Green Light Laser gutartige Prostatavergrößerung

Patienteninformationen
Urologie
Urologische Klinik
Direktor: Prof. Dr. A. Manseck
Der GreenLight - Laser
bei gutartiger Prostatavergrößerung
Die urologische Klinik im Klinikum Ingolstadt hat seit vielen Jahren einen
Behandlungsschwerpunkt bei gutartigen Prostata-Vergrößerungen entwickelt. So liegt eine
extrem große Erfahrung mit dem operativen „Gold“ - Standard der BPH-Behandlung, der
TUR-P, vor. Daneben wurden auch weniger belastende, wirksame Verfahren etabliert. So
steht seit einiger Zeit der GreenLight - Laser zur Verfügung. Dieses Laserverfahren wurde
vor einigen Jahren an der Mayo-Klinik in Rochester / USA erprobt und entwickelt. Zahlreiche
nachfolgende, weltweit durchgeführte Untersuchungen haben die Wirksamkeit des
GreenLight - Lasers bestätigt.
Die Behandlungsmethode mit dem "Grünen Laserlicht", wird daher mittlerweile in vielen
renommierten Kliniken bei der gutartigen Prostatavergrößerung (Benigne ProstataHyperplasie (BPH)) eingesetzt.
Der GreenLight - Laser
Zur möglichst schonenden und blutungsarmen Abtragung von überschüssigem
Prostatagewebe steht neuerdings neben der transurethralen Resektion die Laservaporisation
mit dem "GreenLight - Laser" zur Verfügung. Das Verfahren wird gelegentlich auch als KTP Laser (Kalium-Titanyl-Phosphat) oder PVP – Laser (Photoselektive Vaporisation
(Verdampfung) der Prostata) bezeichnet. Bei diesem Laser wird mit grünem Licht gearbeitet.
Daher ergibt sich auch sein Name.
Mit dem GreenLight - Laser kann das gutartig vergrößerte Prostatagewebe verdampft
werden. Dies erfolgt auf endoskopischem Weg (unter Sichtkontrolle). Dabei wird das
vergrößerte Prostatagewebe durch das hochenergetische grüne Laserlicht des GreenLight Laser System verdampft. Gleichzeitig werden durch die Laserenergie die Blutgefäße so
effektiv verschlossen, dass kaum Blutungen auftreten.
Ein wichtiges Merkmal des GreenLight - Lasers ist die Wellenlänge von 532 nm, die sich
durch eine sehr hohe Absorption durch Oxyhämoglobin auszeichnet. Die Verdampfung des
Prostatagewebes (Vaporisation) durch das GreenLight System erfolgt schnell, die
Lichtenergie wird insbesondere von den Blutgefäßen im Prostatagewebe aufgenommen.
Hieraus resultiert die Blutungsarmut des Verfahrens, die auch die Behandlung von Patienten
mit Blutverdünnungsmedikamenten erlaubt. Weiterhin scheint die Beeinträchtigung der
Erektionsfähigkeit durch diesen Eingriff im Vergleich mit einer konventionellen Ausschälung
der Prostata deutlich geringer auszufallen.
Wie funktioniert der GreenLight - Laser?
Die besondere Leistungsfähigkeit des KTP - Lasers, auch im Vergleich mit anderen
alternativen Operationsverfahren, erklärt sich aus den physikalischen Grundlagen.
Die eigentliche Lichtquelle des GreenLight - Lasers ist ein so genannter Neodym:YAG Laser.
Dieser erzeugt Licht mit einer Wellenlänge von 1064 nm. Tritt dieses Licht durch einen KTPKristall, so wird u. a. dessen Frequenz verdoppelt und die Wellenlänge halbiert. Der
GreenLight - Laser arbeitet dann mit einem sichtbaren grünen Lichtstrahl der Wellenlänge
von 532 nm. Das bringt den Vorteil, dass das grüne Licht gut von "roten" Blutgefäßen und
blutreichem Gewebe als komplementärfarbene Strukturen aufgenommen wird. In der
Prostata wird dieser Lichtstrahl insbesondere von dem roten Blutfarbstoff (Hämoglobin)
aufgenommen, dagegen kaum von Wasser. Die Aufnahme von hoch energetischem Licht
führt zu einer plötzlichen Gewebe-Verdampfung, ohne dass Blut austritt. Daher wird auch
von Photoselektiver Vaporisation (Verdampfung) der Prostata (PVP) gesprochen. Die
Eindringtiefe in das Gewebe ist mit knapp 1 mm gering und erlaubt ein sehr präzises
Vorgehen.
