Informationen der Bibliothek: Korrekte Zitate und faule Plagiate

Korrekte Zitate und faule Plagiate
Tipps und Regeln zum richtigen Umgang mit
wissenschaftlichen Informationen aus gedruckten
Quellen und dem Internet
studium generale /
Schlüsselkompetenzen
Sommersemester 2016
Q: http://de.toonpool.com/cartoons/guttenberg_115542 [Abruf am 14.09.2015]
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Seite 2
Inhalte der Veranstaltung
Zitat und Zitieren
Quellen
Zitierstil
Plagiat
Urheberrecht
Äußere Form von Quellenangaben
Elektronische Quellen
Citavi
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Seite 3
Grundprinzipien wissenschaftlicher Arbeit
Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und anderen
Überprüfbarkeit von Arbeitsergebnissen
Sorgfältige Qualitätssicherung
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Seite 4
Was ist Zitieren?
a) Erstellen eines Belegs zu einer übernommenem fremden Textstelle
b) Erstellen einer vollständigen Quellenangabe
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Seite 5
Zitieren als Teilprozess des Wissenschaftlichen Arbeitens
Ideenfindung, Themenabsprache
Schon hier an
Quellenangaben
denken!
Literatursuche, -sichtung und -beschaffung
kursorisches, überfliegendes Lesen (was ist brauchbar?)
vertieftes, studierendes Lesen der brauchbaren Teile
Schon hier an
Belege denken!
Exzerpieren (Herausschreiben wesentlicher Inhalte)
inkl. Zitate &
Nachweise
Schreiben einzelner Kapitel und schließlich des Endtextes
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Seite 6
Warum ist Zitieren wichtig?
I
Nachweis von:
Textkenntnis
Textverständnis
Fähigkeit zur eigenständigen wissenschaftlichen Leistung
Zitate trennen fremde Gedanken und Aussagen von eigenen
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Seite 7
Warum ist Zitieren wichtig?
II
Intersubjektive Nachprüfbarkeit:
Nachvollziehbarkeit von Sachverhalten und Meinungen
Offenlegung von benutzten Informationsquellen
Informationsquellen wieder auffindbar
Dafür sind präzise Angaben in einem einheitlichen
Format notwendig
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Seite 8
Warum ist Zitieren wichtig? III
Wissenschaftliche Form und Lesbarkeit
Zitate, Fußnoten und Literaturverzeichnis prägen den
wissenschaftlichen Charakter eines Textes
„Formvorschriften und -konventionen sind die ‚guten Manieren‘ des
Wissenschaftsbetriebs. […] Eine formal anstößige Arbeit zu lesen, macht
einfach keinen Spaß.“ (Sesink 2007, S. 11-12)
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Seite 9
Urheberrecht
Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG), § 51
Zitate
•
auszugsweises Zitieren aus einem urheberrechtlich geschützten Text
nur zur Unterstützung der eigenen Aussagen gestattet
•
Übernahme muss Schaffung eines eigenen wissenschaftlichen Werks
bezwecken
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Seite 10
Urheberrecht
Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG), § 51
Bildzitate
•
Auch Bilder, z.B. Fotografien, sind urheberrechtlich geschützt
•
Vorzugsweise eigenes Foto verwenden
•
Bei Fotografien aus dem Internet Lizenzen beachten, z.B. Creative
Commons
•
Bei Zweifelfällen Erlaubnis des Urhebers einholen
•
Urheber muss genannt werden
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Seite 11
Wann muss ich zitieren?
Faustregeln
Allgemeinwissen muss nicht zitiert werden
Unklare, strittige oder veränderliche Fakten müssen belegt werden, Bsp.:
•
„Hauptstadt von Ägypten ist Kairo.“ [ohne Quellenangabe]
•
„Kairo hat 7,9 Mio. Einwohner.“ [mit Quellenangabe + Erläuterungen]
Jeder fremde Gedanke, der einem Urheber zugewiesen werden kann und
der Gewicht hat, muss belegt werden
Im Zweifel lieber einmal zuviel als zuwenig zitieren
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Seite 12
Was muss ich zitieren?
Alle Quellen, die Sie benutzt haben.
•
D.h. alle Quellen, die Sie gelesen und die Verwendung in Ihrer Arbeit
gefunden haben.
