Bedeutung des Naturerlebens für eine gesunde Kindeswicklung Vortrag Christine Richter-Brüggen am 21.11.15 in Berlin Ein neuer Blick auf das kindliche Lernen, Fühlen und Denken auf der Grundlage des Buches „Wie Kinder heute wachsen“ von Gerald Hüther und Herbert Renz-Polster Die These der Buchautoren: Die Natur ist Entwicklungsraum Fast jeder Mensch weiß, dass die Natur Erholung bringt! Für Kinder ist das Naturerleben aber keine nette Ergänzung des Alltags, sondern eine wesentliche Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung. In dem Entwicklungsraum Natur treffen die Kinder auf die Entwicklungsquellen ◦Freiheit, Unmittelbarkeit, Widerständigkeit und Bezogenheit. Hüther: Es kommt darauf an, man selbst zu sein „Seine Fähigkeiten zu erkennen und auch fähig zu sein, sich mit anderen zu verbinden. Nicht abzugrenzen. In Beziehung zu treten. Den Kontakt zu suchen. Über seinen Schatten zu springen. Das Strecken üben, nicht das Beugen. Zu Lernen, sich zu öffnen und nicht zu verschließen. Offen zu sein für neue Lösungen. Informationen immer wieder neu miteinander kombinieren.“ Buchautor Hüther: Jedes Kind ist hoch begabt …und braucht heute besondere Fähigkeiten Eigensinn Kreativität Querdenkertum Soziale Kompetenz Eine Übung von Hüther: Das Kind anschauen und sein Wesen erkennen Lehnen Sie sich zurück und versuchen Sie zu vergessen, welche Vorstellung Sie davon haben, wie ein Kind gefälligst zu sein hat. Wiederholen Sie es so lange, bis Sie verstehen, wer da vor Ihnen steht: ein Kind, das sich im Leben zurechtzufinden versucht, leben und glücklich sein will wie Sie. Und das vor allem so gesehen werden möchte, wie es ist und nicht so, wie es sein sollte. These aus dem Buch zur Langsamkeit Komplexe und vielfältige Entdeckungsreisen finden Kinder nur draußen, in der lebendigen Natur, dort, wo es langsam zugeht, wo alles, was sich entwickelt, Zeit braucht. Peter Wohlleben in ZEIT Wissen Oktober/November 2015 sagt: „Von der Natur lernen, das heißt: Nur dazustehen und JA zu sagen. Natürliche Prozesse laufen in der Regel extrem langsam ab. Man sieht es daran, dass man eigentlich nichts sieht. Wir können also von der Natur und vor allem von den Bäumen mehr Gelassenheit den Dingen gegenüber lernen.“ „Kinder brauchen Elementares: Tiere, Wasser, Gebüsche, Dreck, Spielraum.“ (Alexander Mitscherlich) Gerald Hüther und Herbert Renz-Polster schreiben in ihrem Buch: „Wer über kindliche Entwicklung redet, muss auch über die Natur reden: wie die Kleinen groß werden. Wie sie widerstandsfähig werden. Wie sie ihre Kompetenzen für ein erfolgreiches Leben ausbilden.“ Die Natur ist ein maßgeschneiderter Entwicklungsraum für Weltentdecker Die Natur so attraktiv durch den Reichtum, den sie Kindern für die Entwicklung bietet Unmittelbarkeit: Freiheit: Kinder lieben Erfahrungen, die unter die Haut gehen Kinder wollen wirksam und immer auf Streifzug sein Vier Quellen kindlicher Entwicklung Widerständigkeit: Kinder wollen abenteuerlich leben Verbundenheit: Kinder sind süchtig nach Tieren Der Schatz dort draussen wirft den kindlichen Entwicklungsmotor besonders gut an Frei gestaltbar Selbst wirksam Selbst aneignend Selbst organisiert Sinne ansprechend Was fasziniert Kinder in der Natur? mit Stöcken spielen Höhlen und Hütten bauen Baumhäuser bewohnen am Feuer was braten im Wasser angeln und plantschen in Erde wühlen Also lieber die Welt draußen statt drinnen? Die