BKS Aargau Genügend Zeit für Aargauer Umsetzung Lehrplan 21. Er er füllt den Auf trag, die Bildungsziele in der Deutschschweiz zu harmonisieren und ist Grundlage für eine zeitgemässe Schulbildung. Die Kantone haben genügend zeitlichen und inhaltlichen Handlungsspielraum für eine sorgfältige Einführung. Im Oktober 2014 hat die Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz D-EDK den Lehrplan 21 den Kantonen zur Einführung übergeben. Der Regierungsrat des Kantons Aargau hat beschlossen, den Lehrplan 21 erst auf das Schuljahr 2020/21 einzuführen. Im Aargau bleibt deshalb genügend Zeit für die notwendigen Vorbereitungsarbeiten, insbesondere für die Erarbeitung der Stundentafeln und kantonale Anpassungen. Derzeit informiert das BKS die Schulen über die Grundzüge des Lehrplans 21 und den Zeitplan bis zur Einführung. Konkrete Vorbereitungsarbeiten für die Einführung sind ab 2017, ab- gestimmte Weiterbildungsmöglichkeiten ab 2018 vorgesehen. Methodenfreiheit bleibt Ein Lehrplan ist kein Gesetz, sondern eine Art Kompass, der die Bildungsziele der Volksschule umschreibt. Nach wie vor entscheidet die Lehrperson, mit welchen Unterrichtsformen sie diese Ziele erreichen will. Ein grosser Teil des heutigen Inhalts des Aargauer Lehrplans, der je aus einem Teil für den Kindergarten, die Primarschule und die Oberstufe besteht, findet sich im Lehrplan 21 wieder. Der Lehrplan beschreibt, was Schülerinnen und Schüler der Volksschule wissen und können sollen. Im neuen Lehrplan spricht man dabei von Kompetenzen. Diese werden in verschiedenen Stufen formuliert, um die individuellen Fortschritte der Kinder und Jugendlichen festzuhalten. Der Lehrplan 21 wird in drei Zyklen gegliedert, wobei der Kindergarten zusammen mit der 1. und 2. Primarklasse den ersten Zyklus bildet, die 3. bis 6. Primarklasse den zweiten und die Oberstufe den dritten. Der Unterricht umfasst die sechs Fachbereiche «Sprachen», «Mathematik», «Natur, Mensch und Gesellschaft» (NMG), «Gestalten», «Musik» sowie «Bewegung und Sport». Hinzu kommen die Module «Medien und Informatik» sowie «Berufliche Orientierung». An der Oberstufe gliedert sich NMG in die Bereiche «Natur und Technik», «Wirtschaft, Arbeit, Haushalt», «Ethik, Religionen, Gemeinschaft» sowie «Räume, Zeiten, Gesellschaften», in dem auch die «Politische Bildung» verbindlich verankert ist. In die Fachbereiche und Module sind überfachliche Kompetenzen – personale, soziale, methodische – eingebaut, ebenso fächerübergreifende Themen wie beispielsweise Gesundheit, natürliche Umwelt und Ressourcen, Demokratie und Menschenrechte. Victor Brun, Volksschule, BKS Drei Fragen an Regierungsrat Alex Hürzeler Welche Bedeutung hat der Lehrplan 21 für den Kanton Aargau? Warum braucht es den Lehrplan 21? Im Jahr 2006 hat das Schweizer Stimmvolk mit 86 Prozent den Artikel 62 Absatz 4 in der Bundesver fassung angenommen. Dieser verpflichtet die Kantone dazu, im Bildungsbereich zusammenzuarbeiten und insbesondere die Ziele der Bildungsstufen aufeinander abzustimmen. Schuleintrittsalter, Schulpflicht, Dauer und Ziele Der Lehrplan 21 bildet die Grundlage für eine gute und zeitgemässe Schulbildung. Er führt Altbewährtes weiter und nimmt neue Themen auf. Die Gesellschaft verändert sich und es ist nötig, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten. Der