Stickstoffmenge im Bestand jetzt bestimmen

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Pflanze
BAUERNBLATT l 14. November 2015 ■
N-Düngung nach der Frischmassemethode bemessen
Stickstoffmenge im Bestand jetzt bestimmen
Durch Vorgaben der novellierten
Düngeverordnung werden die Anforderungen an die N-Düngung
auch beim Winterraps ansteigen.
Die Änderungen werden dazu führen, dass die N-Düngermengen gegenüber dem jetzigen Stand verringert werden müssen. Beim Raps
besteht jedoch die begründete
Hoffnung, dass dies durch eine Optimierung der N-Düngung aufgefangen werden kann. Ein wichtiges Hilfsmittel, um eine bedarfsgerechte Düngung sicherzustellen,
ist die Bestimmung der aufgenommenen N-Menge im Herbst und die
Berücksichtigung dieses StickstoffsbeiderDüngebedarfsermittlung durch die Frischmassemethode im Frühjahr. In den kommenden
Tagen bis zum Vegetationsende
sollte aus den oberirdischen Viele Rapsbestände haben sich in diesem Herbst gut bis sehr gut entwickelt, andere stehen jedoch deutlich schwächer
Pflanzenteilen die Frischmasse von da. Dieser Bestand hat hohe N-Mengen aufgenommen, die er über Winter vor Auswaschung schützt. Über die FM-MeRaps bestimmt werden.
thode werden sie im Frühjahr systematisch bei der Bemessung der N-Düngung berücksichtigt.
Winterraps kann im Herbst hohe
Stickstoffmengen aufnehmen, das
ist bekannt. Dieser Stickstoff kann
anteilig bei der Bemessung der NDüngung im Frühjahr angerechnet
werden. Seit Herbst 2006 wird die
Frischmassemethode (FM-Methode)
von der Landwirtschaftskammer
Schleswig-Holstein auf ihren Versuchsfeldern eingesetzt: Seit nunmehr neun Jahren werden die Stickstoffmengen im Frühjahr also unter
Berücksichtigung der abgeschätzten
N-Aufnahme im Herbst berechnet.
Mittlerweile liegen vielschichtige Erfahrungen dazu vor, und die FM-Methode hat sich unter verschiedensten
Anbausituationen bewährt.
Frischmasse bei
Vegetationsende bestimmen
Die FM-Methode ist ein sehr wichtiger Baustein, um vorhandenes Optimierungspotenzial in der Düngung
zu nutzen. Dazu muss in den kommenden Tagen bis zum Vegetationsende die Frischmasse oberirdischer
Pflanzenteile bestimmt werden.
Über eine einfache Umrechnungsformel lässt sich daraus die aufgenommene Stickstoffmenge abschätzen. Dazu wird von einer Probefläche von 1 m2 die oberirdische grüne
Pflanzenmasse gewogen und in
kg/m2 erfasst. Dieses Gewicht wird
mit dem Faktor 45 multipliziert. Das
Ergebnis ist der Stickstoffgehalt der
oberirdischen Masse in kg/ha. Je
Rapsschlag gelten vier bis fünf Proben als ausreichend, um die durchschnittliche N-Aufnahme des Rapsschlages zu erfassen.
gung im Frühjahr als Abschlag oder
Einsparpotenzial an
Frühjahrsdünger berechnen als Zuschlag auf den N-Sollwert verFür die Berechnung steht ein Excel-Rechner auf der Internetseite der
Landwirtschaftskammer unter der
Rubrik Winterraps/N-Düngung bereit. Der Excel-Rechner kann unter
www.lksh.de über den Pfad Landwirtschaft/Ölpflanzen und Körnerleguminosen/Winterraps/Düngung
aus dem Internet heruntergeladen
werden. Er berechnet auch die NMenge, die bei der Stickstoffdün-
wendet werden kann. Grundlage ist
dabei ein Basiswert von 50 kg N/ha,
der für einen normal entwickelten
Rapsbestand steht. Liegt die N-Aufnahme des Bestandes darüber, wird
die Differenz zum Basiswert mit einem Anteil von 70 % auf den N-Sollwert im Frühjahr angerechnet, das
heißt abgezogen. Liegt die N-Aufnahme des Bestandes unter diesem
Basiswert, wird die Differenz mit einem Anteil von 70 % auf den N-Soll-
Übersicht 1: Bereinigte Marktleistungen in Abhängigkeit von der Intensität der N-Düngung nach dem
Frischmassemodell Rapspreis 38 €/dt Öl und MwSt.; Nährstoffkosten 0,90 €/kg N zzgl. MwSt.; Parzellenerträge -15%
Var.
