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WH LOHBACH
Eine Zeitung von und für SeniorInnen
des ISD Wohnheims Lohbach
Ausgabe 14, Sommer 2015
Wir freuen uns über einen
FREIWILLIGEN Druckkostenbeitrag
für die Zeitung!
Danke!
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort der Zeitungsgruppe.............................................................................. 3
Geleitwort der Heimleiterin ................................................................................ 4
Geleitwort der Pflegedienstleiterin ................................................................... 5
Sommergedicht ................................................................................................... 6
Geschichten über Dinge, die einen durch das Leben begleiten ….................. 7
Armut .................................................................................................................... 9
Wo das Glück zu finden ist .................................................................................. 13
Das Glück is´ a Vogerl .......................................................................................... 15
Was ist Stress? ...................................................................................................... 16
Bauernregeln ....................................................................................................... 19
Ja, gäbe es keine Senioren .................................................................................. 20
Die Bedeutung des Lesens .................................................................................. 21
Wohin ich gerne reisen würde … ........................................................................ 24
Kopfnuss ............................................................................................................... 30
Wir begrüßen, beglückwünschen ...................................................................... 33
Wir verabschieden ............................................................................................... 34
Seelsorgeseite ...................................................................................................... 34
Veranstaltungen .................................................................................................. 36
Impressum • Herausgeber: Wohnheim Lohbach, Technikerstraße 84, 6020 Innsbruck • Zeitungsgruppe: Margarethe
Draxl, Eva Blöb, Hildegart Dotzauer, Ida Gigele, Rosa Herbst, Franziska Königshofer, Grete Kurz, Anna Laimer, Christine
Link, Rosa Mairinger, Kitty Mutschlechner, Edeltraud Pawlak, Margarethe Pamer-Wesenauer, Annemarie Pelech, Ursula Quirbach, Hildegard Reimair, Elvira Schiner, Ingeborg Spihs, Ludmilla Wasileff, Mathilde Weber, Walter Fritzer (unsere Kopfnuss), Elisabeth Zandanel (Ergotherapeutin/Leiterin der Zeitungsgruppe) • Layout: Richard Bergant • Fotos:
Wohnheim Lohbach, Christine Spielmann, Richard Bergant • Titelbild: Ingeborg Spihs • Druck: digitaldruck.at • Kontakt:
Ergotherapie Wohnheim Lohbach, E-mail: [email protected]
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Vorwort der Zeitungsgruppe
Grete
Kurz
Margarethe
Draxl
Eva
Blöb
Hildegart
Dotzauer
Ida
Gigele
Rosa
Herbst
Franziska
Königshofer
Christine
Link
Rosa
Mairinger
Anna
Laimer
Edeltraud
Pawlak
Annemarie
Pelech
Kitty
Mutschlechner
Ursula
Quirbach
Hildegard
Reimair
Elvira
Schiner
Ingeborg
Spihs
Liebe Leserin, lieber Leser!
Hurra, hurra, der Sommer der ist da!
Da können wir spazieren gehen,
und viele schöne Dinge sehen.
Mathilde
Weber
Der Sommer ist eine warme, sonnige Zeit,
wir wünschten uns an den Strand im Badekleid.
Die Berggipfel grüßen uns aus der Ferne,
mit Rucksack und Stock erklimmen wir sie gerne.
Das Glück ist ein Voger´l ohne Rast und Ruh,
der Sommer lässt in uns die Glücksmomente zu.
Wir haben uns über viele Lebensthemen Gedanken gemacht,
genießen Sie unsere Zeitung in einer lauen Sommernacht.
Ludmilla
Wasileff
Elisabeth
Zandanel
Viel Vergnügen,
Ihre Zeitungsgruppe
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Geleitwort der Heimleiterin
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
liebe LeserInnen unserer Zeitung!
Wir machen uns häufig Gedanken, wie
wir für Sie das Haus und die Umgebung
noch lebenswerter gestalten können.
Der direkte Grund ums Haus ist für Spaziergänge sehr begrenzt. Daher gaben
wir dem Architekten DI Gerald Altenweisl, der bereits die große Terrasse so
einladend gestaltet hat, den Auftrag,
den Hang im Westen zu einem schönen
Platz zum Gehen und Verweilen umzugestalten. Von oben sieht man es besonders gut: es wurde nicht einfach ein
Weg dazu gebaut, sondern eine Blume
an den Hang geschmiegt: am Stängel
entlang geht man zum Kopf der Blume.
Dort befinden sich Sitzmöglichkeiten
rund um einen Quellstein.
Auch vor dem Ergotherapieraum wurde
ein kleiner Platz geschaffen, damit Sie
hier in der Gruppe Zeit im Freien verbringen können. Dieser Platz wird im
kommenden Jahr weiter ausgestaltet
werden.
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Bei unserer Jahresgestaltung planen wir
immer mehr Feste ein. Ihre positiven
Rückmeldungen ermuntern uns, für Sie
das Bewährte weiter zu verfolgen und
Neues auszuprobieren. Es freut uns sehr,
dass wir bei jedem Fest freiwillige Helfer dabei haben. Ich möchte diesen sehr
herzlich für das Engagement danken.
Die Freiwilligen erleichtern die Durchführung. Ein herzliches „Dankeschön“
an alle, die uns hier unterstützen!
Ich wünsche allen LeserInnen einen erholsamen Sommer!
Mag. (FH) Elisabeth Pasqualini
Gedanken der Pflegedienstleiterin
Sehr geehrte Heimbewohnerinnen!
Sehr geehrte Heimbewohner!
Eine Thema dieser Ausgabe ist: „Geschichten über Dinge, die mich durch das Leben
begleiten.“ Ich denke an Gegenstände, die
mir wertvoll waren oder noch sind, aber
vor allem denke ich an die Zeit mit meiner Großmutter, denn diese Erinnerungen
sind wie ein kostbarer Schatz für mich. Ich
denke aber auch an eine Geschichte, die
ich während meiner Ausbildung zur Krankenschwester erlebte, und die mich sehr
prägte.
Ich absolvierte ein Praktikum in einem
Hospiz in Graz.
Ich hatte ein wenig Angst davor... dort
würde ich Menschen begegnen, die auf
den Tod warten. Wie sollte ich mich ihnen
gegenüber verhalten? Wie sollte ich mit
all der Trauer dort umgehen? Im Endeffekt war es dort wunderschön. Ich kann es
gar nicht beschreiben, aber es war alles so
friedlich, freundlich und herzlich. Das Pflegepersonal war total nett, die Gäste (so
hieß es dort) waren größtenteils fröhlich,
es wurde viel gelacht. Besonders berührt
hat mich ein Mann, Mitte 30, mit Hirntumor und Metastasen, der nur noch wenige
Wochen zu leben hatte. Jeden Tag fuhr ich
mit ihm mit dem Rollstuhl zum nächsten
Supermarkt, und wir quatschten über Gott
und die Welt. Er war so positiv und so lustig,
das hat mich tief beeindruckt. Täglich kam
seine Schwester mit ihrem kleinen Sohn
vorbei. Sie gingen so normal miteinander
um, man spürte die Dankbarkeit für die
noch verbleibende Zeit. Zum Abschied
sagte dieser Mann mir, dass ich mein positives, fröhliches Wesen behalten solle,
das wäre wie Sonnenschein für die Seelen
meiner Mitmenschen. Und vor allem solle
ich immer auf mich achten, denn den letzten Weg gehe man alleine und dann wäre
es wichtig, mit sich im Reinen zu sein. Ich
habe schon wieder Tränen in den Augen,
wenn ich daran denke. Seinen Namen
habe ich längst vergessen, sein Gesicht
und seine Worte werde ich niemals vergessen. Er hat mein Leben geprägt. Nach
diesem Einsatz war ich so viel erwachsener und dankbarer und habe viele Dinge
mit anderen Augen gesehen.