Autoren Hüther und Renz-Polster sagen: „Beide Welten sind wunderbar. Beide sind für die Kinder voller Abenteuer, solange sie dort kein Programm abspulen müssen, sondern die Welt mit Neu-Lust und Begeisterung begegnen können…“ Bewegung beflügelt den Geist Kinder brauchen Sicherheit und Bindung, um sich wohl zu fühlen. Und sie wollen aus sich heraus selbst wirksam sein. Es tut ihnen gut, wenn sie ihre Talente in die Gemeinschaft einbringen können. Die Natur hilft ihnen dabei. Was wächst wo? Und was ist es? Das Kind spielt nicht nur, es arbeitet richtig, es lernt körperlich und emotional „ Raus. Dort draußen ist alles, was drinnen mühselig zusammengestückelt werden muss – dort draußen ist Bewegung, da ist Sprache, da ist Sozialkompetenz, da ist Naturwissenschaft!“ Kinder lernen beim Wühlen in Matsch und in Kontakt mit Wasser NATURERFAHRUNG IST DIE WAHRNEHMUNG VON WASSERTROPFEN, WIE SIE NACH DEM REGEN ALS LEUCHTENDE PERLEN AUF BLÄTTERN SITZEN. SPIELFORSCHER GINSBURG FAND HERAUS: Kraft und Feinmotorik Sinneswahrnehmung Intuitives naturwissenschaftliches Verständnis und Mathe: Zählen Erforschen von Formen und Mustern Sortieren nach Kategorien Kinder brauchen Sand und Wasser, Steine und Pflanzen Sie wachsen aber auf mit Stofftieren, Teppichen und asphaltierten Strassen… Man muss sich nicht wundern, wenn später bestimmte Grundleistungen nicht erlernt sind Das Kind bildet sich selbst Die Entwicklungspsychologie entdeckte kognitive "Fenster" im dritten, vierten, fünften Lebensjahr: optimale Zeitpunkte für die Aneignung von Akzent und Basisgrammatik einer zweiten Sprache, für die Orientierung im Raum und für elementares mathematisches Denken - oder für die Steigerung der in jedem Menschen angelegten Musikalität. Erkenntnisse der Hirnforschung 70% der Synapsen (Verbindungen) im Gehirn, die die Voraussetzung für das lebenslange Lernen sind, reifen in den ersten 7 Lebensjahren heran. Das Gehirn wird geprägt durch jede Erfahrung, es ist ein Sozialorgan . WAS SAGEN EXPERTEN ZUM THEMA? Zitat von Gerald Hüther, Hirnforscher In der Wissens- und Ideengesellschaft des 21. Jahrhunderts kommt es darauf an, Gestaltungsfreiräume zu schaffen und Menschen zu kreativem Denken und Arbeiten einzuladen. Es geht nach Hüther um die Aneignung sogenannter Metakompetenzen die Lust am Entdecken und Gestalten Engagement, Teamfähigkeit und Verantwortungsbereitschaft Erkenntnisse der Entwicklungsforschung Elisabeth Stern, Entwicklungspsychologin vom Max-Planck-Institut in Berlin hat sehr erfolgreich nachgewiesen, dass die Kinder viel früher als angenommen physikalische Gesetze begreifen. Kinder müssen aus ihrem Alltag experimentieren und lernen dann rasant schnell. Kinder brauchen „ Reizarme Phasen als notwendige Voraussetzung für alles Lernen!“ Hirnforscher Roth Zitat Prof. Roth, Bremen „Der große Engpass ist das Arbeitsgedächtnis. Dort werden alle neuen Eindrücke verarbeitet, bevor sie dauerhaft im Langzeitgedächtnis abgelegt werden können. Doch bei neuem Stoff stoßen selbst Schnelldenker nach 5 Minuten an ihre Grenzen. Dann braucht es einen Moment der Entlastung. Einen Witz, etwas Altbekanntes.“ Richard Louv engagiert sich dafür, dass Kinder Natur brauchen ER SAGT: Naturerfahrung ist die Bewusstwerdung eines unbegreiflichen Netzwerks. Das Merkmal ist die Vielfalt, Veränderung und die Abhängigkeit von Ökogemeinschaften; und diese Abhängigkeit zeigt sich in unzählbaren Mustern wie z.B. die Verpuppung einer Raupe. Prof. Donata Elschenbroich aus Düsseldorf sagt zum Bildungsauftrag in Kitas „Nicht brav oder stark müssen unsere Kinder werden, sondern wach und intelligent.