bestehende Lehrplan im Kanton Aargau ist in die Jahre gekommen und hätte ohnehin überarbeitet werden müssen. Die Entwicklung des Lehrplans 21 bot die Mög- lichkeit, einen Lehrplan breit abgestützt und kostengünstig zu entwickeln. Rund 60 Lehrpersonen und 40 Fachdidaktikerinnen und -didaktiker waren daran beteiligt. Nach einer öffentlichen nationalen Anhörung im 2. Semester 2013 liegt nun eine gute und austarierte Vorlage vor, die den Kantonen den nötigen Handlungsspielraum für die Umsetzung lässt. Am 2. Juni hat das Aargauer Komitee «Lehrplan21-nein» seine Initiative «Ja zu einer guten Bildung – NEIN zum Lehrplan 21» eingereicht. Wie geht es nun weiter? Um eine sorgfältige Einführung und Umsetzung des neuen Lehrplans für unsere Volksschule zu ermöglichen, hat der Regierungsrat bereits letzten Herbst beschlossen, die Einführung erst auf das Schuljahr 2020/21 vorzusehen. Dadurch haben wir genügend Zeit und Handlungsspielraum, auch für die politischen Prozesse, wie jetzt auch die Volksabstimmung zur neu eingereichten Initiative. Interview: Christine Klinger, Kommunikation BKS Schulblatt AG/SO · 12/2015 der Bildungsstufen, Übergänge im System und Anerkennung von Abschlüssen sollen harmonisiert werden mit dem Ziel einer hohen Qualität und Durchlässigkeit sowie einer erleichterten Mobilität. Weiter besagt der Artikel, dass der Bund notwendige Vorschriften erlässt, falls auf dem Koordinationsweg keine Harmonisierung stattfindet. Das danach gemeinsam gestartete Lehrplanprojekt der 21 Deutschschweizer Kantone soll die inhaltliche Abstimmung ermöglichen. 19 BKS Aargau Neuregelung der Übertrittsverfahren Übertritte sind wichtige Phasen für Kinder, Lehrpersonen und Eltern. Foto: Fotolia. den Übertritt, beide Fächer werden an der Bezirksschule in der zweitletzten Klasse unterrichtet. Damit die Anforderungen für den Übertritt an die Mittelschulen hoch bleiben, haben Schülerinnen und Schüler der Sekundar- wie Bezirksschule neben dem für den prüfungsfreien Übertritt erforderlichen Notendurchschnitt genügende Leistungen (Note 4) in den Fächern Mathematik und Deutsch vorzuweisen. Zudem zählen die Noten in diesen beiden Fächern für die Berechnung des für den Übertritt relevanten Notendurchschnitts doppelt. Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule mit einem Notenschnitt von mindestens 5.3 haben künftig die Möglichkeit, prüfungsfrei in die Informatik-, Wirtschafts-, Fach- und Berufsmittelschule mit Berufsmaturität einzutreten. Ziele der Neuregelung Übertrittsverfahren. Der Regierungsrat hat die Neuregelung an der Volksschule beschlossen. Sie tritt ab dem Schuljahr 2016/17 in Kraft. Als Folge der Neuregelung finden die Übertrittsprüfungen von der Primarschule an die Oberstufe und die Bezirksabschlussprüfungen letztmals im Juni 2016 statt. Schulblatt AG/SO · 12/2015 Von der Primarschule an die Oberstufe 20 Die freiwilligen Übertrittsprüfungen von der Primarschule an die Oberstufe sowie innerhalb der Oberstufe (Wechsel des Leistungstyps) werden aufgrund des unbefriedigenden Kosten-Nutzen-Verhältnisses nicht mehr durchgeführt. Das bewährte Empfehlungsverfahren an der Primarschule wird beibehalten. Damit Eltern Übertrittsentscheide besser nachvollziehen können, ist die verbindliche Orientierung über den Leistungsstand ihrer Kinder im zweiten Semester der 5. Klasse