Die Mitte finden - Forum Gesundheit und Medizin

Organisation und Anmeldung
Markus Binswanger
Dr. med.; Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie; psychoanalytische und gruppenanalytische Therapieausbildung; 1991 bis 2011 Ärztlicher Direktor in der Privatklinik für
Psychiatrie und Psychotherapie Clienia Littenheid; vorgängig langjährige Tätigkeiten in verschiedenen psychiatrischen Institutionen; seit 2012 in privater psychiatrisch-psychotherapeutischer Gemeinschaftspraxis in Wil SG tätig. Forschungs- und Interessenschwerpunkte:
Stationäre Psychotherapie, Gruppentherapie, Burnout und betriebliche Gesundheitsförderung, soziologische Fragestellungen zu Psychotherapie und Gesellschaft.
Teilnehmerkreis
Verena Kast
Prof. Dr. phil.; Psychotherapeutin, Dozentin und Lehranalytikerin des C. G.-Jung-Instituts in
Zürich; Professorin an der Universität Zürich; Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für
Tiefenpsychologie; V. Kast ist Autorin zahlreicher Bücher, jeweils in vielen Auflagen, u. a.:
Trotz allem ich (2003); Schlüssel zu den Lebensthemen. Konflikte anders sehen (2004); Vom
Sinn der Angst (2007); Träume. Die geheimnisvolle Sprache des Unbewussten (2006);
Konflikte anders sehen: Die eigenen Lebensthemen neu entdecken (2007); Der Weg zu sich
selbst (2009); Was wirklich zählt, ist das gelebte Leben. Die Kraft des Lebensrückblicks (2010);
Imagination. Zugänge zu inneren Ressourcen finden (2012); Seele braucht Zeit (2013).
Teilnahmegebühr
Ralf Konersmann
Prof. Dr. phil.; Professor und Direktor des Philosophischen Seminars der Christian-AlbrechtsUniversität Kiel D; davor Professor für Kulturtheorie und Kulturphilosophie an der Universität
Leipzig; Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg; Mitherausgeber der ‚Zeitschrift für Kulturphilosophie‘ und des ‚Historischen Wörterbuchs der Philosophie‘; R. Konersmann ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Standardwerke und Sachbücher; u. a. zuletzt: Die
Unruhe der Welt (2015; bereits in 3. Auflage; Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von Süddeutscher
Zeitung, Buchjournal und NDR. Juli 2015); Handbuch Kulturphilosophie (2012); Wörterbuch
der philosophischen Metaphern (2011); Grundlagenwerke Kulturphilosophie (2009); Kulturphilosophie zur Einführung (2003).
Andreas Kruse
Prof. Dr. phil. Dr. h. c.; Studium der Psychologie, Psychopathologie, Philosophie und Musik an
den Universitäten Aachen und Bonn sowie an der Hochschule für Musik Köln; seit 1997 Professor und Direktor des Instituts für Gerontologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; Gastprofessuren an den Universitäten Jerusalem, Kopenhagen, Lund; A. Kruse ist Autor
und Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Standardwerke und Sachbücher, zuletzt u. a.:
Praxishandbuch Altersmedizin (2014); Die Grenzgänge des Johann Sebastian Bach. Psychologische Einblicke (2013); Kreativität im Alter (2011); Leben im Alter (2010); Potenziale im
Altern (2010); Lebensqualität bei Demenz (2010); Zukunft Altern. Individuelle und gesellschaftliche Weichenstellungen (2009).
Patricia von Moos
Lic. phil. I; Studium der Sozial- und Präventivmedizin, der Sozialpsychologie und Neuropsychologie sowie der Psychologischen Pädagogik an der Universität Zürich; Nachdiplomstudium
Laufbahnberatung am HAP Zürich; mehrjährige Praxistätigkeit in der Paar- und Familienberatung, in der beruflichen Rehabilitation und im Casemanagement; seit 2000 Seminar- und
Dozententätigkeit in Themenbereichen wie Resilienz, Stress- und Selbstmanagement,
Kommunikation, Konfliktlösung, Krisenintervention und Persönlichkeitsentwicklung. In den
vergangenen Jahren hat P. v. Moos ein modular konzipiertes Resilienztraining entwickelt,
welches sie im Rahmen des betrieblichen Gesundheitmanagements für Mitarbeitende und
Führungskräfte anbietet.
Die Tagung ist öffentlich. Sie wendet sich an alle interessierten Frauen und
Männer ebenso wie an Fachpersonen im Gesundheits-, Sozial- und Beratungsbereich sowie in der Seelsorge tätige Frauen und Männer: Ärztinnen
und Ärzte, Pflegefachfrauen und -männer, Psychotherapeutinnen und
-therapeuten, SeelsorgerInnen und PsychologInnen, SozialarbeiterInnen
und andere Fachpersonen.
