Korrekte Zitate und faule Plagiate Tipps und Regeln zum richtigen Umgang mit wissenschaftlichen Informationen aus gedruckten Quellen und dem Internet studium generale / Schlüsselkompetenzen Sommersemester 2016 Q: http://de.toonpool.com/cartoons/guttenberg_115542 [Abruf am 14.09.2015] studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 2 Inhalte der Veranstaltung Zitat und Zitieren Quellen Zitierstil Plagiat Urheberrecht Äußere Form von Quellenangaben Elektronische Quellen Citavi studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 3 Grundprinzipien wissenschaftlicher Arbeit Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und anderen Überprüfbarkeit von Arbeitsergebnissen Sorgfältige Qualitätssicherung studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 4 Was ist Zitieren? a) Erstellen eines Belegs zu einer übernommenem fremden Textstelle b) Erstellen einer vollständigen Quellenangabe studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 5 Zitieren als Teilprozess des Wissenschaftlichen Arbeitens Ideenfindung, Themenabsprache Schon hier an Quellenangaben denken! Literatursuche, -sichtung und -beschaffung kursorisches, überfliegendes Lesen (was ist brauchbar?) vertieftes, studierendes Lesen der brauchbaren Teile Schon hier an Belege denken! Exzerpieren (Herausschreiben wesentlicher Inhalte) inkl. Zitate & Nachweise Schreiben einzelner Kapitel und schließlich des Endtextes studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 6 Warum ist Zitieren wichtig? I Nachweis von: Textkenntnis Textverständnis Fähigkeit zur eigenständigen wissenschaftlichen Leistung Zitate trennen fremde Gedanken und Aussagen von eigenen studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 7 Warum ist Zitieren wichtig? II Intersubjektive Nachprüfbarkeit: Nachvollziehbarkeit von Sachverhalten und Meinungen Offenlegung von benutzten Informationsquellen Informationsquellen wieder auffindbar Dafür sind präzise Angaben in einem einheitlichen Format notwendig studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 8 Warum ist Zitieren wichtig? III Wissenschaftliche Form und Lesbarkeit Zitate, Fußnoten und Literaturverzeichnis prägen den wissenschaftlichen Charakter eines Textes „Formvorschriften und -konventionen sind die ‚guten Manieren‘ des Wissenschaftsbetriebs. […] Eine formal anstößige Arbeit zu lesen, macht einfach keinen Spaß.“ (Sesink 2007, S. 11-12) studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 9 Urheberrecht Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG), § 51 Zitate • auszugsweises Zitieren aus einem urheberrechtlich geschützten Text nur zur Unterstützung der eigenen Aussagen gestattet • Übernahme muss Schaffung eines eigenen wissenschaftlichen Werks bezwecken studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 10 Urheberrecht Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG), § 51 Bildzitate • Auch Bilder, z.B. Fotografien, sind urheberrechtlich geschützt • Vorzugsweise eigenes Foto verwenden • Bei Fotografien aus dem Internet Lizenzen beachten, z.B. Creative Commons • Bei Zweifelfällen Erlaubnis des Urhebers einholen • Urheber muss genannt werden studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 11 Wann muss ich zitieren? Faustregeln Allgemeinwissen muss nicht zitiert werden Unklare, strittige oder veränderliche Fakten müssen belegt werden, Bsp.: • „Hauptstadt von Ägypten ist Kairo.“ [ohne Quellenangabe] • „Kairo hat 7,9 Mio. Einwohner.