aktien-spezialwerte 22-2015

AKTIEN - SPEZIALWERTE
Ihr Profi für werthaltige Small Cap Investments
0 4 . N o v e m b e r 2 015
A u s g a b e 2 2 / 2 015 / 9. J a h r g a n g
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!
Vor einigen Tagen hat der Indexanbieter S&P Dow Jones Indices wieder seine sogenannte SPIVA Scorecard veröffentlicht. SPIVA steht für S&P Indizes Versus Active Funds. Die Daten des Indexanbieters veranschaulichen für unterschiedliche Länder und Zeiträume, ob reine Aktienindizes oder aktiv gemanagte
Fonds besser abgeschnitten haben. Die Erhebungen laufen seit 2002 und zeigen regelmäßig, wie
aussichtslos der Versuch erscheint, mit aktiv gemanagten, in großen, liquiden Titeln anlegenden Fonds
eine bessere Performance zu erzielen als durch den Kauf von Indexfonds. Manager von Indexfonds verzichten komplett auf Unternehmensanalysen, verursachen nur geringe Kosten und bilden lediglich die
Zusammensetzung eines bestimmten Index nach. Je länger der Betrachtungszeitraum gewählt wird,
desto überlegener zeigt sich die reine Anlage in Indexfonds gegenüber aktiven Fonds. Das zeigen die
unten abgebildeten Prozentzahlen aus dem aktuellen Report sehr deutlich.
Dipl.-Kfm. Dipl.-Volksw.
Raimund Klapdor
So hat sich beispielsweise der amerikanische Aktienindex S&P 500 in den letzten
zehn Jahren besser entwickelt als 98,4%
der US-Aktienfonds. Das heißt, nur 1,6%
der US-Aktienfonds haben dem Anleger
überhaupt einen Mehrwert gegenüber
der reinen Indexanlage geliefert. Das ist
Quelle: S&P Dow Jones Indices SPIVA Europe Scorecard
natürlich ein vernichtendes Ergebnis für
die Fondsindustrie. Beim Blick auf die Zahlen fällt auf, dass es unter den auf deutsche Aktien spezialisierten Fondsmanagern noch vergleichsweise viele gibt, denen es dauerhaft gelingt, den Vergleichsindex zu schlagen. Aber auch hier liefern auf Zehnjahressicht nur rund 17%
der Fonds überhaupt eine Mehrrendite gegenüber dem Index. Die sehr schwachen Ergebnisse für die überwältigende Mehrheit der Fonds
sind der Hauptgrund, warum Warren Buffett in den letzten Jahren wiederholt die Empfehlung ausgesprochen hat, in Indexfonds anstatt in
aktiven Fonds anzulegen.
Noch lohnender ist es allerdings, einfach so zu investieren, wie Warren Buffett es in den vergangenen 50 Jahren selbst gemacht hat.
Der Buchwert seines Investmentvehikels Berkshire Hathaway gewann von 1965 bis 2014 im Durchschnitt jährlich 19,4% hinzu (kumulativ
751.113%), was gegenüber der Performance des S&P 500 (jährlich 9,9% inklusive Dividenden – kumulativ 11.196%) eine massive jährliche
Outperformance von 9,5 Prozentpunkten darstellt. Mit einer konsequenten Umsetzung des Value-Ansatzes im Bereich wenig beachteter
Spezialwerte haben wir seit Beginn unserer Empfehlungshistorie ebenfalls hohe Überrenditen gegenüber dem Dax erzielt – im zweistelligen
Prozentbereich pro Jahr. Auch im laufenden Jahr liefert unsere Empfehlungsliste per Stand Dienstagabend mit einer Durchschnittsperformance von 27,2% gegenüber 11,7% für den Dax wieder eine schöne Outperformance von aktuell 15,6%.
