist für viele Waldreviere durch Bewegungsjagden wesentlich erfolgreicher als der wettermäßig unberechenbare Dezember. Was für Sau und Kahlwild gilt, sollte auch für Rehe gelten, und unter natürlichen Bedingungen jagen Wolf und Luchs 365 Tage im Jahr – ohne Schonzeit. Ein Jahrtausende altes Fitnessprogramm, lange bevor das Pulver erfunden wurde. Zum Schluss ein Beispiel Auf einer 100 ha großen Testfläche in einem 430 ha großen Kiefern-Heide-Revier auf Sandsteinkeuper, also reines Waldrevier, wurden in 5 Jahren von einem Jäger 76 Rehe erlegt: • Gesamtstrecke 5 Jahre: 76 Rehe • Abschuss / 100 ha Wald / Jahr: 15,2 Stück • Streckenanteil weibliches Wild: Geißen, Schmalrehe, Geißkitze: 72%; männliches Wild: Böcke, Jährlinge, Bockkitze: 28%; Streckenanteil Jugendklasse: Kitze, 1-jährige Rehe: 72% • Ansitze pro Reh: Mai bis Dezember: 3,0 Mai-Juni: 4,7 September-Oktober: 2,0 Oktober-Dezember: 2,1 Die Beobachtbarkeitsund Äsungsaktivitätskurven haben manche „Erleuchtung” gebracht und waren für die zeitweise äußerst heimlichen Rehe ein gutes „Alibi”. Sie können dem Waldjäger einige wertvolle Hinweise für die Praxis geben, der bei steigendem Abschusssoll vielleicht schon resignierend die hegende Büchse, die teure, in die nächste Dickung werfen wollte. Dank: Hubert Kapp hat diese Tatsachen und noch einiges mehr in ca. 2 Stunden in einem sehr lebendigen Vortrag zusammengefasst und anschliessend Publikumsfragen kompetent beantwortet. Literaturzitate: Rehwildbejagung, Tipps für Waldjäger, Wulf-Eberhard Müller, Öko-Jagd 1/1999 Überarbeitete Kurzfassung „Jagen nach dem Rehkalender“ Pirsch 10/1979 Stöbern im Internet bringt weitere interessante Artikel zur effektiveren Rehwildbejagung. Weidmannsheil Dr. Jürgen Friedle Stv. Kreisjägermeister E-Mail: [email protected] 29 Hegegemeinschaften 1. Vorschlag des LJVs zur Gründung von Hegegemeinschaften Artikel von Dr. Thomas Massler In der DVO (§14,15,16) zum JWMG (§47/1) bekommen Hegegemeinschaften wieder eine grössere Bedeutung zugemessen, als dies im alten LJG der Fall war. Hegegemeinschaften sind nichts Neues und wurden ursprünglich gegründet, um den Rehwildabschuss über mehrere Reviere hinweg zu vereinbaren. Später dann in aller Regel zur Abhaltung von revierübergreifenden Drückjagden (z.B. Hegegemeinschaft Westlicher Schönbuch). Im Kreis Böblingen existieren aus dieser Zeit noch Hegegemeinschaften (6 KJV Böblingen, 2 KJV Leonberg). Hegeringe sind keine Hegegemeinschaften, die Reviere eines Hegerings (oder eine zusammenliegende Fläche von Revieren eines Hegerings) können aber den Antrag als Hegegemeinschaft stellen. Hegegemeinschaften können aber auch hegeringübergreifend, ja sogar über KJV-Grenzen hinweg (z.B. Hegegemeinschaft Westlicher Schönbuch) gegründet werden. Für unseren Kreis sind Hegegemeinschaften unter anderem von Interesse, um eine Jungfuchsbejagung schon ab Mai durchführen zu können. Uns ist die Niederwildhege, die Hege der Bodenbrüter und die Begrenzung von Krankheiten wie Räude, Staupe und Fuchsbandwurm wichtig. Mit einer Jungfuchsbejagung ab Mai leisten wir einen Beitrag zum Schutz des Niederwildes, zum Vogelschutz und zum Tierschutz. Bereits bestehende aktive Hegegemeinschaften bestehen weiter, sollten aber sicherheitshalber von der Unteren Jagdbehörde nochmals bestätigt werden und