N-Herbst
N-Frühjahr
Orte Gesamt
davon ortsüblich = ohne/mit N-Herbst
2
2
1
2
3
4
5
6
Kornertrag, dt/ha
BML, 100 rel. = €/ha
ortsüblich
ohne/mit
N-Herbst
nicht ortsüblich
ohne/mit
N-Herbst
}
}
Düngebedarf -30N
Düngebedarf
Düngebedarf +30N
Düngebedarf -30N
Düngebedarf
Düngebedarf +30N
2010
2011
2012
2013
2014
2015
4
2/2
5
0/5
4
0/4
4
2/2
4
3/1
3
3/0
49,8
1.959
101
100
100
98
98
99
42,7
1.583
98
100
99
90
94
95
50,7
2.005
98
100
97
96
95
97
43,7
1.669
101
100
98
101
100
96
53,0
2.116
101
100
98
100
99
100
45,5
1.886
98
100
97
94
96
94
Mittel
47,6
1.870
99
100
98
97
97
97
■ BAUERNBLATT l 14. November 2015
Für die oberirdische Frischmasse ist die
Pflanze am Wurzelhals abzuschneiden.
Für das Wiegen kann eine einfache
Haushaltswaage verwendet werden.
wert im Frühjahr aufgeschlagen. Dazu ein einfaches Beispiel für einen
üppigen Rapsbestand: Bei einer NAufnahme im Herbst von 110 kg
N/ha sind es 42 kg N/ha, die bei der
Frühjahrsdüngung eingespart werden können.
Methode durch
weitere Versuche bestätigt
Um die FM-Methode zu überprüfen und gegebenenfalls weiter zu
optimieren, wurde mit der Aussaat
2009 eine Versuchsserie an mehreren Orten von der Landwirtschaftskammer sowie der Universität Kiel
und dem Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel begonnen. Mittlerweile liegen die Ergebnisse aus sechs Jahren vor. Geprüft wurden Versuchsvarianten ohne Stickstoffdüngung im Herbst und
mit 30 kg/ha N im Herbst (siehe Variante 2, 5). Bei Vegetationsende
wurde jeweils die oberirdische
Frischmasse bestimmt (Übersicht 3).
In Übersicht 3 ist in den blauen Säulen dargestellt, ob im Frühjahr Stickstoff angerechnet und somit eingespart werden konnte. Die roten Säulen zeigen an, ob in schwach entwickelten Beständen, die im Herbst
wenig N aufgenommen hatten, im
Frühjahr N zugegeben werden
musste.
Für jeden einzelnen Versuch wurde zum Termin der Herbst-N-Gabe
angesichts des Bestandes und der allgemeinen Verhältnisse vor Ort notiert, welches die ortsübliche Variante gewesen wäre: ob der Bestand also normalerweise eine N-Düngung
erhalten hätte oder ob es ortsüblich
gewesen wäre, keinen Stickstoff im
Herbst zu düngen. Die im Frühjahr
über die Sollwertmethode ermittelten N-Düngermengen für beide Versuchsvarianten wurden dann in zwei
weiteren Varianten jeweils um
30 kg/ha verringert und erhöht (siehe
Variante 1, 3, 4, 6), um zu prüfen, ob
mit den ortsüblichen oder nicht ortsüblichen N-Mengen tatsächlich die
optimale N-Menge getroffen wurde.
In den Jahren 2010/2011 und
2011/2012 hätten unter den geltenden Richtwerten für die Düngung alle Versuchsstandorte ortsüblich eine
N-Menge im Herbst erhalten. Durch
die ungünstigen Bestellbedingungen in beiden Jahren und die sehr
schwierigen Bedingungen im Herbst
hatten sich bis Anfang Oktober damals nur schwache Bestände entwickelt. In den Jahren 2009/2010 und
2012/2013 wäre die Hälfte der
Standorte im Herbst gedüngt worden. 2013/2014 hätte nur einer von
vier Standorten die N-Menge im
Herbst erhalten, und 2014/2015 wäre an keinem Standort eine Stickstoffdüngung im Herbst ausgebracht worden. Zum Anbaujahr
2014/2015 sei angemerkt, dass die NDüngung im Herbst und im Frühjahr
nach den Vorgaben (derzeitiger
Stand) der novellierten Düngeverordnung erfolgt ist.
