8/15 20. Februar 1,85 Euro Die Türen offenhalten Kommentar S. 2 Dienendes Vermögen Bistumsfinanzen S. 4 Du sollst ein Segen sein Fastenhirtenbrief S. 2, 16 und 24 www.kirchenzeitung-koeln.de Garten in der Großstadt Seite 9 INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 20. 2. bis 26. 2. 2015 Überleben zwischen Sturm und Korallensterben Misereor ruft mit Fastenaktion zu Umdenken beim Klimawandel auf Seite 46 Bewusst auf Ostern zugehen��������������������������� Seite 7 Den Herzenskompass neu ausrichten������������������� Seite 15 Gang in die Krypta������������������������������������������� Seite 19 Enthauptung von koptischen Christen������������ Seite 47 Blühendes Trio eröffnet die Draußen-Saison�� Seite 50 40 Jahre kleiner blauer Elefant���������������������� Seite 51 Eine Woche auf Null Fastenwandern befreit Körper und Seele Seiten 52-53 Titelbild: Einst war die nordamerikanische Großstadt Detroit das Zentrum der Automobilindustrie in den USA. Viele tausend Menschen lebten von der Arbeit in der Autoproduktion. Das ist längst vorbei. Weite Teile der Stadt liegen brach. Auf vielen dieser Flächen wird heute Obst und Gemüse angebaut. Wie das funktioniert, lesen Sie auf den Seiten 9-11. (Foto: Egbert) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Die Türen offenhalten Die Familiensynode im Oktober in Rom beschäftigt auch die deutschen Bischöfe, die sich von Montag an zu ihrer Frühjahrsvollversammlung in Hildesheim treffen. Riesengroß sind die Erwartungen an die von Papst Franziskus ausgerufene Synode. Wie soll die Kirche mit den wiederverheirateten Geschiedenen umgehen? Können sie unter bestimmten Umständen die Kommunion empfangen oder nicht? In der breiten Öffentlichkeit reduziert sich die Bedeutung dieser Synode sehr oft auf die Klärung dieser Frage. Die im vergangenen Jahr stattgefundene erste Befragung der Kirchenmitglieder hat unter den Katholiken große Resonanz gefunden und Hoffnungen geweckt. „Wir werden gehört. Der Papst interessiert sich für unsere Meinung“, war das durchweg positive Fazit nach dieser Umfrage. Entsprechend viele Voten, Stellungnahmen und Antworten sind bei den Bischofskonferenzen eingegangen, dort zusammengefasst und nach Rom weitergeleitet worden. Und jetzt? Ernüchterung scheint sich breit zu machen. Nach der ersten Runde der Synode wurde noch das offene Gespräch und die Diskussionsfreudigkeit unter den Synodalen gelobt und als Erfolg gewertet. Für die nächste Zusammenkunft im Oktober wird das alleine als Re- sultat zu wenig sein. Der jetzt von Rom zur Beantwortung vorgelegte neue Fragenkatalog zur Synodenvorbereitung frustriert viele Katholiken. Zu kompliziert, zu schwer verständlich seien die Fragen, lautet der Vorwurf. Soll das Rad der Geschichte zurückgedreht werden? Wie ließ Goethe seinen Zauberlehrling sagen: „Die Geister, die ich rief, die werd ich nicht mehr los.“ Bringt die Synode keine nennenswerten Ergebnisse – welche auch immer das sein mögen – wird der Schaden für die Kirche immens sein. Vertrauensverlust und Resignation werden die Folgen sein. Die Bischofskonferenz ist gut beraten, wenn sie sich in diesen Meinungsbildungsprozess aktiver einbringt und ihre Erwartungen an die Familiensynode deutlich formuliert, am besten mit einer Stimme. Dazu gehört auch eine Position zur Frage des Umgangs mit den wiederverheirateten Geschiedenen. Sicher ist es wichtig, den vom Papst angestoßenen Diskussionsprozess zu unterstützen und kontroverse Debatten unter Theologen zuzulassen. Aber die Zielvorgabe, dafür zu sorgen, dass die „Türen offenbleiben für Meinungsvielfalt und theologischen Disput“, wie es ein hochrangiger Kirchenvertreter jüngst formulierte, kann nur ein Minimalziel sein.Robert Boecker Mit großem Vertrauen Den Mut Abrahams wünscht Kardinal Rainer Maria Woelki den Katholiken im Erzbistum Köln. Es ist der Mut, sich auf den Weg zu machen, ohne dass man das Ziel bereits vor Augen hat – allein auf die Zusage Gottes hin: „Du sollst ein Segen sein.“ Mut hat auch der Erzbischof von Köln, dass er mit seinem ersten Fastenhirtenbrief das Wort Gottes und seine prägende Kraft für seine Glaubensgemeinschaft auf den Weg in das Zentrum stellt. Er fordert zu einem geistlichen Prozess auf. Der erschließt sich jedoch nicht in Strukturdebatten, Pöstchen-Gerangel und Kompetenz-Konflikten. Er ist eine Frucht des Wortes Gottes. So wird Gott selbst zum Handelnden in seinem Volk, wie es Abraham bereits vor 4000 Jahren erlebte. Kirchliche Erneuerung ist so verstanden ein geistlicher Weg, der nicht bei einer inneren Spiritualität aufhört. Über das Wort Gottes und seine Bedeutung sprechen – für das persönliche wie auch für das aktive Leben eines Christen in der Gesellschaft –, ist ungleich anspruchsvoller als Bedenken gegen pastorale Konzepte vom grünen Tisch zu formulieren. Denn es fordert ein persönliches Engagement – wie bei Abraham. Als Mittel dazu empfiehlt der Hirtenbrief das Bibel-Teilen. Es ist ein Weg der vielen hier unbekannt ist. In den jungen Kirchen Afrikas oder Asiens ist Bibel-Teilen weit verbreitet. Es ist dort Teil des Alltags. Es ist eine Herausforderung, es in unseren gemeindlichen Gruppen zu integrieren. Gott spricht dann über sein Wort zu und mit uns. Und dann – so das Vertrauen – können die christlichen Gemeinschaften zu Glaubensorten werden, von denen aus Aufgaben tatkräftig angepackt werden. Hier müssen dem Hirtenbrief Taten folgen, um das BibelTeilen aktiv in den Gemeinden und Gemeinschaften einzuüben. Ungeübte dürfen nicht allein gelassen werden. Gemeinschaften von Katholiken, die sich über den Weg mit dem Wort Gottes ihren Aufgaben in Kirche und Staat stellen, sind dann lebendig am Ort erfahrbar. Sie machen Kirche sichtbar, weil jeder Getaufte und Gefirmte Kirche ist. Es herrscht Dynamik, weil diese Gruppen neue und unbekannte Wege wagen. Dieser Hirtenbrief ist wie ein geistlicher Stein, der ins Wasser der christlichen Gemeinschaften geworfen wurde. Wie weit wird er seine Kreise ziehen? Zum jetzigen Zeitpunkt weiß das niemand, wie auch Abraham nicht wusste, wie und wann er ankommt. Aber Gott hat Vertrauen zu ihm und seinem Volk. Von einem gleichen Vertrauen scheint auch der Kölner Erzbischof zu seinem Gottesvolk getragen zu sein. Bernhard Raspels Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 KIRCHE UND WELT BEMERKUNGEN AUS DEM OBERBERGISCHEN Mit seinen „Bemerkungen aus dem Oberbergischen“ regt Diakon und Büttenclown Willibert Pauels aus Wipperfürth von nun an regelmäßig die Leserinnen und Leser der KiZ zum Nachdenken an. Papst Franziskus und der emeritierte Papst Benedikt XVI. am Samstag im Vatikan. (Foto: KNA) „Ein Grappa auf nüchternen Magen“ Papst erweitert Kardinalskollegium um 20 Würdenträger VATIKANSTADT. Papst Franziskus hat 20 kirchliche Würdenträger aus allen fünf Kontinenten neu in das Kardinalskollegium aufgenommen. Bei einem sogenannten Konsistorium am Samstag im Petersdom setzte Franziskus 19 neuen Kardinälen als Zeichen ihrer Würde ein Birett – einen roten viereckigen Hut – aufs Haupt und steckte ihnen einen Ring an. Der zwanzigste neue Kardinal, der kolumbianische Erzbischof Jose de Jesus Pimiento Rodriguez (95), war aufgrund seines Alters nicht nach Rom gereist und erhielt die Kardinalswürde in Abwesenheit. Die Kardinalsinsignien werden ihm demnächst in seinem Heimatland durch einen Vertreter des Vatikan überreicht. Die neuen Kardinäle schworen dem Papst und der Kirche vor dem gesamten Kardinalskollegium Treue und Gehorsam. Kein Ehrentitel Unter den neuen Purpurträgern ist auch der deutsche Erzbischof Karl-Josef Rauber (80). Der aus Nürnberg stammende Geistliche wirkte viele Jahre im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. Zu der Zeremonie war auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. gekommen. In seiner Predigt ermahnte Franziskus seine neuen „Senatoren“ zu Demut und Bescheidenheit. „Die Kardinalswürde ist zweifellos eine 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 Würde, aber sie ist kein Ehrentitel“, sagte Franziskus. Es handele sich nicht um „etwas Zusätzliches, Dekoratives, das an eine Auszeichnung denken lässt“, stellte er klar. Die Kardinäle müssten vielmehr einen „wesentlichen Drehund Angelpunkt“ für das Leben der kirchlichen Gemeinschaft bilden. Der Papst hatte bereits vorab die neuen Kardinäle in einem Brief aufgefordert, ihre neue Würde nicht zu übermütig zu feiern. Sie sollten Festlichkeiten durchaus zulassen. Hierbei sei jedoch darauf zu achten, dass sich nicht „der Geist der Weltlichkeit einschleicht“, der mehr schade „als ein Grappa auf nüchternen Magen“. Mit den neuen Kardinälen hat der Papst aus Argentinien die Internationalisierung des Kardinalskollegiums weiter vorangetrieben. Die 20 neuen Würdenträger kommen aus 18 Ländern. Vier von ihnen stammen aus Staaten, die noch nie zuvor einen Kardinal gestellt haben: Tonga, Myanmar, Panama und die Kapverdischen Inseln. Viele Nominierungen kamen für Beobachter überraschend. Insgesamt nimmt Franziskus sieben Europäer, drei Asiaten, zwei Ozeanier, fünf Lateinamerikaner und drei Afrikaner in seinen „Senat“ auf. Es ist das zweite Mal seit seinem Amtsantritt im März 2013, dass Franziskus neue Kardinäle aufnimmt. Das Kardinalskollegium zählt jetzt 227 Mitglieder. Von ihnen wären gegenwärtig 125 zur Papstwahl berechtigt. 102 haben die AltersKNA/TMG grenze bereits überschritten. Das Thema „Hirten und Schafe“ ist eine „Steilvorlage“ für jeden christlichen Theologen. Der Stab, den alle katholischen Bischöfe bei sich tragen, ist ein altes Handwerksinstrument der Schäfer – und, was glauben Sie, liebe Leser, ist das älteste Bild von Jesus, das es auf der Welt gibt? Christus am Kreuz? – Falsch! Es zeigt Jesus als den guten Hirten, der ein Schaf auf seinen Schultern trägt! Da fällt mir doch ein Witz ein: Auf einer Weide bei Wipperfürth hütet ein Schäfer mit seinem Hund eine große Schafherde. Kommt ein Wanderer vorbei und sagt: „Ich bin ein Genie im Einschätzen von Zahlen. Was geben Sie mir, wenn ich die Anzahl Ihrer Tiere exakt nenne?“ – Der Schäfer antwortet: „Wenn Sie das schaffen, dürfen Sie sich ein Schaf aussuchen.“ Und tatsächlich, der Wanderer gewinnt; er nennt die richtige Anzahl, geht stolz in die Herde und nimmt ein Tier auf seine Schulter. „Stopp!“, ruft der Schäfer, „ich hab noch eine Frage: Kann es sein, dass Sie aus Hückeswagen kommen?“ –„Stimmt“, antwortet der Fremde, „woher wissen Sie das?“ – Der Schäfer schüttelt fassungslos den Kopf und sagt: „Sie haben den Hund mitgenommen!!!“ Ähäm! Damit ich nicht wieder der Fremdenfeindlichkeit bezichtigt werde, möchte ich zum Schluss eine Geschichte erzählen, die mich stets fasziniert hat mit ihrer Hintergründigkeit. Handelt sie doch letztlich von der schwierigen Frage, warum, wenn es einen gütigen Gott gibt, er seine Geschöpfe nicht besser behütet? Er könnte es doch! Die Geschichte ist von dem indischen Philosophen, Psychotherapeuten und Jesuiten Antony de Mello und geht so: Immer wieder entwischte durch ein Loch im Zaun eines der Schafe aus der großen Herde und brachte sich somit in große Gefahr. Trotz des Drängens seiner Freunde, das Loch im Zaun doch endlich zu schließen, weigerte sich der Hirte beharrlich es zu tun. – „Ich darf das Loch nicht schließen“, antwortete der Hirte, „ich muss meinen Schafen die Freiheit schützen!“ Und in der Herde des Lebens ist Humor der besWillibert Pauels te Dung. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT Dienendes Vermögen Erzbistum legt erstmals Finanzbericht mit Bilanz vor W ie reich ist das Erzbistum Köln? Seit dieser Wochen ist es bekannt: 2013 verfügte es über ein Gesamtvermögen von rund 3,4 Milliarden Euro. Das geht aus dem jetzt erstmals vorgelegten Finanzbericht mit Bilanz und Ergebnisrechnung hervor. Schon seit Jahrzehnten hat das Erzbistum Köln seinen Haushaltsplan mit Einnahmen und Ausgaben der Öffentlichkeit vorgestellt. Jetzt veröffentlicht die Kölner Diözese zum ersten Mal einen Finanzbericht wie es große Kapitalgesellschaften tun. Damit legt das Erzbistum das Vermögen offen, das die Arbeit der Kirche ermöglicht. Große Unternehmen mussten schon immer ihre wirtschaftlichen Zahlen in einer Bilanz offenlegen, Kommunen und Städte erst seit weniger als zehn Jahren. Das Erzbistum geht diesen Weg der Transparenz seiner Finanzen freiwillig. Bewährte Buchhaltung Das Erzbistum folgt dabei den Regeln des Handelsgesetzbuches und legt einen vollständigen Jahresabschluss vor, der von einer unabhängigen Prüfgesellschaft testiert ist. Dieser Weg wurde nicht deshalb gewählt, weil man sich als großes Unternehmen sieht, sondern DAS ERZBISTUM IN ZAHLEN 2 060 000 Katholiken 180 Seelsorgebereiche 1200 Kirchen, Filialkirchen und Kapellen, davon 600 unter Denkmalschutz 60 000 Hauptamtliche Mitarbeiter in verschiedenen Einrichtungen 200 000 Menschen in ehrenamtlichen Diensten 54 Krankenhäuser in katholischer Trägerschaft mit rund 15 000 Betten 148 Alten- und Altenpflegeheime mit rund 15 000 Plätzen 671 katholische Kindertagesstätvten mit rund 41 300 Kindern 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de weil diese externen Standards erprobt und anerkannt sind. Der Bericht enthält den gemeinsamen Abschluss des Erzbistums und des Erzbischöflichen Stuhls und zeigt die Vermögenslage der Hohen Domkirche, des Metropolitankapitels der Hohen Domkirche, des Priesterseminars und der vom Erzbistum verwalteten selbstständigen Stiftungen. Kontrolle Wie der vorliegende Bericht zeigt, wird im Gegensatz zu manch anderen Bistümern in Köln nicht zwischen dem Vermögen des Erzbistums und dem des Erzbischöflichen Stuhls unterschieden. Schon immer war das ein Topf. Das heißt, ein Kölner Erzbischof hat kein eigenes Vermögen, über das er verfügen könnte. Ausgaben, die er tätigen möchte, muss er sich vom Kirchensteuerrat genehmigen lassen. Der 70 Seiten umfassende Bericht mit seinen vielen Zahlen lässt sich mit einer Aussage von Generalvikar Stefan Heße zusammenfassen: „Das kirchliche Vermögen dient den seelsorgerischen und sozialen Aufgaben der Kirche.“ Erträge erwirtschaftet. Deshalb ist das Bistum darauf angewiesen, sich weitgehend aus Eigenkapital zu finanzieren. So deckt das Bistumsvermögen insbesondere das Sachanlagevermögen, also die kirchlichen Gebäude, die unter anderem für die tägliche Begegnung und Gottesdienste gebraucht werden. Die Rücklagen von etwa 1,7 Milliarden Euro erscheinen auf den ersten Blick sehr groß. Dahinter verbergen sich Pensionsrücklagen für Priester und Mitarbeiter in Höhe von 410 Millionen Euro. Sie ergänzen die gesetzlichen Rückstellungen, um die Verpflichtungen langfristig zu sichern. Eine „kluge“ Vorsorgemaßnahme, denn die demografische Entwicklung wird das Kirchensteueraufkommen in den nächsten Jahrzehnten deutlich sinken lassen. Knapp 600 Millionen Euro sind in der Bauerhaltungsrücklage. Damit sollen langfristig Instandhaltungskosten für Kirchen aufgebracht werden, die als Baudenkmäler zu erhalten sind. Und schließlich gibt es noch eine Ausgleichsrücklage in Höhe von etwa 620 Millionen Euro. Sie dient zum Ausgleich von Schwankungen beim Kir- Die Bilanz erläutert Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 weist das Erzbistum Köln eine Bilanzsumme, das heißt ein Gesamtvermögen, von etwa 3,4 Milliarden Euro aus. Auf der Aktivseite (Aktiva) wird das Vermögen erfasst. Da sind Sachanlagen von rund 646 Millionen Euro. Dazu gehören im Wesentlichen von der Kirche genutzte Immobilien wie Schulen und Tagungshäuser. Die Finanzanlagen von etwa 2,4 Milliarden Euro sind Wertpapier- und Immobilienfonds. Das Erzbistum Köln hält Beteiligungen an 17 zumeist karitativ tätigen Gesellschaften. Nur zwei von ihnen werfen Erträge ab. Das Umlaufvermögen von 287 Millionen Euro sind im Wesentlichen Bankguthaben. Dem stehen auf der Passivseite der Bilanz (Passiva) das Eigenkapital und Verbindlichkeiten gegenüber. Zum Eigenkapital gehören das Bistumsvermögen sowie Rücklagen. Dieses ist also nicht frei verfügbar, sondern zweckgebunden. Dass das Eigenkapital fast 74 Prozent der Passiva ausmacht, liegt daran, dass das Erzbistum keine Produkte verkauft und somit keine Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 IM BLICKPUNKT Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2013 weist das Erzbistum Köln eine Bilanzsumme, das heißt ein Gesamtvermögen, von etwa 3,4 Milliarden Euro aus. Auf der Aktivseite (Aktiva) wird das Vermögen dargestellt. Dem stehen auf der Passivseite (Passiva) das Eigenkapital und Verbindlichkeiten gegenüber. 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 IM BLICKPUNKT chensteueraufkommen und anderen Risiken. Das Bistum hat keine anderen Möglichkeiten, wegfallende Kirchensteuermittel kurzfristig zu kompensieren, da es kein Wirtschaftsunternehmen ist. Kluges Handeln Mehr als ein Viertel des Gesamtvermögens gehört formal nicht dem Erzbistum und ist als Fremdkapital ausgewiesen. Dazu gehören die gesetzlichen Pensionsverpflichtungen (Rückstellungen), Verbindlichkeiten gegenüber Pfarrgemeinden aus zugesagten Bauzuschüssen und bewilligte Projektzuschüsse. Die großen Zahlen können den Eindruck erwecken, das Erzbistum sei reich. Wobei reich keine genau zu beziffernde Größe ist. Die Vermögenswerte des Erzbistums sind nicht frei verfügbar, sondern decken die Versorgungsansprüche der Mitarbeiter und bestehende Verpflichtungen für Einrichtungen und vieles mehr ab. Was auffällt: In der Bilanz fehlen Zinskosten für aufgenommene Kredite. Für eine Unternehmensbilanz wäre das ungewöhnlich, doch wie das Erzbistum Köln weitsichtig vorsorgt, eigentlich keine Überraschung. Finanziell geht man kein Risiko durch Kreditaufnahmen ein, um nicht die Ansprüche von etwa 60 000 Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Einrichtungen zu gefährden wie auch die eigene Handlungsfähigkeit. Es muss nicht nur Geld für Gottesdienste und Instandhaltung von Gebäuden vorhanden sein, sondern auch die vielfältigen Einrichtungen, die anderen Menschen Hilfe und Stütze geben, dürfen nicht gefährdet werden. Wer in der Bilanz die Pfarrgemeinden vermisst, dazu sei gesagt, dass diese selbstständige und eigenverantwortliche Körperschaften sind. Das Bistum unterstützt Pfarreien, die ihre Finanzen in einer Bilanz offenlegen und so für Siegbert Klein mehr Transparenz sorgen. ➔➔ www.kirchensteuer-koeln.de TRANSPARENZ UND KONTROLLE Wichtigstes Gremium zur Planung und Kontrolle der Bistumsfinanzen ist der Kirchensteuerrat. Er besteht aus 31 Mitgliedern. Davon werden 21 durch die Kirchenvorstände der Kirchengemeinden gewählt. Das Gremium beschließt den Wirtschaftsplan für den gemeinsamen Haushalt von Erzbistum und Erzbischöflichem Stuhl und entscheidet über die Mittelverwendung. Über die laufende Entwicklung des Wirtschaftsplanes wird im Kirchensteuerrat regelmäßig berichtet. Der Kirchensteuerrat beauftragt unter anderem den Abschlussprüfer und legt die Prüfungsschwerpunkte fest. Kirchensteuer fließt in Gemeindearbeit und Caritas W ie sieht die Einnahmeseite der Finanzen im Erzbistum aus? Darüber gibt die Ergebnisrechnung Auskunft. Größte Einnahmequelle ist die Kirchensteuer mit 573 Millionen Euro. Zuschüsse des Landes und der Kommunen zu Schulen betragen rund 118 Millionen Euro. In Tagungshäusern und anderen Einrichtungen werden etwa 120 Millionen Euro erwirtschaftet. Diesen Einkünften stehen Ausgaben gegenüber. Diese sind Zuschüsse an Kirchengemeinden, Kindertagesstätten und Caritas in Höhe von 352 Millionen Euro sowie Projektgelder für Weltkirche und Entwicklungshilfe. 253 Millionen Euro werden für Personalkosten aufgewendet. Unter Sonstige Aufwendungen fallen beispielsweise die Hebegebühren der Finanzämter für den Einzug der Kirchensteuer. Aufgrund der guten Konjunktur und guten Beschäftigungsentwicklung gab es im Berichtszeitraum 2013 einen Jahresüberschuss von rund 59 Millionen Euro. Davon flossen Mittel in die Rücklage und wurden für zusätzliche Investitionen eingesetzt wie die Modernisierung von Kindertagesstätten und in die Betreuung von Kindern unter drei Jahren. KL Die Ergebnisrechnung gibt Auskunft über Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2013 in Millionen Euro. Gut 72 Prozent der Einnahmen kommen aus der Kirchensteuer. Der durchschnittliche Steuerzahler im Erzbistum hat etwa 561 Euro im Jahr Kirchensteuer gezahlt. Gut 72 Prozent der Ausgaben betreffen Seelsorge und Personal. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 ERZBISTUM aktuell Familien-Exkursion zu mittelalterlicher Kunst Den eigenen Weg finden bei Exerzitien für Frauen KÖLN. Das Museum Schnütgen ist Ziel der Familien-Exkursion, zu der der Verein für christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen am Samstag, 14. März, 14 bis 17.30 Uhr einlädt. Es wird Angebote geben für Kinder bis sieben Jahren, für Kinder zwischen acht und elf Jahren, für Jugendliche und Erwachsene. Die Teilnahme kostet zehn Euro pro Familie beziehungsweise fünf Euro für Einzelpersonen. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter Telefon (0 24 06) 18 88 oder per KB E-Mail an [email protected]. KÖNIGSWINTER. Biblische Impulse, Wahrnehmungsübungen, Schweigen, Meditation und Gruppengespräche sollen zu sich selbst, zu Gott und zueinander führen bei Exerzitien für Frauen, die von Dienstag, 10. März, 18 Uhr bis Samstag, 14. März, 14 Uhr in Haus Marienhof in Königswinter-Ittenbach angeboten werden. Die Teilnahme an der Veranstaltung der Frauenpastoral mit Margaretha Jagdfeld und Christa Pesch im Erzbistum Köln kostet inklusive Vollverpflegung 190 Euro. