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Tutorium:
Analysis und lineare Algebra
Vorbereitung der ersten Bonusklausur
Steven Köhler
[email protected]
mathe.stevenkoehler.de
2
© 2015 Steven Köhler
06. Mai 2015
Matrizen
3
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06. Mai 2015
Matrizen
Definition I
Eine Matrix ist eine rechteckige Anordnung (Tabelle) von Elementen, mit denen man in bestimmter Weise rechnen kann.
Matrizen sind ein SchlÄ
usselkonzept der linearen Algebra und
tauchen in vielen Gebieten der Mathematik auf. Matrizen stellen
ZusammenhÄ
ange, in denen Linearkombinationen eine Rolle
spielen, u
Ä bersichtlich dar und erleichtern damit Rechen- und
GedankenvorgÄange. Sie werden insbesondere dazu benutzt, lineare Abbildungen darzustellen und lineare Gleichungssysteme zu
beschreiben.
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06. Mai 2015
Matrizen
Definition II
Matrizen werden dargestellt durch eine tabellarische Au°istung
der Werte, die durch ein gro¼es Klammerpaar umgeben ist. Die
Form der Klammern ist dabei nicht fest vorgegeben, typisch sind
aber runde oder eckige Klammern.
1
0
a11 : : : a1m
B
.. C
..
A = (aij ) = @ ...
.
. A
an1
2
A =
[aij ]
=
a11
6 ..
4 .
an1
5
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:::
:::
..
.
:::
anm
3
a1m
.. 7
. 5
anm
06. Mai 2015
Matrizen
Addition von Matrizen
Matrizen werden elementweise
2
a11 a12
A + B = 4a21 a22
a31 a32
2
a11 + b11
= 4a21 + b21
a31 + b31
6
addiert.
3 2
a13
b11
a23 5 + 4b21
a33
b31
a12 + b12
a22 + b22
a32 + b32
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b12
b22
b32
3
b13
b23 5
b33
3
a13 + b13
a23 + b23 5
a33 + b33
06. Mai 2015
Matrizen
Subtraktion von Matrizen
Matrizen werden elementweise
2
a11 a12
A ¡ B = 4a21 a22
a31 a32
2
a11 ¡ b11
= 4a21 ¡ b21
a31 ¡ b31
7
subtrahiert.
3 2
a13
b11
a23 5 ¡ 4b21
a33
b31
a12 ¡ b12
a22 ¡ b22
a32 ¡ b32
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b12
b22
b32
3
b13
b23 5
b33
3
a13 ¡ b13
a23 ¡ b23 5
a33 ¡ b33
06. Mai 2015
Matrizen
Skalare Multiplikation
Eine Matrix kann mit einen konstanten Faktor ¸ 2 K multipliziert
werden. Den Wert ¸ nennt man ein Skalar.
2
3 2
3
¸a11 ¸a12 ¸a13
a11 a12 a13
¸A = ¸ ¢ 4a21 a22 a23 5 = 4¸a21 ¸a22 ¸a23 5
a31 a32 a33
¸a31 ¸a32 ¸a33
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Matrizen
Multiplikation von Matrizen I
Neben der skalaren Multiplikation gibt es noch eine weitere Multiplikation fÄ
ur Matrizen. Dabei werden 2 Matrizen miteinander
mutlipliziert. Die folgende Formel zeigt dies exemplarisch fÄ
ur zwei
3 £ 3 - Matrizen:
A¢B
a11
= a21
a31
a12
a22
a32
a13
a23
a33
b11
¢ b21
b31
a11 b11 + a12 b21 + a13 b31
= a21 b11 + a22 b21 + a23 b31
a31 b11 + a32 b21 + a33 b31
9
b12
b22
b32
b13
b23
b33
a11 b12 + a12 b22 + a13 b32
a21 b12 + a22 b22 + a23 b32
a31 b12 + a32 b22 + a33 b32
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a11 b13 + a12 b23 + a13 b33
a21 b13 + a22 b23 + a23 b33
a31 b13 + a32 b23 + a33 b33
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Matrizen
Multiplikation von Matrizen II
Die EintrÄ
age der Ergebnismatrix C sind o®enbar die Skalarprodukte der Zeilenvektoren der Matrix A mit den Spaltenvektoren
der Matrix B.
Daraus lÄasst sich leicht eine Aussage u
Äber eine essentielle
Voraussetzung der Matrizenmultiplikation tre®en.
Damit man zwei Matrizen multiplizieren kann, mÄ
ussen die
Anzahl der Spalten der ersten Matrix und die Anzahl der Zeilen
der zweiten Matrix u
Äbereinstimmen.
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Matrizen
Multiplikation von Matrizen III
Gegeben seien sei Matrizen A 2 K m£n und B = K n£p . Das Produkt C der beiden Matrizen A und B ist dann eine m £ p - Matrix
und lÄasst sich allgemein durch die folgende Formel darstellen:
C =A¢B
£ ¤ £ ¤
= aij ¢ bij
n
X
£ ¤
aik bkj
= cij mit cij =
k=1
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Matrizen
Falksches Schema I
Das Falksche Schema (1951 von Sigurd Falk vorgeschlagen) ist
eine einfache Methode, Matrizenmultiplikation u
Äbersichtlicher
darzustellen.
Dazu werden die Matrizen A und B sowie deren Produkt
C in eine bestimmte tabellarische Form gebracht, die vor allem
eine optische Hilfe bietet.