“ [mit Quellenangabe + Erläuterungen] Jeder fremde Gedanke, der einem Urheber zugewiesen werden kann und der Gewicht hat, muss belegt werden Im Zweifel lieber einmal zuviel als zuwenig zitieren studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 12 Was muss ich zitieren? Alle Quellen, die Sie benutzt haben. • D.h. alle Quellen, die Sie gelesen und die Verwendung in Ihrer Arbeit gefunden haben. studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 13 Welche Quellen sind zitierfähig? I Fach- oder Lehrbücher Veröffentlichungen in (Fach-) Zeitschriften, Aufsatzsammlungen oder Konferenzbänden (Zeitungsartikel) Normen, Gesetze Forschungsberichte Geschäftsberichte Archivalien (Briefe, Akten etc.) valide Internetquellen studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 14 Welche Quellen sind zitierfähig? II aber u. U. auch … Interviews, Expertengespräche (in Schriftform gebracht) Systematische Beobachtungen (z.B. in der Verhaltensforschung) Eigene Versuchsergebnisse (vor allem in den Ingenieur- und Naturwiss.) Briefe und E-Mails studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 15 Welche Quellen sind nicht zitierfähig? Populärliteratur (z.B. Romane) Boulevardzeitungen und -zeitschriften (BILD, Express, Gala etc.) Vorlesungsskripte Allgemeine Lexika (im Gegensatz zu Fachlexika) Tweets, Foreneinträge, Gesprächsbeiträge aus Chats (Wikipedia) (private Webpräsenzen, inkl. Blogs) Q: http://www.axelspringer.de/inhalte/angebot/inhalte/titelaus/ungarn/ungarn.htm [Abruf am 12.11.2007] studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 16 Zitiertechnik / „Zitierschulen“ 1. Vollbeleg-Technik Arbeit enthält kein separates Literaturverzeichnis Quelle wird bei erstmaliger Erwähnung in der Fußnote mit allen bibliographischen Angaben zitiert 2. Kurzbeleg-Technik Quelle wird in prägnanter Form abgekürzt und in vollständiger Form im Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit angegeben. 2 Hauptformen: • Harvard-Stil Die Quellenangabe erfolgt direkt nach dem Text – ohne Fußnote, unter Angabe des Autors, des Erscheinungsjahres und der Seitenzahl. • Chicago-Stil (Autor-Jahr-Methode) Die Quellenangabe erfolgt in der Fußnote unter Angabe des Autors, des Erscheinungsjahres und der Seitenzahl. (vgl. Lehmann, G. 2007, S. 82) studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 17 Zitiertechnik / „Zitierschulen“ 2. Kurzbeleg-Technik Harvard-Stil Im Text: „Die Geschichte der Krise von 2008 beginnt ein paar Jahre früher mit einem signifikanten Boom des amerikanischen Immobilienmarktes.“ (Mankiw 2011, S. 422) Im Literaturverzeichnis: Mankiw, N.G.: Makroökonomik, 6. Aufl. Stuttgart: Schäffer-Poeschel, 2011 studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 18 Zitiertechnik / „Zitierschulen“ 2. Kurzbeleg-Technik Chicago-Stil (Autor-Jahr-Methode) Im Text: „„Die Geschichte der Krise von 2008 beginnt ein paar Jahre früher mit einem signifikanten Boom des amerikanischen Immobilienmarktes.“ 1 In der Fußnote: 1 Mankiw, N.G.: Makroökonomik, 2011, S. 422 Oder kürzer: 1 Mankiw 2011, S. 422 studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 19 Richtig zitieren I Herkunft und Qualität der Quelle beachten Nur anerkannte wissenschaftliche Quellen einbeziehen Unklare Quellen nicht verwenden Die neueste Auflage eines Werkes benutzen studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 20 Richtig zitieren II Primär- und Sekundärquelle Primärquelle = Originalquelle Originalquelle und nicht aus zweiter Hand zitieren Originalquelle im Ausnahmefall (!) nicht zugänglich, Sekundärquelle zitieren • Primär- und Sekundärquellenangabe „zit. n.“ (zitiert nach) Bsp. Primärquelle: „Formvorschriften und -konventionen sind die ‚guten Manieren‘ des Wissenschaftsbetriebs. […] Eine formal anstößige Arbeit zu lesen, macht einfach keinen Spaß.“ (Sesink 2007, S. 11-12) Bsp. Sekundärquelle: „Formvorschriften und -konventionen sind die ‚guten Manieren‘ des Wissenschaftsbetriebs. […] Eine formal anstößige Arbeit zu lesen, macht einfach keinen Spaß.