vorgesehen. Mit der Neuregelung werden auch die Anforderungen für den direkten Übertritt in die Bezirks- und die Sekundarschule leicht erhöht. Für den Übertritt in die Bezirksschule sind neu in den Erweiterungsfächern überwiegend gute statt wie bisher überwiegend genügende Leistungen nötig. Für den Übertritt in die Sekundarschule sind in den Erweiterungsfächern künftig überwiegend genügende bis gute Leistungen statt wie bis anhin überwiegend genügende Leistungen erforderlich. Promotion und Repetition an der Oberstufe Innerhalb der Sekundar- und Bezirksschule werden Repetitionen aufgrund eines Nichtbestehens der Promotionsbedingungen künftig nicht mehr möglich sein, da an der dreigliedrigen Oberstufe für die verschiedenen Leistungspotenziale bereits heute die verschiedenen Leistungstypen bereitstehen. Zur Erhöhung der Durchlässigkeit an der Oberstufe erhalten Schülerinnen und Schüler mit ausserordentlich guten Leistungen in den Kernfächern die Möglichkeit, bereits nach dem ersten Semester der ersten Oberstufenklasse in den nächsthöheren Leistungstyp zu wechseln – und zwar ohne Repetition eines Schuljahrs. Von der Oberstufe an die Mittelschulen Künftig schliessen alle Schülerinnen und Schüler der Oberstufe die Volksschule mit einem Leistungstest ab (Check S3). Die Bezirksschulabschlussprüfung (BAP) wird nicht mehr durchgeführt. Der Übertritt an die Mittelschulen erfolgt mit dem bisherigen Verfahren auf der Basis von Erfahrungsnoten. Auch der massgebende Fächerkatalog für den Übertritt an die Mittelschulen wird angepasst. Neu sind beispielsweise die Fächer Geografie und Physik relevant für Mit der Anpassung der Übertrittsverfahren soll der organisatorische Aufwand der Schulen reduziert werden. Weitere Ziele sind, die Repetitionsquote an der Oberstufe zu senken und die Durchlässigkeit zwischen den Leistungstypen zu erhöhen. Zudem werden künftig alle Schülerinnen und Schüler die Volksschule zum gleichen Zeitpunkt und mit dem gleichen Verfahren abschliessen. Anlass für die Neuregelung ist einerseits ein parlamentarischer Auftrag, der die Abschaffung der Übertrittsprüfungen von der Primarschule an die Oberstufe fordert. Andererseits erfolgt damit die notwendige Anpassung der Übertrittsverfahren von der Oberstufe an die Mittelschulen im Zusammenhang mit den standardisierten Leistungsmessungen (Checks). Mirjam Obrist, Abteilung Volksschule, BKS Informationen und Unterstützung Die Schulen werden über die Details der Veränderungen im Schulportal frühzeitig informiert: www.schulen-aargau.ch. Für Lehrpersonen der künftigen 3. Klasse der Bezirksschule steht ab sofort ein Musterbrief zur Verfügung, damit die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern so rasch als möglich über den geänderten Fächerkatalog informiert werden können. Die Handreichungen und Umsetzungshilfen werden auf das Schuljahr 2016/17 angepasst. BKS Aargau ask! holt die Schülerinnen und Schüler dort ab, wo sie sind: im Schulhaus. Foto: zVg. Unterstützung nach Mass ask! (Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf Aargau) versteht die Berufswahl als Familienprojekt. Zwischen Sommer und Herbstferien werden die Eltern an einem Eltern-Schüler-Abend für ihre Rolle als Berufswahlbegleiter sensibilisiert. Gemeinsam mit ihren Kindern erhalten sie Informationen zum Berufswahlfahrplan, zum Berufsbildungssystem und zur Realisierung des Berufswunsches. Die Veranstaltungen werden stufenspezifisch und auf Wunsch mit Dolmetschern für verschiedene Sprachgruppen im Schulhaus durchgeführt. Im Rahmen des Zeitbudgets auswählen Bis jetzt besuchten alle 8. Klassen eine Informationsveranstaltung zum Thema Berufswahl im Informationszentrum ihrer Region. Ab Schuljahr 2015/16 wird vieles anders. Jedem Schulhaus steht ein Zeitbudget von ask!