Biomarker und antithrombotische Therapie bei Dissektion der hirnzuführenden
Gefässe (TREAT-CAD)
Hauptprüfarzt am KSSG:
Dr.med. Georg Kägi.
Status:
laufend
Projektstart:
2015
Projektende:
2018
Studiendesign/Klasse:
nationale multizentrische Therapiestudie/Klasse A-Klinische
Studie
Patientenzahl:
169 total (18 in St. Gallen)
Zentren:
7 (Basel, Bern, Geneva - Hauptstudie)
(Lausanne, Zürich, Aarau, St. Gallen - Extensionstudie)
Sponsor/Partner
Universitätsspital Basel
Finanzierung:
Universitätsspital Basel
Kurzfassung:
Zur Therapie von Dissektionen werden gerinnungshemmende Medikamente eingesetzt
(antithrombotische Therapie), um der Entstehung von Blutgerinnseln und deren Folgen
wie Gefässverschlüsse und Durchblutungsstörungen des Gehirns entgegenzuwirken.
Jedoch kann eine antithrombotische Therapie, die durch den Gefässeinriss entstandene,
Einblutung in die Gefässwand verstärken und über eine Beeinträchtigung des Blutstroms
zum Gehirn das Auftreten von Schlaganfällen begünstigen.
Grundsätzlich stehen zwei verschiedene Gruppen von antithrombotischen Therapien zur
Behandlung von Dissektionen zur Verfügung:
• Azetylsalizylsäure (Aspirin® oder Aspegic®)
• Cumarine (Marcoumar® oder Sintrom®)
Die meisten Patienten mit Dissektionen sind mit Cumarinen behandelt. Dennoch gibt es
bisher keine Studien, die das Nutzen-/Risikoverhältnis von Aspirin und Coumarinen
Wirkstoffe randomisiert verglichen haben. Randomisiert bedeutet, dass die Patienten zufällig
einer der beiden Medikamentengruppen zugeteilt wurden. Die Datenlage ist derzeit
uneinheitlich: einige Ergebnisse von nicht-randomisierten Studien deuten auf eine
Überlegenheit von Azetylsalizylsäure und andere von Cumarinen hin und wiederum andere
zeigten keinen Unterschied. Weiterhin legen vorangegangene Studien nahe, dass ein
entzündlicher Prozess in der Arterienwand insbesondere bei der Entstehung von spontanen
Dissektionen beteiligt sein könnte, indem dieser die Arterienwand „verletzlich“ macht. Vor
diesem Hintergrund ist es bisher unklar, ob eine Therapie mit Azetylsalizylsäure, welche
auch eine anti-entzündliche Wirkung haben, einen zusätzlichen Nutzen bei der
medikamentösen Therapie von Dissektionen im Vergleich zu Cumarinen, welchen keine
antientzündliche Wirkung haben, aufweisen. Die entzündliche Aktivität kann mittels sog.
Biomarker im Blut gemessen werden.
Studienziel
Ziel dieser Studie ist zu zeigen, dass bei Dissektionen der hirnzuführenden Arterien eine
medikamentöse Therapie mit Azetylsalizylsäure einer Therapie mit Cumarinen nicht
unterlegen ist. Zudem soll der Einfluss der Therapie auf entzündliche Prozesse und die
prognostische Bedeutung von Ultraschalluntersuchungen untersucht werden.