Diese Voraussetzungen ermöglichen die oberflächliche Abtragung von Prostata-Gewebe einem gut durchbluteten Organ - ohne die Gefahr einer ungewollten Erhitzung tieferer
Gewebeschichten. Dies stellt insbesondere den Unterschied zu früheren Laser-Verfahren
dar, bei denen es durch die Tiefenwirkung zu größeren Mengen von abgestorbenem
Prostata-Gewebe und lang andauernder örtlicher Gewebeschwellungen und auch Schäden
der Erektionsnerven mit daraus resultierender erektiler Fehlfunktion (Impotenz) kam. Bei dem
GreenLight - Laser kann dagegen unter Sicht Schicht für Schicht des gutartig vergrößerten
Prostatagewebes abgetragen werden, ohne eine Verletzung der empfindlichen tiefer
gelegenen Strukturen zu riskieren. Hierdurch werden vor allem auch stärkere, postoperativ
störende Symptome vermieden.
Für wen ist der GreenLight - Laser besonders geeignet?
Diese neue Technik kann prinzipiell bei allen Männern angewendet werden, die wegen einer
Prostatavergrößerung Probleme mit dem Wasserlassen haben. Vor allem jedoch ist das
GreenLight - Laser Verfahren für zumeist ältere Patienten geeignet, bei denen die TUR-P
riskant sein könnte. In erster Linie können ernsthafte Begleiterkrankungen gegen die TUR-P
sprechen: durchgemachte Schlaganfälle, Herzinfarkte, Blutverdünnungsmittel usw.. Wenn in
solchen Fällen eine Narkosebehandlung prinzipiell möglich ist, kann auch das GreenLight Verfahren zum Einsatz kommen. Insbesondere "Hochrisiko" -Patienten können also von der
neuen Methode profitieren.
Vor der Behandlung muss allerdings eine Prostatakrebserkrankung durch eine
Blutuntersuchung (PSA) und eine Untersuchung der Prostata mit dem Finger sicher
ausgeschlossen werden, da das verdampfte Gewebe nicht mit dem Mikroskop auf
Krebszellen untersucht werden kann.
Bei wem kann der GreenLight - Laser nicht eingesetzt werden?
Nicht eingesetzt werden sollte die GreenLight - Laserverdampfung der Prostata bei
Patienten, bei denen trotz einer bereits durchgeführten Gewebeprobe aus der Prostata ein
bösartiger Tumor der Prostata nicht sicher ausgeschlossen werden konnte. In diesem Fall ist
eine elektrische "Hobelung" der Prostata vorzuziehen, da das hierbei gewonnene Gewebe
anschließend mikroskopisch untersucht werden kann, um endgültige Klarheit über das
eventuelle Vorliegen einer bösartigen Erkrankung zu bekommen.
Wie wird mit dem GreenLight - Laser operiert?
Es wird ähnlich wie bei der herkömmlichen Aushobelung der Prostata (TUR-P) ein spezielles
Endoskop (Instrument) in die Harnröhre eingeführt. Das Prostatagewebe wird nun anders als
bei der TUR-P nicht mit der elektrischen Schlinge ausgehobelt, sondern blutungsfrei Schicht für Schicht - verdampft. Der Operateur kontrolliert das Vorgehen des Lasers am
Bildschirm millimetergenau. So wird der GreenLight - Laser zum hochpräzisen „LichtSkalpell“. Es bleibt – im Gegensatz zu früheren Laser-Verfahren – kein Gewebe zurück, das
vom Körper abgebaut werden muss. Durch den GreenLight - Laser kommt es kaum zu
Blutungen, was besonders wichtig für solche Patienten ist, die Blut verdünnende Mittel
einnehmen. Schon bald nach dem Eingriff ist das Wasserlassen wieder möglich. Dieses
Verfahren hat nahezu keine negativen Auswirkungen auf die Potenz und die Sexualität des
Mannes. Die Komplikationen der GreenLight - Lasertherapie entsprechen in der Art denen
der TUR-P, sind jedoch zumeist deutlich geringer ausgeprägt.
Was sind die Vorteile des GreenLight - Lasers?
Im Gegensatz zu anderen gängigen Laserverfahren entfernt das GreenLight - Laser PVP™
das gewucherte Gewebe sofort und nahezu unblutig. Die Sonde des hochenergetischen
Grünlicht-Lasers wird durch die Harnröhre unter Videokontrolle bis an die Prostata
herangeführt. Das störende Prostatagewebe wird vom Laser verdampft. Es verbleiben keine
Gewebereste. Darüber hinaus wirkt der Laser sofort blutstillend, ein Vorteil vor allem für
Patienten die Blut verdünnende Mittel einnehmen.