“ Der Bildungsauftrag des Kindergartens ist es, Eigenschaften und Fähigkeiten, die Kinder mitbringen, zu steigern. Prof. Donata Elschenbroich zum Bild vom Kind „Der Mensch will lernen, üben, von Anfang an.“ Er will Probleme lösen, nicht nur als Diktat, als Leistungsqual, sondern als primäres Glückserlebnis – vorausgesetzt, das Kind ist beteiligt am Wissensaufbau. Ihre Wunschliste beschreibt Erfahrungen, die ein Kind bis 7 Jahren erlebt haben sollte in einen Bach gefallen sein zwei Sternenbilder kennen eine Nachtwanderung erlebt haben Beeren von einem Busch pflücken mehrere Tage im Wald gewesen sein etwas gesät haben einen Weg aufzeichnen können einen Nagel einschlagen können den Geruch eines Pferdes erkennen einmal durchgeregnet sein eine Frucht geschält haben vier Vogelstimmen unterscheiden gespürt haben, wie Wasser trägt Der Hirnforscher Singer betont Will man die Sprach- und Kommunikationskompetenzen von Kindern fördern, muss man an ihren Fähigkeiten und Lebenserfahrungen anknüpfen. Der Hirnforscher Prof. Roth aus Bremen sagt Ein Irrtum sei, dass Lernen nicht anstrengend sein darf. Das Gehirn muss überzeugt werden, dass sich das Lernen lohnt. Ist das Lernangebot interessant, dann werden Botenstoffe ausgestoßen und machen Lust auf mehr. Das Gehirn muss sich verführen lassen. Das gelingt am besten, wenn man anknüpft an das, was es schon weiß. Neurobiologin Prof. Lise Eliot: Wiedererkennen und Bevorzugen von Neuem ist ein Hinweis auf Intellekt Das Wiedererkennen und die Bevorzugung von Neuem sind wichtig für das frühkindliche Lernen und zeigen wie ein Indikator die späteren intellektuellen Fähigkeiten an. Die Rolle der kindlichen Verarbeitungsgeschwindigkeit nach Eliot Ein Kleinkind, das bekannte Reize effizient erkennt, kann als Grundschulkind sich besser ein Vokabular aufbauen, Probleme lösen und abstrakte Überlegungen anstellen. Zitat Lise Eliot „Es ist nicht der spezielle Unterricht, den wir erteilen, sondern unser Vorbild, das den größten Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten eines Kindes und seinen späteren Erfolg im Leben ausübt.“ Lernen ist Veränderung Lernen bedeutet Veränderung der neuronalen Netzwerke. Dabei gilt: häufiger Gebrauch verstärkt Verbindungen, Passivität baut sie ab. Zwei Haltungen fördern das Lernen nach der Hirnforschung besonders Zurückhaltung und Vermeidung von Reizüberflutung Erkenntnisse der Hirnforscher für die Kindergartenzeit In den ersten Lebensjahren ist das Gehirn am lernfähigsten. Diese Erkenntnisse rücken auch die Kindergartenzeit in ein anderes Licht. Das Gefühl kompetent zu sein, die Neugierde und Freude am Erforschen der Welt und das Interesse an sozialen Verbindungen werden hier zu Grunde gelegt. Der Weg für die Forscher ist ganz klar: Nur wenn Kinder selbst tätig werden können, erleben sie Glück. Geduldig warten können ist notwendige Selbstdisziplin Das bedeutet für Kinder: Möglichst oft die Gelegenheit zu bekommen, die beglückende Erfahrungen zu machen, wie schön es ist , wenn es nicht immer sofort das macht, was ihm gerade als Impuls in den Kopf schießt, wenn es nicht immer das bekommt, was es will… Ein Ergebnis im dem berühmten Marshmallow Test ist bemerkenswert: Es ist sehr vorteilhaft für Kinder, wenn sie früh das lernen, was Hirnforscher Impulskontrolle nennen und was normale Menschen als Geduld bezeichnen. Abwarten gehört zur Natur dazu Ein Samenkorn wächst nicht auf Kopfdruck Kirschen und Äpfel sind erst reif, wenn sie süß genug sind „Draußen in der Natur lernt das Kind das Schwierigste, was es für ein gelingendes Leben braucht, von ganz alleine.