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06. Mai 2015
Matrizen
Falksches Schema II
Gegeben seien die Matrizen A 2 R3£3 und B 2 R3£3 . Darstellung
der Matrizenmultiplikation mit dem Falkschen Schema:
2
3
b11 b12 b13
4b21 b22 b23 5 (= B)
b31 b32 b33
2
a11
(A =) 4a21
a31
a12
a22
a32
3 2
a13
c11
a23 5 4c21
a33
c31
c12
c22
c32
3
c13
c23 5 (= C)
c33
Die Werte fÄ
ur cij berechnen sich wie zuvor durch cij =
3
P
aik bkj .
k=1
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Matrizen
Elementare Zeilenumformungen
Man darf Matrizen durch elementare Zeilenumformungen in eine
andere Matrix u
ÄberfÄ
uhren. Diese Umformungen sind:
² Vertauschen von zwei Zeilen;
² Multiplikation einer Zeile mit einer von Null verschiedenen
Konstanten;
² Addition eines Vielfachen einer Zeile zu einer anderen Zeile.
Diese Operationen dÄ
urfen beliebig kombiniert und beliebig oft
wiederholt werden.
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Matrizen
Elementare Spaltenumformungen I
Ebenso wie durch elementare Zeilenumformungen darf man eine
Matrix durch elementare Spaltenumformungen in eine andere Matrix u
ÄberfÄ
uhren. Diese Umformungen sind:
² Vertauschen von zwei Spalten;
² Multiplikation einer Spalte mit einer von Null verschiedenen
Konstanten;
² Addition eines Vielfachen einer Spalte zu einer anderen
Spalte.
Diese Operationen dÄ
urfen ebenfalls beliebig kombiniert und beliebig oft wiederholt werden.
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Matrizen
Elementare Spaltenumformungen II
Generell sollten elementare Zeilen- und Spaltenumformungen
nicht vermischt werden, da dies meist mehr Chaos als Nutzen
bringt.
Wir werden uns im Folgenden ausschlie¼lich mit elementaren
Zeilenumformungen beschÄaftigen.
Sollten einmal Umformungen der Spalten notwendig sein,
werden wir die zugehÄ
orige Matrix zunÄachst transponieren und
anschlie¼end die Zeilen der transponierten Matrix umformen.
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Zeilenstufenform
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Zeilenstufenform
Zeilenstufenform I
Durch elementare Zeilenumformungen kann man jede Matrix in
die sogenannte Zeilenstufenform bringen. Diese erfÄ
ullt die folgenden Eigenschaften:
² Alle Zeilen, die nur Nullen enthalten, stehen in der Matrix
ganz unten.
² Wenn eine Zeile nicht nur aus Nullen besteht, so ist die erste
von Null verschiedene Zahl eine Eins. Sie wird als fÄ
uhrende
Eins bezeichnet.
² In zwei aufeinanderfolgenden Zeilen, die von Null verschiedene Elemente besitzen, steht die fÄ
uhrende Eins in der
unteren Zeile stets weiter rechts als in der oberen Zeile.
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Zeilenstufenform
Zeilenstufenform II
Besitzt die Matrix Zeilenstufenform und gilt zusÄatzlich noch
² Eine Spalte, die eine fÄ
uhrende Eins enthÄalt, hat keine weiteren von Null verschiedenen EintrÄage,
dann liegt die Matrix in reduzierter Zeilenstufenform vor.
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Zeilenstufenform
Zeilenstufenform III
Beispiel
·
¸
2 8
Es sei A =
.
3 5
Bringe die Matrix A in Zeilenstufenform!
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Zeilenstufenform
Zeilenstufenform IV
ZunÄachst wird die 1. Zeile mit 12
·
1
3
multipliziert:
¸
4
:
5
Anschlie¼end wird das (¡3)-fache der 1. Zeile zur 2. Zeile addiert:
·
¸
1 4
:
0 ¡7
Abschlie¼end wird die 2. Zeile mit ¡ 17 multipliziert:
·
¸
1 4
:
0 1
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Zeilenstufenform
Gauß-Jordan-Algorithmus I
1. Bestimme die am weitesten links stehende Spalte der Matrix, die von Null verschiedene Werte enthÄ
alt.
2. Ist der oberste Eintrag der gefundenen Spalte eine Null, so
vertausche die oberste Zeile mit einer geeigneten Zeile, die
in dieser Spalte keine Null hat.
3. In der bestrachteten Spalte ist nun der oberste Eintrag ein
von Null verschiedenes KÄorperelement a. Dividiere die erste
Zeile der Matrix durch a und erzeuge so eine fÄ
uhrende Eins.
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Zeilenstufenform
Gauß-Jordan-Algorithmus II
4. Addiere das jeweils passende Vielfache der ersten Zeile zu
den anderen Zeilen, so dass alle EintrÄage unter der fÄ
uhrenden
Eins der ersten Zeile Null werden.
5. Wende die Schritte 1-4 auf die Matrix an, die man durch
Streichen der ersten Zeile erhÄalt und iteriere das Verfahren
bis die Matrix Zeilenstufenform hat.
6. Mit der letzten nicht verschwindenen Zeile beginnend, addiere geeignete Vielfache dieser Zeile zu den darÄ
uber liegenden Zeilen, um u
Äber den fÄuhrenden Einsen Nullen zu erzeugen.
