Jahresbericht 2015

Bericht der Studierenden
Tatjana Boczy
Dominik Gruber
Veronika Kalcher
ÖGS-Kongress
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2015 stand auch bei Studierenden im Zeichen
des ÖGS-Kongresses.
2 Schwerpunktthemen:
1.
Wissenschaftlicher Nachwuchs, seine
Perspektiven und (Arbeits-)Bedingungen
2.
(Internationale) Mobilität unter Studierenden
(entsprechend dem Thema des Kongresses: „Die österreichische Soziologie
in internationalen Verflechtungen“)
Nachwuchs
Podiumsdiskussion
(Plenarveranstaltung vom Do., 1. Oktober 2015)
Zur Lage des soziologischen Nachwuchses – Akademisches
Prekariat?
Christian Fleck (Universität Graz)
Christoph Reinprecht (Universität Wien)
Boris Traue (Universität Lüneburg)
Claudia Globisch (Universität Innsbruck)
Gerlinde Maurer (Universität Wien
Thomas Dörfler (Universistät Bochum)
Moderation: Kristina Binner (Universität Linz)
Gesamte Diskussion auf Youtube-Kanal der Universität Innsbruck
zum „Nachschauen“ verfügbar!
Nachwuchs
Analyse der Ausgangslage:
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Prekäre Arbeitsverhältnisse:
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Mobilität und „Multilokalität“ notwendig
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Externe Unterstützung oftmals notwendig (z.B.
Kinderbetreuung)
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Gefühl von Unsicherheit (geringe Absicherung,
befristete Anstellung etc.)
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Strukturelle Veränderungen (Bologna, Drittmittel,
Zuwachs von Studierenden)
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Fragmentierung/Pluralisierung der Lebensläufe
Nachwuchs
Analyse der Ausgangslage:
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Prekäre Arbeitsverhältnisse:
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Fokus auf „symbolisches Kapital“
–
Ungleichheit nimmt zu („Wissenschaftliche
Karriere muss man sich leisten können.“)
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Standardisierung und „Ausdünnung“ von
wissenschaftlichem Wissen (auch in der Lehre)
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Keine Steigerung der Zahl von Professuren
(Deutschland)
Nachwuchs
Analyse der Ausgangslage:
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Arbeitsmarkt für SoziologInnen:
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Arbeitsmarkt klein
–
wettbewerbsorientiert, intransparent und regellos
–
„Fragwürdige“ Selektionsmechanismen
(persönliche Beziehungen, „habituelle“ Kriterien;
„Revival des Ordinariatsprinzips“)
–
Arbeitslosigkeit generell niedrig; jedoch
Armutsgefährdung auch unter AkademikerInnen
steigend
Nachwuchs
Analyse der Ausgangslage:
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Abschlussarbeiten:
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Immer mehr „originelle“ Abschlussarbeiten (bereits
Publikation bei Abschluss); „Professionalisierung“
–
Gegenteilige Entwicklung zu zunehmender
„Standardisierung“ („Ungleichzeitigkeit von verschiedenen
Entwicklungen“)
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Jedoch „Polarisierung“ der Abschlussarbeiten (auch viele
„schlechte“ Arbeiten)
Rolle der ÖGS/DGS:
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Zu wenig Bewusstsein eine wissenschaftspolitische
Institution zu sein
Nachwuchs
Handlungsoptionen (Auswahl):
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Entscheidungsspielräume bei Personalpolitik nutzen und
bessere Arbeitsbedingungen damit fördern (Herr Traue)
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Einführung von Standards für gute Arbeitsbedingungen in
der Wissenschaft (wird aktuell in Deutschland diskutiert)
(Herr Traue)
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Lobbying-Arbeit durch SoziologInnen in „bevorzugten“
Positionen (Herr Fleck)
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Einführung von Graduate-Schools -> Antrag an das
Ministerium (Herr Fleck)
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Lokale Initiativen: Qualität der Abschlussarbeiten fördern
(z.B. durch Präsentationen und Auszeichnungen) (Herr
Reinprecht)
Nachwuchs
Handlungsoptionen (Auswahl):
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Für den Einstieg in die Lehre: Orientierungsphase für
DoktorandInnen, Post-Docs etc. (Herr Reinprecht)
Anbindung an internationale Universitäten bereits in
der Abschlussarbeit (Frau Maurer)
Förderung eines Tenure-Track-Modells (Frau Globisch)
Vereinbarkeit von Beruf und Privatem fördern (Frau
Globisch)
Verstärkte Kritik an der Ökonomisierung der Universität
(„gouvernmentale Universität“) (Herr Dörfler)
Lehre + Mobilität
Panel-Veranstaltung
(Plenarveranstaltung vom Sa., 3. Oktober 2015)
„Mobile Wissenschaft?“ – Lehre und
Nachwuchs zwischen Lebenslauf, Leistung und
Auslandsaufenthalten
Frank Welz (Universität Innsbruck)
Helena Hagauer (Universität Wien)
Pier-Paolo Pasqualoni (Universität Innsbruck) Silvia Rief (Universität Innsbruck)
Moderation: Gerda Bohmann (Universität Wien)
Eine Zusammenfassung der Diskussion ist auf der ÖGS-Homepage verfügbar.
Lehre + Mobilität
Thesen (Auswahl):
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Mobilität wird immer wichtiger und zunehmend
gefördert.
Zentral sowohl für „wissenschaftlich/inhaltliche
Entwicklung“ als auch Persönlichkeitsentwicklung
Zusätzlich werden sprachliche Kompetenzen
ausgebaut.
Auslandsaufenthalte sind auch „symbolisches
Kapital“ und zentral für „unternehmerisches Selbst“.
Lehre + Mobilität
Thesen (Auswahl):
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Auslandsaufenthalte empfinden nahezu alle
Studierende als persönliche Bereicherung.
„Weak ties“ in das Ausland können für
wissenschaftliche Karriere wichtig sein.
Jedoch werden durch viel Mobilität „strong ties“
geschwächt oder weniger aufgebaut.
Es gibt finanzielle und organisatorische Hürden
Mobilität wahrzunehmen (z.B. kostenpflichtigen
Nachweisen von Sprachkenntnis)
Resümee
Das Thema „Nachwuchsförderung“ wurde im
„Mission-Statement“ der zur Wahl antretenden
Liste einstimmig aufgenommen.
Wir sehen das als Bekenntnis dafür, dass die
ÖGS dieses Thema weiterhin forciert und für
eine Verbesserung der Bedingungen
insbesondere für den Nachwuchs eintritt!
Ausblick
Was bringt die kommende Vorstandsperiode?
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Weitere Forcierung des Themas „Förderung von
NachwuchswissenschafterInnen“
Weitere Vernetzung mit Initiativen in Deutschland
(„Für gute Arbeit in der Wissenschaft“)
Eingehende Beschäftigung mit den Auswirkungen
einer Graduierten Schule in Österreich und
dementsprechende Positionierung.
Mitsprache und aktive Beteiligung bei den von der
ÖGS organisierten Lehre- und Curriculums-Treffen