Nachtgeschrei Biographie 2016 Ein Ende kann ein Anfang sein: 2006 stehen eine Irish-Folk-Band und eine Death-Metal-Truppe vor dem Aus. Die übriggebliebenen Musiker entschließen, an einem Strick zu ziehen: Eine neue Band muss her. Folkig soll es sein, ganz klar – aber auch beinhart abrocken. Dudelsack und Drehleier kommen in den Mix, doch die Gitarren bleiben eingestöpselt. Ein ins Boot geholter Sänger steht auf deutsche Texte, kann aber nichts mit historisierender Mittelalterromantik anfangen. Allerbeste Voraussetzungen für einen klassischen Rohrkrepierer – oder für ein erfolgreiches Tanzen zwischen den Stühlen. Von der Schweiz bis Schleswig Holstein spielt die Gruppe an jeder Steckdose - doch Nachtgeschrei haben mehr im Sinn: 2008 folgt ein Plattenvertrag und das Album-Debut „Hoffnungsschimmer“. Damit ist der Grundstein für eine eigenwillige Interpretation des Folk-Metal gelegt, für die die Schublade Mittelalterrock schon immer etwas zu eng war. Zuspruch dafür gibt es reichlich – so gestärkt erscheinen in schneller Folge auf „Am Rande der Welt“ und „Ardeo“, mit denen Nachtgeschrei nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und Luxemburg auf sich aufmerksam machen können. Zudem kommt mit dem kalifornischen Künstler Travis Smith ein Ausnahmetalent der atmosphärisch-bizarren Artworks an Bord, der seit 2009 jedes Nachtgeschrei-Plattencover gestaltet. 2011 schließlich wird zum Schicksalsjahr der Band: Auf eine Tour von Lübeck bis München folgt die straff geplante Festivalsaison, bevor es im Herbst mit Subway to Sally auf Deutschland-Tour geht. Dann kann Sänger Hotti nicht mehr: Anfang 2012 nimmt er nach einer Abschiedstournee ausgebrannt seinen Hut und kehrt Band und Fans den Rücken. Die Zukunft? Ungewiss. Ohne Stimme stehen Nachtgeschrei vor dem Nichts. Fans und Presse spekulieren über das Aus der einstigen Genre-Hoffnungsträger. Doch im Hintergrund läuft die Maschine langsam wieder an: Mit Martin LeMar, Sänger der Progressive-Metaller Tomorrow’s Eve und Mekong Delta, arbeiten die sieben Frankfurter an neuem Songmaterial. 2013 ist es soweit: Die programmatisch „Aus schwärzester Nacht“ getaufte vierte Platte macht mit einem Schlag klar, wofür Nachtgeschrei stehen. Direkt, eindringlich und echt erntet „Aus schwärzester Nacht“ begeisterte Kritiken und Zuspruch der Fans. Auch auf der Bühne zeigt sich die Band stärker denn je. 2014 teilen sich Nachtgeschrei erneut mit allem, was in der Szene Rang und Namen hat, die Bühne. Vom kleinen Folkfestival bis zum Wacken Open-Air begeistern die Hessen Zuschauer, Fans und Kritiker. Anfang 2015 kommt für das ausscheidende Gründungsmitglied Joe die junge Folkmusikerin Laui an Bord, die die Gruppe an Drehleier, Flöten und Gesang ergänzt. Im Geheimen arbeitet die Band aber schon an ihrem nächsten Streich: Am 07. August 2015 erscheint mit „Staub und Schatten“ der fünfte Longplayer der Sieben – Das neue Album nimmt den Hörer mit auf eine rasante Fahrt durch den Nachtgeschrei-Kosmos. Von verträumten Balladen bis zu gewaltigen Rockepen malen die sieben Hessen mit kräftigen Pinsel und düsteren Farben. Jetzt stehen die Zeichen auf Sturm: 2015 spielen Nachtgeschrei nicht nur bei Festival-Highlights wie dem M’era Luna oder dem Summer Breeze sondern gehen im Winter auf große Tour mit den Chartstürmern Saltatio Mortis. Danach folgt im Frühjahr 2016 die „Staub und Schatten“ Clubtour zum zehnjährigen Bühnenjubiläum der Band. Noch eindringlicher, noch aufwühlender, noch echter: Nachtgeschrei singen vom Ende und meinen den Anfang – und dem wohnt ja bekanntlich ein besonderer Zauber inne. Nachtgeschrei sind: Martin: Gesang, Keys Laui: Drehleier, Flöten, Gesang Nik: Dudelsäcke, Flöten Sane: E- und A-Gitarren Tilman: E-Gitarren Oli: Bass Stefan: Drums
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