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Zeilenstufenform
Aufgabe 1
Ä
UberfÄ
uhre die folgende Matrix
2
1
62
A=6
43
1
A 2 R4£4 in Zeilenstufenform.
3
2 1 1
1 ¡2 07
7
1 ¡3 15
3 2 1
Ä
UberfÄ
uhre die Matrix A anschlie¼end in die erweiterte Zeilenstufenform.
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Zeilenstufenform
Aufgabe 2
Ä
UberfÄ
uhre die folgende Matrix B 2 Z3£2
in Zeilenstufenform.
5
·
¸
2 1 4
B=
3 0 1
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Zeilenstufenform
Aufgabe 3
Ä
UberfÄ
uhre
2
1
61
6
60
6
C=6
62
6¡1
6
4¡3
¡1
26
die folgende Matrix C 2 R7£10 in Zeilenstufenform.
¡2
¡1
¡1
¡6
3
7
4
3
¡4 ¡1
7
3
¡17 ¡85 ¡72 ¡136
0
¡2
5
2
¡11 ¡54 ¡49 ¡92 7
7
¡4
1
3
1
¡8 ¡39 ¡31 ¡59 7
7
¡16 0
21
9
¡52 ¡260 ¡216 ¡4127
7
8
0 ¡10 ¡2
26
121
102
185 7
7
16
2 ¡26 ¡13 60
307
261
507 5
12 ¡1 ¡10 ¡7
28
152
114
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Lineare Gleichungssysteme
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Lineare Gleichungssysteme
Definition
Als lineare Gleichungssysteme bezeichnet man in der linearen Algebra Gleichungssysteme der folgenden Art:
a11 x1 + a12 x2 + : : : + a1n xn = b1
a21 x1 + a22 x2 + : : : + a2n xn = b2
..
.
am1 x1 + am2 x2 + : : : + amn xn = bm
Das Gleichungssystem besteht dabei aus m Gleichungen mit n
Unbekannten.
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Lineare Gleichungssysteme
Darstellungsformen I
Es existieren verschiedene Darstellungsformen fÄ
ur lineare Gleichungssysteme:
² die explizite Form;
² die Matrixform;
² die Spaltenform (oder auch Vektorform).
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Lineare Gleichungssysteme
Darstellungsformen II
Die explizite Form
Bei dieser Form wird das Gleichungssystem als eine Menge
von m separaten Gleichungen mit n Unbekannten angegeben.
a11 x1 + a12 x2 + : : : + a1n xn = b1
a21 x1 + a22 x2 + : : : + a2n xn = b2
..
.
am1 x1 + am2 x2 + : : : + amn xn = bm
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Lineare Gleichungssysteme
Darstellungsformen III
Die Matrixform
Bei dieser Form wird das Gleichungssystem als Produkt
einer Koe±zientenmatrix A, einem Spaltenvektor x mit den
Unbekannten sowie einem LÄ
osungsvektor b angegeben.
3 2 3 2 3
2
x1
b1
a11 a12 : : : a1n
6 a21 a22 : : : a2n 7 6 x2 7 6 b2 7
7 6 7 6 7
6
7 ¢ 6 .. 7 = 6 .. 7
6 ..
..
.
.
.
.
4 .
.
.
. 5 4 . 5 4 . 5
am1
am2
: : : amn
xn
bm
Die Gleichung lÄasst sich auch in der folgenden kompakten Form
schreiben:
Ax = b:
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Lineare Gleichungssysteme
Darstellungsformen IV
Die Spaltenform
Bei dieser Form wird das Gleichungssystem als Summe der
Produkte der Unbekannten mit den Spaltenvektoren der Matrix
A sowie einem LÄosungsvektor b angegeben:
2
3
2
3
2
3 2 3
a11
a12
a1n
b1
6 a21 7
6 a22 7
6 a2n 7 6 b2 7
6
7
6
7
6
7 6 7
x1 6 . 7 + x2 6 . 7 + : : : + xn 6 . 7 = 6 . 7 :
4 .. 5
4 .. 5
4 .. 5 4 .. 5
am1
am2
amn
bm
Verwendet man fÄ
ur die Spalten die Schreibweise ai , so ergibt sich
die folgende kompakte Schreibweise:
x1 a1 + x2 a2 + : : : + xn an = b:
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Verfahren I
Das Gau¼-Verfahren bietet eine einfache MÄoglichkeit, lineare
Gleichungssysteme zu lÄosen. Es basiert auf der Matrixform des
Gleichungssystems.
3 2 3 2 3
2
: : : a1n
x1
b1
a11
6 ..
.. 7 ¢ 6 .. 7 = 6 .. 7
..
4 .
.
. 5 4 . 5 4 . 5
: : : amn
am1
xn
bm
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Verfahren II
FÄ
ur die LÄ
osung des Gleichungssystems Ax = b sind nur die
Koe±zientenmatrix A sowie der LÄosungsvektor b von Interesse.
Diese fasst man in der sogenannten erweiterten Koe±zientenmatrix zusammen:
3
2
a
:
:
:
a
b
11
1n
1
h ¯ i
6
.. 7 :
..
..
A¯b = 4 ...
.
. 5
.
am1 : : : amn bm
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Verfahren III
Das Gau¼-Verfahren basiert auf der Grundidee, zunÄachst die
erweiterte Koe±zientenmatrix durch elementare Zeilenumformungen in Zeilenstufenform zu u
Ä berfÄ
uhren und anschlie¼end
durch RÄ
uckwÄ
artseinsetzen schrittweise die LÄ
osung zu bestimmen.