Beste
Wirtschaftlichkeit
Die bereinigten Marktleistungen
(BML) bei ortsüblicher N-Menge
zeigt Übersicht 1. Im Mittel aller Ergebnisse wurde mit der FM-Methode und unter Berücksichtigung der
Entscheidung, ob eine N-Gabe im
Herbst ortsüblich gewesen wäre, die
höchste Wirtschaftlichkeit erreicht!
Übersicht 2: N-Düngung und N-Bilanz im Mittel über die Versuchsjahre 2010-2015
Var.
1
2
3
4
5
6
N-Herbst
N-Frühjahr
}
}
Düngebedarf -30N
Düngebedarf
Düngebedarf +30N
Düngebedarf -30N
Düngebedarf
Düngebedarf +30N
ortsüblich
ohne/mit
N-Herbst
nicht ortsüblich
ohne/mit
N-Herbst
NDüngung
kg/ha
NBilanz
kg/ha
180
210
240
178
208
239
25
51
79
26
52
80
Pflanze
BAUERNBLATT l 14. November 2015 ■
Diese Hilfsmittel werden für die Frischmassemethode benötigt. In der Regel sind die Böden so feucht, dass die Pflanzen
auch von Hand herausgezogen werden können. Das ist die schonendste und einfachste Methode. Wichtig: Die Pflanzen
sollten trocken sein, und anhaftende Erde muss abgeschlagen werden, und zwar außerhalb der Probenfläche, um die
restlichen Pflanzen nicht zu verunreinigen und das Ergebnis zu verfälschen! Alle Pflanzen aus der Probenfläche müssen
verwendet werden, ganz unabhängig von ihrer Größe, also auch die kleinen Pflanzen. Sollten bei der Bearbeitung
Blätter abbrechen: aufsammeln und mit in den Beutel stecken.
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deuten diese Werte, dass die Methode ein sehr gutes Hilfsmittel ist, mit
dem gut und erfolgreich gearbeitet
werden kann, um die N-Bilanzen im
Mittel einzuhalten.
Anleitung für die
Probenahme der Frischmasse
geren N-Menge, wäre schon annähernd die gleiche gute Wirtschaftlichkeit erreicht worden. In den Varianten 4, 5 und 6 wurden dagegen
etwas geringere BML erreicht. Sie lagen unabhängig von der Höhe der
N-Menge alle dicht beieinander.
Die N-Bilanzen
beachten
Von besonderer Bedeutung sind
zudem die N-Bilanzen (Übersicht 2).
Sie sind im Mittel der Jahre dargestellt unter Berücksichtigung der gedüngten N-Mengen. Unter Berücksichtigung des Ergebnisses des
Frischmassemodells wurden N-Bilanzen erreicht, die in den Varianten 1
und 2 sowie 4 und 5 unter 60 kg/ha
N liegen. Es sei aber an dieser Stelle
deutlich darauf hingewiesen, dass
diese Aussage nur für das Mittel der
Versuche gilt. Im Einzelfall und vor
allem dann, wenn das Ertragsniveau
und damit die N-Entzüge deutlich
geringer ausfallen, als im Frühjahr
angenommen, ergeben sich auch
höhere Werte in der N-Bilanz. Für
die Bewertung der FM-Methode be-
Das ist zu beachten:
● Die Fläche der Probenahme von
1 m2 möglichst genau einhalten, da
die Stickstoffgehalte später auf
kg/ha umgerechnet werden.
● Es sollten alle Pflanzen auf der
Probenahmefläche
ausgezogen
oder ausgegraben werden, unabhängig von ihrer Größe, also auch
kleine Pflanzen.
● Es empfiehlt sich, vor den Probenahmen eine grobe Skizze des
Schlages zu zeichnen, auf der dann
die Lage der Probenahmestellen
grob eingetragen wird. So lassen
sich die Ergebnisse später besser zuordnen und, sofern größere Unterschiede in der Bestandesentwicklung oder in der N-Menge bestehen, verstehen.
