Pressemitteilung

Pressemitteilung
Deutsche geben weniger für Weihnachtsgeschenke aus, spenden aber mehr
27. November 2015
Dr. Wolfgang Adlwarth
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Ursula Fleischmann
Corporate Communications
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GfK-Analyse zum bevorstehenden Weihnachtsgeschäft
Nürnberg, 27. November 2015 – Bücher, Spielwaren und Bekleidung
werden auch in diesem Jahr am häufigsten unter dem Weihnachtsbaum liegen. Insgesamt möchten 91 Prozent der Deutschen Freunden
und Verwandten zu Weihnachten etwas schenken. Dafür werden sie
durchschnittlich 274 Euro ausgeben. Das sind 4 Prozent weniger als
im vergangenen Jahr. Laut einer aktuellen GfK-Umfrage kann der
Handel daraus mit einem Umsatzvolumen für Geschenke von rund
14,3 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft rechnen. Das bedeutet
ein Minus von knapp 5 Prozent. Dafür spenden die Deutschen in diesem Jahr deutlich mehr. Bis einschließlich September stieg das
Spendenvolumen um fast 14 Prozent.
Auch wenn die Deutschen in diesem Jahr an Weihnachten weniger für
Geschenke ausgeben möchten als im letzten Jahr, zeigen sie sich dennoch
großzügig. Mit 274 Euro fallen die geplanten Ausgaben 11 Euro niedriger
aus als noch im vergangenen Jahr. Das Niveau ist aber weiterhin hoch.
„Um bei der Wahl des Geschenks nicht daneben zu greifen, verschenken
die Deutschen auch gerne wieder Bargeld. Das dürfte vor allem in den
Tagen nach dem Fest zu einem Großteil in die Kassen der Händler fließen.
Insgesamt werden die Bargeschenke ein Volumen von 3,5 Milliarden Euro
umfassen“, erklärt Dr. Wolfgang Adlwarth, GfK-Handelsexperte, bei einer
Pressekonferenz von GfK zum bevorstehenden Weihnachtsgeschäft.
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Das Weihnachtsbudget zeigt erwartungsgemäß deutliche Unterschiede je
nach Alter und Einkommen. Während junge Menschen zwischen 14 und 24
Jahren durchschnittlich 134 Euro für Geschenke einplanen, steigt die
Summe mit zunehmendem Alter bis auf 324 Euro bei den Über-55Jährigen. In allen Altersstufen möchten die Deutschen etwas weniger ausgeben als im vergangenen Jahr. Am stärksten reduzieren die 25- bis 34Jährigen (206 Euro, -24 Euro) sowie die über 55-Jährigen (324 Euro, -32
Euro) ihr Budget. Das gleiche Bild zeigt sich, wenn man die Einkommenssituation der Haushalte betrachtet. Egal wie viel Einkommen einem Haushalt
zur Verfügung steht, die Verbraucher wollen in diesem Jahr weniger ausgeben. Am stabilsten ist das Ausgabeverhalten bei Menschen mit einem
Haushaltsnettoeinkommen von 1.500 bis 3.500 Euro. Sie reduzieren ihr
Budget von 299 Euro nur um 2 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Am meisten
werden die Haushalte mit einem höheren Einkommen als 3.500 Euro sparen – nämlich 31 Euro (2015: 367 Euro).
Registergericht
Nürnberg HRB 25014
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Spenden statt schenken
Im Gegensatz dazu spenden die Deutschen in diesem Jahr deutlich mehr.
Bis September stiegen die Geldspenden um fast 14 Prozent an. Grund
dafür ist neben dem Erbeben im Frühjahr in Nepal ganz eindeutig der große Strom an Flüchtlingen, der vor allem seit September in Deutschland
ankommt. Allein im September stieg das Spendenaufkommen um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Offenbar reduzieren die Verbraucher ihr
Geschenkebudget zugunsten von finanziellen Zuwendungen für die Flüchtlinge. Dies zeigt sich besonders bei älteren Konsumenten, die ihre durchschnittlichen Spendenausgaben auf hohem Niveau noch einmal deutlich
steigern (bis September +37 Euro) und gleichzeitig ihre Ausgaben für
Weihnachtsgeschenke bedeutend senken (-32 Euro). Die Altersgruppe der
etwa 30-Jährigen reduziert ihre Ausgaben für Geschenke um 24 Euro,
steigert aber mit zusätzlichen 63 Euro pro Person ihre Spendentätigkeit am
stärksten. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend bis zum Jahresende anhält und möglicherweise vor Weihnachten noch einmal ansteigt.