“ Naturerfahrungen sind echt Naturerfahrung ist das Staunen über die raffinierte Architektur eines Spinnennetzes, aber auch das Erlebnis, wie ausweglos ein Insekt ist, wenn es in das Netz hineinfliegt. So grün, so duftend, so vielseitig… Louv will uns sagen: Hätten die heutigen Kinder das Privileg, in der freien Natur zu spielen, auf Bäume zu klettern, die Wirkung der Wälder zu erleben, dann wären sie ausgeglichener. Sie wären kognitiv und emotional fitter, kommunikationsbereiter, ihre Seelen könnten sogar Gott über die Natur begegnen. Hüther und Renz-Polster plädieren für neue Wege in Kitas „Ja, es ist an der Zeit, sich einmal in den Waldkindergärten der Republik umzuschauen. Jedenfalls sind bei den bisherigen wissenschaftlichen Auswertungen dieses Konzeptes noch keinem Forscher irgendwelche feinmotorische Defizite bei den dortigen Kindern aufgefallen.“ Schön, wenn Kinder schon früh schreiben können, aber zuerst brauchen sie ein emotionales Alphabet. Matschen macht Spaß! Naturerleben ist gesund Die unmittelbaren Erfahrungen mit allen Sinnen vermittelt dem Kind Selbstbewusstsein und einen Anker in der Welt. Sie geben Sicherheit durch Vertrautes und Spannung durch Neues für die Neugierde. Die Natur ist kindgerecht ist weder reizarm noch überreizt und bietet interessante Vielfalt Entwicklungsherausforderungen der frühen Kindheit aus Hirnforschersicht Die Nervenzellen im Gehirn wachsen wie in einem Garten. ab Geburt an Sprache bis 9 Monate körperliches Gleichgewicht und Kontakte Bis 2 Jahre Bewegungskontrolle und Eingehen auf andere Von 2 bis 3 Verknüpfung der geistigen und emotionalen Fähigkeiten Ab 3 Jahren Bis 4 Jahre musikalische Fähigkeiten (doppelt so viele Nervenverbindungen wie bei ◦ Erwachsenen werden gebildet, 90 Prozent der Größe ist erreicht) soziale und emotionale Kompetenz und Sprechen Kindern brauchen selbstwirksame Erfahrungen, das heißt: intuitiv voller Einsatz Sich frei organisieren Studien belegen Kinder spielen in unstrukturiertem, natürlichem Umfeld draußen kreativer als drinnen. Je komplexer die Anforderungen der Umwelt, desto mehr Kompetenzen werden ausgebildet. Also zwei wichtige Tipps: Keine fertigen Spielsachen anbieten Naturorte nicht zu Lernorten machen Blumen gehören dazu Kinder wollen Freiheit erleben Die Natur bietet nicht nur Freiheit, sie setzt Grenzen, richtet sich nicht nach uns Die Kinder müssen sich anpassen, Widerstand leisten, zusammenrücken und was tun. Wenn es kalt ist, muss man sich wärmer anziehen und keiner macht eine Heizung an. Diese Eigenleistungen stärken das Kind und helfen die Gefühle zu steuern. Das fördert die Selbstkontrolle und macht selbstständig. Kinder sind Regisseure ihrer Abenteuer Echte Stärkung kommt von innen Stärke und Widerstandskraft müssen aktiv wachsen. So wie ein Fernsehzuschauer nicht mutiger wird, wenn er einen harten Krimi sieht, wird ein Kind nicht mutiger, wenn es einfach einer Herausforderung ausgesetzt wird. Jedes Kind sollte abenteuerlich leben können! Natur ist