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (02 21) 16 42 13 46. KB Bewusst auf Ostern zugehen Spannendes Programm bei Veranstaltung von KiZ und KSI BAD HONNEF. „Das ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich in ganz besonderer Weise vertiefend auf das Osterfest vorzubereiten“, sagt Udo Huett, Organisator des Osterzyklus, der vom 29. März bis 2. April im Katholisch-Sozialen Institut angeboten wird. In einem spannend konzipierten Programm zu dem Leitgedanken „Lebendiges Christsein – Auferstehen“ können sich die Teilnehmer bewusst auf das Osterfest vorbereiten: intellektuell, spirituell und kreativ sowie im Zur-Ruhe-Kommen und im Genießen der Annehmlichkeiten, die einem das Erzbischöfliche Tagungshaus bietet. „Einer der Höhepunkte wird sicher das Gespräch mit Domdechant Monsignore Robert Kleine sein, der ja bekannt ist für seine unterhaltsame Art“, sagt Huett. Er ist froh, dass der Stadtdechant von Köln spontan sein Kommen zugesagt hat, nachdem der eigentlich einge- INFO Programm von Sonntag, 29. März, 15.30 Uhr bis Donnerstag, 2. April, 10 Uhr. Schwimmbadnutzung täglich ab 7 Uhr Frühstücksbuffet 7 bis 9 Uhr Gottesdienst um 9.30 Uhr Vormittags und nachmittags Kaffeepause Mittagessen um 12.30 Uhr Abendessen um 18 Uhr Die Teilnahme kostet inklusive Vollpension 365 Euro. Anmeldung und nähere Informationen unter Telefon (0 22 24) 95 51 68 oder per E-Mail an [email protected]. ➔➔ www.ksi.de 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 plante Generalvikar Stefan Heße durch seine Ernennung zum Erzbischof von Hamburg ausgefallen ist. Zwei weitere Gäste, auf die Huett sich besonders freut, sind Pater Andreas Schönfeld SJ, langjähriger Chefredakteur von „Geist und Leben“, und Dr. Werner Trutwin, Oberstudiendirektor a.D., einer der renommiertesten Religionspädagogen Deutschlands. „Ich kenne beide aus anderen VeranMonsignore Robert staltungen und weiß, dass Kleine. uns mit ihnen zwei hoch informative Abende garantiert sind“, sagt Huett. Pater Schönfeld wird über das Verständnis von Tod und Auferstehung in mystischer Tradition sprechen, Werner Trutwin über die Auferstehung als Grundthema im Christentum und Entsprechungen in anderen Religionen. Das Programm des Osterzyklus bietet aber nicht nur Anregungen zur intellektuellen Auseinandersetzung mit Ostern, sondern auch Unterhaltsames wie gemeinsames Singen oder ein Konzert zum Palmsonntag. Außerdem ist an den drei Vormittagen montags bis mittwochs Gelegenheit, selbst aktiv zu werden. In verschiedenen Workshopangeboten geht es unter anderem um kreative Materialgestaltung unter der Überschrift „Alter Stoff in neuer Form“ und um „Bewegte Tanzfreude – lebendig, fröhlich, meditativ“. Es gibt eine Schreibwerkstatt und Pater Felix M. Schandl OCarm bietet einen Workshop an „Auf Tod und Leben – meditative geistliche und liturgisch-rituelle Wege nach Ostern“. Das vollständige Programm kann im Internet eingesehen werden. Weitere Informationen gibt es außerdem unter Telefon KB (0 22 24) 95 51 68. KKV im Dialog mit Margot Käßmann KAARST. Als Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjahr 2017 kommt die ehemalige Landesbischöfin Professorin Dr. Dr. Margot Käßmann am Freitag, 13. März, 17 Uhr in die Aula des Georg-Büchner-Gymnasiums, Am Holzbüttger Haus 1. Der Diözesanverband Köln der Katholiken in Kirche und Verwaltung (KKV) und der KKV Kaarst laden zu der Veranstaltung ein, die unter der Überschrift steht „Reformation und Ökumene – Eine Herausforderung“. „Die christlichen Kirchen leben heute nicht mehr in einem bloßen Neben- oder gar Gegeneinander, sondern haben Brücken geschlagen“, heißt es in der Einladung. „Es gilt das so gewonnene Miteinander zu gestalten.“ In einem Vortrag möchte Margot Käßmann die Frage aufgreifen, was die Christen wechselseitig durch die Ökumene gelernt haben und noch voneinander lernen können. Anschließend besteht Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die TeilKB nahme ist kostenlos. ➔➔ www.kkv-kaarst.de Schnupperkurs zu Internet, Facebook & Co KÖLN. „So geht vernetzen“ – unter dieser Überschrift bietet die Altenpastoral im Erzbistum Köln an drei Terminen und Orten einen Schnupperkurs an zu „Internet, Facebook, Pinterest und Co“: am Freitag, 6. März, im Katholischen Bildungswerk Bonn, am Donnerstag, 19. März, im Maternushaus in Köln und am Donnerstag, 7. Mai, im Maxhaus in Düsseldorf. Die Veranstaltungen finden jeweils von 9 bis 13 Uhr statt, im Anschluss gibt es ein Mittagessen. Thematisch geht es um Fragen wie „Wie kann ich mich im Internet mit Gleichgesinnten austauschen?“, „Wie kann ich meine Inhalte mit einer Gruppe teilen?“ „Wie kann ich mich im Internet politisch beteiligen?“ und „Wo liegen Chancen und Risiken?“. Wer ein solches Gerät hat, kann sein internetfähiges Mobiltelefon, sein Laptop oder seinen Tablet-PC mitbringen. Die Teilnahme kostet (inklusive Verpflegung) zehn Euro. Anmeldungen sind möglich unter Telefon (02 21) 16 42 13 84 oder per E-Mail an die Adresse altenpastoral@ erzbistum-koeln.de.KB www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Kölner Projekt wird bundesweit umgesetzt 173 Pflegeeinrichtungen wollen Qualität messen lassen KÖLN. Um die Qualität in den Einrichtungen der stationären Altenhilfe auf einem hohen Niveau zu halten und die Lebensqualität der Bewohner zu sichern, startete die Caritas im Erzbistum Köln 2011 das Projekt „Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe“ (EQisA). Jetzt wird das Projekt bundesweit auf insgesamt 173 Einrichtungen mit mehr als 16 000 Bewohnerinnen und Bewohnern ausgeweitet. Umgesetzt wird dabei das Konzept zur Beurteilung von Ergebnisqualität, das das Institut für Pflegewissenschaft an der Uni Bielefeld im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums entwickelt hat. Anders als bei den Pflegenoten werden mit dem Projekt EQisA wissenschaftliche Qualitätsindikatoren verwendet und der Fokus auf die Situation der Bewohner gerichtet. Bewertet wird etwa, wie gut es gelingt, ihre Mobilität und Selbstständigkeit zu erhalten und sie vor Gefährdungen zu schützen. „Die Pflegenoten stehen auch deshalb in der Kritik, weil sie zu wenig Auskunft über die tatsächliche Qualität der Pflege geben“, erklärt Dr. Heidemarie Kelleter, Referentin für Qualitätsberatung beim Diözesan-Caritasverband und eine der Initiatorinnen von EQisA. „EQisA geht hier andere Wege. Es geht darum zu bewerten, was wirklich bei den Bewohnern ankommt.“ Passionsandacht mit Kardinal und Präses Ein Vers quer durch die Bibel DÜSSELDORF. Eine Premiere zum Beginn der Passionszeit steht zugleich in langer Tradition: Wenn Kardinal Rainer Woelki am Samstag, 21. Februar 2015, im Rahmen der Ökumenischen Passionsandacht in der (evangelischen) Johanneskirche in Düsseldorf predigt, dann tut er dies erstmals in seinem neuen Amt als Kölner Erzbischof. Dass der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Erzbischof am Beginn der Passionszeit gemeinsam in Düsseldorf Gottesdienst halten, ist bereits eine lange Tradition, in der schon die Vorgänger von Kardinal Woelki und Präses Manfred Rekowski standen. Zu Beginn der Adventszeit feiern sie dann miteinander in Köln. „Die Evangelische Kirche im Rheinland ist dankbar für die guten ökumenischen Beziehungen zum Erzbistum Köln, die auch durch die jährlichen ökumenischen Passions- und Adventsandachten zum Ausdruck kommen“, heißt es in der Einladung von Kardinal und Präses: „Die Kirchen sind sich einig darüber, dass sie einen besonderen Auftrag gegenüber denen haben, die verlassen und vergessen sind. Das Jesuswort vom Kreuz ,Mein Gott, warum hast Du mich verlassen?’ steht im Mittelpunkt der diesjährigen Passionsandacht, indem wir an die Menschen in unserer Kirche, unserer Gesellschaft, aber auch weltweit denken.“ Die Ökumenische Passionsandacht am Samstag, 21. Februar, beginnt um 19 Uhr in der Johanneskirche, Martin-Luther-Platz 39, in Düsseldorf. Neben Woelki und Rekowski wirken auch Presbyterin Almuth Schaeffer, die Düsseldorfer Superintendentin Henrike Tetz, der Düsseldorfer Stadtdechant Rolf Steinhäuser und Dr. Raimund Lülsdorff vom Erzbistum Köln mit. Nach dem Gottesdienst gibt es noch die Möglichkeit zu Gesprächen PEK bei einem Imbiss. 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Das Interesse an dieser neuen Art der Qualitätserfassung wächst stetig. Bisher gibt es Erkenntnisse aus 145 Einrichtungen mit rund 13 600 Bewohnerinnen und Bewohnern. In den kommenden 18 Monaten wird in insgesamt 173 Einrichtungen ermittelt, welche Pflegemaßnahmen tatsächlich beim Menschen ankommen. Kelleter: „Das Projekt hat gezeigt: Die Umsetzung ist praktikabel und die Qualität von Pflege tatsächlich messbar und damit vergleichbar. Die Erkenntnisse fließen in die Qualitätskontrolle ein und führen zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Pflegequalität in den Einrichtungen.“KB Impulse zur Fasten- und Osterzeit – auch als Audio-Datei KÖLN. Vom ersten Fastensonntag bis Pfingsten regt die Internet-Aktion „Geistliche Impulse“ mit wöchentlich zwei Beiträgen zur Auseinandersetzung mit der biblischen Botschaft an. Als roter Faden für die 27 Impulse dient die Zahl „3,16“. Hinter diesen Ziffern verbergen sich Kapitel- und Versangabe für die Bibel. Und es überrascht, wie viele Worte der Heiligen Schrift mit dieser Stellenangabe Wesentliches über den Glauben sagen. Jeden Sonntag und Donnerstag vertiefen Kurzmeditationen und Fotos ein Bibelwort. Erstmals werden die Meditationstexte auch als Audio-Beiträge angeboten. Die Impulse können ab sofort auf der Website www. geistliche-impulse.de abonniert werden. Die Facebookseite www.facebook.com/geistliche. impulse lädt zum Austausch über die Fotos und Texte. „Geistliche Impulse“ ist ein Angebot der (Erz-)Diözesen Freiburg, Köln, Münster, Regensburg, Rottenburg-Stuttgart und Trier. EB Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 BERICHT Gemüse statt Cadillac Detroit – Farmen in der Großstadt E s herrscht Hochbetrieb auf der Earth Works Farm der Kapuziner-Mönche des St. Joseph-Klosters. Studenten, Ex-Musiker, pensionierte Lehrer, Hausfrauen oder arbeitslose Nachbarn wuseln über den ehemaligen Gewerbehof. Einige tragen Spaten oder Harken, andere Säcke mit Kompost oder Kisten mit frisch geerntetem Gemüse. Die Earth Works Farm in East Side Detroit baut mithilfe freiwilliger Helfer Obst und Gemüse für die hauseigene Suppenküche an. Jeden Tag gibt die Küche zweitausend Essen für Obdachlose, sogenannte Working Poors, oder Arbeitslose aus. „Vierzig Prozent der Zutaten für unsere Mahlzeiten stammen aus eigener Produktion“, erklärt Jerry Smith, einer der fünfzehn Mönche des Kapuzinerklosters. Die Suppenküche des Ordens gibt es seit über achtzig Jahren. Immer schon hatten die Mönche einen kleinen Gemüsegarten. In den letzten Jahren aber 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Mitten in der Stadt sind in den vergangenen Jahren überall Gärten entstanden. hat sich dieser zu einer regelrechten Farm ausgewachsen, mit einer Anbaufläche von über einem Hektar und vier Gewächshäusern, verteilt über drei Blocks in der Nachbarschaft. Sogar eine Bienenzucht und Imkerei betreiben die Kapuziner. Und das mitten in Detroit, Motor City Detroit, dort wo Henry Ford einst das Fließband erfand. Detroit galt damals als Stadt der Zukunft. Tausende Migranten aus dem ländlichen Süden der USA sowie aus Europa oder Südamerika kamen für gut bezahlte Jobs in der Autoindustrie. Die Stadtplaner bauten breite Straßen, Art Deco-Skyscraper und großzügig angelegte Siedlungen für zwei Millionen Menschen. Heute leben hier keine 700 000 mehr. In einigen Vierteln ist jeder Zweite ohne Job. Das Durchschnittseinkommen liegt weit unter der Armutsgrenze. Der lange Niedergang setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein und fand seinen Höhepunkt in der Bankrotterklärung der Stadtverwaltung 2013. Abgesehen von einigen wenigen Hauptverkehrsadern sind Detroits breite Straßen heute leer. Schwarze Eichhörnchen laufen über den löchrigen Asphalt, selten gestört von anderen Verkehrsteilnehmern. Wir beleben die Nachbarschaft Unter dem Motto „Hoffnung schlägt Wurzeln“ werden die öffentlichen Gärten bewirtschaftet. „Unsere Farm produziert nicht nur frische Lebensmittel, wir beleben die ganze Nachbarschaft“, sagt Kapuziner Jerry Smith. Das ist bitter nötig in einem Quartier, in dem die Straßenbeleuchtung nicht mehr funktioniert, kei- 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Fotos: Egbert) ne Schulen und Arztpraxen mehr geöffnet sind und Polizei sowie Feuerwehr erst Stunden später erscheinen, nachdem sie gerufen wurden. Viele der leer stehenden Häuser in East Side Detroit sind ausgebrannt, die Grundstücke von Rankpflanzen und Schilf überwuchert, wie auch die zahllosen Gewerbebrachen. Kojoten, Rehe und Waschbären sind keine Seltenheit in dem Stadtgebiet voller ungeplanter Biotope. Der Niedergang eröffnet aber nicht nur Freiräume für die Natur: Künstler, Musiker, Studenten oder junge Unternehmer finden in Detroit ihren Abenteuerspielplatz. Sie kaufen Häuser und Grundstücke für wenige hundert Dollar, mieten preiswerte Büros oder ziehen einfach so ein. Das öffnet Räume für Experimente, weit über die individuelle Lebensgestaltung hinaus. Wo lässt sich besser ausprobieren, wie die Stadt der Zukunft aussehen könnte? Schließlich sind schrumpfende Städte ein Problem vieler Industrienationen. In dem Zukunftslabor von heute spielen Gemüsegärten und Farmen eine zentrale Rolle. Warum aus der Stadt nicht wieder Land machen? Oder zumindest aus Teilen von ihr? Gärten und Farmen sind in der ehemaligen Motorcity häufiger zu sehen als funktionierende Autosalons, Motels, Shopping Malls oder Tankstellen. Auf fast zweitausend wird ihre Zahl geschätzt. Nach einer Studie der Michigan State University könnte Detroit mit Stadtfarmen, Nachbarschaftsgärten und Gewächshäusern dreiviertel seines Gemüses und vierzig Prozent seiner Obstes selbst produzieren. Die Forscher machten mithilfe von Luftaufnahmen und städ- Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 BERICHT tischen Grundstücksdaten über 44 000 freie Parzellen mit einer Fläche von fast zweitausend Hektar aus. Ernährt Detroit sich also bald aus sich selbst heraus? Der Weg dorthin kann steinig sein. „Wir haben riesige Mengen Kompost gebraucht, um die Böden fruchtbar zu machen“, erklärt Greg Willerer. Der ehemalige Lehrer ist einer von rund neunzig sogenannten Marketgardenern in Detroit. Das sind Stadtfarmer, die nicht nur für den persönlichen Bedarf oder den einer sozialen Organisation, sondern für den Markt produzieren. Aber selbst ein so Erfolgreicher wie Greg Willerer, der als Brother Nature stadtbekannt ist, muss im Winter zusätzlich Geld mit Schneeräumen verdienen. Aber es geht Willerer und den vielen anderen um mehr als den Lebensunterhalt: „Wir müssen uns von der industriellen Nahrungsmittelproduktion befreien, von dem staatlich geförderten Anbau von Monokulturen und dem ungesunden Essen.“ Greg Willerer stellt seinen Kompost selbst her, unter anderem mit Dung aus dem Detroiter Zoo. Chemischen Dünger oder Pflanzenschutzmittel lehnt er ab. Regelmäßig muss er zudem die Schadstoffbelastung der Böden überprüfen lassen, die sich in den Wohnquartieren Detroits aber in Grenzen hält. „Unser Gemüse hat Bioqualität, eine Zertifizierung allerdings ist für uns zu aufwändig.“ und den immer noch lebendigen Erinnerungen an die Sklaverei. „Sie verbinden mit der Arbeit auf dem Feld nichts Gutes.“ Anders läuft es im Cadillac Garden, im Südwesten der Stadt, am Rande einer hispanischen Nachbarschaft. Der Cadillac Garden befindet sich auf einem ehemaligen Parkplatz für GMMitarbeiter, eingezäunt von hohem Maschendraht. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen Lagerhallen, hinter denen eine Wüste aus Industriebrachen beginnt. An die Rückseite des Cadillac Garden grenzen Grundstücke mit verkommenen Holzhäusern an. Ein Kampfhund bellt in seinem Zwinger. In großen Boxen, einst für den Transport von Autoteilen gebaut, wachsen im Cadillac Garden Bohnen, Chillies, Rosenkohl oder Tomaten. „Wir sind etwa vierzig Nachbarn, die den Garten pflegen; das Gelände und die Boxen hat uns ein Autozulieferer zur Verfügung gestellt, der noch nicht pleite gegangen ist“, sagt Rosa Gutierrez und stopft ein Bündel Spinatblätter in ihren Jutesack. Viele ihrer Mitgärtner sind wie sie ältere Hispanics, die mit einer Rente von wenigen hundert Dollar auskommen müssen. Kostenlose Lebensmittel, noch dazu frisch geerntet, bereichern ihren Speiseplan und entlasten die Haushaltskasse. „Und die gemeinsame Arbeit macht uns Spaß.“ Rettet also ausgerechnet urbanes Gärtnern die einstige Motorcity? Seit neuestem investieren Anleger aus Europa und Asien in die preiswerten Immobilien in Detroit. Auch prüfen große Agrarunternehmen, ob sie Land in der Stadt nutzen wollen. Zumindest in Quartieren nahe Downtown sind die Grundstückspreise schon wieder gestiegen. Das besorgt viele der Stadtfarmen. Findet das Experiment Gemüse statt Cadillac also ein Ende, bevor es der gefallenen Industriemetropole auf die Beine helfen konnte? Das wäre schade. Nicht nur für DetKlaus Sieg roit. Jerry Smith, einer der fünfzehn Mönche des Kapuzinerklosters. Der Detroit Eastern Market ist einer der größten öffentlichen Märkte der USA. Restaurants bevorzugen lokale Produkte Dafür ist der Weg zu den Verbrauchern kurz. Zum Eastern Market im Stadtzentrum, einem der größten Bauernmärkte in den USA, braucht Willerer nur wenige Minuten in seinem verbeulten Pick Up. Dort gibt es eine gut besuchte Abteilung mit Obst und Gemüse ‚Grown in Detroit’. Zudem beliefert er einige Restaurants in der Stadt, die vorzugsweise mit lokalen Produkten kochen. Auch die gemeinnützige Organisation Central Detroit Christian (CDC) produziert Lebensmittel inmitten der ehemaligen Motorcity, um sie zu verkaufen. Dadurch finanziert sie einen Teil ihre sozialen Programme, bei denen es unter anderem um gesunde Ernährung und Alphabetisierung geht. Neben Gärten und Gewächshäusern betreibt CDC einen Obstund Gemüseladen und seit neuestem eine Fischzucht in einem ehemaligen Liquor Store. Die Community Gardens der Organisation aber sind zum Teil gescheitert. „Die Leute haben sich zwar Gemüse geholt, die Gärten aber nicht wie geplant gepflegt“, erklärt Anthony Hatinger von CDC. Die Dekaden des Niedergangs und der Abhängigkeit von Sozialleistungen hätten vielen in der Nachbarschaft jegliche Initiative und Selbstverantwortung genommen. Die ältere Generation der Afroamerikaner sei zudem nach Detroit gegangen, um dem Leben im ländlichen Süden zu entkommen, mit schlecht bezahlter Feldarbeit, Rassentrennung 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 Bis zu 2000 Menschen werden täglich in der Armenküche der Kapuziner verpflegt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Erster Fastensonntag ERSTE LESUNG: Gott sprach zu Noach und seinen Söhnen, die bei ihm waren: Hiermit schließe ich meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch, mit den Vögeln, dem Vieh und allen Tieren des Feldes, mit allen Tieren der Erde, die mit euch aus der Arche gekommen sind. Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde. Balle ich Wolken über der Erde zusammen und erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes, der besteht zwischen mir und euch und allen Lebewesen, allen Wesen aus Fleisch, und das Wasser wird nie wieder zur Flut werden, die alle Wesen aus Fleisch vernichtet. Gen 9,8-15 ZWEITE LESUNG: Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt. Diese waren einst ungehorsam, als Gott in den Tagen Noachs geduldig wartete, während die Arche gebaut wurde; in ihr wurden nur wenige, nämlich acht Menschen, durch das Wasser gerettet. Dem entspricht die Taufe, die jetzt euch rettet. Sie dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen aufgrund der Auferstehung Jesu Christi, der in den Himmel gegangen ist; dort ist er zur Rechten Gottes, und Engel, Gewalten und Mächte sind ihm unterworfen. 1 Petr 3,18-22 EVANGELIUM: In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus vierzig Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Mk 1,12-15 Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: 1. Fastenwoche Stundengebet: Erste Woche Sonntag, 1. Fastensonnntag: L 1: Gen 9,8-15; L 2: 1 Petr 3,18-22; Ev: Mk 1,12-15. Montag, hl. Polykarp: L: Lev 19,1-2.11-18; Ev: Mt 25,31-46. Dienstag, hl. Matthias: L: Apg 1,15-17.20ac26; Ev: Joh 15,9-17. Mittwoch, hl. Walburga: L: Jona 3,1-10; Ev: Lk 11,29-32. Donnerstag: L: Est 4,17k.17l-m.17r-t; Ev: Mt 7, -12. Freitag: L: Ez 18,21-28; Ev: Mt 5,20-26. Samstag: L: Dtn 26,16-19; Ev: Mt 5,43-48. Jesus begegnet während seiner „Wüstenzeit“ dem Teufel. Mittelalterliches Bild, das heute im Kölner Wallraf Richartz Museum zu sehen ist. 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Fotos: Boecker, Raspels) Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 SONNTAG Das Reich Gottes ist nahe Die kommenden vierzig Tage können frei machen von den eigenen Versuchungen D ie österliche Bußzeit führt uns zu uns selbst, zur Reflektion über das eigene Leben. Die drei synoptischen Evangelien nach Markus, Matthias und Lukas berichten uns von der „Auszeit“, die Christus sich in der Wüste nimmt, bevor er sein öffentliches Wirken aufnimmt. Vierzig Tage dauert diese Zeit, und sie ist angefüllt von den Versuchungen, die bei Matthäus und Lukas ausführlich beschrieben sind als die Urversuchungen der Menschen nach Macht und Besitz, bei Markus jedoch nicht weiter ausgeführt sind und daher als umfassend angenommen werden können. Das Ziel des in sich hinein Hörens soll aber nicht das Versinken in die Angst vor einem strafenden und rächenden Gott sein, sondern das Finden vom Ich zu Gott. Der Bund Gottes mit den Menschen steht felsenfest, niemals wieder wird die Flut die Erde verderben. Gottes Zorn ist versiegt, und das Zeichen dafür ist der leuchtende Regenbogen. Dies sagt Gott dem Noah nach der Sintflut zu, und er hält diesen Bund mit seinem oft so treulosen Volk. So kann der Herr dann auch nach seiner Wüstenzeit aus tiefstem Herzen verkünden: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Im Vertrauen auf diese Werke beginnen wir die vierzig Tage in der Vorbereitung auf das Osterfest – vierzig Tage, die uns frei machen sollen von der Anhänglichkeit an unsere je eigenen Versuchungen, und die uns zu Gott führen sollen, der mit uns in unserer Taufe seinen Bund weiterführt. Seit jeher gehörte es zu den Versuchungen der Kirche, dem Streben nach weltlicher Macht und nach Reichtum zu erliegen, aber auch, Altes festzuhalten und sich gegen Neues zu verwehren. Auch bei uns, im Erzbistum Köln, wird ein neuer Geist wehen müssen. Sich auf ihn einzulassen in der Gemeinschaft der Gläubigen wie im persönlichen Leben ist das Gebot der Stunde zu Beginn dieser österlichen Bußzeit. Michael Berning Unser Autor, Michael Berning, ist Pfarrer in der Pfarrei St. Mauritius und Heilig Geist in Meerbusch-Büderich 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 So wie das Eis die Zweige dieser Pflanze umschließt, so sind wir gefangen von unseren eigenen Versuchungen. Die 40-tägige Zeit der Vorbereitung auf Ostern bietet die Chance, sich mit den eigenen Fehlern selbst und kritisch auseinanderzusetzen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Ich gebe mir einen Ruck Gott diese Woche will ich aufbrechen zu anderen Menschen, aus festgefahrenen Strukturen. Aufbrechen zu mir – und zu dir. 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Mit Vorfreude mache ich mich auf, trete aus meiner Nische heraus, lasse zurück und los, stelle Fragen und finde Fragezeichen, überrasche mich und suche deine Weite. Lebendig, hoffnungsvoll und direkt, gebe ich mir einen Ruck und gehe mit dir ins Ungewisse. ANNIKA SOPHIE DUHN aus dem Misereor Fastenkalender 2015 Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Chance, den Herzenskompass neu auszurichten Fastenzeit: Es gibt eine leise Werkstatt, wenn die Nadel in die falsche Richtung zeigt J oel ist im biblischen Gottesvolk ein häufig verwendeter Name. Joel heißt auch einer der sogenannten „Kleinen Propheten“. Von seiner Person wissen wir nichts. Vielleicht gehörte er zur prophetischen Bewegung im Jerusalemer Tempel. Er gilt als Prophet der Geistausgießung und der Buße. Petrus beruft sich auf ihn in seiner Pfingstpredigt (Apg 2,16). Joels Worte stehen am Anfang der Fastenzeit. Sie zeigen auf, dass Fasten im spirituellen Sinn auch etwas Innerliches ist und nicht die bloße Hoffnung auf Verlust von überflüssigen Pfunden: „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Wehklagen. Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott. Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Gnade“ (Joel 2,12). Es geht Joel nicht um das Äußere, um finstere Gesichter und das Zerreißen von Kleidern als Zeichen der Reue und Umkehr, wie das damals und manchmal auch heute noch im Orient üblich ist. Und auch nicht zunächst um Verzicht auf Nahrung, wie Fasten hierzulande verstanden wird. die Augen des Herzens öffnet und die Sinne schärft. Die Werkstatt, in welcher der Lebenskompass in Ordnung gebracht wird, wenn er nicht mehr stimmt, ist die gute, alte Beichte, die so sehr außer Mode gekommen ist. Selbst wenn wir dabei nur leise stammelnd vorbringen, was schief gelaufen ist, die Kehle wie zugeschnürt scheint, unsere Worte erreichen jenes große, unendliche Ohr, „das zuhören kann wie kein anderes, das aus den Zwischentönen und aus dem vielen Ungesagten hinter den Wörtern die Wahrheit hört, wie sie ist“ (N. Lohfink). Glücklicher Moment der Achtsamkeit Gott gegenüber, wenn der Kurs korrigiert und der Herzenskompass die Richtung zum Ziel wieder anzeigt. Erich Läufer Der Kompass des Lebens neu justiert Dem Propheten geht es um unser Herz. Er mahnt an, den Kompass des Herzens neu einzustellen. So wie der Kompass der Seefahrer von Störquellen beeinflusst wird, so wird „unser Herz von vielen Dingen beeinflusst, die uns belasten, die uns Sorgen machen, die uns aufgedrängt werden“ (Benno Elbs). Dann weicht die Kompassnadel ab von der guten Richtung. Die Fastenzeit, besser neu benannt als österliche Buß- und Umkehrzeit, beginnt ab Aschermittwoch. Es geht um neue und bessere Achtsamkeit für das, was Seele und Herz brauchen. Gemeint ist Achtsamkeit für unsere Beziehungen zu Mitmenschen. Wo gibt es Verletzungen? Wo belastet Unversöhnliches unser Leben? Verlieren wir Wesentliches aus den Augen durch zu viel Arbeit und Stress? Kann es sein, dass Konflikte um die Karriere uns krank machen oder übermäßiger Genuss und hemmungsloser Konsum die Sinne des Herzens verstopfen? Der Kompass des Lebens wird neu justiert, wenn wir uns den Fastenfragen stellen: Was ist mein persönlicher Auftrag für mein Leben? Was hat Gott mit mir vor? Bin ich auf der richtigen Spur? Bei der Suche nach Antwort hilft mir verzichten, weil Verzicht 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 Jeder Kirchturm ist auch ein Kompass, wie ein Zeigefinger zeigt er die Richtung nach oben an. (Fotos: Läufer, Schumacher) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Du sollst ein Segen sein Auszug aus dem Fastenhirtenbrief von Kardinal Rainer Maria Woelki Z iehe in das Land, das ich Dir zeigen werde!“ (Gen 12,1) – so lautet die Aufforderung Gottes an Abraham, als dieser bereits 75 Jahre alt ist. Wie dankbar dürfen wir sein, dass sich Abraham – trotz seines hohen Alters – auf den Weg macht in eine Zukunft, von der er nicht weiß, wie sie aussehen wird. Er weiß nur, dass Gott mit ihm ist. Und er geht . . . Wenn wir uns in den kommenden vierzig Tagen auf die Feier des Osterfestes vorbereiten, kann uns Abrahams Bereitschaft . . . ein Beispiel geben. Denn die österliche Bußzeit ist nicht die Zeit, in der Christinnen und Christen . . . sich den Winterspeck abtrainieren. Es ist eine Zeit, in der wir uns besonders öffnen sollen für Gottes Wort und dessen Bedeutung – nicht nur für unser Leben, sondern auch für den Weg seiner Kirche in veränderter Zeit. Deshalb möchte ich Sie heute einladen, in unseren Tagen – wie einst Abraham – ein Segen zu sein und sich von nichts und niemandem entmutigen zu lassen, wenn es darum geht, als Christ zu leben. Geistlicher Prozess Wir befinden uns in einer Zeit des Übergangs . . . Vieles war in unserem kirchlichen Leben so lange stabil . . . Die prägende Gestalt, die das Christentum über eine lange Zeit hatte, war ein stimmiges Gefüge. Aufpassen müssen wir heute, wenn wir meinen, daraus eine Norm für die Zukunft ableiten zu können. Was meines Erachtens heute not tut, ist eine neue . . . Form des Kirche-Seins, die unter anderem zur Entlastung, aber auch zur Sicherung der Qualität pastoraler Arbeit führt. Dies kann nur in einem geistlichen Prozess gelingen, in dem wir danach suchen und fragen, wie wir heute die befreiende Botschaft Jesu Christi verkünden und den Menschen – insbesondere auch den Benachteiligten – dienen können. Dazu bedarf es an erster Stelle einer existenziellen Vertiefung unseres Glaubens. Es bedarf der Entdeckung seiner Bedeutung für jeden Moment unseres Lebens, es bedarf der Erfahrung mit ihm. Wo finden wir auf dem Weg zu einer neuen und nachhaltigen Form des Kirche-Seins die notwendige Orientierung? Wir finden sie vor allem in der Heiligen Schrift als dem Buch der Kirche. Ich möchte Ihnen daher heute vorschlagen, dass wir in unserem Bistum überall dort, wo dies bisher noch nicht üblich ist, Gott über sein Wort zu und mit uns sprechen lassen. Ein Platz in unseren Kreisen, ein Stuhl an unseren Tischen sollte für die Heilige Schrift reserviert sein, damit Gott bei uns mitreden kann. So könnten wir zunächst auf dem Hintergrund des Wortes Gottes unsere persönliche wie un- sere gemeindliche Lebenssituation unverstellt und unverzagt wahrnehmen, um in einem weiteren Schritt diese in der Gegenwart Gottes zu beurteilen und um daraus Folgerungen für unsere Kardinal Rainer Maria Wirklichkeit als Kirche zu Woelki. (Foto: Bkr) gewinnen suchen. Was geschieht dabei? Gott wird zum eigentlich Handelnden. Wo Er aber der Handelnde ist, da kommt der Mensch, kommt die Gemeinde, auch die Nachbargemeinde neu und wahrscheinlich ganz anders als bisher in den Blick. Es kommen die Menschen in den Blick, die in unserem Stadtteil, in unserer Region wohnen, und es kommen ihre Freuden und Nöte, ihre Sorgen und Hoffnungen in den Blick. Wo dies geschieht, ist unser Denken und Wollen weniger von dem bestimmt, was wir für uns selbst wollen, sondern von dem, was Gott von uns will. In Gott können wir so den Anderen als Schwester und Bruder erkennen und die Nachbargemeinde nicht mehr als Konkurrenz zur eigenen erleben, sondern als Schwestern und Brüder, mit denen wir gemeinsam auf dem Weg sind – Gott entgegen. Oasen des Glaubens Gemeindliche und kirchliche Erneuerung ist insofern kein administrativer Vorgang, sondern ein geistlicher Weg, der in der Begegnung mit dem Herrn in Gebet, Heiliger Schrift und der Feier der Heiligen Eucharistie gründet . . . Wer Christus persönlich begegnet ist, kann ihn auch anderen mitteilen. Denn – und davon bin ich gemeinsam mit dem Heiligen Vater überzeugt – wo einer die ihn rettende Liebe Gottes erfahren hat, braucht er nicht viel Vorbereitungszeit, um sich aufzumachen, sie zu verkündigen (vgl. Evangelii Gaudium 120). Wo unser Glaube und unser Leben zum Thema des Austausches mit anderen werden, wo christliche Gemeinschaften zu Oasen des Miteinander-Glaubens . . . werden, wo die Impulse, die Gott uns dafür mit seinem Wort schenkt, wo der Glaube gefeiert und bezeugt wird, dort hat Kirche Zukunft! Dabei meine ich mit solchen Oasen keine kuscheligen Kleingruppen, sondern Glaubensgemeinschaften, in denen Trost und Herausforderung gelebt und geteilt werden; Glaubensgemeinschaften, auf die auch andere aufmerksam werden, weil sie tätig werden im Nahbereich ihrer Nachbarschaft . . . für diejenigen, die der Unterstützung bedürfen; Glaubensgemeinschaften, die wie Jesus auch die Versuchungen der Zeit kennen, sich nicht scheuen, darüber zu 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de reden und eine Haltung finden, sich ihnen entgegenzustellen. Wir brauchen solche „spirituellen Tankstellen“ (Chr. Hennecke), um unser religiöses Leben vor Austrocknung zu bewahren. In solchen geistlichen Gemeinschaften geeint werden sich unsere Seelsorgebereiche und Pfarreien zukünftig . . . zu Pastoralen Räumen entwickeln, in denen sie mit allen kirchlichen Einrichtungen wie unsere Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäuser, Altenheime und die der verbandlichen Caritas als Orte kirchlichen Lebens noch mehr als bisher miteinander vernetzt sein werden . . . So bleibt Kirche auch im Pastoralen Raum vor Ort . . . erlebbar und die Nähe zu den Menschen erhalten. Wie Abraham werden wir dazu den Mut aufzubringen haben, uns auf neue, unbekannte Wege zu wagen. Wir werden einerseits kirchliches Leben zu stärken, andererseits den Blick zu weiten haben, um auch die Menschen wahrzunehmen, die am Rande der Kirche stehen oder die Gott nicht kennen. Es darf uns doch nicht nur um die sieben bis zwölf Prozent derer gehen, die sonntags die Heilige Messe mitfeiern . . .Vielmehr haben wir auch die anderen 85 bis 90 Prozent im Blick zu behalten, und zwar so, dass diese innerlich beteiligt sind, mit Christus in Verbindung kommen und sich selbst als einen lebendigen Teil von Kirche erfahren. Nach Jesu Wort sollen wir allezeit eine Kirche im Wachstum sein, . . . , hinausgehen zu den Menschen, . . . um das Wort Gottes unter die Menschen zu bringen . . . Gottes Wort hören, ihm folgen Wenn wir eine solche Kirche sein wollen, eine Kirche mit Zukunft, dann dürfen wir uns nicht in den Käfig der Vergangenheit verkriechen. Wie Abraham mit seinen 75 Lebensjahren sind wir gehalten, immer wieder neu auf Gottes Ruf zu hören, um neu aufzubrechen, in das Land, das er uns zeigen will. Auch wenn wir heute die zukünftige Sozialgestalt der Kirche noch nicht zu erahnen vermögen – Gott wird mit uns sein. Das jedenfalls ist die Erfahrung Abrahams und vieler anderer Menschen nach ihm, die bereit waren, sich auf eine Weggemeinschaft mit Gott einzulassen. Wie Abraham können wir auf diesem Weg zum Segen werden für die Welt und die Menschen in ihr, denen in dem verwirrenden Pluralismus der Heilsangebote unserer Tage oftmals die Orientierung auf den Sinn und das Ziel ihres Lebens hin schwer geworden ist. Denn als Christen wissen wir ja um das Ziel dieses Weges. Er führt Gott entgegen. So begleite und ermutige Sie alle auf diesem Weg der Segen des allmächtigen Gottes. Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 LESERBRIEFE „Tolle“ Schlagzeile Zu: „Woelki schlägt den Papst“ in Nr. 6/15, Seite 10-11 Da ist Ihnen eine „unglaubliche Überschrift“ gelungen. Bereits beim Herausnehmen aus dem Briefkasten sprang mir auf der Titelseite Ihre Formulierung entgegen und im Textteil setzte sich mein gelindes Entsetzen mit Vehemenz fort. Ich stelle mir vor wie es aussehen mag, wenn sich jetzt eine der vielen Satire-Zeitschriften dieser Steilvorlage bedient und eine wörtliche Bilddarstellung druckt. Schlimmer geht‘s wohl Hugo Biel, Erftstadt nimmer? Das ist doch mal eine tolle Schlagzeile: „Woelki schlägt den Papst“. Darf er das? Klar doch, möchte man meinen. Da hatten doch gerade erst manche Medien große Schlagzeilen zur Aussage des Papstes hinsichtlich des berühmten Klaps auf den Po veröffentlicht. Keine Sorge, hier kommt keine Kritik. Im Gegenteil: Als „kölscher Fastelovendsjeck“ finde ich Ihre Überschrift passend zur fünften Jahreszeit. Manche Dinge mit Humor zu betrachten ist doch auch ein gutes Stück unserer katholischen Gesinnung. Gottfried Paffrath, Köln Lobeshymnen Zu: „Gottfried Böhm wird 95“ in Nr. 4/15, Seite 56 Den überschwänglichen Lobeshymnen für die Bauwerke von Professor Gottfried Böhm kann ich als Nevigeser Katholik nicht zustimmen. In 50 Jahren hatte unsere Wallfahrtskirche schon sehr viele Reparaturen nötig. Zur Bauzeit war schon bekannt, dass bei dieser Spannweite, die unser Domdach hat, Beton und Moniereisen sich gegensätzlich bewegen und somit Risse entstehen. Doch nur die Architektur und nicht die Bauphysik hatten und haben Vorrang. Weder die Heizung des Domes noch die Langlebigkeit werden bei solchen Ehrungen des Architekten berücksichtigt. Schade! Dürfen andere, die im Wirtschaftsleben ar- Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 beiten, Dinge verkaufen, die nur gut aussehen und alles andere vernachlässigen? Oder zieht eine Ehrung viele andere nach, ohne Prüfung? Georg Schmidt, Velbert Sternsinger an der Tür Zu: „Wo sind sie geblieben“ in Nr. 4/15, Seite 2 Bei uns kommen die Sternsinger noch! Und wir erwarten sie immer wieder mit Freude. Kleine, große, schwarze, weiße, lächelnde Jungen und Mädchen. Dieses Jahr dazu eine nette Begebenheit. Die Spende und Schokolade liegen stets für den Besuch der Sternsinger bei uns in der Diele bereit. Ich, sehr erkältet und grippeartig, gehe vom Sofa, weil es schellt, an die Tür mit der notwendigen Distanz. Höre „Stern über Betlehem“ erklingen, gebe vorsichtig meine „Gaben“ durch den Türspalt ab und sage noch heiser: „Ihr seht aber hübsch aus“, – dann ein Hustenanfall und höre nur noch wie Kaspar zu den anderen sagt: „Hat die etwa noch den Schlafanzug und Morgenrock an?“ Unsere Sternsinger in Rott sind hellwach. Danke euch, Kinder ! Mechtild Walterscheid, Hennef-Rott Miteinander der Geschlechter Zu: „Wo sind all die Männer“ in Nr. 4/15, Seite 4-5 Dr. Knipping und seine Ausführungen kann man wie folgt zusammenfassen: Man muss den Männern Aufgaben in der katholischen Kirche auf einem Silber-Tablett präsentieren und dann auch noch dazu sagen, Aufgaben nur für Männer. Die Behauptung von Herrn Dr. Knipping, die Männer warten geradezu darauf, dass ihnen etwas angeboten wird, das zu ihnen passt. Wie eingebildet sind denn solche Männer? Zu sa- gen, das ist jetzt nur für Männer, ist ausgesprochener Blödsinn. Die vielen ehrenamtlich wirkenden Frauen tun der Kirche gut und die Kirche blüht mit noch mehr Frauen tatsächlich auf, und das sehen die meisten Männer auch so. Frauen haben in der katholischen Kirche ihre Aufgaben zum großen Teil selbst erarbeitet. Das sollte ein Beispiel für die Männer sein. Dazu zitiere ich aus derselben Ausgabe der KiZ einen Auszug aus der Leserzuschrift von Frau Sabine Esch aus Düsseldorf: „Unser Herr wird sich doch wohl etwas dabei gedacht haben, als er uns Menschen in zwei Sorten geschaffen hat, oder?“ Das Miteinander der Geschlechter sollte im VorderAdolf Klein, Langenfeld grund stehen. Ja, Kirche war, wie ich 75-jährig von Kindheit an und bis heute erlebe, von Männern dominiert. Aber schon immer haben die Frauen die wichtigen Aufgaben, wie Kirchenreinigung, Paramenten- und Wäschepflege, Kirchenschmuck, Buffets für Festivitäten und so weiter bewerkstelligt. Diese „niedrigen“ Arbeiten verrichteten wir gerne und ehrenamtlich. Im Altarraum hatte das weibliche Geschlecht während der Liturgiefeiern nichts zu suchen. Wir Frauen wurden von allein initiativ und endlich ließ das Konzil Lektorinnen und Messdienerinnen und Kommunionhelferinnen zu. Das war ein Riesenfortschritt. In der Katechese arbeiten viele Frauen und wenig Männer. Warum sollen die Männer extra angesprochen werden? Dass die Gottesdienste zu feminin sein sollen, ist Einbildung. Die Liturgieordnung mit den Schrifttexten, dazu die Gebete und Lieder sind für alle ansprechend. Es liegt an den Männern selbst, ob sie Interesse am Gemeindeleben haben und sich mit uns Frauen dafür einsetzen, dass das Glaubensund Gemeindeleben lebendig und vielseitig für Jung und Alt gestaltet wird. Wir, jeder getaufte Christ, sind dazu berufen und eingeladen. Irene Thelen, Elsdorf Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Vom roten Schaf Mordmotiv gesucht Zu Fuß nach Rom Wenn im letzten Jahrhundert eine Schlagzeile lautete „Tochter eines englischen Lords in Schwierigkeiten“, fragte sich Lady Redesdale, welche ist es jetzt. Hatte sie doch sechs Töchter (und einen Sohn), die ihr Leben lang für Schlagzeilen gut waren. Die Älteste wurde scharfzüngige Schriftstellerein, eine andere heiratete den britischen Faschistenführer Oswald Mosley, die drittjüngste wurde Hitlers Freundin. Und Jessica Mitford, das rote Schaf der Familie? Sie heiratete Churchills Neffen, nach dessen Tod einen jüdischen Anwalt. Sie wurde lebenslustige Kommunistin und Bürgerrechtlerin in den USA. Ihre Bücher wurden meist Bestseller, J. K. Rowling bezeichnet sie als ihre „Heldin“. Mit der höchst unterhaltsam geschriebenen Biografie dieser Frau aus dem englischen Adel, die eine Bürgerliche wurde, wird ein ganzes Jahrhundert englisch-amePA rikanischer Geschichte lebendig. Was treibt einen Menschen, der sich lebenslang nichts hat zuschulden kommen lassen, zu einem Mord? Der „Fall Collini“ beginnt mit dem Mord eines bekannten 85-jährigen Industriellen, der im Berliner Hotel Adlon erschossen und dann bestialisch entstellt wurde. Der Täter wartet in der Lobby geduldig auf seine Festnahme und ist auch sofort geständig. Einzig über sein Motiv schweigt er beharrlich. Als der junge Anwalt Caspar Leinen die Pflichtverteidigung für Fabrizo Collini zugewiesen bekommt, erscheint ihm der Fall die vielversprechende Karrierechance zu sein, auf die er gewartet hat. Als er erfährt, um wen es sich bei dem Mordopfer handelt, bereut er, den Fall angenommen zu haben. Trotzdem versucht er die Tat zu verstehen – doch Collini schweigt eisern. Wie es dem Anwalt dennoch gelingt, den Fall zu lösen, wird auf nur 208 Seiten spannend und eindrucksvoll erzählt.KB Jemandem die Schönheit Umbriens, dem grünen Herz Italiens und Heimat des heiligen Franziskus und der heiligen Klara, zu beschreiben, ist eigentlich nicht möglich. Man muss das Land und die dort lebenden Menschen selbst erlebt haben, um das Einzigartige dieser Landschaft zu verstehen. Am besten ist es, wenn man sich zu Fuß auf den Weg macht, die Heimat des heiligen Franziskus zu erkunden. Eine gute Hilfe und Vorbereitung einer solchen Tour ist das Buch „Zu Fuß nach Rom auf dem Franziskusweg“. Von Florenz bis Rom ist der Fotograf Martin Engelmann mitsamt seiner Fotoausrüstung unterwegs gewesen. Ihm ist es gelungen, das Faszinierende dieser Landschaft in eindrucksvollen Fotos einzufangen. Die Texte, die er und Anna-Maria Stiefmüller geschrieben haben, sind zugleich Reisetagebuch und gut verständlicher KunstRB führer. Fazit: Auf nach Umbrien! Susanne Kippenberger: Das rote Schaf der Familie. Jessica Mitford und ihre Schwestern. 594 Seiten, Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-24649-2, 26 Euro. Ferdinand von Schirach: Der Fall Collini, 208 Seiten, Piper Taschenbuch, ISBN 978-3-492-30146-6, 8,99 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Martin Engelmann: Zu Fuß nach Rom, 224 Seiten mit 248 farbigen Abbildungen, Tyrolia-Verlag. ISBN 978-3-70223425-6. 29,95 Euro. Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 KULTUR Gang in die Krypta Kirchenhistoriker Wolf widmet sich „unterdrückten Traditionen“ E ine Frau sitzt auf einem Thronsessel, in prachtvolle liturgische Gewänder gehüllt. Mitra, Ring und Krummstab verweisen auf ihre herausgehobene Position. Bischöfe nähern sich gemessenen Schrittes, um der entrückt wirkenden Gestalt mit einem brüderlichen Kuss ihre Reverenz zu erweisen. Aufnahmeriten einer geheimen Sekte oder Szenen aus einem neuen Mittelalterepos? Mitnichten. So oder ähnlich ging es jahrhundertelang zu in der Zisterzienserinnen-Abtei Las Huelgas im spanischen Burgos, wenn eine neue Äbtissin gewählt wurde. Bischöfliche Privilegien für Frauen Wer heute die mitunter mühsamen Debatten zur Rolle von Frauen in der katholischen Kirche verfolgt, mag kaum glauben, dass der weibliche Teil der Schöpfung zu früheren Zeiten einmal quasi bischöfliche Privilegien genoss. Die Episode ist eine von vielen Fundstücken aus den Tiefen der Vergangenheit, die der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf in seinem neuesten Buch „Krypta - Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“ im Licht der aktuellen Diskussionen über den künftigen Kurs der Kirche betrachtet. Dass der ausgewiesene Kenner von altehrwürdigen Akten und Archiven als Kronzeugen für das Brauchtum in Burgos ausgerechnet Josemaria Escriva de Balaguer y Albas anführt, den Gründer des Opus Dei, passt zum Duktus des gesamten Buchs. Wolf stellt gängige Kirchenbilder auf den Kopf und konfrontiert sowohl Konservative wie Progressive mit kritischen An- und Einsichten. Da erweist sich das scheinbar moderne Kirchenrecht von 1983 in Teilen als Rückschritt, verglichen mit der Praxis vorangegangener Jahrzehnte und Jahrhunderte; und aus dem von den Piusbrüdern verehrten Konzil von Trient (15451563) wird bei näherem Hinsehen eine Fundgrube für mögliche Reformen in unseren Tagen. Die Provokation sei kein Selbstzweck, betont Professor Hubert der Historiker. Er will Wolf. sich an eine möglichst breite Leserschaft wenden, vor allem an die „Katholiken der Mitte“, die an dem gegenwärtigen Zustand ihrer Kirche leiden. „Die katholische Kirche hat eine ungeheuer positive und befreiende Botschaft zu verkünden. Aber sie ist geknebelt durch strukturelle Defizite“, lautet Wolfs Diagnose. „Kreative Lösungen“ Als Gegenmittel setzt er auf die Kraft der Historie. „Ich möchte den ganzen Tisch der Tradition decken und zeigen, dass es im Laufe der Geschichte immer wieder kreative Lösungen gab, die für kürzere oder längere Zeit legitimerweise praktiziert wurden.“ Damit steht „Krypta“ stellvertretend auch als eine Antwort auf den gerade in Deutschland immer häufiger zu vernehmenden Ruf nach einem stärkeren Engagement von Theologen in der Reformdebatte. Wolf, der selbst katholischer Priester ist, räumt ein, dass da zuletzt zu wenig passiert sei. Es mangele an Nachfolgern für die „großen Theologengestalten“ mit internationaler Strahlkraft wie Karl Rahner, Joseph Ratzinger, Karl Lehmann oder Hans Urs von Balthasar. Dies dürfe jedoch keine Ausrede sein. „Wir müssen unsere theologische Aufgabe auch in Bezug auf die Kirche wahrnehmen nicht, indem wir als Besserwisser auftreten, sondern indem wir methodisch verantwortete Ergebnisse auf den Tisch legen, die dann als Grundlage für weitere Diskussionen dienen können.“ Nicht nur für Kirchen-Insider Diesem Anspruch wird das Buch gerecht - in allgemein verständlicher Sprache. So dürften sich nicht nur „Kirchen-Insider“ angesprochen fühlen - auch wenn nicht alle Traditionen, wie es der Titel etwas reißerisch suggeriert, unterdrückt, sondern viele nur verschüttet wurden, ähnlich wie manche Krypta unter antiken oder mittelalterlichen Gotteshäusern. Der Journalist Christian Geyer-Hindemith brachte unlängst in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit Verweis auf die Neuerscheinung noch eine weitere Überlegung ins Spiel: Diese Form der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte könne auch für den Islam stilbildend sein. „Das würde mich sehr freuen“, sagt Wolf. Aktueller geht es kaum, kurz nach den Anschlägen von Paris und der Frage, welche Wirkung die Formierungsphase des Islam bis auf den heutigen Tag auf das Verhältnis von Religion und Gewalt hat. Joachim Heinz Hubert Wolf: „Krypta Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“, 231 Seiten, Verlag C.H. Beck, München, 19,95 Euro Die Krypta einer Kirche steht nicht nur symbolisch für einen Anfang, aus dem sich vieles entwickelt hat. 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 (Fotos: Bkr, KNA) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe von „domradio.de“ und Partnern. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer VideoBotschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 Uhr und 18 Uhr. domradio.de und erzbistum-koeln.de (Internet, Facebook, Youtube): sonntags 8 Uhr. TV Partnersender (EWTN, Bibel TV): nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Hermine Speier – die erste Angestellte im Vatikan. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Es spricht Pater Philipp Reichling, Köln. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit Autoren aus der katholischen Kirche. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Schweifen und Ab-Schweifen des Geistes. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Werktags 8 bis 9 Uhr, domradio.de und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 21. Februar 14.55 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Pfarrkirche in Moosbach bei Cham. 17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin. 18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika in Kevelaer. 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 22. Februar 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11 Uhr, ARD: Katholischer Gottesdienst zur Eröffnung der Misereor-Fastenaktion 2015 aus dem Dom St. Peter in Osnabrück. 10 bis 11.30 Uhr, domradio.de und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst Franziskus. 12.25 bis 12.30 Uhr, WDR FS: WestART Meisterwerke: Jahreskalender, Ikonenmuseum in Recklinghausen. 14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen. 15 bis 15.30 Uhr, NDR FS: Offen gesagt. Neues Leben nach dem Burnout. 16.20 bis 16.50 Uhr, WDR FS: Die Milchrebellen. 17 bis 18 Uhr, EWTN: Pontifikalvesper zur WDR 4 Werktags 8.55 Kirche in WDR 4. Mit Graciela Sonntag. WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. Mit Bischof Franz-Josef Overbeck, Essen. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Nacht und Räume in der Bibel. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrei St. Simon und Judas in Hosenfeld-Blankenau. Es predigt Generalvikar Gerhard Stanke. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. Zeige uns, Herr, Deine Allmacht und Güte, GL 272. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Mutig kleiner werden. Eine Herausforderung für Kirchen und Gesellschaft. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de Gottesdienste Sonntag, 22. 2., 10 Uhr: Kapitelsamt aus dem Kölner Dom. Sonntag, 22. 2., 17 Uhr: Pontifikalvesper zur Verabschiedung von Generavikar Dr. Stefan Heße und der Einführung von Generalvikar Dr. Dominik Meiering. Montag, 23. 2., 18.30 Uhr: Pontifikalamt zur Eröffnung der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, Hildesheimer Dom. Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Weltweit – Kolpingjugend in Osteuropa Sie ist längst im neuen Europa angekommen – die Generation, die so alt ist wie die politische Wende in Osteuropa. 57 Prozent der jungen Osteuropäer fühlen sich vom Verabschiedung von Generalvikar Dr. Stefan Heße und Einführung von Dr. Dominik Meiering als neuem Generalvikar des Erzbistums Köln im Kölner Dom. 20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht. Montag, 23. Februar 18.30 bis 20.30 Uhr, EWTN: Pontifikalamt zur Eröffnung der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Hildesheimer Dom. Mittwoch, 25. Februar 7.20 bis 8.20 Uhr, WDR FS: Planet Schule: Die Juden – Geschichte eines Volkes. „Gelobtes“ Land und „Fall des Tempels“. Weitere Folgen Donnerstag und Freitag zur gleichen Zeit im WDR-Fernsehen. 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Flüchtlingen Heimat geben – das Beispiel Oggelsbeuren. 10.30 bis 12 Uhr, EWTN: Mittwochs-Audienz des Papstes. 21 bis 21.45 Uhr, SWR FS: Glaube - Liebe Lust. Sexualität in den Weltreligionen (1). Erste Liebe. Donnerstag, 26. Februar 17 bis 17.30 Uhr, BR: Die Chiemgau-Saga. Errichtung des Gipfelkreuzes auf der Kampenwand. Freitag, 27. Februar 12.30 bis 13 Uhr, 3sat: Christen in China. In China wächst die Zahl der Christen. Offiziell gibt es etwa 26 Millionen Protestanten und Katholiken, doch tatsächlich sind es mehr. wirtschaftlichen und sozialen Leben ausgeschlossen. Viele wollen auswandern. Das Kolpingwerk und sein Jugendverband versuchen, den Entwicklungen entgegenzuwirken (Mo., 10. 7., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Tagesevangelium Dr. Axel Hammes. Von Montag, 23., bis Samstag, 28. Frebruar, spricht Pfarrer Dr. Axel Hammes vom Pfarreienverbund Deutz-Poll Gedanken zum Tagesevangelium. Malta – Auf des Spuren des hl. Paulus Der heilige Paulus ist Schutzpatron der Insel Malta. Domradio Reisen begibt sich auf seine Spurensuche. Ein Streifzug durch Geschichte und Kultur mit dem Bayerischen Pilgerbüro (Fr., 27. 2., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 MEDIEN 37°: Ottfried Fischer und sein „Freund Parkinson“ Im Herbst 2013 steht Ottfried Fischer zum letzten Mal als „Pfarrer Braun“ vor der Kamera. Die langen Drehtage fallen ihm sichtlich schwer, immer wieder droht die Müdigkeit ihn zu überwältigen. Wegen seiner Parkinson-Erkrankung wird die Erfolgsserie eingestellt, genau wie ein Jahr zuvor die Kabarettsendung „Ottis Schlachthof“. Als die Dreharbeiten für den Film „Ottfried Fischer und sein Freund Parkinson – Start in ein neues Leben“ in der Reihe „37°“ beginnen, scheint Fischers Fernsehkarriere beendet. Parkinson, diese „feige Sau“, wie er die Krankheit nennt, hat ihn ausgebremst. Doch sie hat nicht mit Ottfried Fischer gerechnet. Der Schauspieler ohne Talent zum Selbstmitleid will sich von „Freund Parkinson“ nicht diktieren lassen, was er noch kann und was nicht. Stattdessen wählt er seine eigene Strategie: Er ignoriert ihn. Ohne Fernsehen kann er leben, aber nicht ohne die Bühne und sein Publikum. Kaum hat er sich von den Dreharbeiten erholt, geht er mit einem neuen Bühnenprogramm auf Tour. Kann Fischer den Kampf mit seiner Willenskraft gewinnen, oder wird Parkinson doch der Stärkere sein? Auf jeden Fall überrascht Fischer am Ende nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen. „37°“ porträtiert den beliebten Schauspieler im Umgang mit seiner schweren Krankheit und begleitet ihn ein Jahr lang in ein neues Leben. Es ist ein ständiges Tauziehen zwischen Wünschen und Möglichkeiten. „Jetzt noch langsamer“ heißt augenzwinkernd sein neues Programm. ZDF, Di., 24. 2., 22.15 bis 22.45 Uhr Alltag in der Trümmerlandschaft ARD-Zweiteiler „Die Himmelsleiter“ über das Leben im Nachkriegs-Rheinland „Die Himmelsleiter“ – so der Titel des zweiteiligen Fernsehfilms – tauften die Kölner den gut bewachten Schmugglerweg nach Belgien, auf dem etliche Menschen in Not ihr Leben ließen. Vor allem Kinder und Jugendliche wagen sich über verschlungene Pfade ins Nachbarland. Organisiert wird der Schmuggel in dem Film von Armin Zettler, einst strammer Nazi und auch jetzt mit krummen und halblegalen Geschäften wieder obenauf. Seine erbittertste Gegnerin ist Anna Roth, deren Mann, ein Deutscher jüdischen Glaubens, verschollen ist. Sie besitzt ein Grundstück, das Zettler ihr abkaufen will, um es an die Besatzungsmacht weiterzuverkaufen. Statt Wohnhäusern sollen in der Kölner Innenstadt Kasernen entstehen. Um die beiden entspannt sich ein bunter Reigen der Probleme der Nachkriegszeit mit etlichen Verwicklungen, die zu den klassischen Dramenmotiven gehören. Der Film entwirft vor einer imposanten Trümmerkulisse ein vielschichtiges Gesellschaftspanorama. Nachdem der Kölner Kardinal Frings Schmuggeln und den Handel auf dem Schwarzmarkt als Über- Anna Roth (Christiane Paul) versucht gemeinsam mit ihrem Enkel Paul (Luis Vorbach) im zerbombten Köln Milch zu organisieren. (Foto: ARD Degeto/Stephanie Kulbach) lebensstrategie guthieß, bestimmte das „Fringsen“ das Leben in der Domstadt. Die Alliierten bemühten sich derweil um die Entnazifizierung. „Die Himmelsleiter“ ist ein Film über das Überleben in einer Stadt mit einer zer- brechlichen gesellschaftlichen Ordnung und der Suche nach Neuorientierung. Die Familie ist der wichtigste Halt. ARD, Fr., 27. 2. (Teil 1), und Sa., 28. 2. (Teil 2), jeweils von 20.15 bis 21.45 Uhr Für den „lieben Gott“ Nach dem Selbstmordversuch Mallorca für Individualisten Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Spätwerken zweier Komponisten, die sich intensiv mit dem Thema Tod auseinandersetzen – die Symphonie Nr. 9 d-Moll von Anton Bruckner sowie das Konzert für Violine und Orchester von Alban Berg. Solist ist der israelische Geiger Gil Shaham. Während Anton Bruckner nach mündlicher Überlieferung seine Symphonie Nr. 9 d-Moll dem „lieben Gott“ widmete, komponierte Alban Berg das Konzert für Violine und Orchester „Dem Andenken eine Engels“. Er dachte hierbei an Manon Gropius, die kurz zuvor jung verstorbene Tochter Alma Mahlers. Bayerisches Fernsehen, So., 22. 2., 9.30 bis 11 Uhr In dem berührenden Dokumentarfilm „Das Ende war der Anfang“ erzählen Menschen, wie es dazu kam, dass sie ihrem Leben selbst ein Ende setzen wollten und wie sie den Weg zurück ins Leben und in die Gesellschaft wieder gefunden haben – weil es einen Anfang gibt nach dem Ende. Noël Kaiser beispielsweise „wollte niemandem zur Last fallen“ und schrieb an alle seine Geschwister, Eltern und Freunde Abschiedsbriefe und stellte sich an die Bahngleise. Eine Schulkameradin sah ihn dort stehen und griff mutig ein. Heute ist Noël über 30 Jahre alt und findet: „Ich bin froh, dass ich noch da bin“. 3sat, Di., 24. 2., 22.25 bis 23.15 Uhr 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 Mallorca ist mittlerweile auch für Individualtouristen ein beliebtes Reiseziel. Stefan Pinnow zeigt die beliebteste Insel der Deutschen fernab der ausgetretenen Touristenpfade und stellt Orte vor, die wohl den wenigsten Mallorca-Urlaubern bekannt sind. Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen im Tramuntana-Gebirge ist das Kloster Lluc, Mallorcas bedeutendster Wallfahrtsort. Die größte Prozession findet im August statt, dann pilgern bis zu 45 000 Menschen zur Schwarzen Madonna nach Lluc. Individual-Reisende können hier auch übernachten, genau wie im Wallfahrtsort Nr. 2, der Eremitage de San Salvador bei Felanitx im Osten der Insel. WDR FS, So., 22. 2., 20.15 bis 21.45 Uhr www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 ERZÄHLUNG K önnte ich in einer Ritterburg wohnen?“ „Wie meinst du das, Bernemann?“ „Naja, in einer Burg. Ich möchte gern in einer Burg wohnen. So wie die Burg Idstein. Oder wie die Ronneburg. Oder wie diese Burg, die wir im letzten 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 Herbst in Südtirol gesehen haben. Die war voll der Hammer.“ „Die Trostburg.“ „Ja, genau. Die Trostburg. In so eine Burg möchte ich gern einziehen.“ „Gefällt es dir denn“, erkundigte ich mich, „in deinem Zimmer nicht mehr?“ „Doch, schon. Aber eine Burg wäre echt cool. Weil da die alten Ritter daheim waren.“ „Aber das ist doch Schnee von vorgestern.“ „Trotzdem. Die alten Ritter sind tierisch große Klasse.“ Wir saßen am Küchentisch, der kleine Bernemann und ich. Er war gerade aus der Schule nach Hause gekommen. Die Gläser mit der Limonade standen schon vor uns. Die Spaghetti würden gleich soweit sein. Und zwischendurch gab Bernemann wieder einmal bekannt, in welche Richtung er gern seine Lebensumstände verändern wollte. Letzte Woche wollte er in den Wilden Westen ziehen, und ein paar Tage davor gelüstete es ihn nach einem Umzug in die Mongolei. Ich habe keine Ahnung, wie ein Siebenjähriger auf die Mongolei kommt. Vielleicht hat er in der Schule oder im Fernsehen etwas aufgeschnappt. Bernemann war ein junger Bursche, der seine Interessen und seine Absichten in rasantem Tempo änderte. Natürlich war keine seiner Ideen realisierbar, aber das musste ich ihm erst einmal klarmachen. Einmal wollte er sogar nach Transsilvanien fahren, weil er hoffte, dort den Grafen Dracula zu treffen. Bernemann wollte den Dracula unbedingt befragen, wie das denn sei, wenn man als Blutsauger leben muss. Zum Glück wollte er nicht in die Fußstapfen des Finsterlings treten – dafür liebt er Limonade, Apfelsaft und Kirschsaft viel zu sehr. Ich schaufelte eine Riesenladung Spaghetti mit Tomatensoße auf Bernemanns Teller und nahm mir auch eine Portion. „Das Leben in einer Ritterburg“, beteuerte Bernemann schmatzend, „würde mir gefallen.“ „Aber in die Schule“, sagte ich, „würdest du trotzdem noch gehen, oder wie stellst du dir das vor?“ „Ich glaube nicht“, mümmelte der kleine Kumpel, „dass die alten Ritter in die Schule gegangen sind.“ „Die alten Ritter“, versetzte ich kühl, „haben aber auch keine Spaghetti gegessen.“ „Aber warum denn nicht?“ „Weil es zur Zeit der alten Ritter noch keine Spaghetti gab. Und Pommes und Pizza und Hamburger gab es auch noch nicht. Und Computerspiele auch nicht.“ Er hielt einen Moment mit dem Kauen inne und schaute mich erstaunt an. „Und Fernsehen hatten sie auch nicht, oder?“ „Nein. Fernsehen hatten sie auch nicht.“ „Wie haben sie das bloß ausgehalten? Aber“, sagte er und grinste mich fröhlich an, „ich will ja nur in der Burg wohnen. Für mich gibt es ja Fernsehen und Computerspiele und Pizza.“ Ich grinste zurück. „Aber nur hier zu Hause“, sagte ich. „Von einer Burg darfst du nur träumen.“ Er stocherte in seinen Spaghettiberg und lud sich umständlich eine neue Portion auf. „Das hab‘ ich mir schon gedacht“, sagte er und seufzte. „So ist es immer, wenn mir etwas gePeter Biqué fällt.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 KIRCHE UND THEOLOGIE Mehr als nur Personal- und Strukturenwechsel Überlegungen zur „Pfarrei der Zukunft“ in der Karl Rahner Akademie D ie neue zukünftige größere Pfarrei wird eine Gemeinschaft von Gemeinschaften sein.“ Diese Prognose wagte der Pastoraltheologe Dr. Ottmar John in einem Vortrag in der Kölner Karl Rahner Akademie, der den Titel „Die Pfarrei der Zukunft“ trug. John, der als Referent „Pastorale Entwicklung“ für das Ich lese die Kirchenzeitung, weil... . . . ich mich dafür interessiere, wie Glaube in der nahen und fernen Welt ganz praktisch und konkret im Alltag gelebt wird. RENATE SIMON-PÜTZ, Brühl KLEINANZEIGEN Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) arbeitet, versteht die neue große Pfarrei als „Kooperationsplattform“ für die vielen vorliegenden Formen Kirche zu sein. Er gab gleich zu Beginn seines Vortrags eine Warnung mit auf den Weg: „Pfarrer in Großpfarreien, die so weiter machen wie bisher, sind längst krank geschrieben wegen Burn Out.“ Wenn bis heute vielfach über Pfarrgemeinden gesprochen werde, sei dies eine relativ junge Frucht aus der Würzburger Synode (1971 bis 1975). Die Pfarrei sei „Kirche im vollen Sinn des Wortes, weil dort die Eucharistie gefeiert wird“, so John. Kirche ist in einer Übergangssituation Andererseits habe dieses Verständnis von Gemeinde den Blick zu sehr auf das Territorium gelegt. Gemeinde sei als Struktur verstanden worden, die sich hauptsächlich durch die hauptamtlich Angestellten mit dem Priester an der Spitze sowie den anderen pastoralen Diensten auszeichne. Den Todesstoß dieses Verständnisses hätte die Sinus-Milieu-Studie gesetzt. Sie wies nach, dass die traditionelle Pfarrei nur noch zwei bis drei Milieus erreichen würde. „Damit ist die Pfarrei nicht mehr Kirche im vollen Sinne des Wortes“, so John. Was könnte stattdessen kommen? John plädiert für eine Offenheit zu einer starken Dynamik, ein fertiges Bild könne zur Zeit niemand propagieren. Die katholische Kirche in Deutschland sei in einer „Übergangssituation“ von einer „relativ statischen Form in einen permanenten Wandel“. Nur Personal und Strukturen per Verwaltungsverordnung zu wechseln sei „zu wenig“. 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Theologisches Leitbild für John ist die Aussage des Zweiten Vatikanischen Konzils vom „pilgernden Gottesvolk“. In der Kirche wende Gott sich der Welt zu. Deshalb gehöre es zur Kirche, für die jeder einzelne Teil des Gottesvolkes als Getaufter und Gefirmter stehe, missionarisch Zeuge zu sein sowie sich den Ärmsten zuzuwenden. Dabei liege die Grenze nicht Dr. Ottmar John. bei den Angehörigen der (Fotos: Raspels) eigenen Konfession, sondern sie reiche weit zu den anderen Christen, den Nicht-Glaubenden und den Angehörigen anderer Religionen. John unterschied in den Begriffen zwischen der „Pfarrei“, die strukturiert und kirchenrechtlich abgesichert sei sowie „allen alles sein müsse“, und einer „Gemeinde“, die durchaus „einseitig“ sein dürfe. Unter Gemeinde versteht John die freien Zusammenschlüsse von Getauften und Gefirmten, die auf einem, wie eng oder weit auch immer gefassten, Feld Verantwortung übernehmen – beispielsweise in Solidaritätsaktionen für Flüchtlinge. Solche Gemeinden können die fest etablierten Verbände wie beispielsweise die Frauengemeinschaft, die Katholische Arbeitnehmerbewegung, eine Geistliche Gemeinschaft oder auch die ehrenamtliche wie die hauptberufliche Caritas sein. Diese Gemeinschaften übernehmen den „Weltdienst“, beispielsweise durch Verbände oder EineWelt-Gruppen, sie wirken aber auch innergemeindlich oder bilden Gebetsgruppen. Gläubige wollen Vertrauen des Bischofs Zu diesen „Gemeinden“ zählt John beispielsweise auch die verbandliche hauptberufliche Caritas oder die gemeindliche Kindertagesstätte. Jede Gemeinde/Gemeinschaft stehe für ihre Positionen, ihre Kirchlichkeit erweise sich darin, wie sehr sie erkennen und umsetzen, dass sie auf die anderen Gemeinschaften als Kirche angewiesen sind. John dazu: „Die Zukunft der Kirche braucht das Engagement der Laien, sie prägen das Gesicht der Kirche.“ Dazu erinnerte John an ein Wort des Erfurter Alt-Bischofs Joachim Wanke: „Was haben wir denn anderes als unseren Mitarbeitern zu vertrauen?“ Und der Referent der Bischofskonferenz fügte selbst hinzu: „Das Vertrauen des Bischofs ist wichtig und das wollen die Gläubigen erfahren.“ BERNHARD RASPELS Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Auf den Spuren der Zisterzienser NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Langwaden-Freunde seit 50 Jahren aktiv LANGWADEN. Der Förderverein „Freunde des Klosters Langwaden“ besteht jetzt seit 50 Jahren. Eine Pilger- und Studienfahrt „Auf den Spuren der Zisterzienser in Ostdeutschland“ mit einem Abstecher in die Abtei Osek in Böhmen bildet einen Schwerpunkt des Jubiläums. „Seit seiner Gründung Landrat Hans-Jürgen Petrauschke leitet den Langwadener Förderverein. (Foto: ZIM) 1965 trägt unser Förderverein maßgeblich zur Instandhaltung Langwadens bei und unterstützt die religiösen und sozialen Aufgaben der Mönche“, so Landrat und Fördervereinsvorsitzender Hans-Jürgen Petrauschke. Angesichts der Gastfreundschaft der Ordensmänner spricht er von „einem Geben und Nehmen“, das die Zusammenarbeit präge. Neben Petrauschke sind die Vorstandsmitglieder Cornel Hüsch, Hans Werner Reisdorf und Franz Wingerath für die Geschicke des Vereins verantwortlich. Im Jubiläumsjahr haben die KlosterFreunde und die Mönche für Samstag, 21. März, ab 9.30 Uhr einen Einkehrtag mit Prior Pater Bruno Robeck geplant. Die Veranstaltung endet mit einer Messe. Bei einem Spargelessen am 27. Mai werden „Gedanken zum Jahr der Maueröffnung“ geäußert – je nach ihrer Herkunft von Frater Aelred (aus westdeutscher Sicht), Pater Gregor (aus ostdeutscher Sicht) und Pater Bruno (aus Berliner Sicht). Zum Adventstreffen hat sich der Generalabt des Zisterzienser-Ordens, Mauro-Giuseppe Lepori, angesagt. ZIM ➔ www.klosterlangwaden.de Wallfahrtsmadonna zieht wieder um Erster Gottesdienst nach Renovierung am 22. Februar NOITHAUSEN. Die Gottesdienste wurden im Pfarrheim gefeiert, bei der Oktav sind die Pilger in einem Festzelt untergebracht worden – doch die Zeit der Improvisation hat sich gelohnt: Die Kirche St. Mariä Geburt erstrahlt im neuen Glanz. Zu Beginn der Fastenzeit, am Sonntag, 22. Februar, feiern die Noithausener Katholiken erstmals nach der Renovierungsphase wieder eine Messe in ihrem Gotteshaus. Sie treffen sich um 9.30 Uhr am Pfarrheim und ziehen dann mit der Wallfahrtsmadonna von 1800 in die Kirche ein. „Ich freue mich sehr über die hellen Wände, die schöne, neue Beleuchtung, die neue Taufkapelle und die Möglichkeit, künftig auch außerhalb der Gottesdienste in einen Teil der Kirche gehen und dort beten zu können“, so Kreisdechant Monsignore Guido Assmann, der zurzeit als Pfarrverweser im Grevenbroicher Seelsorgebereich „Elsbach/ Erft“ wirkt. Rund 335 000 Euro kostete das Projekt, das die Architektin Angelika TeskeNaumann maßgeblich begleitet hat. Es hat sich einiges geändert. Der Eingangsbereich soll künftig tagsüber geöffnet sein und wurde dafür mit gläsernen Elemen- 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 ten abgetrennt. Daneben hat das Taufbecken einen neuen Standort gefunden, womit ein Raum für Tauffeiern entstanden ist. Der Tabernakel steht nun hinter dem Altar, die Mutter-Gottes-Statue rechts davon. Ein neuer Kirchenführer informiert darüber. ZIM Monsignore Guido Assmann und Architektin Angelika TeskeNaumann freuen sich über die renovierte Kirche. (Foto: ZIM) KREISDEKANAT. Ein Erfolg war die Sternsinger-Aktion 2015 im Kreisdekanat Neuss. Diese Bilanz zog jetzt die Katholische Jugendagentur. Genau 2334 Jungen und Mädchen hatten sich Anfang Januar auf den Weg gemacht, um Menschen ihrer Gemeinde ein Segen zu sein. Sie sammelten 300 759 Euro. Im Vorjahr waren es rund 285 000 Euro. Insgesamt 845 Helferinnen und Helfer begleiteten die Kinder. Besonders erfreulich waren die Ergebnisse in den Seelsorgebereichen „Neuss-West/Korschenbroich“ (49 182 Euro), „Kaarst/ Büttgen“ (33 975) und „DormagenNord“ (32 161). NEUSS. Die Kardinaltugenden stehen im Mittelpunkt der musikalisch umrahmten Fastenpredigten, die mittwochs um 18.30 Uhr in St. Marien beginnen. „Die Bergpredigt als Grundlage der christlichen Tugend“ wird am 25. Februar von Monsignore Peter Krischer beleuchtet. Danach predigen Pfarrer Guido Dalhaus (4. März, „Klugheit“), Domkapitular Prälat Josef Sauerborn (11. März, „Gerechtigkeit“), Dom- und Stadtdechant Robert Kleine (18. März, „Tapferkeit“) und Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp (25. März, „Maß“). NETTESHEIM. Im Zeichen des „Jahres der Orden“ steht die Maria-Hilf-Oktav in St. Martinus. In den Predigten werden Männer und Frauen aus Klöstern vorgestellt. Am Sonntag, 22. Februar, um 15 Uhr beginnt die Eröffnungsandacht. Von Montag bis Freitag werden jeweils ab 18 Uhr Gottesdienste gefeiert. NIKOLAUSKLOSTER. „Märtyrer des Erzbistums Köln im 20. Jahrhundert“ heißt die Ausstellung, die am Samstag, 21. Februar, um 19 Uhr im Nikolauskloster der Oblatenmissionare bei Glehn eröffnet wird. Den Einführungsvortrag hält Prälat Professor Dr. Helmut Moll, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Erstellung des Martyrologiums des 20. Jahrhunderts. Am Donnerstag, 12. März, um 19.30 Uhr steht Pater Friedrich Lorenz im Blickpunkt. Der Oblatenmissionar lebte während der NS-Zeit im Nikolauskloster und wurde enthauptet. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 DÜSSELDORF. Seit Mai 2013 (die Kirchenzeitung berichtete) greift die Reihe „Lebenskunst“ im „maxhaus“ an der Schulstraße die viel diskutierte Frage nach einer gelingenden Lebensgestaltung auf und konzentriert sich dabei auf die spritituelle Tradition des Christentums. Am Dienstag, 24. Februar, philosophiert Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz mit den Gästen. Das Thema der emeritierten Professorin für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft sowie Autorin zahlreicher Bücher und Artikel: „Bin ich mit meinem Leib identisch?