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reformiert.
lokal
www.matthaeus-zh.ch
Beilage der Zeitung «reformiert.»
Nr. 10 16. Oktober 2015
Monatsspruch
im Oktober
Das Gute nehmen wir an
von Gott,
und das Böse sollten wir
nicht annehmen?
(Hiob 2, 10)
Grafik aus www.ev-kirchengemeinde-bks.de
Wir beten für:
Rolf Rene Lüdi
gestorben am 20. August 2015
beigesetzt am 28. August 2015
78 Jahre alt
Marcel Haueter-Rapp
gestorben am 27. August 2015
beigesetzt am 3. September 2015
92 Jahre alt
Germaine Juliette Vogt
geb. Wuhrmann
gestorben am 2. September 2015
beigesetzt am 16. September 2015
88 Jahre alt
Es sind noch Plätze frei!
Gemeindeglieder in der ganzen Stadt Zürich wurden dazu befragt, worin sie die Kernaufgaben der Kirche sehen. Das Ergebnis war überraschend. An allererster Stelle wurde der
Gottesdienst genannt.
Das Ergebnis dieser Umfrage hat
mich erstaunt. Denn wenn man am
Sonntagmorgen Gottesdienst feiert, tut man das selten im Kreise
einer grossen Christenschar. Warum eigentlich? 6 Gründe und je eine
Erwiderung darauf.
•
In die Kirche gehen nur alte Menschen.
Ja, vor allem ältere Menschen besuchen den Gottesdienst – aber nur
deshalb, weil die Jüngeren nicht
kommen. Dazu eine kleine Bemerkung: Wenn ein Mensch nach so
vielen Lebensjahren noch immer in
die Kirche geht, dann hat sich der
Gottesdienstbesuch in seinem Leben wohl bewährt – bei aller Erfahrung und Weisheit, die er im Laufe
seines Lebens gesammelt hat.
•
Der Sonntagmorgen gehört der
Familie.
Einmal im Monat feiern wir Familiengottesdienst um 10.00 Uhr. Eine Stunde, in der Sie und ihr(e)
Kind(er), die Sonntagsheiligung
einüben können. Ob der Glaube im
Leben der Kinder Wurzeln schlägt,
hängt davon ab, ob sie mit ihm vertraut gemacht werden.
ZH z023
•
Wenn man einmal in die Kirche
geht, fühlt man sich nicht wie in
einer Gemeinschaft inmitten der
leeren Stuhlreihen.
Da kann sich schon eine gewisse
Verunsicherung einstellen: Bin ich
hier richtig? Dieses Gefühl kann einem niemand abnehmen. Aber:
beim Gottesdienst kommt es nicht
auf die Anzahl der Menschen an.
Entscheidend ist, dass dort Menschen im Namen Gottes zusammenkommen. In seinem Namen
wird gesungen, gebetet, geschwiegen, zugehört und geheiratet. In
seinem Namen werden Menschen
getauft und Menschen beerdigt. In
seinem Namen erklingt die Orgel.
Christus spricht: «Wo ein oder zwei
in meinem Namen versammelt
sind, da bin ich mitten unter ihnen.» (Mt 18,20)
•
Der Gottesdienst ist mir fremd.
Ist wirklich der ganze Gottesdienst
fremd? Vielleicht sind es die Menschen, denen ich dort begegne.
Vielleicht ist es die Lesung aus der
Bibel, die ich unverständlich finde.
Vielleicht sind es die Predigtgedanken. Daneben gibt es aber auch
noch die Stille, das Unser Vater,
Lieder und Musik. Es gibt sogar
Menschen, die kommen nur wegen
der fünfzehn Sekunden am Ende
des Gottesdienstes, in denen sie den
Segen empfangen. Und das Kaffee-
trinken und Schwätzen im Anschluss ist auch ein Ritual, das dazugehört. Der Gottesdienst hat
viele Facetten.
•
Mein Leben ist nicht vom ChristSein bestimmt.
Ein Christenmensch ist man nicht
einfach, sondern man wird es. Der
Gottesdienst ist die Gelegenheit,
mit den Ritualen und christlich-jüdischen Glaubensauffassungen vertraut zu werden.
•
Ich glaube zwar an Gott, aber
vieles in der Bibel ist mir suspekt.
Mit der Taufe werden wir in die
Glaubensfamilie aufgenommen. In
einer Familie gibt es die Altvorderen ebenso wie die Jungen, die Gelassenen und die Suchenden, die
Weisen und Erfahrenen und die
Zweifler und Querdenker. Wo immer Sie stehen, es ist kein Grund,
sich aus der Glaubensfamilie ausgeschlossen zu fühlen. An alle, die
dies lesen: sagen sie es weiter – ihren Nachbarn, Partnern, Kinder,
Verwandten, Enkeln und Bekannten. Und fragen Sie sie doch, ob sie
nicht mal wieder zusammen mit ihnen in den Gottesdienst gehen.
Ihre Pfarrerin
Katharina Autenrieth