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Seite 13
Welche Quellen sind zitierfähig? I
Fach- oder Lehrbücher
Veröffentlichungen in (Fach-) Zeitschriften, Aufsatzsammlungen oder
Konferenzbänden
(Zeitungsartikel)
Normen, Gesetze
Forschungsberichte
Geschäftsberichte
Archivalien (Briefe, Akten etc.)
valide Internetquellen
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Seite 14
Welche Quellen sind zitierfähig? II
aber u. U. auch …
Interviews, Expertengespräche (in Schriftform gebracht)
Systematische Beobachtungen (z.B. in der Verhaltensforschung)
Eigene Versuchsergebnisse (vor allem in den Ingenieur- und Naturwiss.)
Briefe und E-Mails
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Seite 15
Welche Quellen sind nicht zitierfähig?
Populärliteratur (z.B. Romane)
Boulevardzeitungen und -zeitschriften
(BILD, Express, Gala etc.)
Vorlesungsskripte
Allgemeine Lexika (im Gegensatz zu Fachlexika)
Tweets, Foreneinträge,
Gesprächsbeiträge aus Chats
(Wikipedia)
(private Webpräsenzen, inkl. Blogs)
Q: http://www.axelspringer.de/inhalte/angebot/inhalte/titelaus/ungarn/ungarn.htm [Abruf am 12.11.2007]
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Seite 16
Zitiertechnik / „Zitierschulen“
1. Vollbeleg-Technik
Arbeit enthält kein separates Literaturverzeichnis
Quelle wird bei erstmaliger Erwähnung in der Fußnote mit allen bibliographischen
Angaben zitiert
2. Kurzbeleg-Technik
Quelle wird in prägnanter Form abgekürzt und in vollständiger Form im
Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit angegeben. 2 Hauptformen:
•
Harvard-Stil
Die Quellenangabe erfolgt direkt nach dem Text – ohne Fußnote, unter
Angabe des Autors, des Erscheinungsjahres und der Seitenzahl.
•
Chicago-Stil (Autor-Jahr-Methode)
Die Quellenangabe erfolgt in der Fußnote unter Angabe des Autors,
des Erscheinungsjahres und der Seitenzahl.
(vgl. Lehmann, G. 2007, S. 82)
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Seite 17
Zitiertechnik / „Zitierschulen“
2. Kurzbeleg-Technik
Harvard-Stil
Im Text:
„Die Geschichte der Krise von 2008 beginnt ein paar Jahre früher mit einem
signifikanten Boom des amerikanischen Immobilienmarktes.“ (Mankiw 2011, S. 422)
Im Literaturverzeichnis:
Mankiw, N.G.: Makroökonomik, 6. Aufl. Stuttgart: Schäffer-Poeschel, 2011
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Seite 18
Zitiertechnik / „Zitierschulen“
2. Kurzbeleg-Technik
Chicago-Stil (Autor-Jahr-Methode)
Im Text:
„„Die Geschichte der Krise von 2008 beginnt ein paar Jahre früher mit einem
signifikanten Boom des amerikanischen Immobilienmarktes.“ 1
In der Fußnote:
1
Mankiw, N.G.: Makroökonomik, 2011, S. 422
Oder kürzer:
1 Mankiw
2011, S. 422
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Seite 19
Richtig zitieren
I
Herkunft und Qualität der Quelle beachten
Nur anerkannte wissenschaftliche Quellen einbeziehen
Unklare Quellen nicht verwenden
Die neueste Auflage eines Werkes benutzen
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Seite 20
Richtig zitieren
II
Primär- und Sekundärquelle
Primärquelle = Originalquelle
Originalquelle und nicht aus zweiter Hand zitieren
Originalquelle im Ausnahmefall (!) nicht zugänglich, Sekundärquelle zitieren
•
Primär- und Sekundärquellenangabe „zit. n.“ (zitiert nach)
Bsp. Primärquelle: „Formvorschriften und -konventionen sind die ‚guten Manieren‘
des Wissenschaftsbetriebs. […] Eine formal anstößige Arbeit zu lesen, macht einfach
keinen Spaß.“ (Sesink 2007, S. 11-12)
Bsp. Sekundärquelle: „Formvorschriften und -konventionen sind die ‚guten Manieren‘
des Wissenschaftsbetriebs. […] Eine formal anstößige Arbeit zu lesen, macht einfach
keinen Spaß.“ (Hütte 2007, S. 11; zit. n. Sesink 2007, S. 11-12)
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Seite 21
Das direkte (wörtliche) Zitat
= wörtliche Übernahme von Textpassagen:
„Die Schüler und Studenten von heute texten zunehmend nicht mehr selbst. Sie
lesen tendenziell nicht, schon gar nicht genau, und schreiben auch ungern selbst
verfasste Sätze.“ 1
[Fußnote / Endnote] 1 Weber 2007, S. 34.