-Fachpersonen zu. Die Schulleitungen und Oberstufenlehrpersonen legen gemeinsam mit ihnen fest, wann und zu welchen Themen die Schülerinnen und Schüler vor Ort einen Input erhalten. Einzelne Module, die im Baukastenprinzip zusammengestellt und ausgewählt werden können, sind: «Berufe suchen und Schnupperlehren finden – so gehts!», «Bildungswege: Lehre oder Mittelschule», «Fit für die Bewerbung» oder «rent-a-stift». So lässt sich das Thema Berufswahl auch konzentriert in einer Projektwoche angehen. Beratungstermine bei ask! oder im Schulhaus Die Gruppenangebote unterstützen die Schüler gezielt und ermöglichen, weitere Schritte der Berufswahl selbstständig anzugehen. Reicht das nicht aus, haben die Jugendlichen die Möglichkeit, einen Beratungstermin an einem der Standorte von ask! zu vereinbaren. Im persönlichen Gespräch werden die Anliegen geklärt und nächste Schritte geplant. Auf Wunsch der Lehrpersonen können einzelne Jugendliche und deren Bezugspersonen auch direkt im Schulhaus beraten werden. Dezentrale Versorgung sicherstellen Die Begleitung der Jugendlichen im Berufswahlprozess ist Aufgabe der Lehrpersonen. ask! ergänzt die individuellen Konzepte der Schulen mit einer breiten Angebotspalette und unterstützt die Lehrpersonen zudem mit massgeschneiderter Weiterbildung für die Planung und Durchführung eines aktuellen und motivierenden Berufswahlunterrichtes. Ab 2016 werden die zwei Standorte Zofingen und Bad Zurzach geschlossen. Mit einer dezentralen Versorgung der Schulhäuser stellt ask! sicher, dass Jugendliche in der Berufswahlphase auch in peripheren Regionen gut versorgt sind. Maja Grob, Leiterin Fachbereich erste Schul- oder Berufswahl, ask! Weitere Informationen und Materialien zum Berufswahlunterricht für Lehrpersonen finden sich unter www.bdag.ch/ berufswahlunterricht. Schulblatt AG/SO · 12/2015 Berufswahl. Jede Schule hat ihr eigenes Berufswahlkonzept. Die Themen und Fragen im Berufswahlprozess sind aber überall die gleichen. ask! bietet Unterstützung à la carte, auch direkt im Schulhaus. 21 BKS Aargau Das gibts ja nicht! (S)Experte werden: analog und digital Kostenlose Einführung für Lehrpersonen in die Ausstellung «Sexperten»: am 26. August und 11. November von 18 bis 20 Uhr; Anmeldung bis zwei Tage vor Kursbeginn an: [email protected] Vermittlungsidee, Unterrichtsgestaltung und Hintergrundinformationen zur Ausstellung «Sexperten» online: www.naturama.ch/sexperten ➝ Schulen, Lehrpersonen ➝ Downloads (S)Experten-Wissen auch auf dem Naturama-Lernportal www.expedio.ch ➝ Thema Amphibien Teenager und der Wolpertinger: bitte schmunzeln, fragen und vermuten! Foto: Naturama. Schulblatt AG/SO · 12/2015 Umweltbildung. Ein Fabeltier, das Fantasie und Neugierde weckt und den per fekten Einstieg in forschendes Lernen bietet? Das gibts! Der «Wolpertinger» im Naturama Aargau ist genau dazu da. Ein Lächeln