Wirtschaftliche Grundlage: Warum gibt es überhaupt Städte? Ornella Byland, Olga Egli, Sandra Zippo, Nathalie Zollinger Gliederung • Grundlage nach Weber • Internationale Entwicklung • Historische Entwicklung am Beispiel Zürich • Clusters • Kriminalität • Fazit • Perspektive Merkmale einer Stadt (Weber) • Gewerbe & Handel statt Landwirtschaft • Vielseitigkeit des Gewerbes • Ständig vorhandener Markt Typen der Stadt • Konsumentenstadt • Produzentenstadt • Gewerbestadt • Händlerstadt Entstehung der Stadt • Fürstensitz als Mittelpunk • Bedarfsdeckung des Fürstensitzes unter Produktionsspezialisierung erarbeitet & Güter eingehandelt Städte • Zusammenschluss von reisenden Händlern & einheimischen Zwischenhandelsinteressenten (z.B. am Mittelmeer) Entstehung Zürichs • Erste Siedlungen 5. Jh. v. Chr. • Stadt ab etwa 12. Jahrhundert • Wachstum dank guter Wirtschaftslage • Knapp 10‘000 Einwohner Entwicklung Zürichs • Zunftregime ab 15. Jahrhundert • Produzentenstadt Gewerbestadt • Reformation als Wendepunkt • Landflucht durch Industrialisierung Wachstum der Zürcher Vororte Werden die Städte wieder kleiner? Voraussetzungen: • Abnahme der Vorteile des Stadtlebens • Extremer Anstieg der städtischen Lebenskosten UN, 2005 UN, 2005 Heinz Heineberg, 2001 Clusters • Geografische Konzentrationen von Unternehmen • Austauschbeziehungen – – – – Know How Geringere Transportkosten Zugang zu Maschinerie, Technik, spezialisiertem Wissen Geringe Markteintrittsbarrieren • Ziel: – Produktivität – Kosteneinsparung Clusters • Dynamischer Wettbewerb – Effizienteres und produktiveres Wirtschaften – Diversifizierung entlang von Clusterlinien – Innovation durch Rivalität • Risiken: – Konkurrenzbeziehungen – Unternehmenskonzentration – Reputation anderer Unternehmen günstig/ungünstig (Bsp. Hotels) Geografische Lage von Clustern • Wirtschaftlicher Erfolg von Unternehmen lockt • Unterschiedliche geografische Reichweiten • Beeinflusst Art der Austauschbeziehungen (z.B. bezügl. Standort- und Transportkosten) • Präsenz einer Firma zeigt ihren Erfolg ( „co-located“) • Geografische Auslagerung ( geringe Löhne, geringe Steuern, geringe Unterhaltskosten) Standort = Wettbewerbsvorteile • Geografische Nähe effiziente Infrastruktur Zürich als Stadt • Grossstadt durch Eingemeindung von 19 Vororten ab 19. Jh. • Eher klein • Zentrale Lage • Stabile politische und wirtschaftliche Situation • Wirtschaftsmetropole von internationaler Bedeutung • Finanzzentrum • Verkehrsknotenpunkt • Reiner Dienstleistungsstandort Cluster in Zürich • Finanzsektor • Life Sciences • Informations- & Kommunikationstechnologie • Kreativwirtschaft • Tourismus Cluster ZH – Finanzsektor • Für jeden 5. Job der Region ZH verantwortlich • Bedeutende Steuereinnahmen hohes Wohlstandsniveau in ZH • Hälfte des Finanzplatzes der Schweiz • Standort für Nationalbank und Bankkundengeheimnis • Hohe Löhne und Gewinne, hohe Produktivität Cluster ZH – Finanzsektor • Risiken – Klumpenrisiko – Krise nicht nur finanziell ein Problem, sondern auch politisch – Abhängigkeit vom Finanzsektor • Spillover-Effekte im Tourismus – Internationale Mitarbeiter kurbeln Wirtschaft in Zürich weiter an zusätzliche Nachfrage • Regionale Verteilung – Stadt: Dominanz der Banken – Subregionen: Zweigstellen von Banken ( niedrigerer Mietzins) Cluster ZH – Life Sciences • Lebenswissenschaften Medizin-Technik-Standort • Hauptbranchengruppe ist die Medizintechnik • Umsatzmässig am stärksten ist die chemischpharmazeutische Industrie • Stark auf Stadt Zürich konzentriert (Universitätsspital, Universität Zürich, ETH etc.) • Medical Cluster: bietet Fachseminare, Firmenbesuche, Weiterbildungen Cluster ZH – Life Sciences Cluster ZH – Informations- & Kommunikationstechnologie • Region Zürich nimmt innerhalb des Landes eine Zentrumsfunktion ein • Innerhalb des Kantons starke Konzentration auf Stadt Zürich • Herstellung von Soft- und Hardware • Wichtige Rolle der ETH • Qualifizierte Mitarbeiter und Praktiker aus den umliegenden Hochschulen und Fachhochschulen ( geteiltes Wissen) Cluster ZH – Informations-& Kommunikationstechnologie Cluster ZH – Kreativwirtschaft • Massgeblicher Beitrag zur hoher Lebensqualität des Standorts Zürich • Opernhaus, Schiffsbau, Kunsthaus, Schauspielhaus • Filme, Radiosendungen, Clubs etc. • Street Parade (Touristen-Magnet) • Zürich Film Festival Cluster ZH – Tourismus • Geschäftstourismus: 2/3 aller