Newsletter Februar 2016

Newsletter Spielraum-Lebensraum Februar 2016
Wiegestube Spielgruppe Kinderstube
98% der Kinder kommen hochbegabt zur Welt.
Nach der Schule sind es nur noch 2%.
Liebe Eltern, liebe Freunde und Interessierte
Nein, das ist keine Schlagzeile einer Boulevardzeitung sondern das Ergebnis einer
Studie über unangepasstes Denken. Unangepasstes Denken ist nicht dasselbe wie
Kreativität. Aber es ist eine wichtige Voraussetzung für Kreativität. Es ist die
Fähigkeit, viele mögliche Antworten auf eine Frage zu sehen. Viele Arten, eine
Frage zu interpretieren und die Fähigkeit, nicht nur linear oder eindimensional zu
denken. Der Test untersuchte 1500 Personen.
Wie viele der Testpersonen erreichten das Niveau eines Genies im
unkonventionellen Denken?
Alter 3-5 Jahre: 98 % erreichten das Level genial
Man testete dieselben Kinder 5 Jahre später wieder
Alter 8-10 Jahre: 32 % erreichten das Level genial
Man testete dieselben Kinder im Alter von 13-15
Alter 13-15 Jahre: 10 % erreichten das Level genial
Man testete 200 000 Erwachsene ab 25 Jahren, nur zur Kontrolle
Alter 25+: 2 % erreichten den Level genial
Dies zeigt zwei Dinge. Erstens: wir alle haben diese Fähigkeit. Zweitens: meistens
verkümmert sie. Viel ist mit den Kindern passiert, als sie heranwuchsen. Ken
Robinson, ein britischer Autor und Berater in Gesellschaftsentwicklung, sieht das
Problem in der Tatsache, dass diese Kinder ausgebildet wurden. Es wurde ihnen
jahrelang gesagt, dass es nur eine Antwort gäbe. Nicht dass wir Erwachsenen das
wollen, aber es passiert einfach.
Der deutsche Hirnforscher Gerald Hüther setzt sich seit Jahren für die
Schaffung günstiger Voraussetzungen für die Entfaltung menschlicher Potenziale
ein. Er sagt:
„Sie können keinen Menschen zwingen, sich zu bilden, sie können ihn nur dazu
einladen.“
Immer mit dem Rückgriff auf die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung und
dennoch in bildhaft-verständlicher Alltagssprache erklärt Prof. Hüther in diesem
Interview die Wechselbeziehung von Zuwendung und Urvertrauen und der Lust an
der Eroberung der eigenen Welt. Das ganze Interview mit Prof. Hüther finden Sie
unter folgendem Link:
http://www.fuerkinder.org/mediathek/video/596-kinder-nicht-zum-objektmachen-ein-interview-mit-prof-dr-gerald-huether
In diesem Sinne sind unsere Spielräume und besonders auch die Sandbank
Bildungsstätten. Dazu braucht es ganz wenig: eine angenehme Atmosphäre im
Raum, dem Alter und der Entwicklung angepasstes Spielmaterial und
Erwachsene, welche mit Freude anwesend sind und beobachten. Das ist schon
alles. Es braucht keine Aufgaben, die den Kindern gestellt werden, kein
Vormachen, keine Animation, kein Wettbewerb, keine Bewertung.
Gerade beim Spiel mit Sand fällt uns diese Genialität bei den Kindern ganz
augenscheinlich auf. Damit wir während der ganzen Woche mit allen Wiegestubeund Kinderstubekindern in den Sand gehen können, konnten wir dank einer
grosszügigen finanziellen Zuwendung einen separaten, noch grösseren Raum dazu
mieten.
KINDERSAND
Das schönste für Kinder ist Sand,
Ihn gibt's immer reichlich.
Er rinnt unvergleichlich
Zärtlich durch die Hand.
Weil man seine Nase behält,
Wenn man auf ihn fällt,
Ist er so weich.
Kinderfinger fühlen,
Wenn sie in ihm wühlen,
Nichts und das Himmelreich...
(Joachim Ringelnatz)
Dieses Himmelreich erleben die Kinder und die beobachtenden Erwachsenen
immer wieder neu, auch an den gut besuchten Samstagen. Die Sandbank ist noch
bis Ende Februar an jedem Samstag von 9 bis 11.30 Uhr offen. Beliebt ist sie auch
für Geburtstagsfeiern - dazu nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf und wir
reservieren Ihren Termin. Für die vielen Kinder, die so langsam der Wiegestube
entwachsen, wird es ab diesem August in unseren Räumen neue Spielgruppen
geben. Noch kann man sich bei Interesse für einen Platz melden, dazu melden Sie
sich einfach bei Marianne Schmid, [email protected] oder 079 872 23 40.
So wünschen wir all unseren Kindern viel Zeit und Gelegenheit, die Welt mit ihren
eigenen Händen und Augen zu begreifen und wer weiss, vielleicht entdecken auch
wir Grossen im Zusammensein mit ihnen ganz viel Neues.
Liebe Grüsse
Jeannette Berger
„Wesentlich ist, dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir
ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen,
was für seine geistige Entwicklung das Wichtigste ist. Ein Kind, das durch
selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen
als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.“ Emmi Pikler