Bücher, Spielwaren und Bekleidung sind am beliebtesten
In diesem Jahr möchten 37 Prozent (-6 Prozent) der Menschen zu Weihnachten mindestens ein Buch verschenken. Lesestoff ist somit nach wie
vor das beliebteste Geschenk. Im Durchschnitt werden die Deutschen dafür 40 Euro (+1 Euro) ausgeben. Für den Buchhandel ergibt sich daraus
nach GfK-Berechnungen ein Umsatzvolumen von 977 Millionen Euro (-143
Millionen Euro) für den Buchhandel.
Spielwaren werden am zweithäufigsten auf dem Gabentisch landen. Insgesamt wird ein Drittel der Deutschen ein Geschenk aus diesem Bereich wählen. Vor allem die Elterngeneration der 25- bis 44-Jährigen möchte dem
Nachwuchs mit Spielzeug eine Freude bereiten. Dafür wollen sie durchschnittlich 78 Euro und somit 2 Euro weniger als im vergangenen Jahr
ausgeben. Für den Handel ergibt sich daraus ein Umsatzvolumen von 1,71
Milliarden Euro (-30 Millionen Euro).
Bekleidung und Accessoires verschenken die Deutschen in jeder Altersstufe gern. Insgesamt möchten 31 Prozent der Deutschen in diesem Jahr
dafür durchschnittlich 88 Euro (+3 Euro) aufwenden. Der Handel kann daher mit einem Umsatz von 1,79 Milliarden Euro (-70 Millionen Euro) rechnen.
Auch Kosmetikartikel und Parfüm stehen in der Beliebtheit sehr weit oben
(25 Prozent). Vor allem die 14- bis 24-Jährigen bedenken ihre Lieben gerne damit. Im Durchschnitt geben Sie dafür 52 Euro (-1 Euro) aus. Für den
Handel ergibt sich somit ein Umsatzpotenzial von 843 Millionen Euro (-24
Millionen Euro).
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Abos und Veranstaltungstickets weniger beliebt als im letzten Jahr
Rund ein Viertel der Verbraucher wollen in diesem Jahr auf Nummer sicher
gehen und dem Beschenkten mit Gutscheinen oder Bargeld die Auswahl
seines Geschenks selbst überlassen. Gutscheine legen vor allem Menschen zwischen 14 und 44 Jahren auf den Gabentisch. Durchschnittlich
sind hierfür 98 Euro eingeplant – etwas weniger als im letzten Jahr. In
Summe kann der Handel mit einem Gutscheinvolumen von 1,70 Milliarden
Euro rechnen. Bargeld verschenkt fast jeder vierte Deutsche und nimmt
dafür durchschnittlich 238 Euro aus seinem Budget. Mit 50 Prozent greift
vor allem die ältere Generation der Über-65-Jährigen zu diesem Geschenk.
Ess- und Trinkbares findet ein Fünftel der Bevölkerung (22 Prozent) als
Geschenk attraktiv. Dafür planen sie mit durchschnittlich 44 Euro etwas
mehr Budget ein als im vergangenen Jahr. Der Handel kann mit rund 649
Millionen Euro (+11 Millionen Euro) rechnen.
Insgesamt entscheiden sich mit 16 Prozent etwas weniger Menschen als
letztes Jahr für silberne Scheiben unter dem Weihnachtsbaum. Zudem
geben sie mit 32 Euro etwas weniger für CDs und DVDs aus. Daraus ergibt
sich ein Umsatz von voraussichtlich 337 Millionen Euro (-65 Millionen Euro).
Insgesamt 14 Prozent der Deutschen möchten Freunde und Verwandte mit
einem Abo oder Veranstaltungsticket erfreuen. Mit durchschnittlich 76 Euro
geben sie dafür jedoch deutlich weniger aus als noch 2014 (84 Euro). Das
Umsatzvolumen fällt von 791 Millionen Euro auf 704 Millionen Euro.
Mit Schmuck und Uhren möchte knapp ein Achtel der Bevölkerung (13
Prozent) seine Lieben beschenken. Mit 90 Euro werden sie dafür allerdings
deutlich weniger Geld ausgeben als im vergangenen Jahr (121 Euro), so
dass der Handel 763 Millionen Euro (2014: 1,09 Milliarden Euro) erwarten
kann. Vor allem die 14- bis 24-Jährigen legen Glitzerndes auf den Gabentisch.