“ Beginn ist um 19.30 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich per Email an [email protected] oder unter Telefon (02 11) 9 01 0-2 52. HEERDT/RATH. „Das Dschungelbuch“ wird von der Heerdter Jugend-Bühne der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) einstudiert. Kostenpflichtige Karten für die Aufführungen am 28. Februar, 1., 7., 8., 14. und 15. März – Beginn ist jeweils um 15.30 Uhr – gibt es im „Heerdter Photostübchen“ am Nikolaus-Knopp-Platz. Schon am Freitag, 27. Februar, dürfen 80 Kinder und Eltern aus der Flüchtlingsunterkunft Lacombletstraße die Generalprobe des Musicals erleben. Möglich ist das dank einer Spende von 500 Euro der KAB St. Josef Rath. BENRATH/URDENBACH. Der Kirchengemeindeverband Benrath/Urdenbach möchte eine „Junior-Homepage“ auf seiner Internetseite aufbauen. Dafür werden Mitstreiter aus den beiden Stadtteilen gesucht, die zwischen acht und 16 Jahren alt sind, gerne Bilder malen, Fotos machen oder Artikel schreiben. Meldungen sind per Email an [email protected] möglich. Menschen auffangen 40 Notfall-Seelsorger helfen in Ausnahmesituationen DÜSSELDORF. Stephanie Müller gehört zu den elf Düsseldorfern, die im Herbst in einer ökumenischen Feier zu neuen Notfall-Seelsorgern für die Landeshauptstadt ernannt worden sind. Gut 15-mal pro Jahr schaltet sie den Bereitschafts-Piepser an, um 24 Stunden lang von 8 bis 8 Uhr für die Feuerwehr-Leitstelle erreichbar zu sein. Kommen Polizei oder Feuerwehr bei einem Einsatz zu dem Schluss, dass weitergehende Betreuung notwendig ist, steigt Müller in den Dienstwagen der Notfall-Seelsorge, holt ihren „Tandem-Partner“ Frank Zielinski ab und leistet am Ort der Not seelische Ersthilfe. Rund 40 Notfall-Seelsorger gibt es in Düsseldorf, die die Ausbildung für ein aufwändiges und auch belastendes Ehrenamt durchlaufen haben. „Andererseits gibt uns dieser Dienst sehr viel“, sind sich die Pastoralreferentin und Beauftragte für die Jugendseelsorge und der Ständige Diakon einig. „Es ist so erfüllend, in solchen Ausnahmezuständen da zu sein und Menschen aufzufangen.“ Neben Dienstkleidung und einem Rucksack mit Hilfsmitteln wie Kinderspielzeug, Kreuz, Kerze sowie einem Verzeichnis der Düsseldorfer Beratungsstellen für traumatisierte und trauernde Menschen haben die Notfall-Seelsorger immer noch ein besonderes Mitbringsel dabei: „Wir haben unseren eigenen Glauben im Gepäck“, sagt Zielinski. „Aber selbstverständlich helfen wir allen Menschen, gleich welcher Religion sie angehören oder ob sie überhaupt gläubig sind – wenn die Menschen das Zwei Ersthelfer für die Seele: Stephanie Müller und Frank Zielinski. (Foto: Privat) denn möchten.“ RM „AufERstehen“ Neue Fastenaktion bietet flexibles Teilnehmen an ELLER/LIERENFELD. „Einige Jahre lang haben wir verschiedene Glaubenskurse in der Fastenzeit angeboten“, berichtet Andrea Möller. Sie gehört einem fünfköpfigen Team an, das DÜSSELDORF. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf weist auf die bundesweite Woche der Brüderlichkeit hin. Unter dem Motto „Im Gehen entsteht der Weg – Impulse christlich-jüdischer Begegnung“ gibt es in Düsseldorf von Anfang bis Mitte März mehrere Veranstaltungen, zum Beispiel in den Bereichen Musik und Literatur. Das Programm ist im Internet einsehbar. ➔ www.cjz-duesseldorf.de Das Logo der neuen Fastenaktion. 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Privat) für 2015 eine neue Aktion für die Pfarreien-Gemeinschaft Eller-Lierenfeld vorbereitet hat. Das neue Programm trägt den Titel „AufERstehen“. „Wichtig ist uns, dass eine flexible Teilnahme möglich ist“, so Möller, „niemand muss sich verpflichten, jedes Mal dabei zu sein.“ Es gibt Woche für Woche spirituelle Impulse und andere voneinander unabhängige Veranstaltungen an wechselnden Orten und an unterschiedlichen Wochentagen. Neben Möller und den beiden weiteren Ehrenamtlichen Christine Kirschke und Matthias Schwering bestand die Vorbereitungsgruppe aus dem Ständigen Diakon Philipp Jeffré und dem Priesteramtskandidaten Diakon Markus Söhnlein. Er hält am Mittwoch, 25. Februar, um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema „Heilige Narren und andere Gottsucher“. Treffpunkt ist der Pfarrsaal von St. Augustinus, In der Elb. Einen besonders gestalteten „Kreuzweg – einmal anders“ gibt es am Dienstag, 10. März, um 19 Uhr im Innenhof von St. Michael an der Posener Straße. Das vollständige Programm gibt es auch per Email an auferstehen@ pfarrverband-eller-lierenfeld.de. RM Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Zivilcourage zeigen HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Banner und Ausstellung erinnern an Pfarrer Franz Boehm MONHEIM. Vor 70 Jahren starb Pfarrer Franz Boehm als Häftling 91557 im Konzentrationslager Dachau. Zu seinem Gedenken wurde jetzt ein Banner am nach dem Seelsorger benannten Pfarrer-Franz-Boehm-Haus befestigt: „Lasst uns nicht wie stumme Hunde sein, nicht wie Menschen, die nur zusehen und schweigen“, eine Lebensmaxime von Franz Boehm, ist an der Wand des Monheimer Pfarrzentrums an der Sperberstraße zu lesen. „Damit wollen wir in Ein historisches Foto-Dokument von Pfarrer Franz Boehm. (Repro: Stadtarchiv Monheim am Rhein) Fax (0 21 73) 96 79 98 der Fastenzeit zum Nachdenken über die eigene Zivilcourage einladen“, so Holger Höhn für den Arbeitskreis „Pfarrer Franz Boehm“ der Gemeinde St. Gereon und Dionysius. Auf dem Katholischen Friedhof an der Frohnstraße wurde am Todestag des Pfarrers ein Kranz auf dem Priestergrab niedergelegt, wo eine Gedenkplatte an den mutigen Widersacher des NS-Regimes erinnert. Boehm war von April 1938 bis zu seinem Tod am 13. Februar 1945 Pfarrer an St. Gereon gewesen. Am Sonntag, 22. Februar, wird eine besonders gestaltete Messe für Boehm in der Kirche St. Gereon gefeiert. Beginn ist um 10 Uhr. Dabei wird die Informationsausstellung in der Franz-Boehm-Gedenkstätte in der früheren Taufkapelle zu dem NS-Opfer und zur KriegsZerstörung des Gotteshauses am 21. Februar 1945 um zwei neu gestaltete Tafeln ergänzt. „In der Nacht des Großangriffs kamen 74 Menschen ums Leben, das waren zwei Prozent der damaligen Bevölkerung von Monheim“, berichtet Höhn. „Wir laden alle zur Mitfeier der Messe ein“, betont er. „Zeigen Sie durch Ihre Teilnahme, dass das Wirken von Franz Boehm und sein Mut nicht in Vergessenheit geraten – besonders in der Gegenwart, in der Mut und Zivilcourage nicht unterschätzt werden dürfen.“ RM „Hoffnung in die Zukunft“ Stiftungsausstellung kommt ins Johanneshaus METTMANN. Stiften ist eine kirchliche Idee. Bereits seit dem Jahr 937 gibt es kirchliche Stiftungen. „Es sind Herzensanliegen, die Menschen zum Stiften motivieren“, erläutert Elke Böhme-Barz, die Leiterin des Stiftungszentrums des Erzbistums Köln. Am Sonntag, 22. Februar, ist im Anschluss an die 11-Uhr-Messe im Johanneshaus die Wanderausstellung „Stiften ist Hoffnung in die Zukunft“ zu sehen. „Mit der Ausstellung möchten wir das Stiften erfahrbar machen und aufzeigen, wie Stiftungen wirken“, so Böhme-Barz, die den Tag mit einem Referat eröffnet. Organisiert wird die Veranstaltung vom Förderverein Johanneshaus. Ziel der Ausstellung ist auch, Stiftungen vorzustellen, die bislang der Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Zur Präsentation gehört auch die in Mettmann gegründete Anneliese-Zemlin-Stiftung. Sie wurde im Jahre 2007 ins Leben gerufen und unterstützt als staatlich anerkannte Stiftung die Arbeit der Pfarrei St. Lambertus für Kinder, Jugendliche und Senioren. Sie ist damit ein Förderer des Seni- 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 orentreffs sowie sinnvoller Freizeitangebote im Johanneshaus an der Düsseldorfer Straße und den weiteren Bestand und Erhalt des Johanneshauses. Die Stiftungsausstellung ist von 11 bis 16 Uhr geöffnet. MM Anneliese Zemlin, bis 1980 im Schuldienst an der Gemeinschaftsgrundschule Goethestraße tätig und 1996 verstorben, ist Namensgeberin einer der Stiftungen, die vorgestellt werden. (Foto: Privat) METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 ERKRATH/UNTERBACH. In diesem Monat beginnt in der Pfarrei St. Johannes der Täufer und Mariä Himmelfahrt die Vortrags- und Diskussionsreihe „Gemeinde-Dialog“. Sie ist Teil des Jahresprojekts „Schöpfung bewahren“. Am Mittwoch, 25. Februar, um 19.30 Uhr spricht Dr. Philipp Schepelmann vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie im Pfarrheim Alt-Erkrath an der Kreuzstraße. Sein Thema: „Und jetzt noch die Erde retten! Ökologie, Nachhaltigkeit und die große Transformation“. LANGENFELD. Mit einer neuen Stellwand informiert der „Lotsenpunkt“ (die Kirchenzeitung berichtete) Kirchbesucher über seine Angebote. Koordinatorin Nadine Büttner steht außerdem unter Telefon (01 78) 3 98 13 05 für Auskünfte zur Verfügung. Bis zum 1. März ist die Stellwand in St. Paulus, bis zum 17. März dann in St. Maria Rosenkranzkönigin. HAAN. Eine neue ökumenisch arbeitende Kleiderkammer soll insbesondere auch Flüchtlinge mit Kleidung versorgen. Sie wurde im „Blauen Haus“, dem ehemaligen Kindergarten der evangelischen Kirchengemeinde an der Martin-LutherStraße, eingerichtet. Dienstags von 9.30 bis 11.30 Uhr und donnerstags von 15.30 bis 17.30 Uhr sind die Türen geöffnet. Informationen, auch zu Kleiderspenden, gibt Angela Brüntrup unter Telefon (01 60) 96 63 50 76. Sie ist per Email erreichbar unter [email protected]. METTMANN. Die Marktkonzertreihe 2015 beginnt mit Musik für Orgel & Saxofon am Samstag, 21. Februar, um 11 Uhr in St. Lambertus. „Barock trifft Gospel“ ist das Programm dieser Matinee überschrieben. Ben-David Ungermann, Kirchenmusiker an der evangelischen Kirchengemeinde in Hochdahl, musiziert mit der Saxofonistin Charlotte Gärtner. WÜLFRATH. „Engel in den Lithografien von Marc Chagall“ zeigt das Kinder- und Familienzentrum Arche Noah vom 20. Februar bis zum 1. März. Offene Führungen finden am Sonntag, 1. März, um 14.30 Uhr und um 15 Uhr mit Dr. Hildegard HeitgerBenke statt. Gruppen können sich unter Telefon (0 20 58) 13 75 anmelden. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 AUFDERHÖHE. Das palliative Hospiz Solingen „PHoS“ lädt zum 22. Solinger Hospiztag ein. Thema ist die „Spiritualität in der Hospizarbeit“. Referent ist Dr. Erhard Weiher, Diplom-Physiker und DiplomTheologe. Die Veranstaltung findet Samstag, 21. Februar, um 9.30 Uhr in der Kapelle des Diakonischen Werks Bethanien, Aufderhöhe, statt. LENNEP. Der zweite Teil zum „Vater unser – das zentrale Gebet der Christen, Die sieben Bitten“ steht am Mittwoch, 25. Februar, um 17.15 Uhr auf dem Programm. Referent ist im Pfarrheim von St. Bonaventura Pfarrer Hans Jürgen Roth WUPPERTAL. Zum „Kreuzweg der Arbeit“ lädt die Katholische ArbeitnehmerBewegung (KAB) am Samstag, 28. Februar, ein. Der Kreuzweg steht in diesem Jahr unter dem Thema „Brot und Rosen“. Beginn ist um 11 Uhr in der evangelischen City-Kirche Wuppertal-Elberfeld, Kirchplatz 2. Einzelne Stationen des Kreuzwegs sind am Armendenkmal, dem Verwaltungshaus Elberfeld, beim Finanzamt, der Volkshochschule und der Abschluss in der Basilika St. Laurentius. Im Anschluss gibt es einen Imbiss im Saal der Katholischen Jugendagentur, Auer Schulstraße. WUPPERTAL. Zu einem ökumenischen Erinnerungsgottesdienst im Helios-Klinikum Barmen laden am Freitag, 27. Februar, die Seelsorger des Krankenhauses um 18 Uhr in die Kirche im Klinikum, Haus B 4, ein. Der Gottesdienst bietet für Angehörige und Freunde der im Krankenhaus Verstorbenen und für Mitarbeiter die Möglichkeit der Erinnerung und des Trostes. . BARMEN. Die Kontaktstelle St. Antonius, die in Zusammenarbeit mit der Caritas im Pfarrzentrum am Alten Markt in Barmen arbeitet, sucht Personen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Sie werden geschult und können dann zum Beispiel Hilfesuchenden Informationen über soziale Angebote geben, beim Ausfüllen von Formularen helfen oder bei Bewerbungen unterstützen. Aufgebaut werden soll auch ein Besuchsdienst. Interessierte melden sich unter Telefon (02 02) 3 89 03 67 oder per E-Mail unter [email protected] . „Sterben, Tod und Kinderlachen“ Dr. Kumar Sinha beim ersten Haltestellengespräch BARMEN. „Sterben und Leben liegen in unserem Beruf sehr eng beieinander“, so Dr. Kumar Sinha, Oberarzt der Kinderklinik Helios Wuppertal, im ersten Haltestellengespräch des Jahres. Die Veranstaltungen sind eine Reihe der Caritas-Hospizdienste in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk, in der Silke Kirchmann, Caritas Hospiz- und Palliativbeauftragte, mit verschiedenen Gesprächspartnern an deren Arbeitsplatz zusammenkommt. Beim The- ma „Sterben, Tod und Kinderlachen“ gab Sinha, dessen Schwerpunkte Kinderonkologie und Palliativmedizin sind, einen Einblick in seine Arbeit und die Hintergründe. Der Mediziner: „Mir erlaubt gerade die intensive Begleitung der Kinder und Jugendlichen sinnhaftes Arbeiten.“ Dieses Zur-Seite-Stehen gehe auch über den Tod hinaus, sodass Sinha manchmal bei Beerdigungen seiner Patienten Violine spiele. „Mit der Geige kann ich etwas ganz anderes ausdrücken“, betonte er. Als das höchste Gut bezeichnete Sinha seinen Glauben, der ihn außer seinem Umfeld „am stärksten trägt“. „Ich bin den ganzen Tag im Zwiegespräch mit Gott.“ Das nächste Haltestellengespräch ist am Dienstag, 23. Juni, um 19 Uhr im Polizeipräsidium mit Polizeipräsidentin Brigitta RaOberarzt Dr. Kumar Sinha im Gespräch mit Silke Kirchmann. (Foto: MM) dermacher. MM Hilfen gebündelt Caritas Wuppertal/Solingen in neuen Räumen OHLIGS. (Fast) alles unter einem Dach bietet jetzt die Caritas Wuppertal/Solingen in den neuen Räumen an der Ahrstraße in Ohligs. Mit der Suchtberatung, dem Fachdienst Migration und Integration, der Gemeindecaritas und dem Vorstand befinden sich wichtige Anlaufstellen nun an einem zentralen Ort. Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg sah bei der offiziellen Eröffnung der neuen Etage diesen Schritt auch als Teil der interkulturellen Öffnung der Caritasarbeit. Oft wagten gerade Migranten oder deren Angehörige nicht den Schritt in eine Beratungsstelle, wenn es Probleme mit Alkohol oder Ähnlichem gebe. Jetzt sei die Hemmschwelle, Hilfe bei derartigen Fällen zu erbitten, niedriger geworden, so Gabriele Kirchner, Leiterin der Beratungsstelle. Außerdem sei es auch für die Teams einfacher, nun „mal eben rüber“ zu den Kollegen zu gehen und fachübergreifend Rat zu holen und zu geben. Mit Natalie Becker konnte sogar eine neue Mitarbeiterin eingestellt werden. Mit ihrem Vortrag „Migration und Sucht“ machte Dr. Daniela Ruf, Diplom-Psychologin und Referentin des Deutschen Caritasverbandes für Gesundheit, Rehabilitation und Sucht, die Sachlage deutlich. MÖ Das Team Elke Kuster (von rechts), Natalie Becker, Daniela Ruf, Christoph Humburg, Petra Schwarz, Gabriele Kirchner und Kerstin Knodel. (Foto: MÖ) 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM „Haben hier unser kleines Lourdes“ OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Gottesdienst mit Krankensalbung und Begegnung ENGELSKIRCHEN. Der Welttag der Kranken geht auf Johannes Paul II. zurück. Er führte ihn 1993 ein. Seitdem wird er am 11. Februar begangen, dem Tag der Muttergottes Kreisdechant Christoph Bersch und Pfarrer Jan L. Urban erteilten den Gläubigen des Seelsorgebereiches Engelskirchen das Sakrament der Krankensalbung. (Foto: HC) von Lourdes. Dies nahm Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch zum Anlass, gemeinsam mit den Gläubigen des Seelsorgebereiches Engelskirchen eine Messe mit Krankensalbung zu feiern. Unterstützt wurde er dabei von Pfarrer Jan L. Urban und Krankenhausseelsorger Karl-Heinz Jedlitzke „Die Heilsbotschaft der Gottesmutter hat die ganze Welt erfasst“, sagte der Kreisdechant zur Begrüßung. „In Lourdes stehen die Kranken und Bedürftigen im Mittelpunkt. Wir haben heute hier unser kleines Lourdes.“ Pfarrer Bersch sprach den Kranken in seiner Predigt Mut zu. „Die Krankheit kommt in unser Leben hinein und die Unbeschwertheit ist zu Ende, aber aus der Not wird die Fülle. Und das, was uns erwartet, ist mehr und besser und schöner als alles, was wir auf Erden erfahren haben“, sagte er zu den zahlreich erschienenen Gläubigen. Seelsorgebereichsmusikerin Christiane Hoffmann gestaltete die Messe musikalisch. Im Anschluss gab es ein gemeinsames Kaffeetrinken im Gemeindehaus. „Es ist schön, dass so viele trotz ihrer Krankheit und ihres hohen Alters gekommen sind“, freute sich Bersch. HC Still werden „Geistliche Woche“ hilft beim Entschleunigen GUMMERSBACH. „Wir leben in einer Zeit, in stattfinden. Außerdem wird es in den Kirchen der die Anforderungen an die einzelnen Men- des Seelsorgebereichs um 8 Uhr eine Laudes, schen immer größer werden“, erklärte Pasto- ein Mittagsgebet um 12 Uhr, um 20.30 Uhr eine ralreferent Simon Miebach. „Sei es beruflich, stille Anbetung und zum Tagesabschluss ein familiär oder in der Freizeit.“ Um gemeinsam Komplet um 21 Uhr geben. „Wir stehen zum zur Ruhe zu finden, laden die Seelsorger der Gespräch und zur Begegnung zur Verfügung“, Pfarreiengemeinschaft Oberberg-Mitte zu ei- erklärte Miebach. Informationen unter Telener „geistlichen Woche“ ein. Diese findet in der fon (0 22 61) 2 21 97oder im Internet. HC Fastenzeit vom 1. bis 8. März statt. „Ich erle- ➔ www.oberberg-mitte.de be zunehmend, dass wir auch mit unseren kirchlichen Angeboten für immer mehr Menschen eine zeitliche Belastung darstellen“, so Miebach. „Wir laden die Gemeinde deshalb ein, still zu werden in der Gegenwart des Herrn und sich von ihm beschenken zu lassen.“ In dieser Zeit werden die Messen wie gewohnt gefeiert, aber es werden keine Sitzungen, Gremientreffen oder an- Pastoralreferent Simon Miebach bereitet die „Geistliche Woche“ vor, die vom 1. bis zum (Foto: HC) deres Organisatorisches 8. März stattfindet. 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 GUMMERSBACH. Chorleiterin Ursula Brendel lädt sangesfreudige Gemeindemitglieder ein, in einem Projektchor bei der Gestaltung der Osternacht am Sonntag, 5. April, um 6 Uhr in St. Franziskus mitzuwirken. Die Proben finden immer montags von 19.30 Uhr bis 21.15 Uhr im Jugendheim St. Franziskus statt. Beginn ist am 2. März. Bei diesem Projektchor haben Sängerinnen und Sänger, die sich nicht gerne für längere Zeit an einen Chor binden möchten, die Möglichkeit, einen festlichen Gottesdienst musikalisch mitzugestalten. Information und Anmeldung bei Chorleiterin Ursula Brendel unter Telefon (0 22 61) 28 80 54. MORSBACH. Ein A-Cappella-Konzert zur Fastenzeit findet am Sonntag, 22. Februar, um 17 Uhr, in der Pfarrkirche St. Gertrud statt. Das Gesualdo-Ensemble präsentiert ein Programm, das sich an den liturgischen Texten von Aschermittwoch bis Ostern orientiert. ALTENKIRCHEN. Pfarrer Frank Aumüller bietet in der Fastenzeit wieder „Exerzitien im Alltag“ an. Sie beschäftigen sich mit dem Genfer Bischof Franz von Sales (1567-1622), der durch sein reiches spirituelles und mystisches Werk schon zu Lebzeiten ein gefragter geistlicher Berater und Seelenführer war. Beginn ist am Dienstag, 24.Februar, um 19 Uhr in den oberen Räumen der Wallfahrtskirche von Marienthal. Information und Anmeldung unter Telefon (0 26 81) 52 67. ENGELSKIRCHEN-EHRESHOVEN. „Ich traue dich mir an...“ (Hos 2,22) – unter diesem Motto findet von Freitag, 10. April bis Sonntag, 12. April, in der Malteserkommende ein Wochenende zur Vorbereitung auf die Ehe statt. Die Veranstaltung möchte Paaren, die sich auf dem Weg zur Ehe befinden, Rüstzeug für das gemeinsame Leben vermitteln und die Ehe als Sakrament in den Blick nehmen. Dabei soll es viel Raum für Fragen, Gespräche, Tipps und eigene Erfahrungen geben. Information und Anmeldung bis zum 27. Februar beim Geistlichen Zentrum unter Telefon (0 22 63) 80 00. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 ODENTHAL. Es werden noch Kinder im Alter zwischen zehn und 15 Jahren für das Passionsspiel in St. Engelbert in Voiswinkel am Palmsonntag gesucht. Informationen bei Peter Neu unter Telefon (0 22 02) 7 16 46. BERGISCH GLADBACH. Kardinal Rainer Maria Woelki besucht das Kreisdekanat Rheinisch-Bergischer Kreis am zweiten Fastensonntag, 1. März. Er feiert um 11 Uhr in St. Laurentius die Familienmesse, anschließend ist im benachbarten Laurentiushaus, Laurentiusstraße 4-6, die Möglichkeit zur Begegnung mit dem Erzbischof. BENSBERG. Ein Familienwochenende veranstaltet die Pfarrgemeinde St. Nikolaus in Bensberg vom 20. bis 22. März im Haus Marienhof in Ittenbach bei Königswinter. Teilnehmen können auch Alleinerziehende mit ihren Kindern. Informationen und Anmeldung bei Pastoralreferentin Monika Ueberberg unter Telefon (0 22 04) 91 78 24. WIESDORF. Zum Thema „Die Kirche im Dorf lassen? – Als Gemeinde unterwegs zu den Menschen“ spricht der Theologe Thomas Berenz aus Trier am Sonntag, 1. März, um 16.30 Uhr in St. Antonius anlässlich des 350-jährigen Bestehens der Kirche. HITDORF. Eine Bibel-Lesenacht findet am Sonntag, 1. März, in St. Stephanus statt. Ab 19 Uhr liest Angelika Teresa Oehlke, Zisterzienser-Säkularoblatin und Lehrende des Ruhegebetes, das Johannesevangelium. Vertieft wird die Lesung durch ausgewählte Musik zur Meditation. LEVERKUSEN. Betreuung von Kleinkindern auf Basis der Pädagogik von Emmi Pikler kann man in einem Kurs der Familienbildungsstätte lernen, der am Samstag, 28. Februar, startet. An zehn Samstagen jeweils von 9 bis 17 Uhr werden Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung qualifiziert. Die Teilnahme kostet – ermäßigt durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds – 365 Euro. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter Telefon (02 14) 83 07 20 oder per E-Mail an [email protected]. Neuer Papst – neue Hoffnung St. Antonius Einsiedler lädt zur Glaubenswoche ein BECHEN. Botschaften von Papst Franziskus durchziehen die 16. Bechener Glaubenswoche wie ein roter Faden. Mit einer Festmesse wird die Veranstaltungsreihe am Samstag, 28. Februar, um 18.30 Uhr in der Kirche St. Antonius Einsiedler eröffnet. Den Lebensweg von Papst Franziskus stellt Florian Müller am Montag, 2. März, um 19.30 Uhr vor. Die Botschaft des Papstes ist am Tag darauf Thema bei Daniel Weisser um 19.30 Uhr. Die besondere Bedeutung der Frau ist am Freitag, 6. März, die Überschrift beim Frühstück der Frauengemeinschaft um 9 Uhr im Pfarrheim. Zur Diskussion steht der Satz von Franziskus: „Die Kirche ist eine Frau.“ Nach der Abendmesse am Mittwoch, 4. März, um 19 Uhr beginnt die Aktion „Offene Kirche“. Unter anderen bei Musik und Kerzenschein besteht die Möglichkeit, den Kirchenraum neu zu entdecken. Die Glaubenswoche endet mit einem Gottesdienst am Samstag, 7. März, um 18.30 Uhr. Anschließend lädt der Chor RUHAMA zum offenen KL Singen in der Kirche ein. ➔➔ www.st-marien-kuerten.de Die Kirche St. Antonius Einsiedler bestimmt das Ortszentrum von Kürten-Bechen. Der Gottesdienststandort zeichnet sich (Foto: KL) durch eine lebendige Gemeinschaft aus. Diskussion in der Halbzeitpause Information über Fragebogen zur Familien-Bischofssynode LEVERKUSEN. Welche Realitäten von Partnerschaft, Ehe und Familie sind dringlich und sollten benannt werden? Welche Werte und Botschaften des Evangeliums sollten für Ehe und Familie verkündet werden? Zwei von vier Fragen, mit denen sich die Teilnehmer einer Informationsveranstaltung beschäftigt haben, bei der es um die Befragung ging, die der Vatikan zur Vorbereitung der im Oktober stattfindenden Bischofssynode zu Ehe und Familie gestartet hat. „Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse der vorbereitenden Synode im vergangenen Herbst haben viele schon abgeschrieben, dass sich etwas grundlegend än- dert“, sagte Pastoralreferent Martin Bartsch, Referent für Ehe und Familie im Stadtdekanat. „Aber das wäre, als würde man ein Spiel in der Halbzeitpause als gelaufen betrachten.