Freundliche Börsentage wünscht Ihnen Ihr
Raimund Klapdor
FINTECH-BETEILIGUNG MIT HOHEN POTENZIALEN
Heliad hat per 30.09.2015 einen NAV je Aktie von 8,88 Euro berichtet, was merklich unter dem Wert per 30.06.2015 (10,10 Euro)
lag. Der Grund liegt vor allem in der schwachen Aktienkursentwicklung der mit Abstand größten Heliad-Beteiligung FinTech Group
(ISIN DE0005249601, Euro 13,51) im dritten Quartal. Die FinTechAktie korrigierte von 15,50 Euro (30.06.) auf 12,64 Euro (30.09.)
und büßte damit rund 19% ein. Seit Beginn des vierten Quartals
hat sich der Titel wieder etwas erholt, weshalb der Heliad-NAV je
Aktie nach unseren Berechnungen vom Dienstag inzwischen wieder über 9 Euro liegt. Das FinTech-Paket von Heliad weist aktuell
einen Wert von rund 40 Mio. Euro (rund 4,25 Euro je Heliad-Aktie)
auf, wogegen das nächstgrößere Aktienpaket an der DEAG (ISIN
DE000A0Z23G6, Euro 3,94) dagegen nur rund 6 Mio. Euro schwer
ist (rund 0,65 Euro je Heliad-Aktie). Der innere Wert der HeliadAktie hängt damit inzwischen zu einem erheblichen Anteil an der
Entwicklung der FinTech-Aktie.
Die FinTech Group hat zuletzt sehr starke Halbjahreszahlen präsentiert und ein EBITDA von 11,8 Mio. Euro (Vorjahr: minus 4,2 Mio.)
T I E F G E H E N D E A N A LY S E N A U S D E R D E U T S C H E N N E B E N W E R T E S Z E N E
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berichtet. Da seit April die hochprofitable Xcom konsolidiert wird,
ist hier weiter mit einem erfreulichen Zahlentrend zu rechnen. Die
Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel für die FinTech Group aufgrund neuer aussichtsreicher Kooperationen mit der
Commerzbank und der englischen Safecharge zuletzt von 17 auf 21
Euro hochgesetzt. Danach hätte die Aktie aktuell ein Kurspotenzial von 55%. Inzwischen erreicht die FinTech Group mit sämtlichen
Töchtern der Gruppe über 200.000 Kunden. Ein Fünftel der Kunden
(fast 40.000) betreut die Unternehmensgruppe im Hintergrund als
Dienstleistung für andere bekannte Banken – häufig ohne selbst
aktiv in Erscheinung zu treten (sog. „White-Label-Banking“). Das
verwaltete Kundenvermögen (Assets under Administration) konnte
im ersten Halbjahr 2015 um mehr als die Hälfte auf 5,68 Mrd. Euro
(3,72 Mrd. Euro zum 30. Juni 2014), die abgewickelten Wertpapiertransaktionen um rund zwei Drittel auf 4,8 Mio. (Vorjahr: 2,9 Mio.)
gesteigert werden. Da der FinTech-CEO Frank Niehage die Guidance
bestätigte, in 2015 ein EBITDA von 20 Mio. Euro zu erwirtschaften,
welches im Gesamtjahr 2016 dynamisch auf rund 35 Mio. Euro steigen soll, sind wir für die Entwicklung der FinTech-Aktie durchaus
optimistisch gestimmt. Der Kursabschlag der Heliad-Aktie auf den
inneren Wert erscheint uns nach wie vor viel zu hoch.
kontrollierte Werbeausgaben weitere Gewinnsteigerungen möglich
sind.
Wir sehen den fairen Wert im Bereich von 7 Euro und beurteilen Heliad weiter als Kauf. n
Die Schweizer-Aktie hatte zuletzt von den Jahreshochs im April bei
über 26 Euro deutlich korrigiert und insbesondere in den Börsenturbulenzen im August deutlich verloren. Erst bei 18 Euro fand die Aktie einen Boden, der sich als tragfähig erweisen dürfte. Denn die im
Spätsommer viel diskutierte wirtschaftliche Schwäche Chinas und
der VW-Abgasskandal haben zwar insbesondere hochzyklische Automobilzulieferer unter Kursdruck gebracht, aber die jüngsten Zahlen von Schweizer zeigen, dass die Aktie zu Unrecht in Sippenhaft
genommen wurde. Mit einem kumulierten Neunmonatsumsatz von
88,4 Mio. Euro (Vorjahr: 83,3 Mio.) und einem Quartalsumsatz von
28,5 Mio. Euro (Vorjahr: 28,0 Mio.) haben die Schramberger zum
Ende des dritten Quartals 2015 erneut ihre Vorjahreswerte übertroffen. Das operative Quartalsergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT)
stieg überproportional um 13,8% auf 3,3 Mio. Euro an (Vorjahr:
2,9 Mio.), womit sich die EBIT-Marge auf 11,6% (Vorjahr: 10,4%)
verbesserte. Bereinigt um negative Wechselkurseffekte hätte das
EBIT gar bei 3,6 Mio. Euro gelegen (EBIT-Marge: 12,6%).