FORUM
Gesundheit
UND
Medizin
Öffentliche Tagung
Die Mitte finden
Pomegranate, George Hernry Hall, 1908
Forum Gesundheit und Medizin
Postfach 425
8706 Meilen ZH
Bitte
frankieren
Referentinnen / Referenten
Tagungsgebühr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHF 190.–*
Tagungsgebühr für Paare/Gruppen. . . . . . . . . . . . CHF 150.–/Person*
Ermässigte Tagungsgebühr für Einzelpersonen auf Anfrage.
* exklusive Verpflegung.
Anmeldung
Mittels Anmeldekarte per Post an das Tagungssekretariat oder via
www.gesundheitundmedizin.ch. Ihre Anmeldung ist verbindlich. Nach
deren Erhalt senden wir Ihnen die Rechnung über die Teilnahmegebühr
zu. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung. Die Anmeldungen werden in
der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt.
Zahlungsbedingungen
Die Rechnung ist innerhalb von 14 Tagen ab Rechnungsdatum fällig. Bei
kurzfristiger Anmeldung ist die Teilnahmegebühr vor der Tagung zu überweisen; Tageskasse in Ausnahmen. Bei Verhinderung bitten wir Sie umgehend um Bericht. Bei einer Stornierung der Anmeldung ab dem 04.12.2015
sind 100% der Teilnahmegebühr zu entrichten.
Administration / Tagungssekretariat
Forum Gesundheit und Medizin
Postfach 425, CH-8706 Meilen ZH
Tel. 044 980 32 21
www.gesundheitundmedizin.ch
[email protected]
Veranstaltungsort
Auditorium / Grosser Vortragssaal des Kunsthauses Zürich,
Heimplatz 1, 8001 Zürich.
TeilnehmerInnen erhalten einen Lageplan des Tagungsortes und Informationen zur Anreise.
Zur Entwicklung, Erhaltung und
Wiedergewinnung körperlicher
und seelischer Gesundheit
Samstag, 12. Dezember 2015
09.00 – 17.00 Uhr
Kunsthaus Zürich, Grosser Vortragssaal
Von der Not und Notwendigkeit,
die innere Ruhe und Mitte zu finden
Tagungsprogramm
«Schwer ist es, die rechte Mitte zu treffen: Das Herz zu härten für das
Leben, es weich zu halten für das Lieben.» bemerkte Jeremias Gotthelf
(1797 – 1854); aber bereits Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr. – 65 n. Chr.)
schrieb in seinen Briefen an Lucilius: «Was ist das glückliche Leben? Sorgenlosigkeit und beständige innere Ruhe.» und «Das höchste Gut ist die
Harmonie der Seele mit sich selbst». Bereits wenige Zitate aus der Geistesgeschichte belegen, wie die dauerhafte Ruhe und der innere Frieden als Bedingungen von Glück einst galten.
09.00 «Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein»
In der Tat, die modernen Lebensbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungsdynamiken, die mit Stichworten wie Globalisierung und Ökonomisierung, Beschleunigung und Effizienzsteigerung, Individualisierung und
Fragmentierung umschrieben werden, überfordern heute viele Menschen.
Sie erschweren die Entwicklung eines stabilen Selbstgefühls und die Verortung des eigenen Lebens. In seinem Buch «La Fatigue d’être soi – dépression et société» (die Müdigkeit, man selbst zu sein – Depression und
Gesellschaft), analysiert der französische Soziologe Alain Ehrenberg die
wachsende Ausbreitung von Depressionen, den steigenden Konsum von
Antidepressiva und die Zunahme von Alkoholabhängigkeit als Reaktionen
auf die allgegenwärtige Erwartung eigenverantwortlicher Selbstverwirklichung, als Erschöpfung, man selbst zu sein. Damit habe das Projekt der Moderne, die Befreiung des Subjekts aus überkommenen Bindungen und Traditionen, in der kapitalistischen Gesellschaft eine paradoxe Verkehrung erfahren.