Ich darf Ihnen einen schönen Sommer
wünschen und reisen Sie ab und zu in ihre
Welt der Geschichten und träumen Sie.
Heidrun Kaltenegger
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Geschichten über Dinge,
die einen durch das Leben
begleiten …
„Meine Geschichte ist Folgende: Mein
Vater hat seinen Ahnenpass erforscht.
Er stammt aus St. Ulrich im Gröden. Ich
war zehn Jahre alt, als mich mein Vater
mitgenommen hat. Unsere Verwandtschaft hat uns herzlich in Empfang genommen. Sie haben mich auch gefragt,
was ich beruflich einmal machen möchte. Die Antwort, dass ich Schneiderin
werden möchte, war für mich sonnenklar. Das Nähen mochte ich schon mit
meinen zehn Jahren.
Drei Tage waren wir in St. Ulrich, in denen mein Vater seine Papiere für die
Ahnenforschung zusammengesucht
hat. In diesen Tagen hat mir mein Onkel kleine Holzpantoffeln geschnitzt.
Diese Pantoffeln sollten mich immer an
meinen Berufswunsch erinnern. Sie waren mit einem kleinen Nadelkissen und
einem Fingerhut versehen. Ich sollte
meinen Vorsatz behalten. Ich hatte eine
riesige Freude und ich habe die Pantoffeln wie meinen Augapfel behütet.
Als ich das nächste Mal nach Gröden
gekommen bin, konnte ich schon selbst
Auto fahren und war verheiratet. Viele
von meinen Verwandten haben nicht
mehr gelebt. Aber die Erinnerung war
lebendig. Diese Holzpantoffeln habe ich
auch über den Krieg gerettet, sie waren
immer wertvoll für mich.“ (Frau Laimer)
„Ich habe ein Bild
von meinem Mann,
das mich begleitet.
In der Fotografie
ist er nah bei mir.
Genauso wie mein
Schlangenring, den
ich immer trage. Er ist ein Geschenk
meines Mannes.“ (Frau Mutschlechner)
„Ich habe auch eine Fotografie, auf der
ich mit meinen Cousinen abgebildet
bin. Dieses Foto hat auch den Krieg
überstanden, es schaut auch dementsprechend aus. Unser Cousin hat den
Krieg nicht überlebt, das Foto, das er
bei sich getragen hat, ist uns zugesandt
worden.“ (Frau Herbst)
„Ich hänge an meinem
kleinen
Bergstiefel, ein Nadelkissen,
das ich von meinem
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Mann bekommen habe, als wir geheiratet haben. Das sind Gegenstände mit
Geschichte, für den einen wertlos, für
den anderen mit Erinnerung ein Teil des
Lebens.“ (Frau Blöb)
„Meine Kinder haben mir immer Engel
geschenkt. Ein Board in meinem Zimmer gehört den Engeln. Alle Größen
und Materialien sind da zu finden. Die
Engel haben für mich die Bedeutung
von beschützt und geborgen sein.“
(Frau Reimair)
„Nie und nimmer gebe ich meine Pieta´ aus meinem Zimmer. Die ist mir lieb
und teuer.“ (Frau Draxl)
„Ich lebe mit meinen Elefanten. Immer
schon, als Kind, haben
mich beim Zirkus vor
allem die Tiere interessiert. Mich fasziniert
der
Zusammenhalt
der Weibchen bei den
Elefanten. Elefanten leben Familie, obwohl die Männchen ihrer Wege gehen
wie bei uns Menschen. Die kleinen Elefanten haben so einen weichen Flaum
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am Körper. Diese Tiere haben ein wahnsinniges Gedächtnis, wenn sie einmal
jemand schlecht behandelt hat, vergessen sie das nicht.“ (Frau Dotzauer)
„Mich
begleitet
mein Igel. Dieser
Igel ist als Wandersmann verkleidet. Er hat auch
einen Rucksack.
Früher bin ich viel
auf den Berg gegangen. Dort habe ich auch meinen ersten Freund kennengelernt, der mir den
Igel geschenkt hat.“ (Frau Schinerl)
„Ich besitze einen
Glücksbringer, den
habe ich schon
seit meinem 17.
Lebensjahr.
Den
habe ich mir selbst
gekauft. Jeden Tag
seit damals hänge ich ihn mir um.“
(Frau Reimair)
„Mein kleiner Koffer mit alten Schwarz
– Weiß Fotografien ist mir sehr wertvoll. Mit den Bildern kann ich Streifzüge
durch mein Leben machen.“ (Frau Wasileff )
Armut
„Wir haben als Kinder nicht viel zur Verfügung gehabt. Meine Mama konnte
nicht arbeiten, da sie herzkrank war.
Die Kinder in der Schule haben mich oft
ausgespottet, weil ich oft alte Kleidung
tragen musste. Die Lehrer haben uns
eigentlich auch nicht gemocht, da sie
von uns nie Geschenke bekommen haben. Die Bauernkinder haben dem Lehrer immer Eier und Speck mitgebracht.“
(Frau Reimair)
„Bei uns in der Schule war das auch so.
Die großen Bauern haben immer an die
Kirche gespendet und hatten dadurch
Vorteile. Vor dem Pfarrer hatte ich keinen Respekt, denn er hat nichts getan, als mich andere Kinder ausgelacht
haben. Wir haben in der Schule noch
Schürzen getragen, und meine Schürze
war schon sehr verschlissen.“ (Frau Mairinger)
„Ja, in der Schule hat man die Armut am
besten gesehen.“ (Frau Blöb)
„Meine Eltern konnten es sich auch
nicht leisten, uns Kindern eine Jause mit
in die Schule zu geben.“ (Frau Reimair)
„Richtig arm ist man, wenn man nichts
mehr zum Essen hat. Es ist schlimm,
wenn man mit leerem Bauch einschlafen muss.“ (Frau Mutschlechner)
„Arm und Reich hat es immer schon gegeben, und damit auch die Ungerechtigkeit. Die einen haben alles, die anderen nichts.“ (Frau Mairinger)
„Im Gastgewerbe werden ja heute noch
Unterschiede gemacht. Ich bin mir sicher, dass die Gastwirte nicht das Gleiche wie das Personal essen.“ (Frau Draxl)
„Ich bin einmal von Pradl zu Fuß in die
Stadt spaziert. Auf der Sillbrücke ist mir
eine Frau begegnet, die gebettelt hat.
Sie hat mich verschämt angeschaut und
ihre Hände geöffnet. Ich hatte 20 Schilling bei mir, die ich ihr gerne gegeben
habe. Die Frau wollte das Geld gar nicht
nehmen, da es ihr viel zu viel vorkam.
Sie hat geweint.“ (Frau Laimer)
„Es gibt arme Menschen, die durch eigenes Verschulden arm geworden sind.