Erläuterungen zur Probenahme und
Bearbeitung
● Zeitpunkt: bei Vegetationsende,
wenn davon auszugehen ist, dass
das Wachstum und die N-Aufnahme
im Herbst abgeschlossen sind
● Der Pflanzenbestand soll trocken
sein. Blattnässe erhöht das Frischmassegewicht und würde das Ergebnis verfälschen. Die N-Mengen würden überschätzt.
● Die Probenahmefläche von 1 m2
wird markiert, zum Beispiel mit einem Zollstock.
● Auf der Probenahmefläche werden alle Rapspflanzen ausgezogen
oder bei trockenen Bodenverhältnissen ausgegraben. Anhaftende Erde
wird außerhalb der Probenahmefläche abgeschlagen, damit die Pflanzen, die noch auf der Probenahmefläche stehen, nicht verunreinigt
werden.
● Von jeder Pflanze wird die Grünmasse am Wurzelhals abgeschnitten. Darauf achten, dass die Grünmasse möglichst wenig mit Erde verunreinigt wird.
● Für den Transport vom Rapsschlag
zum Betrieb wird die oberirdische
Frischmasse einer Probe in einen
Beutel gesteckt. Bewährt haben sich
hierfür Haushaltsmüllbeutel. Sie sind
ausreichend reißfest, und sie haben
ein sehr geringes Eigengewicht, sodass sie mit der Probe gewogen werden können. Um die Beutel für das
Einfüllen zu fixieren, wird der Beutel
mit Wäscheklammern am Eimer befestigt.
● Die oberirdische Frischmasse pro
Probe wird gewogen = (Kilo oberirdischer FM je Probe). Das Gewicht
wird in Kilo je Probe mit bis zu drei
Nachkommastellen in die Formel beziehungsweise in den Excel-Rechner
eingegeben (Beispiele: 1,463 kg oder
Im Folgenden wird die Probenahme beschrieben. Der Zeitbedarf für
die Entnahme von vier bis fünf Proben pro Schlag beträgt nach einer
kurzen Einarbeitung zirka 30 min.
Auf der Internetseite der Ufop ist
über einen Film eine Anleitung zur
Probenahme in der Praxis gegeben.
Checkliste: Das wird benötigt zur
Probenahme
● Zollstock oder Messrahmen, um die
Probenahmefläche
zu markieren
Übersicht 3: Intensität der N-Düngung – Stickstoffaufnahme im Herbst
● bei trockenem
Boden:
Spaten
150
150
2014/15
oder Grabegabel
2012/13
2013/14
125
125
● Für jede Probe
ein Beutel für den
2009/10
100
100
Transport. Dafür
2011/12
haben sich haus2010/11
75
75
haltsübliche Müllbeutel (Volumen
50
50
25 l) bewährt
25
25
● 10-l-Eimer, vier
Wäscheklammern
0
0
zum Fixieren des
Beutels im Eimer
-25
-25
● Gartenschere
N-Herbst Bestand
N-Frühjahr Abzug
zum
Abtrennen
N-Frühjahr Zuschlag
N-Herbst Basiswert
-50
-50
der Grünmasse von
der Wurzel
-75
-75
N-Herbst 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + 0 +
● Waage, zum BeiAussaat 19.8. 23.8. 23.8. 20.8. 27.8. 26.8. 04.9. 04.9. 04.9. 02.9. 03.9. 24.8. 03.9. 20.8. 04.9. 22.8. 22.8. 25.8. 21.8. 22.8. 21.8. 27.8. 28.8. 27.8.
Ort
Snk Loi Bir Fut
Snk Loi Lin Fut Kas
Snk Bre Fut Kas
Snk Hoh Fut Kas
Snk Loi Bov Fut
Snk Loi Bov Dr. W. Sauermann
spiel Küchenwaage
● Papier u. Bleistift
kg/ha N
(Variante 2). Die Unterschiede in
Übersicht 1 zwischen den Varianten
1, 2 und 3 sind gering. Auch mit Variante 1, also mit einer etwas gerin-
kg/ha N
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Pflanze
■ BAUERNBLATT l 14. November 2015
0,758 kg und so weiter). Bei einem
begrenzten Wiegebereich der Waage, zum Beispiel Haushaltswaage bis
maximal 2 kg, und bei schweren Proben wird die Probe in zwei Teilproben gewogen, und die beiden Werte
werden anschließend addiert.