Hotelübernachtungen • Zürich ist grösste Feriendestination der Schweiz • Werbung von Zürich Tourismus richtet sich an Freizeit- und Meetinggäste • Shopping • Förderung Wochenendtourismus • Imagebildung Kriminalität • Zusammenhang zwischen Kriminalitätsrate und Bevölkerungsdichte vorhanden • Edward Glaeser: – Städte mit mehr als 250‘000 Einwohnern: 346 Verbrechen auf 100‘000 Personen – Bezirke mit weniger als 10‘000 Einwohnern: 176 Verbrechen auf 100‘000 Personen Gründe, warum mehr Verbrechen in der Stadt geschehen • Möglichkeiten für illegale Machenschaften deutlich höher • Gefahr verhaftet zu werden geringer • Hoher Grad an Anonymität • Hohe Mobilität • Heterogene Verteilung der Bevölkerung, keine soziale Gruppe explizit nur in einem Stadtteil vorzufinden Gründe, warum mehr Verbrechen in der Stadt geschehen • Städte ziehen ärmere Menschen an, welche anfälliger für das Begehen eines Verbrechens sind. • Nicht die Stadt macht die Menschen arm, sondern sie zieht diese an! Kriminalitätsrate abhängig von… • Gesellschaftlichem Wandel • Effizienz von Polizei und Justiz • Anzeigebereitschaft der Opfer Die Kriminalitätsrate bildet nicht exakt die Realität ab. Die Dunkelziffer an Verbrechen ist deutlich höher. Auslöser für Begehen einer Straftat? • • • • Geschlecht Alter Soziale und wirtschaftliche Gründe Tatsache Ausländer zu sein ist nicht relevant! • 78% der Straftaten werden durch Männer begangen Bevölkerungsumfrage in Zürich • Positive Aspekte: öffentlicher Verkehr und die Lage des Sees • Negative Aspekte: allgemeiner Verkehr und die Wohnungssuche • Kriminalität wird überraschenderweise nicht zu den grössten Problemen gezählt. Quelle: Statistikdienste Bern 2011 Bevölkerungsumfrage in Basel • Positive Aspekte: Kulturangebot und der öffentliche Verkehr • Negative Aspekte: Kriminalität, öffentliche Sicherheit, Ausländerfragen und Rassismus • Gründe: Basel ein Grenzkanton zum Ausland? Quelle: Statistikdienste Bern 2011 Reiche in Vororten: Gründe • Entwicklung der Bevölkerungszusammensetzung einer Stadt nach Glaeser: – Zu Beginn unterschiedliche Schichten – Alle haben gleiche Chancen – Ärmeren Menschen bleiben anfangs in günstigeren Vororten – Vorteile überwiegen ärmere Menschen ziehen nach Reiche in Vororten: Gründe • Entwicklung der Bevölkerungszusammensetzung einer Stadt nach Glaeser: – Erste soziale Probleme – Entstehung von Ghettos – Kriminalitätsrate steigt Reichere Leute weichen aufs Land aus Weitere Vorteile des Landlebens • Günstiger Wohnungsmieten • Abstand vom Stadtstress • Mehr Freiraum • Rückzug ins Grüne • Umgebung überschaubar • Grad der Anonymität tief Fazit • Städte durch Handel und Gewerbe gekennzeichnet • Verschiedene Typen • Clusters –Geographische Konzentration von Unternehmen Fazit • Zusammenhang zwischen Bevölkerungszahl und Kriminalität • Stadt zieht arme Menschen an • Kriminalität wird von Bevölkerung nicht immer zu den grossen Problemen gezählt Perspektive • Werden Städte wieder kleiner? • Persönliche Kontakte weniger wichtig • Glaeser sieht rosige Zukunft für Agglomerationen • Einzelne Agglomerationsbezirke mit eigener, homogener Bevölkerung • Jedoch: Vermehrt Rückkehr der Reichen in die Städte Quellen • Max Weber, Die Stadt,1921 • Stadt Zürich: Geschichte der Stadt Zürich • Edward L Glaeser, 1998: Are Cities Dying? Journal of Economic Perspectives 12: 139 – 160 • United Nations Department of Economic and Social Affairs/Population Division World Urbanization Prospects: The 2005 Revision • Heinz Heineberg, 2001: Stadtgeogaphie. Padeborn: Schöningh: S.80 – 111 • Kanton Zürich Volkswirtschaftsdirektion. Standortförderung. Cluster-Bericht 2009 –2010 • Klaus, Ph, André Odermatt, Joris van Wezemael (2003): Zürich – Wirtschaftlicher Strukturwandel und Stadterneuerung. In: Geographische Rundschau 55, 2003, pp.20-26. • Michael E. Porter, 2000: Locations, Clusters and Company Strategy. S. 253 – 274 in: Clark,G.L.; Feldman, M.P. und Gertler, M.S. (Hrsg.): The Oxford Handbook of Economic Geography, New York 2000. • Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich (Hrsg.), 2010: Finanzplatz Zürich 2010. Monitoring, ImpactAnalyse und Ausblick. Zürich. • Bundesamt für Statistik (2011): Kriminalität, Strafrecht: Panorama. • Bundesamt für Statistik (2011): Statistikdienste Bern 2011. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
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