Gut die Hälfte kauft Geschenke auch online
Geschenke im Internet zu bestellen, ist weiterhin sehr beliebt. Insgesamt
wollen 51 Prozent der Deutschen mindestens ein Geschenk im Internet
erwerben. In vielen Produktbereichen steigt die Zahl der Personen, die
neben dem stationären Handel auch online einkaufen möchten.
Spitzenreiter beim Interneteinkauf sind Abos und Veranstaltungstickets.
Insgesamt 73 Prozent derjenigen, die solche Geschenke einplanen, beabsichtigen, diese auch im Internet zu kaufen. Den größten Zuwachs verzeichnen Uhren und Schmuck mit einem Plus von 5 Prozentpunkten auf 31
Prozent. Vor allem Einrichtungsgegenstände und Bücher (jeweils -5 Prozentpunkte) kaufen die Deutschen häufiger im stationären Handel als vergangenes Jahr.
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Praktische Küchenhelfer stehen an Weihnachten hoch im Kurs
Zu Weihnachten greifen die Deutschen aber auch gerne zu hochwertigen
Elektrogeräten, wie beispielsweise Kaffeevollautomaten. Der Dezember ist
der umsatzstärkste Monat des Jahres. Diese preislich doch etwas höher
gelegenen Küchenhelfer kauft man sich offenbar nicht gerne selbst, sondern lässt sie sich zu Weihnachten schenken. Oder man nutzt das Bargeld,
das man zum Fest bekommt, und investiert es in einen Vollautomaten. Das
zeigen die ebenfalls sehr hohen Absatzzahlen im Januar. Im Dezember
2014 und Januar 2015 setzte der Handel rund 1,2 Milliarden Euro um. Das
sind fast 35 Prozent des Umsatzes von Februar 2014 bis Januar 2015. Mit
durchschnittlich 588 Euro geben die Deutschen im Dezember auch mit
Abstand am meisten für ihren neuen Kaffee-Vollautomaten aus.
Adventsbräuche sind den Deutschen wichtig
Adventsbräuche sind den Deutschen offenbar sehr wichtig. So gehört es
einfach zur Adventszeit dazu, einen Adventskranz aufzustellen (71 Prozent), Weihnachtsdekoration zu basteln oder aufzuhängen (70 Prozent)
oder Plätzchen zu backen (69 Prozent). Auch Adventskalender erfreuen
sich großer Beliebtheit – nicht nur bei Kindern. Insgesamt geben 65 Prozent der Befragten an, einen aufzustellen. Besonders beliebt sind dabei
gekaufte Adventskalender, die mit Schokolade oder Süßigkeiten gefüllt
sind (46 Prozent). Einen Adventskalender mit Bildern werden dagegen nur
5 Prozent kaufen. Fast ein Drittel (31 Prozent) legt Wert auf Individualität
und bastelt oder gestaltet den Adventskalender selbst.
Feierliche Stimmung mit Weihnachtsbaum
In mehr als 22 Millionen Haushalten wird in diesem Jahr ein schön geschmückter Weihnachtsbaum an Heilig Abend feierliche Stimmung verbreiten. Besonders beliebt ist dafür die Nordmanntanne (71 Prozent). Immerhin
9 Prozent möchten sich das Aufsaugen von heruntergefallenen Nadeln
sparen und kaufen einen künstlichen Baum. Im Durchschnitt geben die
Deutschen für das Grün im Wohnzimmer 36 Euro aus. Der Handel kann
somit ein Volumen von 809 Millionen Euro einplanen. Das sind 3 Prozent
mehr als noch im letzten Jahr.
Und wann wird der Baum aufgestellt und geschmückt? Immerhin 15 Prozent heben sich dieses Ereignis für den Weihnachtstag auf. Doch der
überwiegende Teil der Bevölkerung möchte die Zeit am 24. Dezember
offenbar anders nutzen. So schmücken die meisten (35 Prozent) ihren
Weihnachtsbaum am Tag vorher, also am 23. Dezember. Mehr als ein
Viertel (27 Prozent) stellen ihn zwei bis sieben Tage vor Weihnachten auf.
Fast jeder Siebte (15 Prozent) dekoriert den Baum ein bis zwei Wochen vor
Heilig Abend. Und immerhin 8 Prozent der Bevölkerung schmücken ihn
bereits mehr als zwei Wochen vor dem Fest.
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