huscht über die Gesichter. Hände greifen ins weiche Fell, Fingerkuppen betasten die Hühnerbeine und gleiten über den Entenschnabel. «Was ist denn das? Sowas gibts ja gar nicht!» Stimmt, gibts nicht. Trotzdem ist der Wolpertinger eine geniale Erfindung, nicht nur für den Geldbeutel von Präparatoren, die in Bayern des 19. Jahrhunderts für Touristen Fabelwesen produzierten und damit ein Zubrot verdienten. Er ist es auch für das forschend-entdeckende Lernen, das im Naturama Aargau ein zentrales Vermittlungsziel ist. An der ersten Einführung in die neue Sonderausstellung «Sexperten» erlebten Lehrpersonen die Wirkung des Wolpertingers. Ist der erste Reflex – das gibts ja gar nicht! – mal überwunden, kurbelt dieses Fabelwesen Fantasie, Neugierde und Vorwissen an. Richtig oder falsch? 22 Am Wolpertinger lässt sich sowohl das Thema der Sexperten-Ausstellung fest machen als auch der Methodenrucksack erweitern. Das Aha-Erlebnis eines Oberstufenlehrers, der mit seiner Klasse die Erkundungstour in Ausstellung mit dem Wolpertinger begann: «Dieser Einstieg ist eine Herausforderung für uns, die wir im Schulalltag gewohnt sind, auf Fragen ‹richtige› Antworten zu geben oder einzufordern.» Seine Moderation half der Klasse, neugierig Fragen zu stellen. Je älter Schülerinnen und Schüler sind, desto stärker kommen in einer ersten Phase Bewertungen zum Zug, und der Drang, das Rätsel um dieses komische Wesen subito auflösen zu wollen. Lässt sich die Lehrperson aber nicht auf die gewohnten Bahnen von «richtig», «falsch» oder «subito» ein, kann sie darauf vertrauen, dass der Wolpertinger nicht-wertendes Betrachten und offenes Vermuten hervorlockt. Mit offenen Fragen, Ermutigung in die eigene Wahrnehmung und einem wertschätzenden Klima des Austausches kann sie dies bei ihren Schülerinnen und Schülern fördern. Jüngere Schülerinnen und Schüler lassen sich spontaner auf das Wolpertinger-Spiel ein, nämlich neugierig zu fragen und Antworten zu (er-)finden, die nicht in die Schublade «richtig» oder «falsch» gehören müssen. Fragend forschen! Lehrpersonen, die sich mit ihrer Klasse auf den Wolpertinger einlassen, bauen am Fundament, auf dem jeder Wissenserwerb und jede (natur-)wissenschaftliche Tätigkeit basiert: ein Phänomen beobachten – Fragen formulieren – Vermutungen anstellen – Antworten suchen. Das Fabelwesen Wolpertinger entpuppt sich als Steigbügelhalter und Hemmschwellensenker. Weil man bei dessen Anblick weiss, dass es ein solches Tier ja gar nicht gibt, wird der Weg frei für die Fantasie, welche die Neugierde beflügelt und die Welt in ein neues Licht taucht, weil sie plötzlich frag-würdig wird. Und eine frag-würdige Welt weckt die Forscherin, den Forscher in einem. Bleibt die Erkenntnis eines Bezirksschullehrers, nachdem er sich auf das frag-würdige Wolpertinger-Spiel eingelassen hat: «Wir halten in der Schule den Anschein aufrecht, als gäbe es bloss richtige Antworten auf richtig gestellte Fragen. Im Grunde wissen wir, dass dem nicht so ist.» Bea Stalder, Naturama Bildung BKS Aargau Neue Kulturangebote für Schulen Kultur vermittlung. «Kultur macht Schule» bietet ab August zahlreiche neue Angebote für Aargauer Schulen an. Die attraktiven kulturellen Erfahrungen ergänzen den Lehrplan ideal. Mit ihrem Programm «Kultur macht Schule» schafft die Fachstelle Kulturvermittlung