13.15
Begrüssung und Einführung
Dr. phil. Matthias Mettner, Forum Gesundheit und Medizin
09.15 Die Unruhe der Welt
Vortrag von
Prof. Dr. phil. Ralf Konersmann, Kiel
10.15
Tagung
Samstag, 12. Dezember 2015, 09.00 – 17.00 Uhr
12.00 Mittagessen
Der Weg zu sich selbst – Im Einklang mit unseren
Möglichkeiten und Grenzen leben
Vom Prozess der Individuation
und der Erfahrung von Identität
Die Mitte finden
Zur Entwicklung, Erhaltung und
Wiedergewinnung körperlicher
und seelischer Gesundheit
Vortrag von
Prof. Dr. phil. Verena Kast, St. Gallen
Grosser Vortragssaal des Kunsthauses Zürich, 8001 Zürich
14.10 Nur wer sich ändert, bleibt sich treu?
Nachgefragt / Gespräch mit
Prof. Dr. phil. Verena Kast
Name
Change-Kultur oder
die dauerhafte Ruhe als Bedingung von Glück?
Nachgefragt / Gespräch mit
Prof. Dr. phil. Ralf Konersmann
14.25 Die innere Balance halten – Die Stärkung des
Strasse
10.30 Pause
psychischen Immunsystems durch Resilienz orientierte
Selbstregulation
10.50 Die verwirrte Seele – Das erschöpfte Selbst
Vortrag von
Patricia von Moos, Luzern
Identitätsfindung und der Umgang mit Ambivalenzen
als Kern seelischer Gesundheit
15.10
Vortrag von
Dr. med. Markus Binswanger, Wil
Vorname
PLZ / Ort
Tel. G
Die Krise macht vieles möglich –
Selbstwirksam Wachsen an Lebensaufgaben
Tel. P
Nachgefragt / Gespräch mit
Patricia von Moos
Beruf / Funktion
E-Mail
11.40 Mehrdeutigkeit, Unsicherheit und Ungewissheit:
Burnout und Depression
15.25
Pause
Nachgefragt / Gespräch mit
Dr. med. Markus Binswanger
15.45
Die Mitte finden
Zur Entwicklung, Erhaltung und Wiedergewinnung
körperlicher und seelischer Gesundheit
Rechnungsadresse*
Vortrag von
Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Andreas Kruse, Heidelberg
Wie bleiben wir in einer Zeit seelisch gesund, in der Unsicherheit und Ungewissheit das Lebensgefühl vieler Menschen immer stärker prägen? Wie
sind Erfahrungen von Identität möglich? Wie können wir die Fähigkeit entwickeln, in Einklang mit unseren Möglichkeiten und unseren Grenzen zu leben? Wie können wir Individuationsprozesse gestalten? Verena Kast
schreibt in ihrem Buch «Der Weg zu sich selbst» einleitend: «Ziel der Individuation ist es, der einmalige Mensch unter allen Menschen zu werden, der
wir sein können.»
Wir laden Sie herzlich ein!
Matthias Mettner
*sofern abweichend von Korrespondenzadresse
Gewünschtes bitte ankreuzen :
Gebühren exklusive Verpflegung.
■ Teilnahmegebühr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . CHF 190.–
■ Teilnahmegebühr (Paare / Gruppen) . . . . . . CHF 150.– / Person
Ermässigte Tagungsgebühr für Einzelpersonen auf Anfrage.
16.45 Grundlagen und seelische Kräfte
menschlicher Entwicklung
Nachgefragt / Gespräch mit
Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Andreas Kruse
17.00 Schluss der Tagung
Senden Sie Tagungungsprogramme auch an :
Hier abtrennen
Aber, möchte man mit Bob Dylan sagen: «The Times They Are A-Changin‘.»
Die jahrtausendealte Orientierung am Ideal der Ruhe wurde abgelöst durch
die Kultur der Unruhe. «Seit rund sechzig Jahren klagen die Menschen über
Stress, seit der Jahrtausendwende über Burnout. Die Diagnosen seien unscharf, heisst es von fachmedizinischer Seite, und so werden die Beschreibungen der Krankheitsbilder fortlaufend nachjustiert. Dennoch erfüllt gerade die Vagheit ihren Zweck. Nicht nur gibt sie der diffusen Unzufriedenheit vieler Einzelner einen Namen, sie verleiht auch dem Zeitalter ein Gesicht, in dem das Empfinden der Unruhe zur Massenerscheinung geworden
ist. Burnout und Stress gelten, wie vor hundert Jahren die Nervosität, als Zeichen der Zeit.», diagnostiziert der Kulturphilosoph Ralf Konersmann in seinem Buch «Die Unruhe der Welt» das Daseinsgefühl und die Lebenssituation vieler Menschen heute. Nichts sei heute bezeichnender für die westliche Kultur «als die blinde Wertschätzung des Dynamischen, des Modernen,
des Mobilen und Flexiblen. Diese Kultur, die niemanden in Ruhe und nichts
auf sich beruhen lassen kann, ist im umfassenden Sinn dieses Wortes die
Change-Kultur.»
Von der Not und Notwendigkeit,
die innere Ruhe und Mitte zu finden
Anmeldung