Sie haben den Lebenskampf nicht geschafft. Aber haben sie daran wirklich
selbst schuld?“(Frau Draxl)
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„Wir wissen nicht, welche Schicksalsschläge hinter den bettelnden Menschen stehen. Wir dürfen das nicht bewerten.“ (Frau Laimer)
„Auf keinen Fall darf man das. Ich war
ja im Gasthaus beschäftigt. Da habe ich
viele Menschen mit verschiedensten
Schicksalen kennengelernt. Oft ist es
der Verlust des Arbeitsplatzes. Wenn
dann noch Frau und Kinder da sind,
gibt es keine Möglichkeit, dies finanziell
zu meistern. Diese Männer haben dann
kein Daheim mehr und kein Geld mehr.
Ja, und der Alkohol kann dann auch
tödlich sein. Das ist dann das Wasser
des Vergessens.“ (Frau Draxl)
„Ich habe eine Bekannte, die für die Obdachlosen immer Kaffee und Kuchen
macht. Das spendiert sie jeden Freitag.
Ihr habe ich oft Essen gegeben, dass sie
es dann verteilen kann.“ (Frau Laimer)
„Früher haben alte Gasthäuser ihre Zimmer billig vermietet. Diese Zimmer hat
die Stadt gemietet und die Obdachlosen konnten das Zimmer nutzen. Badezimmer gab es keines, aber eine Waschschüssel. Manche kamen jahrelang.
Besonders gerne erinnere ich mich an
den Michl.“ (Frau Draxl)
„Ich habe auch einmal im Obdachlosenheim in Innsbruck gewohnt. Bis ich
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wieder eine Wohnung hatte verging ein
Jahr.“ (Frau Reimair)
„Ich erinnere mich an einen Mann, dessen Frau sich in allen Innsbrucker Modegeschäften verschuldet hat. Irgendwann war sie verschwunden und den
Mann haben die Schulden ruiniert. Er
wurde auch obdachlos.“ (Frau Mairinger)
„Man ist auch arm, wenn man alleine ist.
Man ist verloren, wenn einem niemand
mehr hilft.“ (Frau Link)
„Armut hat viele Namen. Man ist auch
arm, wenn ein Familienmitglied schwer
erkrankt.“ (Frau Draxl)
„Man kann auch herzensarm sein, wenn
man die Fähigkeit des Mitgefühls nicht
besitzt.“ (Frau Reimair)
„Man kann arm und reich zugleich sein.
Ich kannte eine Vorbeterin. Sie wurde
bezahlt, da sie bei Verstorbenen gebetet hat. Viele haben ihr auch Kleidung
und Essen geschenkt. Dann ist diese
Frau gestorben. In ihrer Wohnung hat
man unter der Strohmatratze sehr, sehr
viel Geld gefunden.“ (Frau Draxl)
„Die Armut nach dem Krieg haben alle
mitgemacht. Irgendwie war es erträglicher, weil niemand viel hatte. Wir ha-
ben uns von ganz unten wieder hinauf
gearbeitet. Langsam, über Jahre, haben
wir wieder etwas geschaffen. Irgendwie
ist es gegangen. In das Volle hat niemand gegriffen, wir haben uns unser
Leben erarbeitet. Ich war als Kind und
Jugendliche in Wien beheimatet und
es war eine harte, arme Zeit.“ (Frau Mutschlechner)
„Wenn der Hunger weh tut, ist das richtige Armut. Ich habe das nach dem
Krieg erlebt. Wir waren drei Mädchen
und unsere Mutter konnte uns nichts
zum Essen geben.“ (Frau Laimer)
„Oft wurde zwischen Stadt- und Landleuten getauscht. Irgendetwas Materielles wurde gegen Kartoffeln getauscht.“
(Frau Wasileff )
„Ich bin kilometerlang in der Früh für
die Milch gegangen.“ (Frau Kurz)
„Wir haben bei den Bauern für das Essen
gearbeitet. Wir haben die Kartoffeln mit
der Hand ausgegraben. Da gab es auch
einen Aufseher, der die Arbeit kontrolliert hat. Wenn man als Kind aufgestanden ist, einfach nur um mal durchzuatmen, dann hat er gleich gesagt, dass
man ja zum Arbeiten da sei und nicht
zum Faulenzen.“ (Frau Reimair)
„Ja, alles was einen Wert hatte, wurde
bei den Bauern gegen Lebensmittel
eingetauscht.“ (Frau Laimer)
„Schmuck, Teppiche, Mäntel, wertvolle
Bettwäsche, diese Dinge waren im
Tauschhandel beliebt.“ (Frau Draxl)
„Bei den Bauern wurde auch viel gebettelt, daher kommt das Wort „hamstern“.“
(Frau Schiner)
„Arm waren nach dem Krieg die Kinder,
deren Väter nicht mehr heim gekommen sind. Ich war die ersten Schuljahre
in Leifers bei Bozen. Unser Pfarrer hatte es besonders auf die armen Kinder
abgesehen. In der Religionsstunde
wurden regelmäßig arme Kinder ohne
Vater geschlagen. Ich habe das damals
meinem Vater erzählt, der die Familie
eines dieser armen Mädchen kannte.
Mein Vater hat den Pfarrer zur Rede gestellt. Er sagte ihm: „Wenn du das Mädchen nochmals schlägst, dann kriegst
du es mit mir zu tun!“ Der Pfarrer hat
sich dann nicht mehr getraut das Mädchen anzurühren.“ (Frau Herbst)
„Ich bin aufgrund von Armut zu Pflegeeltern gekommen. Mich nahm die
Schwester meines Vaters, die kinderlos
war. Man hat mich verschenkt. Mit der
Adoption hat es nicht geklappt, das war
damals zu schwierig.“ (Frau Draxl)
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„Heute gibt es in Innsbruck viele Bettler.“ (Frau Reimair)
„Früher hat man an den Häusern geläutet und direkt gebettelt. Auf der Straße
ist man nicht gesessen.“ (Frau Kurz)
„Heutzutage gibt es viele Anlaufstellen
für arme Menschen, das soziale System
bei uns ist ja inzwischen recht gut. Ich
weiß nicht, ob es heute noch notwendig ist, auf der Straße zu betteln.“ (Frau
Reimair)
„Früher hat man ein Handwerk angeboten und dafür Geld erhalten. Das war
dann nicht mehr betteln. Das ist wichtig für die Würde des Menschen.“ (Frau
Kurz)
„Die „Sammelpater“ haben mit der Kutte
gebettelt. Ich habe als Kind nie verstanden, warum die Pater, die den schönen
Garten hatten, betteln.“ (Frau Schiner)
„Ich glaube das war der „Bettelorden“.
Die haben wirklich nichts und müssen
sich durch Betteln erhalten.“ (Frau Kurz)
„Man hat natürlich auch viel Essen in
der Natur gefunden. Schwammerln,
Beeren und Sonstiges haben wir im
Wald gefunden. Das ist heute vielen zu
mühsam.“ (Frau Reimair)
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„Früher gab es viel Zusammenhalt. Man
hat sich geholfen, weil es jedem gleich
schlecht gegangen ist. Da musste man
sich für nichts entschuldigen, und es
musste einem auch nichts peinlich
sein.“ (Frau Wasileff )
„Es gibt immer Menschen die helfen.
Gute Menschen hat es auch immer
schon gegeben.“ (Frau Draxl)
„Früher hat man auch anders gewohnt.
Man hatte Kontakt zur Nachbarschaft.