“ (Hütte 2007, S. 11; zit. n. Sesink 2007, S. 11-12) studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 21 Das direkte (wörtliche) Zitat = wörtliche Übernahme von Textpassagen: „Die Schüler und Studenten von heute texten zunehmend nicht mehr selbst. Sie lesen tendenziell nicht, schon gar nicht genau, und schreiben auch ungern selbst verfasste Sätze.“ 1 [Fußnote / Endnote] 1 Weber 2007, S. 34. Auslassungen und eigene Kommentare durch eckige Klammern […] kenntlich machen direkte Zitate durch an- und abführende Anführungszeichen „…“ kennzeichnen Weglassen dieser Zeichen – ob absichtlich oder nicht – macht Textstelle zum Plagiat, da diese als eigenes Gedankengut ausgegeben wird studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 22 Wörtliches Zitat bei Begriffsdefinitionen wenn der Zusammenhang nicht treffender und kürzer von Ihnen selbst formuliert werden kann bei Analyse und Interpretation von Äußerungen eines Autors (textkritische Erörterungen) bei fremdsprachigen Quellen, wegen Übersetzungsfehlern oft empfehlenswert studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 23 Veränderung eines wörtlichen Zitats nur in begründeten Ausnahmefällen Aussage des Originals darf nicht verzerrt werden Auslassungen und eigene Anmerkungen sind zulässig, müssen aber kenntlich gemacht werden […] für ausgelassene Sätze, Teilsätze oder mehrere Worte [..] für ein ausgelassenes Wort [sic!] um auf Besonderheiten, inhaltliche Widersprüche oder Rechtschreibfehler hinzuweisen, die bereits im Original enthalten sind • Bsp. „Schon der große deutsche Dichter Göthe [sic!] schrieb …“ [Anm. d. Verf.] um Unklarheiten zu beseitigen • Bsp. „In diesem Jahr [2010; Anm. d. Verf.] …“ [Hervorh. durch d. Verf.] um eigene Hervorhebungen (Unterstreichungen, Fettdruck) im Zitat zu kennzeichnen studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 24 Indirektes Zitat (Paraphrase) = sinngemäße Übernahme fremder Aussagen mit eigenen Worten Insbesondere Weber vertritt die Meinung, dass in der heutigen schulischen und akademischen Ausbildung kaum noch konzentriert gelesen wird und noch seltener eigene Gedanken formuliert werden. 1 [Fußnote / Endnote] 1 vgl. Weber 2007, S. 34. Angabe der Quelle unbedingt erforderlich Quellenangabe wird ein „vgl.“ oder „s.“ vorangestellt Auf Inhalt und Zusammenhang der Originalaussage achten, nicht verzerren bzw. verfälschen studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 25 Schlechter Zitierstil: das „Überzitieren“ nicht unnötig zitieren Namedropping vermeiden wörtliche Zitate bilden Ausnahme, Paraphrasen die Regel nie zwei Zitate ohne Erörterung bzw. Interpretation hintereinander eigene Position zum Ausdruck bringen „Umfang und Ausmaß der Zitate werden alleine bestimmt durch die verarbeitete und im Text verwendete Literatur“ (Theisen 2011, S. 140) studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 26 Was ist ein Plagiat? „Wer einen fremden Text wörtlich oder inhaltlich übernimmt und ihn als seinen eigenen ausgibt, betrügt den Leser und macht sich des Plagiats schuldig.“ 1 Standop, Ewald u. Matthias L.G. Meyer: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. 17. Aufl. Wiebelsheim: Quelle u. Meyer, 2004. 1 Totalplagiat: Übernahme eines ganzen Textes Teilplagiat: Übernahme einzelner Sätze / Halbsätze eines anderen Autors Übersetzungsplagiat Copy, Shake & Paste studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 27 Beispiel für falsches und richtiges indirektes Zitieren Original „Bei der einfachen Zufallsstichprobe hat jedes Element der Grundgesamtheit die gleiche Chance ausgewählt zu werden und damit in die Stichprobe zu gelangen. […]“ Plagiat? Ja! Bei der einfachen Zufallsstichprobe haben alle Elemente der Grundgesamtheit die gleiche Chance ausgewählt zu werden und damit in die Stichprobe zu gelangen. 