ggf. um die Jungfuchsbejagung ab 1. Mai ergänzt werden (siehe Anhang 2). Den Hegegemeinschaften kommt nach dem JWMG noch eine weitere Bedeutung zu, da jeder Hegegemeinschaft einen Sitz im neu zu gründenden Jagdbeirat zusteht. Dadurch kann der Beirat zusätzlich mit aktiv praktizierenden Jägern besetzt werden, die als Heger, Natur- und Vogelschützer ihre praktischen Erfahrungen bei den Beiratsthemen fachkundig einbringen können. In der folgenden Tabelle habe ich versucht, den Unterschied zwischen Hegering und Hegegemeinschaft darzustellen – unter Vermeidung jeglichen JuristenDeutschs – aus diesem Grund stellt es auch nur die Interpretation des Autors dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich hoffe mit diesem kurzen Beitrag Ihnen die Bedeutung von Hegegemeinschaften im neuen JWMG nähergebracht zu haben und wünsche Ihnen eine erfolgreiche Drückjagdsaison und viel Waidmannsheil. Dr. Thomas Massler, Stellv. KJM E-Mail: [email protected] „Mir ist die Niederwildhege wichtig. Wie kann ich Jungfüchse ab Mai bejagen?” In letzter Sekunde wurde in § 10 Abs. 1 Nr. 15 b der DVO zum JWMG ein Verbot der Jungfuchsbejagung vor dem 1. August aufgenommen – es sei denn, für das Gebiet besteht eine Hegegemeinschaft, deren verfasstes Ziel der Schutz von Tierarten ist, die von der Prädation durch den Fuchs betroffen sind. Im Vorgriff auf die sehr wichtige „Allianz für das Niederwild“, die der Verband zusammen mit dem Land und der Wildforschungsstelle in den nächsten Jahren mit Leben füllen möchte, ist es sinnvoll, diese Möglichkeit zu schaffen. Der LJV hat deshalb allen Hegeringleiter/-innen eine Handreichung in einem Merkblatt sowie einer Vereinbarung zur Gründung einer Hegegemeinschaft nach § 47 Abs. 1 Satz 3 JWMG an die Hand gegeben. Diese sehen vor, dass einfache Hegegemeinschaften auf Hegegemeinschaft Hegering Mitgliedschaft Nur Revierinhaber (Pächter), Eigenjagdbesitzer und Jagdgenossenschaften. Alle Pächter der Hegegemeinschaft müssen Mitglied werden und Gründungsvereinbarung unterschreiben. alle Jäger der KJV, freiwillig Rechtsstatus 1. Einfache Hegegemeinschaften auf privatrechtlicher Grundlage (GbR wird empfohlen) 2. Hegegemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts keinen Bestätigung Durch untere Jagdbehörde (Landratsamt) durch KJV Sitz im Jagdbeirat Pro Hegegemeinschaft einen Sitz keinen Satzung erforderlich nicht erforderlich Mitgliederversammlung zwingend einmal pro Jahr freiwillig Fläche Zusammenhängende Fläche von Revieren zusammenhängende Fläche von Revieren innerhalb einer KJV Zweck um Maßnahmen der Bejagung, der Hege- und des Wildtiermanagements jagdbezirksübergreifend abzustimmen und nach einheitlichen Grundsätzen durchzuführen. um gemeinsame Aktivitäten durchzuführen privatrechtlicher Grundlage als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet werden. Zweck des Zusammenschlusses ist, Maßnahmen der Bejagung, Hege und des Wildtiermanagements jagdbezirksübergreifend abzustimmen und durchzuführen. Hiermit ausdrücklich verbunden ist der Zweck des Schutzes von wildlebenden Tierarten wie Hase, Fasan und Bodenbrütern. Die Hegegemeinschaft entsteht mit Abschluss des Gesellschaftsvertrages. Ihre rechtliche Wirkung mit der Erlaubnis der Jungfuchsbejagung entsteht erst mit Bestätigung durch die Untere Jagdbehörde. Die Hegegemeinschaft ist auf unbestimmte Zeit gegründet. Der Geschäftsführer und somit Vertreter der Hegegemeinschaft muss Inhaber des Jagdrechts eines Jagdbezirks innerhalb der Hegemeinschaft sein. Unseren Hegeringen kommt hier eine große Aufgabe zu, die es sachgerecht und zukunftsweisend auszufüllen gilt. Wir gehen davon aus, dass die Hegeringleiter/-innen entsprechende Einladungen zur Gründung bereits verschickt haben bzw. in den nächsten Wochen verschicken werden. 