Heute in den Hochhäusern fährt der Lift
bis in die Wohnung und man sieht seine Nachbarn gar nicht mehr. Man wird
auch nicht mehr gegrüßt und dann ist es
auch schwierig, wenn man vom Nachbarn Hilfe braucht. Das ist das Ergebnis
unseres Wohlstandes.“ (Frau Draxl)
„Früher gab es größere Vorhäuser, wo
man sich getroffen hat. Man hat seine
Nachbarn im Stiegenhaus beim Wasserholen getroffen, man hat sich mit dem
Anderen auseinandersetzen müssen,
da man gemeinsam gelebt hat, man ist
sich begegnet. Man hat gemeinsam das
Stiegenhaus geputzt und war füreinander da.“ (Frau Kurz)
„Die Armut heute hat eine Ursache in
der Anonymität des Wohnens.“ (Frau
Draxl)
„Heute ist niemand mehr so arm,
dass er sich keine Waschmaschine
oder einen Geschirrspüler leisten
kann. So schnell geht es, dass ein Kredit aufgenommen wird und schon ist
die Waschmaschine da. Alles muss
sofort sein. Heute gehört zur neuen
Wohnung die Einbauküche, bei uns
war es halt nur ein Kastl.“ (Frau Draxl)
„Auch wenn man arm ist, so gibt
einem der Zusammenhalt in der Familie die Kraft, durchzuhalten. Man
darf die Achtung voreinander nie
verlieren.“ (Frau Mutschlechner)
„Arm sind die Kinder, die keine Liebe
haben, die von ihren Eltern nicht geliebt und respektvoll behandelt werden.“ (Frau Herbst)
„Wichtig ist, dass man das Wenige,
das man hat, auch noch teilt.“ (Frau
Laimer)
„Armut früher und Armut heute ist
ein und dasselbe. Denn Armut fühlt
sich immer gleich an.“ (Frau Draxl)
Wo das Glück
zu finden ist
„Das Glück ist wie eine Dirne, sie weilt
nicht gerne am selben Ort. Sie streicht
das Haar sich aus der Stirne, lächelt und
ist schnell wieder fort.“ (Frau Laimer)
„Manche streben nach Reichtum, vergessen aber, dass sie das Glück der Gesundheit brauchen.“ (Frau Link)
„Für mich war es immer das größte
Glück, gesunde Kinder auf die Welt zu
bringen.“ (Frau Reimair)
„Man sagt ja, da habe ich Glück gehabt.
Das sind Momente, Augenblicke.“ (Frau
Laimer)
„Wir haben immer gesagt, das Glück is‘
a Vogerl …“ (Frau Reimair)
„Glück ist für mich Zusammenhalt.
Glück ist auch nicht immer Zufall, man
kann es schon beeinflussen. Ehrliche
Begegnungen sind glückliche Begegnungen.“ (Frau Mutschlechner)
„Das Glück findet man in einem selbst,
denn das äußere Glück ist vergänglich.“
(Frau Dotzauer)
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„Ja, durch Zufriedenheit entdeckt man
das Glück in sich.“ (Frau Mutschlechner)
„Auch Gutes zu tun bedeutet Zufriedenheit und Glück, es ist nicht greifbar, aber
es fühlt sich so gut an.“ (Frau Dotzauer)
„Oft kommt man erst später im Alter darauf, dass man eigentlich Glück erfahren
hat. Ich bin durch meine Heirat aus dem
damaligen Berlin im Krieg weggekommen. Ich bin dadurch auch dem Einmarsch der Russen entkommen.“ (Frau
Blöb)
„Ich habe einmal ein Abendglühen gesehen. Die ganzen Berge waren rot. So
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wunderschön, da fühlt man sich glücklich.“ (Frau Gigele)
„Ich war in Norwegen und habe das
Nordlicht gesehen. Das war ein besonderes, seltenes Naturerlebnis. Solche
Momente im Leben bewegen.“ (Frau
Mutschlechner)
„Auch ein Regenbogen, dieses kleine
Wunder, kann glücklich machen. Naturschauspiele lassen uns staunen.“ (Frau
Dotzauer)
„Wenn ein Glücksmoment stark ist,
dann vergessen wir es nie.“ (Frau Link)
Das Glück is´ a Vogerl
(Alexander von Biczo, Melodie: Karl Kratzl)
Die Menschen zanken und streiten viel mehr,
als wie notwendig is´,
und machen die Welt sich bei Zeiten,
zur Höll´ statt zu an Paradies.
Ein jeder Mensch möchte womöglich,
das Gute nur einzig für sich,
von Nächstenlieb´ reden sie täglich,
und lassen sie täglich im Stich.
Doch nützt hier kein Jagen und Hasten,
das Schicksal nimmt immer sein´ Lauf.
Es zwingt einmal alle zum Rasten,
dann kommen sie endlich darauf:
Das Glück is´ a Vogerl,
Gar liab, aber scheu,
Es lasst si´ schwer fangen,
aber fortg´flogn is´ glei.
Das Herz is´ der Käfig,
und schaust net dazua,
so hast du auf amal dann
ka Glück und ka Ruah.
Der Franz kann die Resi gut leiden,
und sagt ihr´s in seeliger Stund´,
es schließen mitsammen die beiden
der Liebe geheiligten Bund.
Es kommen die Monde der Rosen,
von ihnen der Liebe geweiht,
mit Jubeln, Lachen und Kosen
vergeht ihre glückliche Zeit.
Doch stiehlt sich ein Zanken das Scherzen,
man sieht voneinander sie zieh´n,
es scheidet das Herz sich vom Herzen,
die Freud´ ist für immer dahin:
Das Glück is´ a Vogerl,
gar liab, aber scheu,
…
Mit Reichtum gesegnet ist einer,
der fährt in Karossen umher.
So leichtfertig ist er wie keiner,
die Arbeit, die kennt er nicht mehr.
Er will nur genießen das Leben,
wirft´s Geld beim Fenster hinaus,
mit jeder Art Luxus umgeben,
so lebt er in Saus und Braus.
Doch sieht er das Schicksal sich wenden,
im Alter verfolgt ihn die Not,
jetzt muss er mit fleißigen Händen,
verdienen das tägliche Brot.
Das Glück is´ a Vogerl,
gar liab, aber scheu,
…
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Was ist Stress?
„Der heutige Tag ist auch schon fast
Stress, hier haben wir die Zeitungsgruppe, bei der ich gerne dabei bin, im
Festsaal wird heute Mode verkauft und
Besuch bekomme ich wahrscheinlich
auch noch. Also, was mache ich zuerst?“
(Frau Kurz)
„Stress macht man sich doch selbst. Ich
kenne das bei mir heute nicht mehr.