Die Innovation dieser minimal-invasiven Methode liegt einerseits in der Effektivität,
andererseits in den geringeren Nebenwirkungen. Im Vergleich zu herkömmlichen Techniken
hat der grüne Laserstrahl zahlreiche Vorteile. Die Patienten können in der Regel die Klinik
nach wenigen Tagen verlassen. Da kaum Blut verloren geht, ist das Tragen eines
Harnröhrenkatheters zumeist auf wenige Stunden begrenzt. Bei den meisten alternativen
Prostata-Behandlungsmethoden dringt die Strahlung tief in das Gewebe ein und verursacht
damit Schwellungen und Ödembildung; die Strahlung des GreenLight - Lasers dringt
dagegen nur sehr oberflächlich in die Prostata ein. Hierdurch werden störende und
belastende Symptome vermieden und eine schnellere Erholung des Patienten ermöglicht.
Viele alternative Prostata-Therapien hinterlassen zudem eine beträchtliche Menge an
Gewebe oder verursachen nur eine geringe Verkleinerung der Prostata. Daher kommt es oft
nach relativ kurzer Zeit zum erneuten Auftreten der Symptome. Der Vorteil des GreenLight Lasers ist die sofortige, unblutige Verdampfung des Gewebes.
Die wichtigsten Vorteile des GreenLight - Lasers auf einen Blick:
• sofortiger Rückgang der Symptome
• schnelle Erholung
• lang andauernder Therapieerfolg
• praktisch unblutige Operation
• Katheter nur kurze Zeit oder gar nicht erforderlich
• Erhalt von Schließmuskel (Kontinenz) und Erektionsfähigkeit (Potenz)
• sichere und effektive Behandlung
• rasche Wiederherstellung der Lebensqualität
• kurzer Aufenthalt in der Klinik
Was sind die Nachteile des GreenLight - Lasers?
Nachteile des Laserverfahrens ergeben sich einerseits aus der Tatsache, dass es sich um
ein relativ neues Verfahren handelt und bisher nur wenig Nachbeobachtungsergebnisse über
einen jahrelangen Zeitraum verfügbar sind, andererseits durch die fehlende
Gewebegewinnung mit der Möglichkeit, dieses mikroskopisch untersuchen zu können, um
versteckte bösartige Tumoren der Prostata zu erkennen. Bei allen Alternativverfahren zur
TUR-P, so auch bei dem GreenLight - Laser, ist der Gewebeabtrag geringer als bei der TURP, so dass die Wahrscheinlichkeit einer späteren erneuten Behandlung wegen
nachgewachsener Prostatavergrößerung höher ist. Dies ist auch der Grund, dass die
GreenLight - Lasertherapie bei sehr stark vergrößerten Vorsteherdrüsen oft zu schlechteren
Ergebnissen führt als die TUR-P.
Die Behandlung mit dem GreenLight – Laser eignet sich also in erster Linie für besonders
ausgesuchte Männer, zumeist mit Herz-Kreislauf-Begleiterkrankungen. In Sonderfällen
(ausdrücklicher Patientenwunsch oder gravierende Begleiterkrankungen) kann in einem
Vorgespräch auch eine Abweichung von diesem Standard vereinbart werden.
Wie lange ist der Krankenhausaufenthalt?
Der Krankenhausaufenthalt kann beim GreenLight - Laser auf nur wenige Tage begrenzt
werden, da die Gewebeabtragung sehr schonend ist und kaum Blutungen auftreten. Daher
kann auch der Blasen-Katheter bereits am Tag nach der Operation wieder entfernt werden.
Auch die sehr kurze Erholungsphase nach der Operation mit dem GreenLight - Laser trägt
zur frühzeitigen Entlassung bei.
Welche Beschwerden gibt es nach der Behandlung mit dem GreenLight - Laser?
Da der Laser sehr präzise und effektiv arbeitet, sind Harnblutungen, Schmerzen sowie
störende oder belastende Beschwerden beim Wasserlassen selten. Die Erholung nach dem
Eingriff erfolgt daher zügig. Auch die Lebensqualität wird rasch wieder hergestellt, die
Patienten können so schnell zu ihrem normalen Alltags- und Berufsleben zurückkehren, was
einen zusätzlichen Vorteil darstellt.
Das Risiko für Beeinträchtigungen des Sexuallebens durch Verletzung der Erektionsnerven,
wie gelegentlich bei anderen Verfahren möglich, ist sehr gering.
Werden die Behandlungskosten von den Krankenkassen übernommen?
Obwohl die Kosten für diese innovative Technik sehr hoch sind, kann an der urologischen
Klinik jeder Patient, ob privat oder gesetzlich versichert, diese Therapie erhalten. Eine
Voranmeldung mit Vorgespräch und Voruntersuchung (so genannte vorstationäre
Behandlung) ist jedoch in jedem Fall notwendig.
Eine Anmeldung zur Terminvereinbarung ist im Sekretariat der urologischen Klinik unter der
Telefonnummer: (0841) 880 2651 möglich.