2. Antrag des Hegering 5 (an die Untere Jagdbehörde) Sehr geehrter Herr Kirch, wir (Hegeobmann Haag und stellvertretender Hegeobmann Egerter) beantragen hiermit im Namen der Hegegemeinschaft „Oberes Gäu”, die bestehende („alte”) Hegegemeinschaft „Oberes Gäu” gemäß §47 Abs. l Satz 3 zu bestätigen und bezüglich Jungfuchsbejagung in der Zeit zwischen 01.05.und 31.07. zu erweitern. Das Gebiet der Hegegemeinschaft „Oberes Gäu” und des Hegerings 5 sind deckungsgleich und entsprechen in ihren räumlichen Abgrenzungen den Erfordernissen der Hege (siehe beigefügter Plan). Angeschlossen fügen wir eine aktuelle Liste der Jagdpächter der Hegegemeinschaft „Oberes Gäu” mit den dazugehörigen Jagdbezirken vom 25.05.2015 bei. Zweck der Hegegemeinschaft ist es, Maßnahmen der Bejagung, der Hege und des Wildtiermanagements jagdbezirksübergreifend abzustimmen und nach einheitlichen Grundsätzen durchzuführen. Hiermit ausdrücklich verbunden ist der Zweck des Schutzes von wildlebenden Tierarten wie Hase, Fasan und Bodenbrüter, die von der Prädation durch den Fuchs betroffen sind. Folgende Wildtierarten sind durch den Fuchs besonders gefährdet: Raum Gäufelden/Bondorf: Feldlerche, Schafstelze, Kiebitz, Rebhuhn, Goldammer, Feldhase; Raum Kochhartgraben: zusätzlich Fasan. Zur Erreichung dieses Zweckes wird schon seit Jahrzehnten eine intensive jagdbezirksübergreifende Bejagung des Fuchses und die Koordination jagdlicher Maßnahmen in Zusammenhang mit der Bejagung des Fuchses (Fuchswoche) organisiert und durchgeführt. Weitere Maßnahmen sind geplant: • revierübergreifende Bejagung von Elstern und Rabenkrähen • gemeinsame Ansitze auf Jungfüchse • Fortbildungsveranstaltungen: Vorträge bezüglich Krähenbejagung, Biotophege, Falleneinsatz Wir bitten, uns eine diesbezügliche Bestätigung zukommen zu lassen. 31 Ergebnisse Nadelschießen Bilder von Dieter Köhnlein Hegering-Vergleich Platz 1: Hegering 3 Platz 2: Hegering 5 Platz 3: Hegering 4 Platz 4: Hegering 1 Platz 5: US Platz 6: Hegering 2 1.153 Pkt. 1.145 Pkt. 1.120 Pkt. 1.078 Pkt. 710 Pkt. 387 Pkt. Senioren-Wertung Stöckl, Matthias Ziemer, Peter Hühn, Wolfgang Dr. Haagen, Helmut Kayser, Helmut Köhnlein, Dieter Wintter, Heinrich 147 Pkt. 144 Pkt. 127 Pkt. 119 Pkt. 98 Pkt. 95 Pkt. 75 Pkt. Kurzwaffe Eisenhardt, Ralf Haag, Günter Razc, Klaus Wörn, Eberhard 189 Pkt. 162 Pkt. 122 Pkt. 106 Pkt. Kombinierte Waffe auf laufenden Keiler / Kipphase Wörn, Eberhard 41 Pkt. Koebler, Markus 31 Pkt. Schrade, Klaus 29 Pkt. Schrade, Martin 28 Pkt. Kayser, Helmut 27 Pkt. Schmidt, Ulli 24 Pkt. Stöckl, Matthias 23 Pkt. Kußmaul, Manfred 23 Pkt. Gäste US Jager, Beau Morill, Ben Shimon, Scott Preise & Konditionen 2015 Leistung Mitglieder der KJV BB Nichtmitglieder Benutzung Schießstand (Standgebühren) enthalten 10 € Benutzung laufender Keiler enthalten 5€ Landeskeilernadel / Landesflintennadel enthalten 2€ 3,50 €* 7 €* Tontaubenrotte (jagdlich, 15 Stück) Rahmenschuss / Blendenschuss 10 € 10 € * entsprechend der Preisliste der Schützengilde Sindelfingen Hinweise: Als Mitglieder zählen Erst- und Zweitmitglieder der KJV Böblingen; Aus Versicherungsgründen sind nur Schützen mit gültigem Jagdschein zugelassen; Mitglieder haben sich durch die LJV Servicekarte auszuweisen; Für Defekte am laufenden Keiler, die z.B. durch Treffer in die Elektronik verursacht werden, haftet der Schütze im vollen Umfang. Diese sind ggf. durch die Jagdhaftpflichtversicherung gedeckt. 32 257 Pkt. 252 Pkt. 201 Pkt. Hegering 1 Schmidt, Ulli Racz, Klaus Dr. Haagen, Helmut Massler, Ruben Fritz, Thomas Reinhard, Joachim Merklein, Regina Liebscher, Simone Marold, Adolf Fischer, Uwe 247 Pkt. 227 Pkt. 217 Pkt. 198 Pkt. 189 Pkt. 187 Pkt. 172 Pkt. 168 Pkt. 161 Pkt. 35 Pkt. Hegering 2 Schmolz, Christian Manninger, Udo 239 Pkt. 148 Pkt. Hegering 3 Stöckl, Matthias Schmid, Wolfgang Schneider, Wilfried Stötzer, Roger Eisenhardt, Ralf Grau, Ralf Wörn, Eberhard Diether, Manfred Diether, Anna 262 Pkt. 244 Pkt. 220 Pkt. 220 Pkt. 207 Pkt. 199 Pkt. 186 Pkt. 160 Pkt. 117 Pkt. Hegering 4 Hellenschmidt, Christoph Rebmann, Helmut Heim, Christian Zerrer, Hartmut Wanner, Christian Böhmerle, Joachim Hofmann, Steffen 249 Pkt. 244 Pkt. 219 Pkt. 218 Pkt. 190 Pkt. 170 Pkt. 145 Pkt. Hegering 5 Mohr, Paul Egerter, Otto Haag, Philip Haag, Günter Rempp, Alexander Binder, Peter Haag, Klaus Kayser, Helmut Kußmaul, Manfred Miller, Paul Mayer, Ferdinand 241 Pkt. 238 Pkt. 223 Pkt. 222 Pkt. 221 Pkt. 217 Pkt. 209 Pkt. 191 Pkt. 190 Pkt. 184 Pkt. 124 Pkt. 33 Darf ich mit meiner Munition auf den Schießstand? Artikel von Heiko Eggert Aufgrund der „bleifrei“-Diskussion bei der Jagdmunition kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Irritationen, ob mit der ausgewählten Munition auf dem Schießstand geschossen werden darf. Jeder Schießstand unterliegt einer Genehmigung und Überprüfung durch einen Sachverständigen. Dieser gibt frei, für welche Munition (Waffenart, Kaliber, Mündungsenergie und Geschosse) der Schießstand zugelassen ist. Diese Freigaben werden auf dem Schießstand ausgehängt und dem Schützen damit kundgetan. Diese Freigaben sind bindend und dürfen nicht überschritten werden. Vor kurzem hat die Schützengilde Schilder „Keine Solid-Geschosse verwenden“ aufgehängt. Dies hat zu einigen Missverständnissen geführt. Um diese auszuräumen hier eine kurze Definition, was mit Solid-Geschossen eigentlich gemeint ist. Solid-Geschosse sind extrem harte, homogene Geschosse, die meistens aus Messing bestehen. Ihr Sinn besteht darin, sich weder Heiko Eggert, Leiter Schießausbildung, E-Mail: [email protected] 34 zu deformieren noch zu zerlegen. Sie sollen extreme Tiefenwirkung für schwerstes Großwild (Elefant, Nashorn, Büffel, ...) bringen. Verwendet werden sie in den typischen „Afrikakalibern“. Hier sind wir allerdings zum Teil schon in einem Bereich der Mündungsenergie, die in Sindelfingen (max. 7.000 Joule) nicht mehr zugelassen ist und sich damit das Schießen von selbst verbietet. Aufgrund der extremen Härte können diese Geschosse erhebliche Schäden an den Schießständen anrichten. Es leuchtet daher ein, dass die Schützengilde nicht möchte, dass mit solchen Geschossen