“ Schnell stellte sich allerdings im Pfarrsaal St. Remigius heraus: die Bereitschaft, sich an der Befragung zu beteiligen, wird für viele beeinträchtigt durch die sehr komplexen und kompliziert formulierten Fragen. Der Erklärungsund Gesprächsbedarf ist hoch. „Wir könnten bis zum Abgabetermin am 15. März jeden Abend über einen Aspekt des Themas sprechen“, stellte Stadtdechant Heinz-Peter Teller fest. KB Auch Pastoralreferentin Donata Pohlmann (links) und Stadtdechant Heinz-Peter Teller (Mitte) standen Rede und Antwort. 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 8/15 | 20. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Ort der Begegnung und des Miteinanders SKM, Tafel und SkF helfen gemeinsam an neuem Standort EITORF. „Aus drei Standorten wird einer“, tung des SKF werden somit zusammengeführt. freute sich die Vorstandsvorsitzende des Ver- Mit dem engen Ineinandergreifen der verschieeins für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis denen Dienste, die nun mitten im Ort in hellen (SKM), Monika Bähr, und betonte: „Wahr- freundlichen Räumen angeboten werden, könlich ein Tag der Freude.“ Durch eine glückli- nen jetzt die Hilfebedürftigen noch besser unche Fügung konnten der Sozialdienst katholi- terstützt werden. „Ich wünsche und hoffe, dass scher Frauen und Männer (SKFM) Eitorf und hier ein Ort der Begegnung, der Unterstützung die Eitorfer Tafel in der Bahnhofstraße 5 neue und des Miteinanders entsteht“, betonte Bähr. Räume beziehen, in der jetzt auch der Sozial- Die katholische und die evangelische Kirchendienst katholischer Frauen (SkF) als Untermie- gemeinde wollen dort, unterstützt von der Komter noch Platz findet. Damit konnten die bis- mune, auch ein Flüchtlingscafé eröffnen. CG herigen Standorte Am Posthof, in der Siegstraße und im Pfarrzentrum aufgelöst werden – ohne erhöhte Mietkosten. Die verschiedenen sozialen Dienste wie Erwerbslosenberatung, Arbeitslosenzentrum, Schuldnerberatung und ambulante Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie die Tafel und die Jugendhilfen, erzieherischen und Pater Leslaw Kunc, CSMA, und Pfarrer Johannes Mikrut, CSMA (von links) segneten frühen Hilfen wie etwa die neuen Räume, daneben SKFM-„Chef“, Diakon Horst Geuss, SkF-Vorstandsmitglied Heinz (Foto: CG) Schwangerschaftsbera- Wiemar und Monika Bähr. Gläubige machen sich auf den Weg Mit Wallfahrtsjahr alte Traditionen neu beleben RUPPICHTEROTH. Der Pfarrverband Ruppichteroth ist in diesem Jahr sehr mobil. Es gebe im Seelsorgebereich viele Wallfahrtstraditionen, bekam Pfarrer Christoph Heinzen bei seinem Antritt im vergangenen September zu hören, die seien nur mehr oder weniger eingeschlafen. Daraufhin machte er gleich „Nägel mit Köpfen“ und arbeitete gemeinsam mit den einzelnen Gruppierungen ein Wallfahrtsjahr aus. Der dazugehörige Kalender ist nun fertiggestellt und liegt an den Schriftenständen oder in den Pfarrbüros aus. Den Auftakt machten bereits die Kommunionkinder, die auf den Spuren der Heiligen Drei Könige nach Köln pilgerten. Am Samstag, 7. März, findet eine Wallfahrt der Kinder und Jugendlichen nach Bödingen statt. Die Frauengemeinschaften pilgern nach Maria Laach, St. Wendel und Werl. Und die Pfarreien beleben ihre Wallfahrtstraditionen neu und pilgern nach Niedermühlen, Bödingen und Marienthal. Der Höhepunkt des Wallfahrtsjahres wird am 30. Mai die gemeinsame Schiffswallfahrt zum Franziskanerkloster Bornhofen sein. Und am 19. September setzen alle, die mitkommen möchten, beim Marsch für das Leben in Ber- 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 lin ein ökumenisches Zeichen zum Schutz des Lebens. Pfarrer Heinzen rechnet mit vielen Teilnehmern: „Ich freue mich, dass wir auf so vielgestaltige und abwechslungsreiche Weise unseren Glauben feiern dürfen.“ CG EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 WOLSDORF. Einen Neuzugang gibt es im Konvent der Schwestern der Christlichen Liebe: Schwester Agathe Schuppert SCC verstärkt den Konvent der Schwestern im Kinderheim Pauline von Mallinckrodt. Zuletzt war Schwester Agathe Oberin in Thülen, wo sich das Schwesternaltenheim des Ordens befindet. Sie unterstützt die Hausaufgabenhilfe für Schulkinder im Kinderheim und will überall dort mithelfen, wo sie gebraucht wird. BERGHEIM. Das erste Konzert im Bergheimer Orgelzyklus findet am Sonntag, 22. Februar, um 17 Uhr in St. Lambertus statt. An der historischen SteinmeyerOrgel spielt Kantor Adolf Fichter (Siegburg) Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Pachelbel, Johann Gottfried Walther und anderen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. SIEGBURG. „Ich kann nicht mehr beten. Wie kann ich beten?“ lautet am Donnerstag, 26. Februar, um 18.30 Uhr das Thema des Gesprächsabends im „Treffpunkt am Markt“, Griesgasse 2. Impulse gibt Angela Herkenrath aus Siegburg. MÜLLDORF. „Was Oma noch wusste – Kinderkrankheiten natürlich behandeln“ heißt es am Dienstag, 24. Februar, um 19.30 Uhr bi einer Veranstaltung im Familienzentrum Sternschnuppe. Eine Anmeldung wird erbeten unter Telefon (0 22 41) 34 17 45. BÖDINGEN. Bei einer Führung durch die Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter“ am Sonntag, 22. Februar, von 16 bis 18 Uhr erklärt Peter Hilleke die Entstehungsgeschichte von Kirche und Kloster. Pfarrer Christoph Heinzen mit dem Wallfahrtskalender 2015. (Foto: CG) EHRENSTEIN. Exerzitien im Alltag unter dem Motto „Heute – Mensch-sein; Christ-sein; Kirche-sein“ leitet Diakon Stephan Schwarz in der Fastenzeit im Kloster Ehrenstein. Die Gruppentreffen finden statt am Donnerstag, 5. März; 12. März; 19. März und 26. März jeweils von 19 Uhr bis 21.00 Uhr. Information und Anmeldung unter Telefon (0 26 45) 9 72 92 92. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BAD MÜNSTEREIFEL. Zum Seligsprechungsverfahren für Pfarrer Joseph Marxen (1906-1946) hält Prälat Professor Dr. Helmut Moll am Mittwoch, 25. Februar, einen Vortrag. Beginn der Veranstaltung in der Casa Angela, Mahlberger Straße 28, ist um 19 Uhr. Das Verfahren wurde von der Albanischen Bischofskonferenz eingeleitet. In Albanien wirkte Marxen, der einige Jahre in Münstereifel lebte, nach Theologiestudium und Priesterweihe als Missionar. 1946 wurde er durch das kommunistische Regime des Landes hingerichtet. MARIA RAST. Zu einem Frauenfrühstück mit spirituellen Impulsen unter dem Thema „Das Kreuz – Pluszeichen“ lädt die Bildungsstätte am Dienstag, 3. März, und am Mittwoch, 4. März, von 9 Uhr bis 11.30 Uhr ein. Referentin ist Schwester M. Diny Valentin. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 56) 95 8 70. OEDEKOVEN. „Heiliger Krieg oder Friede auf Erden? – Fundamentalismus in den Weltreligionen“ lautet das Thema eines Vortrags von Dr. Anja K. Peters am Mittwoch, 25. Februar, um 20 Uhr im Pfarrzentrum, Am Jungfernpfad 17. Die Referentin will Ursprünge, Kennzeichen und Ziele des Fundamentalismus in verschiedenen Religionen erläutern. MECKENHEIM. Unter dem Motto „Poesie trifft Experimentelle Kalligrafie“ zeigt die Kreativ-Werkstatt Troisdorf ihre Werke im Caritas-Haus am Kirchplatz 1. Inspiriert von moderner Lyrik haben verschiedene Künstlerinnen über ein halbes Jahr lang 50 Schriftbilder geschaffen. Die Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 27. Februar, um 17.30 Uhr. Die Jugendlichen freuten sich mit Houtan Gachcar (rechts) über den Preis. (Foto: AK) Kinderarmut thematisiert Filmprojekt siegt beim Caritas-Wettbewerb EUSKIRCHEN. Die Jungen und Mädchen in der „Jugendvilla“ begrüßten Houtan Gachcar mit Applaus und einem lautstarken „wir sind stolz auf dich!“. Gachcar studiert Sozialarbeit an der Katholischen Hochschule Köln und hatte ein sechsmonatiges Praktikum im Caritas-Jugendzentrum absolviert. Während dieser Zeit hatte er gemeinsam mit acht Jugendlichen ein Projekt zur Kinderarmut in Deutschland durchgeführt und dazu mit ihnen den Film „Jetzt du – ein Projekt über Armut“ gedreht. Der Kurzfilm war Wettbewerbsbeitrag für den „Jetzt-du-Tag“ des Diözesancaritasverbandes (DiCV), der mit der neuen Initiative „youngcaritas“ (englisch etwa für „junge Caritas“) jungen Menschen im Internet eine Plattform für soziales Engagement bietet. Der Filmbeitrag aus Euskirchen hat den ersten Platz erzielt. Gachcar dankte noch einmal den Jugendlichen für ihre Mitarbeit und ihr Interesse, sich mit dem Thema Armut auseinanderzusetzen und sich solidarisch zu zeigen. Alle waren sich einig, das Preisgeld einem Projekt oder einer Einrichtung für Kinder und Jugendliche in Armut zugute kommen zu lassen. Der Filmbeitrag ist im Internet zu sehen. AK ➔ www.jetzt-du.com Eisenbahn-Fan und Schützenkönig Pfarrer Albrecht Tewes feiert Goldenes Weihejubiläum MECKENHEIM. Pfadfinder, Messdiener, Kaplan, Pfarrer, Dechant – so könnte man den Werdegang von Pastor Albrecht Tewes beschreiben, der am Sonntag, 22. Februar, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer sein Goldenes Priesterjubiläum feiert. Geweiht wurde er am 11. Februar 1965 von Kardinal Josef Frings. Danach arbeitete er zunächst in Wermelskirchen und in Düsseldorf-Gerres- HERSEL. Eine Fahrt nach Rom plant der Sachausschuss Ehe und Familie der Gemeinde St. Aegidius vom 3. bis 10. Oktober. Teilnehmen können Singles, Paare und ganze Familien unabhängig von ihrer Konfession und Gemeindezugehörigkeit. Übernachtet wird in Bungalows auf einem Campingplatz. Weitere Informationen per E-Mail beim Pfarramt St Ägidius unter [email protected] sowie Andrea Schlüter unter Telefon (0 22 22) 95 19 03. Jubilar Pfarrer Albrecht Tewes. 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: ES) heim. Als 1973 die Nachfolge von Pfarrer Johannes Heisterkamp in der Pfarrei St. Johannes der Täufer anstand, war für Tewes die Gelegenheit gekommen, wieder in die Nähe seiner Eltern zu ziehen. Wie sehr er die Nähe der Menschen schätzte, bewies der Pastor dann bei den Schützen, der Jugend, der Kolpingsfamilie, dem Kirchenchor und bei der Frauengemeinschaft (kfd) – bei dieser vor allem im Karneval. Seine Auftritte als „Zugführer“ bei den kfd-Sitzungen sind unvergessen. Eine Sammlung von Eisenbahner-Utensilien bis zu Miniaturlokomotiven in seinem Meckenheimer Haus bezeugt seine Liebe zur Schiene. Der Jubilar reist gern – vor allem Bildungsreisen finden sein Interesse. Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft begleitete er nicht nur als Präses. Eine Regentschaft als Schützenkönig gehörte auch dazu. Mehrere Jahre war er Dechant im damaligen Dekanat Meckenheim. Nach seiner Pensionierung 2001 blieb er als Subsidiar in Wachtberg-Oberbachem und war Pfarrverweser in WachtbergVillip. Seit 2006 wohnt der Goldjubilar wieder in Meckenheim und ist in der Pfarreiengemeinschaft nach Kräften seelsorgerisch tätig. ES Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Kinderbuch über eine Heilige St.-Adelheid-Gymnasium feiert Patrozinium BONN-PÜTZCHEN. Den Gedenktag ihrer beitet hatten. Alle Beteiligten waren stolz, das Patronin, der heiligen Adelheid, feiert das St.- nun fertige Werk in Händen zu halten. Als beAdelheid-Gymnasium (SAG) in Pützchen je- sondere Gäste konnte Schulseelsorger Dieter des Jahr. Und auch jetzt war Adelheids beispiel- Scharf Pfarrer Michael Dörr von der Gemeinde haftes soziales Engagement wieder Anlass, das St. Peter in Vilich als Herausgeberin des Buches ehrenamtliche Engagement der Schülerinnen und Stadtdechant Monsignore Wilfried Schuim Rahmen eines Gottesdienstes zu würdigen. macher begrüßen, die alle Adelheids besondeIn diesem Jahr aber, in dem der 1000. Todes- re Nächstenliebe und ihr Bemühen um die Biltag der Äbtissin gefeiert wird, wurden die Eh- dung junger Mädchen hervorhoben. BBW rungen mit einem besonderen Ereignis eingeleitet: Das neue Kinderbuch von Petra Klippel über das Leben der heiligen Adelheid wurde offiziell vorgestellt. Das Buch „Adelheid von Vilich – Eine Freundin Gottes und der Menschen“ erzählt Adelheids Leben und Wirken in einer für junge Leser zugänglichen Sprache. Illustriert wurden die Kapitel von Schülerinnen des SAG, die die Bilder im Stolz halten sie das neue Buch in Händen: die Mädchen der achten Klasse, die als Kunstunterricht erar- Sechstklässlerinnen im Kunstunterricht die Bilder für das Kinderbuch malten. (Foto: BBW) Menschen eine Stimme geben St. Petrus engagiert sich für Seniorentagesstätte Blumenhof BONN. Die Seniorentagesstätte Blumenhof (Sen Ta Blu) im Macke-Viertel soll, wenn es nach den Plänen der Stadt geht, geschlossen werden und deren Besucher zu einer anderen Begegnungsstätte wechseln. Weil diese aber für Die von der Schließung bedrohte Seniorentagesstätte Blumenhof im Macke-Viertel. (Foto: BBW) 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 viele ältere Menschen nicht mehr fußläufig zu erreichen ist und sich in der Folge auch das gute Nachbarschaftsnetzwerk rund um den Blumenhof auflösen würde, engagieren sich viele Bürger gegen die geplante Schließung. Unterstützung finden sie nun auch in dem von der Gemeinde St. Petrus ins Leben gerufenen Arbeitskreis „Rettet Sen Ta Blu“. Unter der Leitung von Pfarrvikar Dr. Meik Schirpenbach hat er es sich zum Ziel gesetzt, die Senioren in ihrem Einsatz für den Erhalt ihrer familiären Begegnungsstätte zu unterstützen und so einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität bedürftiger, alleinlebender Senioren im MackeViertel zu leisten: „Wir als Gemeinde fühlen uns verantwortlich für die Menschen hier, die keine Stimme haben. Das ist Aufgabe von Kirche – und macht Kirche sichtbar.“ Gemeindemitglied Hildegard Kinzel ergänzt: „Die Schließung des Blumenhofes hätte viele negative Auswirkungen für die älteren Menschen und im Gegenzug kaum Einsparpotenzial für die Stadt.“ Und weil es aktuell breite Unterstützung seitens der Politik gebe, stünden die Chancen für dessen Erhalt gar nicht schlecht, so Schirpenbach. BBW BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BONN. Das Bildungswerk startet am Donnerstag, 26. Februar, um 19.30 Uhr im Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bornheimer Straße 130, wieder die Reihe „Gedankensprünge“ mit abwechslungsreichen Gesprächen zu unterschiedlichen Themen. Die Gäste von Moderator Michael Rüsenberg stammen aus Philosophie, Journalismus oder den Sozial- und Neurowissenschaften. Den ersten Abend bestreitet er mit dem FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube zur Bildungspolitik. BONN. Der UNESCO-Club Region Bonn lädt am Sonntag, 22. Februar, um 15 Uhr zu dem Vortrag von Dr. Alois Döring „Die Wundertaten der heiligen Adelheid von Vilich – ein volkskundlicher Beitrag zum 1000. Todestag der Stadtpatronin“ ins LVR-Landesmuseum, Colmantstraße 14, ein. BONN-BEUEL. „Barmherzigkeit gestern – Empathie heute? Besinnung auf einen unmodernen Begriff“. Unter dieser Überschrift steht eine Veranstaltung mit Irma Drerup im Forum Pauluskirche, Siegburger Straße 75, am Dienstag, 24. Februar, um 19.30 Uhr. BONN-HOLZLAR. Zum 25. Mal findet vom 5. bis 11. März die ökumenische Fastenwoche der Pfarreiengemeinschaft „Am Ennert“ und der evangelischen Kirchengemeinde Holzlar statt. Einen unverbindlichen Abend mit medizinischen Informationen gibt es am Donnerstag, 26. Februar, um 20 Uhr im Treffpunkt der evangelischen Kirche, Heideweg 27. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon (02 28) 43 05 33. BONN. In der Fastenzeit lädt das Geistliche Zentrum St. Petrus freitags von 7 bis 7.30 Uhr zur Schweigemeditation „In der Ruhe liegt die Kraft“ nach St. Franziskus, Adolfstraße 77, ein. BONN. Beim nächsten Abend des Ökumene-Treffs Pützchen am Dienstag, 24. Februar, um 20 Uhr im Pfarrzentrum St. Adelheid, stellt sich der neue Kaplan des Seelsorgebereichs „Am Ennert“, Pater Tijo CMI, vor. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] KERPEN-HORREM. In der Bücherei Christus-König, Kerpen-Horrem, Hauptstraße 215, findet am Samstag, 21. Februar, von 10 Uhr bis 16 Uhr in der Reihe „Philosophie am Samstag“ eine Veranstaltung unter dem Titel „Lebens- und Überlebensfragen: Braucht der Mensch Religion?“ mit dem Referenten Wolfgang Weber statt. Dort sollen Fragen diskutiert werden wie: Gehören spirituelle Erfahrungen und Sehnsüchte zum Menschen? Fördert die Religion die Lebenszufriedenheit und eine optimistische Grundeinstellung? Mitveranstalter ist das Katholische Bildungswerk im Rhein-Erft-Kreis. Anmeldung und weitere Informationen unter Telefon (0 22 73) 82 41. BRÜHL. Das Marienhospital bietet für werdende und junge Eltern in Kooperation mit dem Gesundheitsamt des RheinErft-Kreises regelmäßig Informationsveranstaltungen zu wichtigen Themen rund um die Gesundheit bei Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern an. In dieser Reihe findet der nächste Vortrag am Dienstag, 24. Februar, um 10.30 Uhr im Stillcafé des Marienhospitals, Mühlenstraße 21–25, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. BERGHEIM. Das erste Konzert in der Orgelkonzertreihe 2015 beginnt am Sonntag, 15. März, um 16.30 Uhr in der St.-Remigius-Kirche. Regionalkantor Manfred Hettinger und Kirchenmusiker für den Seelsorgebereich Bergheim, Tomasz Wieczorek, spielen Werke für Orgel solo und für zwei Orgeln. Der Eintritt ist frei, eine Spende ist erwünscht. KERPEN-TÜRNICH. Von Sonntag, 22. Februar, bis Sonntag, 8. März, ist in der St.Rochus-Kirche die Ausstellung „Wege in die Fastenzeit“ zu sehen. Eröffnet wird sie am Sonntag, 22. Februar, um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in St. Rochus und anschließender Führung durch die Ausstellung. Es werden insgesamt 29 Werke des kürzlich verstorbenen Pfarrers und Künstlers Sieger Köder gezeigt. Der Bensberger Kreuzweg sowie Bilder zu den Themen Eucharistie und Prophetinnen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. „Politik macht Schule“ Ministerin Svenja Schulze im St.-Ursula-Gymnasium BRÜHL. Die NRW-Hochschulministerin Svenja Schulze (SPD) besuchte anlässlich der von der Schülervertretung organisierten Veranstaltungsreihe „Politik macht Schule“ das St.-Ursula-Gymnasium in Brühl. Rund 300 Schülerinnen und Schüler versammelten sich im Oberstufenzentrum des Gymna- siums und sorgten für eine lebendige Diskussion mit der Ministerin. Unter dem Thema „Bachelor, NC, keine Wohnung – wer will da noch studieren?“ wurden verschiedenste Themen bezüglich der Zukunft der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen elf und zwölf aufgegriffen – so zum Beispiel, ob eine Zulassung an einer Hochschule nach Abiturnoten ein geeignetes Verfahren sei oder wie hoch der Leistungsdruck an einer Universität sei. Im Zuge der Gespräche gab die Politikerin zu, dass auf die Schüler in der Zukunft einige Fragen und Ungewissheiten warten würden. „Wenn man etwas Neues macht, funktioniert NRW-Hochschulministerin Svenja Schulze besuchte die Klassen elf und zwölf des St.- das nicht reibungslos“, Ursula-Gymnasiums in Brühl. (Foto: BB) so Schulze. BB Das darf nie wieder geschehen Zeichnungen und Buch zum Holocaust von Charlotte Horn BERGHEIM. Die Juristin und Künstlerin Charlotte Horn stellte im Anton-HeinenHaus ihren Zyklus „Bilder zum Holocaust“ und ihr Buch „Gedanken und Bilder zum Holocaust“ aus. Der Bilderzyklus besteht aus 16 Graphitzeichnungen. Als Vorbilder für die Motive verwendete Horn Veröffentlichungen des britischen Historikers Laurence Rees. Die Bilder zeigen zum Beispiel eine Familie, die sich fotografieren lassen musste, bevor sie erschossen wurde. Es sind Bilder, die zeigen, „dass der Mensch zu unfassba- rer Grausamkeit fähig ist“, so Horn. Mit ihrem Zyklus und ihrem Buch möchte sie vermitteln „wie weit Ausgrenzung führen kann“ und dafür Sorge tragen, „dass dies nie wieder geschieht“. Horn wurde 1956 in Nürnberg geboren, zog als Kind ins Rheinland und absolvierte ihr Abitur am Erftgymnasium in Bergheim. Bis 1986 studierte sie Jura in Köln und ist seitdem Vollzeit-Juristin. Sie stellte die Graphitzeichnungen in den vergangenen Jahren bereits im Rathaus Rommerskirchen, im Kardinal-Frings-Haus Köln, im Alten Standesamt in Viersen, in der Friedenskirche in Köln und in der Ehemaligen Synagoge Hülchrath in Grevenbroich aus. Im Jahr 2012 veröffentlichte Horn das Buch zu den Bildern „Gedanken und Bilder zum Holocaust“, welches in die Yad Vashem Library in Jerusalem Charlotte Horn stellte ihren Bilderzyklus und ihr Buch im Anton-Heinen-Haus in aufgenommen wurde. Bergheim aus. (Foto: BB) BB 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM Bach und Breakdance KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Johannespassion – Projekt zur „Woche der Brüderlichkeit“ KÖLN. Eine ungewöhnliche Inszenierung der Johannespassion von Bach steht für den Monat März auf dem Veranstaltungskalender in der Trinitatiskirche. Dort wird am 5., 6. und 7. März, jeweils um 20 Uhr, „Die Johannespassion/Judasprozess J. S. Bach szenisch“ mit Texten von Walter Jens aufgeführt. Das musik-kulturelle Großprojekt wurde vor zwei Jahren gestartet und versteht sich als ökumenische Arbeit innerhalb der Woche der Brüderlichkeit und wird vom Katholikenausschuss und dem Evangelischen Kirchenverband getragen. Die Idee von Regisseur Eckhardt KruseSeiler und Dirigent Thomas Neuhoff war es, sich der Johannespassion in einer völlig neuen Weise anzunähern, indem die antijudaischen Texte der Passion in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden. „Die judenfeindlichen Passagen bei Bach erhalten bittere Aktualität durch die erneute Frem- denfeindlichkeit“, wie Stadtsuperintendent Rolf Domning und Hannelore Bartscherer vom Katholikenausschuss erläutern. Beide betonen die Brisanz der Themen Ausgrenzung, Antisemitismus und Gewalt in der gesellschaftlichen Realität. Die Konzeption des Regisseurs verbindet in dieser ungewöhnlichen Inszenierung Musik, Schauspiel und Tanz. Er greift dabei auf die „Verteidigungsreden“ des Judas und Pilatus von Walter Jens zurück, verspricht damit neue Einsichten und reflektiert das Phänomen der Angst vor dem Fremden. Angereichert wird die Inszenierung mit Schauspiel, Breakdance und Videoinstallationen. Ausführende sind neben Solisten der Chor des Bach-Vereins, das Concerto Köln und Schüler des Irmgardis-Gymnasiums. Kostenpflichtige Eintrittskarten gibt es bei KölnTicket unter Telefon (02 21) 28 01. RUM Gegen schnelles Wegwerfen Familienforum stellt im Eingang Lebensmittelregal auf DEUTZ/MÜLHEIM. Manches sieht wirklich nicht mehr ganz taufrisch aus, aber zum Wegwerfen ist es allemal zu schade. So gelangen leicht braungefärbte Bananen, etwas welke Radieschen, aber auch ein frischer Karton Eier, Chicorée, ein Laib Brot vom Vortag oder ein Glas Marmelade ins Regal, das seit einiger Zeit im Entrée des Familienforums Deutz-Mülheim steht. „Foodsharing“ heißt die Devise, der sich auch die Mitarbeiterinnen der Einrichtung verschrieben haben. Sie fordern beispielsweise die Besucherinnen des Familienforums auf „teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen“. Barbara Schuten, pädagogische Mitarbeiterin des Hauses, hat beobachtet, dass viele Menschen aus der Nachbarschaft im Holzregal Brot oder Salat abgeben, um im Gegenzug eine Tüte Milch mitzunehmen. Andere wollen gar nicht beobachtet werden und nehmen nach dem Ende der Kurse im Haus noch schnell ein Paket Nudeln mit. Vielen Teilnehmerinnen des Seniorenturnens fehle das nötige Geld, besonders zum Monatsende, um neue Lebensmittel einzukaufen. Sie versorgen sich dann aus dem Regal. Andere stellen auch fest, dass sie zu Urlaubsbeginn noch Lebensmittel im Kühlschrank haben – statt sie wegzuschmeißen, werden sie dort abgegeben. Nach Erfahrung der Aktion „foodsharing“ werfen deutsche Privathaushalte jährlich genießbare Speisen im Wert von rund 22 Milliarden Euro weg. Auch Supermärkte und die Gastronomie entsorgen jährlich mehrere Ton- 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 MAUENHEIM. „Via Crucis“ heißt die Ausstellung, die ab Aschermittwoch, 18. Februar, um 18 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche gezeigt wird. Die Vernissage zum Kunstprojekt in sieben Kirchen des Pfarrverbandes Mauenheim/Niehl/Weidenpesch findet im Rahmen der Messe mit Austeilung des Aschenkreuzes und anschließender Führung durch die Ausstellung mit dem Künstler Michael Blum statt. Eine Dialogpredigt halten am Sonntag, 1. März, um 10 Uhr Dechant Josef Felix Gnatowksi und Michael Blum in St. Quirinus. In der Krankenhauskapelle im St.