Wichtig: Durch elementare Spaltenumformungen kann sehr
leicht die LÄ
osungsmenge des Gleichungssystems verÄandert
werden. Aus diesem Grund sind diese beim LÄosen linearer
Gleichungssysteme mit dem Gau¼(-Jordan)-Verfahren verboten!
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Verfahren IV
Aufgabe
LÄ
ose das folgende Gleichungssystem mit dem Gau¼-Verfahren!
2x1 + 4x2 = 22
3x1 ¡ 2x2 = ¡7
LÄ
osung
ZunÄ
achst wird die erweiterte Koe±zientenmatrix
und schrittweise in Zeilenstufenform gebracht.
¸
h ¯ i · 2 4
22
A¯b =
3 ¡2 ¡7
36
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erstellt
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Verfahren V
Multiplikation der ersten Zeile mit 12 ergibt
¸
·
1 2
11
:
3 ¡2 ¡7
Anschlie¼end wird durch Addition des (¡3)-fachen der ersten Zeile
zur zweiten die erste Spalte in die richtige Form gebracht:
¸
·
11
1 2
:
0 ¡8 ¡40
unschte
Multiplikation der zweiten Zeile mit ¡ 18 stellt die gewÄ
Zeilenstufenform her:
·
¸
1 2 11
:
0 1 5
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Verfahren VI
Zur Erinnerung: Die Darstellung durch die erweiterte Koe±zientenmatrix ist lediglich eine andere Schreibweise fÄ
ur das Gleichungssystem, das nach den Umformungen wie folgt lautet:
x1 + 2x2 = 11
x2 = 5:
Nun lÄost man die Gleichungen von unten nach oben auf. x2 = 5
liegt bereits in der gewÄ
unschten Form vor. Setzt man x2 nun in
die obere Gleichung ein, so ergibt sich
x1 + 2 ¢ 5 = 11;
woraus sofort x1 = 1 folgt.
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Verfahren VII
Die einzige LÄosung des Gleichungssystems lautet also
x1 = 1 und x2 = 5:
Man kann dies leicht durch Einsetzen in die Ausgangsgleichungen
u
ÄberprÄ
ufen.
39
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Jordan-Verfahren I
Beim Gau¼-Jordan-Verfahren wird die Matrix in reduzierte
Zeilenstufenform gebracht, d.h., au¼er den fÄ
uhrenden Einsen
£ ¤
enthÄ
alt die Matrix A in der erweiterten Koe±zientenmatrix Ajb
nur Nullen.
Wir hatten beim Gau¼-Verfahren die erweiterte Koe±zientenmatrix bereits in Zeilenstufenform gebracht.
¸
·
1 2 11
:
0 1 5
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Lineare Gleichungssysteme
Gauß-Jordan-Verfahren II
Man muss also nur noch durch Addition des (¡2)-fachen der
zweiten Zeile zur ersten die zweite Spalte in die richtige Form
bringen:
·
¸
1 0 1
:
0 1 5
Hier kann man nun die LÄ
osungen fÄ
ur x1 und x2 ohne weiteres
Rechnen direkt ablesen. Es folgt wie erwartet
x1 = 1 und x2 = 5:
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06. Mai 2015
Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen I
Ein Gleichungssystem kann keine, genau eine oder unendlich viele
LÄ
osungen besitzen.
42
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06. Mai 2015
Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen II
Eine LÄosung
Den Fall genau einer LÄ
osung haben wir bereits bei unserem
Beispiel gesehen.
Dieser Fall liegt immer genau
vor, wenn in der er£ dann
¤
weiterten Koe±zientenmatrix Ajb die Matrix A nach dem
Ä
UberfÄ
uhren in Zeilenstufenform genauso viele vom Nullvektor
verschiedene Zeilen besitzt wie das Gleichungssystem Variablen
hat.
43
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06. Mai 2015
Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen III
Keine LÄosung
Es ist mÄ
oglich, dass ein Gleichungssystem keine LÄosung besitzt.
Dies ist immer genau dann
£ der
¤ Fall, wenn in der erweitÄ
erten Koe±zientenmatrix Ajb (nach dem UberfÄ
uhren in
Zeilenstufenform) eine Zeile der folgenden Art auftritt:
h
i
¯
0 ::: 0 ¯ b
(mit b 6= 0):
44
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06. Mai 2015
Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen IV
Dies wÄ
urde bedeuten, dass
0x1 + : : : + 0xn = b (6= 0)
gilt, was einen Widerspruch darstellt. Das Gleichungssystem kann
folglich keine LÄ
osung besitzen.
45
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Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen V
Unendlich viele LÄ
osungen
Es ist zudem mÄ
oglich, dass ein Gleichungssystem unendlich
viele LÄosungen besitzt.
Dieser Fall liegt immer genau
vor, wenn in der er£ dann
¤
Ä
weiterten Koe±zientenmatrix Ajb (nach dem UberfÄ
uhren in
Zeilenstufenform) die Matrix A weniger vom Nullvektor verschiedene Zeilen besitzt als das Gleichungssystem Variablen hat.
Mit anderen Worten: Es gibt mehr Variablen als Gleichungen.
46
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Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen VI
Aufgabe
LÄose das folgende lineare Gleichungssystem.