Auslassungen und eigene Kommentare durch eckige Klammern […]
kenntlich machen
direkte Zitate durch an- und abführende Anführungszeichen „…“
kennzeichnen
Weglassen dieser Zeichen – ob absichtlich oder nicht – macht Textstelle
zum Plagiat, da diese als eigenes Gedankengut ausgegeben wird
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Seite 22
Wörtliches Zitat
bei Begriffsdefinitionen
wenn der Zusammenhang nicht treffender und kürzer von Ihnen selbst
formuliert werden kann
bei Analyse und Interpretation von Äußerungen eines Autors
(textkritische Erörterungen)
bei fremdsprachigen Quellen, wegen Übersetzungsfehlern oft
empfehlenswert
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Seite 23
Veränderung eines wörtlichen Zitats
nur in begründeten Ausnahmefällen
Aussage des Originals darf nicht verzerrt werden
Auslassungen und eigene Anmerkungen sind zulässig, müssen aber kenntlich
gemacht werden
[…] für ausgelassene Sätze, Teilsätze oder mehrere Worte
[..] für ein ausgelassenes Wort
[sic!] um auf Besonderheiten, inhaltliche Widersprüche oder Rechtschreibfehler
hinzuweisen, die bereits im Original enthalten sind
•
Bsp. „Schon der große deutsche Dichter Göthe [sic!] schrieb …“
[Anm. d. Verf.] um Unklarheiten zu beseitigen
•
Bsp. „In diesem Jahr [2010; Anm. d. Verf.] …“
[Hervorh. durch d. Verf.] um eigene Hervorhebungen (Unterstreichungen,
Fettdruck) im Zitat zu kennzeichnen
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Seite 24
Indirektes Zitat (Paraphrase)
= sinngemäße Übernahme fremder Aussagen mit eigenen Worten
Insbesondere Weber vertritt die Meinung, dass in der heutigen schulischen und
akademischen Ausbildung kaum noch konzentriert gelesen wird und noch seltener eigene
Gedanken formuliert werden. 1
[Fußnote / Endnote] 1 vgl. Weber 2007, S. 34.
Angabe der Quelle unbedingt erforderlich
Quellenangabe wird ein „vgl.“ oder „s.“ vorangestellt
Auf Inhalt und Zusammenhang der Originalaussage achten,
nicht verzerren bzw. verfälschen
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Seite 25
Schlechter Zitierstil: das „Überzitieren“
nicht unnötig zitieren
Namedropping vermeiden
wörtliche Zitate bilden Ausnahme, Paraphrasen die Regel
nie zwei Zitate ohne Erörterung bzw. Interpretation hintereinander
eigene Position zum Ausdruck bringen
„Umfang und Ausmaß der Zitate werden alleine bestimmt
durch die verarbeitete und im Text verwendete Literatur“
(Theisen 2011, S. 140)
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Seite 26
Was ist ein Plagiat?
„Wer einen fremden Text wörtlich oder inhaltlich übernimmt und ihn als seinen
eigenen ausgibt, betrügt den Leser und macht sich des Plagiats schuldig.“ 1
Standop, Ewald u. Matthias L.G. Meyer: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit. 17.
Aufl. Wiebelsheim: Quelle u. Meyer, 2004.
1
Totalplagiat: Übernahme eines ganzen Textes
Teilplagiat: Übernahme einzelner Sätze / Halbsätze eines anderen Autors
Übersetzungsplagiat
Copy, Shake & Paste
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Seite 27
Beispiel für falsches und richtiges indirektes Zitieren
Original
„Bei der einfachen Zufallsstichprobe hat jedes Element der Grundgesamtheit die gleiche
Chance ausgewählt zu werden und damit in die Stichprobe zu gelangen. […]“
Plagiat? Ja!