1 Plagiat? Nein! Für alle Untersuchungseinheiten besteht bei der einfachen Zufallsauswahl die gleiche Wahrscheinlichkeit, in die Stichprobe aufgenommen zu werden. 1 1 vgl. Meier 2007, S. 57 studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 28 Was kann mir passieren, wenn ich plagiiere? Negativer Eindruck beim Dozenten Seminararbeit neu anfertigen Mangelhaftes Verständnis für prüfungsrelevanten Stoff Schlimmstenfalls: Exmatrikulation Nicht-Anerkennung der Abschlussarbeit Aberkennung des akademischen Titels Verlust des Arbeitsplatzes studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 29 Plagiatssoftware Software zum Aufspüren von digitalen Plagiaten Vergleich über einen Algorithmus auf Text- oder/und Formel-Ähnlichkeiten mit allen in einer zentralen Datenbank gesammelten Dokumenten Prüfbericht wird erstellt Fakultät oder Fachbereich entscheidet über Plagiatsvorwurf studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 30 Das Literaturverzeichnis vollständige Quellenangabe im Literaturverzeichnis am Ende der Studienarbeit nur Quellen aufführen, die auch im Text referenziert (als Quelle angegeben) wurden Literaturverzeichnis ist keine Bibliographie (= möglichst vollständiges Verzeichnis der Schriften zu einem Thema oder eines Autors) Ordnung im Literaturverzeichnis: alphabetisch nach dem Nachnamen des Autors und innerhalb der Werke einzelner Autoren chronologisch nach Erscheinungsjahr keine verbindliche Vorgabe für die äußere Form von Literaturangaben in wissenschaftlichen Arbeiten Hauptkriterium: Werk soll aufgrund der Literaturangabe eindeutig identifizierbar und auffindbar sein Die Literaturangaben sollten vollständig, fehlerfrei, einheitlich und übersichtlich sein! studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 31 Literaturverzeichnis Qualitätskriterien Literaturangaben sollen zum Thema passen Literaturangaben sollen aktuell sein (z.B. neueste Aufl.) Literaturangaben sollen formal korrekt und einheitlich sein das Literaturverzeichnis soll geordnet sein (z.B. nach Verfassernamen) Literatur nur im nötigen Umfang angeben studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 32 Elemente von Angaben im Literaturverzeichnis 1. Verfasser (oder Herausgeber) 2. Titel in vollständiger Form • ggf. zusätzliche Informationen: Auflage, Schriftenreihe, Dissertation etc. 3. (Erscheinungsort, Verlag,) Erscheinungsjahr • zusätzlich bei Aufsätzen: Angabe des Zeitschriftentitels / Titels des Sammelwerkes mit Angaben zu Jahrgang, Heftnr. bzw. Band und Seitenangabe studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 33 Beispiele für Quellenangaben So können Quellenangaben zu Fachbüchern aussehen: Lehmann, Günter: Wissenschaftliche Arbeiten (Forum Eipos ; 13). Renningen: expert 2007. Theisen, Manuel René: Wissenschaftliches Arbeiten (WiSt Taschenbücher). 13. Aufl. München: Vahlen 2006. [Schema: Autor / Buchtitel / (Auflage) / Verlagsort / Verlag / Jahr] So können Quellenangaben zu unselbstständig erschienener Literatur aussehen: Holzmann, Christian: Ist frisch gegoogelt halb gewonnen? In: Informationen zur Deutschdidaktik 29 (2005) 3, S. 55-61. [Zeitschriftenaufsatz] [Schema: Autor; Titel d. Aufsatzes; Titel d. Zeitschrift; Jahrgang + Jahr. + Heftnr.; Seitenangabe] Schwanitz, Dietrich: Die Fußnote. In: Glanzlichter der Wissenschaft. Stuttgart: Lucius u. Lucius, 1998. S. 127-130. [Aufsatz aus einem Sammelwerk] [Schema: Autor; Titels d. Aufsatzes; Titel d. Sammelwerkes; Verlagsort; Verlag; Jahr; Seitenangabe] studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 34 Übungsaufgabe zum Zitieren „Ein traditionelles Verständnis von Jugend als zeitlich klar abgegrenzte Lebensphase, die mit der Pubertät beginnt und mit dem Eintritt in die Arbeitswelt, der Gründung einer eigenen Familie und der Festlegung auf einen privaten und beruflichen Lebensentwurf endet, ist der gegenwärtigen Situation also nicht mehr angemessen.