2016 VERSPRICHT WEITERES WACHSTUM
Die bet-at-home-Aktie zeigt sich vor Bekanntgabe der Neunmonatszahlen am kommenden Montag recht stabil und hat erst vor
knapp zwei Wochen ein neues Allzeithoch bei 91,46 Euro ausgebildet. Wie günstig die Anteilsscheine des Sportwettenanbieters
noch sind, zeigen die Übernahmemultiples in der Branche. GVC
zahlt beispielsweise im Zuge der Übernahme von bwin (ISIN
GI000A0MV757, Euro 1,54) rund 1,5 Mrd. Euro. Nach Angaben
der Privatbank Hauck & Aufhäuser entspricht das einem Vervielfacher von 16 für das 2015er Verhältnis von Enterprise Value und
operativem Ergebnis (EV/EBITDA). Basierend auf unseren 2015er
Schätzungen für bet-at-home würde ein solches Multipel einem
bet-at-home-Aktienkurs von rund 157 Euro entsprechen. Ähnliche Kursziele für bet-at-home ergeben sich aber auch abseits von
gezahlten Übernahmeprämien. Denn viele Unternehmen der Vergleichsgruppe werden mit 2015er KGVs rund um 20 bewertet. Eine
solche KGV-Bewertung würde für bet-at-home ebenso Kurse im
Bereich von 160 Euro bedeuten. Aktuell ergibt sich bei einem von
uns erwarteten Gewinn von rund 8 Euro je Aktie in 2015 lediglich
ein KGV von 11,1, was uns viel zu günstig erscheint, zumal sich
wegen des hohen Nettocashbestands von rund 30 Euro je Aktie
zum Jahresende das 2015er KGV cashbereinigt auf nur rund 7,4 ermäßigt. Wir sind zudem zuversichtlich, dass im Jahr 2016 durch die
Fußball-EM wieder ein gutes Wachstum gezeigt werden kann und
durch das hoch skalierbare Geschäftsmodell sowie weiterhin gut
02
Die Aktie hat demnach noch erhebliche Potenziale und ist bei
Schwäche weiter kaufenswert. Wir werden in der kommenden
Ausgabe die Q3-Zahlen kommentieren. n
SCHWEIZER ELECTRONIC MIT AUFTRAGSPLUS
VON 30%
Neben der guten Margenentwicklung waren auch die Auftragsdaten erfreulich. Mit einem Plus von 30% auf 39,3 Mio. Euro (Vorjahr: 30,2 Mio.) waren die Auftragseingänge im dritten Quartal
auf einem außerordentlich hohen Niveau (siehe unten), wobei die
Automobilkunden analog zum Umsatzanteil 76% der Neuaufträge
platzierten. Infolge der dynamischen Auftragstätigkeit erhöhte sich
der Auftragsbestand auf 132,5 Mio. Euro (2014: 121,2 Mio.), womit
eine gute Planungssicherheit für das laufende Schlussquartal gegeben ist und die Aussichten für das Jahr 2016 ebenfalls positiv sind.
Auftragseingänge Schweizer Electronic in Mio. Euro
Quelle: Firmenangaben
Zwar wurde für das Gesamtjahr 2015 die Umsatzprognose mit 115
Mio. Euro am unteren Ende der bisherigen Erwartungen (115-118
S o n d e r s i t u a t i o n e n , Z u k u n f t s w e r t e , U n t e r b e w e r t u n g e n , Tu r n a r o u n d s & a n d e r e S p e z i a l w e r t e
AKTIEN - SPEZIALWERTE
Mio.) eingeengt, die EBIT-Prognose von nun 8-9 Mio. Euro klingt
aber freundlicher als zuvor (7-9 Mio.). Dabei ist noch zu bedenken,
dass diese Prognose ungeplante Sondereffekte in Höhe von 1,7 Mio.
Euro im ersten Halbjahr 2015 sowie erwartete Belastungen durch
Währungseffekte in Höhe von 0,4 Mio. Euro im zweiten Halbjahr
einbezieht. Für die EBIT-Marge vor Sondereffekten hat Schweizer
die Prognose sogar auf ca. 11 Mio. Euro angehoben (zuvor: 9,210,6 Mio.). Wir rechnen damit, dass Schweizer im laufenden Jahr
rund 1,40 Euro je Aktie verdient. Ab dem kommenden Jahr dürften
es mit dem Wegfall von Sondereffekten rund 2,00 Euro werden.
