Artikel a/ala/29.07.2015 anz-flüchtlinge neuburg (5239:Ohne Honorar)

Flüchtlinge finden Zuhause in Neuburg
Haus mit fünf Wohnungen als Unterkunft für anerkannte Flüchtlinge – Acht Syrer zogen gestern ein
In diesem Mehrfamilienhaus in der Schärdinger Straße zogen gestern acht Männer aus Syrien ein. Eine Familie wird noch erwartet. Hausbesitzer
Richard Hehenberger hat Zettel mit Hinweisen auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Armenisch (Bild rechts) aufgehängt, damit die Flüchtlinge wissen,
wo sie sich melden können, wenn sie angekommen sind.
− Foto: Sagmeister
Von Anna Zimmermann
Neuburg am Inn. Fünf Wohnungen mit insgesamt 36 Plätzen
stehen nun in Neuburg am Inn für
anerkannte Flüchtlinge zur Verfügung – und die ersten sind bereits
angekommen. Gestern Nachmittag bezogen acht Männer aus Syrien ihr neues Heim in der Gemeinde. Eine Familie mit fünf Kindern
im Alter zwischen zwei und 13 Jahren sollte ebenfalls gestern ankommen, war aber bis Redaktionsschluss noch nicht in Neuburg. Sie
wird heute im Laufe des Tages erwartet. „Damit sind dann erst einmal zwei Wohnungen belegt und es
bleibt noch Platz für mehr“, sagt
Bürgermeister Wolfgang Lindmeier, der sich erleichtert darüber zeigte, dass nun von privater Seite eine
Unterkunft zur Verfügung gestellt
wurde und somit die Mehrzweckhallen der Gemeinde – zumindest
voraussichtlich – nicht zu Notunterkünften umfunktioniert werden
müssen. „Ich bin froh, dass jetzt alles so gut funktioniert hat“, freut er
sich.
Mehrfamilienhaus
für 36 Menschen
Bei der Unterkunft handelt es
sich um ein Mehrfamilienhaus in
der Schärdinger Straße. Der Eigentümer, Richard Hehenberger, hatte
das leerstehende Gebäude als Investition für seine Kinder gekauft
und überlegt, was er mit dem Ge-
bäude anfangen könnte. Dass das
Landratsamt es nun angemietet
hat und als Unterbringung für anerkannte Flüchtlinge nutzt, ist für
Richard Hehenberger eine Lösung,
der er positiv gegenübersteht – „aus
eigener Überzeugung“, wie er sagt.
Seine Schwiegermutter sei als
Flüchtling nach Deutschland gekommen und sein Vater habe fünf
Jahre in Kriegsgefangenschaft gelebt.
Im Laufe der Woche möchte
Bürgermeister Wolfgang Lindmeier den neuen Bewohnern aus Syrien einen Besuch abstatten, um sie
in Neuburg am Inn willkommen zu
heißen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung am Montagabend erklärte Alexander Leopoldseder,
Vorsitzender des Pfarrgemeinde-
rats und Gemeinderat, dass es bereits erste Hilfsangebote zur Integration der Flüchtlinge gebe.
Pfarrgemeinderat berät
über Hilfsangebote
Gegenüber der PNP sagte er gestern auf Nachfrage, dass über Details heute Abend auf der Pfarrgemeinderatssitzung
gesprochen
werden soll.
Ob und wann es in der Gemeinde von privater Seite weitere
Flüchtlingsunterkünfte
geben
wird, steht noch nicht fest. „Es gibt
derzeit nichts, was schon spruchreif wäre“, sagt Bürgermeister
Wolfgang Lindmeier.