facettenreiche Angebote an kulturellen Inhalten und künstlerischer Betätigung für Aargauer Schulen. Derzeit warten rund 170 Angebote in den Disziplinen Baukultur, Kulturgeschichte, Literatur & Gesellschaft, Medienkunst & Film, Musik, Theater & Tanz sowie Visuelle Kunst darauf, entdeckt zu werden. Baukultur auf dem jüdischen Kulturweg Seit nunmehr 400 Jahren leben Juden in Endingen und Lengnau. Vom Bund erhielten sie erst 1866 die Freiheit, sich in der ganzen Schweiz niederzulassen. Ausgehend von den beiden Synagogen, umfasst der jüdische Kulturweg bauliche Zeugen der jüdischen Kultur in Endingen und Lengnau sowie den jüdischen Friedhof. Schülerinnen und Schüler erfahren auf der geführten Tour Wissenswertes über Geschichte, Gemeindebauten, Häuser mit Doppeleingängen, Mikwe, Schulhaus, Schlachthaus und über das damalige Zusammenleben der jüdischen und christlichen Bevölkerung. Mit der Klasse ans «Fantoche» Das Internationale Festival für Animationsfi lm bietet vom 1. bis 6. September ein breites Angebot an. Seien es originelle Trickfi lm-Workshops mit Animationsprofis, erstklassige Festival-Filmvorstellungen oder erlebnisreiche Führungen durch die Ausstellungen. Dabei geben auch Filmemacherinnen und Filmemacher Ein- blick in ihre Arbeit. Schulklassen können einerseits von einem einzelnen Angebot, andererseits ebenfalls von einem Package profitieren. Jugend Theater Festival Schweiz Das Jugend Theater Festival Schweiz schafft bereits zum zweiten Mal eine Plattform, auf der Jugendliche Theater für Jugendliche auf hohem Niveau spielen. Sechs Schweizer Produktionen aus verschiedenen Kantonen stehen auf dem Spielplan. Auf völlig unterschiedliche Weise setzt jedes Jugendensemble Massstäbe in der Theaterszene. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich in vorbereitenden Workshops mit den Inhalten und der Ästhetik der Inszenierungen. Im Anschluss an den abendlichen Vorstellungsbesuch treffen die Klassen auf die gleichaltrigen Darstellenden zum Austausch. Die Workshops fi nden vom 11. August bis 8. September statt, die Vorstellungen vom 2. bis 8. September. Ein neues Aargauerlied Im Rahmen des Gedenkjahres 1415 «Die Eidgenossen kommen!» wird ein neues Aargauerlied komponiert. Aargauer Schulklassen lernen im Workshop mit Irene Näf und Steven Parry den Song näher kennen, üben ihn ein und halten ihre Interpretation gleich in Ton und Bild fest. Wetten, dass der von Pino Dietiker getextete und von Steven Parry komponierte Song über grosses Hitpotenzial verfügt? Impulskredit für Schulen «Kultur macht Schule» aktualisiert jeweils im Januar und Juni den Angebotskatalog für Aargauer Schulen. Bild: Diana Schneider. Lukas Renckly, Fachstelle Kulturvermittlung, BKS Schulblatt AG/SO · 12/2015 Mit dem Impulskredit fördert «Kultur macht Schule» die Teilnahme an diesen und weiteren Angeboten und ermöglicht Schulen eine aktive Auseinandersetzung mit kulturellen Inhalten und der künstlerischen Praxis. Aargauer Schulklassen werden beim Besuch von kulturellen Veranstaltungen mit Beiträgen von bis zu 50 Prozent der Kosten unterstützt. Das vollständige Angebot für Aargauer Schulen findet sich auf www.kulturmachtschule.ch. Weitere Angebote sind auf den Websites der Partner von «Kultur macht Schule» aufgeschaltet. 23
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