Bei der einfachen Zufallsstichprobe haben alle Elemente der Grundgesamtheit die gleiche
Chance ausgewählt zu werden und damit in die Stichprobe zu gelangen. 1
Plagiat? Nein!
Für alle Untersuchungseinheiten besteht bei der einfachen Zufallsauswahl die gleiche
Wahrscheinlichkeit, in die Stichprobe aufgenommen zu werden. 1
1
vgl. Meier 2007, S. 57
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Seite 28
Was kann mir passieren, wenn ich plagiiere?
Negativer Eindruck beim Dozenten
Seminararbeit neu anfertigen
Mangelhaftes Verständnis für prüfungsrelevanten Stoff
Schlimmstenfalls:
Exmatrikulation
Nicht-Anerkennung der Abschlussarbeit
Aberkennung des akademischen Titels
Verlust des Arbeitsplatzes
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Seite 29
Plagiatssoftware
Software zum Aufspüren von digitalen Plagiaten
Vergleich über einen Algorithmus auf Text- oder/und Formel-Ähnlichkeiten
mit allen in einer zentralen Datenbank gesammelten Dokumenten
Prüfbericht wird erstellt
Fakultät oder Fachbereich entscheidet über Plagiatsvorwurf
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Seite 30
Das Literaturverzeichnis
vollständige Quellenangabe im Literaturverzeichnis am Ende der Studienarbeit
nur Quellen aufführen, die auch im Text referenziert (als Quelle angegeben)
wurden
Literaturverzeichnis ist keine Bibliographie (= möglichst vollständiges Verzeichnis
der Schriften zu einem Thema oder eines Autors)
Ordnung im Literaturverzeichnis: alphabetisch nach dem Nachnamen des Autors
und innerhalb der Werke einzelner Autoren chronologisch nach Erscheinungsjahr
keine verbindliche Vorgabe für die äußere Form von Literaturangaben in
wissenschaftlichen Arbeiten
Hauptkriterium: Werk soll aufgrund der Literaturangabe eindeutig identifizierbar
und auffindbar sein
Die Literaturangaben sollten vollständig, fehlerfrei, einheitlich und übersichtlich
sein!
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Seite 31
Literaturverzeichnis
Qualitätskriterien
Literaturangaben sollen zum Thema passen
Literaturangaben sollen aktuell sein (z.B. neueste Aufl.)
Literaturangaben sollen formal korrekt und einheitlich sein
das Literaturverzeichnis soll geordnet sein (z.B. nach Verfassernamen)
Literatur nur im nötigen Umfang angeben
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Seite 32
Elemente von Angaben im Literaturverzeichnis
1.
Verfasser (oder Herausgeber)
2.
Titel in vollständiger Form
•
ggf. zusätzliche Informationen:
Auflage, Schriftenreihe, Dissertation etc.
3.
(Erscheinungsort, Verlag,) Erscheinungsjahr
•
zusätzlich bei Aufsätzen:
Angabe des Zeitschriftentitels / Titels des Sammelwerkes
mit Angaben zu Jahrgang, Heftnr. bzw. Band und Seitenangabe
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Seite 33
Beispiele für Quellenangaben
So können Quellenangaben zu Fachbüchern aussehen:
Lehmann, Günter: Wissenschaftliche Arbeiten (Forum Eipos ; 13). Renningen: expert 2007.
Theisen, Manuel René: Wissenschaftliches Arbeiten (WiSt Taschenbücher). 13. Aufl. München:
Vahlen 2006.