2x1 + 4x2 + x3 = 22
3x1 ¡ 2x2 ¡ x3 = ¡7
LÄosung
Auch in diesem Fall wird zunÄ
achst die erweiterte Koef¯zientenmatrix erstellt und schrittweise in Zeilenstufenform
gebracht.
¸
h ¯ i ·
2 4
1
22
A¯b =
3 ¡2 ¡1 ¡7
47
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06. Mai 2015
Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen VII
Multiplikation der ersten Zeile mit 12 ergibt
¸
·
1
11
1 2
2
:
3 ¡2 ¡1 ¡7
Anschlie¼end wird durch Addition des (¡3)-fachen der ersten Zeile
zur zweiten die erste Spalte in die richtige Form gebracht:
"
#
1
1 2
11
2
:
5
0 ¡8 ¡ 2 ¡40
48
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06. Mai 2015
Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen VIII
Multiplikation der zweiten Zeile mit ¡ 18 stellt die gewÄ
unschte
Zeilenstufenform her:
"
#
1
1 2 2 11
:
5
0 1 16 5
Die Spalten mit den fÄ
uhrenden Einsen reprÄ
asentieren die
fÄ
uhrenden Variablen, die restlichen Spalten stellen die freien Variablen dar.
49
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06. Mai 2015
Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen IX
Um die LÄosung zu erhalten, weist man den freien Variablen Parameter zu. In unserem Beispiel ist
x3 = t
(t 2 R)
die einzige freie Variable.
Die fÄ
uhrenden Variablen rechnet man wie gewohnt durch
RÄ
uckwÄartseinsetzen aus. FÄ
ur die zweite Zeile der Matrix ergibt
sich somit
5
x3 = 5
x2 +
16
5
x2 = 5 ¡
t (t 2 R):
16
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Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen X
Um x1 zu berechnen, setzt man nun x2 und x3 in die erste Zeile
ein. Es folgt
1
x1 + 2x2 + x3 = 11:
2
Umstellen nach x1 ergibt
³
5 ´ 1
t ¡ t
x1 = 11 ¡ 2 ¢ 5 ¡
16
2
1
= 1 + t (t 2 R):
8
51
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Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen XI
Als GesamtlÄ
osung haben wir also Folgendes erhalten (t 2 R):
1
t
8
5
t
x2 = 5 ¡
16
x3 = t
x1 = 1 +
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Lineare Gleichungssysteme
Anzahl der Lösungen XII
Wir kÄonnen die LÄosung auch wie folgt darstellen:
1
0 1 0
1
1 + 8t
x1
B
5 C
x = @x2 A = @5 ¡ 16
tA
x3
t
0 1 1
0 1 0 1 1 0 1
1
1
8t
8
B
B
C
5
5 C
tA = @5A + t @¡ 16
= @5A + @¡ 16
A (t 2 R):
0
0
1
t
Man nennt dies die Parameterform der LÄ
osung.
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Lineare Gleichungssysteme
LGS & inverse Matrizen
Hat ein lineares Gleichungssystem eine eindeutige LÄosung, so lÄasst
sich dieses auch mit Hilfe der Inversen der Koe±zientenmatrix A
berechnen. Es gilt
Ax = b
) x = A¡1 b:
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Lineare Gleichungssysteme
Aufgabe 4
Bestimme die LÄosung des folgenden linearen Gleichungssystems
mit dem Gau¼- und mit dem Gau¼-Jordan-Verfahren.
x1 + 2x2 ¡ 8x3 = 1
3x1 + 7x2 ¡ 27x3 = 5
2x1 + 4x2 ¡ 15x3 = 1
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Lineare Gleichungssysteme
Aufgabe 5
Bestimme die LÄosung des folgenden linearen Gleichungssystems.
x1
2x1
2x1
3x1
¡
¡
¡
¡
3x2
6x2
6x2
9x2
+
+
+
+
3x3
¡ 4x5
6x3 + x4 ¡ 12x5
6x3 ¡ 2x4
9x3 ¡ x4 ¡ 8x5
=
=
=
=
¡5
¡9
¡12
¡16
Gib die gefundene LÄ
osung in Parameterform an!
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Vektorräume
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Vektorräume
Definition I
Gegeben seien eine Menge V , ein KÄ
orper (K; +; ¢), eine innere
zweistellige VerknÄ
upfung © : V £ V ! V (die Vektoraddition)
sowie eine Äau¼ere zweistellige VerknÄ
upfung ¯ : K £ V ! V (die
skalare Multiplikation).
Man nennt (V; ©; ¯) einen Vektorraum u
Äber dem KÄorper K
(kurz: K-Vektorraum), wenn es sich bei (V; ©) um eine abelsche
Gruppe handelt und wenn fÄ
ur die skalare Multiplikation ¯ sowohl
ein neutrales Element existiert als auch die Assoziativ- und
Distributivgesetze gelten.
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Vektorräume
Definition II
² Die Vektoraddition © ist assoziativ. FÄ
ur alle u; v; w 2 V
gilt:
¡
¢
¡
¢
u © v © w = u © v © w = u © v © w:
² Es existiert ein neutrales Element 0V 2 V , so dass fÄ
ur alle
v 2 V gilt:
v © 0V = 0V © v = v:
Das Element 0V wird als Nullvektor bezeichnet.