Mit einem 2016er KGV von knapp über 10, einer Eigenkapitalquote
von 60%, der Nettoschuldenfreiheit und einer Dividendenrendite
von 3,4% (erwartete Dividende: 0,70 Euro je Aktie) erscheint uns
die Aktie deutlich zu günstig. Unabhängig davon, ob Schweizer
kurzfristig noch von eventuellen Nachlaufeffekten durch den VWAbgasskandal in Mitleidenschaft gezogen wird oder nicht, langfristig dürfte das Unternehmen davon eher profitieren. Denn Emissionsstandards dürften eher stärker in den Fokus rücken, wodurch
die Nachfrage nach neuen Antriebskonzepten und Elektrifizierung
steigen wird. Schweizers Produktportfolio ist exzellent hierauf ausgerichtet. Darüber hinaus hängt das Unternehmen nicht von einer
oder wenigen Antriebstechnologien wie beispielsweise Dieselmotoren ab, sondern ist in allen Antriebskonzepten vertreten und
profitiert zudem mit seinen Radar- und Sensortechnologien vom
weiterhin starken Trend hin zu Fahrerassistenzsystemen. Überhaupt
noch nicht eingepreist sind darüber hinaus die Potenziale, die sich
aufgrund der Partnerschaft mit Infineon bei der Erschließung des
Chip Embedding-Marktes ergeben könnten.
Wir sehen die Aktie aktuell weiter als Kauf mit Kursziel 33
Euro. n
CATALIS LÄDT ZUR HAUPTVERSAMMLUNG
Catalis hat für den 3. Dezember 2015 zu einer außerordentlichen
Hauptversammlung eingeladen. Diese wurde nötig, weil in der ordentlichen Hauptversammlung am 10. Juli die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO nicht zum Prüfer bestellt wurde. Nach unseren
Informationen hat man sich hier schlicht nicht auf die Honorarkonditionen einigen können. Nun soll für das Geschäftsjahr 2015 KPMG
als Prüfer bestellt werden. Der Prüferwechsel ist wegen des hohen
Renommees von KPMG und der bei Catalis kaum ins Gewicht fallenden Kosten für eine zusätzliche Hauptversammlung vertretbar.
Die Aktie konsolidiert aktuell etwas, nachdem die Kurserholung von
10 auf 15 Euro sehr schnell verlief.
Fundamental halten wir deutlich höhere Kurse über 20 Euro
für fair und sehen hier aktuell Kaufkurse. n
BERENTZEN WIEDER AUF KAUFNIVEAU
In der vergangenen Ausgabe sahen wir bei Berentzen zum Kurs
von 7,30 Euro keine Kaufkurse mehr und rieten lediglich zum Festhalten an bestehenden Positionen. In der laufenden Woche kam
die Aktie schwer unter die Räder und fiel in die von uns angegebene Kaufzone zurück (unter 6,50 Euro). Am Dienstagmorgen,
den 27. Oktober wurden Neunmonatszahlen veröffentlicht, worauf
der Aktienkurs bis zum Ende der Woche kaum reagierte. Erst am
Montag kam es unter recht hohen Umsätzen zu einem deutlichen
Tagesverlust von 12%. An sich waren die Zahlen recht ordentlich,
aber beim Ausblick musste der Traditionskonzern leicht zurückrudern. Zunächst die positiven Nachrichten: Berentzen konnte sowohl
den Konzernumsatz als auch das bereinigte Konzern-EBIT in den
ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2015 gegenüber dem
Vergleichszeitraum des Vorjahres verbessern. Bei um 5,5% auf
115,6 Mio. Euro gestiegenen Umsätzen (Vorjahr: 109,6 Mio.) kletterte das bereinigte Konzern-EBIT auf 4,7 Mio. Euro (Vorjahr: 2,5
Mio.). Schwach lief dabei der Absatz von Markenspirituosen mit
einem Minus von 5,4% auf 18,0 Mio. 0,7l-Flaschen (Vorjahr: 19,1
Mio.). Zwar zeigten die beiden Kernmarken Berentzen (+0,3%)
und Puschkin (+2,9%) noch leichte Zuwächse, aber im sonstigen
Markengeschäft, insbesondere mit klassischen Spirituosen waren
entsprechend der allgemeinen Marktentwicklung Absatzrückgänge zu verzeichnen. Insbesondere im Ausland sackte der Absatz im
Spirituosenmarkengeschäft deutlich um mehr als ein Fünftel ab. Der
Bereich Alkoholfreie Getränke lief mit einem um 7,4% auf 1,21 Mio.