[Schema: Autor / Buchtitel / (Auflage) / Verlagsort / Verlag / Jahr]
So können Quellenangaben zu unselbstständig erschienener Literatur
aussehen:
Holzmann, Christian: Ist frisch gegoogelt halb gewonnen? In: Informationen zur Deutschdidaktik 29
(2005) 3, S. 55-61. [Zeitschriftenaufsatz]
[Schema: Autor; Titel d. Aufsatzes; Titel d. Zeitschrift; Jahrgang + Jahr. + Heftnr.; Seitenangabe]
Schwanitz, Dietrich: Die Fußnote. In: Glanzlichter der Wissenschaft. Stuttgart: Lucius u. Lucius,
1998. S. 127-130. [Aufsatz aus einem Sammelwerk]
[Schema: Autor; Titels d. Aufsatzes; Titel d. Sammelwerkes; Verlagsort; Verlag; Jahr; Seitenangabe]
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Seite 34
Übungsaufgabe zum Zitieren
„Ein traditionelles Verständnis von Jugend als zeitlich klar
abgegrenzte Lebensphase, die mit der Pubertät beginnt und mit
dem Eintritt in die Arbeitswelt, der Gründung einer eigenen
Familie und der Festlegung auf einen privaten und beruflichen
Lebensentwurf endet, ist der gegenwärtigen Situation also nicht
mehr angemessen.“
Erstellen Sie für das o.a. Zitat, das S. 23 des
nebenstehenden Lehrbuchs entnommen ist, jeweils
einen Beleg und eine Quellenangabe (KurzbelegTechnik, Autor-Jahr-Methode) in Form:
1) eines direkten Zitates
2) eines direkten Zitates unter Auslassung des
grau markierten Mittelteils
3) einer Paraphrase
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Seite 35
Lösungen
Beispiel 1: Direktes Zitat
„Ein traditionelles Verständnis von Jugend als zeitlich klar abgegrenzte Lebensphase, die mit der
Pubertät beginnt und mit dem Eintritt in die Arbeitswelt, der Gründung einer eigenen Familie und der
Festlegung auf einen privaten und beruflichen Lebensentwurf endet, ist der gegenwärtigen Situation
also nicht mehr angemessen.“ 1
1
Scherr 2009, S. 23.
<Lit.verzeichnis:> Scherr, Albert: Jugendsoziologie. 9. Aufl. Wiesbaden: VS, 2009.
Beispiel 2: Direktes Zitat mit Auslassung
„Ein traditionelles Verständnis von Jugend als zeitlich klar abgegrenzte Lebensphase, […], ist der
gegenwärtigen Situation also nicht mehr angemessen.“ 1
1
Scherr 2009, S. 23.
Beispiel 3: Paraphrase
Die Auffassung von Jugend als einer Lebensphase, die durch die Eckpunkte Pubertät und Eintritt in
die Arbeitswelt bzw. Familiengründung definiert wird, kann als überholt betrachtet werden. 1
1
vgl. Scherr 2009, S. 23.
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Seite 36
Vorteile gedruckter Werke (Bücher / Zeitschriften)
Qualitätsprüfung (Lektoren, Wissenschaftler)
Langfristige Auffindbarkeit: ist gesichert durch Kauf über
Verlagsbuchhandel, Ausleihe in Bibliothek, Archivierungspflicht großer
wissenschaftlicher Bibliotheken
Urheber: Autor bzw. Herausgeber werden stets angegeben
Aktualität: durch Erscheinungsjahr klar erkennbar
Meist bieten nur gedruckte Lehrbücher die wichtigen Grundlagen für ein
Thema/Fach
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Seite 37
Beurteilung der Relevanz von Internetseiten
Webadresse (URL)
offizielle Seiten von staatlichen Stellen, Forschungsinstitutionen oder
Hochschulen sind i.d.R. glaubwürdig und damit zitierbar
Top Level Domains geben u.U. Aufschluss: .gov, .org, .edu
http://www.peopleconnectionblog.com/bloggers/joe-loong/
 deutet auf privates Blog hin; i.d.R. keine gute Quelle zum Zitieren
http://www.izm.fraunhofer.de
 deutet auf offizielle Seite eines Forschungsinstituts hin; zitierbar
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Seite 38
Beurteilung der Relevanz von Internetseiten
Urheber
sollte erkennbar sein ( „Impressum“, „Kontakt“, „Wir über uns“ etc.)
im Zweifel bei Domainvergabestelle wie DENIC ( http://www.denic.de )
Domainbetreiber abfragen
Bekanntheitsgrad des Autors, der Institution
Qualifikation und Kompetenz des Autors
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Seite 39
Beurteilung der Relevanz von Internetseiten
Datum der letzten Überarbeitung
sollte angegeben sein
Aktualität
oft sind im Internet veraltete oder nicht aktualisierte Informationen zu finden
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Seite 40
Beurteilung der Relevanz von Internetseiten
Qualität der Informationen
sind die Informationen detailliert, exakt, umfassend?
nach Belegen für Richtigkeit der Informationen suchen
Angaben zu benutzten Quellen
sind die Quellen glaubwürdig?
Originaldokumente oder nur Linksammlungen
Objektivität der Inhalte
weiterführende Links oder Adressen
Kommentare anderer Nutzer
Werbung vorhanden?