Wenn ich bei einer Arbeit bin, dann bin
ich ganz dabei. Erst wenn das Ende in
Sicht ist, überlege ich mir was als nächstes kommt. Eine Pause dazwischen
teile ich mir auch ein. Früher im Berufsleben als Köchin kannte ich Stress
schon.“ (Frau Schiner)
„Jetzt in der Pension habe ich mir das
„Gehetztsein“ abgewöhnt. Ich bin viel
ruhiger geworden als ich früher war.“
(Frau Herbst)
„Ich habe immer noch viel zu tun.“ (Frau
Mairinger)
„Ich bin auch der Meinung, dass man
sich den Stress selbst macht. Natürlich
kann es vorkommen, dass ein Tag viele
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Tätigkeiten fordert, aber in der Hektik
lässt sich weniger bewältigen.“ (Frau
Blöb)
„Man muss mit Ruhe an die Aufgaben
herangehen. Vom Stress hat niemand
was, die anderen verstehen einen da
auch nicht, weil sie nicht in der gleichen
Situation sind. Mit mir alleine kann ich
viel ausmachen.“ (Frau Wasileff )
„Ich glaube, dass das Wort Stress früher
unbekannt war. Man hatte viel zu tun,
aber das war normal.“ (Frau Kurz)
„In unserer Jugend hat niemand von
Stress geredet. Ich hatte es immer eilig
und so ist es nicht aufgefallen.“ (Frau
Wasileff )
„Wir haben gesagt, dass wir keine Zeit
haben oder dass wir es eilig haben. Das
Wort Stress habe ich auch nicht gekannt.“ (Frau Laimer)
„Die Leute müssen ihre innere Unruhe
bekämpfen.“ (Frau Mairinger)
„Es ist wichtig sich einen Zeitplan zu
machen. Man muss Wichtiges von Unwichtigem trennen.“ (Frau Blöb)
„Für mich war das Nähen und Handarbeiten wie ein Beruhigungsmittel. Ein
Hobby wirkt gegen Stress.“ (Frau Kurz)
„Stress führt zum Herzinfarkt. Diese
Erfahrung habe ich gemacht.“ (Frau
Herbst)
„Der Zeitdruck für die Fertigstellung
einer Arbeit bringt sicher Unruhe und
Hektik, wenn man knapp dran ist.“ (Frau
Laimer)
„Heutzutage muss alles schneller gehen, manche Leute sprechen sogar so
schnell, dass man kaum mitkommt. Somit ist auch die Sprache schneller geworden.“ (Frau Blöb)
„Es ist sicher gut im Leben, wenn man
sich beeilt zu Wort zu kommen.“ (Frau
Wasileff )
„Kinder haben in unserer Zeit auch
schon Stress. Kinder sollten herumtollen und lachen dürfen. Man kann sich
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mit Kindern auch zu Hause gut beschäftigen, ohne sie zu Kursen schicken zu
müssen. Die Naturspaziergänge dürfen
auch nicht zu kurz kommen.“ (Frau Kurz)
„Ich bin ein ruhiger Mensch und rege
mich nicht so schnell auf. Dann spürt
man den Stress nicht so sehr.“ (Frau Reimair)
„Es gibt auch den rein psychischen
Stress, denn der wäre bei mir eingetroffen, wenn ich meinen Kindern zur Last
gefallen wäre.“ (Frau Herbst)
„Mit Kindern hat der Stress nicht viel zu
tun. Es ist bitter, wenn man das eigene
Unvermögen auf die Kinder abschieben
muss.“ (Frau Mutschlechner)
„Sich neu verlieben oder Liebeskummer
können auch Sress bedeuten.“ (Frau
Dotzauer)
„Ich glaube man kann dem Stress ausweichen. Eines nach dem anderen erledigen hilft.“ (Frau Herbst)
„Viele Menschen haben auch in der Freizeit einen Stress, man nimmt sich die
Zeit nicht mehr, sich mit etwas auseinanderzusetzen.“ (Frau Laimer)
„Wir Alten haben keinen Stress mehr,
oder? Das sagen zumindest die Jungen.“ (Frau Meiringer)
„Für mich bedeutet meine derzeitige
Situation auch Stress. Ich bin von zu
Hause in eine andere Welt übersiedelt.
Das ist für mich ein großer Schritt.“ (Frau
Dotzauer)
„Stress entsteht, wenn man viel im Kopf
hat oder viel zu tun hat und sich bei niemandem ausreden kann.“ (Frau Pawlak)
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„Man sagt ja, dass man manchmal nicht
mehr weiß, wo oben und wo unten ist.
Das bleibt ein Leben lang so. In der Jugend nimmt man vieles unbeschwerter.
Im Alter macht man sich mehr Gedanken und handelt überlegter.“ (Frau Wasileff )
„Als junger Mensch bürdet man sich
sehr viel auf. Es ist schwieriger zu sagen,
dass man es nicht schaffen kann. Wenn
Bauernregel
Mariä Heimsuch (2.7.) wird´s bestellt,
wie´s Wetter vierzig Tag´ sich hält.
An St. Kilian (8.7.)
säe Wicken und Rüben an.
man älter wird, kann man besser „Nein“
sagen.“ (Frau Link)
„Wir haben sehr viel arbeiten müssen.
Eigentlich immer, ohne freien Tag. Da
gab es noch nicht so viele gesetzliche
Regelungen für Arbeiter. Urlaub gab es
vierzehn Tage im Jahr. Es war normal.“
(Frau Draxl)
„Mir hat immer mein Häferl Kaffee geholfen. Man muss sich auch Pausen
gönnen, denn nachher geht es leichter.“
(Frau Mutschlechner)
„Die Welt ist so schnelllebig geworden.
Oft kann man die Zusammenhänge gar
nicht mehr erfassen und auch das kann
überfordern.“ (Frau Link)
„Krankheit und Scheidung, aber auch
Arbeitslosigkeit können Baustellen im
Leben sein. In diesen Zeiten muss man
innehalten.“ (Frau Dotzauer)
Wenn Alexius (17.7.) verregnet heuer,
werden Korn und Früchte teuer.
Maria Magdalena (22.7.)
weint um ihren Herrn,
drum regnet es an diesem Tage gern.
Vom Jakobustag (25.7.) der Vormittag,
das Wetter zu Weihnachten deuten mag.
Ist Lorenz (10.8.) schön,
wird der Herbst gar gut ausgeh´n.
Wenn es an Joachim (16.8.) regnet,
dann folgt ein warmer Winter.
Wie der Bartholomäustag (24.8.)
sich hält, ist der ganze Herbst bestellt.
Wie das Wetter am Ägiditag (1.9.),
bleibt es den ganzen Monat.
Trocken wird das Frühjahr sein,
ist St. Lambert (18.9.) klar und rein.
Wenn Matthäus (21.9.)
freundlich schaut,
man auf gutes Wetter baut.
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Ja – gäbe es keine Senioren
Ja gäbe es keine Senioren, ging aller Wohlstand schnell verloren.
Die Konjunktur hätte es furchtbar schwer, und die Senioren müssten her.
Seht euch die Urlaubszentren an: Wer füllt die Busse, füllt die Bahn?
Wer gibt dem Fahrer gar am Ende noch manchen Euro als Zusatzspende?
Mallorcas Strände ständen leer, gäbe es keine Senioren mehr.
Was sonst auch immer ist und sei: An uns Senioren kommt keiner vorbei!
Die Ärzte wären ungehalten, wir müssen sie am Leben halten!
Gäb´ es keine Senioren mehr, die Wartezimmer ständen leer.
Wer kennt sich aus mit Rheuma, Gicht, gäb´ es die Senioren nicht.
Wer sonst als wir, ist richtig krank? Wer stapelt Medizin im Schrank?
Obwohl wir die Gebühren hassen, füllen wir der Apotheken Kassen.
Wer schreitet stolz voll Heldentum mit neuen Hüftgelenken rum?
Die Alten sind es, ganz einwandfrei: An uns Senioren kommt keiner vorbei!
Kein Enkelkind würde je geboren, gäbe es nicht vorher uns Senioren.
Zwar sind wir nur noch halb gesund und leiden an Gedächtnisschwund.
Trotzdem lebt es sich nicht unbequem, als Rentner lebt man angenehm.
Das ganze Leben war nicht leicht bis man dies Alter hat erreicht.
Man sah manch schwere Jahre ziehen, man hörte viele Melodien.
Macht euch das Dasein jetzt nicht schwer, denn wir Senioren sind doch wer!