Sich Verbinden mit Bäumen, Wasser und Dingen zum Sammeln Natur ist wildes Durcheinander von Pflanzen Natur ist auch Verbindung mit anderen Menschen Sich Verbunden fühlen ist nach Hüther das wichtigste Grundbedürfnis von Kindern Dazugehören Beziehungen knüpfen Bindung erleben Banden gründen Kinder bauen sich eine Heimat, wenn sie Zugang zu Naturerleben haben Ja, wir können auch sagen: Kinder haben ein Naturbedürfnis Die Natur liefert Essen Und noch etwas: die Natur hilft der Seele Kinder, die viel draußen spielen, schlafen besser und können sich besser konzentrieren. Also raus. Wir müssen unseren Kindern mehr Freiheit und Raum geben Nachfragetipps für Eltern: Wie oft sind Sie im Wald? Was bedeutet Freispiel für Sie? Wie oft sind die Kinder draußen? Was bedeutet Natur für Sie? Wir brauchen die Fähigkeit des Mitfühlens, damit sich was ändert Hüther, Hirnforscher: „Wir haben die Fähigkeit verloren, nicht nur mit anderen Lebewesen, sondern auch mit unseren Artgenossen, sogar mit den Kindern , die in unsere Welt hineinwachsen, mitzufühlen. .. Wollen wir uns wirklich ändern? Wenn wir wirklich Mitgefühl empfänden, wären wir auch bereit, uns selbst und unseren Lebensstil zu ändern. Fühlen und Mitfühlen stärkt Kinder Damit sich etwas ändert, müsste es uns hinreichend tief unter die Haut fahren… Aber das passiert nicht, wenn man sich nur Gedanken über andere Menschen macht, sie betrachtet und über sie redet… Das geschieht nur dann, wenn man fühlt, was sie empfinden, wenn man mit ihnen mitfühlt.“ Wir müssen neue Wege gehen Verbundenheit entsteht durch Mitgefühl Das Kind empfindet Mitgefühl mit Pflanzen und Tieren. Es will Verantwortung übernehmen, sorgt von sich aus für das Wohlergehen. Diese Beziehung macht glücklich. Später übertragen die Kinder dieses erlebte Mitgefühl auf andere und werden bereit sein, ihr Leben so zu gestalten, dass ihnen der Schutz und die Aufrechterhaltung der Vielfalt an Lebensformen am Herzen liegt! Fördern Sie tiergestützte Kita-Arbeit „Ein Tier kann dem Kind helfen, die Aufgabe des Großwerdens zu meistern.“ Boris M. Lewinson, Kinder- und Psychotherapeut Kindergärten bringen Kindern den Umgang mit Tieren nahe SIE ARBEITEN TIERGESTÜTZT, WEIL sie Kindern Wissen über Lebenszusammenhänge vermitteln wollen. sie Furcht, schlechten Erfahrungen und negativen Gefühlen vorbeugen oder sie mindern möchten. die Arbeit mit Tieren das Selbstvertrauen der Kinder stärkt. DIE KINDER SUCHEN DEN KONTAKT Auf den Hund gekommen Solche Projekte sind in Schulen wie in Kindergärten trauriger weise Einzelfälle. Gefühle teilen und mit anderen die Welt gestalten ist ein großes Abenteuer Die wichtigste Entwicklungsaufgabe der frühen und mittleren Kindheit Das Kind lernt mit sich und anderen klar zu kommen, stärkt sein inneres Rückgrat, es lernt mit Emotionen umzugehen. Die Sprache lernt es nur über Beziehungen, die sie mitgestalten kann. Wir müssen neue Perspektiven einnehmen Was wir tun können: Sorgen wir dafür, dass Selbsttun möglich ist Wir wollen erreichen dass Angebote nicht von der Stange kommen, sondern individuell zugeschnitten sind Wir achten darauf dass das Spielen von den Kindern selbst entwickelt werden kann Wir haben Vertrauen in die Kinder Gemeinsam auf dem Lernweg – das bedeutet für Prof. Hüther Menschen einladen, neue Erfahrungen zu machen Hüther: Die innere Einstellung der Erzieherin ist für das kindliche Lernen entscheidend