● Das Gewicht der oberirdischen
Frischmasse wird in den Excel-Rechner eingesetzt und der Stickstoffgehalt der oberirdischen Frischmasse je
Hektar berechnet.
● Pro Schlag sollten vier bis fünf Proben genommen werden. Die Probenstellen sollten gleichmäßig und
zufällig auf dem Schlag verteilt sein.
Gibt es große Unterschiede in der
Bestandesentwicklung auf einem
Schlag, die sich Teilflächen zuordnen
lassen, so können auch
a) Proben von gut entwickelten Teilflächen und
b) Proben von schwächeren Teilflächen
genommen werden, und die N-Menge wird getrennt für die Teilflächen
FAZIT
Der technische Aufwand für eine zielgerichtete N-Düngung im Frühjahr ist
mittlerweile sehr hoch. Passend dazu sollte auch der Düngebedarf bestmöglich
abgeschätzt werden. Die FM-Methode hat sich dafür bei den unterschiedlichsten Anbaubedingungen sehr gut bewährt. Fotos: Dr. Wolfgang Sauermann
berechnet. Bei großen Unterschieden
im N-Gehalt zwischen den Teilflächen
kann die N-Düngermenge im Frühjahr dann für die Teilflächen getrennt
ermittelt und ausgebracht werden.
Noch ein wichtiger Nebeneffekt:
Durch das Herausziehen der Pflanzen wird gleichzeitig getestet, ob
Kohlhernie auf den Probenahmeflächen vorhanden ist.
Die Frischmassemethode ist
ein gutes Hilfsmittel, um die NAufnahme des Rapses im
Herbst abzuschätzen und diese Informationen in die Düngebedarfsermittlung einfließen zu lassen. Sie hat sich in
der Praxis und auch in weitergehenden Versuchen unter
unterschiedlichsten Anbaubedingungen gut bewährt. Sie ist
einfach umzusetzen. Die Anforderungen an die N-Düngung steigen auch beim Winterraps. Daher wird die FMMethode empfohlen, um weitere Erfahrungen damit zu
sammeln.
Dr. Wolfgang Sauermann
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-334
[email protected]
Erste Umfrageergebnisse der Uni Göttingen
Glyphosateinsatz: Was sagen die Ackerbauern?
Bis zum Sommer 2016 soll innerhalb der EU über die Neuzulassung
des weltweit meistverkauften
Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffs
Glyphosat entschieden werden.
Derzeit sorgen toxikologische Bewertungen der International
Agency for Research on Cancer für
Aufsehen. Nach Einschätzungen
dieser Behörde gilt Glyphosat als
„wahrscheinlich krebserregend“.
Deutsche Bundesbehörden geben
bislang Entwarnung mit der Begründung, dass in den begutachteten Studien keine praxisüblichen
Konzentrationen verwendet worden sind. Weiterhin machen Meldungen aus Süd- und Nordamerika
die Runde, die davon berichten,
dass durch Glyphosat zunehmend
resistente Unkräuter selektiert
werden.
In Deutschland gibt es zwar bislang keine Hinweise auf derartige
Fälle, dennoch haben Resistenzprobleme unter dem Schlagwort
„Superunkräuter“ den Weg in die
Medien gefunden. Um nun sachliche
Erkenntnisse zum Glyphosateinsatz
liefern zu können, hat die Universität Göttingen im Winter 2014/2015
eine bundesweite Umfrage durchgeführt. Auf Basis von über 2.000 Betrieben, die sich gleichmäßig über
Durch den Einsatz von Glyphosat – wie hier vor der ersten Bodenbearbeitung – wird das Ackerbaumanagement erheblich erleichtert.
Foto: Welf Guenther-Lübbers
das gesamte Bundesgebiet verteiEinschätzung
len, können fundierte Aussagen
der Landwirte
über das GlyphosatanwendungsverDie Ergebnisse der Umfrage zeihalten deutscher Landwirte getroffen werden. Der folgende Beitrag gen, dass auch Landwirte sich kritisch
gibt einen Einblick in die ersten Er- mit dem Glyphosateinsatz auseinandersetzen. So sehen viele Landwirte
gebnisse.
den Einsatz von Glyphosat vor der
Ernte als problematisch an. Darüber
hinaus gab der überwiegende Anteil
der befragten Landwirte an, dass einem erhöhten Eintrag von Glyphosat
ins Grundwasser entgegengewirkt
werden muss. Insgesamt wird der
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