Dass wir nicht zu entbehren sind, das weiß inzwischen jedes Kind.
Die Altenheime, bitte sehr, wo kämen die Bewohner her?
Wer füllt die Räume dort, wer immer, es gäbe nur leere Zimmer.
Sind wir auch alt und schon betagt, wir sind noch überall gefragt.
Nur, die, die uns Rentner so umwerben, die wollen meistens etwas erben.
Jedoch Senioren, da bleibt helle: Niemals vererben auf die Schnelle!
Wir können jederzeit beweisen, wir sind noch längst kein altes Eisen.
In diesem Sinne, wie dem auch sei, an uns Senioren kommt keiner vorbei!
(aus: Johannes Hofbauer, „Mit so ar Frau do bist bedient“)
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Die Bedeutung
des Lesens
„Ich bin kein Krimi – Fan, aber die Krimis
von Agatha Christi habe ich alle gelesen.“ (Frau Blöb)
„Früher hatten wir ja nur die „Schundheftln“, die Bücher waren zu teuer. Es
gab eigene Trafiken, wo man die alten
Hefte hinbringen konnte und neue
„Schundheftln“ dafür mitnahm.“ (Frau
Draxl)
„Das waren Liebesromane, vor allem
Arztromane.“ (Frau Reimair)
„Keiner wollte es zugeben, dass er es
liest, aber gelesen haben sie wirklich
alle.“ (Frau Wasileff )
eigentlich immer die gleiche. Der reiche Gutsherr und die versteckte Erbin.“
(Frau Link)
„Gelesen haben die Frauen, die Männer
mussten ja arbeiten. Und wenn sie nicht
gearbeitet haben, war es ihnen lieber
im Gasthaus ein Bier zu trinken oder
Karten zu spielen.“ (Frau Draxl)
„In Pradl hat es den Roman – Umtausch
gegeben. Da hat man Gelesene hingebracht und Gebrauchte mitgenommen.
Da hat man nicht mehr aufhören können. Die Hefterln hat man auch weiter gegeben und mit Freundinnen getauscht.“ (Frau Schiner)
„Ich habe zu Weihnachten ein E – Book
geschenkt bekommen. Es ist praktisch,
weil ich die Schriftgröße einstellen
kann. Das ist ein Tipp von mir. Auch die
Beleuchtung der Seiten ist sehr fein.“
(Frau Dotzauer)
„Ja, die Hefterln haben richtig süchtig
gemacht. Ich habe die Liebesromane
meiner Oma gelesen. Die Handlung ist
„Ich lese auch heute noch sehr viel. Ich
leihe mir die Bücher immer aus. Ich lese
gerne lustige Sachen.“ (Frau Reimair)
21
„Für meine Kinder war das Lesen die Erholung. Wenn die Hausaufgaben erledigt waren haben sie gelesen. Man hat
direkt gesehen, wie sie sich erholt haben.“ (Frau Mutschlechner)
„Heute hat das Buch Konkurrenz von
Fernsehen, Handy und Computer bekommen.“ (Frau Dotzauer)
„Ich lese sehr gerne Illustrierte. Ich bekomme eine Wochenzeitung und lese
alle Zeitschriften die im Haus herumliegen.“ (Frau Blöb)
„Mein Sohn arbeitet im Buchhandel. So
komme ich immer zu den neuesten Exemplaren am Markt.“ (Frau Kurz)
„Früher habe ich sehr viel gelesen, vor
allem Geschichtliches. Heute spielen
meine Augen nicht mehr mit. Es geht
mir sehr ab. Vielleicht sollte ich doch
einmal das E – Book ausprobieren.“
(Frau Mutschlechner)
„Meine Leidenschaft war immer das Lesen. Ich liebe historische Romane.“ (Frau
Laimer)
„Früher hat es gar nicht so viele Bücher
gegeben. Meine Kinder waren beim
Buchclub dabei, wo man die Bücher
ausleihen konnte. Mein Sohn hatte sogar ein Versteck am Klo, wo er Bücher
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versteckte. Er hat überall gelesen. Er
hat den richtigen Beruf gewählt.“ (Frau
Kurz)
„Bücher waren auch teuer. Das hat man
sich nicht leisten können.“ (Frau Draxl)
„Man hat vielleicht ein bis zwei Märchenbücher gehabt. Aber es ist kein
Vergleich mit den heutigen Bücherregalen in Familien. Später habe ich dann
viel gelesen.“ (Frau Kurz)
„Früher hat man in der Wagner´schen
und der Tyrolia Bücher ausleihen können.“ (Frau Mairinger)
„Ich habe die Krimis von Donna Leon
alle gelesen. Heute ist mir das Lesen oft
sehr anstrengend, ich mag nur mehr
leichte Kost. Wichtig sind mir Tageszeitungen, um das Weltgeschehen mit zu
bekommen.“ (Frau Herbst)
„Früher gab es in der Tageszeitung im-
mer einen Roman. Das heißt, jeden Tag
wurde ein Teil veröffentlicht. Die hat
man heraus geschnitten und gesammelt. Mein Papa hat die Romanteile in
der Salzkammergutzeitung gesammelt
und sie mir dann geschickt.“ (Frau Kurz)
„Ich habe als Kind „Robinson“ gelesen.
Ich fühle noch heute die Spannung.“
(Frau Blöb)
„Ich habe den Karl May gelesen. Die
Bände habe ich von meinem Cousin bekommen. Die hat Karl May im Gefängnis geschrieben. Später habe ich gerne
Biographien gelesen. Am liebsten von
Musikern.“ (Frau Dotzauer)
„Mein Sohn hat immer alles gelesen.
Schon als er klein war, hat er, wenn ein
Salat in Zeitung eingepackt war, die Zeitungsteile dann nach dem Auspacken
gelesen. Er war richtig gierig nach Buchstaben.“ (Frau Herbst)
„Gerne habe ich in der Nacht gelesen.
Da hatte ich Zeit und Ruhe.“ (Frau Laimer)
„Ich habe ein Lieblingsbuch: „Der sündige Herr Hanselmann.““ (Frau Link)
„Meine Mama hat immer gesagt: „Die
Zeitung ist wie ein Esel, was du hinaufdruckst, das trägt.““ (Frau Herbst)
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Wohin ich gerne reisen würde …
„Ich möchte einmal nach Rom reisen.
Ich will den Petersdom sehen.“ (Frau
Reimair)
„Ich würde gerne nach Sri Lanka zu dem
Waisenhaus der Elefantenkinder fliegen. Das wäre ein Traum!“ (Frau Dotzauer)
„Meine Traumstädte sind Florenz und
Venedig. Ich war schon viele Male dort.
Vielleicht möchte ich einfach das dort
Erlebte noch einmal spüren.“ (Frau
Herbst)
„Ich möchte noch einmal das Nordlicht
sehen.“ (Frau Mutschlechner)
„In meinen Türkeiurlauben habe ich
mich immer sehr wohl gefühlt. Da
möchte ich auch sofort wieder hin. Der
weiße Badestrand mit weißen Kalkfelsen war so wunderschön. Über die Felsen plätschert das warme Wasser.“ (Frau
Schiner)
„Mein Sohn hat in Sidney gelebt. Ich
möchte so gerne noch einmal in dieses
schöne Land. Damals bin ich von Jänner
24
bis Mai bei ihm geblieben. Ich habe sehr
viel gesehen. Im Zentrum war der Stadtturm mit einem Hotel, welches sich gedreht hat. Von dort hat man über die
ganze Stadt geschaut. Diesen Ausblick
hätte ich gerne wieder.“ (Frau Laimer)
„Ich bleibe in den Tiroler Bergen. Am
liebsten im Stubaital. Ich würde von
Hütte zu Hütte wandern.“ (Frau Wasileff )
„Am schönsten ist es doch daheim! Ich
bin keine große Reisende.“ (Frau Quirbach)
„Ich habe von Amerika geträumt. Ich
bin mit einer Reisegruppe geflogen.