Hüther: Wir müssen die Kinder auf die Zukunft vorbereiten Unbekannte Probleme müssen gelöst werden. Damit ändert sich auch die traditionelle Vorstellung von Bildung und Erziehung. Die Bereitschaft, Neues zu lernen, in seiner Entwicklung voran zu kommen, bringt jedes Kind von Geburt an mit auf die Welt. Hüther: Jedes Kind will wachsen und verbunden sein Das Kind war bisher aufs engste mit seiner Mutter verbunden und ist schon vor seiner Geburt jeden Tag ein Stück über sich selbst hinausgewachsen. Deshalb erwartet jedes Kind, dass es auch weiterhin in engster Verbindung mit anderen Menschen über sich hinaus wachsen kann. Es will Fragen stellen, Antworten finden, wachsen und verbunden bleiben. Wir sind Freunde! Wird dieses Bedürfnis nach enger Verbindung nicht gefördert, vielleicht sogar unterdrückt, dann verkümmern die Entwicklungsmöglichkeiten, die in ihm angelegt sind. Hüther Hüther: Entscheidend ist für das Gelingen dieses Prozesses ist aber der Geist in der Kita Gegenseitige Wertschätzung, Achtung und Unterstützung, Leistungs- und Lernbereitschaft, Herausfordern, Fördern, miteinander Leben und Lernen. Nur so ist es möglich, dass alle Kinder ihre Potenziale entfalten können. Hier geht es also um die Frage der richtigen Förderung „Es ist wichtig, dass wir den Kindern helfen, ihre besonderen Talente auszuleben und zur Entfaltung zur bringen. Aber kein Kind wird auf diesem Weg Freude und Erfolg haben, wenn es nicht gleichzeitig seine grundlegenden Lebenskompetenzen ausbilden kann.“ Pestalozzi weist uns schon darauf hin: „Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren.“ Hüther und Renz-Polster: Wir Großen sind am Zug „Wir müssen reden über den Geist, in dem wir leben „Wer Kinder verändern wollen…Es reicht nicht, die möchte, muss sich zunächst Kinder rauszuschicken…Wir selbst verändern.“ müssen da, was uns am meisten am Herzen liegt, unter Naturschutz stellen – unsere Armin Krenz Beziehungen , unsere „Heimat“, in allen ihren Bedeutungen… Dann wird es Früchte tragen… Einladung an uns „Unsere Kinder laden uns regelrecht dazu ein, das mit ihnen anzupacken.. Lassen wir uns anstecken.“ Abschlußgedanken der beiden Autoren „Weder leiten wir Großen die Entwicklung der Kinder an. Noch entwickeln sich Kinder einfach aus sich selbst heraus. Menschen entwickeln sich auf der Basis von Beziehungen… Die Qualität der kindlichen Beziehungswelt bildet die Matrix der Entwicklung.“ Diese Matrix wird tagtäglich neu ausgelegt – von den Eltern, den anderen Erziehungs- und Betreuungspersonen und von den Kindern selbst. Meine Anregungsmatrix Gefühle stärken durch das Emotionstraining von Prof. John Gottman Sich der Gefühle des Kindes bewusst werden Die Gefühlsäußerungen des Kindes als Chance begreifen ihnen nahe zu sein und etwas vermitteln zu können Mitfühlend zuhören und kindliche Gefühle bestätigen Dem Kind helfen Gefühle in Worte zu fassen Dem Kind Grenzen setzen und helfen Probleme zu lösen Hüthers Lieblingsthese Das Bedürfnis nach Verbundenheit und über sich selbst hinaus wachsen wollen ist von Anfang an in uns angelegt. Selbst aktiv sein macht Spaß Kindliches Lernen passiert durch das Engagieren und Sich Aneignen von neuen Gebieten, also durch das Selbsttun. Dafür bietet die Natur beste Voraussetzungen. Das beweisen auch viele Studien. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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