² Zu jedem Element v 2 V existiert ein Element ¡v, fÄ
ur das
gilt:
¡ ¢ ¡ ¢
v © ¡v = ¡v © v = 0V :
² Die Vektoraddition © ist kommutativ. FÄ
ur alle u; v 2 V
gilt:
u © v = v © u:
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Vektorräume
Definition III
² FÄ
ur alle ¸; ¹ 2 K, v 2 V gilt (Assoziativgesetz):
¡
¢
¡
¢
¸¢¹ ¯v = ¸¯ ¹¯v :
ur alle
² Es existiert ein neutrales Element 1 K 2 K, so dass fÄ
v 2 V gilt:
1K ¯ v = v:
² Zusammen mit der Vektoraddition © gilt fÄ
ur alle ¸ 2 K,
u; v 2 V das Distributivgesetz:
¡
¢ ¡
¢ ¡
¢
¸¯ u©v = ¸¯u © ¸¯u :
² Zusammen mit der Addition + im KÄorper K gilt fÄ
ur alle
¸; ¹ 2 K, v 2 V das Distributivgesetz:
¡
¢
¡
¢ ¡
¢
¸+¹ ¯v = ¸¯v © ¹¯v :
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Vektorräume
Definition IV
In der Mathematik ist es u
Äblich, sowohl die Addition im KÄ
orper K
als auch die Addition im Vektorraum V mit demselben Operator
+ zu bezeichnen, obgleich es sich um verschiedene Operationen
handelt. Analog werden die Multiplikation im KÄorper K und die
skalare Multiplikation im Vektorraum V mit ¢ bezeichnet. In der
Praxis besteht im Allgemeinen keine Gefahr, die Additionen bzw.
Multiplikationen zu verwechseln.
61
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Vektorräume
Untervektorraum
Gegeben sei ein Vektorraum (V; +; ¢) u
Äber einem KÄorper K. Man
nennt eine Teilmenge U μ V genau dann einen Untervektorraum
von V , wenn U nichtleer und bezÄ
uglich der Vektoraddition + und
der skalaren Multiplikation ¢ abgeschlossen ist, d.h., falls die folgenden Eigenschaften gelten:
² U 6= ;;
² u; v 2 U ) u + v 2 U ;
² u 2 U; ¸ 2 K ) ¸ ¢ u 2 U .
62
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Vektorräume
Aufgabe 6
Entscheide fÄ
ur die folgenden Mengen U1 ; : : : ; U5 , ob es sich um
einen Unterraum des R4 handelt:
n¡
o
¢¯
a) U1 = x1 ; x2 ; x3 ; x4 ¯ x1 + x2 ¡ 3x3 · 0 ;
b) U2 =
c) U3 =
d) U4 =
e) U5 =
63
n¡
n¡
o
¢¯
x1 ; x2 ; x3 ; x4 ¯ 2x1 + x2 ¡ 5x4 6= x3 ;
n¡
n¡
o
¢¯
x1 ; x2 ; x3 ; x4 ¯ x1 + 2x2 ¡ x4 = 2 ;
o
¢¯
x1 ; x2 ; x3 ; x4 ¯ x4 = x1 + x2 ¡ 2x3 ;
o
¢¯
2
x1 ; x2 ; x3 ; x4 ¯ x1 = x3 .
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Vektorräume
Aufgabe 7
a) Es sei V = R3 . Gib eine Menge U μ V an, die bezÄ
uglich
der Vektoraddition abgeschlossen ist, bezÄ
uglich der skalaren
Multiplikation jedoch nicht abgeschlossen ist.
uglich der
b) Es sei V = R3 . Gib eine Menge U μ V an, die bezÄ
skalaren Multiplikation abgeschlossen ist, bezÄ
uglich der Vektoraddition jedoch nicht abgeschlossen ist.
64
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Vektorräume
Aufgabe 8
Gegeben seien ein Vektorraum V u
Äber einem KÄ
orper K sowie
zwei UntervektorrÄ
aume V1 μ V und V2 μ V .
Zeige, dass es sich bei der Schnittmenge V1 \ V2 ebenfalls
um einen Untervektorraum von V handelt.
65
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Vektorräume
Linearkombination
Gegeben seien ein Vektorraum V u
Äber einem KÄorper K, endlich
viele Vektoren v1 ; : : : ; vn 2 V sowie Skalare ¸1 ; : : : ; ¸n 2 K. Einen
Vektor v, der sich durch
n
X
v = ¸1 ¢ v1 + : : : + ¸n ¢ vn =
¸i ¢ vi
i=1
darstellen lÄasst, nennt man Linearkombination von v1 ; : : : ; vn . Die
Skalare ¸1 ; : : : ; ¸n werden Koe±zienten der Linearkombination
genannt.
66
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Vektorräume
Lineare Hülle
Gegeben seien ein Vektorraum V u
Äber einem KÄ
orper K sowie eine
Teilmenge A μ V . Man nennt die Menge
ª
¡ ¢ ©
Lin A = ¸1 ¢ a1 + : : : + ¸n ¢ an j ¸1 ; : : : ; ¸n 2 K; a1 ; : : : ; an 2 A
die lineare HÄ
ulle von A. Die lineare HÄ
ulle ist folglich die Menge
aller Linearkombinationen der Vektoren ai 2 A.