auf dem Schießstand „Mönchsbrunnen” geübt wird. Wer eine Waffe in entsprechendem Kaliber mit solcher Munition einschießen möchte, kann dies z.B. im MSZU (www.mszu.de) tun. Dort gibt es einen Kugelfang, der bis 15.000 Joule zugelassen ist. Unsere bleifreie Jagdmunition mit homogenen Geschossen ist so konstruiert, dass es sich entweder um Teilzerleger (z.B. RWS Bionic Yellow) oder Deformatoren (z.B. RWS HIT, Barnes Vor-TX, Remington Premier Copper Solid) handelt. Diese sind von dem Verbot nicht betroffen und können in Sindelfingen verwendet werden. Mucken – was nun? Artikel von Heiko Eggert, Bilder von Dieter Köhnlein Mucken entsteht durch die Angst vor Schussknall und Rückstoß. Der Schütze kneift die Augen zu und möchte besonders schnell abdrücken, wodurch ein präziser Schuss unmöglich wird. Oft wird sogar abgedrückt, ohne das Ziel richtig im Visier zu haben. Was kann man dagegen tun? Das Wichtigste ist, dass der Schütze sich eingesteht, dass er muckt und etwas dagegen tun möchte. Unter kundiger Anleitung werden zuerst die Ursachen für das Mucken gesucht. Es wird die Waffe, die Handhabung der Waffe, der Anschlag sowie das Abziehen begutachtet. Im nächsten Schritt wird mit einem gezielten Training dem Schützen aufgezeigt, wo seine Fehler liegen. Dies erfolgt so, dass der Schütze diese selbständig unter Anleitung erkennt und korrigiert. Über 2 bis 4 Termine hinweg wird dieses Training konsequent, anfangs mit einer rückstoßschwachen, in Folge dann mit der eigenen Waffe durchgeführt. Das Ziel ist erreicht, wenn der Schütze sich ohne Angst mit seiner Waffe wieder sicher fühlt und wieder Spaß am Schießen hat. 35 Hegering 4 im Waldkindergarten Flamme und voller Begeisterung. Und siehe, plötzlich waren die „bösen“ Jäger ganz liebe und freundliche Leute! Artikel und Bilder von Dr. Joachim Moritz Mitglieder des Hegerings 4 der Kreisjägervereinigung Böblingen waren zum Sommerfest des Waldkindergartens Waldenbuch eingeladen, als Dank für eine Hochsitzspende, der nun als Spielanlage von den Kindern genutzt wird. Norbert Zundl untermalte den Vortrag mit Jagdhornsignalen, die er einzeln genau erklärte und die dem ganzen einen jagdlichen Rahmen gaben, der mit viel Applaus belohnt wurde. Ich wurde als Hegeringleiter gebeten, ob wir als Jäger nicht bei der Erneuerung eines Hochsitzes behilflich sein könnten. Nach Rücksprache im Hegering meldeten sich spontan Axel Dortenmann, Jürgen Lutz und weitere Helfer, die in kurzer Zeit einen Hochsitz bauten und diesen auch vor Ort aufstellten. Der Hegering spendete 400 € für das Material. Zum Schluss gab es noch Malbücher des Jagdverbandes für die Kinder. Auch der Bayrische Gebirgs-Schweißhund „Anton“ von Axel Dortenmann wurde viel gestreichelt und mit einem Würstchen verwöhnt. Allen hat der Vortrag der Jäger, sowie der Hochsitz gut gefallen und die Jäger haben sich für die freundliche Aufnahme und die Bewirtung sehr gefreut. Bei ihrem Sommerfest bedankten sich die Kinder mit Eltern und Kindergärtnerinnen (Leiterin Maria Welte und Kollegin Karin Eberwein) mit einer Kiste Wein und einem kräftigen Vesper. So wurde der Tag eine Werbung für die gegenseitige Hilfe und Verständnis zwischen Jägern und anderen Naturfreunden. Als Belohnung will Hans Ruff noch eine kleine Vorstellung mit seinem zahmen Waschbär nachholen, dem