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Seite 41
Zitieren von Elektronischen Quellen
Noch keine einheitlichen, allgemeingültigen Regeln (DIN ISO 690 Entwurf)
Urheber (sofern genannt) und Titel des Dokuments aufführen
Aktualisierungsstand (sofern angegeben) und das Datum des Seitenabrufs
erfassen
Wichtig ist Stringenz (die einmal gewählte Form sollte beibehalten werden)
Zusätzlich zum Zitieren ist es teilweise üblich, bei Verwendung einiger weniger
Internet-Dokumente diese als Ausdruck dem Anhang der Arbeit beizufügen
Umfassenderes elektronisches Material wird dann auf CD-ROM /
USB-Stick gespeichert und der Arbeit beigegeben
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Seite 42
Zitieren von Internetquellen: Übungsaufgaben
Suchen Sie die folgenden Internetseiten auf:
1) http://www.unimuenster.de/Jura.itm/hoeren/veroeffentlichungen/Rechtsgutachten_Datenschutz_
AKTIV.pdf
2) http://www.bleuel.com/ip-zit.pdf
3) http://www.wetter-klimawandel.de
Aufgabe 1:
Überlegen Sie zunächst, ob Sie die entsprechende Internetquelle für eine
wissenschaftliche Arbeit zitieren würden und begründen Sie Ihre Entscheidung.
Aufgabe 2:
Ermitteln Sie dann die relevanten Informationen für eine Quellenangabe und
bringen Sie diese in eine geeignete Form für ein Literaturverzeichnis.
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Seite 43
Zitieren von Internetquellen: Lösungen
Beispiel 1:
Hoeren, Thomas: Rechtsgutachten Datenschutz und Aktiv In: Aktiv Wirtschaftszeitung, 2014,
August, S. 3-22. Auch online unter der URL: <http://www.unimuenster.de/Jura.itm/hoeren/veroeffentlichungen/Rechtsgutachten_Datenschutz_AKTIV.
pdf> [Abruf am 15.03.16]
Beispiel 2: digitale Parallelausgabe eines Sammelband-Aufsatzes
Bleuel, Jens (2001): Zitation von Internet-Quellen. In: Hug, Theo (Hg.): Wie kommt Wissenschaft
zu Wissen? Band 1: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Hohengehren: Schneider Verl.
2001. Auch online unter der URL: <http://www.bleuel.com/ip-zit.pdf> [Abruf am 15.03.2016].
Beispiel 3: eher weniger zum Zitieren geeignet
Private Webseite mit viel Werbung
<http://www.wetter-klimawandel.de> [Abruf am 15.03.2016],
 Qualität: auf den ersten Blick gut, aber …
 Urheber: Privatperson
 Datum der Erstellung / Überarbeitung: angeblich 2016, neueste Daten von 2005
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Seite 44
Weiterführende Quellen: Zitieren und Internet

Rost, Friedrich:
Lern- und Arbeitstechniken für das Studium.
7., überarb. u. aktualisierte Aufl. Wiesbaden: Springer VS, 2012.
<HYE 4(7)> und als elektronischer Volltext über den Bibliothekskatalog verfügbar

Sesink, Werner:
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten.
7. Aufl. München: Oldenbourg 2012. <ALC 3(9)> <ALC 9(9)>

Theisen, Manuel René:
Wissenschaftliches Arbeiten.
16. Aufl. München: Vahlen, 2013. <ALC 7(16)>

Sawatzky, Elisabeth: Zitieren elektronischer Quellen. Online-Ressource.
URL: http://lotse.sub.uni-hamburg.de/toolbox/00035270.pdf [Abruf am 15.03.2016]
Und weitere Veröffentlichungen s. Bibliothekskatalog
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Seite 45
Hilfsmittel Citavi
Literaturverwaltungsprogramm
Verwalten von Literaturangaben
Erstellen von Strukturen
Erstellen von Zitaten
Notieren von Aufgaben, Kommentaren usw.
Literaturverzeichnis
http://www.fh-dortmund.de/citavi
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Seite 46
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
noch Fragen ..?
Edelgard Zock
[email protected]
Fachhochschulbibliothek Dortmund
Präsentation zur Veranstaltung unter:
http://www.fh-dortmund.de/bibliothek_lernangebot
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