(Vorjahr: 1,31 Mio.) Hektoliter gesunkenen Absatzvolumen in den
ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015 ebenfalls schwach,
obwohl es auch in diesem Segment Highlights wie den natürlichen
Energydrink ‚Mio Mio Mate‘ gab, der ein Absatzwachstum von
38,2% verzeichnete und nunmehr nahezu bundesweit vertrieben
wird. Sehr stark lief das seit Beginn des vierten Quartals 2014 zum
Konzern gehörende Segment Frischsaftsysteme mit einem Umsatzplus von rund einem Drittel auf 12,3 Mio. Euro (Vorjahr pro forma:
9,2 Mio.). Werden die isolierten Zahlen des dritten Quartals untersucht, so zeigen sich positive Veränderungen gegenüber den Vorjahreszahlen. Allerdings lag dies maßgeblich an den erstmals in das
dritte Quartal fallenden positiven Ergebnisbeiträgen des Segments
Frischsaftsysteme (Konsolidierung erst ab Q4/2014).
Nun zu den negativen Nachrichten: der Ausblick für das Geschäftsjahr 2015 wurde lediglich „überwiegend“ bestätigt. Es wird nun
nicht mehr für alle vier Geschäftsbereiche ein positives Segmentergebnis (Deckungsbeitrag nach Marketingetats) erwartet, sondern
für den Geschäftsbereich Alkoholfreie Getränke infolge von Verzögerungen beim anlaufenden Konzessionsgeschäft ein „spürbar
rückläufiges“ Segmentergebnis. Da der Ausblick für die anderen Bereiche weitgehend unverändert blieb, ändert sich immerhin nichts
an der Guidance für den Gesamtkonzern: Für die Gesamtleistung
sowie das bereinigte Betriebsergebnis werden weiterhin jeweils
„deutliche Verbesserungen“ erwartet. Dass ein Segment deutlich
schlechter abschneidet als zuletzt erwartet, ist natürlich keine gute
Nachricht, aber offenbar laufen die anderen Segmente gut genug,
um die Gesamtprognose halten zu können.
Inzwischen ist die Aktie wieder günstig bewertet und durchaus kaufenswert. n
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EMPFEHLUNGSLISTE
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Titel
ISIN
TAG Imm.
A u s g a b e 2 2 / 2 015 / 9. J a h r g a n g
Empfehlungskurs
kumulierte
Dividenden
akt.
Kurs
Performance*
Kaufzone
Stoploss
fair
value**
Risiko***
aus Nr.
DE0008303504
2,41
1,30
11,62
+436%
halten
7,90
12,00
mittel
21/08
Softship
DE0005758304
0,65
0,57
3,95
+595%
unter 2,70
-
3,70
mittel
10/09
Berentzen
DE0005201602
2,00
1,89
6,34
+312%
unter 6,50
-
9,50
mittel
18/09
VMR
DE000A1RFHN7
4,81
4,00
3,18
+49%
unter 1,90
-
2,50
gering
13/10
3U Holding
DE0005167902
0,90
0,03
0,60
-31%
unter 0,80
-
1,20
gering
14/11
Matica
DE000A0JELZ5
3,69
0,00
1,13
-69%
unter 1,25
-
2,00
hoch
15/11
bet-at-home
DE000A0DNAY5
29,20
3,20
89,21
+216%
unter 80,00
-
110,00
hoch
16/11
Orbis
DE0005228779
1,40
0,25
3,51
+169%
unter 2,60
-
3,50
mittel
03/12
AVT
IL0010837248
4,26
1,99
10,20
+186%
unter 10,00
-
15,00
mittel
14/12
Caltagirone Ed.
IT0001472171
0,92
0,00
1,00
+9%
unter 1,30
-
2,20
mittel
23/12
Heliad Equity
DE000A0L1NN5
1,90
0,15
5,62
+204%
unter 5,40
-
7,10
mittel
07/13
Schweizer El.