Am Flughafen hat mich die Reiseleiterin gebeten zu warten, sie würde gleich
wieder kommen. Sie ist nicht mehr gekommen. Es hat lange gedauert, dann
kam eine Gruppe Musikanten aus Tirol,
die haben mich dann wieder mitgenommen. Dann bin ich aufgewacht und
dachte, ich bin am Innsbrucker Flughafen. Ja, ich bin in der Nacht verreist,
das funktioniert. Nach Indien würde ich
auch gerne reisen. (Frau Mairinger)
„Meine Reise würde mich ins Innviertel führen. Wir haben 30 Jahre lang am
selben Ort Urlaub gemacht. Das waren
schon Heimatgefühle auf unserem Innviertler Bauernhof. Wir haben heute
noch Kontakt und telefonieren. Wir waren in der Familie integriert, wir sind
zusammen am Küchentisch gesessen.
Mein Mann hat das flache Land so ge-
liebt, ihn haben die Berge erdrückt.“
(Frau Kurz)
„Nach Paris, das wäre noch eine Reise
wert. Am liebsten würde ich ins Walt
Disney Land.“ (Frau Draxl)
„Mir gefällt es überall. Italien gehörte
immer zu meinen Lieblingszielen.“ (Frau
Blöb)
„Am schönsten
ist es doch
daheim!
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Unser
Grillfest
26
Veranstaltungen und Aktivitäten
27
Erdbeerfest
Erdbeerfest
28
Spielevormittag mit
Schülerinnen der
Berufsschule Hötting-West
Pflanzenumtopfnachmittag
29
Kopfnuss
Liebe Rätselfreunde!
Gerade habe ich einen kleinen Spaziergang gemacht. Eigentlich
haben wir es in unserer Heimat wunderschön – die Berge, Seen
usw. Ich auf jeden Fall bin froh, hier zu wohnen und euch wieder
einige knifflige Rätsel aufzugeben.
1
Klein Anton macht das erste Mal ohne Eltern eine Reise und schreibt nach
ein paar Tagen einen Brief an die Eltern. Nur hat er vor lauter Aufregung
einige Dinge geschrieben, die nicht ganz logisch sind. Bitte helfen Sie ihm,
und finden Sie die Fehler. Notieren Sie diese auf einem Blatt.
Liebe Mama, lieber Papa!
Wir sind vor einigen Tagen von Innsbruck über Berlin nach
Italien zum Strandurlaub gefahren. Es ist wunderschön am
Strand, ich muss nur ein wenig aufpassen auf die Sonne, damit ich keinen Sonnenbrand bekomme. Daher zieh ich mir
auch fleißig meine Strickkappe und meinen Schal an. Das einzige was ich total blöd finde, ist, dass mich meine Oma und
Opa zu Kulturausflügen zwingen. Stellt euch vor, beim letzten
Ausflug mussten wir auf Löwen reiten und besuchten die Pyramiden von Gize. Die wurden anscheinend von Julius Cäsar,
irgendeinem Bundespräsidenten, gebaut. Na ja, da möchte ich
nicht unbedingt wohnen. Wir haben ein tolles Animationsprogramm. Gestern unternahmen wir eine Schiffsfahrt, wo wir die
unter Tierschutz stehenden Eisbären anschauten. Stellt euch
vor, auf einmal tauchten aus der Ferne Eisschollen auf, auf
denen sich die Eisbären gemütlich an einer Bar sitzend einen
Eiskaffee gönnten.
Jetzt muss ich aber weiter, denn es geht gleich mit dem Strickkurs an.
30
Ganz Liebe Grüße euer Anton
2
Na ja, das ist ihm einiges durcheinander geraten. Ich hoffe, Sie konnten alles
finden. Bei der nächsten Übungsaufgabe soll die Flexibilität Ihres Denkens
gefördert werden. Bei dieser Aufgabe sollen Sie die in Worten geschriebenen
Zahlen in Ziffern schreiben. z.B. zweiundsiebzig ______ 72
Sechs___________________
Hundertzwanzig_____________________
Vierzehn_________________
Vierhundertvierzig___________________
Achtundzwanzig__________
Achthundertvierundsechzig___________
Vierundachtzig___________
Dreihundertzweiundsiebzig___________
Zweiundneunzig__________
Neunhundertdrei____________________
Und ein ganz schweres:
Vierzehntausendsechshundertzweiundsiebzig_____________________
3
So, zur Entspannung etwas Leichteres. Gartenarbeit macht Spaß – finden Sie
nicht auch? Finden Sie die Fehler im rechten Bild und kreisen Sie sie ein.
4
Sie wissen sicherlich auch noch, wie Sie in den Urlaub gefahren sind. Es ist
noch so viel zu erledigen. Daher haben Sie sich eine Liste geschrieben. Prägen Sie sich nun die Liste ein, wir brauchen diese noch.
• Schlüssel an Nachbarin geben
• Jause einkaufen
• Koffer packen
• Auto waschen
• Alles der Nachbarin erklären
• Zur Apotheke
• Gartenarbeiten erledigen
• Restliche Wäsche waschen
und bügeln
31
5
Bei der nächsten Übung finden Sie lauter Dinge aufgezählt, die Sie an einem
Wandertag begleiten bzw. die Sie beim Wandern entdecken können. Allerdings sind die Buchstaben dieser Worte kräftig durcheinander geschüttelt
worden. Bitte versuchen Sie nun, die richtige Reihenfolge der Buchstaben
wiederherzustellen, wie es das Beispiel zeigt. Der Anfangsbuchstabe ist Rot
gekennzeichnet. z.B. NESON - SONNE
DAWL_____________________ DERFEL____________________
CKASCURK_________________ ROTZBEIT__________________
SCHAUTSI__________________ ZELANWÖHN_______________
EINWES____________________ HACABLUF_________________
ZIROHNOT_________________ SPOMKAS__________________
6
7
So nun zurück zu unser Urlaubserledigungsliste.
Können Sie sich noch an alle Erledigungen erinnern?
Zum Abschluss noch etwas zum Schmunzeln
Gott und Petrus spielen Golf. Gott verzieht seinen Abschlag, der Ball rollt in Richtung Sandbunker. Da kommt eine Maus und packt den
Golfball. Eine Katze kommt und packt die Maus.
Dann kommt ein Adler, packt die Katze und
schwingt sich mit ihr in die Luft. Ein Blitz schlägt
in den Adler mit der Katze, mit der Maus und mit
dem Golfball: Der Golfball fällt genau ins Loch.
