Klassische indische Tänze FOTOGALERIE Die klassischen indischen sind sehr vielfältig und unterscheiden sich je nach Bundesstaat und Region. Trotz dieser Varianten gibt es eine übergreifende Tanzkultur. Der klassische indische Tanz ist religiösen Ursprungs und so kommen darin Götter, Dämonen, Helden, Prinzen und Prinzessinnen vor. Bei allen klassischen Tänzen spielt die Sprache des Körpers und Ausdrucksweise eine große Rolle. Gefühle werden durch Gesten, Blicke und Sprünge ausgedrückt wie Mut, Sorge, Furcht, Zorn, Entschlossenheit, Verwunderung, Abscheu, Hingabe und Erlösung usw. Kathakali Kathakali gilt als eine der ältesten Tanzformen und ist eine expressive Form des indischen Tanzes oder Tanzdramas und eine spektakuläre und ansehnliche Mischung aus Drama, Tanz, Musik und Ritual. Trotz der strengen traditionellen Bedeutung ist Kathakali eine lebendige Kunstform und gleichsam eine harmonische Kombination aus den Teilbereichen Literatur (Sahithyam), Musik (Sangeetham), Malerei (Chithram), Schauspiel (Natyam), Tanz (Nritham), Inszenierung und Geschichte. Als eine eigenständige Form des Theaters in Indien hat sich Kathakali erst im 17. Jahrhundert herausgebildet. Dies ist bemerkenswert, da auch Einflüsse älterer indigener Volksrituale miteingeflossen sind. Dies Tanzform Kathakali ist überwiegend im südindischen Bundesstaat Kerala angesiedelt und erfreut sich dort großer Beliebtheit. Zahlreiche Kathakali-Schulen haben sich in größeren keralischen Städten wie Kochi angesiedelt und ziehen stetig neue Schüler an. Die Ausbildung von Kathakali- Tänzern beginnt typischerweise schon im Kindesalter, und dauert bis zu 10 Jahren, da ein hohes Maß an Diziplin und Durchhaltevermögen verlangt wird. Innerhalb der Aufführungen werden hauptsächlich mythologische Dämonen und Gottheiten aus dem Hinduismus dargestellt. Charaktere mit lebendig bemalten Gesichtern und farbenfrohen, aufwändigen Kostümen erzählen Geschichten aus den Hindu-Epen Mahabharata und Ramayana.Weder die Darstellungen selbst, noch die Inhalte der Kathakali-Aufführungen sind somit naturalistisch. Mimik sowie Gestik sind künstlich überzeichnet und gehen fast schon ins Pantomimische. Die Choreografie und diese pantomimische Ausdrucksweise erfordern auch ein hohes Maß an Disziplin. Die Darsteller spielen und tanzen pantomimisch und stellen so eine gewisse Zahl von Ausdrucksformen dar (z.B. mutig, wütend, liebreizend, eifersüchtig). Ergänzt wird diese Darstellung von gelegentlichen Schreien oder Rufen. Die Handlung wird von einem oder zwei Musikern im Hintergrund gesungen und mit passenden Tanz-Perkussions-Instrumenten begleitet. Meistens werden Trommeln wie die Chenda und eine Maddalam geschlagen und zur musikalischen Begleitung verwendet. Charakteristisch für Kathakali ist dieDarstellung weiblicher Rollen wie der einer Minukku durch männliche Darsteller. Jedoch finden in letzter Zeit innerhalb dieser traditionellen Darstellung auch Frauen zunehmend Anerkennung im Kathakali. Eine Besondere Bedeutung kommt im Kathakali den aufwändigen Masken der Darsteller zu, die je nach Wahl von Farbe und Muster einen darzustellenden Charakter festlegen. So nimmt das Schminken und Kostümieren der Darsteller den Hauptteil der Vorbereitungszeit ein und dauert meist mehrere Stunden. Im Kathakali können verschiedene Haupt-Charaktere unterschieden werden. Die wichtigsten darunter sind: Pachcha: Diese positiven Charaktere sind leuchtend grün geschminkt und stellen, edle Helden oder wichtige Gottheiten dar. Kathi: Diese Charaktere sind zwar oft adeliger Herkunft, wie ihre gleichfalls grüne Schminke andeutet, aber im Stück negativ besetzt. Als böse und gerissen werden sie durch die nach oben gerichteten Schnurrbärte und weiße Höcker auf der Nase dargestellt. Der Charakter der Chuvanna Thaadi gilt als machthungrig und gemein. Ihre Darstellung erfolgt durch schwarze Gesichter und blutrote Bärte. Die gefährlichsten und gerissensten Charaktere stellen die Kari dar. Sie sind Menschenfresserinnen und Hexen, haben schwarze Gesichter sowie riesige Brüste. Die Minukku sind edle Charaktere, Frauen und Weise. Sie zeichnen sich durch blassgelbe Gesichter aus und tragen saris (Frauen) oder orangefarbene dhotis (Männer). Aufführungen werden meist täglich sowohl für Einheimische als auch für Touristen angeboten. Jedoch sind die touristischen Inszenierungen meist deutlich kürzer und enthalten zusätzliche Erläuterungen der dargestellten Szenen. Typische Kathakali Aufführungen finden im Rahmen von Tempelfesten statt. Diese beginnen erst abends und dauern oft bis in die frühen Morgenstunden an. Der Höhepunkt der Darstellung ist es dann die Tötung des bösen Charakters oder eines Dämonen im Morgengrauen mitzuerleben. © SFR-Indien Discover
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