es an diesem Tag zu heiß war. Ein Jagdfreund aus dem Remstal, Hans Ruff, erklärte den Kindern die Decken und Schwarten von Reh, Dachs und Wildschwein sowie den Balg von Hase und Fuchs. Die Kinder waren Feuer und Nochmals vielen Dank an Alle, die zum Gelingen dieses Waldfestes beigetragen haben – ganz besonders aber an Axel Dortenmann, der die Hauptlast dieser Aktion geschultert hat. Dr. Joachim Moritz Hegeringleiter des Hegeringes 4 E-Mail: [email protected] 36 Herzlich Willkommen! Zu charmanter, wohltuender Gastlichkeit im einzig privat geführten First-Class-Hotel in Sindelfingen 92 vollklimatisierte Komfortzimmer Kulinarische Köstlichkeiten im Kramer̓s Stüble Konferenzräume bis zu 110 Personen Räumlichkeiten für Familien- und Firmenfeiern bis zu 120 Personen Catering & Partyservice – Bewirtung bis zu 2000 Personen Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8 D-71063 Sindelfingen R E S T A U R A N T Tel.: +49 (0)7031 / 935 - 0 Fax: +49 (0)7031 / 935 - 555 www.erikson.de [email protected] 37 Geburtstagsständle bei Karl Egeler zum 80. Artikel und Bilder von Andrea Egerter Tontauben-Schießen im Hegering 5 Bilder von Dieter Köhnlein Am Sonntag, 14. Juni 2015, überbrachten die Böblinger Jagdhornbläser dem langjährigen Ehrenmitglied und treuen Stammtischbesucher des Hegerings 5, Herrn Karl Egeler aus Gäufelden-Tailfingen, durch ein Ständchen die besten Glückwünsche zu seinem 80. Geburtstag und umrahmten mit musikalischen Stücken seine Geburtstagsfeier. Der Hegeringleiter überreichte ihm im Namen der Kreisjägervereinigung Böblingen und des Hegerings ein Präsent. Beim anschließenden Besuch des Marktsonntags in Bondorf gaben die Jagdhornbläser dem begeisterten Publikum auf dem Zehntscheuerplatz spontan noch einige Märsche und Jagdsignale im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zum Besten. E-Mail: [email protected] Claus Kissel und Elvis Investitionen in Heim und Haus: Investitionen in die Zukunft. Kissel ist ein modernes Handwerksunternehmen mit 60jähriger Tradition. Unsere Spezialität: durchdachte Konzepte und maßgeschneiderte Lösungen rund um die Haustechnik – zum Beispiel energiesparende Heizungen, individuelle Badezimmer und Schwimmbäder für mehr Lebensfreude. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer Ausstellung oder in unserem Poolgarten. Kissel GmbH | Mercedesstraße 6 | 71139 Ehningen | www.kissel.de 38 Römerhof erhält Zertifikat „Wild aus der Region“ Die besten Grillrezepte rund ums Wildschwein Das vom Deutschen Jagdverband initiierte Label „Wild aus der Region“ ist auch in Baden-Württemberg zu einem Markenzeichen geworden. Auf Vorschlag der Kreisjägervereinigungen werden damit Gasthöfe, Restaurants und Metzgereien ausgezeichnet, die Wildgerichte und Wildfleisch aus überwiegend nachhaltiger heimischer Jagd anbieten. Dieser Tage erhielt Martin Weiss, Inhaber und Chefkoch des Hotel-Restaurants Römerhof in Herrenberg-Gültstein „grünen“ Besuch. Im Auftrag der Kreisjägervereinigung Böblingen überbrachten der Leiter des Hegerings Herrenberg, Christian Renz, und der Kuppinger Jagdpächter Gerhard Gauss die „Wild aus der Region“-Urkunde. „Wildgerichte stehen bei uns rund zehn Monate auf der Speisekarte, eigentlich immer in Zeiten, da gejagt wird“, berichtet Martin Weiss, „deftiges Wildschweingulasch, ebenso wie Rehbraten im Speckmantel oder feine Rehmedaillons. Für jeden ist etwas dabei, für den großen Hunger ebenso wie für den feinen Gaumen des Gourmets.