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Vektorräume
Lineare Unabhängigkeit I
Gegeben sei ein Vektorraum V u
Äber einem KÄorper K. Die Vektoren v1 ; : : : ; vn 2 V hei¼en
² linear abhÄ
angig, wenn neben der trivialen LÄ
osung
¸1 = : : : = ¸n = 0K
noch mindestens eine weitere LÄ
osung fÄ
ur die Gleichung
¸1 ¢ v1 + : : : + ¸n ¢ vn = 0V
existiert. In diesem Fall besitzen nicht alle Skalare ¸i den
Wert 0K . Gilt beispielsweise ¸1 6= 0K , so kann durch Umstellen der Gleichung eine Linearkombination fÄ
ur den Vektor
v1 gefunden werden:
¸2
¸n
v1 = ¡ ¢ v2 ¡ : : : ¡
¢ vn :
¸1
¸1
68
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Vektorräume
Lineare Unabhängigkeit II
Gegeben sei ein Vektorraum V u
Äber einem KÄorper K. Die Vektoren v1 ; : : : ; vn 2 V hei¼en
² linear unabhÄ
angig, wenn neben der trivialen LÄosung ¸1 =
: : : = ¸n = 0K keine weiteren LÄosungen fÄ
ur die Gleichung
¸1 ¢ v1 + : : : + ¸n ¢ vn = 0V
existieren. In diesem Fall ist es nicht mÄoglich, einen der Vektoren v1 ; : : : ; vn als Linearkombination der anderen Vektoren
darzustellen.
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Vektorräume
Aufgabe 9
Entscheide fÄ
ur die folgenden Vektoren, ob sie linear abhÄangig oder
linear unabhÄangig sind. Gib jeweils eine BegrÄ
undung.
a) v1 = (1; 3; 5), v2 = (2; ¡1; ¡1) und v3 = (¡2; 15; 23).
b) v1 = (1; 0; ¡1; 2), v2 = (0; 2; 3; 1), v3 = (4; 3; ¡2; 0) und v4 =
(2; ¡1; 2; ¡3).
c) v1 = (1; 5; 7; ¡6), v2 = (¡9; ¡1; 0; 3), v3 = (8; 4; ¡4; ¡2), v4 =
(1; 3; 3; 7) und v5 = (42; ¡23; 0; 1).
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Vektorräume
Aufgabe 10
Wir betrachten den Vektorraum R[x] der Polynome mit Koef¯zienten aus den reellen Zahlen R. Die Operationen seien die
Polynomaddition sowie die Multiplikation mit Skalaren.
Entscheide, ob die die folgenden Polynome lineare abhÄ
angig
oder linear unabhÄ
angig sind.
p1 (x) = x2 + x
p2 (x) = x2 + 3x ¡ 1
p3 (x) = 4x ¡ 2
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Vektorräume
Basis
Gegeben seien ein Vektorraum V u
Äber einem KÄ
orper K sowie
die
ª b1 ; : : : ; bn 2 V . Man nennt eine Teilmenge B =
© Vektoren
b1 ; : : : ; bn μ V eine Basis des Vektorraums V , falls die folgenden Eigenschaften gelten:
² Die Vektoren b1 ; : : : ; bn sind linear unabhÄangig.
² Die Vektoren b1 ; : : : ; bn erzeugen den Vektorraum V . FÄ
ur
alle Elemente v 2 V existieren Koe±zienten ¸1 ; : : : ; ¸n , so
dass gilt:
v = ¸1 b1 + : : : + ¸n bn :
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Vektorräume
Basis
Zum Bestimmen einer Basis eines durch Vektoren v1 ; : : : ; vn 2 V
erzeugten Unterraums kann der Gau¼-(Jordan-)Algorithmus verwendet werden. ZunÄ
achst werden die Vektoren v1 ; : : : ; vn als
Zeilen einer Matrix geschrieben
2
3
¡ ¡ v1 ¡ ¡
6
7
..
4
5
.
¡ ¡ vn ¡ ¡
Wird diese anschlie¼end in Zeilenstufenform u
ÄberfÄ
uhrt, so bilden
die Nichtnullzeilen v10 ; : : : ; vr0 der entstandenen Matrix eine Basis
des durch die ursprÄ
unglichen Vektoren v1 ; : : : ; vn aufgespannten
Unterraums.
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Vektorräume
Aufgabe 11
Gegeben seien die folgenden Vektoren des R3 :
v1 = (1; 2; 3); v2 = (¡1; 4; ¡2); v3 = (¡1; 10; ¡1) und v4 = (¡4; 22; ¡7):
a) Bestimme eine Basis von Lin (v1 ; v2 ; v3 ; v4 ).
b) Gib die Dimension von Lin (v1 ; v2 ; v3 ; v4 ) an.
c) Um welchen Raum handelt es sich bei Lin (v1 ; v2 ; v3 ; v4 )?
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Vektorräume
Aufgabe 12
n¡
o
¢¯
Es sei U = x1 ; x2 ; 0 ¯ x1 ; x2 2 R ein Unterraum des R3 . Zeige,
dass es sich bei den Vektoren b1 = (1; 1; 0) und b2 = (2; ¡1; 0) um
eine Basis des Unterraums U handelt.
75
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Vektorräume
Aufgabe 13
Bestimme eine Basis des folgenden Untervektorraums U :
n
o
U = (x1 ; x2 ; x3 ) j 2x1 + x2 = 0 ^ x1 ¡ x3 = 0
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Lineare Abbildungen
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Lineare Abbildungen
Lineare Abbildung I
Gegeben seien zwei VektorrÄaume V und W u
Ä ber einem KÄorper K.