DE0005156236
19,25
1,25
20,32
+12%
unter 22,00
-
33,00
mittel
26/13
IMW Imm.
DE000A0BVWY6
3,69
0,00
6,61
+79%
halten
-
10,00
mittel
07/14
Catalis
NL0011332705
14,00
0,00
15,00
+7%
unter 16,00
-
22,00
mittel
12/15
KHD Humboldt
DE0006578008
2,40
0,00
2,90
+21%
unter 3,00
-
4,00
mittel
19/15
Kommentar Empfehlungsliste:
Der Dax verzeichnete in den letzten vierzehn Tagen eine massive Erholungsrallye und gewann 803 Punkte bzw. 7,9% auf 10.951 Zähler
zum Dienstagsschluss hinzu. Die Titel unserer Empfehlungsliste konnten mit dieser Dynamik nicht mithalten, gewannen aber ebenfalls hinzu
(+2,2%). Prozentual zweistellige Veränderungen im Zweiwochenvergleich zeigten sich bei Schweizer Electronic (+12%, siehe ab Seite 2),
VMR (+16%) und Berentzen (-13%, siehe Seite 3). Mit einer im Jahresverlauf bisher erzielten Performance von durchschnittlich +27,2%
für unsere Empfehlungsliste (inkl. der im laufenden Jahr bereits verkauften und neu gekauften Titel) liegen wir weiter sehr gut vor dem Dax
(+11,7%).
Wertentwicklungshistorie:
Wertentwicklungshistorie: Seit Start der Empfehlungsliste wurden bislang 15 Positionen ge- und verkauft, die in der obigen Tabelle nicht mehr
verzeichnet sind. Diese vierzehn Aktienpositionen brachten eine Rendite von durchschnittlich +74,1% je Position.
*
**
***
inkl. ausgeschütteter Dividenden und Kapitalrückzahlungen
Der fair value des Titels ist gleichzeitig ein realistischer Kurszielbereich auf Sicht von 12-18 Monaten
Das Risiko kleiner Nebenwerte ist generell sehr hoch. Die in der Tabelle vorgenommenen Risikoeinschätzungen differenzieren
nochmals innerhalb dieser höchsten Risikoklasse Risiko-Hinweis: Jedes Investment in Aktien ist mit Risiken behaftet. Aufgrund von politischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Veränderungen kann es selbst bei Standardwerten zu erheblichen Kursverlusten, im schlimmsten Fall sogar zum Totalverlust kommen. Engagements
in die in „Aktien-Spezialwerte“ vorgestellten Aktien bergen zudem teilweise Währungsrisiken. Alle Angaben in diesem Brief stammen
aus Quellen, die wir für vertrauenswürdig halten. Eine Garantie für die Richtigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Um Risiken
abzufedern, sollten Kapitalanleger ihr Vermögen grundsätzlich breit streuen. Einzelne Positionen sollten nicht mehr als 1% der gesamten
Anlagesumme ausmachen. Dieser Börsenbrief stellt kein Angebot zum Kauf oder Verkauf irgendeines Wertpapiers dar. Der Verfasser hält
unter Umständen Positionen in irgendwelchen in dieser Ausgabe erwähnten Wertpapieren oder in damit zusammenhängenden Investments
und kann diese Wertpapiere oder damit zusammenhängende Investments jeweils aufstocken oder veräußern.
Impressum: „Aktien-Spezialwerte“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der AB Wirtschaftsdienst GmbH, Lehen 68, A-5311 Innerschwand am Mondsee,
Tel. +43 (0)6232/21051, Fax +43 (0)6232/21051-5, [email protected] und der HBD Verlags GmbH, Willy-Jacobs-Weg 23, 22417 Hamburg, Tel.:
040-23935690, Fax 040-23935691, Homepage: www.hbd-verlagsgmbh.de, Email: [email protected]. „Aktien-Spezialwerte“ erscheint
vierzehntäglich, Bezugspreis: 150 Euro pro Jahr. Leseranfragen bitte nur schriftlich. Engagements in Aktien bergen hohe Risiken, lesen Sie deshalb bitte
unseren gesonderten Risikohinweis in dieser Ausgabe. Nachdruck des Dienstes auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe. Der Verfasser der Analyse
legt lt. Börsengesetz offen, dass er selbst an einzelnen Finanzinstrumenten, die Gegenstand der Analyse sind, ein finanzielles Interesse haben könnte.
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