“ Das Hotel-Restaurant „Römerhof “, nur wenige Minuten entfernt von der Autobahn und in Sichtweite des Schönbuchs gelegen, verfügt über 31 Fremdenzimmer, 160 Sitzplätze und eine große Terrasse. Es eignet sich ebenso für Tagungen wie für Feste jeglicher Art. Wer zuhause oder in einer anderen Lokalität feiert, kann sich Wild- oder andere Römerhof-Spezialitäten per Catering-Service liefern lassen. Martin Weiss hat den Römerhof Wildschwein vom Grill: Portweinwildschweinrücken, Tandori Wildschweinkebabs, Wildschweinburger, Wildschweinspiesse und vieles mehr: Grillen von Wild, und nicht nur im Sommer – für manche ungewöhnlich, aber eine tolle Sache mit den richtigen Rezepten. Artikel von Christian Renz 40 Artikel von Claus Kissel Der Fire&Food-Verlag hat zu diesem Thema ein Heft „Special #5 – Wildschwein“ veröffentlicht. Bereits im Vorfeld fand dieses Heft in der Jägerschaft gute Beachtung. Der Römerhof in Gültstein gehört zu den Betrieben im Kreis Böblingen, die ihre Wildgerichte größtenteils aus in der Umgebung erlegtem Wild zubereiten. Die Jägerschaft dankt dies mit Verleihung der Urkunde „Wild aus der Region“. Christian Renz (l.) und Gerhard Gauss (r.) übergaben das Zertifikat dieser Tage an Römerhof-Inhaber Martin Weiss. 2011 übernommen. Zuvor hatte ihn sein Berufsweg über die Lehre auf der Rosenau in Tübingen, ins Steigenberger in Gstaad, das Mirabeau in Zermatt, ins Landhaus Feckl und wieder zurück als Geschäftsführer auf die Rosenau geführt. Noch ein Wort zum Lebensmittel Wildbret. Der frühere Landesjägermeister Dr. Dieter Deuschle charakterisierte es so: „Es ist fettarm, leicht bekömmlich und schmeckt vorzüglich. Außerdem ist es frei von Zusatzstoffen, dafür reich an den lebenswichtigen Omega-3-Fettsäuren. Mehr Bio geht nicht.“ Mit dem Erhalt der „Wild aus der Region“-Urkunde verpflichten sich die bedachten Betriebe, mindestens 90 Prozent ihres Angebots an Reh- und Schwarzwildfleischs aus den Jagdrevieren der Region zu beziehen. E-Mail: [email protected] Es ist uns gelungen, für die Kreisjägervereinigung eine begrenzte Anzahl zu erwerben, die wir für einen vergünstigten Preis von 5 € anbieten können. Wer Interesse hat, einfach bei KJM Claus Kissel in der Firma (Ehningen, Mercedesstrasse 6, Mo-Fr 7:00-17:30 oder Sa 9:3012:30) vorbeikommen und ein Heft sichern – nur solange der Vorrat reicht! Der Tipp für die Jagdpächter: Schenken Sie Wildschweinkunden zum hochwertigen Wildbret ein Heft und machen Sie ihnen damit den Erwerb einer Sau schmackhaft. Jagdhornbläser-Anfängerkurs Das Böblinger Jagdhornbläsercorps bietet auch im nächsten Jahr einen Anfängerkurs an, bei dem Sie in 10 Unterrichtseinheiten das Jagdhornblasen erlernen können. Beginn: ab 21.03.2016 jeden Montag Uhrzeit: 19.00 Uhr – 19.45 Uhr Dauer: 10 Übungsabende Kosten:150,-€ Ort: Schützenhaus Ehningen Hildrizhauser Straße 105 71139 Ehningen Anmeldung:bei Bläserobmann Norbert Zundl E-Mail: [email protected] Tel.: 0176-78352870 Weitere Infos über das Jagdhornbläsercorps 41 Sie sind auf der Suche nach einer ebenso ansprechenden wie rentablen Web-Präsenz? Naturholzküchen nach Maß. www.renz-moebel.de und weitere Referenzen