Eine Abbildung f : V ! W hei¼t lineare Abbildung, wenn fÄ
ur alle
x; y 2 V und ¸ 2 K die folgenden Eigenschaften gelten:
² f ist homogen:
f (¸ ¢ x) = ¸ ¢ f (x)
² f ist additiv:
f (x + y) = f (x) + f (y)
Die beiden Bedingungen kÄonnen zusammengefasst werden:
f (¸ ¢ x + y) = ¸ ¢ f (x) + f (y)
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Lineare Abbildungen
Lineare Abbildung II
Eine lineare Abbildung f : V
beschreiben durch
! W lÄ
asst sich eindeutig
² die Bilder einer Basis des Vektorraums V ;
² eine Abbildungsmatrix A.
79
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Lineare Abbildungen
Lineare Abbildung III
Gegeben sei eine lineare Abbildung f : R2 ! R3 . Es gelte
f(e1 ) = f (1; 0) = (1; 2; 3)
f(e2 ) = f (0; 1) = (0; ¡1; 2)
Die Spalten der Abbildungsmatrix A sind die Bilder der Einheitsvektoren. Es gilt
3
2
1 0
A = 42 ¡15
3 2
Handelt es sich bei der gegebenen Basis des Vektorraums V nicht
um die Einheitsvektoren, so mÄ
ussen beim Erstellen der Abbildungsmatrix zunÄachst die Bilder der Einheitsvektoren bestimmt
werden.
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Lineare Abbildungen
Aufgabe 14
Gegeben seien eine lineare Abbildung f : R2 ! R3 sowie die
Bilder der Basisvektoren b1 = (1; 2) und b2 = (0; ¡2) des R2 :
f (b1 ) = f(1; 2) = (2; 5; 4)
f (b2 ) = f(0; ¡2) = (1; 0; 3)
Bestimme die zur linearen Abbildung f gehÄorende Abbildungsmatrix A.
81
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Matrizen II
82
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Matrizen II
Die Fundamentalräume einer Matrix I
Gegeben sei eine m £ n - Matrix A.
² Der Zeilenraum Z(A) ist der durch die m Zeilenvektoren der
Matrix A aufgespannte Vektorraum:
Z(A) = Lin (z1 ; : : : ; zm )
o
n
= c1 z1 + : : : + cm zm j c1 ; : : : ; cm 2 R :
² Der Spaltenraum S(A) ist der durch die n Spaltenvektoren
der Matrix A aufgespannte Vektorraum:
S(A) = Lin (s1 ; : : : ; sn )
o
n
= c1 s1 + : : : + cn sn j c1 ; : : : ; cn 2 R :
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Matrizen II
Die Fundamentalräume einer Matrix II
Gegeben sei eine m £ n - Matrix A.
² Der Nullraum N (A) ist die LÄ
osungsmenge des homogenen
linearen Gleichungssystems Ax = 0:
n
o
N (A) = x j Ax = 0 :
² Der Nullraum der Transponierten N(AT ) ist die
LÄ
osungsmenge des homogenen linearen Gleichungssystems AT x = 0:
o
¡ T¢ n
T
N A = xjA x=0 :
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Matrizen II
Die Fundamentalräume einer Matrix III
Gegeben sei eine m£n - Matrix A. Es gelten die folgenden ZusammenhÄange:
² Z(A) = S(AT )
² S(A) = Z(AT )
² dim (Z(A)) = dim (S(A))
² dim (Z(A)) + dim (N (A)) = n
² dim (S(A)) + dim (N (AT )) = m
² rg(A) = dim (Z(A)) = dim (S(A))
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Matrizen II
Zusammenhänge mit Determinanten
Im Folgenden sei eine quadratische n £ n - Matrix A betrachtet:
² det (A) = 0 () rg (A) < n
² det (A) = 0 () dim (N (A)) > 0
² det (A) 6= 0 () rg (A) = n
² det (A) 6= 0 () dim (N (A)) = 0
² det (A) = 0 () A¡1 existiert nicht
² det (A) 6= 0 () A¡1 existiert
86
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Matrizen II
Zusammenhänge mit LGS
Im Folgenden sei eine quadratische n £ n - Matrix A betrachtet:
² rg (A) 6= rg (A j b) =) Ax = b ist nicht lÄosbar
² rg (A) = rg (A j b) = n =) Ax = b ist eindeutig lÄ
osbar
² rg (A) = rg (A j b) < n =) Ax = b hat unendlich viele
LÄosungen
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Matrizen II
Aufgabe 15
Gegeben seien die Vektoren z1 , z2 , z3 und ¡z4 des ¢R4 , die die Zeilen
einer 4 £ 4 Matrix A bilden. Es gelte dim Z(A) = 2. Wahr oder
falsch? (Mit kurzer BegrÄ
undung!)
a) Das Gleichungssystem Ax = b besitzt eine eindeutige LÄ
osung.
¢
¡
T
b) Es gilt dim N (A ) = 2.
c) Eine Aussage u
Ä ber det (A) ist nur dann mÄoglich, wenn A
vollstÄandig bekannt ist.
d) Die inverse Matrix A¡1 existiert nicht.
e) Die Spaltenvektoren s1 ; : : : ; s4 der Matrix A sind linear
abhÄ
angig.
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