“ Erstellen Sie für das o.a. Zitat, das S. 23 des nebenstehenden Lehrbuchs entnommen ist, jeweils einen Beleg und eine Quellenangabe (KurzbelegTechnik, Autor-Jahr-Methode) in Form: 1) eines direkten Zitates 2) eines direkten Zitates unter Auslassung des grau markierten Mittelteils 3) einer Paraphrase studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 35 Lösungen Beispiel 1: Direktes Zitat „Ein traditionelles Verständnis von Jugend als zeitlich klar abgegrenzte Lebensphase, die mit der Pubertät beginnt und mit dem Eintritt in die Arbeitswelt, der Gründung einer eigenen Familie und der Festlegung auf einen privaten und beruflichen Lebensentwurf endet, ist der gegenwärtigen Situation also nicht mehr angemessen.“ 1 1 Scherr 2009, S. 23. <Lit.verzeichnis:> Scherr, Albert: Jugendsoziologie. 9. Aufl. Wiesbaden: VS, 2009. Beispiel 2: Direktes Zitat mit Auslassung „Ein traditionelles Verständnis von Jugend als zeitlich klar abgegrenzte Lebensphase, […], ist der gegenwärtigen Situation also nicht mehr angemessen.“ 1 1 Scherr 2009, S. 23. Beispiel 3: Paraphrase Die Auffassung von Jugend als einer Lebensphase, die durch die Eckpunkte Pubertät und Eintritt in die Arbeitswelt bzw. Familiengründung definiert wird, kann als überholt betrachtet werden. 1 1 vgl. Scherr 2009, S. 23. studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 36 Vorteile gedruckter Werke (Bücher / Zeitschriften) Qualitätsprüfung (Lektoren, Wissenschaftler) Langfristige Auffindbarkeit: ist gesichert durch Kauf über Verlagsbuchhandel, Ausleihe in Bibliothek, Archivierungspflicht großer wissenschaftlicher Bibliotheken Urheber: Autor bzw. Herausgeber werden stets angegeben Aktualität: durch Erscheinungsjahr klar erkennbar Meist bieten nur gedruckte Lehrbücher die wichtigen Grundlagen für ein Thema/Fach studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 37 Beurteilung der Relevanz von Internetseiten Webadresse (URL) offizielle Seiten von staatlichen Stellen, Forschungsinstitutionen oder Hochschulen sind i.d.R. glaubwürdig und damit zitierbar Top Level Domains geben u.U. Aufschluss: .gov, .org, .edu http://www.peopleconnectionblog.com/bloggers/joe-loong/ deutet auf privates Blog hin; i.d.R. keine gute Quelle zum Zitieren http://www.izm.fraunhofer.de deutet auf offizielle Seite eines Forschungsinstituts hin; zitierbar studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 38 Beurteilung der Relevanz von Internetseiten Urheber sollte erkennbar sein ( „Impressum“, „Kontakt“, „Wir über uns“ etc.) im Zweifel bei Domainvergabestelle wie DENIC ( http://www.denic.de ) Domainbetreiber abfragen Bekanntheitsgrad des Autors, der Institution Qualifikation und Kompetenz des Autors studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 39 Beurteilung der Relevanz von Internetseiten Datum der letzten Überarbeitung sollte angegeben sein Aktualität oft sind im Internet veraltete oder nicht aktualisierte Informationen zu finden studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 40 Beurteilung der Relevanz von Internetseiten Qualität der Informationen sind die Informationen detailliert, exakt, umfassend? nach Belegen für Richtigkeit der Informationen suchen Angaben zu benutzten Quellen sind die Quellen glaubwürdig? Originaldokumente oder nur Linksammlungen Objektivität der Inhalte weiterführende Links oder Adressen Kommentare anderer Nutzer Werbung vorhanden? studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 