finden Sie auf www.m3m.de Vielleicht ist Ihre ja bald dabei! Wir bieten... Webdesign im Dialog mit Ihnen und Ihren Anforderungen Suchmachinenoptimierung (SEO) m3m klimaneutrales Hosting im Hochsicherheits-Rechenzentrum eKom – Bedarfsorientierte Web-Präsentationen für Kommunen Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg durch den Dschungel des Internets | Kirchplatz 9, 71155 Altdorf / BB | www.m3m.de Impressum Herausgeber (V.i.S.d.P.): Jägervereinigung Kreis Böblingen e.V. Vorsitzender: Kreisjägermeister Claus G. Kissel Mercedesstraße 6 71139 Ehningen Tel.: (07034) 93 700 http://www.jaeger-boeblingen.de Redaktion: Hans-Dieter Köhnlein Schulstraße 7, 71101 Schönaich Tel.: (07031) 65 46 87 E-Mail: [email protected] Registernummer: VR 240305 Amtsgericht Stuttgart Ansprechpartner für Werbung: Uwe Kühne, Schatzmeister [email protected] Hohenzollernstraße 2 ∤ 71088 Holzgerlingen Tel. 07031-68 91 5 ∤ www.renz-moebel.de Titelbild © panthermedia.net / Pim Leijen www.kuechenhaus-herrenberg.de renz_90x150.indd 1 20.08.15 10:08 Wild auf feine Küchen? Dann entdecken Sie auf über 1000 Quadratmetern ein faszinierendes Revier für wahre Küchenkenner. 42 Hindenburgstr. 6 | 71083 Herrenberg | Tel 07032 893980 Der richtige Ort für Platzhirsche Werbung von Jäger zu Jäger – profitieren Sie von der Jägerpost! Liebe „gewerbetreibende Mitglieder“ der Jägervereinigung – helft mit einer Anzeige, die Jägerpost kostenneutral für die Vereinskasse zu gestalten. Schaltet eine Werbung eures Betriebes, Restaurants, Hotels o.Ä. in der Jägerpost. Manche Jagdkollegen suchen oft einen Handwerker oder Fertigungsbetrieb und wissen nicht, dass andere Jäger helfen könnten – nach dem Motto „Jäger hilft Jäger“. Layout, Satz und Gestaltung: m3m webdesign Kirchplatz 9, 71155 Altdorf Tel.: (07031) 86 66-0 E-Mail: [email protected] ganze Seite halbe Seite Viertelseite Achtelseite € 300,€ 240,€ 180,€ 120,- Alle Preise gelten pro Ausgabe. Bei Buchung von 4 Ausgaben (Zeitraum 2 Jahre) werden 10 % Nachlass pro Ausgabe gewährt. Sonderformate nach Absprache mit Schatzmeister Uwe Kühne. Tragen Sie zur Jägerpost bei! Erscheinungsweise: 2x jährlich (Frühjahr/Herbst) Auflage: 1000 Exemplare Diese und ältere Ausgaben der Jägerpost können Sie auf www.jägerpost.de als PDF kostenfrei herunterladen. Preise für Werbeanzeigen Stein und Glas sind unsere Leidenschaften, Kompetenz und Zuverlässigkeit unsere Stärken! Als langjähriger Fliesenleger-Meisterbetrieb mit starken Partnern bieten wir Full Service aus einer Hand. Mit hochwertigen Materialien und professioneller Präzision. Für Projekte im Privat- und Gewerbebau. Michael Müller · Meisterbetrieb Fliesen und Glasbausteine Gastäckerstraße 20 · 70794 Filderstadt Telefon 0711 9077610 Die Redaktion bedankt sich herzlich bei den Mitgliedern, die zu dieser Ausgabe beigetragen haben. Dies soll alle Anderen motivieren, ihre Jagderlebnisse und ihr Wissen mit den Lesern der Jägerpost zu teilen. Wir sind überzeugt, dass wir in unserer KJV einen unermesslichen Erfahrungsschatz haben, mit dem wir die Jägerpost aufwerten können! Die Redaktion behält sich Änderungen und Kürzungen der eingereichten Beiträge bei Veröffentlichung vor. Redaktionsschluss für die Frühjahrsausgabe: 31. Januar 2016 43
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