Petrus: „ Was ist jetzt? Spielen wir Golf oder blödeln wir rum“?
um
Bis z Mal!
sten
näch
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Tim ist auf seiner Rundreise durch China ein
begeisterter Tischtennisspieler geworden und
schreibt seinem Vater:“ Es gibt nichts, was ich
jetzt mehr liebe als Pingpong!“
Der Vater mailt ihm zurück:“ Wenn es nicht anders geht, einverstanden: Heirate sie!“
Lösungen:
Übung 1:
Innsbruck-Berlin-Italien (großer
Umweg); Strickkappe und Schal; reiten
auf Löwen; Pyramiden von Gize sind
in Ägypten; Cäsar hat diese nicht
gebaut und ist kein Bundespräsident;
Pyramiden sind keine Wohnstädte; im
Mittelmeer gibt es keine Eisbären und
sie trinken keinen Eiskaffee.
Übung 3:
6, 14, 28, 84, 92, 120, 440, 864, 372,
903, 14672
Übung 4:
Übung 5:
Rucksack, Aussicht, Wiesen, Horizont,
Felder, Brotzeit, Löwenzahn, Bachlauf,
Kompass
Wir gratulieren
Wir beglückwünschen
April:
Mai:
Juni:
Watzdorf Aloisia
Aslan Sultan
Lagler Erika
Stibitzhofer Emma
Matzinger Erwin
Raschbichler Ernestine
Thonhofer Ilse
Bergant Juliana
Draxl Margarethe
Gugler Kurt
Walchshofer Hildegard
Kramer Horst
Quirbach Ursula
Sorger Maximilian
Dolezal Aloisia
Feichtner Hubert
Pawlak Edeltraud
Steiner Olga
Gmundner Josef
Bibo Hannelore
Zingerle Hermine
Böhme Maria
Siegler Peter
Gigele Ida
Berger Gertrud
Dotzauer Hildegard
Polonka Johanna
Hanke Wilhelm
Dicht Maria
Hörmann Herta
Koppelstätter Hildegard
Schmiderer Erika
Ströck Irmgard
Strolz Mathilde
Vollmann Gertrude
Wachenschwanz Frida
ICH W
L
Z
R
HE
ILLKOMM
EN
!
Wir begrüßen
unsere neuen
BewohnerInnen
Dotzauer Hildegard
Plattner Anton
Saurwein Alois
Königshofer Franziska
Steiner Olga
Böhler Waltraud
Schneiderbauer Hermine
Koppelstätter Hildegard
Pelech Annemarie
Lechner Frieda
Stibitzhofer Emma
Berg Hildegard, Dr.
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Wir verabschieden
Das einzig Wichtige im Leben
Sind die Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen,
wenn wir weggehen.
(Albert Schweitzer)
Strolz Liselotte
Gigele Franz
Schachinger Paula
Hejna Erika
Pech Sigrid
Krahl Helga
Grabher Christa
Raich Irmgard, Ing.
Roner Irma
Schröter Herta
Fleischmann Roman
Landa Christine
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Die meisten von Euch kennen das berühmte Herz-Jesu-Bild in der Innsbrucker Jesuitenkirche. Dieses Bild wurde
im Jahr 1767 gemalt. Jesus hält in der
linken Hand sein Herz, mit der rechten
Hand zeigt er feinfühlig auf dieses Herz,
aus dem das Feuer der sich verbrennenden Liebe Jesu flackert. Am Gipfel
des Feuers sehen wir das Kreuz. Am
Kreuz Jesu kam das treue Herz Jesu für
uns Menschen zum Gipfel. Aus diesem
Herzen geht ein Lichtstrahl aus, der genau so leuchtet wie der Heiligenschein
Jesu. Wenn wir genau schauen, sehen
wir am Herzen auch die Dornenkrone
Jesu und darunter sogar die Wunde
an der Seite Jesu und Blut, das heraus
fließt.
Dieses Bild hat eine interessante Geschichte, die auch einiges über das Herz
Jesu und unsere eigene Herzlichkeit sagen kann:
Übermalen des Herzens
in der Aufklärungszeit
Es dauerte nicht lange. Nur einige Jahre nach dem Malen des Bildes wurde es
schon übermalt. Die Menschen meinten, dass dieses Herz in den Händen
Jesu nicht passt und kitschig sei.
Warum diese Meinungsänderung in
wenigen Jahren? Quer durch Europa
seelSORGEseite
Pfarrer
Franz Troyer
Herz Jesu und unser Herz
und so natürlich auch in Tirol verbreitete sich damals die Gedankenwelt
der Aufklärung. Die Aufklärung half, so
manchen Aberglauben aufzugeben,
führte aber selbst zu neuen Extremen:
Nur das, was wir sehen ist wahr. Einfühlungsvermögen, Milde, Barmherzigkeit
oder Herzlichkeit sind nicht gefragt.
Der Verstand, der intellektuelle Mensch
wird zum Ideal erklärt. Kaiser Josef II.
verbot in diesem Zusammenhang die
Herz-Jesu-Verehrung. In manchen Kreisen wurde diese als „Eingeweide-Andacht“ verhöhnt.
Das übermalte Herz am Herz-Jesu-Bild
wurde aber wieder freigelegt, weil man
die Grenzen und Fesseln der nur messbaren Welt bald erkannt hat.
Verschüttung im 2. Weltkrieg
Das Herz-Jesu-Bild wurde aber noch einmal verschüttet. Am 15. Dezember 1943
– einige von Euch können sich wohl
gut an diesen Tag erinnern – wurde Innsbruck zum ersten Mal bombardiert.
Dabei wurde auch die Jesuitenkirche
getroffen. Der Hochaltar und die Kanzel waren total zerstört. Bilder, Leuchter
und Schmuck lagen unter Schutt und
Trümmern, so auch das Herz-Jesu-Bild.
Bald einmal machten sich beherzte
Männer daran, das Allerheiligste und
das Herz-Jesu-Bild zu bergen. Das Allerheiligste war ziemlich zerstört, das
Herz-Jesu-Bild hingegen fast unbeschädigt. Es kam in eine Innsbrucker Privatwohnung und nach dem Krieg wieder
in die Jesuitenkirche zurück.
Auch hier ist die Botschaft klar. Durch
Krieg, durch Hass, aber auch durch Vorurteile und schnelles Urteilen wird jedes Herz verdeckt und kaputt gemacht.
Wir dürfen danken, dass der jüngeren
Generation diese Bedrohung erspart
blieb.
In der Innsbrucker Jesuitenkirche liegt
das Herz-Jesu-Bild heute wieder frei.
Es zeigt, dass wenigstens im Blick auf
Jahrhunderte das Herz Jesu stärker ist
als alle Versuche, es zu vertuschen, sei
es mit dem kalten Verstand oder der
Hartherzigkeit des Krieges. Das Herz
Jesu liegt wieder frei und lädt uns ein,
dass wir Menschen unser eigenes Herz
öffnen und die vielen Fesseln der Hektik, der Vorurteile, des Eigensinns und
Egoismus sprengen. Natürlich machen
wir uns damit auch verletzbar. Die Alternative eines harten Herzens ist keine
Verbesserung.
Pfarrer Franz Troyer
35
Pinnwand
Ve r a n s t a l t u
Jul i
28. Juli 15 Uhr
Toni, die golde
ne Stimme
aus dem Karwe
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– 16:30
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17. Septem he mit Regina
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4. August 15 U
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Italienisches Fe
15. Okto
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0-16:00 Uhr
12. August 10.0
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München im Fe
MITTAGSBUFFET
auch am Wochenende
ng en
All you
can eat
8.90 €
täglich wechselnde Hauptspeisen
Mo -So 11:30 - 14:00 Uhr
RESTAURANT
CAFÉ
Technikerstraße 84, 6020 Innsbruck
Tel.: 0512/5331 88-5100, www.cafe-froschkoenig.at