41 Zitieren von Elektronischen Quellen Noch keine einheitlichen, allgemeingültigen Regeln (DIN ISO 690 Entwurf) Urheber (sofern genannt) und Titel des Dokuments aufführen Aktualisierungsstand (sofern angegeben) und das Datum des Seitenabrufs erfassen Wichtig ist Stringenz (die einmal gewählte Form sollte beibehalten werden) Zusätzlich zum Zitieren ist es teilweise üblich, bei Verwendung einiger weniger Internet-Dokumente diese als Ausdruck dem Anhang der Arbeit beizufügen Umfassenderes elektronisches Material wird dann auf CD-ROM / USB-Stick gespeichert und der Arbeit beigegeben studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 42 Zitieren von Internetquellen: Übungsaufgaben Suchen Sie die folgenden Internetseiten auf: 1) http://www.unimuenster.de/Jura.itm/hoeren/veroeffentlichungen/Rechtsgutachten_Datenschutz_ AKTIV.pdf 2) http://www.bleuel.com/ip-zit.pdf 3) http://www.wetter-klimawandel.de Aufgabe 1: Überlegen Sie zunächst, ob Sie die entsprechende Internetquelle für eine wissenschaftliche Arbeit zitieren würden und begründen Sie Ihre Entscheidung. Aufgabe 2: Ermitteln Sie dann die relevanten Informationen für eine Quellenangabe und bringen Sie diese in eine geeignete Form für ein Literaturverzeichnis. studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 43 Zitieren von Internetquellen: Lösungen Beispiel 1: Hoeren, Thomas: Rechtsgutachten Datenschutz und Aktiv In: Aktiv Wirtschaftszeitung, 2014, August, S. 3-22. Auch online unter der URL: <http://www.unimuenster.de/Jura.itm/hoeren/veroeffentlichungen/Rechtsgutachten_Datenschutz_AKTIV. pdf> [Abruf am 15.03.16] Beispiel 2: digitale Parallelausgabe eines Sammelband-Aufsatzes Bleuel, Jens (2001): Zitation von Internet-Quellen. In: Hug, Theo (Hg.): Wie kommt Wissenschaft zu Wissen? Band 1: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Hohengehren: Schneider Verl. 2001. Auch online unter der URL: <http://www.bleuel.com/ip-zit.pdf> [Abruf am 15.03.2016]. Beispiel 3: eher weniger zum Zitieren geeignet Private Webseite mit viel Werbung <http://www.wetter-klimawandel.de> [Abruf am 15.03.2016], Qualität: auf den ersten Blick gut, aber … Urheber: Privatperson Datum der Erstellung / Überarbeitung: angeblich 2016, neueste Daten von 2005 studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 44 Weiterführende Quellen: Zitieren und Internet Rost, Friedrich: Lern- und Arbeitstechniken für das Studium. 7., überarb. u. aktualisierte Aufl. Wiesbaden: Springer VS, 2012. <HYE 4(7)> und als elektronischer Volltext über den Bibliothekskatalog verfügbar Sesink, Werner: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. 7. Aufl. München: Oldenbourg 2012. <ALC 3(9)> <ALC 9(9)> Theisen, Manuel René: Wissenschaftliches Arbeiten. 16. Aufl. München: Vahlen, 2013. <ALC 7(16)> Sawatzky, Elisabeth: Zitieren elektronischer Quellen. Online-Ressource. URL: http://lotse.sub.uni-hamburg.de/toolbox/00035270.pdf [Abruf am 15.03.2016] Und weitere Veröffentlichungen s. Bibliothekskatalog studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 45 Hilfsmittel Citavi Literaturverwaltungsprogramm Verwalten von Literaturangaben Erstellen von Strukturen Erstellen von Zitaten Notieren von Aufgaben, Kommentaren usw. Literaturverzeichnis http://www.fh-dortmund.de/citavi studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate | Seite 46 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! noch Fragen ..? Edelgard Zock [email protected] Fachhochschulbibliothek Dortmund Präsentation zur Veranstaltung unter: http://www.fh-dortmund.de/bibliothek_lernangebot studium generale, Schlüsselkompetenzen | Korrekte Zitate und faule Plagiate
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