-Agatha-Krankenhaus wird am Mittwoch, 11. März, um 16.30 Uhr eine Ausstellung mit Engelskizzen von Blum eröffnet. Ab Sonntag, 29. März, um 17 Uhr sind Bilder des Künstlers in St. Clemens zu sehen. Im Rahmen der Karfreitagsliturgie am 3. April um 15 Uhr und in der Osternachtfeier, Samstag, 4. April, um 21 Uhr, werden die Kreuze von Blum betrachtet. Der Künstler wird sechs Osterkerzen für die Kirchen des Pfarrverbandes gestalten. Die Finissage ist für Pfingstsonntag, 24. Mai, um 17 Uhr in Alt St. Katharina geplant. ➔ www. MauNieWei.de DÜNNWALD. Eine Benefizveranstaltung zum Erhalt des Dünnwalder Jugendheimes findet am Freitag, 27. Februar, im Jugendheim, Von-Diergardt-Straße 44-46, statt. Um 19.30 Uhr beginnt der Auftritt von Rolly Brings & Bänd unter dem Titel „Lück sin och Minsche“. Karten gibt es in der Axa-Agentur, Rönsahler Straße 27. Barbara Schuten hofft, dass viele Nachbarn sich im Regal an den Lebensmitteln bedienen oder welche abgeben. (Foto: RUM) nen Lebensmittel. Auch sie sind dazu aufgefordert, ihre überschüssigen Lebensmittel kostenlos anzubieten. Schuten setzt auf Nachhaltigkeit. So gibt es im Altenheim St. Urban eine Kochinitiative, die sich gezielt dafür einsetzt, dass weniger Lebensmittel in die Mülltonne wandern, sondern in Kochkursen mit Senioren verarbeitet werden. RUM ➔ www.foodsharing.de DEUTZ. Einen Bildungstag in der Fastenzeit bietet die Gemeinschaft katholischer berufstätiger Frauen im Erzbistum am Samstag, 21. März, von 10 bis 17 Uhr an. Diplom-Theologe Lars Gippert setzt sich im Kolping-Messehotel mit verschiedenen Texten des „Unterwegsseins“ auseinander. Informationen bei Roswitha Aufermann unter Telefon (02 21) 16 42 12 53. KÖLN. Ein Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder“ mit Diplompädagoge Christian Gärtner nach dem Konzept des Kinderschutzbundes beginnt am Donnerstag, 16. April, um 20 Uhr im Familienforum Südstadt, Arnold-von-Siegen-Straße. Der Kurs dauert bis zum 25. Juni. Anmeldung unter Telefon (02 21) 9 31 84 00. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 FORUM Briefmarken für Kinder in Not 28.1. M. Bausch, Neuss. Magdalena Bielecki, Solingen. Ursula Brose, Bonn. Sophie Papendell, Düsseldorf. Kathrin Stamm, Leverkusen. Hildegard Will, Asbach. Elisabeth Jüssen, Bornheim. Theresia Netzer, Elsdorf. Hildegard Klein, Leverkusen. Gabriela Happel, Euskirchen. Christoph Klapper, Düsseldorf. Margret Knott-Hegen, Köln. H. Glaßner, Overath. G. Schneider, Köln. St. Thomas Morus, Mettmann. B. von der Heiden, Düsseldorf. Hildegard Cürten, Remscheid. 29.1. Eduard Korte, Erkrath. Edeltraut Kutter, Bonn. Elisabeth Klenter, Much. Edelgard Schäfer, Königswinter. Josef Vöcker, Leverkusen. Hildegard Radermacher, Much. E. Wefing, Solingen. Sofie Borkowski, Grevenbroich. Alois Bresser, Korschenbroich. Anneliese Frings, Meckenheim. 30.1. Werner Hickmann, Köln. Heinrich Baller, Rheinbach. Erika Kentrup, Königswinter. Waltraud Degen, Much. Christel Kreuzer, Marienheide. Georg Meidt, Königswinter. Rosemarie Gast, Brühl. Helmut Borsch, Bonn. Hannelore Brommer, Hilden. Gottfried Lindner, Kürten-Bechen. Marg. Frings, Bornheim-Hersel. 2.2. Ursula Reuter, Bornheim-Roisdorf. Vera Löhrer, Bed- 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de burg. R. Skorupa, Düsseldorf. Wingartz, Hilden. Lieselotte Haasbach u. Helma Klopf, Much. Cäcilie Merl, Odenthal. Lydia Schmitt, Neuss. Hermann Platzbecker, Pulheim. Küppers-Diedrich, Neuss. H. Wollenweber, Gummersbach. Gertrud Weber, Wuppertal. Doris Forst, Grevenbroich. Anneliese Dubbelfeld, Bonn. Gabor, Köln. Dorothee Bröcker, Köln. Maria Baldus, Köln. Peter Jansen, Brühl. Leona Effertz, Erkrath. TrauteMaria Sappok, Düsseldorf. Elisabeth Giersenkirchen, Stommeln. Busch, Bonn. Rosemarie Tesch, Hürth. Barbara u. Hansjürgen Faßbender, Wesseling. Adelheid Schneider, Elsdorf. Zita Winter, Köln. Gisela Schmitz, Lüftelberg. Leni Zejewski, Hückeswagen. Christiane Höbel, Sonthofen. Klaus Erkelenz, Erftstadt. Anna Strobel, Wesseling. Maria Breidenbach, Köln. 3.2. A. Eitner, Köln. Joh. Greyss, Velbert. Fam. Reiling, Coesfeld-Lette. Heinrich Schüller, Rösrath. Chr. Fontana, Köln. Constanze Bochr, Düsseldorf. Thomas Kiepe, Wülfrath. Jürgen Gluske, Wesseling. Bernhard Schwarz, Köln. Gertrud Fischer, Rommerskirchen. KfD St. Lambertus, Mettmann. Eva u. Manfred Schulte, Köln. Monika Riebartsch, Bonn. Do- rothee Bender, Zülpich-Niederelvenich. Pfarrei St. Joseph, Grevenbroich. M. Heer, Morsbach. 5.2. Anni u. Albert Prommersberger, Dormagen. Birgitta Bickenbach, Troisdorf. Brigitte Finger, Bonn. Bert Icking, Langenfeld. K. Grünert, Köln. Franz Klein, Köln. Käthe Poulheim, Köln. Hildegard Kreutzberg, Roisdorf. Rudi Kühlem, Bad Honnef. Elisabeth Buschky, Troisdorf. R. Schlingschroeder-Letterhaus, Overath. Annette M. van der Burg, Wipperfürth. Inge Kupferschmidt, Düsseldorf. Annemarie Gehle, Wipperfürth. Richard u. Irene Reinfeld, Wachtberg. Jutta Lackner, Marienheide. Petra Decker, Euskirchen. Brunhilde Hellmann, Düsseldorf. Ursula Jablonski, Essen. Christa Rörig, Windeck-Dreisel. G. Lehmann, Alfter. Karin Fischer, Overath. Herbert Kurth, Köln. Pfarrei St. Marien, Kürten. Pfarrei St. Thomas Morus, Mettmann. Klaus Zajontz, Leverkusen. Brigitta FrentzelBeyme, Düsseldorf. Allen Sammlern sei herzlich gedankt. Schicken Sie Ihre Briefmarken bitte an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln. Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln KLERIKER Vom Erzbischof wurden ernannt: Pater Gabriel Weiler OFMConv – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum 30. November zum Subsidiar an der Pfarrei St. Aposteln in Köln im Dekanat Köln-Mitte. Pater Chidi Emezi CSSp – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Seelsorger für Drogenkranke in der vom Orden der Spiritaner unterhaltenen Einrichtung für Drogenabhängige in Köln. Pater Herbert Bollmann OFM – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – weiterhin bis zum 31. Januar 2016 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Theodor und St. Elisabeth in Köln-Vingst/Höhenberg im Dekanat Köln-Deutz. Diakon Wilhelm Brähler weiterhin bis zum 31. Mai 2016 zum Diakon im Subsidiarsdienst an der Pfarrei St. Franziskus v. Assisi in Erkrath-Hochdahl im Dekanat Hilden/ Langenfeld. Ehrendechant Monsignore Peter Haanen – unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Beauftragter für ältere und kranke Priester – weiterhin bis zum 29. Februar 2016 zum Subsidiar zur besonderen Verfügung des Dechanten im Dekanat Köln-Lindenthal. Pater Georgekutty Joseph CMI – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – mit Wirkung vom 15. August zum Kaplan an den Pfarreien St. Antonius Bonn-Holtorf, St. Adelheid in Bonn-Pützchen und Christ König in Bonn-Holzlar im Seelsorgebereich Am Ennert des Dekanates Bonn-Beuel. Pfarrer Klaus Theis weiterhin bis zum 31. März 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Johannes Baptist in Bruchhausen, St. Severinus in Erpel, St. Maria Magdalena in Rheinbreitbach und St. Pantaleon in Unkel im Seelsorgebereich Verbandsgemeinde Unkel des Dekanates Königswinter. Prälat Dr. Hermann Weber weiterhin bis zum 31. März 2016 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Johannes Baptist in Bruchhausen, St. Severinus in Erpel, St. Maria Magdalena in Rheinbreitbach und St. Pantaleon in Unkel im Seelsorgebereich Verbandsgemeinde Unkel des Dekanates Königswinter. Kaplan Dr. Sergius Duru – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof – bis zum 31. Dezember zum Kaplan zur Aushilfe an den Pfarreien St. Gallus in Bonn-Küdinghoven, Heilig Kreuz in Bonn-Limperich und St. Cäcilia in Bonn-Oberkassel im Seelsorgebereich Bonn – Zwischen Rhein und Ennert des Dekanates Bonn-Beuel. Monsignore Werner Heiliger bis zum 23. Fe- 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 bruar 2019 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat. Monsignore Dr. Wilhelm-Josef Schlierf – unter Beibehaltung seiner Aufgaben als Pfarrvikar und Lehrbeauftragter – bis zum 14. Dezember 2019 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat. Monsignore Joseph Scherer bis zum 23. Februar 2019 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat unter Bestätigung der Beauftragung als Richter für das Privilegium-fidei-Verfahren. Monsignore Dr. Thomas Vollmer bis zum 14. Dezember 2019 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat. Studiendirektor a. D. Monsignore Günther von den Driesch bis zum 14. Dezember 2019 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat. Pfarrer Franz M. Werhahn bis zum 14. Dezember 2019 zum Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat. Pfarrer Georg Theisen – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – für die Dauer von sechs Jahren zum Dekanatspräses der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) und zum Dekanatsfrauenseelsorger im Dekanat Bornheim. Frater Aelred Kuhbandner OCist – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Diakon an den Pfarreien St. Mauri in GrevenbroichHemmerden, St. Sebastianus in GrevenbroichHülchrath, St. Clemens in Grevenbroich-Kapellen, St. Jakobus in Grevenbroich-Neukirchen und St. Martinus in Grevenbroich-Wevelinghoven im Seelsorgebereich Grevenbroich-Niedererft des Dekanates Grevenbroich/Dormagen. Diakon Klaus Bartonitschek zum Diakon an der Pfarrei St. Pankratius in Köln im Dekanat Köln-Lindenthal. Diakon Thomas Bringmann zum Diakon mit Zivilberuf an der neuer- richteten Pfarrei St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf im Dekanat DüsseldorfMitte/Heerdt. Dechant Michael Dederichs zum Pfarrer an der neuerrichteten Pfarrei St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt. Kaplan Sebastian Hannig zum Kaplan an der neuerrichteten Pfarrei St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt. Anzeige www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 BERICHT Überleben zwischen Sturmflut und Korallensterben Misereor ruft mit Fastenaktion zu Umdenken beim Klimawandel auf Die Badjaos leben in Stelzenhäusern direkt am Mündungsdelta des Flusses Davao, der ins Meer fließt. Die Gefahr von Sturmfluten und Hochwasser ist hier allgegenwärtig. (Fotos: KNA) K reuze, so weit das Auge reicht – 2000 weiße Holzkreuze, säuberlich aufgereiht, beschriftet mit den Namen der Opfer und dem Datum der Katastrophe: 8. November 2013. Der Tag, als Taifun Haiyan mit bis zu 300 Stundenkilometern über Tacloban hinwegfegte. „Dieses Massengrab zeigt die Wirklichkeit des Klimawandels“, sagt Monsignore Paul Spiegel, Geschäftsführer des Hilfswerks Misereor. Der Klimawandel und seine Folgen stehen im Zentrum der diesjährigen Fastenaktion von Misereor, die am Sonntag in Osnabrück eröffnet wird. Unter dem Motto „Neu denken! Veränderung wagen.“ ruft das Hilfswerk zu einem Kurswechsel in Sachen Klimaschutz auf. Auf den Philippinen, in Tacloban, haben die Menschen die Auswirkungen am eigenen Leib erfahren. Doch nicht nur Wetterextreme, auch schrumpfende Fischbestände, Korallensterben und Mangrovenabholzung sind Herausforderungen, mit denen die Philippiner bereits heute konfrontiert sind. Das Meer als Heimat und Gefahr Betroffen sind vor allem die Menschen, die an der Küste leben – rund 60 Millionen der insgesamt 100 Millionen Philippiner. Gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort versucht Misereor, diese Menschen zu unterstützen. „Für uns ist das Meer beides: Heimat und Gefahr“, sagt Pastor Bobby. Er leitet eine kleine Siedlung der Badjaos in der Küstenstadt Davao. Die Badjaos sind Fischer – früher lebten sie als Seenomaden auf Booten und zogen von Insel zu In- sel. Heute wohnen sie in Stelzenhäusern direkt am Mündungsdelta des Flusses Davao ins Meer – die Gefahr von Sturmfluten und Hochwasser ist hier allgegenwärtig. Aus Sicht der Kommune ist diese Gegend unbewohnbares Gebiet – wer dort lebt, ist illegal und für sich selbst verantwortlich. Die Misereor-Partnerorganisation „Mindanao Land Acquisition, Housing & Development Foundation Inc.“ (MinLand) unterstützt die Badjaos in Davao. In jeder Gemeinde bildet sie ein Team von Nothelfern aus, erarbeitet mit ihnen Pläne und Konzepte für den Katastrophenfall. „Im Ernstfall müssen die Menschen sich hier selbst retten können“, sagt Erick Ley Mundiz, der bei MinLand tätig ist. Ebenfalls um den Schutz vor Überschwemmungen geht es in einem anderen Partnerprojekt von Misereor auf der ostphilippinischen Insel Siargao. „Wir versuchen die Gemeinschaft hier vor Ort zu ermutigen, die Mangrovenbestände zu schützen“, berichtet Chito Dugan, Leiter der Organisation Sikat. Die Pflanzen ziehen einen schützenden Gürtel um die Insel, der Flutwellen und Wind brechen und somit als Lebensversicherung während der Taifunsaison dienen könnte – allerdings hat sich das Abholzen der Mangroven und der Verkauf als Brennholz für viele arme Fischerfamilien zur einzigen Einnahmequelle entwickelt. Um die Abholzung zu stoppen, hat Sikat damit begonnen, den Fischern alternative Einkommensmöglichkeiten aufzuzeigen – etwa die Krebszucht oder die Produktion von Trockenfisch. Die siebenfache Mutter Engie und ihr Mann Geraldine Doligol gehören zu denen, die inzwischen nebenbei als Krebszüchter arbeiten. „Sikat hat unser 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Leben verändert“, erzählt Engie und zeigt auf die Schuluniformen ihrer Kinder. „Wir können es uns jetzt leisten, unsere Kinder zur Schule zu schicken“, sagt sie mit Tränen in den Augen. Mit der Fastenaktion will Misereor Menschen wie Engie und ihre Familie in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken und zu mehr Solidarität beim Thema Klimawandel aufrufen. Jeder Einzelne müsse sich die Frage nach seinem persönlichen Lebensstil stellen, so Spiegel. „Wir wollen zeigen, dass es Menschen gibt, die bereits heute zwischen Leben und Tod stehen. Es darf nicht sein, dass der Klimawandel nur eine Frage dieser Menschen ist.“ INGA KILIAN Geraldine Doligol ist Fischer und arbeitet in einem Krebszuchtprojekt der Nichtregierungsorganisation Sikat mit. Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 KIRCHE UND WELT Kardinal Karl Josef Becker ist tot Der gebürtige Kölner starb im Alter von 86 Jahren ROM. Papst Franziskus hat den verstorbenen Kardinal und Jesuiten Karl Josef Becker gewürdigt. Er sei dankbar „für den intensiven und beispielhaften Dienst“, den Becker viele Jahre für die katholische Lehre und in der Priesterausbildung geleistet habe, heißt es in einem Beileidstelegramm an Jesuitengeneral Adolfo Nicolas. Zudem würdigte Franziskus die Leistungen Beckers in der theologischen Forschung sowie im Dienst für den Heiligen Stuhl. Der am 28. April 1928 in Köln geborene Jesuit war in der vergangenen Woche im Alter von 86 Jahren in Rom gestorben. Be- nedikt XVI. hatte Becker im Februar 2012 ins Kardinalskollegium aufgenommen. Der Jesuit war seit 1963 als Dozent für Theologie tätig, zuerst in Frankfurt, dann seit 1969 als Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er 2003 emeritiert wurde. Außerdem wirkte er viele Jahre als Berater der Glaubenskongregation. Nach seinem Eintritt in die Gesellschaft Jesu 1948 hatte er Theologie und Philosophie studiert. 1958 wurde er in Frankfurt zum Priester geweiht. Becker war vom Vatikan wiederholt mit wichtigen Aufgaben betraut worden. So gehörte er zu der Fünfergruppe, die im Auftrag von Benedikt XVI. von Herbst 2009 bis Frühjahr 2011 mit der traditionalistischen und von Rom abtrünnigen Piusbruderschaft Gespräche führte. Auch an der Vorbereitung der Gemeinsamen Erklärung der katholischen Kirche und des Lutherischen Weltbundes zur Rechtfertigungslehre von 1999 war KNA Becker beteiligt. „Ihr Blut ist ein Zeugnis des Aufschreiens“ Enthauptung von koptischen Christen sorgt weltweit für Entsetzen BONN. Mit Entsetzen haben Politiker und Religionsvertreter auf die Enthauptung von 21 koptischen Christen durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) reagiert. „Sie wurden ermordet, weil sie Christen sind“, sagte Papst Franziskus am Montag im Vatikan. „Das Blut unserer christlichen Brüder ist ein Zeugnis des Aufschreiens, ganz gleich ob es Katholiken, Orthodoxe, Kopten oder Lutheraner sind: Sie sind Christen, die mit ihrem Blut Christus bekennen“, so Franziskus. Der Papst habe dem Oberhaupt der Kopten, Tawadros II., in einem Telefonat seine „tiefe Anteilnahme“ am Schmerz der koptischen Kirche über diesen „barbarischen Mord“ versichert, teilte der Vatikan mit. Weiter hat Franziskus bei seiner Frühmesse am Dienstag für die in Libyen ermordeten ägyptischen Kopten gebetet: „Wir beten für die, die Gott als Märtyrer annehmen möge, für ihre Familien und für meinen Bruder Tawadros, der so sehr leidet.“ Unfassbarer Terror Die Deutsche Bischofskonferenz sprach von „unfassbarem Terror“. Den Tätern seien Menschenleben nichts wert, sagte Sprecher Matthias Kopp in Bonn. „Gewalt im Namen Gottes ist mit nichts und in keiner Religion zu rechtfertigen.“ Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick rief über den Kurznachrichtendienst Twitter zum Gebet für die Opfer auf. Bundespräsident Joachim Gauck kondolierte dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi. Das „barbarische Vorgehen“ der Täter erschüttere ihn zutiefst, schreibt der Bundespräsident. Die Tat verdeutliche, wie gefährdet religiöse Minderheiten derzeit seien. Bundeskanzlerin Angela Merkel drückte in 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 Bischof Anba Damian, Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche für Deutschland, und der damalige Erzbischof von Berlin, Kardinal Rainer Maria Woelki, beim Ökumenischen Gebet für den Frieden in Ägypten im Jahr 2013. (Foto: KNA) einem Telegramm an al-Sisi ebenfalls ihr Beileid aus und bekräftigte ihre Unterstützung im Kampf gegen den IS-Terror. Die Bundesregierung verurteile „diesen barbarischen Terrorakt auf das Schärfste“, heißt es in dem Schreiben. Alle Libyer müssten sich jetzt gemeinsam für eine Befriedung ihres Landes einsetzen und verhindern, dass terroristische Gruppierungen weiter Raum gewinnen, betonte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Die Opfer seien Gastarbeiter auf dem Heimweg nach Ägypten gewesen, sagte der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Anba Damian. Es habe nie eine Lösegeldforderung gegeben, und die Behörden in Ägypten hätten nicht geholfen. Die Islamisten machten den Alltag der koptischen Christen in der Region bereits seit Jahren „sehr, sehr schwer“. Der evangelische Landesbischof Hannovers, Ralf Meister, sprach den Kopten bei einem Besuch des koptisch-orthodoxen Klosters im westfälischen Höxter seine Anteilnahme aus. Er forderte alle Religionsgemeinschaften und Regierungen auf, religiösem Fanatismus und Hass zu widerstehen. Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Sie führen ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurück. Angaben über Mitgliederzahlen schwanken zwischen 7 und 10 Millionen unter den rund 80 Millionen Einwohnern Ägyptens. Etwa eine halbe Million Kopten lebt in anderen Ländern, davon schätzungsweise 6000 in Deutschland. KNA/TMG www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 KIRCHE UND WELT Kirche in Not: 2,3 Millionen Kinderschutzzentrum Euro für Menschen aus Syrien in Rom eingeweiht Botschaft zum Weltjugendtag: Liebe nicht banalisieren MÜNCHEN. Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat 2,3 Millionen Euro Soforthilfe für die Menschen aus Syrien bereitgestellt. Vor allem notleidende Christen in Aleppo, Homs und Damaskus würden damit unterstützt, erklärte der Länderreferent für den Nahen Osten, Pater Andrzej Halemba. Die Familien würden mit Nahrungsmitteln und Medikamenten versorgt und erhielten Geld für Miete und Energiekosten. Die Situation der Menschen habe sich seit Ausbruch der Gewalt im März 2011 enorm verschlechtert. „Hunderte wurden getötet und Zigtausende vertrieben“, sagte Halemba. Die Angst vor der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) belaste die Menschen zusätzlich. Christen in Aleppo fürchteten, dass ihre Stadt von der Terrorgruppe eingenommen werden könnte. Eine Angst vor Völkermord und ethnisch motivierten Gewalttaten sei berechtigt. Die internationale Gemeinschaft habe die Menschen in KNA Syrien vergessen, so Halemba. VATIKANSTADT. Papst Franziskus hat Jugendliche zum Widerstand gegen eine „Banalisierung der Liebe“ aufgerufen. Liebe dürfe nicht „allein auf den sexuellen Aspekt“ reduziert werden, heißt es in der päpstlichen Botschaft zum Weltjugendtag 2015, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Wenn der Andere als „bloßes Lustobjekt“ gelte, werde die Liebe „verfälscht, zerstört oder verdorben“. Dies sei eine Instrumentalisierung für die „eigenen egoistischen Interessen“, so Franziskus. Zur Liebe gehöre auch Schönheit, Gemeinschaft, Treue und Verantwortung. Jugendliche dürften keine Angst vor der wahren Liebe haben, die langmütig und gütig sei. Der 30. Weltjugendtag findet in diesem Jahr am 29. März dezentral in den Bistümern statt. Er steht unter dem biblischen Leitwort: „Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen“. Es stammt aus der KNA Bergpredigt Jesu. ROM. Das Kinderschutzzentrum der päpstlichen Universität Gregoriana hat an seinem neuen Sitz in Rom die Arbeit aufgenommen. Der Vorsitzende der päpstlichen Kinderschutzkommission, der Bostoner Kardinal Sean Patrick O‘Malley, weihte den neuen Sitz in der von Jesuiten getragenen Universität am Montag ein. Die aus München umgesiedelte Einrichtung spielt weltweit eine führende Rolle bei der Fortbildung von Priestern zur Prävention von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. Zugleich initiiert das 2012 gegründete Zentrum Forschungsprojekte zu diesem Thema. „Die Prävention von sexuellem und anderem Missbrauch hat größte Bedeutung für die Weltkirche“, sagte O‘Malley. Er sei zuversichtlich, dass das Kinderschutzzentrum einen „wesentlichen Beitrag“ zu diesen langfristigen Anstrengungen leisten könne. Präsident des Kinderschutzzentrums ist KNA der deutsche Jesuit Hans Zollner. Konsistorium zur Kurienreform Papst berät mit Kardinälen über Vatikanstrukturen VATIKANSTADT. Zwei Jahre nach dem Pontifikatswechsel ist das Kardinalskollegium erneut zu einer Vollversammlung zusammengetreten. Zwei Tage lang beriet der Senat der Kirche unter Leitung von Papst Franziskus über die künftigen Strukturen der Kurie – eine Reform, die das Vorkonklave vom März 2013 mit Nachdruck angemahnt hatte. Mit der Kurienreform soll der vatikanische Apparat effizienter, transparenter und schlanker werden und stärker im Dienst der Ortskirche stehen. Das Projekt ist freilich noch weit von einem Abschluss entfernt. Mit einer Neufassung der Kurien-Konstitution „Pastor bonus“ von 1988 sei nicht vor 2016 zu rechnen, hieß es. Der Papst wollte sein oberstes Beratergremium in die Überlegungen zur Kurienreform mit einbeziehen. So berief er ein Konsistorium ein, an dem rund 170 Kardinäle teilnahmen. In erster Linie ging es um Zwischenberichte über die bisherige Arbeit des mit der Reform beauftragen Kardinalsrates (K9Rat), die schon manche Eckpunkte für die künftige Vatikanstruktur erkennen ließen. Bereits vor einem Jahr hat der Papst auf Empfehlung des K9-Rates einen Wirtschaftsrat und ein Wirtschaftssekretariat eingerichtet, der die Finanz- und Immobilienbestände der Vatikan-Einrichtungen erfassen und in eine gemeinsame Bilanz bringen soll. Offensichtlich stoßen die zuständigen Kardinäle George Pell und Reinhard Marx jedoch auch an Grenzen – und auf den Widerstand von Betroffenen. Dem Vernehmen nach will insbesondere die Missionskongregation ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit und Eigenständigkeit bewahren. Beim Konsistorium trat das Problem jedoch nicht zutage. Im Moment gehe es darum, Statuten für die beiden Finanzeinrichtungen zu erstellen, um deren Kompetenzen genau zu klären, betonte Vatikansprecher Federico Lombardi. Zwei Superbehörden Veränderungen zeichnen sich derzeit insbesondere bei den päpstlichen Räten ab, deren Zahl stark reduziert werden soll. Die Rede ist von zwei Superbehörden im Rang von Kongregationen – für Laien-Familie-Leben sowie für Caritas-Gerechtigkeit-Frieden – in die sechs der bisherigen zwölf Räte eingehen sollen. Die zweite Behörde soll sich auch um den Bereich Umwelt kümmern. Spekulationen ranken sich derzeit auch um den vatikanischen Kultursektor. Kardinal Gianfranco Ravasi sprach in den vergangenen Tagen vor dem K9-Rat, ohne dass Näheres bekannt wurde. Dem Vernehmen nach möchte er den von ihm geleiteten Kulturrat, dem unter anderem die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Geistesströmungen und der Dialog mit Nichtglaubenden obliegen, 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de auch für andere Sektoren wie die Vatikanmuseen oder die Kommission für die kirchlichen Kulturgüter ausweiten. Diese neue Behörde könnte zudem mit der Bildungskongregation verbunden werden, deren Präfekt Zenon Grocholewski bereits die Pensionsgrenze überschritten hat. Veränderungen dürfte es auch im Staatssekretariat geben. Es soll stärker von einer vatikanischen Superbehörde zu einem eigentlichen Papst-Sekretariat werden, heißt es. Und seine für die vatikanische Außenpolitik zuständige Zweite Sektion könnte wieder selbstständig werden. Vom Tisch scheint dagegen die Idee eines zusätzlichen Kurienmoderators, der für mehr Koordination und Austausch zwischen den Vatikanbehörden sorgt. Dies sollte weiterhin Aufgabe des Staatssekretärs und seines „zweiten Mannes“, des Substituten, sein. Bei der Kurienreform geht es freilich nicht nur um Macht oder einen funktionierenden Apparat. Die römische Kurie sei keine einfache Verwaltungsstruktur, sondern eine geistliche Gemeinschaft im Dienst der Kirche, die dem Papst bei der Ausübung seines Primats hilft, betonte Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller unmittelbar vor dem Gipfeltreffen. Die Reform der römischen Kurie, die bereits jetzt schon kollegial arbeite, müsse beispielhaft für die spirituelle Erneuerung der ganzen Kirche sein, so Müller. Johannes Schidelko Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Blühendes Trio eröffnet die Draußen-Saison Frühblüher wie Primeln, Stiefmütterchen und Maßliebchen sorgen für Farbe auf dem Balkon D ie Luftschlangen und Ballons sind abgehangen, das Konfetti ist zusammengefegt, Pappnas und Perücke sind wieder im Schrank verstaut – Karneval ist vorbei! Nach dem bunten Treiben kommt die Fastenzeit – dass die aber keineswegs eine farblose Zeit sein muss, verdanken wir Frühblühern wie Primeln, Stiefmütterchen und Maßliebchen. Mit nur wenigen Handgriffen sind die vorgetriebenen, kälteunempfindlichen Pflanzen eingetopft und Balkon und Terrasse aus dem Winterschlaf erwacht. Während die Blüten von Primeln und Stiefmütterchen farblich klotzen statt kleckern und sich in intensiven Farbtönen wie Gelb, Orange, Rot, Pink oder Violett zeigen, liefert das Maßliebchen mit seinen zarten roséfarbenen oder weißen Blüten die Basis für verschiedenste Kombinationsmöglichkeiten. seiner Schönheit auch Tausendschön oder Bellis genannt – lockert großflächige Veilchenkulturen spielerisch auf mit ihren pomponartigen Blütenköpfen. Ab Anfang März können die beiden „Lichtliebhaberinnen“ an einen hellen und sonnigen Standort ziehen, sie kommen aber mit einem halbschattigen Platz auch zurecht. Lockere, frische und durchlässige Erde machen das Pflanzenglück perfekt, sodass Wässern nur mäßig nötig ist. Bei nährstoffreicher Erde ist auch keine zusätzliche Düngung erforderlich. Mit ein bisschen Nachtfrost haben Primeln kein Problem. Steigen die Temperaturen dagegen über 20 Grad, ist die Blühpracht schnell dahin. „Stiefmütterliche Pflege“ wird nicht übel genommen Das Stiefmütterchen ist sehr wandlungsfähig: weiß, gelb, pink, violett, blau oder sogar schwarz, einfarbig, mehrfarbig, gesprenkelt, gestreift, mit kleinen Blütenblättern oder dicken Köpfen und manchmal auch duftend – dank zahlreicher Züchtungen scheint die Farb- und Formpalette mittlerweile grenzenlos zu sein. Sogar das typische Blütengesicht mit der dunkleren Färbung ist heutzutage kein Muss mehr. Wie das Stiefmütterchen zu seinem Namen gekommen ist, wird übrigens spekuliert. Eine Erklärung bezieht sich auf die wenige Pflege, die die Pflanze benötigt, sodass umgangssprachlich von „stiefmütterlicher Behandlung“ gesprochen werden kann. Andere Frühlingsblüher in seinem Topf sind für das Stiefmütterchen jedenfalls kein Problem: ein willkommener Partner mit ähnlichen Pflegeansprüchen ist das Maßliebchen. Die edle Schwester des Gänseblümchens – wegen Maßliebchen sind die „edlen Schwestern“ des Gänseblümchens. Sie mögen einen hellen und sonnigen Standort, kommen aber auch im Halbschatten klar. Stiefmütterchen gehören zur Gattung der Veilchen und blühen von März bis November. Die Auswahl an Farben und Formen ist riesig. 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Primeln mögen ein schattiges Plätzchen Eine gelungene Ergänzung für Balkon- oder Terrassenecken ohne direktes Sonnenlicht ist die Dritte im Bunde: die Primel, die ihrem lateinischen Namen Primula – „Primus, der Erste” – entsprechend, als Erste im Jahr zu blühen beginnt und zuweilen schon im Februar für Farbe im Außenbereich sorgt. Primeln, auch Schlüsselblumen genannt, gedeihen am besten im Halb- oder vollen Schatten, wobei die Umgebungstemperatur 20 Grad nicht übersteigen sollte. Für einen strahlenden Auftritt sollte die Erde zudem stets etwas feucht gehalten werden – ohne die Pflanze zu übergießen. Um eine bestmögliche Nährstoffversorgung während der Blütezeit zu gewährleisten, sollten Primeln alle zwei Wochen mit Dünger versorgt werden. Für alle drei Frühlingsboten gilt: Verwelkte oder verblühte Pflanzenteile sollten während der Blütezeit entfernt werden. Das sieht nicht nur hübscher aus, sondern fördert auch eine neue Blütenbildung. Dass der Frost dem Farbenspiel draußen ein Schnippchen schlägt, davor muss man sich nicht übermäßig fürchten. Auch wenn die Frühblüher zerbrechlich wirken, sind sie äußerst robust und halten ein paar Nächten mit Minusgraden durchaus stand. KB/EB Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG 40 Jahre kleiner blauer Elefant Ein Fernsehstar feiert runden Geburtstag E r ist klein, er ist blau, er spricht nicht, sondern er trötet: Seit 40 Jahren begeistert der kleine blaue Elefant aus der „Sendung mit der Maus“ und der „Sendung mit dem Elefanten“ Jung und Alt. Die jungen Mütter und Väter von heute sind selbst schon mit ihm aufgewachsen. Jetzt machen ihre Kinder – vielleicht ja auch Du – mit dem kleinen Elefanten ihre eigenen Fernseh- und Interneterfahrungen. Erfunden wurde der „einzige Elefant, der kleiner ist als eine Maus“ von dem Zeichentrickfilmer Friedrich Streich. 1975 stellte er der Maus – die es schon seit 1971 gibt – den blauen Elefanten als Spielgefährten zur Seite; die gelbe Ente kam 1987 hinzu. Seit 2007 hat der Elefant auch sein eigenes Programm: Während „Die Sendung mit der Maus“ die ganze Familie anspricht, richtet sich „Die Sendung mit dem Elefanten“ vor allem an die Fernsehanfänger. um in Köln haben ein Angebot entwickelt: Im Foyer des Museums stehen eigens entwickelte „elefantastische“ Konsolen mit Spielen rund um berühmte Kunstwerke, die im Museum zu sehen sind. Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat führt dort außerdem der Museumsdienst Köln jeweils um 15 Uhr kostenlos Kinder mit dem Elefanten durch die Ausstellung. Das Fernsehen feiert den runden Geburtstag der sympathischen Zeichentrickfigur mit zwei Sondersendungen: „Die Geburtstagssendung mit der Maus“ kommt am Sonntag, 22. Februar, auf Das Erste um 9.25 Uhr und im KiKA um 11.30 Uhr. Und „Die Geburtstagssendung mit dem Elefanten“ läuft am Montag, 23. Februar, im KiKA um 7.25 Uhr und am Samstag, 28. Februar, im WDR Fernsehen um 11.35 Uhr. Auch Ulli gratuliert dem kleinen Elefanten herzlich zum Geburtstag! Tobias Glenz/EB ➔➔www.wdr-elefant.de Kinder lieben es, die Welt auf den Kopf zu stellen (Bild: WDR/Trickstudio Lutterbeck) Ein Elefant kleiner als eine Maus? Kinder lieben es eben, die Welt auf den Kopf zu stellen. Da passt es ins Bild, dass der Elefant kleiner ist als die Maus – und auch dass die gelbe Ente (immer noch) nicht fliegen kann. Das Tröten des Elefanten stammt übrigens von einem Geräuschemacher. Dazu presst er seine Lippen fest aufeinander und pustet die Luft hindurch. Und was ist sonst noch typisch für den Elefanten? Er ist schlau, neugierig, sehr stark, spontan, treu und gerne in Bewegung – auch wenn er ein kleines Schläfchen zwischendurch einfach über alles liebt. Außerdem lacht er auch mal gerne, wenn bei Maus, Ente oder dem rosa Hasen mal wieder etwas schief geht. Kleinkriegen lässt sich der Elefant jedenfalls nie. Seit 2012 geht der Elefant auch ins Museum. Der WDR und das Wallraf-Richartz-Muse- 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FIT DURCHS LEBEN Eine Woche Wandern ohne feste Nahrung – das klingt nach einer Herausforderung. Die Teilnehmer einer Fastenwanderung im Siebengebirge stellen sich ihr und profi tieren nicht nur körperlich davon. Z itronenscheiben schwimmen in den Wasserkrügen, leise klappern Teetassen und Thermoskannen. Die ersten Sonnenstrahlen brechen durch die Tannen rund um das Königswinterer Haus Marienhof. Von hier aus macht sich die Gruppe um Peter Nitz jeden Tag in aller Frühe auf den Weg. Eine Woche lang stehen Tees und Wandern auf dem Programm anstatt opulenter Mahlzeiten und Büroarbeit. Tee gibt es reichlich – Jasmin, Ingwer, Salbei –, zwischendurch mal einen Saft und abends eine Gemüsebrühe. Auf feste Nahrung verzichten die Teilnehmer der Fastenwanderung gänzlich. Stattdessen legen sie täglich um die 17 Kilometer zu Fuß zurück – am Rheinsteig und im Siebengebirge, über Stock und Stein, mit kurzen Pausen bei Burgen, Kapellen und Sehenswürdigkeiten wie dem Drachenfels oder der historischen Brücke von Remagen. Zum Morgentee sitzen die 15 Teilnehmer in Fleece-Pullis und Wanderschuhen beisammen. Wanderführer Peter Nitz stimmt sie mit kurzen Erzählungen und Sinnsprüchen auf den Tag ein. Gewappnet sein gegen Verführungen Heute beginnt Nitz mit einem Zitat des französischen Aufklärers Voltaire: „In der einen Hälfte unseres Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld zu erwerben, in der anderen opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen.“ Die Teilnehmer nicken, Nitz schmunzelt: „Ein Fehler, den viele von uns machen.“ Die Fastenwanderer möchten genau das vermeiden. „Hier gibt es konkrete Tipps und Impulse für den Alltag“, sagt Wolfgang Pudor, der aus München angereist ist. Er fastet immer wieder mal für eine Weile. „Die ersten zwei Tage sind hart“, so seine Erfahrung. „Danach fühlt man sich leichter. Und wenn man eine Woche auf Null war, ist ein Apfel das Höchste. Dann schmeckt alles wie neu.“ Die größte Herausforderung sei es, diesen Effekt dann auch in den Alltag herüberzuretten. Leiter Nitz gibt täglich Tipps zur gesunden Ernährung. Er setzt dabei hauptsächlich auf Rohkost. „Es gibt einen Zusammenhang zwischen Fasten und Heilen“, betont der 68-Jährige. „Wenn man fastet, fährt der Organismus auf Sparflamme herunter. Der Magen muss also keine Verdauungsarbeit leisten, und der Körper hat überschüssige Energie, die man zum Wandern nutzen kann sowie für Heilungsprozesse.“ Für den früheren Mathematiker ergänzen sich beim Fastenwandern mehrere Komponenten. Einerseits gehe es um eine Pause für den Körper, andererseits darum, das Gespür für die Umwelt neu zu erwecken. „Das stellt sich am besten ein, wenn man die schöne Natur sieht“, meint er. „Und durch den Verzicht lernt man eine neue Dankbarkeit für die Geschenke der Natur.“ In diesem Sinne ist ihm auch Spiritualität wichtig. „Völlerei gilt im Alten Testament schließlich als Todsünde“, erklärt der drahtige Rheinländer nachdenklich. „Heute essen die Leute unentwegt und vergessen, dass das Essen immer noch etwas mit der Seele zu tun hat.“ Nachdenken über das Leben Die anfängliche Skepsis, ob Tees feste Nahrung ersetzen können, wird im Laufe der ersten Fastentage weichen. Der Verzicht auf jegliche Kalorien führt nicht zu einer Leistungsminderung, sondern zu einer -steigerung, die einhergeht, dass man die Umwelt aufmerksamer mit anderen Augen sieht. (Fotos: KNA) 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Heute führen die waldigen Pfade die Gruppe zur Fuchshardtkapelle bei Bad Honnef. Im kühlen Kapellenraum liest der Gruppenleiter die bekannte Symbolgeschichte „Spuren im Sand“ vor. Einige verharren in einem kurzen Gebet, andere genießen den Mo- Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 FIT DURCHS LEBEN Eine Woche auf Null Fastenwandern befreit Körper und Seele ment der Stille. „Eine Woche ist fast zu kurz, um spirituell in die Tiefe zu gehen“, findet Teilnehmer Pudor. Trotzdem biete auch das kurzfristige Aussteigen aus dem Alltag eine Möglichkeit, wieder einmal über das Leben nachzudenken. Ihm persönlich gefalle diese Form des Fastenwanderns daher besser als begleitete Fastenkuren in Wellness-Häusern. Seit sieben Jahren gibt Fastenprofi Nitz inzwischen Fastenkurse. „Ohne feste Nahrung auszukommen, ist für viele Menschen 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 unvorstellbar“, sagt er. Das sei vielleicht auch nicht für jeden langfristig das Richtige. Doch sich gesund zu ernähren, auf vermeintliche Kleinigkeiten wie das intensive Kauen zu achten und weniger Lebensmittel wegzuwerfen – das sei für den Einzelnen ebenso wertvoll wie für die Gesellschaft. „Es ist manchmal eine Frage der Disziplin“, räumt Nitz ein. „Doch ich bekomme viel zurück. Und Glück muss man schließlich weitertraPaula Konersmann gen.“ INFO Viele Religionen kennen Tage oder Perioden des Fastens. Die kirchliche Fastenzeit umfasst die 40 Tage (ohne Sonntage) vor Ostern - zum Gedächtnis an die Passion Christi vor der Freude über die Auferstehung. In diesem Jahr dauert die Fastenzeit vom 18. Februar bis 4. April. ➔➔ www.fastenwandern.org www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Den Klang dieses Gegenstands dürften viele noch im Ohr haben. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 7 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015 BUNTE SEITE „Vati, Vati!“, ruft Peter ganz aufgeregt. „Du sollst doch nur reden, wenn du gefragt wirst“, sagt der Vater. Peter: „Könntest du mich dann nicht schnell fragen, ob Mutti die Treppe heruntergefallen ist?“ „Sie haben mich belogen“, beschwert sich Brummel beim Tapezierer. „Wieso?“, fragt der zurück. „Sie erklärten mir, eine gestreifte Tapete mache das Zimmer höher“, antwortet Brummel, „aber mein Kleiderschrank passt noch immer nicht hinein...“ Kommt ein Junge in die Zoohandlung und fragt: „Wieviel kosten drei Goldfische?“ Antwortet die Verkäuferin: „Zwölf Euro.“ – „Hmmm, und Silberfische?“ Der Ehemann warnt seine Frau: „Denk daran, dass Querstreifen dick machen!“ – „Na 20. Februar 2015 | Ausgabe 8/15 „Hoffentlich werden Frau Baronin nicht gekränkt sein, aber ich bin nun mal für meinen harten Realismus bekannt...“ (Cartoon: Jakoby) und?“, antwortet sie. „Wer isst schon Querstreifen?“ dieser, „bei guter Pflege so zehn bis 15 Jahre...“ „Wie lange hält dieser Zug?“, fragt der Fahrgast den Schaffner. „Ich denke“, antwortet „Halt! Das ist ein Privatweg!“ – „Und? Ich nutze ihn ja nicht zu geschäftlichen Zwecken.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Mit Hammer, Meißel und Stichel Vor 200 Jahren wurde der geniale Graveur Jacques Wiener geboren V on rechts kommt Dampf ausstound selten auch in Goldmedaillen geßend eine Lokomotive ins Bild. schnitten und damit zur Erinnerung Die Gleise führen in zwei marktfestgehalten. Wiener hat zahlreiche hallenähnliche Gebäude. Hinter diebedeutende Kirchen in ganz Eurosen Bauwerken erhebt sich der Kölpa in seinen Medaillen verewigt. Bei ner Dom. Auf dem mittelalterlichen seinen kleinen, oft nicht mehr als 40 Südturm steht noch der jahrhunderteMillimeter im Durchmesser großen alte Kran. Deutlich erkennt man den Kunstwerken sticht besonders seine Baufortschritt an der Kathedrale. Seit Fähigkeit der perspektivischen Dardem 3. September 1842 wird an der stellung heraus. Mehr als 300 dieser gotischen Kirche weitergebaut. Der einzigartigen Kunstwerke aus Metall Weg bis zur Vollendung ist noch weit. hat Wiener geschaffen. Nach MeiDoch die „Momentaufnahme“, die nung von Experten gilt Wiener als hier beschrieben wird, stammt aus der letzte Vertreter seiner Zunft, der dem Jahr 1859. Festgehalten ist sie seine Arbeiten ausschließlich mit den auf einer 70 Millimeter im Durcheigenen Händen fertigte, ohne auf die messer großen Bronzemedaille. In eiMitwirkung oder Assistenz von Helner faszinierenden Detailgenauigkeit fern zurückzugreifen. mit fotografischer Qualität hat der Fasziniert scheint der Belgier vom Künstler dieses Abbild der Realität in Kölner Dom gewesen zu sein. Kein Bronze geschnitten. Nur unter Zuhilanderes Bauwerk hat er so oft „portfenahme einer Lupe sind die vielen rätiert“ wie die Kathedrale am Rhein. Feinheiten dieser wunderbaren Aus- Zur Eröffnung der Rheinbahn zwischen Köln und Mainz wurde diese Medaille heraus- Die 600-Jahrfeier der ersten Grundfertigung zu erkennen. Der Mann, der gegeben. Sie zeigt auf der Rückseite die Empfangshallen des neuen „Centralbahnhof steinlegung zum Bau des Doms war dieses Kunstwerk aus Metall anläss- Coeln“ vor dem im Bau befindlichen Dom. Von rechts dampft eine Eisenbahn heran. Anlass für seine erste Dommedaillich der Eröffnung der Eisenbahnlinie le. Während auf der einen Seite der von Köln nach Mainz am 15. Dezember 1859 herrschte. Seine Brüder Leopold und Charles Dom in seiner Vollendung präsentiert wurde, schuf, war Jacques Wiener. Genauso exakt wie standen ihm in ihrer Kunstfertigkeit nur wenig zeigt die andere Seite den Zustand der Kirche die Darstellung des „Centralbahnhof Cöln“, so nach. vor Beginn der Arbeiten zum Weiterbau. Von die Inschrift unter dem Bild, ist die andere SeiMedaillen hatten im 19. Jahrhundert ihre be- 1851 bis 1867 stellte Wiener insgesamt sechs te der Medaille gestaltet. Sie zeigt die Porträts sondere Bedeutung. Bevor die Fotografie sich weitere Medaillen her, auf denen der Baufortdes preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. durchsetzte, wurden öffentliche Ereignisse mit schritt dokumentiert wurde. Von großem archiund des Prinzregenten Wilhelm Prinz von Preu- größerer Relevanz gerne in Bronze-, Silber- tektonischen Interesse sind die beiden Medailßen, des späteren Kaiser Wilhelm I. Ganz klein, len mit den Blicken in das Innere der Kathedraaber doch gut zu erkennen, hat der Künstler le aus den Jahren 1849 und 1850. sein Werk mit „J. Wiener“ signiert. In seiner Wahlheimat Belgien ist Wiener als Jacques oder Jakob Wiener wurde vor 200 Schöpfer der ersten Briefmarke im Jahre 1848 Jahren, am 27. Februar 1815 in Hoerstgen im mit einem Bild des damaligen Königs in die Kreis Wesel geboren. Wiener entstammt einer Geschichte eingegangen. Der geniale Graveur jüdischen Familie, die seit Mitte des 18. Jahrmusste für seinen großen Fleiß einen hohen hunderts in dem Dorf ansässig war, das heute Preis bezahlen. Vermutlich aufgrund der perzu Kamp-Lintfort gehört. 1813 heiratete Wiemanenten Überanstrengung seiner Augen inners Vater in Aachen die Tochter des Graveurs folge der ständigen Arbeit mithilfe einer Lupe und Siegelstechers Kivit Baruch. Auch Bawurde seine Sehkraft immer schwächer. Mit 57 ruchs Sohn Loeb übte den Beruf des Graveurs Jahren ist er fast blind. Eine Operation hilft nur aus. Bei ihm sollte Jakob, das zweite von zehn vorübergehend. Was mag es für diesen KünstKindern, mit 13 Jahren in die Lehre gehen. Von ler bedeutet haben, ab 1877 nicht mehr arbeiAachen führte ihn der Weg nach Paris. Vier ten zu können? 84-jährig stirbt Jacques Wiener Jahre blieb Wiener in der französischen Haupt1899 in Brüssel. stadt und vervollkommnete dort sein künstleBis heute lebt Wiener in seinen Kunstwerrisches Können. 1839 findet man Wiener in ken aus Metall weiter, Hin und wieder werden Brüssel. Sechs Jahre später erhält er die belgi- Anlässlich der Kardinals-Erhebung von Johannes von Geissel seine Medaillen bei Internetauktionen oder im schuf Wiener 1850 diese Medaille. Auf der Vorderseite ist das Münzhandel angeboten. Sie sind es wert, zu ansche Staatsbürgerschaft. Jakob war in seiner Familie nicht das einzi- Brustbild des neuen Kardinals zu sehen. Die Rückseite zeigt gemessenen Preisen, gekauft zu werden. Robert Boecker ge Genie, das die Gravurkunst in Perfektion be- einen Blick in das Innere des Hochchores. (Fotos: Bkr) 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 8/15 | 20. Februar 2015
© Copyright 2025 ExpyDoc